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Copyright © 2017 Herbert Horne

Internet: www.houseofquality.ch

Titel: „I know, Band 2, Qualitätstools

ISBN 9 783743 157019

Herstellung und Verlag:

BoD - Books on Demand GmbH, Norderstedt

Covergestaltung: Herbert Horne

ISBN: 978-3-7431-5701-9

Vorwort

Dieses Buch soll dem Leser aufzeigen, dass es viele Methoden und Tools gibt die, wenn sie sinnvoll eingesetzt werden, die Qualität steigern und den Grundstein legen, die Qualität im Unternehmen ständig und nachhaltig zu verbessern.

Inhaltsverzeichnis

Markenzeichen

Microsoft, Excel und Windows sind eingetragene Marken der Microsoft Corporation.

IBM ist eine eingetragene Marke von International Business Machines, Inc.

MiniTab® ist eine eingetragene Marke von Minitab Inc.

Geschichte der Qualität

Wie alles über das wir Nachdenken einen Anfang hat, so hat auch die Geschichte der Qualität einen Anfang. Im Gegensatz zu unseren Gedanken, die meist auch ein Ende haben, sollte dies für die Qualität nicht zutreffen. Bereits zu Urzeiten begannen die Menschen mit dem Tauschhandel von Waren, Sinn und Zweck des Tauschhandels war es, bessere oder andere Produkte zu erhalten, als jene die man selbst besaß. Mit dem Tauschhandel wurde auch das Bedürfnis geweckt, mehr Gegenwert oder auch hochwertigere Waren zu bekommen. Dies beinhaltete auch den Gedanken, hochwertige Qualität zu erhalten. Ansonsten hätte der Tauschhandel keinen Sinn gemacht. Um diesen Qualitätsbedürfnis Rechnung zu tragen wurden bereits im Mittelalter Kontrollstellen eingerichtet, welche mit entsprechenden Vorschriften den Handel und dessen Qualität überwachten. Diese Aufgabe oblag zur damaligen Zeit den Zünften.

Bereits im Mittelalter, wurde durch die Zünfte, die Qualität überwacht

Einige Jahrhunderte später mit der industriellen Revolution begann das Zeitalter der Massenfertigung. Der Anspruch an ein Massenprodukt war jedoch, dass alle produzierten Produkte einem identischen Maßstab entsprechen. Dies wiederum erforderte Mess- und Regelsysteme. Die Qualität im industriellen Sinne wurde geboren.

In der damaligen Fließbandfertigung war es jedoch sehr schwierig die Qualitätsanforderungen zu überwachen. So kam zu Beginn des 20. Jahrhunderts der amerikanische Ingenieur Frederick Tay

lor auf die Idee durchgängige Prozesse in Teilprozesse zu unterteilen und jedem Teilprozess einen Inspektor (Kontrolleur) zuzuordnen. Die Idee der Qualitätsüberwachung war geboren. Die damaligen Inspektoren hatten die Aufgabe mangelhafte Produkte auszusortieren sodass diese nicht mehr im Produktionsprozess weiter bearbeitet wurden.

Dieses Vorgehen war ein Anfang und verhinderte, das schadhafte Teile oder Produkte in den Produktionsprozess einfließen konnten. Die Erfordernisse der industriellen Fertigung, brauchten jedoch andere Wege. So erkannte man in industriellen Großunternehmen sehr schnell, dass es billiger war von vornherein Qualität zu produzieren, als nachträglich mangelnde Qualität auszusortieren. Das Thema der Qualitätssteuerung war zu dieser Zeit in aller Munde. Man entwickelte Methoden, wie zum Beispiel Qualitätsregelkarten, welche die Qualität der Produkte grafisch darstellte.

Der Ingenieur Walter A. Stewart von Bell Telephone Laboratories entwickelte Anfang 1930 die Qualitätsregelkarte.

Bedingt durch den 2. Weltkrieg und den Nachholbedarf an technischen Gütern, rückte das Qualitätswesen eine Zeitlang in den Hintergrund. Die Nachfrage explodierte, die Wirschaftswunderjahre begannen und in einer Nachholgesellschaft wurde der Qualitätsgedanke verdrängt.

Als W. Demmings der das geistige Erbe von Walter A. Stewart antrat in den Nachkriegsjahren auf Vortragsreisen in Japan war, stellte er fest, dass seine umfangreichen Bemühungen auf fruchtbaren Boden fielen. Japan setzte beim Wiederaufbau seiner Wirtschaft verstärkt auf Qualität. Der von W. Demings propagierte Qualitätsregelkreis, welcher die Untersuchung und Abstellung von qualitativen Abweichungen beinhaltete wurde von der japanischen Industrie angenommen und zum Standard erklärt. Einige Jahre später, 1951 folgte der Rumäne Joseph M. Juran, Demmings nach Japan und veröffentlichte seine Qualitäts- Triologie, diese bestand im Wesentlichen aus den Aussagen, dass ein Produktionsprozess aus der Sicht der Qualität aus vier Schritten bestehen sollte.

Juran vertrat als erster die Philosophie, das der Kunde im Mittelpunkt steht

Juran ´s Philosphie „Der Kunde steht im Mittelpunkt unseres Handelns wurde zur grundlegenden Idee des Qualitätsgedankens. Juran trieb diese Philosophie noch weiter, indem er ein Kunden-Lieferanten-Konzept entwickelte, bei welchem auch innerhalb eines Unternehmens ein Mitarbeiter „Kunde“ eines Mitarbeiters des gleichen Unternehmens sein konnte.

Ideen von Deming und Juran legten die Grundsteine für weitreichende japanische Qualitätsphilosophien. So entwickelte Taichi Ohno das Toyota Produktionssystem, Kaoru Ishikawa das CWQC (Company Wide Quality Control und das Ursache-Wirkungs-Diagram (Ishikawa-Diagramm), Shigeo Shingo das Poka-Yoke-System, Shigera Mizuno QFD (Quality Function Deployment). Dies sind nur einige Beispiele dafür, dass die japanische Wirtschaft im Gegensatz zu Europa in der Nachkriegszeit die Qualität als Wirtschaftsfaktor für sich entdeckte und dies mit der notwendigen Kreativität weiterentwickelt hat. Die Früchte der japanischen Qualitätsanstrengungen konnten bereits einige Jahre später geerntet werden. So entwickelte sich die Elektronik-, Optik- und Motorradindustrie innerhalb kurzer Zeit zu wahren Branchengiganten. In den Jahren ab 1970 wurde die japanische Automobilindustrie eine ernsthafte Bedrohung für die US-amerikanische Automobilindustrie. Die Qualitätsbemühungen der japanischen Industrie hatten sich gelohnt. Japanische Produkte waren weltweit gefragt. Ein durch die Nachkriegsjahre am Boden liegender Konsum von qualitativ minderwertigen Waren erhielt einen gewaltigen Konsumschub durch japanische Exporte. Qualität war plötzlich das Maß der Dinge unb beflügelte die internationale Wirtschaft.

Es dauerte nicht mehr lange bis nun auch die USA die Qualität industrieller Fertigung für sich entdeckte. Der von Deming entwickelte PDCA-Kreislauf (Plan-Do-Act-Check) wurde weltweit umgesetzt und als Maßstab industrieller Fertigung verbreitet. Durch diese Methode und der damit verbunden Vorgehensweise näherten