SCHLUSSWORT

Bei dem Kapitel über die Sitten und Unsitten der Hochzeit habe ich festgestellt, dass ich wohl tatsächlich kein großer Freund von Flugobjekten auf Hochzeiten wie Tauben, Schmetterlingen oder Luftballons bin … Aber wie ich schon bei der Anekdote über die Brautmutter sagte: Lassen Sie sich auf keinen Fall von Ihrem Konzept, Ihren Wünschen und Vorstellungen abbringen. Ihre Hochzeit ist Ihr ganz persönliches Fest, und wenn Sie sich bei der Organisation selbst treu bleiben, werden Ihre Freunde und Verwandten genau das spüren und lieben.

Ich hoffe sehr, dass ich Ihnen mit diesem Buch eine gute Hilfestellung für die Planung und Umsetzung Ihrer perfekten Hochzeit geben konnte. Und natürlich würde ich mich auch freuen, wenn Sie beim Lesen der kleinen Anekdoten ebenso viel Spaß hatten wie ich, als ich sie aufschrieb.

Ganz sicher sind Sie nun besser für Ihr Vorhaben gewappnet, als es Schneewittchen und Dornröschen jemals waren, von daher kann es nur gut gehen. Mit diesem Buch sind Sie Ihrer Traumhochzeit auf jeden Fall ein großes Stück näher gekommen, und auch den Rest des Weges werden Sie spielend meistern, da bin ich mir sicher. Ihnen wünsche ich weiterhin viel Freude und Erfolg auf dem Weg zu Ihrer Traumhochzeit.

Ihre

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Anhang

A1 — Hochzeitsplanung im Überblick

Fahrplan für 12 Monate Hochzeitsvorbereitung, inklusive Seitenhinweisen zum Nachschlagen.

12 bis 9 Monate vorher

Sie schaffen den Rahmen für Ihre Hochzeitsfeier.

8 bis 7 Monate vorher

Sie beginnen mit der Organisation Ihrer Trauung und holen weitere Hochzeitsanbieter mit ins Boot.

6 bis 4 Monate vorher

Sie melden Ihre Eheschließung beim Standesamt an und laden zur Hochzeit ein. Ihr Zeremonienmeister kommt hinzu und Sie feilen weiter an Ihrem großen Auftritt.

12 bis 4 Wochen vorher

Sie steigen ein in die heiße Phase Ihrer Hochzeitsplanung.

3 bis 2 Wochen vorher

Fast geschafft, alles ist bereit für den letzten Feinschliff.

1 Woche bis 3 Tage vorher

Letzte Vorbereitungen, die Vorfreude steigt.

2 Tage bis 1 Tag vorher

Entspannen, Ruhe bewahren und früh schlafen gehen. Sie haben alles perfekt geplant, alles wird gut.

Am Tag der Hochzeit

Heiraten und genießen!

A2 – Varianten von Tagesabläufen

Variante A

Tag 1 – vormittags Standesamt

Uhrzeit

Beschreibung

ca. 10:00–10:30 h

Standesamtliche Trauung

anschließend

Gratulation und Sektempfang vor dem Standesamt

mittags

Gemeinsames Mittagessen im kleinen Kreis

Tag 2 – mittags Kirche, nachmittags Kaffee + Kuchen, Feier am Abend

Uhrzeit

Beschreibung

ca. 12:30–13:30 h

Kirchliche Trauung

ca. 13:30–14:00 h

Gratulation und Sektempfang vor der Kirche

anschließend

Fahrt zur Location

ca. 15:00–17:00 h

Eintreffen in der Location, Kaffeetafel

15:15 h

Anschnitt der Hochzeitstorte

16:00–17:00 h

Zeit für Hochzeitsfotos

ca. 17:00 h

Sektempfang/Fingerfood in der Location

ca. 18:30 h

Beginn des Dinners

22:30 h

Hochzeitstanz/Tanzflächeneröffnung

Variante B

Morgens Standesamt, nachmittags Kirche, Feier am Abend

Uhrzeit

Beschreibung

ca. 9:00–9:30 h

Standesamtliche Trauung

anschließend

Gratulation und Sektempfang vor dem Standesamt

anschließend bis ca. 15:00 h

Zeit für Hochzeitsfotos, freie Zeit für die Gäste

ca. 15:30–16:30 h

Kirchliche Trauung

16:30–17:00 h

Gratulation und Sektempfang vor der Kirche

anschließend

Fahrt zur Location

ca. 17:30 h

Sektempfang/Fingerfood in der Location

ca. 19:00 h

Beginn des Dinners

ca. 21:30 h

Anschnitt der Hochzeitstorte (ggf. parallel zu einem Dessertbüfett)

22:30 h

Hochzeitstanz/Tanzflächeneröffnung

Die etwas längere Pause zwischen standesamtlicher und kirchlicher Trauung erlaubt es Ihren Gästen, die freie Zeit für sich zu nutzen, während Sie alle Zeit der Welt haben für eine Verschnaufpause und Hochzeitsfotos.

Variante C

Vormittags Standesamt, Pause am Mittag, Feier am Abend

Diese Variante ist ideal, wenn unter Ihren Gästen Eltern mit Kindern sind, Sie am Abend aber lieber ohne Kinder feiern würden. Der Babysitter braucht nur für ein paar Stunden am Abend und nicht für einen ganzen Tag engagiert zu werden, was vielen Eltern sicher entgegenkommen wird.

Uhrzeit

Beschreibung

vormittags

Standesamtliche Trauung

anschließend

Gratulation und Sektempfang vor dem Standesamt

mittags

Ggf. Mittagessen im kleinen Kreis, übrige Gäste haben Freizeit bis zum Abend

nachmittags

Zeit für Hochzeitsfotos

ca. 17:30 h

Sektempfang/Fingerfood in der Location

ca. 19:00 h

Beginn des Dinners

ca. 21:30 h

Anschnitt der Hochzeitstorte (als Dessert oder zum Dessertbüfett)

22:30 h

Hochzeitstanz/Tanzflächeneröffnung

A3 – Kosten einer Hochzeit

Die Kostenübersicht gibt Ihnen einen groben Überblick über möglicherweise entstehende ungefähre Kosten und branchenübliche Preise.

Was

Kosten

STANDESAMT

 

Anmeldegebühr Standesamt

20–50 €

Dokumente zur Eheschließung

50–80 €

Außenstelle: Nutzungsgebühr

ab 200 €

KIRCHE

 

Kollekte durch das Brautpaar

ab 30 €

Anerkennung an den Organisten

ab 20 €

FREIE TRAUUNG

 

Honorar Trauredner

1 500–2 500 €

LOCATION

 

Hochzeitspauschale pro Person inkl. Miete, Speisen und Getränken

70–120 €

Location Miete

(falls keine Hochzeitspauschale)

sehr variabel

Speisen und Getränke pro Person

 

Fingerfood

10–25 €

Büfett/Menü

35–70 €

Mitternachtssnack

5–15 €

Getränke

25–40 €

Trinkgeld

nach Zufriedenheit

Hochzeitstorte für 60 Personen

100–350 €

Einladung & Co.

 

Einladungskarten, pro Stück

ca. 5 €

Danksagungskarten, pro Stück

ca. 2 €

Porto je Einladung/Danksagung

0,80–1,55 €

Blumen

 

Brautstrauß Kirche

70–100 €

Brautstrauß Standesamt

25–40 €

Reversschmuck Herren, pro Stück

10–15 €

Tischgesteck, pro Stück

40–100 €

Gesteck für Kirchenbank, pro Stück

8–12 €

Musik

 

DJ für einen Abend

ab 800 €

Musiker (einzeln, Duo/Band), Honorar pro Musiker/h

200–350 €

Brautpaar

 

Brautauto/Kutsche

ab 250 €

Brautkleid, Schuhe + Accessoires

ab 800 €

Brautstyling

70–250 €

Hochzeitsanzug + Schuhe

ab 300 €

Eheringe

ab 600 €

Gäste

 

Gastgeschenke, pro Stück

3–8 €

Tischkarten, pro Stück

1 €

Büfett-/Menükarten, pro Stück

2 €

Weitere Dienstleister

 

Feuerwerk

600–5 000 €

Fotograf/Videograf für einen Tag

1 500–3 500 €

A4 – Vorlage Gästeliste

Nr.

Vorname

Nachname

Erw.

Kind

Standesamt*

Kirche*

Feier*

Menü

Hochzeitsgeschenk

1

Beate

Schmitz

1

 

1

1

1

normal

 

2

Leonhard

Schmitz

1

 

1

1

1

normal

 

3

Till

Schmitz

 

1

1

1

 

normal

 

4

Maria

Heine

1

 

1

1

1

Veggie

 

5

Anton

Heine

1

 

1

1

1

Veggie

 

6

Lena

Heine

 

1

1

1

 

Veggie, glutenfrei

 

7

Leon

Heine

 

1

1

1

 

normal

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Summe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

* Spalte für individuelle Programmpunkte und Informationen

Eine praktische Excel-Vorlage zur eigenen Anwendung steht Ihnen im Internet unter www.planmy.wedding/das-buch/ zur Verfügung.

A5 — E-Mail an die Gäste

E-Mail vom Zeremonienmeister an die Gäste

Lieber Zeremonienmeister, Ihre E-Mail, die Sie etwa fünf bis sechs Wochen vor der Hochzeit an die Gäste schreiben, könnte in etwa den folgenden Wortlaut haben:

Liebe Hochzeitsgäste,

die Planung für die Hochzeit von … und … am … schreitet voran und die Vorfreude steigt. Mein Name ist… und die beiden haben mich gebeten, sie ein wenig bei der Organisation zu unterstützen und dafür zu sorgen, dass zur Hochzeit alles glattläuft.

Vielleicht habt ihr euch auch schon ein paar Gedanken über mögliche Spiele und Überraschungen für die beiden gemacht. Bei aller Spontaneität, ein bisschen Koordinierung muss sein. Daher bitte ich euch ganz herzlich, eure Ideen für Spiele und Überraschungen bis zum … mit mir abzustimmen. Der Überraschungseffekt bleibt, das Brautpaar erfährt nichts – versprochen.

Und so könnt ihr mich erreichen: Name …,

E-Mail-Adresse …, Telefonnummer …

Auch bei allen anderen organisatorischen Fragen rund um die Hochzeit dürft ihr mich gern kontaktieren.

Viele Grüße, xxx

Falls das Brautpaar gar keine Spiele auf der Hochzeit wünscht, könnte Ihre E-Mail in etwa so lauten:

Liebe Hochzeitsgäste,

die Planung für die Hochzeit von … und … am … schreitet voran und die Vorfreude steigt. Mein Name ist … und die beiden haben mich gebeten, sie ein wenig bei der Organisation zu unterstützen und auch euch als Ansprechpartner für organisatorische Belange zur Seite zu stehen.

Falls ihr also Fragen zu Tagesablauf, Anreise, Unterkunft o. Ä. habt, werde ich gern versuchen, sie euch zu beantworten. Ihr könnt mich erreichen unter:

Name …, E-Mail-Adresse …, Telefonnummer …

Noch eine Sache: … und … haben noch einmal betont, dass sie keine Spiele auf ihrer Hochzeit wünschen, und sie wären dankbar, wenn wir alle diesen Wunsch respektieren könnten. Den Gefallen sollten wir ihnen tun, schließlich ist es ihre Hochzeit.

Viele Grüße, xxx

A6 — Übersicht Spiele und Aktionen

Uhrzeit

Name des Spiels + evtl. Anmerkungen

Dauer

Mikro erforderlich?

Gast Name/Telefonnr.

11:30 h

Baumstammsägen vor der Kirche

ca. 10 Min.

nein

Ivo, Tel.: …
E-Mail: …

15:00 h

Luftballons steigen lassen – beim Nachmittagsempfang

10 Min. zum Verteilen der Ballons, 5 Min. zum gemeinsamen Steigenlassen der Luftballons

ca. 15 Min.

nein

Barbara, Tel: …

E-Mail: …

20:30 h

Umgedichteter Song für alle zum Mitsingen – zwischen Hauptgang und Dessert

5–10 Min.

ja

Katja, Tel.: …

E-Mail: …

A7 — Location, schriftliche Anfrage

Textvorschlag für Ihre schriftliche Anfrage an die Hochzeitslocations:

Sehr geehrte Damen und Herren,

im Rahmen der Organisation unserer Hochzeit sind wir auf der Suche nach einer passenden Location und wenden uns daher mit folgender Anfrage an Sie:

Wunschtermin:

…………….., alternativ ginge auch der ……………..

Falls diese Termine bereits gebucht sind, freuen wir uns über Terminvorschläge von Ihnen.

Gästezahl: max. …….. Personen

Zeitlicher Ablauf:

ca. ………… Uhr: Ankunft der Hochzeitsgesellschaft

anschließend: Sektempfang, Kaffeetafel

ca. ………… Uhr: Aperitif mit Fingerfood

anschließend: Dinner

ab ………… Uhr: Feuerwerk (ist das möglich?)

anschließend: Party mit DJ

Über Speisenvorschläge würden wir uns freuen.

Unterkunft: Wir und einige unserer Gäste würden auch gern in Ihrem Hause übernachten. Wie viele Zimmer könnten Sie uns zu welchem Preis anbieten?

Anreise am …………………….

Abreise am …………………….

Wir freuen uns auf Ihr Angebot und stehen gern für

eventuelle Rückfragen zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

xxx

Falls Sie den zeitlichen Ablauf noch nicht kennen sollten, lassen Sie den entsprechenden Absatz einfach weg.

Homeoffice

Hochzeitsplanung von der Couch aus, Brautmutters Albtraum, Kostenplanung kinderleicht und eine Fake-Hochzeit.

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Schenken Sie sich und Ihrem Liebsten einen Kaffee ein und machen Sie es sich gemütlich – für den Anfang ist Homeoffice angesagt. Damit meine ich den Teil der Hochzeitsplanung, der sich am besten von der Couch aus erledigen lässt.

Zu Beginn Ihrer Hochzeitsplanung gilt es, zunächst einmal drei zentrale Fragen zu beantworten:

So legen Sie das Fundament für Ihre Hochzeit, auf dem alle weiteren Entscheidungen basieren werden. Das ist erfreulich, denn eigentlich sind diese drei Fragen recht einfach zu beantworten und bringen Sie dabei einen riesigen Schritt nach vorn.

Erst danach geht es in Ihrem Homeoffice weiter mit Einladungen, Sitzordnung usw. – alles zu seiner Zeit. Holen Sie sich noch einen Kaffee, Ihr Tag im Homeoffice hat gerade erst begonnen.

TERMIN

Haben Sie sich schon einen Termin für Ihre Hochzeit überlegt?

Für manche Paare ist es sonnenklar, wann sie heiraten wollen, z. B. am Jahrestag ihres ersten Dates oder am 8.8., damit er künftig den Hochzeitstag nicht vergisst (immer diese Klischees). Wenn Sie sich schon auf einen Hochzeitstermin festgelegt haben, ist die Frage nach dem Wann bereits beantwortet. Dann sollten Sie so früh wie möglich mit der Planung beginnen, denn Standesämter sind oft auf Monate, Locations manchmal auf ein ganzes Jahr ausgebucht.

Falls Sie terminlich noch flexibel sind, hat das den Vorteil, dass Sie offen für Terminvorschläge Ihrer Wunschlocations sind. Darüber hinaus können Sie sich bei der Terminfindung ein wenig nach Ihren Gästen und den Schulferien richten:

Wer darf auf keinen Fall fehlen? Stimmen Sie sich mit Ihren engsten Freunden und Verwandten über mögliche Termine ab, damit Sie auf jeden Fall zusammen mit Ihren Liebsten feiern.

Ferienzeit ist Reisezeit. Falls Sie während der Schulferien heiraten möchten, verschicken Sie schnellstmöglich eine Save-the-Date-Nachricht, sodass Ihre Gäste sich den Termin frühzeitig vormerken können.

Besonders preiswert können Sie an einem Freitag, Sonntag oder während der Nebensaison (Oktober bis März) Hochzeit feiern. Zu diesen Zeiten sind die Locations wenig ausgelastet und locken oftmals mit günstigen Angeboten.

Und mal ganz ehrlich: Winterhochzeiten werden meiner Meinung nach völlig unterschätzt. Das Wetter kann nicht enttäuschen, denn es wird ohnehin drinnen gefeiert. Eine Schlittenfahrt, ein Glühweinempfang, Fackeln im Garten und ein prasselndes Kaminfeuer machen das Wintermärchen perfekt. Aber das wäre dann schon der nächste Schritt – Ihr Konzept.

KONZEPT

Heute ist Ihr Glückstag im Homeoffice, denn Sie haben zwei Hände voller Wünsche frei. Landgasthof oder Designhotel, rustikal oder exquisit, Riesensause oder im kleinen Kreis, Strand, Dachterrasse oder Berg … Heute ist Ihr Leben ein Wunschkonzert, Budget und Gästeliste sind noch weit entfernt.

Sammeln Sie Fotos und Anregungen im Internet und bringen Sie Ihre Ideen und Wünsche in Stichpunkten zu Papier. Und Sie werden sehen, Ihr heute entstandenes Konzept macht in den kommenden Wochen und Monaten Schritt für Schritt seinen Weg aus Ihrem Homeoffice heraus, hin zum schönsten Tag Ihres Lebens.

Ein wunderbarer Satz, um die Sammlung Ihrer Stichpunkte einzuleiten, könnte lauten:

Für meine Hochzeit wünsche ich mir …

Inhaltlich könnten Ihre Stichpunkte die folgenden Themen abdecken (Sie können Ihre Ideen auch direkt auf der vorgegebenen Linie eintragen):

ZEITLICHER ABLAUF

Auch der zeitliche Ablauf Ihrer Hochzeit ist Teil Ihres Konzepts. Heiraten wir morgens oder am Nachmittag, an einem Tag oder an zwei verschiedenen Tagen, feiern wir am Nachmittag, am Abend oder den ganzen Tag über? Um den zeitlichen Rahmen abzustecken, bringen Sie einfach die folgenden Programmpunkte in die für Ihre Hochzeit passende Reihenfolge:

Standesamtliche Trauung

ca. 20 Min.

Gratulation, Sektempfang, Gruppenfotos nach der standesamtlichen Trauung

je nach Gästezahl ca. 30–60 Min.

Kirchliche/freie Trauung

ca. 45–60 Min.

Gratulation, Sektempfang, Gruppenfotos nach der kirchlichen/freien Trauung

je nach Gästezahl ca. 30–60 Min.

Fahrt zur Location

nach Möglichkeit max. 45 Min.

Gemeinsames Mittagessen

ca. 2 Std.

Kaffeetafel am Nachmittag

ca. 1,5–2 Std.

Anschnitt der Hochzeitstorte

nur ein Augenblick

Zeit für Hochzeitsfotos

ca. 1–2 Std.

Sektempfang/Aperitif/Fingerfood in der Location

ca. 1–1,5 Std.

Dinner (Büfett oder Menü) inkl. Reden und einiger Spiele/Überraschungsaktionen

ca. 3 Std.

Hochzeitstanz/Eröffnung der Tanzfläche

spätestens um 22:30 Uhr

Sie wissen noch nicht so recht, welche Reihenfolge für Ihre Hochzeit die richtige ist? Die Beantwortung folgender Fragen wird Ihnen helfen:

MUT ZUR LÜCKE

Ihre Trauung findet am Vormittag statt, die Location für die Feier steht aber erst ab dem frühen Abend zur Verfügung. Oder Sie möchten sich für Ihre Hochzeitsfotos zwei Stunden oder mehr Zeit nehmen. Manchmal tut sich, ob gewollt oder ungewollt, eine Lücke im zeitlichen Ablauf einer Hochzeit auf.

Eines sollten Sie bei der Planung Ihrer Hochzeit stets im Blick behalten: Ihre Gäste. Und ich garantiere Ihnen, es gibt keinen größeren Partykiller als eine Hochzeitsgesellschaft, die von ihrem Brautpaar stundenlang irgendwo zum Warten abgestellt wird. Ein Stündchen, allerhöchstens anderthalb Stunden an einem schönen Ort mit Sitzmöglichkeiten und Getränkeversorgung sind noch im Rahmen.

Sobald sich bei Ihrer Planung für Ihre Gäste eine Wartezeit von mehr als anderthalb Stunden abzeichnet, gönnen Sie nicht nur sich, sondern auch Ihren Gästen eine Pause.

Idealerweise informieren Sie bereits in Ihrer Einladung darüber, dass Ihren Gästen die Zeit von … bis … zur freien Verfügung steht. Noch ein paar Tipps, was es in der näheren Umgebung zu entdecken gibt, und Ihre Gäste werden vielleicht sogar dankbar für eine kleine Ruhepause sein. Am Abend kommen alle frisch und ausgeruht zur langen Partynacht wieder zusammen – wunderbar, alles richtig gemacht!

DIE BRAUTMUTTER

Wenn es um die Hochzeit der eigenen Tochter geht, hat so manche Brautmutter eine ganz eigene Vorstellung davon, wie dieser Tag auszusehen hat, auch wenn er noch in weiter Ferne liegt. Im Geiste werden Location, Dekoration und das Brautkleid für die Tochter schon einmal perfekt ausgestaltet. Steht das große Ereignis endlich vor der Tür, hat sich das lange Warten für die Brautmutter gelohnt. Jetzt braucht sie die perfekten Bilder in ihrem Kopf nur noch in die Tat umzusetzen. Um ihre Tochter besser bei den Hochzeitsvorbereitungen zu unterstützen und alles in die richtige Richtung zu lenken, kommt die Brautmutter dann auch gern für ein paar Wochen zu Besuch. Und das alles, damit die Hochzeit ihrer Tochter genauso perfekt wird, wie die Brautmutter es sich jahrelang ausgemalt hat. Umso ernüchternder ist es dann, wenn die Tochter ihrer Mutter am Telefon eröffnet, dass ihre Unterstützung gar nicht benötigt wird. Ein Hochzeitsplaner würde sich bereits um alles kümmern. Autsch. Wenn dann auch noch die Vorstellungen von Mutter und Tochter hinsichtlich der Definition von »PERFEKT« weit auseinanderdriften, dann ist genau eines perfekt: Die Katastrophe für die Brautmutter – sie wird nicht gebraucht und ihr schönes hochzeitliches Luftschloss verpufft.

So erging es wohl Julias Mutter. Julia stammt aus der Nähe von Stuttgart, sie wohnt zusammen mit Lutz in Berlin und in drei Wochen feiern die beiden Hochzeit. Für die Planung der freien Trauung mit großer Feier in Berlin haben sie einen Hochzeitsplaner engagiert – mich.

Mit ihrer Mutter hat Julia nach längerem Hin und Her den Kompromiss geschlossen, dass diese sich um die Organisation der standesamtlichen Trauung in Stuttgart kümmert.

Zu dritt sitzen wir in Julias und Lutz’ Berliner Wohnung. Es ist unser letztes Treffen vor der Hochzeit, wir brauchen nur noch ein paar finale Details abzustimmen. Julia und Lutz haben beide eine sehr klare Vorstellung von ihrer Feier: modernes Ambiente, freie Trauung auf einem Schiff, abends Party in einer Trendlocation am Wasser. Das Schiff wird mit bunten Luftballons geschmückt, die gesamte Deko wird knallbunt, fröhlich und sommerlich. Bloß keine Rosen – viel zu spießig. Auf keinen Fall darf die Hochzeit kitschig oder zu klassisch wirken. Kutsche und Tauben sind tabu.

Gestern sind die beiden von ihrer standesamtlichen Trauung aus Stuttgart zurückgekehrt, und bevor wir nun in die letzten Details einsteigen, erzählt Julia von der Trauung: »Ach, es war echt schön! Trauung und Feier im kleinen Kreis, Essen beim Edelitaliener … meine Mama hat sich rührend um alles gekümmert. Es war halt schon sehr klassisch mit Tauben, Rosen, Kutsche, Geigenspieler – eben das volle Programm. Das war jetzt nicht so wirklich unser Stil, aber es war trotzdem schön und meine Mama hat sich riesig gefreut.«

Als wir mit den letzten Feinabstimmungen durch sind und unsere Unterlagen zusammenpacken, lässt Lutz ein eng beschriebenes Blatt Papier so offensichtlich unauffällig unter einem Buch verschwinden, dass es mir einfach auffallen muss. »Ach super, ihr habt euch ja viele Notizen gemacht! Lass uns die doch mal schnell durchgehen, damit wir auch sicher alles umgesetzt haben.«

Hilfe suchender Blick von Lutz zu seiner Frau: »Äh, na ja … eigentlich sind es die Notizen von Julias Mutter.« Julias Rettungsversuch: »Wir müssen das jetzt nicht alles durchgehen. Sie hatte nur noch ein paar Fragen, aber die sind alle geklärt. Das ist wirklich nicht wichtig.«

Ich insistiere. »Und ob das wichtig ist. Deine Mama kann mich auch jederzeit anrufen, wenn sie Fragen hat.« Julia hält dagegen. »Nein, das möchtest du nicht. Offen gesagt haben wir meiner Mutter verboten, dich anzurufen. Das ist besser so. Wirklich.«

Das muss ich jetzt nicht verstehen, trotzdem werfen wir noch einen Blick auf den Zettel. In kleiner, ordentlicher Handschrift hat Julias Mutter zahlreiche Notizen gemacht, darunter Stichpunkte wie:

Dekoration Schiff: Blumen statt Luftballons. Bloß keine Luftballons!

Blumendekoration: in Weiß/Rosa, Rosen! Nicht zu knallig. Lieber Kutsche statt Auto.

Sektempfang Location: Weniger Zeit einplanen, eine Stunde ist zu lang.

Ich bleibe bei meiner Bitte, Julias Mutter möge mich anrufen, wenn sie Fragen hat.

Noch zwei Tage bis zur Hochzeit.

Soeben habe ich den finalen Ablaufplan an Julia und Lutz gemailt, ebenso an Julias Mutter, damit sie nicht das Gefühl hat, außen vor zu sein. Keine fünf Minuten später klingelt mein Telefon, Julias Mutter ist dran.

»Wir müssen jetzt mal hier ein paar Dinge klären: Für den Sektempfang ist zu viel Zeit eingeplant, eine Stunde ist viel zu lang. Dann stehen die Leute da auf der Terrasse und wissen nichts mit sich anzufangen. Außerdem möchte ich diese unsäglichen Luftballons nicht auf dem Schiff haben. Und dass meine Tochter und ihr Mann mit einem Taxi (wohlgemerkt ein sehr schicker London-Taxi-Oldtimer, den die beiden sich gewünscht haben) von ihrer Wohnung zum Schiff fahren sollen, kann ja nicht wirklich Ihr Ernst sein. Eine Kutsche wäre ja wohl viel standesgemäßer.«

Ah, okay, allmählich dämmert es mir, was Julia gemeint hat, und ich kann mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. »Guten Abend, wie schön, Sie zu hören. Toll, dass wir uns endlich einmal sprechen. Wie geht es Ihnen?«

»Danke, gut, aber lassen Sie uns jetzt mal bitte über die Hochzeit reden.«

Das Telefonat mit Julias Mutter dauert etwa 30 Minuten. Ich versuche, ihr zu erklären, dass, wenn 70 Gäste auf einmal in einer Location eintreffen, es schon mal 15 Minuten dauern kann, bis jeder ein Glas in der Hand hat. »… dann möchte das Brautpaar noch ein paar Worte sagen, es werden Kanapees gereicht, es gibt Livemusik, wir lassen Luftballons steigen … Eine Stunde ist da völlig angemessen. Vertrauen Sie mir.«

Nichts zu machen, der Tagesablauf – eigentlich das gesamte Konzept soll über Bord geworfen und neu erfunden werden. Als Julias Mutter eine kurze Atempause macht, schiebe ich schnell meine Frage dazwischen: »Wissen denn Julia und Lutz von all diesen Planänderungen?«

»Das brauchen die gar nicht zu wissen, das machen wir beide jetzt miteinander aus. Schließlich bezahlt mein Mann die gesamte Hochzeit und auch Sie. Dann müssen Sie sich jetzt schon nach mir richten.«

Oje. Den Zahn muss ich ihr leider ziehen. »Ich kann Sie gut verstehen. Für mich ist es aber nun einmal so, und ich hoffe, auch Sie können mich verstehen, dass meine Vertragspartner das Brautpaar und nicht die Brauteltern sind. Deshalb bin ich ausschließlich den Wünschen von Julia und Lutz verpflichtet. Sprechen Sie doch einfach Ihre Änderungswünsche mit den beiden ab, dann werden die mir sagen, wie sie es gern hätten.«

Nein, das funktioniere nicht, sie hätte das schon versucht.

»Es tut mir leid, aber derart grundlegende Planänderungen kann und darf ich ohne Julias und Lutz’ Zustimmung nicht umsetzen. Ich versichere Ihnen, es wird ein grandioser Tag und eine tolle Feier in einer phänomenalen Location. Haben Sie Vertrauen, alles wird …«

Aufgelegt.

Auf der Hochzeit fällt die Begrüßung von Julias Mutter mir gegenüber eher kühl, um nicht zu sagen eiskalt aus. Aber der Tag wird wunderbar, alles läuft perfekt und die beiden sind so glücklich – eine Magie, der sich auch Julias Mutter nicht entziehen kann. Mit leuchtenden Augen erklärt sie mir am späten Abend, sie hätte nie gedacht, dass die Hochzeit so schön werden würde.

Ende gut, alles gut.

Liebe Brautpaare, bleibt euch selbst bei der Konzeption eurer Hochzeit treu, aber habt Verständnis für eure Brautmütter und involviert sie, sofern die das möchten und so gut es eben geht.

Liebe Brautmütter, seid offen für die Vorstellungen eurer Töchter von einer perfekten Hochzeit, auch wenn diese von euren eigenen Wünschen abweichen. Und hackt nicht auf den armen Hochzeitsplanern herum, wir machen doch nur unsere Arbeit.

BUDGET

Wahrscheinlich wird Ihre Hochzeit nicht nur der bislang schönste Tag im Leben, sondern – und da sind Sie nicht allein – auch einer der bisher kostenintensivsten Tage.

Die Wunschliste ist lang, die Verlockungen sind oft unwiderstehlich und allzu präsent ist der Gedanke: »Ach was, wir heiraten nur einmal.« In Windeseile läppern sich einzelne Beträge zu einer schwindelerregend hohen Summe zusammen. Das alles ist normal und okay, solange die Endsumme Sie am Ende nicht überrumpelt.

Das Rezept zur Vermeidung unschöner Budgetexplosionen basiert auf exakt drei Zutaten:

Die Budgetgrenze ist schnell ermittelt. Ein Blick aufs Konto, eventuell ein Gespräch mit der Familie und die Sache ist geritzt. Traditionell war die Familie der Braut der Hauptsponsor einer jeden Hochzeit. Das hat sich im Laufe der Zeit zum Glück gewandelt, so dass mittlerweile beide Familien je nach Möglichkeit etwas dazugeben (können).

Wenn Sie auf finanzielle Unterstützung Ihrer Familie hoffen dürfen, ist es wichtig, dass Sie dieses Thema gleich zu Beginn Ihrer Planung offen ansprechen. Es wäre fatal, schweigend von Beträgen auszugehen, die im Nachhinein nicht im erwarteten Umfang zur Verfügung stehen. Auch ein kleines Crowdfunding im Freundeskreis anstatt der späteren Hochzeitsgeschenke kann eine gute Option zur Aufbesserung des Budgets sein.

Mit der Disziplin kann ich Ihnen nicht helfen, aber Sie haben mein vollstes Mitgefühl. Die Hochzeitsbranche hat viel zu bieten und wird es Ihnen nicht leicht machen zu widerstehen. Bleiben Sie stark!

Dagegen ist die Kostenplanung ein Kinderspiel – versprochen! Planung findet immer im Vorfeld, nie im Nachhinein statt. Kostenplanung bedeutet, dass Sie Ihr Gesamtbudget schon jetzt, im Vorfeld, auf die verschiedenen Kostenpunkte Ihrer Hochzeit verteilen. Nur so können Sie sicher sein, auch wirklich alle anfallenden Kosten in Ihrer Planung zu berücksichtigen. Bevor Sie jetzt das Rad neu erfinden, stelle ich Ihnen hierfür einen praktischen, vielfach bewährten Verteilungsschlüssel zur Verfügung. Anhand dieses Schüssels verteilen Sie Ihr Gesamtbudget prozentual auf die verschiedenen Kostenpunkte Ihrer Hochzeit. Das Ergebnis ist ein realistischer Kostenplan, egal, ob Ihr Gesamtbudget 10 000 oder 30 000 Euro beträgt.

Im folgenden Beispiel, ausgehend von einem Gesamtbudget von 12 000 Euro, könnte Ihr Kostenplan entsprechend so aussehen:

Kostenpunkte

Schätzkosten

Verteilungsschlüssel

Catering (Speisen + Getränke/Hochzeitspauschale)

4 800 €

40 %

Fotograf

1 080 €

9 %

Trauringe

960 €

8 %

Brautkleid + Accessoires

960 €

8 %

Musik/Entertainment inkl. Technik

720 €

6 %

Blumen + Dekoration

480 €

4 %

Location (reine Miete, falls nicht im Catering enthalten)

360 €

3 %

Bräutigam/Anzug + Accessoires

360 €

3 %

Brautauto

240 €

2 %

Hochzeitstorte

240 €

2 %

Styling

240 €

2 %

Einladungen + Danksagung

240 €

2 %

Sonstiges (Standesamt, Gebühren, Kollekte etc.)

120 €

1 %

Sicherheitspuffer (unvorhersehbare Kosten)

1 200 €

10 %

Summe

12 000 €

100 %

Diese Kostenverteilung ist natürlich nicht in Stein gemeißelt. Sicher werden Sie entsprechend Ihren Prioritäten und den Ihnen vorliegenden Angeboten Anpassungen vornehmen. Aber fürs Erste haben Sie eine konkrete Vorstellung davon, wie viel Geld Sie jeweils in Catering, Dekoration, Musik, Brautkleid etc. investieren können.

Um Ihr Budget kontinuierlich im Blick zu behalten, erweitern Sie Ihre Tabelle um die folgenden Spalten:

Kostenpunkte

tatsächliche Kosten

Schätzkosten

Differenz

Catering (Speisen + Getränke/Hochzeitspauschale)

4 500 €

4 800 €

300 €

Fotograf

 

1 080 €

 

Trauringe

1 000 €

960 €

-40 €

Brautkleid + Accessoires

1 200 €

960 €

-240 €

Musik/Entertainment inkl. Technik

700 €

720 €

20 €

Blumen + Dekoration

 

480 €

 

Location (reine Miete, falls nicht im Catering enthalten)

 

360 €

 

Bräutigam/Anzug + Accessoires

 

360 €

 

Brautauto

 

240 €

 

Hochzeitstorte

 

240 €

 

Styling

150 €

240 €

90 €

Einladungen + Danksagung

 

240 €

 

Sonstiges (Standesamt, Gebühren, Kollekte etc.)

 

120 €

 

Sicherheitspuffer (unvorhersehbare Kosten)

 

1 200 €

 

Summe

7 550 €

12 000 €

130 €

Sensationell – so einfach kann Kostenplanung sein!

Um Ihnen ein Gefühl dafür zu geben, welche Kosten im Rahmen einer Hochzeit auf Sie zukommen können, finden Sie im Anhang unter »A3 – Kosten einer Hochzeit« eine Liste mit ungefähren marktüblichen Preisen.

PRIORITÄTEN