Für Christine und Matthias.
Euch beiden erzähle ich am liebsten die mir erzählten oder selbst erlebten Single-Geschichten.
Der meiste Streit über
„Mein und Dein“
ist „Ja“ und „Nein“.
Geschichten und Erzählungen von Singles für Singles
Einpersonenhaushalte (Single) in Deutschland ca. 25 %
Der Autor freut sich, dass er die Single-Geschichten, die Ihm erzählt wurden oder er selbst erlebt hat, endlich aufgeschrieben hat.
Peter Lehrke hat als Single viel erlebt und ist vom
Leben geprägt. Seine Single-Freunde fragt er öfter:
„Hallo, heute schon gesingelt?“
Außerdem lebt Peter Lehrke nach dem
Grundsatz:
1. Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist
„Alles“ nichts!
2. Hör nie auf, „Anzufangen“, dir Freunde zu
schaffen!
Liebe Leserinnen und Leser,
diese Single-Geschichten und Lebensweisheiten bringen Sie zum
Schmunzeln und informieren, was in einem Single-Leben passieren
kann. Singles sind Alleinstehende in Einpersonenhaushalten mit
unterschiedlichen Gründen für ihr Leben ohne Partner oder
Partnerin. Durch den steigenden Wohlstand, den gesellschaftlichen
Bedeutungsverlust der Ehe, die sexuelle Liberalisierung, bessere
Bildung und durch größere Integration und finanzielle
Unabhängigkeit der Frauen in der Berufswelt, wird der Anteil der
Singles in den nächsten Jahren weiter zunehmen. Die Werbung und der
Konsum haben die Singles schon längst entdeckt und auch die
Politiker werden die Singles stärker umwerben, um sich ihre Stimmen
bei der Wahl zu sichern. Ein Single-Leben hat viele Vorteile. Bei
Streit oder Ärger mit einem Freund oder Freundin kann der Single
kurz und Bündig die Trennung vollziehen und sich in seine eigene
Wohnung zurückziehen. Keiner kann den Single daran hindern. Diese
Vorteile haben Ehepaare nicht, denn sie leben gemeinsam in einer
Wohnung und haben bei einer Trennung viel Ärger und hohe
Scheidungskosten. In einem Single-Leben gibt es deshalb weniger
Reibungspunkte als in einer Ehe. Deshalb sind viele Singles viel
ausgeglichener als Menschen, die in einer engen Beziehung (z.B.
Ehe) leben. Lassen Sie sich überraschen, was ein Single mit seiner
Freiheit ohne Grenzen alles erlebt und machen kann.
Also singeln Sie mit uns und viel Spaß beim lesen!
Ihr
Peter Lehrke
Im Single-Club möchte jeder gerne über jeden alles wissen und neue Mitglieder sind besonders neugierig. Das muss man als Vorstand berücksichtigen und versuchen, dagegen zu steuern. So werden die Mitgliederlisten nur mit dem Vornamen vergeben und dazu die Telefonnummer. Damit weiß keiner die Adresse von dem anderen. Insider, die sich schon lange kennen, wissen natürlich, wo der Einzelne wohnt, da sie sich bereits gegenseitig besucht hatten. Die Adresse des anderen wird aber geheim gehalten. So können Außenstehende, die in den Besitz der Mitgliederliste kommen, anhand der Telefonnummern und der Vornamen nicht die Adressen ermitteln. Auf den Info-Abenden werden die Veranstaltungen des Single-Clubs besprochen. Für die einzelnen Veranstaltungen wird ermittelt, wer daran teilnehmen möchte. Die Namen werden festgehalten, damit, wenn die Veranstaltungen stattfinden, man weiß, ob alle Angemeldeten gekommen sind. Die Veranstaltungen sollten gemischt sein, von jedem etwas, so dass für jeden etwas dabei ist. Kegelabende führen wir nicht regelmäßig durch, weil es öfter vorkommt, dass die Anzahl der Teilnehmer zu gering ist. Genauso ist es beim Bowling. Tanzabende werden nur zweimal im Jahr selbst veranstaltet. Fasching im Frühjahr und ein Oktoberfest im Herbst. Da versuchen wir andere Clubs mit einzuladen, um möglichst viele Teilnehmer zu gewinnen. Das hat auch den Vorteil, dass man mal neue Gesichter sieht und gerade bei Single-Clubs ist dies wichtig, denn es ist so, dass im Prinzip jeder eine/n Partner/in sucht und wenn im eigenen Club nichts dabei ist, kann es doch sein, dass sich im Nachbarclub etwas findet. Wenn bekannt wird, dass Teilnehmer von anderen Clubs kommen, wächst die Neugier. Alle sind gespannt, was da für Leute kommen. Kommunikation im Single-Club ist alles. Deshalb sind die Mitglieder im Club und brauchen nicht alleine ins Theater oder Kino zu gehen, so etwas macht man mit den Clubmitgliedern und nicht alleine. So gibt es natürlich noch diverse andere Veranstaltungen und immer ist die Geselligkeit das Wichtigste. Als wir einen Dombummel machten und alle gemütlich zusammen saßen, erkundigten sich zwei Damen, die neu waren in unserem Club, was der Vorsitzende des Clubs beruflich so macht. Daraufhin antwortete der Vorsitzende: “Ich habe eine Fabrik.“ – “Oh, toll“, sagten die Damen, “und was macht Ihr Stellvertreter?“ – “Ja“, sagte der Vorsitzende, “der hat auch eine Fabrik.“ – “Donnerwetter. Und was macht der Kassenwart“, fragten die Damen. – “Der hat auch eine Fabrik“, sagte unser Vorsitzender. Die beiden Frauen wurden nervös und fragten: “Wieso haben denn alle eine Fabrik? Was wird denn in den Fabriken gemacht?“ – “Ja“, sagte da unser Vorsitzender, “wissen Sie, bei uns ist alles geheim, was der Einzelne macht und ist, aber, ich will mal eine Ausnahme machen und es Ihnen sagen. Also, in meiner Fabrik werden Verhüterli hergestellt und bei meinem Vertreter werden in den Verhüterlis oben die Löcher reingemacht und beim Kassenwart werden Schnullerlies hergestellt.“ Daraufhin lächelten die Damen und hatten keine weiteren Fragen mehr. Der Vorsitzende lächelte die Frauen an und sagte dann noch, „dadurch, dass wir jetzt vorne die Löcher in die Verhüterlis machen, ist unser Umsatz bei den Schnullern gewaltig gestiegen”.
Wer fremdgeht muss immer auf der Hut sein. Man muss hinterher immer alle Spuren beseitigen, darf nicht nach Parfüm riechen oder ein fremdes Feuerzeug in der Tasche haben. Auch ein blondes Haar am Jackett oder Pullover kann schon verräterisch sein. Viel schlimmer ist es noch, wenn man einen Zettel in der Jackentasche hinterlässt mit der Telefonnummer einer Dame, die man besucht hat. Das ist wirklich das Dümmste, was man machen kann, denn wenn dieser Zettel von der Frau gefunden wird, muss das Schlimmste befürchtet werden. Alle diese Vorsichtsmaßnamen sind bekannt und doch gibt es noch verräterische Sachen, die so gut wie keiner berücksichtigt. Einem Freund von mir passierte es. Seine Frau war zur Kur. Er hatte also eine sturmfreie Bude und ging abends zum Tanzen. Klaus meinte, er wäre nun wieder Single. Ganz in seiner Nähe war ein Tanzsalon, die Gelegenheit. Seitdem er verheiratet war, hatte Klaus dieses Tanzlokal nicht mehr betreten. Abends um 23 Uhr machte er sich auf den Weg zum Lokal. Es war gut gefüllt und in dem Lokal waren auch einige alleinstehende Damen. Was er nicht sah war, dass ziemlich versteckt in einer Ecke die Freundin seiner Frau saß und aufpasste. Sie saß an einem Tisch mit einem Ehepaar und konnte von dort alles gut übersehen. Klaus machte sich im Lokal auf die Jagd nach einer Frau. So gut nach einer Stunde lag eine nette Dame in seinen Armen. Er ging mit ihr an die Bar, Cola-Whisky trinken und so etwa um ein Uhr trat er mit der Dame den Heimweg an. Aber Schreck lass nach! Als er das Lokal mit der Dame verlassen wollte, stand doch da die Freundin seiner Frau und sagte: „Hallo Klaus, was sagt denn deine Frau dazu, dass du hier fremde Frauen abschleppst?“ Klaus und die Dame wurden bleich. Schnell trennte sich Klaus von seiner Dame und aus war der Traum! Klaus schlich alleine nach Haus und war sauer. So ein Reinfall, damit hatte Klaus nicht gerechnet, dass die Freundin von seiner Frau dort im Lokal plötzlich auftaucht. Klaus war der Meinung, ein Mann muss einfach fremdgehen, wenn die Frau nicht zu Hause ist. Da seine Frau zur Kur war, hatte sich sein kleiner Freund gemeldet und er wollte sein Sexualorgan bei einer anderen Frau befriedigen. Klaus hatte sich nicht in der Gewalt gehabt, sein kleiner Freund war stärker und der Verstand war ausgeschaltet. Aber leider blieb Klaus an diesem Abend nichts anderes übrig, als sich zu Hause unter der kalten Dusche zu beruhigen bzw. abzureagieren. Danach schlief Klaus in seinem Bett zufrieden ein. In der Nacht träumte er, dass er von seiner neuen Liebe verwöhnt wurde, in ihrer Wohnung und als er gehen wollte und die Haustür öffnete, stand dort vor der Tür ihr Ehemann. Klaus wusste gar nicht wie ihm geschah, so schnell wurde er noch nie verprügelt und als Klaus im Treppenhaus lag, bekam er noch einen Tritt in den Hintern. Danach sagte der Ehemann zu seiner Frau: „Meine liebe Mausi, ich liebe dich immer noch und bin deshalb zurückgekommen.“ Danach wachte Klaus auf und war wie in Schweiß gebadet und froh, dass er die Geschichte nur geträumt hatte.
Es gibt einen Spruch und den nehmen sich viele Singles zu Herzen:
Wer seinen Ärger verkürzt
Verlängert sein Leben!
Wenn der Single Ärger bekommt mit einem Partner, bei dem er auch öfter übernachtet hat und es reicht mit dem Ärger, dann nimmt der Single einfach seine sieben Sachen unter den Arm und verlässt fluchtartig die Wohnung des Partners und kehrt in seine eigene Wohnung zurück. So unter dem Motto: „Die können mich alle mal.“ Zu Hause angekommen, kann der Single dann sich erst einmal von dem Ärger erholen. Ein Single ist doch in dieser Hinsicht viel besser dran, als einer der verheiratet ist. Der Single braucht sich keine Unterkunft suchen, wenn er den Partner verlässt, er hat seine Wohnung – das ist ein großer Vorteil – und ein Single, der nie verheiratet war, kennt auch keine Ehescheidung! Derjenige, der verheiratet ist, kann natürlich im Hotel übernachten. Aber seine persönlichen Sachen, die kann er doch gar nicht unter den Arm nehmen und verschwinden. Das Klavier, Stereoanlage, Fotoausrüstung, Computer, Handwerkszeug usw., all das kann man sich doch nicht so einfach alles unter den Arm klemmen. Der Single hat all diese Sachen zu Hause bei sich in der Wohnung und beim Partner hat er vielleicht Nachtzeug, Trainingshosen, Pantoffel, Rasierzeug und eine Zahnbürste und das war es dann auch und diese Sachen sind schnell in eine Tasche gepackt. Das ist ein Trumpf, den jeder Single in der Tasche hat und ausspielen kann, wenn es erforderlich ist. Genauso ist es mit Streitereien, die kein Ende nehmen. Da gibt es dann für den Single ebenfalls ein Sprichwort. Es lautet:
Lieber ein schreckliches Ende
Als ein Schrecken ohne Ende
Auch dieser Spruch ist für den Single Gold wert. Wenn ihm die Streitereien übers Geld, Reisen, über seine Freunde oder Hobbys usw. auf den Keks gehen, dann wird ein Ende mit der Freundschaft gemacht. Schluss! Das ist besser, als sich ständig weiter zu streiten. Ende, heißt es dann, es ist Schluss mit der Vorstellung und wie heißt der Single-Spruch, den wir uns dann leisten können: „Das war’s dann.“ Wir genießen die Freiheit! Wir Singles gehen jedem Ärger möglichst aus dem Wege, um unser Leben zu verlängern. Denn auch wir Singles haben nur ein Leben und dieses Leben wollen wir genießen, es wird uns kein zweites Leben geschenkt und gegen Kinder sind wir auch nicht. Denn auch wir wollen den Fortbestand der Menschheit sichern, weil es nun mal so ist. Alles endet, auch ein Single Leben geht einmal zu Ende und sollte sich mal ein geeigneter Partner finden, wo es so gut wie keinen Ärger gibt, dann sind wir auch bereit, eine neue Familie zu gründen.
Es gibt viele Situationen, wo etwas erwartet wird und man dann enttäuscht wird. Was ist dagegen zu tun? „Erwarte nichts, dann bist du auch nicht enttäuscht.“ Diesen Spruch habe ich mir immer vor Augen gehalten. Wenn ich zum Beispiel eine Verabredung mit einer Dame hatte, habe ich mir vorher überlegt, was ich tue, wenn die Dame nicht kommt. So sagte ich mir, dann gehe ich ins Kino. Ich machte mich also schon vorher stark für Reinfälle. Falls die Dame nicht kommt, hatte ich deshalb schon für den eventuellen Reinfall ein Ersatzprogramm parat. Für mich war so etwas wichtig, denn was wissen wir Menschen, wie Enttäuschungen im Innern unseres Körpers ablaufen. Ich wollte jedenfalls verhindern, dass meine Seele Schaden nimmt. Ob mir das gelungen ist, konnte ich natürlich nicht ermitteln, jedenfalls fühlte ich mich so wohler. Ich brauchte mich nicht groß ärgern, wenn die Dame nicht kam, denn ich hatte schon ein neues Programm zur Hand. Dieses Programm verwirklichte ich dann auch, falls die Dame nicht kam. Dann ging ich ins Kino und dann noch in ein Restaurant, um etwas Leckeres zu speisen. Dann war ich zufrieden und hatte mich wieder beruhigt, alles war o.k.. Bloß nicht ärgern, nur wundern. Ich bin der Meinung, so sollte man es immer machen, wenn man eine Verabredung mit einem Menschen hat, von dem man eine neue Partnerschaft, Freundschaft oder Bekanntschaft erwartet. Um nicht enttäuscht wieder nach Hause fahren zu müssen, weil die Dame nicht kam, setze ich immer mein Programm um, um mich nicht zu ärgern. Ich glaube, das hat mich immer seelisch zumindest beruhigt, ich bildete es mir jedenfalls ein. Wie jedoch der Körper diese Enttäuschung verarbeitete, hat mir mein Körper nie sagen können. Ich hatte ihm auch gar keine Zeit gegeben, um sich zu melden. Ich spulte mein Enttäuschungs- bzw. Ersatzprogramm einfach ab unter dem Motto: „Lieber Körper und Seele, beruhige Dich. Ich habe doch nichts erwartet und bin auch nicht enttäuscht.“
Ein junger Mann hatte drei Freundinnen und musste sich entscheiden, welche von den dreien er heiraten sollte. Er machte einen Test und gab jeder der drei Frauen 1000 Dollar. Die erste Freundin kaufte sich neue Kleider und Schuhe, ging zum Coiffeur und zur Kosmetikerin. Sie kam zu dem jungen Mann zurück und sagt: „Ich will die Schönste sein für dich, weil ich dich liebe!“ Die zweite Freundin kam mit einer neuen Hockeyausrüstung zurück, einem neuen Videogerät und einem Monatsvorrat an Bier und sagte: „Das sind meine Geschenke für dich, weil ich dich liebe!“ Die dritte Freundin machte eine gut überlegte Investition mit den 1000 Dollar und innerhalb kurzer Zeit verdoppelte sich das Geld. Den Profit investierte sie wieder. Dieser wiederum verdoppelte sich nochmals und so weiter. Sie ging zu ihrem Freund und sagt: „Ich habe dein Geld genommen und es für unsere gemeinsame Zukunft vermehrt, weil ich dich liebe!“ Der junge Mann war sehr beeindruckt von allen drei Freundinnen. Er zog sich eine Weile zurück und überdachte alle Antworten. Nach reiflicher Überlegung heiratete er die Schönste und Liebste von allen.
Als ich auf Partnersuche war, musste ich manche Reinfälle erleben. Doch eine Dame war dabei, mit der ich mich gleich glänzend verstand. Sie gab mir in vielen Dingen Recht, redete nicht dagegen, so dass ich den Eindruck hatte, dass es ihr sogar gefiel, was ich so machte bzw. wie ich so lebte. Sie mischte sich nirgends ein. Ich fand es ganz toll, so ohne Meinungsverschiedenheiten mit ihr zu leben. Ärger und Streit war sowieso nicht mein Fall. Ich war begeistert, eine so nette Frau kennen gelernt zu haben. Ganz traute ich der Freundschaft nicht über den Weg, aber es war mir auch egal, Hauptsache ich hatte meine Ruhe und konnte machen was ich wollte. Als wir schon viele Jahre zusammen lebten, gingen wir ins Theater. Es war ein Luststück: »Die moderne Frau«. Es gab viel zu lachen, wir amüsierten uns köstlich. Jedoch war da eine Stelle im Theaterstück, die mich aufhorchen ließ. Meine Partnerin machte an dieser Stelle ein ganz ernstes Gesicht, keine Miene verzog sie dabei. Ich musste zwar herzhaft lachen, aber bei ihr war keine Spur davon. Was war geschehen? In dem Theaterstück sagte die eine Frau zur anderen: "Männer erzieht man nicht, die biegt man sich zurecht." Sollte dieser Satz der Schlüssel für unser gutes Auskommen sein? Ich konnte nicht sagen, dass ich von ihr erzogen werde, das hatte ich doch hinter mir, war ich der Meinung. Ich musste lange darüber nachdenken, bis ich zu dem Schluss kam, dass sie mich doch in all den Jahren, mit denen ich mit ihr zusammen lebte, schon etwas zurechtgebogen hatte. So wäre ich damals zum Beispiel gar nicht mit ihr ins Theater gegangen und auch unsere Reisen hätten nicht so stattgefunden (früher war ich mit ihr immer zu Hause geblieben, wenn ich Urlaub hatte). Ja und der Garten, was ist dort in der letzten Zeit alles verändert worden ist. Auf Wunsch meiner Partnerin wurden viele neue Sträucher angepflanzt und das Auto, früher fuhr ich einen VW und jetzt BMW, weil der doch viel besser aussieht. Ja, sagte ich nun, Donnerwetter es ist ja richtig! Ich hatte es gar nicht gemerkt in all den Jahren. Sie hatte es ganz geschickt gemacht und wenn ich nicht mit ihr ins Theater gegangen wäre, hätte ich es gar nicht bemerkt. Wie hieß es so schön: „Einen Mann biegt man sich zurecht.“ Recht hatte sie.
Wenn ein Witwer oder eine Witwe einen neuen Partner/in sucht, kann man was erleben. Da kann es passieren, dass jeder seinen neuen Partner mit dem vorherigen vergleicht. Dann heißt es: „Mein vorheriger Partner hat das alles ganz anders gemacht“, oder, „du bist immer so lustig, meiner war immer so ernst.“ „Meiner war gebildet, du bist ja völlig ungebildet.“ „Nein, wenn ich so an meinen Partner denke, und, und, und...“ So geht es natürlich nicht. Es kann nicht eine neue Beziehung ständig mit der ehemaligen Ehe, Freundschaft, Beziehung, Bekanntschaft usw. verglichen werden. Was soll das! Der neue Partner ist doch ein ganz anderer Mensch. Und wenn dann der neue Partner ständig mit dem neuen Partner verglichen wird, muss sich derjenige nicht wundern, wenn der neue Partner das Weite sucht. Völlig zu Recht! Die Vergleiche fangen mitunter bei der Kleidung an, weiter geht es über das Benehmen, Humor, Geld, ob geizig oder großzügig, bis über die Ausdrucksform und so weiter....... Da kann man schon das Grausen kriegen, insbesondere, wenn dann bei einem so vieles miteinander verglichen wird. Der neue Partner wird am Anfang aus Liebe versuchen sich anzupassen, aber, wenn so ein Partner schon etwas älter ist, fällt er doch immer wieder in den alten Trott, so oder so, denn keiner kann aus seiner Haut. Dieses Spiel, sich zu verstellen, gelingt einem nur für eine kurze Zeit. So kann es auch sein, dass dem Partner gesagt wird: „ Musst du denn alle Leute ansprechen im Urlaub, also, mein vorheriger Partner hätte so etwas nie gemacht. Kannst du dir das nicht mal abgewöhnen? Was willst du denn von den anderen Leuten?" Da soll sich der Partner also ändern, obwohl er Spaß daran hat, sich mit anderen Leuten zu unterhalten. Und wenn es nun auch noch andere Dinge gibt, worauf der neue Partner rumhacken wird, kann es sogar sein, dass er Albträume bekommt. Und so war es dann auch bei einem Partner, der nicht mehr sein durfte, wer er eigentlich war. So träumte er von einem Galoppderby in Hamburg-Horn. Da waren nun die vielen Galopper mit ihren tollen Reitpferden, und er stand dort mit einem Esel. Es war das erste Mal, dass so ein Rennen mit einem Esel stattfand. Die Trabrennbahn war voller Menschen. Jeder wollte das Schauspiel sehen. Der Jockey vom Esel war der Partner von Frau Meyer, einer Dame, die ständig auf ihrem Mann herumhackte. Und er träumte von dem großen Durchbruch bei diesem Derby. Am Start jagte er mit seinem Esel los, hatte gleich ein paar Meter Vorsprung und der Esel rannte so schnell, dass seine Beine gar nicht mehr den Boden berührten. Seine Frau saß auf der Tribüne und jubelte ihrem Mann zu, als er an ihr vorbeigeflogen kam. Er jagte als erster über die Ziellinie, aber der Esel rannte weiter und weiter, stieg zum Himmel auf, von wo er nicht mehr zurückkehrte. Seine Frau wartet noch heute auf ihren Mann und sitzt jetzt jeden Abend alleine im Wohnzimmer. Auf dem Schrank steht der große Pokal, den ihr Hans mit dem Esel gewonnen hatte, und nun hat sie genug Zeit darüber nachzudenken, was sie alles falsch gemacht hat.
Wenn junge Leute ihr Single-Dasein beenden, wird es meist groß gefeiert. Alle Freunde, Arbeitskollegen, Verwandte, Bekannte usw. werden eingeladen, um den neuen Lebensabschnitt zu feiern. Sehr oft ist es ein neuer Lebensabschnitt mit einer Hochzeit verbunden. Ein Höhepunkt bei diesem Einzug in eine neue andere Welt ist dann der Polterabend. Da wird dann die Sau rausgelassen. Hoch die Tassen heißt’s dann. Dann sind der Schützen-, Fußball-, Tennis- oder Golfverein fast vollständig vertreten, oder eine Abordnung. Jede Gruppe hat dann auf dem Polterabend ihren Auftritt. Erst einmal wird gepoltert, altes Geschirr wird zerdeppert und dann wird gejodelt dazu oder Stimmung gemacht. Also mit einem großen Hallo beginnt die Zeremonie jeden Vereins. Danach wird ein Text oder ein Gedicht vorgetragen und dann kommt die Geschenkübergabe der Vereine. Ist eine kleine Blasmusikkapelle dabei, gibt es einen großen Tusch und dann wird aufgespielt, so ein Tag so wunderschön wie heute. Das zukünftige Brautpaar liegt sich dann in den Armen vor lauter Freude und schaut in fröhliche Gesichter. Nimmt die Geschenke entgegen, die guten Wünsche ebenfalls, bedankt sich und prostet allen zu. Das ist heute dann ihr Tag sozusagen, der letzte Tag des Single-Dasein, denn morgen geht es in den Hafen der Ehe. Dann beginnt eine neue Welt, wir sind beide glücklich, denn es war Liebe auf den ersten Blick, als wir uns sahen. Die Eltern der beiden Single-Aspiranten klopfen ihren Kindern auf die Schultern und sprechen ihnen Mut zu. So unter dem Motto, wir haben auch den Fehler gemacht und geheiratet und ihr seht doch, es ist alles gutgegangen. Aber heut ist heut, morgen geht’s zum Standesamt, wo die beiden sich ihr Ja-Wort geben werden. Aber jetzt fliegen erst einmal noch die Teller und Tassen, es wird gesungen, gelacht, geschunkelt und die Blasmusikkapelle spielt einen Tusch nach dem anderen. Die Hände werden dem zukünftigem Brautpaar geschüttelt und Fotos werden gemacht. Dieser Tag muss festgehalten werden und so still und leise flüstern die Freunde den beiden es ihnen immer wieder ins Ohr: „Alle machen sie immer wieder den gleichen Fehler und heiraten.“ Alle schmunzeln dann dabei, doch das Leben geht weiter, es ist nicht anzuhalten, denn nur unsere Kinder sichern den Fortbestand der Menschheit. Diese Familie, die nun neu entstehen wird und aufgebaut werden soll von den beiden „Noch Singles“, haben es in der Hand, etwas daraus zu machen. Ihre Eltern, die nun schon fast 30 Jahre verheiratet sind, haben es ihnen vorgemacht und lächeln dabei, machen den beiden Mut und prosten ihnen zu, sagen Single-Dasein Ade.
Emil war ein Casanova und ein Playboy wie er im Buche stand. Er fuhr in viele Badeorte, z.B. nach Bad Grund, Bad Pyrmont, Bad Ganderstein, Bad Bevensen, Bad Zwischenahn, Bad Godesberg, Bad Nauheim, Bad Oehnhausen oder Baden Baden. In dem Hotel galt er als nobler Herr. Mehr wusste auch keiner. Abends kam er immer spät ins Hotel zurück oder aber erst am nächsten Tage. Dann hatte Emil bei einer Dame geschlafen. Er hatte dann seinem Casanovaleben alle Ehre gemacht. Die Damen schickten zum Hotel, wo Emil wohnte, Blumen und viele neue Einladungen. Emil genoss es, und wenn er von den Damen genug hatte, reiste er zum nächsten Ort. Es gab ja jede Menge Bäder. Eines schöner als das andere. Er kannte sich da aus. Er wusste, wann die Tanzabende anfingen, wo sie waren und wo man allein stehende Damen kennen lernen konnte. Außerdem kannte er auch alle Krankheiten, die Damen so hatten und er konnte die Damen auch bestens beraten, besser als mancher Arzt. Sein Wissen war enorm. Er hätte sich auch Doktor oder Professor nennen können, es wäre keinem aufgefallen. Er kannte und wusste von den Damen, die er bereits kennen gelernt hatte, welche Präparate sie für ihre Krankheiten nehmen mussten, welche Badekuren gut waren oder Massagen, kurz gesagt, er war ein Experte und konnte jeden beraten. Die Frauen waren begeistert von Emil und seine Ratschläge hatten Erfolg. Die eine oder andere Dame wurde von Emil durch seine Medikamente, die er empfahl, wieder gesund. Emil kannte sich aus, er wusste, welche Medikamente man nehmen musste und welche nichts taugten und Geldschneiderei waren. Doch einmal hatte Emil ein tolles Verhältnis mit einer 30-jährigen Dame. Tolle Nächte hatte er mit ihr verbracht. Jeden Abend war er mit ihr zusammen. Die Dame bekam morgens Fango und abends tanzte sie mit Emil Tango. Das Ganze ging so 6 Wochen. Da stellte die Dame fest, dass sie schwanger war. Emil war platt, tat aber so, als wenn er begeistert war und sagte zu ihr, Vater werden hatte er sich schon seit langem gewünscht. Aber dann machte er sich aus dem Staube. Im Hotel hatte er sein Jackett vergessen, mit einem Etikett, wo draufstand Franz Lange, Schneider, Köln, Am Funkturm 8. Das war alles, was man so als Beweis hatte und auch im Hotel hatte sich Emil mit Franz Lange eingetragen. Nachforschungen ergaben aber nur, dass Franz Lange in Köln eine Schneiderei war, und die hatte mit unserem Emil nichts zu tun, und außerdem hatte sich Emil diesen Anzug in einem An- und Verkauf Geschäft gekauft. Die Dame war nun sehr enttäuscht und den Spruch morgens Fango und abends Tango konnte sie erstrecht nun nicht mehr hören. Dieser Emil, reingelegt hatte er sie, dieser Schürzenjäger und Casanova.