Das Buch
In Deutschland herrscht der türkische Staatsislam. Die meisten aktiven Imame haben ein gestörtes Verhältnis zur Religionsfreiheit, zur Gleichberechtigung und zur Homosexualität. Sie predigen einen Islam von vorgestern – mit der Folge, dass liberale Muslime bei uns heimatlos geworden sind. Darüber hinaus wird durch den Terror von IS, al-Qaida oder Boko Haram der Islam von vielen heute mit Gewalt gleichgesetzt. Dieses Bild möchte die Juristin, Frauenrechtlerin und Autorin Seyran Ateş korrigieren und die Barmherzigkeit Allahs wieder in den Vordergrund stellen. Sie gewinnt Mitstreiter für die Gründung einer reformierten Moschee in Berlin und baut ein internationales Netzwerk von liberalen Muslimen auf. Sie lernt Arabisch und lässt sich in Istanbul und Berlin zur Imamin ausbilden. Das engagierte Buch einer modernen Muslimin, die ihren Glauben leben will und sich nicht von patriarchalen Strukturen und den Dogmen der Strenggläubigen einschüchtern lässt.
Die Autorin
Seyran Ateş, 1963 in Istanbul geboren, lebt seit 1969 in Deutschland. Sie ist Autorin und Rechtsanwältin mit eigener Kanzlei. Ihr wurden zahlreiche Auszeichnungen verliehen, darunter das Bundesverdienstkreuz erster Klasse, das Bundesverdienstkreuz am Bande und der Verdienstorden der Stadt Berlin. Zuletzt sind von ihr erschienen Der Islam braucht eine sexuelle Revolution (2009) und Wahlheimat (2013). Seyran Ateş lebt in Berlin.