Originalausgabe 2011
© 2011 Wilhelm Goldmann Verlag, München
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
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ISBN: 978-3-7494-6384-8
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Der Kosmos ist durchdrungen von einer faszinierenden Ordnung. Diese Ordnung spiegelt die Universalgesetze des Seins wider. Je mehr ein Mensch mit diesen Gesetzen in Einklang lebt, desto mehr inneren Frieden, Harmonie und Glück erlebt er.
Diese Gesetze werden z. T. als »Naturgesetze« in den Schulen unterrichtet. Doch bereits die Vermittlung dieser Gesetze an die Lernenden ist weitgehend entfremdet. Die Gesetze des Lebens werden auf abstrakte und leblose Weise unterrichtet, dass man damit im »wahren Leben« kaum etwas anzufangen weiß. Denken wir an die berühmte Formel von Einstein: E = mxc2. Denken wir an die Mendelschen Vererbungsgesetze, denken wir an die Energie-Erhaltungsgesetze in der Physik, die Thermodynamik. Mit wie viel Aufwand werden Formeln gepaukt, Sätze auswendig gelernt, Axiome heruntergebetet, um sie nach der nächsten Klassenarbeit schnell wieder zu vergessen.
Was hat das mit dem »wahren Leben« zu tun?, fragen sich die jungen Menschen. Die Gesetzmäßigkeiten des Lebens zu erkennen und nach ihnen zu leben scheint in ihren Augen nur etwas für »Streber« zu sein, für weltfremde Karrieristen.
Dabei war das Erkennen und Anwenden der Naturgesetze vor über 10 000 Jahren Grundlage einer großen Revolution in der Geschichte der Menschheit.
Das bewusste Anwenden von Naturgesetzen brachte uns die Kultur und Zivilisation: Ackerbau und Viehzucht, Sesshaftwerden in Dörfern und Städten, Privateigentum, Produktion von Überfluss, die Menschen fielen aus der zyklischen Zeit in die Linearität der Zeitachse.
Jeder Bauer kannte die wichtigsten Naturgesetze und lebte nach ihnen. »Die Gesetze der Ernte« könnten wir diese praktischen Naturgesetze zusammenfassend nennen. Denn alles drehte sich darum, wie eine reichhaltige Ernte erzielt werden kann. Unser Wissen ist heute abstrakter geworden – damit aber oft auch lebensfremder. Unsere Vorfahren (noch in den letzten Generationen) haben viel mehr im Einklang mit den Naturgesetzen gelebt.
Wir erinnern uns an einige dieser »Gesetze der Ernte«, da sie heute auf einer anderen Ebene wieder ganz aktuell werden (ich komme darauf zurück):
Jeder Bauer hat im Laufe der Jahrtausende und Hunderten von Generationen diese »Naturgesetze« als »Gesetze der Ernte« verstanden und nach ihnen gelebt. Unser ganzer gesellschaftlicher Reichtum basiert auf diesem Wissen über Naturgesetze.
Heute stehen wir vor einer Revolution, die der Umwandlung der Menschheit von vor 10 000 Jahren in nichts nachsteht. Wir beginnen, von unserem inneren, dem geistigen Ackerboden Besitz zu ergreifen, Ideen pflanzen, geistiges Unkraut jäten, Potenziale entfalten und aus uns heraus zu wachsen.
Unsere Ernte wird eine neue, veränderte Welt sein, eine wirklich kultivierte, menschliche Welt, in dem der Mensch dem Menschen ein Freund und Partner sein wird.
In dieser Zeit ist es immer wichtiger, sich mit den geistigen Gesetzen vertraut zu machen, ihre Bedeutung für das praktische Leben zu erkennen, die Ordnung unseres Lebens nach den geistigen Gesetzen auszurichten. Mögen auch unsere Kinder und die heranwachsende Generation damit wieder eine neues, lebendiges Verhältnis zu den Universalgesetzen des Kosmos bekommen: als Orientierung und Wegweiser für den eigenen Lebensplan.
Wir besitzen ganze Bibliotheken über die Naturgesetze, doch kaum ein Regal über die geistigen Gesetze. In dieser Zeit ist jedes Buch, das sich mit diesem Thema beschäftigt und unser Wissen und unsere Erkenntnisse erweitert, besonders wertvoll.
Das Buch »Die Kraft der Intuition« kann Ihr Leben verändern! Geht es doch um die Grundfragen des Lebens und eine faszinierende Möglichkeit, Ihr Leben neu zu gestalten: erfolgreicher, harmonischer, glücklicher und liebevoller.
Könnten Sie sich vorstellen, jahrelang blind durch das Leben geirrt zu sein und plötzlich sehen zu können? Würde die Zunahme eines Sinnes (des Gesichtssinnes) Ihr Leben nicht dramatisch verändern?! Das Buch lädt Sie ein, die Augen zu öffnen und Ihr Leben im Licht zu führen.
Wir kennen allgemein fünf Sinne: den Tast-, den Geschmack-, den Geruch-, den Hör- und den Gesichtssinn. Doch es gibt auch den sechsten Sinn! Und das ist die Intuition, über die jeder Mensch im Prinzip verfügt. Doch die meisten Menschen sind für die Intuition blind.
Dieser neuen Dimension des Lebens können wir uns jedoch öffnen. Es ist wie die Augen öffnen nach jahrelanger Blindheit.
Sich des sechsten Sinns der Intuition zu bedienen, wird schon bald kein Luxus mehr sein, nicht »Sehern« (!) und Heilern vorbehalten bleiben. Die Welt wird bald so komplex sein, dass wir ohne die Intuition nicht mehr zurechtkommen. Schon in wenigen Jahren wird das Vertrauen auf die Intuition von entscheidender Bedeutung sein, um das Leben erfolgreich führen und meistern zu können.
Wie heißt es doch so treffend? »Unter Blinden ist schon der Einäugige König!«
Ein zweites großes Thema des Buches sind die geistigen Erfolgsgesetze, sozusagen die Rückseite der Medaille, die Verstandesseite.
Intuition ist wie ein Traum immer eine Wahrnehmung, die erst interpretiert, mit dem Verstand gedeutet werden muss. Das ist für jeden Sinn völlig normal:
Wir nehmen ein Klangmuster wahr, das wir als »Telefon klingelt« deuten und nicht als ein Signal der Waschmaschine, dass der Waschvorgang beendet ist. Wir nehmen ein Lichtmuster wahr, das wir als »Baum« interpretieren und nicht als Haus. Das Lichtmuster in unseren Augen sagt uns nicht von sich aus: »Ich bin ein Baum.«
Versetzen Sie sich nur eine Minute in die staunenden Augen eines Kleinkindes, auf das unzählbare, chaotische Reize einwirken, und die es noch nicht auseinanderhalten, differenzieren kann. Oder ein Mensch mit heftigen nächtlichen Träumen, ohne ihre Symbolik verstehen zu können.
Öffnen wir uns der Intuition, so können wir auch überflutet werden von Informationen, die wir mit unserem Verstand noch nicht deuten können. Die geistigen Erfolgsgesetze sind ein Interpretationsschema für intuitive Einfälle (Inspiration) und ein Schema für das Umsetzen intuitiver Impulse in kraftvolles Handeln.
Der sechste Sinn der Intuition und die geistigen Erfolgsgesetze ermöglichen uns eine völlig neue Art des Lebenserfolges. Es ist ein Erfolg, der nicht mehr auf Kosten anderer (auch nicht der eigenen Gesundheit oder Familie) errungen wird, sondern zu mehr persönlicher Harmonie, mehr gemeinsamem Glück und Erfüllung führt. Und dies betrifft nicht nur die private Sphäre, sondern erst recht die gemeinschaftliche und globale Sphäre.
Alle großen Denker unserer Zeit sind sich darin einig, dass die Menschheit am Abgrund steht. Manche glauben, es sei bereits zu spät. Andere streiten sich noch über den Ausweg.
Es kann aber gar kein Zweifel daran bestehen, dass das Erwecken der Intuition und das Leben nach den geistigen Erfolgsgesetzen ein entscheidender Bestandteil für die GROSSE WENDE in der Menschheitsgeschichte ist.
Und auch das ist ein geistiges Gesetz (das Gesetz der Analogie oder Entsprechung): Wie im Großen, so im Kleinen, wie im Kleinen, so im Großen! Jeder trägt mit seinem persönlichen Leben durch die PERSÖNLICHE WENDE an der GROSSEN WENDE der Menschheit bei. Insofern ist dieses Buch ein Buch der Wendung zum Besseren.
Das Buch vermittelt einerseits Bewusstsein, leitet aber auch dazu an, die Intuition zu wecken und zu stärken.
Die praktischen Übungen dieses Buches als Ihr Erfolgstrainer erfassen drei Ebenen, um diese drei Ebenen zu harmonisieren und synergetisch zu stärken:
Möge das Buch Ihnen ein zuverlässiger Begleiter für einen völlig neuen Lebensabschnitt sein, dem Erwachen zu einem ethisch erfolgreichen, sinnerfüllten und glücklichen Leben in Licht, Liebe und Lachen. Sie haben es sich verdient und sind es wert!
Wir brauchen Orientierung! Wie wollen wir unseren Platz im Leben finden, wenn wir orientierungslos umherirren? Orientierung setzt mich in eine bestimmte Zeit, an einen bestimmten Ort des »Kosmos« (= Ordnung), von wo aus ich den Sinn meines Lebens bestimmen kann.
Unser in diesem ersten Teil des Buches ausgebreitetes Spektrum der Orientierung umfasst:
Im oberflächlichen Chaos die tiefere Ordnung zu erkennen, macht uns sozusagen vertraut mit dem »Schöpfungsplan«. Sobald wir uns in diese »göttliche Ordnung« einordnen können, können wir unsere Lebensaufgabe erkennen und übernehmen, können unseren selbstbewussten und verantwortungsbewussten Beitrag zur Weiterentwicklung der Schöpfung leisten.
Das Spektrum der Orientierung bringt uns in Einklang mit dem großen Ganzen.
Ein Spektrum (z. B. die Spektralfarben) ist gekennzeichnet durch die Unendlichkeit der Graduierung. In diesen »Regenbogenfarben« können wir grobe Unterscheidungen treffen (rot – gelb – blau), diese Unterscheidungen dann immer weiter differenzieren. So sind die hier vorgenommenen Unterscheidungen der einzelnen Spektren im ersten Schritt so grob wie rot-gelb-blau bei den Regenbogenfarben und lassen weitere Differenzierungen zu.
INTUITION geht durch den Filter des Geistes. Ein dogmatischer, egozentrischer, rechthaberischer Verstand ist blockiert gegenüber intuitiver Eingebung, Inspiration und Kreativität. Je mehr wir aber gedanklich im Einklang stehen mit dieser »göttlichen Ordnung« und in ihr Orientierung finden, desto mehr wird unser innerer geistiger Raum zu einem Resonanzkörper für Intuition. Durch die Einstimmung auf diese Ordnung sind unsere Antennen ausgerichtet und die Empfangsfrequenz optimal eingestellt. So kann die Intuition über einen klaren Geist kraftvoll wirken.
Unser Leben ist wie die ganze Schöpfung von einer äußeren weltlichen und einer inneren geistigen Ordnung bestimmt. Viele Probleme entstehen, weil die innere und die äußere Ordnung nicht miteinander harmonieren.
Jeder von uns weiß, wie es ist, wenn sich zwei Wesensanteile unserer Persönlichkeit – z. B. unser nach außen gerichteter Verstand einerseits und unsere inneren Gefühle andererseits – einander mehr oder weniger feindlich gegenüberstehen. Beide nehmen für sich in Anspruch zu wissen, was wir unbedingt brauchen, was wir erreichen müssen, damit wir glücklich und zufrieden sind.
Unsere Gefühle spielen häufig nicht mit: Alles scheint für den Verstand bestens zu sein und plötzlich tauchen unstimmige Gefühle auf, die man selbst gar nicht erwartet hat. Wir haben das Gefühl, nicht im Zentrum unserer Persönlichkeit zu sein, nicht unser ganzes menschliches Potenzial ausschöpfen zu können.
Oder andere innere Orientierungen, die uns prägen und uns oft mehr bestimmen, als es unserem Verstand lieb ist: Jeder von uns hat seine eigenen inneren und verinnerlichten Bilder, die Sprache des Unterbewusstseins. Bilder, die wir von außen – oft mit den besten Absichten – eingepflanzt bekamen, und die wir aus kindlichem Unwissen, vermeintlicher Einsicht oder Nachgiebigkeit akzeptierten, sind die verinnerlichten Bilder.
Die vielen Ermahnungen im Kindesalter – »Vorsicht, fasse das nicht an!« – »Du kannst da hinunterfallen.« – »Du kannst dir da wehtun!« – waren gut gemeint, aber im besten Falle für die momentane kindliche Entwicklungsphase angebracht und wahrscheinlich selbst für dieses Entwicklungsstadium bereits zu restriktiv.
Und viele dieser »wohlgemeinten«, von uns verinnerlichten Bilder beschränken uns in unserem Leben auch später noch, da sie vom Bewusstsein vergessen nun im Unbewussten rumoren. Diese »uns behütenden« Bilder – einst wohlgemeint ins Bewusstsein gepflanzt – sind zur Grenze für unser persönliches Wachstum geworden. Diese klein haltenden Bewusstseinsinhalte sollten wir durch Bilder des Mutes und der Zuversicht ersetzen.
Aber auch die Bilder, die wir tagtäglich z. B. durch unseren Fernsehkonsum verinnerlichen, beeinflussen unser Unterbewusstsein. Bilder und Emotionen werden assoziativ verknüpft und gespeichert. Oft weiß man gar nicht mehr, ob die Werbespots die Filme unterbrechen oder die Programme die Werbespots. In den Filmen selbst dominieren die Werbebotschaften das Geschehen, die Autos, die benutzt, die Ausstattung, die verwendet und die Kleider, die getragen werden, was und wie gesprochen wird.
Alles das sind ferngesteuerte Botschaften an das Unterbewusstsein. Diese Bilder dienen nicht primär unserer Bewusstseinsentwicklung, sondern tragen die Absichten und Beeinflussungen an uns heran, die dem Beobachter kaum bewusst werden. Höhere geistige Anliegen wie Moral, Ethik, Sinn, Friede, Harmonie, das Erkennen der eigenen Lebensaufgabe bleiben hier meistens auf der Strecke. Die Bilder, die diese Bedürfnisse ins Bewusstsein rücken, werden selten von außen an uns herangetragen. Die menschlichen Grundbedürfnisse wie soziales Engagement, sich für eine Sache einsetzen, sich glücklich fühlen, zufrieden sein, setzen eine Umgebung voraus, in der diese Werte gefördert werden und gedeihen können.
Wie bringen wir also die oft widerstreitenden unbewussten Gefühle und Bilder mit unserem Verstand, unseren Lebenszielen, unseren ethischen Orientierungen in Einklang? Wie kommen wir aus dem Chaos der sich widerstreitenden Kräfte heraus? Wie harmonisieren wir unsere Energien, damit sie sich gegenseitig stärken und sich nicht mit hohem energetischem Aufwand neutralisieren?
Spitzen wir die Frage noch etwas zu: Wer sollte bei der Harmonisierung dieser Kräfte die Führung übernehmen? Der Verstand oder die Gefühle?
Diese Frage ist durchaus dramatisch! Ein Mann würde zweifelsfrei sagen: »Der Verstand selbstverständlich, denn der erhebt uns aus der Ebene tierischer Gefühle auf die Ebene wahren Menschseins.« Die Antwort einer Frau würde anders ausfallen: »Die Gefühle müssen natürlich die Führung haben, denn sie sind authentisch. Und Mann – wenn du schon mit tierisch und menschlich kommst, dann sind Gefühle eben göttlich!«
Können wir eine Antwort finden, die über die typisch geschlechtsspezifischen Vorlieben – hier Verstand und da Gefühl – hinausgeht? Es wäre eine wahrhaft »menschliche Antwort«, die die weibliche und männliche Sicht auf einer höheren Stufe integriert!
Sowohl der Verstand als auch die Gefühle können uns täuschen! Der Verstand kann falschen Ideen, einer falschen Weltsicht, Ideologien nacheifern – bis hin zur Geisteskrankheit. Die Gefühle können durch jahrelange Verletzungen und Verdrängung ängstlich und unauthentisch geworden sein – bis hin zu Psychose und Neurose.
Also sind weder der Verstand noch die Gefühle unhinterfragt fähig, die Führung in dem Unternehmen ICH SELBST zu übernehmen. Beide – Verstand und Gefühle – müssen sich infrage stellen lassen, geläutert werden von höheren Prinzipien, die eine wirklich menschliche Integration und Harmonisierung unserer inneren Kräfte und Energien bewirken können.
Die Antwort des Buches nach diesen integrierenden höheren Prinzipien lautet:
Unseren Verstand läutern wir durch die Ausrichtung auf die geistigen Erfolgsgesetze, unsere Gefühle läutern wir durch die Kraft der Intuition. Denn die Intuition ist für die »innere Welt« vom Wesen her wahrhaftig und die geistigen Erfolgsgesetze für die »äußere Welt« wahr.
Die Antwort ist überaus spannend! Sie verspricht nicht nur, unsere »inneren Streitigkeiten« (z. B. zwischen Verstand und Gefühl) aus der Welt zu schaffen, sondern auch die »äußeren Missverständnisse« (z. B. zwischen Frau und Mann) prinzipiell zu lösen. Wir wollen scheinbar unversöhnliche Polaritäten auf einer höheren Ebene wieder miteinander integrieren.
Denn der »Geschlechtskonflikt«, den wir im Äußeren führen, hat eine Entsprechung in inneren Konflikten. Und das gilt für Frau wie Mann. Ist es nicht naheliegend, dass wir durch die Harmonisierung unserer inneren Konflikte zwischen »männlichen« und »weiblichen« Energien auch unsere äußeren Beziehungen zwischen Frau und Mann wieder harmonisch gestalten können?!
Unsere erste Orientierung zur Harmonisierung unserer inneren Kräfte und Energien ist zunächst etwas für den Verstand: die Orientierung an den geistigen Erfolgsgesetzen. Nähern wir uns diesem Thema Schritt für Schritt!
Was ist ein Gesetz?
Ein Gesetz besagt, wie etwas funktioniert und wie etwas Neues funktionsfähig gestaltet werden kann.
Mit anderen Worten: Physiker z. B. beobachten Phänomene in der Natur und fragen sich, wie das wohl funktioniert. Die Antwort ist ein physikalisches Gesetz, z. B. das Gravitations- oder Fallgesetz. Techniker verwenden dann dieses physikalische Gesetz, um ein funktionsfähiges Gerät zu konstruieren, z. B. die Guillotine, das Fallbeil. (Der Witz im Wortspiel – vom Fallgesetz zum Fallbeil – ist durchaus hintergründig!)
Aber im Ernst: Wir erkennen also zunächst Gesetze der Natur (der Physiker), um sie dann für neue Entwicklungen anzuwenden (der Techniker).
Was ist ein »geistiges« Gesetz?
Jedes – zumindest formulierte – Gesetz ist von der Definition her geistig! Denn der menschliche Geist hat objektive Gesetzmäßigkeiten in der Natur erkannt und zu (geistigen) Gesetzen formuliert.
Tiere funktionieren innerhalb von Naturgesetzen, ohne dass ihnen das bewusst wäre oder bewusst sein müsste! Sie sind ja auch nicht in dem Sinne schöpferisch, dass sie etwas völlig Neues erschaffen. Das ist in der Evolution dem Menschen vorbehalten. MENSCH erkennt Gesetzmäßigkeiten, formuliert sie zu Gesetzen und schafft Neues: Über der Natur eine ganze technische und geistige Kultur. (Hurra, jubiliert Mann! Er ist in seinem Element.)
Wenn wir aber noch einen einzigen Schritt weiter denken, dann bekommen wir eine Ahnung von der »Göttlichkeit« geistiger Gesetze (und hier darf Frau mitjubilieren!).
Die Naturwissenschaft hat uns inzwischen an den Rand des für den Verstand erkennbaren Universums geführt: Der »Urknall« vor etwa 13 Milliarden Jahren! Seitdem funktioniert das Universum gesetzmäßig, d. h. seit 13 Milliarden Jahren wird dieses Universum von Gesetzen gesteuert. Doch seit wann gibt es diese Gesetze? Wann wurden sie geschaffen? Wir müssen uns ja vergegenwärtigen, dass dieses Universum sich in einem Bruchteil von Sekunden (deshalb »Urknall«) »wohlgeordnet« manifestiert hat.
Wenn man/ Mann (?!) nicht geisteskrank werden will, kann es nur eine Lösung geben: Die Gesetze, die diesen Urknall, die Schöpfung des Universums gesteuert haben, müssen vorher da gewesen sein. Das macht die Naturgesetze »göttlich«! Oder mit anderen Worten: Der Geist der Gesetze war da, noch bevor er sich im Kosmos und in der Natur manifestiert und materialisiert hat. Die Gesetze sind der Geist im Kosmos und in der Natur!
Von »geistigen Gesetzen« zu sprechen ist also in doppeltem Sinne bedeutsam: »Göttlicher GEIST« ist die Substanz der Gesetze, »menschlicher Geist« erkennt die Gesetze und wendet sie für die Entfaltung seiner eigenen Kultur schöpferisch an.
Und was ist ein geistiges Erfolgsgesetz?
Auch hier wollen wir unsere Antwort zunächst fundamental geben: Die Schöpfung ist ein voller Erfolg (oder gibt es an GOTT irgendetwas auszusetzen?!), also sind die »göttlichen geistigen Gesetze« allesamt Erfolgsgesetze! Der Chef/ die Chefin war mit der Umsetzung der »geistigen Gesetze« in ein sich selbst erkennendes Universum ganz schön erfolgreich!
Jedes Gesetz ist dazu da, dass etwas erfolgt, denn ein Gesetz macht immer (explizit oder implizit) eine Aussage über »Ursache und Wirkung«. Gesetze sind sozusagen das Werkzeug der Schöpfung. Also ist im strengen Sinne jedes Gesetz ein Erfolgsgesetz, denn es folgt immer etwas. Dem Gesetz der Gravitation z. B. folgen die Flecken im Fallobst-Apfel, aber auch die Enthauptung durch die Guillotine.
Auf Gesetze erfolgt immer etwas, aber ist die Folge auch als Erfolg zu werten?
»Genau!«, wendet Frau ein und zeigt mit dem Finger auf die Wunde: »Mit göttlichen Gesetzen bin ich ja einverstanden. Albert Einsteins Gesetz über den Zusammenhang zwischen Energie und Masse (E = mxc2) ist sicherlich göttlich, aber ist die erfolgreiche Folge Atombombe und HIROSHIMA auch göttlich?! Wie kann auf das Anwenden göttlicher Gesetze unmoralisches Verhalten erfolgen?«
Und hier sind wir am Kern männlicher »Geisteskrankheit« angekommen (was zu kurieren gilt): Auf theoretische Genialität (Einstein) erfolgt oft praktischer Wahnsinn (Hiroshima). Männer sind entweder genial oder brutal.
Wir wollen und müssen den Begriff »Erfolgsgesetz« enger, ethisch und praktikabel fassen. Wir möchten nicht wertneutral jedes Gesetz als »Erfolgsgesetz« bezeichnen, (obwohl auf jedes Gesetz etwas erfolgt), sondern nur diejenigen, die in unserem täglichen und schöpferischen Handeln dazu beitragen, uns selbst und die Welt auf eine höhere, »post-patriarchalische« Stufe heben.
Gesetze beantworten die erkenntnisorientierte Frage: »Wie funktioniert das?«, und die anwendungsorientierte Frage: »Was muss ich tun, damit etwas funktioniert?«
»Erfolgsgesetze« mögen die Fragen beantworten:
So definiert führt die Anwendung der geistigen Erfolgsgesetze zu einem ethischen Verhalten, das die Würde der anderen Menschen achtet und mit dem eigenen Gewissen im Einklang steht.
Die Geschichte und die Gegenwart kennen zwar überaus viele Menschen, die sich für erfolgreich hielten, obwohl sie diese geistigen Erfolgsgesetze ignorierten. Doch die Erfolge waren immer nur von kurzer Dauer und entpuppten sich langfristig als Scheinerfolge. Und Seelenfrieden lässt sich mit »unmoralischen Erfolgen« nie erreichen.
Im Einklang mit den geistigen Erfolgsgesetzen sind wahrhaftige Erfolge möglich, die nicht nur auf den Augenblick abzielen, sondern nachhaltig sind und die ganze Persönlichkeitsentwicklung umfassen. Mehr noch: Sie ermöglichen es für sich selbst und andere, glücklich und zufrieden zu leben. Denn »Erfolge«, die auf Kosten anderer errungen wurden, rächen sich früher oder später.
Mit anderen Worten: Erfolge, die mit einer »negativen, zerstörerischen Energie« (wie Gier, Herrschsucht, Egozentrik, Rücksichtslosigkeit) errungen wurden, bewirken, dass diese Energie eine negative Rückwirkung auf den hat, der sich ihrer bedient.
Solcher Art Erfolge führen zu einem kranken Bewusstsein (besagter Geisteskrankheit im mehr als psychiatrischen Sinne), das von dieser schädigenden Energie beherrscht wird. Das ist die Tragik männlicher Herrschaft in den letzten Hunderten von Jahren: Männer scheinen gesellschaftlich erfolgreich, sterben aber im Durchschnitt Jahre früher als Frauen und haben den Planeten an den Rand des Untergangs gebracht. Wenn das kein Pyrrhussieg ist!
Anders gesagt: Alles was ich auslöse, fällt auf mich als den Verursacher wieder zurück. Es geht daher nicht primär darum, wie ich erfolgreich meine Ziele erreichen kann, koste es, was es wolle, sondern darum, solche Ziele zu verwirklichen, die mit den geistigen Erfolgsgesetzen, dem eigenen Lebensziel und dem Wohlergehen der anderen übereinstimmen. Dauerhaftes Glück ist nur möglich, wenn vollkommene Harmonie zwischen der materiellen und der geistigen Ordnung geschaffen wurde.
Durch die bisher einseitige Ausrichtung auf die rein materielle, vom Mann beherrschte Welt, wurde die geistig-spirituelle Dimension vollkommen unterbewertet und verachtet. Dadurch verkümmern viele Begabungen, die in jedem Menschen angelegt sind. Dies gilt ganz besonders für die Intuition und die intuitive Wahrnehmung – Ort der Spiritualität und eher weibliche Domäne. Oder die Empathie als Fähigkeit, sich in andere Menschen hinein zu fühlen und zu spüren, wie es wäre, in seiner Lage zu sein, ihn zu verstehen, seine Wünsche zu erahnen.
Ein anderes Beispiel für die grobe Missachtung von »göttlichen Gesetzen« im vom Mann beherrschten Zeitalter ist der krankhafte Umgang mit der Zeit selbst. Sogar die Zeit scheint im männlichen Verstand ein Objekt zu sein, das sich ausbeuten lässt.
Doch Natur, Mensch, Wirtschaft – alles durchläuft gesetzmäßige und harmonische Zyklen. In der Natur die Jahreszeiten, die Mondzyklen etc. Der Mensch durchlebt verschiedene Entwicklungsstadien, von der Kindheit über das Erwachsenendasein bis hin zum Greisenalter. In Unternehmen gibt es die Entwicklungs- und Produktionszyklen.
Das ganze Leben ist geprägt von einem ewigen Auf und Ab, einatmen und ausatmen, wach sein und schlafen, aktiv sein und sich erholen, sich etwas vorstellen und ausführen. Lachen und weinen, geben und nehmen, sprechen und zuhören, lieben und geliebt werden, alles unterliegt einem ständigen und harmonischen Wechsel (das besagt das Gesetz des Rhythmus). Frau hat ein natürliches Verhältnis zu zyklischen Rhythmen.
Wer im Einklang mit dem rhythmischen Wechsel sein Leben gestaltet, lebt sozusagen mit Rückenwind, nutzt die vorhandenen Kräfte. Wer diese Zyklen jedoch nicht berücksichtigt, zur falschen Zeit sät oder investiert, wird nur wenig oder nichts ernten und nur geringe oder gar keine Erträge erwirtschaften. Er arbeitet gegen die Kraft der Natur, verschwendet viel Energie und das für magere Ergebnisse.
Alles hat seine bestimmte Zeit, die Zeit der Entwicklung, des Reifens, der Vollendung und der Änderung. Stress ist eine moderne Zivilisationskrankheit, als Folge des männlichen Missachtens von natürlichen Rhythmen, der wahnwitzigen Ausbeutung selbst der ZEIT.
Wenn wir die geistigen Erfolgsgesetze kennen und sie anwenden, helfen sie uns, das Richtige zum richtigen Zeitpunkt in die Wege zu leiten und so den persönlichen und gesellschaftlichen Erfolg zu sichern. Sie ermöglichen es, das Bewusstsein zu sensibilisieren und zu verändern. Damit wird gleichzeitig das Bewusstsein der Gruppe, in der wir leben (Familie, Beruf, Freizeit), und der Menschheit weiterentwickelt.
Die geistigen Erfolgsgesetze läutern unseren Verstand, um unser Denken am Wohl der Gemeinschaft, am Wohl des Ganzen auszurichten.
Doch die Anwendung der geistigen Erfolgsgesetze als Orientierung für wachsende Harmonie ist erst die halbe Wahrheit. Wir richten unseren Verstand (ob als Frau oder Mann) an ethisch wertvollen Gesetzen aus, handeln so ethisch bewusst.
Wenn wir über Ethik sprechen, denken wir sofort an unser »inneres Gewissen«. Wir haben eine Instanz in uns (nicht das Freudsche Über-Ich mit erhobenem Zeigefinger), die »weiß«, was richtig ist. Es ist eine höhere Instanz, die wir nicht betrügen können, es sei denn, wir wollten uns selbst etwas vormachen und belügen.
Dieses »innere Gewissen« (und weit mehr) ist unsere Intuition. Sie bietet uns ebenso wie die geistigen Erfolgsgesetze eine zweite Orientierung für die Harmonisierung unserer Kräfte und Energien. Und in diesem Bereich fühlt sich Frau kompetenter.
»Intuition« steht für einen Bereich, der lange Zeit aus der männlich dominierten Öffentlichkeit völlig ausgeblendet wurde: Außersinnliche Wahrnehmung, Hellsehen, Telepathie gehören zur Intuition. Aber wir verstehen unter Intuition auch weniger spektakulär: Kreativität und künstlerische Inspiration, Meditation und Kontemplation, ganzheitliches Wahrnehmen und innere Gewissheit darüber, was wahr und richtig ist.
Treffender noch: Intuition gilt von der Definition her als wahr! Was ich intuitiv wahrnehme, ist wahr. Sollte sich diese scheinbar intuitive Wahrnehmung doch nicht als wahr erweisen, dann war es keine Intuition, sondern eine Selbsttäuschung. (Es ist durchaus eine Kunst, Intuition von Gefühlen zu unterscheiden und Intuition richtig interpretieren zu können!)
Gerade in der heutigen Zeit der zunehmenden Komplexität, der Orientierungslosigkeit, der Suche nach Lebenssinn ist die Wiederentdeckung, das Erwecken und Trainieren der Intuition von weitreichender Bedeutung, für den Einzelnen wie für den Planeten.
Intuition öffnet uns der spirituellen, sozusagen »göttlichen« Ebene: Pflanzen haben bereits Empfindungen und reagieren z. B. auf Licht oder Musik. Tiere haben ein erweitertes Erlebnisspektrum von Gefühlen, kennen Angst und Aggression. Menschen sind in der Lage, zu denken und Selbstbewusstsein zu entwickeln.
Doch das ist erst die »Halbzeit der Evolution«. Über dem Denken erhebt sich die Intuition, die uns unseren göttlichen Kern erfahren lässt und die unsere geschlechtsspezifischen Besonderheiten als Frau und Mann zum wahren Menschsein transformieren kann.
Intuition ist über den Empfindungen, den Gefühlen und dem Denken die spirituelle, göttliche Dimension des Lebens. Intuition integriert und harmonisiert alle drei anderen Erlebnisweisen.
Und hier muss Frau im neuen, partnerschaftlichen Dialog möglicherweise Zugeständnisse machen. Frau verwechselt häufig Gefühl mit Intuition. Nicht jedes vage Gefühl im Bauch ist schon eine Intuition. Es gilt sogar als Regel: Je gefühlsloser wir Intuition empfangen, desto wahrscheinlicher handelt es sich um eine wahre Intuition. Intuition ist viel eher eine innere Gewissheit als ein Gefühl.