Gehzeit 3.30 h
8C7
Eine der klassischen Rundtouren im Werra-Bergland
Die Wanderung startet im hübschen Fachwerkdorf Lindewerra (bekannt für die Herstellung von Spazierstöcken) und führt durch Laubwald hinauf zur Teufelskanzel. Dabei handelt es sich um einen Sandsteinblock, der aus dem Hang hinauskragt und als vorgeschobener Aussichtsbalkon den Tiefblick auf die Werraschleife ermöglicht. Dort wartet auch eine urige Berghütte, deren Vorgängerin an dieser Stelle schon im ausgehenden 19. Jh. Ziel von Wanderern war. Die hoch aufragende Burgruine Hanstein ist der nördliche Eckpunkt dieser Tour; sie verfügt über eine bemerkenswerte Geschichte und war lange Zeit Sitz nicht allzu friedfertiger Rittersleut’, die u.a. den Mühlhäuser Bürgern das Leben schwer machten und sie zum Bau von Wallanlagen veranlassten (vgl. Tour 7). Auf dem Rückweg wird noch ein weiterer Aussichtspunkt angesteuert, bevor es durch Eichenwald, der ehemals Rohmaterial für die Lohgerber lieferte, zurück zum Ausgangspunkt geht.
Ausgangspunkt: Lindewerra. Von Wahlhausen kommend in den Ort hineinfahren und 200 m hinter dem Ortseingang am Rand der Friedensstraße parken (alternativ: im Ort links in die Straße Zur Einheit abbiegen und dort parken). Höhenunterschied: 500 Hm. Anforderungen: Wanderung auf Forst- und Waldwegen sowie schmalen Pfaden, die mitunter etwas steinig sind. Bei Nässe einige matschige Abschnitte. Einkehr: Berghütte Teufelskanzel, »Zweiburgenblick« unterhalb der Burgruine Hanstein, Klausenhof in Bornhagen (500 m abseits des Wegs), mehrere Möglichkeiten in Lindewerra am Ausgangspunkt der Tour. Tipp: Der Klausenhof in Bornhagen ist ein bodenständiges Wirtshaus und eine erstklassige Anlaufstelle für alle, die handwerklich hergestellte, regionale Fleisch- und Wurstspezialitäten (z.B. Feldgieker, Krumme) schätzen. Karte: 53 Nördliches Eichsfeld.
Von der Parkmöglichkeit an der Friedensstraße (1) folgen wir der Dorfstraße geradeaus in das Fachwerk-Dorf Lindewerra hinein, biegen beim Schild »Teufelskanzel« rechts in den »Hirtenrasen« ab (2) und entdecken nach wenigen Metern erneut einen Hinweis zur Teufelskanzel halb rechts. Ein Hohlweg bringt uns nach gut 300 m zu einer Verzweigung (3), wo wir uns links halten (»Teufelskanzel«). Ansteigend erreichen wir den Waldrand und lassen uns von dem Fußweg geradeaus in den Wald hineinlotsen, wo er zunächst – leicht zu verfolgen – nach rechts, dann nach links kurvt und leicht an Höhe gewinnt. Hinter einer Verebnung steigt der Weg stärker an und erreicht bei der Teufelskanzel-Hütte die Höhe, wo wir nach wenigen Metern die Teufelskanzel (4) links vor uns haben. Von dort aus geht es entlang der Hangkante nach Norden (Markierung »Ha«). Der Pfad mutiert bald zu einem breiten Fußweg und anschließend zum Forstweg. Eine Abzweigung zur Junkerkuppe nach links lassen wir unbeachtet. Nach Kurzem mündet der Forstweg in eine breite Forststraße, der wir nach links mit geringem Höhenverlust und Abzweigungen ignorierend folgen. Bald kommt direkt vor uns die Ruine Hanstein ins Blickfeld, die unser nächstes Etappenziel ist. Bei der Abzweigung in Rimbach biegen wir links ab (5) und erklimmen den spiralförmig ansteigenden Teerweg zum Burgberg. Nach 20 m merken wir uns aber das Schild »Burg Ludwigstein«, zu dem wir nach einer Besichtigung der Burgruine Hanstein (6) zurückkehren, um dort abzubiegen. Das schmale Gässchen geht in einen abwärtsführenden Feldweg über. Im Talgrund auf dem Kolonnenweg nach links (7). Im Anstieg lassen wir eine Abzweigung nach links unbeachtet und erreichen geradeaus den Lindewerra-Blick (8). Dort wählen wir den rechten Weg, der abwärts bald in den Eichenwald eintaucht. Nach ca. 300 m verlassen wir den Geländerücken und nehmen halb links einen Forstweg mit stärkerem Gefälle den Hang hinunter. Kreuzende Bewirtschaftungswege werden ignoriert; erst dort, wo der Weg mit einer T-Kreuzung in einen Querweg mündet (und sich nicht weiter geradeaus fortsetzt), wenden wir uns nach links (9). Mit etwas Höhenverlust und schließlich in einem Rechtsbogen gelangen wir zum Hangfuß, wo aus dem Weg ein Teersträßchen wird, das uns nach Lindewerra hineinbringt. Auf die »Straße zur Einheit« biegen wir links ab und gelangen mit einer T-Kreuzung wieder zur Friedensstraße und dem Ausgangspunkt (1).
Gehzeit 5.00 h
8C
Auf schmalen Pfaden zu exponierten Höhen des Werra-Berglands
Ziemlich abgelegen, aber lohnenswert ist diese Runde in den Höhenzügen des Werra-Berglands. Es geht durch abwechslungsreiche Laubwälder, die durch die exponierten Kanzeln an Nase, Dietzenröder Stein und Rachelsberg aussichtsreich unterbrochen werden. Die Wegeführung des Premiumwanderweg 16 (»P16«) ist dabei so konzipiert, dass überwiegend schmale Pfade und unbefestigte Fahrspuren genutzt werden. Die Runde schließt mit einem Abstecher zum Grenzmuseum Schifflersgrund.
Ausgangspunkt: Sickenberg. Parkplatz in der Dorfmitte, neben der Einfahrt zum Hof Sickenberg. Höhenunterschied: 600 Hm. Anforderungen: Überwiegend schmale Pfade, die wurzelig, steinig und punktuell matschig sein können, mehrere steile Passagen. Der Abstecher zur »Nase« erfordert Trittsicherheit und Schwindelfreiheit; ohne den Abstecher mittel – »rot«. Einkehr: »Schmiede« in Asbach (nur Fr–So), »Hof Sickenberg« (nur Sa + So) am Ausgangspunkt der Tour. Variante: Abkürzung zwischen Asbach (7) und Sickenberg (1): Tour dann ca. 13,5 km lang. Karte: 54 Südliches Eichsfeld, Hainich, Werratal.
Vom Parkplatz in Sickenberg (1) orientieren wir uns auf der Straße aufwärts (»Zuweg P16«) und biegen am Ortsrand mit dem Symbol »P16«, das uns nun auf einem Großteil der Wanderung begleiten wird, links auf einen Feldweg ab (2). Auf einem kleinen Hochpunkt wenden wir uns beim Wegweiser »P16« nach rechts und betreten den Wald. Nun leitet uns die Markierung in Serpentinen den Hang hinauf. Oben führt der Pfad nach links auf dem Höhenrücken entlang und mündet in eine Fahrspur. Dort rechts und nach 100 m links. Nun geht es auf einem Steig kräftiger den Hang hinauf, wobei der letzte steile Anstieg mittels Treppen bezwungen wird. Direkt dahinter können wir rechts einen Abstecher zur »Nase« (3), einem exponierten Kalkfelsen mit Ausblick (nur für Schwindelfreie!) machen (hin und zurück 1 km). Anschließend geht es zurück zum Ausgangspunkt des Abstechers und von dort nach Norden, wo wir nach Kurzem die Abbruchkante des Dietzenröder Steins (4) erreichen. Nun knickt der Weg rechts in den Wald hinein ab. Dann schlägt er einen weiten Linksbogen, um wieder zur Hangkante zu gelangen, wo wir rechts gehen und leicht an Höhe verlieren. Der Pfad trifft bei einem Wendeplatz auf einen breiten Forstweg, dem wir halb links folgen. Bei der nächsten Wegspinne aufpassen: Wir überqueren die Kreuzung geradeaus und entscheiden uns für den linken, schmaleren der beiden Wege, der ansteigend auf dem Geländerücken entlangführt. Wo der Pfad in einen Forstweg mündet, halten wir uns etwa 100 m geradeaus und gelangen an eine V-Gabelung, wo eine schmale Fahrspur halb links kräftig den Hang erklimmt. Der kurze Anstieg bringt uns hinauf zum Rachelsberg-Plateau, wo wir bald halb links auf eine Fahrspur einschwenken und anschließend den Wegweiser »P16« nach rechts auf einen Fußpfad nicht übersehen dürfen. Mit dem Steilabfall rechter Hand gelangen wir zum Aussichtspunkt Rachelsberg (5) und steigen kurz dahinter steil zu einem Sattel ab. Dort nehmen wir den zweiten Forstweg nach rechts, der leicht abwärtsführt. Nach etwa 1 km leitet uns eine Fahrspur links hinunter – einen Forstweg geradeaus kreuzend – zur Ruine Altenstein (6). Dabei bemerken wir direkt vor der Zufahrtsschranke links einen schmalen Pfad, den wir nach der Besichtigung der Ruine für den Abstieg nutzen. Im Talgrund schwenkt er zunächst nach links, um kurz darauf scharf rechts abzuknicken. Dann lotst uns ein Wegweiser halb links sowohl über den ehemaligen Grenzstreifen als auch über einen Forstweg hinweg auf ein eben verlaufendes Pfädchen. Es mündet in einen Betonweg, dem wir zunächst geradeaus und dann mit einem Rechtsknick abwärtsfolgen. Am Hangfuß schickt uns der Wegweiser »P16« nach links. Nach 700 m erreichen wir einen querenden Feldweg, auf dem wir – nun P16 verlassend – rechts abbiegen und dann auf der Straße links laufen. Wir marschieren durch Asbach (7) hindurch, halten uns auf der Straße in Richtung Allendorf geradeaus, wählen 100 m hinter dem Ortsrand den rechts abzweigenden Feldweg und gelangen auf ihm (eine Verzweigung nach rechts wird ignoriert) zu einem Stallgebäude, vor dem wir einen Asphaltweg nach rechts wählen (8). Wo dieser in eine Querstraße mündet, wenden wir uns nach rechts und nach wenigen Metern auf der Kreisstraße nach links. Wir treffen auf die Zufahrt zum Grenzmuseum Schifflersgrund, biegen rechts dorthin ab (9) und entdecken hinter dem Parkplatz eine nach rechts abzweigende Route auf dem Kolonnenweg. Auf ihm kommen wir zu einer Straße, auf der wir rechts wieder Sickenberg und den Parkplatz (1) erreichen.
Gehzeit 4.15 h
.
Eine Waldwanderung mit Aussichtsbonus
Hat man einmal den Anstieg hinter sich gebracht, bewegt man sich bei dieser Tour mit nur noch geringen Höhenunterschieden auf dem Kalkplateau der Gobert über hessisches und thüringisches Gebiet und durchstreift dabei Buchen-, Eichen- und Edellaubholzwälder und sogar alte Niederwälder. Zudem gilt es, die lohnenden Aussichtspunkte mit klingenden Namen wie »Wolfstisch«, »Salzfrau« und »Silberklippe« am Rand des Plateaus zu erwandern, denn von ihnen öffnen sich weite Blicke: nach Westen über die Hessische Schweiz zum Hohen Meissner, nach Süden über das Werratal und nach Südosten über das südliche Eichsfeld.
Ausgangspunkt: Lourdes-Kapelle westlich von Volkerode. Den Hinweisschildern »Zur Gobert« durch den verwinkelten Ort Volkerode folgen und am ersten Parkplatz am Ortsrand vorbei aufwärts in Richtung Kapelle fahren. Parkplatz 100 m vor der Kapelle an einem Rastplatz. Höhenunterschied: 450 Hm. Anforderungen: Forst- und Waldwege sowie Waldpfade, die abschnittsweise steinig und wurzelig sowie bei Nässe matschig sein können. Einkehr: Keine. Variante: Wer die Tour abkürzen möchte, verzichtet auf den Abstecher zum Uhlenkopf (2) und auf den südlichen Tourteil und nimmt zwischen WP 6 und 9 den direkten Weg; Tour dann ca. 11 km lang (auch für Kinder geeignet). Karte: 54 Südliches Eichsfeld, Hainich, Werratal.
Vom Parkplatz (1) unterhalb der Lourdes-Kapelle nehmen wir den Betonplatten-Weg aufwärts, der am Oberhang in einen breiten Forstweg übergeht. Auf der Höhe erreichen wir eine beschilderte Kreuzung breiter Forstwege, die wir geradeaus überqueren, um nach Kurzem die Schneise des »Grünen Bands« zu betreten. Von dort machen wir einen Abstecher zum Aussichtspunkt Uhlenkopf (2): Dazu rechts abbiegen und nach 150 m der Beschilderung »Uhlenkopf« nach links folgen. Anschließend geht es zurück zum Ausgangspunkt des Abstechers und von dort nach Süden. Wo das »Grüne Band« links abknickt, bietet sich rechts ein weiterer Abstecher zur »Schönen Aussicht« an. Dann folgen wir dem Kolonnenweg nach Südosten und verlassen ihn am Rastplatz Am Sägewerk nach rechts (3). Wieder im Wald erreichen wir einen Kreuzungspunkt und wählen den Weg nach links (»Rundweg Wolfstisch«, »P4«). Wir folgen nun dem engmaschig mit »P4« markierten Wanderweg und lassen Forstwege nach links oder Abstiege nach rechts unbeachtet. Wir passieren einen alten Kalkbrennofen und stoßen kurz darauf auf den »Wolfstisch« mit seinem Aussichtspunkt (4). Zu den im weiteren Verlauf des Wegs angesteuerten Aussichtspunkten »Pferdeloch« und »Salzfrau« (5) machen wir jeweils einen Abstecher nach rechts. Schließlich schwenken wir mit dem Fußweg nach Osten, laufen geradeaus über eine Kreuzung hinweg (»Silberklippe«) und nehmen bei der Rasthütte Gobert den rechten (Forst-)Weg (6). Nach nur 250 m biegen wir auf einen untergeordneten Waldweg rechts ab (weiterhin »P4«) und achten auf einen Pfeil, der uns bei einer Gabelung nach Kurzem nach links weist. Nach einem kurzen Ab- und Wiederanstieg kreuzen wir einen breiten Forstweg geradeaus und wandern mit geringem Höhenverlust und in einem Bogen nach links, bevor unser Weg in einen weiteren Forstweg mündet. Dort links. Bei einer Kreuzung orientieren wir uns am Schild »P4 Silberklippe« (7) und setzen den Weg geradeaus, jedoch mit einem leichten Linksknick, auf einem schmalen Waldweg fort, lassen querende Wege unbeachtet und erreichen bald die Silberklippe (8). Dort wenden wir uns scharf nach links (»P4 Wolfstisch«), entdecken einen schmalen Pfad, der sich oberhalb des Steilhangs entlangschlängelt und durchstreifen dabei einen ehemaligen Niederwald. Nach ca. 1,4 km, bei einer Kreuzung im Kellaer Wald (9), verlassen wir die Markierung »P4«, die links abknickt, und folgen stattdessen mit der Beschilderung »Grenzeck« dem Grenzverlauf zwischen Thüringen und Hessen, der durch zahlreiche Grenzsteine markiert ist, auf einem Pfad geradeaus nach Norden. Er entlässt uns auf eine Lichtung und damit auf den Aussichtspunkt Grenzeck (10), wo wir uns nach links orientieren und auf dem »Grünen Band« weiterwandern. Hinter einer Rechtskurve des »Grünen Bandes« geht es hinunter in eine Geländemulde, wo rechts ein Forstweg (unmarkiert) in den Wald abzweigt (11). Bei Verlassen des Waldes am Unterhang wenden wir uns nach links. Auf einem schmalen Feldweg und anschließend auf einem nur schwach ausgetretenen Grasweg am Waldrand entlang (nicht nach rechts zum Dorf abbiegen) schließen wir die Runde vor der Lourdes-Kapelle (1).
Gehzeit 2.00 h
C7
Aussicht ohne anstrengenden Anstieg
Ausnahmsweise muss man sich bei diesem Spaziergang die Höhenmeter zu einem lohnenden Ausblick nicht mühsam erarbeiten, sondern bekommt das Panorama quasi zu Füßen gelegt: Die Dieteröder Klippen bilden einen famosen Aussichtsbalkon und garantieren – gute Sicht natürlich vorausgesetzt – einen tollen Tiefblick über das westliche Eichsfeld und auf die Höhen des Werra-Berglandes. Unterhalb der Klippen geht es auf der ehemaligen Trasse der Bahnlinie Heiligenstadt–Scherbda zum alten Bahnhof Fürstenhagen, in dem heute das Informationszentrum des Naturparks Eichsfeld und eine kleine Ausstellung untergebracht sind.
Ausgangspunkt: Parkplatz an den Dieteröder Klippen. Von Kalteneber in Richtung Dieterode fahren, nach knapp 3 km knapp vor dem Waldrand (Umsetzer) links abbiegen und bis zum Ende des Feldwegs fahren. – Bei Anfahrt mit dem Bus: Start in Dieterode (Tour dann 1,5 km länger). Höhenunterschied: 180 Hm. Anforderungen: Feldwege und breite Pfade. Einkehr: »Zur schönen Aussicht« (200 m abseits des Wegs), Kiosk am Naturparkzentrum Fürstenhagen. Karte: 54 Südliches Eichsfeld, Hainich, Werratal.
Vom Parkplatz (1) starten wir auf einem Grasweg oberhalb des Waldrands nach Osten und haben bereits nach wenigen Schritten die Dieteröder Klippen (2) vor uns. Auf diesem Aussichtsbalkon geht es nun entlang, wobei wir links abzweigende Wege unbeachtet lassen. Wir bewegen uns parallel zur Hangkante und erreichen den Hochpunkt, hinter dem sich der Weg allmählich abwärtssenkt (Markierung »Grüner Diagonalbalken«). Auf einem querenden Pfad geht es nach links. Nach einigen Metern halten wir uns halb rechts, um einen aufgelassenen Steinbruch rechts zu umgehen. Dahinter mündet unser Pfad in einen Feldweg, dem wir rechts mit etwas Gefälle folgen (3). Wo der Hauptweg links abknickt (4), bleiben wir einer untergeordneten Fahrspur geradeaus treu und nehmen bereits nach 100 m (bevor der Weg wieder ansteigt) eine Traktorspur halb rechts abwärts. Wir überqueren die ehemalige Bahnlinie Heiligenstadt–Scherbda auf einer Brücke (5) und biegen dahinter rechts und dann links ab, um auf die ehemalige Bahntrasse zu gelangen. Auf ihr marschieren wir mit geringem Höhengewinn entlang und passieren sowohl den ehemaligen Bahnhof Dieterode (6) als auch die L 2023, deren Brücke die Trasse überspannt. Dahinter wird aus der Fahrspur ein Forstweg, der im Wald allmählich den Hang erklimmt. Hinter der Hangkante erreichen wir freies Feld und passieren einen Kreuzungspunkt (7), den wir uns für später merken. Wir erreichen das Naturparkzentrum Fürstenhagen (8) und können dort die Ausstellung zum Naturpark Eichsfeld begutachten. Anschließend geht es zurück zum Kreuzungspunkt (7), wo wir den linken Weg einschlagen. Hinter einer Geraden beschreibt der Weg eine lang gezogene Linkskurve, wo wir die Abzweigung eines Pfads nach rechts (»Grüner Diagonalbalken«) nicht verpassen dürfen (9). Wir wandern auf einem Grasweg parallel zur Straße nach Südwesten und biegen vor dem Waldrand links auf einen Feldweg ab, an dessen Ende wir wieder auf den Parkplatz (1) stoßen.
Gehzeit 2.15 h
7
Auf Pilgerpfaden zu einem Fels des Glaubens hoch über dem Werratal
Im Eichsfeld ist der Katholizismus wesentlicher Bestandteil der regionalen Identität, was sich an zahlreichen historischen Kreuzwegen, Klöstern und Wallfahrtskirchen ablesen lässt, die seit der Wende wieder in neuem Glanz erstrahlen. Dies ist beim Wallfahrtsort Hülfensberg (erstmals erwähnt im Jahr 1352 und lange Zeit eines der sieben wichtigsten Wallfahrtsziele Deutschlands) nicht anders. Das Besondere ist aber, dass die Franziskaner hier auch im »real existierenden Sozialismus« unbeirrt die Stellung hielten. Heute ist der Hülfensberg mit seinem Gnadenbild wieder regelmäßig Ziel von Wallfahrten.
Ausgangspunkt: Parkbucht an der L 3467/L 1007 zwischen Frieda und Geismar auf Höhe der ehemaligen innerdeutschen Grenze (Hinweistafel), ca. 1 km südwestlich von Großtöpfer. – Bei Anfahrt mit dem Bus: Start in Geismar (Tour dann 2 km länger). Höhenunterschied: 320 Hm. Anforderungen: Feldwege und Pfade, nach Regen streckenweise matschig, kurzzeitig Kolonnenweg. Einkehr: Keine. Karte: 54 Südliches Eichsfeld, Hainich, Werratal.
20 m nördlich der Parkbucht (1) nutzen wir den links abzweigenden Feldweg (»Grünes Band«), queren den Talgrund und biegen am westlichen Talrand rechts auf ein Teersträßchen ab. In Großtöpfer nehmen wir die »Hauptstraße« nach rechts (2), kreuzen die L 1007 geradeaus und wandern auf der gegenüberliegenden Seite auf einem Feldweg aufwärts (»Prozessionsweg Hülfensberg«). Hinter einer Bahnunterführung wenden wir uns nach links (3) und marschieren die Trasse der ehemaligen »Kanonenbahn« entlang. Nach gut 1 km queren wir eine Straße und setzen den Weg geradeaus fort. Nach weiteren 100 m passieren wir ein Tälchen auf einer Überführung, entdecken unmittelbar dahinter einen unmarkierten schmalen Pfad (4) scharf rechts und steigen in den Einschnitt ab, wo wir auf einen kreuzenden Fußweg treffen und diesem links folgen. Entlang eines Kreuzwegs pilgern wir in einer Allee aufwärts. Nach den ersten Schritten im Wald entscheiden wir uns für die Option halb rechts, bei weiteren Verzweigungen halten wir uns eher links bzw. orientieren uns jeweils am »Roten Quadrat«. Bei einer Verebnung treffen wir auf ein Sträßchen (5) und setzen den Weg gegenüber auf einem Fußweg aufwärts fort. Erneut quert dieser die Straße und erreicht mit einem weiteren Anstieg die Kuppe des Hülfensbergs (6) mit Kirche und Kloster. Anschließend gehen wir die Straße in südlicher Richtung hinab, verlassen sie in einer Haarnadelkurve geradeaus und steigen in einem Hohlweg weiter ab. Eine Verzweigung nach links beachten wir nicht, sondern orientieren uns sowohl hier wie auch hinter einer Spitzkehre am Schild »Parkplatz Bebendorf«. Wenige Meter unterhalb des Waldrands entscheiden wir uns oberhalb von Bebendorf bei einer Gabelung für den rechten Weg (7), überqueren die Straße westlich von Bebendorf (8) und marschieren geradewegs in einen Feldweg hinein. Vor dem gegenüberliegenden Waldrand biegen wir rechts auf den ehemaligen Kolonnenweg ab (9), wobei im weiteren Verlauf im Wald eine Gefällstrecke zu überwinden ist. Hinter einer alten Bahnunterführung erreichen wir die Straße, wo unsere Tour an der Parkbucht (1) links vor uns endet.
Gehzeit 5.00 h
8
Ein langer Weg vom »Eisernen Vorhang« zum »Grünen Band«
Die Wanderung folgt der ehemaligen innerdeutschen Grenze und wird durch drei Türme höchst unterschiedlicher Provenienz interpunktiert: Vom Plesse-Aussichtsturm bieten sich tolle Ausblicke nach Süden, der Führungsturm der Grenztruppen auf dem Katharinenberg erinnert an die Existenz des »Eisernen Vorhangs« und der älteste Turm auf der Wanderung gehört zur Ruine der Wallfahrtskirche St. Katharina, die im 13. Jh. geweiht wurde.
Ausgangspunkt: Hildebrandshausen. Vor der Kirche rechts abbiegen und nach ca. 100 m am Rand der Straße Der Rasen parken. Höhenunterschied: 450 Hm. Anforderungen: Einfache, aber lange Wanderung mit einigen kurzen steilen Anstiegen, überwiegend auf dem Kolonnenweg und sonstigem befestigten Untergrund. Einkehr: Keine. Variante: Abkürzung zw. WP 6 und Hildebrandshausen (1); Tour dann ca. 10,5 km (einfach, auch für Kinder geeignet). Karte: 54 Südliches Eichsfeld, Hainich, Werratal.
Vom Parkplatz kehren wir zur Hauptstraße von Hildebrandshausen (1) zurück und biegen sowohl dort wie auch in die Martinsgasse links ab. Mit der Markierung »Rotes Viereck« führt der Feldweg mit geringer Steigung am Hang entlang. Hinter einem kurzen Zwischenabstieg gelangen wir zu einer Kreuzung am Waldrand, wo wir geradeaus auf einem Forstweg aufwärtswandern. Oberhalb des Waldrands nutzen wir den Feldweg rechts (2) und schwenken nach wenigen Hundert Metern bei einer Kreuzung nach links (»Hülfensberg«). Bald kommen wir zum Kolonnenweg (3) und wenden uns auf diesem scharf nach links (»Plesse«). Er steigt zur Keudelskuppe hin an und führt nach zwischenzeitlichem Höhenverlust kräftig zum lang gestreckten Höhenzug der Plesse hinauf, wo es fast eben nach Südosten geht. Hinter einem Linksbogen dürfen wir das Schild »Plesseturm« nicht übersehen, das uns nach rechts lockt. Am Plesseturm (4) orientieren wir uns nach links. Einen ersten Wegweiser »P5« ignorieren wir und wenden uns erst beim zweiten »P5«-Wegweiser nach links (5). Auf der Anhöhe stoßen wir wieder auf den Kolonnenweg und marschieren auf ihm nach rechts. Er verliert bis zu einem Sattel (6) an Höhe und schlängelt sich dann zunächst mit geringem Auf und Ab, schließlich aber mit kräftigem Gefälle hinunter ins Gattertal und zur B 249. Auf ihr geht es 200 m aufwärts, bevor rechts ein Feldweg abzweigt (7). Nach 400 m nehmen wir eine Fahrspur nach rechts, die uns wieder zum Kolonnenweg bringt. Dort links. Mit Serpentinen geht es den Hang hinauf und kurz eben auf der Kuppe weiter, bevor der Grenzturm (8) in Sicht kommt. Wir nutzen einen Feldweg, um nach links dorthin abzubiegen, passieren den Turm und gelangen hinter einer Rechtskurve auf einen Asphaltweg, den wir links bis Katharinenberg entlangmarschieren. Im Ort erwartet uns die Ruine der Kirche St. Katharina (9), vor der das Sträßchen links abknickt. In der Dorfmitte wählen wir das links abzweigende »Gäßchen«. Wir überqueren die B 249 und folgen zunächst dem Feldweg geradeaus und nach 200 m einer Landstraße nach links. Nach weiteren 200 m wählen wir halb links einen (abschnittsweise geteerten) Feldweg (10) und wandern auf ihm zurück nach Hildebrandshausen (1).
Gehzeit 3.15 h
8C
Entlang historischer Wehranlagen zu einem mittelalterlichen Kloster
Wer auf einer topografischen Karte oder einem Luftbild die Landschaft nordwestlich von Mühlhausen betrachtet, dem fällt wahrscheinlich ein schmaler Gehölzgürtel auf, der über 21 km hinweg einen weiten Bogen zwischen Eigenrieden und Sollstedt spannt. So zeichnet sich der Verlauf des Mühlhäuser Landgrabens, eines mittelalterlichen Befestigungswalls, auch heute noch im Gelände ab; seine Dimension qualifiziert ihn als eine der längsten mittelalterlichen Wehranlagen Deutschlands. Angelegt wurde er um 1350 von den Mühlhäuser Bürgern, um sich vor räuberischen Überfällen aus Hessen und dem Eichsfeld (z.B. von den Hansteinern – vgl. Tour 1) zu schützen, und zwar mit einem auch im Verfall stellenweise noch durchaus imposanten Doppelgraben und Mittelwall, die vor allem nördlich von Bickenriede noch gut erkennbar sind. Passiert werden konnte der Landgraben nur an den bemannten »Warten«, so auch an der Lengefelder Warte, die einer der Eckpunkte dieser Wanderung ist. Ein weiteres Etappenziel ist das Kloster Anrode, in dem von der Mitte des 15. Jh. bis zur Säkularisierung Zisterzienserinnen lebten. Teile des ehemaligen Klosters sind teilweise schon renoviert, andere sind (noch) keine Schmuckstücke, sondern zeigen authentisch unterschiedliche Stadien von Verfall, Umnutzung und Erhaltung und werden Zug um Zug instand gesetzt.
Ausgangspunkt: Parkmöglichkeit am Sportplatz Bickenriede. Auf der L 1006 von Mühlhausen kommend am Ortsrand von Bickenriede links zum Sportplatz abbiegen und am Ende des Weges parken. Höhenunterschied: 220 Hm. Anforderungen: Einfache Wanderung auf Waldpfaden (abschnittsweise etwas wurzelig) sowie Forst- und Feldwegen. Auf den letzten 2 km Teerstraße. Einkehr: Lengefelder Warte, Klosterschänke im Kloster Anrode. Tipp: Mühlhausen ist einen Besuch wert. Dabei nicht verpassen: Auf 300 m Länge kann man am Wehrgang der zum Teil noch erhaltenen Stadtmauer entlangspazieren (Aufgang im Frauentor auf der westlichen Seite der Altstadt). Karte: 54 Südliches Eichsfeld, Hainich, Werratal.