Den Menschen meiner Pfarrgemeinde.

Sie sind ein Segen für mein Leben!







© Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2017

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ISBN Print 978-3-451-37663-4

ISBN E-Book 978-3-451-81157-9

Inhalt

Vorwort

Für den Tageslauf

Für alle Gelegenheiten

Für das Miteinander

Für Freudentage

Für schwere Stunden

Schlusssegen

Der Autor

Vorwort

Das Vorwort für ein Segensbuch zu schreiben sollte eigentlich nicht Sache des Autors, sondern der Leser sein. Denn es geht bei jedem Segen um ihr Leben. Es geht um das Leben mit allen seinen Hoffnungen, Sehnsüchten und Wünschen, aber auch mit seinen Ängsten, Sorgen und Zweifeln. Segen und Leben sind nicht voneinander zu trennen. Sie gehören zusammen!

Gottes Segen beschränkt sich dabei nicht auf den Segen in der Kirche. Zu segnen ist auch nicht alleine Aufgabe des Priesters oder eines anderen kirchlichen Amtsträgers. Jeder Mensch ist eingeladen, Segen zu wünschen und Segensworte zu sprechen. Segen bezeichnet im Grunde nichts anderes als die Zusage guter Worte – in der Hoffnung und mit dem festen Glauben, dass nicht wir Menschen allein hinter diesen Worten stehen, sondern Gott selbst sie uns zuspricht.

Gottes Zusage, unser Leben zu begleiten, kennt keine Grenzen. Sein Segen begleitet uns Menschen vom Anfang bis zum Ende. Segensworte machen aus unserem Leben Geschichten der Vollendung. Sie sind in gewisser Weise Wegmarken der Liebe Gottes, Richtungspfeile, die jeder Biografie das Ziel anzeigen, zu dem sie unterwegs ist: zu Gott.

Dass dieser Gott selbst der Weg, die Wahrheit und das Leben ist (Joh 14,6) – daran sollen uns die guten Worte dieses Buches erinnern. Unser Leben ist so gesehen in der Tat das „Vorwort“ eines jeden Segens.

Wir alle sind dazu eingeladen an diesem Vorwort mitzuschreiben.

Mering, im Mai 2017

Thomas Schwartz

Für den Tageslauf

Sonnenaufgang deiner Liebe

Wenn die Sonne aufgeht,

kann deine Liebe in meinem Herzen aufstrahlen.


Eine Liebe, die Müdigkeit vertreibt.

Eine Liebe, die Schwierigkeiten überwindet.


Eine Liebe, die Beziehung aufbaut.

Eine Liebe, die Sorgfalt einfordert.


Eine Liebe, die das Beste freisetzt.

Eine Liebe, die Vertrauen entwickelt.


Eine Liebe, die Lob aussprechen kann.

Eine Liebe, die klug ist in der Kritik.


Herr, lass mich heute

im Licht dieser Liebe leben.

Das Versprechen der Morgenröte

Am Anfang dieses neuen Tages

trägt die Morgenröte dein ewiges Versprechen zu uns,

denn mit der Sonne steigt auch die Hoffnung,

dass Licht die Dunkelheit allüberall vertreiben wird.


Mit dem Licht der ersten Sonnenstrahlen

fließen frohe Lieder vom Himmel

und im Morgennebel

ahnen wir deine Gunst für uns Menschen.


Wir hören Laute des Trostes,

die uns wach werden lassen

und aufmerksam

für die Schönheit deiner Schöpfung.


In jeder Morgendämmerung

erquickt uns ein Geschmack des Himmels,

der uns deinen Segen

und deine Nähe zu verkosten einlädt.

Beim Erwachen

Möge der neue Tag,

dessen Licht dich nun benetzt,

dich erholt und erquickt,

aus den Träumen der Nacht

ins Leben emporziehen.


Mögen dich Kraft und neue Energie

bis zum Abend begleiten.


Hab Freude an dem Tagewerk,

das er heute für dich bereithält.


Zufrieden und sinnerfüllt

sollst du dich auch in schwierigen Aufgaben

getragen fühlen.


Gute Worte sollen Säulen sein

für das Haus, das du heute baust.


Ein Lächeln sei das Fenster,

aus dem deine Seele den Menschen zuwinkt.


Gebe Gott, dass du am Abend dieses Tages

Sagen kannst:

Es war gut!

Vom Sonnenaufgang zum Sonnenuntergang

Sei dankbar für jede Nacht,

die mit dem Sonnenaufgang zu Ende geht.


Sei glücklich über jeden Traum,

der heute für dich Wirklichkeit wird.


Erfreue dich an jedem Freund,

der dir des Tags zum Seelenverwandten erwächst.


Nimm an jeden Schmerz,

über dem die Sonne untergeht.


Lebe jeden Augenblick ganz und gar,

den dir das Leben bereithält.

Der erste Blick auf den Tag

Der erste Blick, den du auf diesen neuen Tag wirfst,

möge dich erröten lassen

vor dem Wunder der Schönheit,

das Gott mit der Schöpfung verknüpft hat.


Er lasse dich jauchzen

über das Geschenk des Lebens,

das dir teilhaftig geworden ist.


Er lasse dich erfüllt sein

mit Kraft und Stärke,

damit du das,

was der Tag dir bringt

bewältigen kannst.


Er lasse dir die Hoffnung,

dass das, was heute nicht erreicht wird,

morgen erledigt werden kann.


Er lasse dich erkennen,

dass auf das, was unnötige Mühe

und unerfüllbares Streben ist,

mit Gelassenheit verzichtet werden kann.

Nicht selbstverständlich

Gott segne

dein Frühstück,

dein Mittagessen,

dein Abendbrot

und die kleinen Happen zwischendrin.


Keine dieser Mahlzeiten

sind selbstverständlich.


Danke für sie

und bitte Gott,

dass sie nicht zum Privileg weniger,

sondern zum Alltag

vieler Menschen gehören mögen.

Achtsam essen

Mögest du immer genug zu Essen haben

um satt zu werden.


Mögest du darauf achten können,

nur das zu essen, was dich nicht krank

oder unbeweglich macht.


Mögest du mit Lust, Genuss und Appetit

stets das essen können, was dir schmeckt.


Mögest du achtsam und dankbar

mit den Speisen umgehen,

die man dir bereitet.


Mögest du beim Essen nie vergessen,

Dank zu sagen, dass du essen kannst

und darum zu bitten,

dass alle Menschen

täglich genug zu essen haben.

Mahl-Zeit

In jedem gemeinsamen Mahl

verweist du uns auf das Ziel,

das du uns in deiner Güte schenkst.


Das Mahl sei mehr

als reine Nahrungsaufnahme.


Es möge die Zeit sein,

die wir mit anderen teilen.


Es möge die Zeit sein,

an jene zu denken, die hungern müssen.


Es möge die Zeit sein,

uns daran zu erinnern,

dass du dich selbst uns zur Speise gibst.


Segne diese Mahlzeit, oh Herr.

Für die Ernte

Danke für die Ernte,

mit der wir unseren Hunger stillen.


Danke für die kleinsten Samenkörner,

die wachsen können, um uns zu ernähren.


Danke für die vielen Farben und Aromen,

mit denen die Schöpfung uns täglich beschenkt.


Lass uns täglich an ihren Wundern erfreuen.

Lass sie uns als deinen Segen für unsere Leben preisen.

Ein Speisesegen

Gott segne diese Speisen

und die sie uns bereitet haben.


Er segne unseren Appetit

und helfe uns, ihn niemals zu verlieren.


Er segne unsere Tischgemeinschaft

und schütze uns vor Streit und Hader.


Er segne auch die Menschen,

die sich nach einer Mahlzeit sehnen.


Er helfe uns, daran mitzuwirken,

dass der Hunger in aller Welt überwunden wird.