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INHALT

Das erwartet Sie in
diesem Buch

Wenn man sich für die Haltung von Honigbienen interessiert und mit dem Gedanken spielt, die Imkerei als Hobby oder Beruf zu erlernen, kommen gerade am Anfang viele verschiedene Fragen auf. Diese beziehen sich sowohl auf die Biologie und das Leben der Honigbiene als auch auf die Tätigkeiten eines Imkers. In diesem Ratgeber sind alle wichtigen Informationen enthalten, darunter Antworten auf die Fragen:

Doch auch die Biologie und das Leben einer Honigbiene werden näher beleuchtet. Dabei gibt es viel Spannendes zu entdecken, so werden zum Beispiel folgende Themen behandelt:

Auch in diesem Ratgeber enthalten ist ein wenig Hintergrundwissen über den uralten Beruf des Imkers – denn die Menschheit hält schon seit tausenden von Jahren Bienen als Nutztiere.

Am Ende gibt es dann noch ein paar Tipps, wie man den Honigbienen, aber auch anderen Insekten und Wildbienen, etwas Gutes tun kann, auch wenn man nicht direkt Imker wird.

Und nun: Viel Spaß und eine entspannte und interessante Lesezeit mit diesem Ratgeber!

Die Honigbiene –
Apis mellifera

BIOLOGIE UND MERKMALE

Die Honigbiene (Apis), ist ein Staaten bildendes Fluginsekt, welches zur Familie der echten Bienen (Apidae) gehört. Weltweit gibt es neun verschiedene Arten der Honigbiene, davon sind die meisten in den Tropen beheimatet.

Unsere heimische Art ist die Apis mellifera, diese ist inzwischen weltweit verbreitet und spielt die größte Rolle in der Imkerei. Sie bildet mehrere Unterarten aus, welche auch miteinander gekreuzt werden können. Bei der Zucht der verschiedenen Arten geht es vor allem um die Ertragssteigerung und das Wesen der Bienen.

In Deutschland kommen vor allem die Kärntner Biene (Apis mellifera carnica) und die Buckfastbiene (Apis mellifera buckfast) vor, welche unsere heimische Art, die Dunkle Europäische Biene (Apis mellifera mellifera), weitestgehend vertrieben haben.

Die Gattung der Honigbienen existiert schon sehr lange auf der Erde. Es gibt Vermutungen, die von bis zu 100 Millionen Jahren ausgehen. Seit jeher trägt die Biene durch ihre Bestäubungsleistungen eine wichtige Rolle innerhalb des Ökosystems der Erde.

Wie erkenne ich eine Honigbiene?

Die Körperlänge der Honigbiene beträgt ca. 11–13 mm (Arbeiterinnen), 13–16 mm (Drohnen, männliche Bienen) und 15–18 mm (Königinnen). Die Königin fällt durch ihre Größe und den wesentlich längeren Hinterleib im Bienenvolk sofort auf. Die Drohnen unterscheiden sich dahin gehend von den Arbeiterinnen, dass sie etwas größer sind und plumper erscheinen, auch ihre Augen sind erheblich größer. Alle weiblichen Honigbienen besitzen einen Stachel. Der Stachel der Arbeiterinnen verfügt über Widerhaken. Wenn die Biene nun ein Säugetier oder Menschen sticht, bleibt der Stachel mit der Giftblase in der Haut des Opfers hängen und reißt, beim Versuch der Biene sich zu befreien, heraus, sodass die Biene ihr Leben lassen muss. Bei einem Stich in den Chitinpanzer anderer Insekten sieht es anders aus – so zum Beispiel, wenn die Königin ihre Konkurrentinnen tötet oder bei der Verteidigung des Volkes gegen Eindringlinge durch die Wächterbiene – dort kann der Stachel einfach wieder herausgezogen werden.

Der Körper der Honigbiene ist behaart und meist braun mit schmalen, helleren Segmenten am Hinterleib. Die Färbung kann von dunklerem Braun über gelblich bis rötlich, je nach Art, variieren. Entgegen vieler Meinungen und Zeichnungen, zum Beispiel in Kinderbüchern, ist die Honigbiene nicht schwarz und gelb gestreift. Dies wird mit der Warnfärbung, wie z. B. bei Wespen, verwechselt.

Bei der Honigbiene erkennt man sehr gut die Unterteilung der drei Körperteile:

Die Honigbiene gehört zu der Insektengruppe der Hautflügler, sie besitzt zwei häutige Flügelpaare mit wenigen Adern. Außerdem gehört sie der Gruppe der Gliederfüßer an, ihre sechs Beine sind in fünf Segmente (Glieder) unterteilt.

DAS BIENENVOLK –
NUR GEMEINSAM STARK

Wie eingangs schon beschrieben, ist die Honigbiene ein Staaten-bildendes Insekt. Ohne ihr Volk kann eine Biene nicht lange überleben. Ein Bienenvolk kann in der Hochsaison im Sommer bis zu 60.000 Bienen beherbergen, im Winter sind es dann noch bis zu 15.000 Tiere, welche gemeinsam die kalte Jahreszeit überleben.

Im Bienenstaat fallen verschiedenen Arbeiten an, welche fest aufgeteilt sind. Was dem Betrachter von außen vielleicht wie ein einziges wuseliges Durcheinander vorkommt, ist in Wirklichkeit ein hochkomplexes, gut organisiertes Zusammenleben mit dem Ziel, das Überleben des Volkes zu sichern.

Die Königin

In jedem Volk gibt es immer nur eine Königin. Sie wird in den sogenannten Weiselzellen, welche um einiges größer als die normalen Brutzellen sind, herangezogen und von den Ammenbienen mit dem von ihnen hergestellten, gehaltvollen Futtersaft, auch Gelee Royale genannt, gefüttert. Ist die Königin nach etwa 16 Tagen geschlüpft, bekämpft und tötet sie weitere, nach ihr schlüpfende Königinnen mit ihrem Stachel. Dann geht es auf den Hochzeitsflug mit den männlichen Bienen, den Drohnen. Sie nimmt dabei einmalig die Samenzellen mehrerer Drohnen in ihrem Hinterleib auf und legt danach bis zu 2000 Eier täglich.