Motivieren, Anleiten, Begeistern
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Foto Titelseite:
Abbildung: AdobeStock, Brilliantist Studio, deagreez (Composing)
Illustrationen: Marie Krüerke
Illustrationen Ringbuchseiten: AdobeStock, SpicyTruffel
Motivieren, Anleiten, Begeistern
Einleitung
Regeln zum kreativen Schreiben
Hemmungen abbauen und warm werden
Schreibspiele und Aufgaben
Von Menschen und Tieren
Wer mich in meiner Gartenlaube besucht
Die blaue Tür
Begegnung zweier ganz verschiedener Charaktere
Meine verrückte Nachbarin
Im Tierheim
Farben und Gefühle
Eine rot-rote Geschichte (Eine blau-blaue Geschichte, eine gelb-gelbe Geschichte …)
Mein Kissen
Heute begann ein trauriger Tag …
Der geheimnisvolle Kräutertee
Sie Hornochse!
Wundersame Ereignisse
Einen Anfeuerungsruf schreiben
Als die Uhr rückwärts lief
Meine geheime Superkraft
Das wundersame Samenkorn
Der Ball, der um die Welt sprang
Der Dachbodenfund
Die Postkarten-Überraschung
Philosophische Themen
Akrostichon zum eigenen Vornamen
Sammlung schöner Worte: Schatzworte werden zum Wortschatz
Meine Rede vor den vereinten Nationen
Der Notausgang
Was ich immer schon fragen wollte: Mein Brief an Gott
Die Hand
Poesie schreiben
Anfang vorhanden, Gedicht gesucht
Haiku
Elfchen
Ein Sinnesgedicht erfinden
Ein eigenes Sommergedicht schreiben
Ausklang
Abschlussrunde
Verwendung der Texte
Anhang: Kreativitätstechniken
Autorin
Kreatives Schreiben ist die ideale Möglichkeit, die Lücke zwischen kognitiv anspruchsvollen Gruppen wie dem Gedächtnistraining einerseits und kreativ entspannten Angeboten wie dem Handarbeitskreis andererseits zu schließen.
Selbst mit demenziellen Veränderungen sind kurze Geschichten möglich, die den humorvollen oder nachdenklichen Blick auf den Alltag der SeniorInnen enthüllen. Dabei steht die Freude am Schreiben und die Überraschung über das Ergebnis im Vordergrund. Die linke Hirnhälfte, der das analytische und sachliche Denken zugeordnet wird, wird für eine wohltuende Auszeit von der rechten Hirnhälfte abgelöst: Wir sinnieren, fantasieren, lassen die Ideen frei laufen. So können fitte und beeinträchtigte SeniorInnen miteinander in einen schöpferischen Fluss kommen, ohne dass geistige Beeinträchtigungen die Freude und den Schaffensdrang hemmen. Alle Spiele und Aufgaben sind so gewählt, dass sie jenseits der Bewertung von richtig und falsch gelingen. Viele Übungen haben therapeutischen Charakter, weil sie die kindliche Seele ansprechen, Positives betonen und goldene Erinnerungen aktivieren.
Der Anhang mit Kreativitätstechniken bietet spielerische Anregungen, eine schöpferische Grundhaltung zu finden: Ideal für die Kursleitung, um selbst das „innere Kind“ frei laufen zu lassen und entspannt erfinderisch zu werden. Auch als Auflockerung in der Schreibwerkstatt oder in klassischen Gruppen wie dem Gedächtnistraining lassen sich die lustbetonten Übungen einsetzen.
Alle Schreibspiele habe ich zielgerichtet für SeniorInnen entwickelt. Sie sind einfach umzusetzen und benötigen dazu keinerlei Vorwissen. Nach jeder Aufgabenbeschreibung stelle ich einen beispielhaften Text vor, um das Verständnis des Schreibspiels zu erleichtern. Wenn die Gruppe unsicher in Anfangsschwierigkeiten verharrt, kann das Beispiel vorgelesen werden und den Einstieg ebnen.
Außer Papier und Stift werden keine Materialien benötigt. Ausnahmen bilden nur die Aufgabe „Postkartengeschichte“, in der eine Sammlung möglichst unterschiedlicher Postkarten benutzt wird, „Die blaue Tür“, wo das Bild einer farbigen Haustür als Startpunkt der Geschichte dient sowie die Aufwärmübung „Kaspertheater“, hier werden Kasperpuppen oder Abbildungen davon eingesetzt.
Die Schreibspiele regen dazu an, die Begrenzungen des Alltags hinter sich zu lassen. Viele hochaltrige Menschen leiden unter chronischen Schmerzen, Einsamkeit und Depressionen. Indem wir für eine Stunde in eine selbsterdachte Wirklichkeit jenseits der Realität abtauchen, erleben wir uns als GestalterInnen unserer eigenen Welt. Kinder lieben Verkleiden, Verstecken und das Erzählen von wilden Geschichten. Auch SeniorInnen profitieren davon, wenn sie ihre Biografie mit anderen Augen anschauen, sich kleine Fluchten ausdenken und einen weit größeren Spielraum entdecken, als sie selbst es sich zutrauen.