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zu den Erlebnistouren zeigt, wo’s langgeht: inklusive Tourenverlauf und Offline-Karte
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Insider-Tipp |
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Highlight |
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Best of… |
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Schöne Aussicht |
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Grün & fair: für ökologische oder faire Aspekte |
(*) | Kostenpflichtige Telefonnummer |
€ € € | über 130 Euro |
€ € | 90–130 Euro |
€ | bis 90 Euro |
Die Preise gelten pro Nacht für zwei Personen im Doppelzimmer inklusive Frühstück
€ € € | über 18 Euro |
€ € | 13–18 Euro |
€ | bis 13 Euro |
Die Preise gelten für die meisten der auf der Karte angebotenen Hauptgerichte
© DuMont Bildarchiv: J. Scheibner
Erlebnisreiche Ausstellung in der ehemaligen Salzsiederei von Lüneburg, in der Sie auch selbst Salz sieden können zur Karte
Wo Schiffe Fahrstuhl fahren und der Blick weit ins Elbtal reicht (Foto) zur Karte (siehe auch >>)
Theaterabende in Celle wie am herzöglichen Hof, für die Sie Karten am besten schon vorab bestellen zur Karte (siehe auch >>)
Das Kloster in dem idyllischen Ort südöstlich von Celle ist ein Hort der Kunst zur Karte
Mühlen aus aller Welt, eine märchenhafte russische Kirche und ein gigantisches russisches Kloster am Stadtrand von Gifhorn zur Karte
Halbstündliche Fütterungszeiten garantieren, dass Besucher Fischotter, Marder, Dachs, Hermelin & Co auch tatsächlich zu Gesicht bekommen zur Karte
Geländewagen fahren, das VW-Werk besichtigen und auf dem „Level Green“ die Themen Ökologie und Nachhaltigkeit im Straßenverkehr erkunden zur Karte
Ein vogelreicher Tag zwischen Antarktis und Regenwald im größten Vogelzoo Europas zur Karte
Eine Zeitreise durch 750 Jahre Geschichte, Hanse und Kunst in einem der ältesten Rathäuser im Norden zur Karte
Das schönste aller Heidedörfer mit mystischem Wacholderwald in der Nähe zur Karte (siehe auch >>)
Norddeutschlands höchster „Berg“ mit Fernblick bis nach Hamburg (Foto) zur Karte
Kunsttempel mit fast 5000 Objekten und reichem Veranstaltungsprogramm zur Karte
Gehen Sie auf Zeitreise in die Stein- und Bronzezeit in Hitzacker: ein Freilichtmuseum mit Erlebnischarakter! zur Karte
Zu jeder Jahreszeit erleben Sie hier bizarre Natur und seltene Tiere zur Karte
Einer der Klassiker unter den Rundlingsdörfern im Wendland zur Karte
© Look: Th. Grundner
Von allen Insider-Tipps finden Sie hier die 15 besten
© picture-alliance/dpa
Der typische Heidehof Hof Tütsberg ist nicht nur idyllisches Feriendorf und Reitertreff, sondern bietet in seinem Restaurant auch kreative Interpretationen von Heideklassikern
So haben Sie noch nicht gewohnt: Im Herrenhaus Salderatzen im Wendland greifen die Gästezimmer verschiedene Themen auf. Das Spektrum reicht von der DDR über Lady Di bis hin zum Treibholz aus der Elbe. Auch ein Zirkuswagen steht für die etwas andere Übernachtung bereit
Im Wolfcenter Dörverden dreht sich alles um Isegrim. Hier können Sie bei Fütterungen und Vorträgen, Filmen und interaktiven Aktionen nicht nur einen ganzen Tag verbringen, sondern sogar familienfreundlich übernachten – auf Wunsch auch im Indianertipi (Foto)
An der Schwindequelle bei Amelinghausen erwartet Sie pure Natur ohne Trubel
In den Backsteingewölben des Celler Weinkellers Postmeister von Hinüber sitzen Sie wie im Mittelalter. Die Weine stammen aus aller Welt, Brot und Entenschmalz sind hausgemacht, die Fachwerkmauern typisch Heide
Das Marxener Paradies ist eine Welt für sich – Wasser, Wacholder und Heide werden in diesem idyllischen Tal bei Amelinghausen ganz von Wäldern umschlossen
Ob Sie Kreuzottern sehen oder Fledermäuse hören, Eulen aufspüren oder Libellen studieren wollen: Der Heideranger von Bispingen zimmert das passende Programm
Den weltbesten Kuchen vom Blech, gebacken von Landfrauen, gibt es im Spargelhof Strampe in Neetze. Die riesigen Stücke schmecken auch noch am nächsten Tag
Von gräulichen Krankheiten, Zipperlein und Kurpfuschern des Mittelalters handelt diese witzige Stadtführung durch Lüneburg
Schlichte Eleganz und lichtdurchflutete Räume erwarten Sie im Hotel Camp Reinsehlen mitten im Grünen. Das Restaurant hat sich Slow Food verschrieben
In der wendländischen Kleinstadt Lüchow steht das Stones-Fan-Museum für die legendäre Rockband (Foto)
Rad in den Anhänger und in den Heideshuttlebus einsteigen: Auf vier Ringrouten kommen Sie zu den schönsten Zielen in der Heide und können ab dort direkt losradeln
Ein Berliner hat in Bispingen die alte Industriellenvilla Heidekastell Iserhatsche erworben und sie samt großem Park in eine Spielwiese für verrückte Ideen verwandelt
Am Stintmarkt in Lüneburg genießt man ein Glas Wein direkt am Wasser, mit Blick auf uralte Häuser und Feeling wie im Süden
Eine Straße, drei Lokale und sonst nur Elbe und Deich: Das winzige Dorf Stiepelse ist wunderbar zum Rumtrödeln, Radfahren und Räucherfisch- oder Bioeis-Essen
© www.wolfcenter.de
Neues entdecken und den Geldbeutel schonen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Völlig kostenlos ist eine Busrundfahrt durchs Herz der Heide, wenn Sie dafür den Heide-Shuttle in Anspruch nehmen. Vier Ringlinien rund um den Naturschutzpark werden von Mitte Juli bis Mitte Oktober sechs- bis achtmal täglich bedient
Bienen sind stark bedroht. Umso schöner ist das Institut für Bienenkunde Celle mit seinem tollen Garten, in dem Sie ohne Eintritt zu zahlen umherschlendern und den fleißigen Bienen zusehen können
Ins Bomann-Museum in Celle ist der Eintritt samstagnachmittags frei. Nebenan bietet das Kunstmuseum Celle zeitgenössische Kunst zum Nulltarif: Licht- und andere Objekte werden außerhalb der Öffnungszeiten von draußen betrachtet zum Kunsterlebnis
Eine Zeitreise führt Sie in der Clenzer Schweiz spiralförmig auf 270 m Länge in die Erdgeschichte zurück: 84 vom Eis aus Skandinavien in die Heide transportierte Steine liegen im Findlingspark bei Clenze. In Verbindung mit dem zugehörigen Infohaus quasi ein kostenloses geologisches Museum
Eintritt kostet die Eine-Welt-Kirche in Schneverdingen nicht. Stattdessen freut man sich über Besucher, die ein wenig Erde aus ihrer Heimat mitbringen. Die wird dann vielleicht in eins der 7000 „Erdbücher“ aufgenommen, aus denen der Altar aufgebaut ist
In Celle tragen fünf Laternen zur Unterhaltung der Passanten bei. Sie unterhalten sich über die Geschichte und aktuelle Ereignisse in der Stadt – und erwarten noch nicht mal ein Trinkgeld für diese originelle Version eines Audioguides
Das erleben Sie nur hier
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Ohne Heidschnucken und ihre Schäfer gäbe es keine Heide. In Neuenkirchen können Sie beiden zweimal wöchentlich beim Schnuckeneintrieb auf den Schäferhof ganz nahe kommen und die Schnuckenzucht durch Fleisch- und Wursteinkäufe unterstützen
Vom Ambiente her um Jahrzehnte zurückversetzt, genießen Sie Ihren Kaffee und typische Heidekuchen und -torten im Dorfcafé Alte Schule im Museumsdorf Hösseringen. Der angeschlossene Krämerladen hat eine kleine Souvenirabteilung und in der alten Lehrerwohnung können Sie auch übernachten
Ein Teppich aus Heidekraut, gesprenkelt mit mal stattlichen, mal struppigen Wacholderbüschen: Diese klassische Heidelandschaft erleben Sie besonders charakteristisch im Naturschutzpark oder in der Schmarbecker Wacholderheide
Die zeitgenössische Kulturszene der Region präsentiert sich alljährlich zwischen Himmelfahrt und Pfingsten bei der Kulturellen Landpartie mit über 500 Ausstellungen und Events im ganzen Wendland. Neben Kunst und Kunsthandwerk können Sie auch viele regionale Kulinaria kosten und kaufen
Das kulturelle Gesicht der Heide prägen die sechs historischen Heideklöster entscheidend mit, in denen heute evangelische Stiftsdamen leben und Kunstschätze von unermesslichem Wert verwalten. Besonders stimmungsvoll ist ein Konventsbesuch im Kloster Lüne, das sein mittelalterliches Aussehen bestens bewahrt hat
Um bedrohte Tierarten kümmert man sich in der Heide an mehreren Orten. Fischotter und verschiedene Marderarten kann man besonders gut im Otterzentrum Hankensbüttel beobachten, wo sie jede halbe Stunde vor Publikum gefüttert werden
Aktivitäten, die Laune machen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Im Kloster Ebstorf hängt eine Weltkarte, die auf 13 m2 die Erde zeigt, wie sie sich die Menschen des 13. Jhs. vorstellten. Ihre Betrachtung nimmt mindestens zwei Regenschauer in Anspruch
Brausen ohne nass zu werden können Sie in der Kartanlage Ralf-Schumacher-Kartcenter des ehemaligen Formel-1-Rennfahrers. Schauen Sie vorher aber auf der Website nach, ob die Anlage an diesem Regentag auch frei ist
In den großen Outletcentern in Wolfsburg und bei Soltau spült schlechtes Wetter einen warmen Geldregen in die Kassen der jeweils über 60 Geschäfte, die exklusive Mode und trendige Accessoires zu günstigen Preisen anbieten
Warum draußen nass werden, wenn es drinnen in der Soltau-Therme doch viel angenehmer geht? Eine schöne Saunalandschaft lädt sogar zum Schwitzen bei Schietwetter ein
Kopfüber auf den Zimmerdecken der Wohnung sitzen, schlafen und hin und her gehen? Wie das wäre, können Sie im Verrückten Haus in Bispingen nachvollziehen, das nach seiner Fertigstellung gewendet wurde und jetzt auf dem Dachfirst ruht
Regentage sind ideal, um sich die technik- und sozialhistorisch interessante Ausstellung im Gifhorner Schloss anzuschauen. Auch die Schlosskapelle ist etwas Besonderes: Sie wurde als erste im Land im Geist Martin Luthers gebaut
Durchatmen, genießen und verwöhnen lassen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Zu einer Wellnessreise rund um den Globus lädt die Jod-Sole-Therme in Bad Bevensen ein. Heimische Salzanwendungen, das aus Ägypten stammende Rasulbad und die hawaiianische Lomi-Lomi-Massage sind nur einige der Stationen
Kutschenromantik gehört zur Heide wie Erika. Wenn die blüht, ist die Fahrt am schönsten. Bester Ausgangsort ist Undeloh, von wo die Kutschen sogar im Liniendienst verkehren
Dem zarten Geschlecht vorbehalten bleibt das Wellness-Schlösschen Bötzelberg in Hösseringen. Maximal 15 Damen widmen sich in absolut ländlichem Ambiente Entspannung, Schönheit und Fitness – für einen Tag, ein Wochenende oder noch länger
Vogelgleich und lautlos gewinnen Sie den großen Überblick über die Heide, wenn Sie sich in Schneverdingen einem erfahrenen Segelflieger anvertrauen. Wollen Sie Ihr luftiges Erlebnis mit der ganzen Familie teilen, empfiehlt sich (bei gut gefüllter Urlaubskasse …) eine Rundfahrt im Heißluftballon
31 Grad Luft- und 28 Grad Wassertemperatur sind ideale Bedingungen für einen ganz relaxten Urlaubstag im Südsee-Badeparadies von Wietzendorf. Palmen und Bananenstauden sorgen für tropisches Ambiente
Gastro-Astronauten steuern das feine Restaurant Aqua unter der Leitung von Sven Elverfeld im Wolfsburger Hotel Ritz-Carlton an, denn nur dort finden sie in der Heide die drei Sterne, die der international wohl renommierteste Gastroführer in der Heide zu vergeben hatte
Entdecken Sie die Lüneburger Heide!
© DuMont Bildarchiv: J. Scheibner
Schnuckenherde im Totengrund bei Wilsede
Am Wilseder Berg passt die Lüneburger Heide in jedes Klischee. Von dort oben blicken Sie auf weite, im späten August und September intensiv lila blühende Heideflächen, aus denen vereinzelt helle Birken und viele dunkelgrüne Wacholder aufragen. In der Dämmerung wirken sie wie Gespenstergruppen. Bienen tragen den Heideblütennektar zu altertümlich anmutenden, hölzernen Bienenzäunen; gelegentlich markiert ein Reetdach einen Heidschnuckenstall. Kein Auto stört die Stille, der Anblick von Pferdekutschen versetzt Wanderer und Radfahrer in umweltfreundlichere, motorenlose Zeiten. Zieht dann noch eine Schnuckenherde mit Schäfer und Hirtenhund vorbei, ist das Heideglück perfekt.
Doch der Wilseder Berg, Zentrum des Naturschutzgebiets Lüneburger Heide, ist nur ein kleiner Teil der weiten Urlaubsregion zwischen Aller und Elbe. Sie wirbt mit der Heide, lebt vom Image der Erika. Aber Heideflächen machen nur einen Teil der Landschaft aus. Wälder, Weiden, Kartoffeläcker- und Zuckerrübenfelder dominieren. Die Heideidylle allein ist ja auch nur einer der Gründe, warum immer mehr gerade auch junge Besucher sich für einen Urlaub in der Heide entscheiden. Wesentlich dazu bei trägt auch ein breit gefächertes Angebot von Attraktionen und Urlaubsaktivitäten für alle Altersgruppen und viele Interessengebiete, bei dem ökologische Aspekte (fast) immer intensiv berücksichtigt werden.
Bewegung wird in der Heide großgeschrieben. Bei Wanderungen – ob zu Fuß, mit Rad oder Kanu – nehmen Sie die Natur am intensivsten wahr. Sehen Storchennester und Biber beim Burgenbau, Greifvögel bei der Jagd und vielleicht schlängelt sich sogar eine Kreuzotter über den Weg. Heide- und Walderlebniszentren im Naturschutzgebiet vertiefen ebenso wie das Biosphaerium Bleckede im Unesco-Biosphärenreservat Elbtalaue Ihr Wissen um die Natur. Auf nostalgische Reisen in die Vergangenheit entführen Sie Museumseisenbahnen und Stadtführungen mit dem Nachtwächter oder der mittelalterlichen Fischersfrau – und wenn Ihre Lachmuskeln mal wieder Bewegung brauchen, schließen Sie sich der Lachyogalehrerin in Bad Bevensen an. Sollten Sie eher den modernen Geschwindigkeitsrausch bevorzugen, locken der Heide-Park in Soltau mit seinen 120 km/h schnellen Achterbahnen oder die Kartanlage des Formel-1-Piloten Ralf Schumacher und der „Snow Dome“, die Skihalle bei Bispingen, die das ganze Jahr über zum Wintersport einlädt.
Tieren begegnen Sie in der Heide nicht nur in freier Natur. Pferdesport und -zucht sind in Orten wie Celle, Verden und Luhmühlen bei Lüneburg von internationaler Bedeutung; etliche Bauernhöfe bieten Reiterurlaub für Klein und Groß an. Tierparks präsentieren nicht nur ein breites Spektrum heimischer Fauna, sondern wie der Weltvogelpark in Walsrode oder der Wildpark Lüneburger Heide bei Nindorf auch exotische Begegnungen mit Schneeleoparden und Pinguinen, sibirischen Tigern und Kakadus. Falkner lassen Greifvögel aufsteigen und zwischen den Wölfen von Dörverden dürfen Sie sogar in indianischen Tipis die Nacht verbringen.
Eine Reise in die Lüneburger Heide bedeutet aber nicht nur Naturerlebnis und Wanderfreuden. Das Gesicht vieler Dörfer wird noch immer von alten Höfen mit reetgedeckten Häusern und altem Baumbestand geprägt. In vielen von ihnen können Sie eine Ferienwohnung beziehen, Bioprodukte vom eigenen Bauern oder einem Hofladen in der Nähe beziehen, schon vor Ort am eigenen Herd Heiderezepte ausprobieren und sich morgens von krähenden Hähnen wecken lassen. Eine Besonderheit sind die eigenartigen Rundlingsdörfer im Wendland mit ihren stattlichen Fachwerkhöfen rund um den zentralen Dorfplatz mit Milchbank und alten Eichen. In einigen von ihnen stehen heute kleine Hotels, die wie verwunschen und aus einer anderen Zeit wirken.
© huber-images: S. Kuttig
Zu Fuß, auf dem Rad (hier im Wendland), mit dem Kanu: eine Region für Bewegungslustige
Städtchen und Städte in der Heide blicken oft auf eine lange Vergangenheit zurück. Die mächtigen Dome in Verden und Bardowick haben ihre Wurzeln noch im ersten Jahrtausend; die sechs jetzt von evangelischen Stiftsdamen bewohnten Heideklöster setzen eine über 700-jährige Tradition fort. Kunstschätze von überregionalem Rang finden Sie nicht nur in den Klosterkirchen und den stattlichen Gotteshäusern von Lüneburg und Celle, sondern auch in vielen kleinen Heidekirchen, die im Sommer oft zu stimmungsvollen Konzerten einladen. Farbig bemalte und reich beschnitzte Fachwerkhäuser schmücken viele Städte. Am schönsten sind sie in Celle, während in Lüneburg die Werke der Backsteingotik faszinieren. Da biegen sich mancherorts sogar die Wände, weil sich der Boden über dem alten Salzstock teilweise senkt. Noch kurioser ist ein Neubau bei Bispingen: Da steht ein Haus auf dem Kopf – Sie durchstreifen es auf den Zimmerdecken und sehen Sessel, Tische, Betten und sogar die Sanitäranlagen über sich.
Ein Auto brauchen Sie für einen Urlaub in der Heide nicht unbedingt. Zumindest können Sie es des Öfteren stehen lassen. Im weiten Umkreis von Lüneburg, Wilseder Berg und Uelzen bringen Sie im Sommer Busse kostenlos von Ort zu Ort, ermöglichen Punkt-zu-Punkt-Wanderungen auch durch das Naturschutzgebiet. Teilweise haben Sie Anschluss ans Eisenbahnnetz, das Sie mit dem Niedersachsenticket der Bahn kostengünstig nutzen können. Und überall in der Heide ist das Radwegenetz ausgezeichnet; mehrere bestens markierte Radfernwege führen durch die ganze Region.
Allerdings werden Sie besonders beim Radfahren spüren, dass die Heide nicht nur platt ist. Am Wilseder Berg, in der Clenzer Schweiz oder auf der Elbuferstraße geht es hügelig zu – aber mit 169 m ist der Wilseder Berg als höchste Erhebung der Heide immer noch recht bescheiden. Die beiden letzten Eiszeiten haben diese reich bewegte Landschaft geformt. Findlinge genannte, gewaltige Felsbrocken zeugen als Schmuck vieler Dörfer und Vorgärten sowie – besonders aufschlussreich – im Findlingspark bei Clenze von der einstigen Kraft der Gletscher.
Den schönsten Wald finden Sie nahe der Elbe in der Göhrde. Im Herbst kommen Großstädter aus Hamburg hierher, um Pilze zu sammeln; Jäger bringen viel schmackhaftes Wild aus den Wäldern auf die Speisekarten regionaler Esskultur. Misch- und Eichenwälder wie dieser bedeckten ursprünglich die ganze Region. Doch dann begannen Bauern im 9. Jh. damit, ihn für Ackerbau und Viehzucht zu roden. In der Umgebung von Lüneburg trug zudem die Brennholzgewinnung für die Siedepfannen der Salinen zu einem drastischen Rückgang der Waldgebiete bei. Auf den nährstoffarmen Böden breitete sich die Strauchheide mit Besen- und Glockenheide aus. Die Heidebauern wandten sich nun fast vollständig der Zucht von Heidschnucken zu. Diese Wildschafart ernährt sich von den jungen Trieben der Heidesträucher und verbeißt alle Baumtriebe, verhindert also eine natürliche Wiederverwaldung. Nur die spitzen Nadeln des Wacholders sind für sie ungenießbar. Die Schnucken hielten die Heideblüten auch von Spinnweben frei und ermöglichten so eine intensive Bienenzucht.
Diese typische Heidebauernwirtschaft dauerte bis ins 19. Jh. hinein. Doch die Heideflächen selbst gingen bereits seit dem 18. Jh. wieder zurück. Das Bevölkerungswachstum machte neue Äcker notwendig, die Kohlebergwerke und Stahlhütten an Ruhr und Saar verlangten nach Holz aus schnell aufgeforsteten Wäldern. Die Heidschnucken fanden in der Folge immer weniger Futter, Wollimporte verdrängten die drahtige Schnuckenwolle vom Markt. Die Heide schien als Landschaftsform dem Untergang geweiht.
Inzwischen hatten jedoch Dichter und Maler die Schönheit der Heide entdeckt. Ihre romantische Propaganda stieß in den rasant gewachsenen Großstädten auf offene Augen und Ohren. Die noch verbliebene Heide wurde zum beliebten Ausflugsziel, der Wilseder Berg zur Keimzelle des heutigen Naturschutzgebiets. Sein Erfolg führte dazu, dass immer mehr neue Heideflächen angelegt wurden. Heute sind sie wieder zum wichtigen Wirtschaftsfaktor geworden, denn Heide will schließlich jeder Heideurlauber sehen.
© T. Krüger
Nirgends können Sie prächtigere Giebel bewundern als an Lüneburgs großem Altstadtplatz Am Sande
Am Ende der letzten Eiszeit hat die Heideregion ihre heutige Gestalt erhalten
Der germanische Stamm der Sachsen besiedelt die Heide; im angrenzenden Wendland lassen sich slawische Wenden nieder
Gründung des Fürstentums Lüneburg
Celle wird Residenzstadt der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg (Haus Lüneburg)
Das Haus Lüneburg geht im Hannoveraner Zweig des Herzogtums auf
Hannover wird Königreich
Das Königreich Hannover wird von Preußen annektiert
Gründung des Naturschutzgebiets Lüneburger Heide
Gründung des Bundeslands Niedersachsen
Die letzten britischen Truppen verlassen die Heideregion
Lüneburgs Leuphana-Uni weiht das Audimax von Daniel Libeskind ein
In der Lüneburger Heide gibt es viel Neues zu entdecken. Das Spannendste auf diesen Seiten
Alte Fässer sind die Instrumente der Lüneburger Schrotttrommlergruppe. Die zwölfköpfige Band bringt entsorgtes Metall zum Klingen und das Publikum so zum Tanzen (www.schrottis.net). Faszinierend ist das Trommeln aber auch ohne Müllinstrument. Die Musikwerkstatt Lüneburg (www.musikunterricht-lueneburg.de) unterrichtet auf der Steeldrum ebenso wie auf Cajón und Djembé. Bei Trommeltraum (www.trommeltraum.de) in Deutsch-Evern spielt man auch bewusst gegen Stress an.
Die Atompolitik hat das Wendland zusammengeschweißt: Die große Widerstandsparty am Pfingstfreitag in Gorleben wird jedes Jahr zum Megaereignis (www.kulturelle-landpartie.de). Ökologisch orientiert ist eine Kommune in Güstritz, aktuelle antikapitalistische Parolen sind in Meuchefitz auf Bannern zu lesen.
In der Region tummeln sich einige Künstler, die Mensch, Landschaft und Stadt aus neuen Blickwinkeln betrachten. Quietschebunt und fröhlich setzt etwa die Lüneburger Künstlerin Swantje Krone ihre Stadt ins Licht, während Karin Greife neben inspirierenden Stadtbildern auch Abstraktes in ihren Arbeiten inszeniert (www.kulturberatung-lueneburg.de).(www.springhornhof.de)