Unterwegs mit Magdalena Niedzielska-Szurmant & Jan Szurmant
Orientiert in Krakau
Stadt und Stadtviertel
Sightseeing-Klassiker
Sightseeing-Alternativen
Essen gehen
Ausgehen
Shopping
Wege durch Krakau
Tour 1: Rynek
Tour 2: Stare Miasto
Tour 3: Droga Królewska
Tour 4: Planty
Tour 5: Wawel
Tour 6: Piasek und Nowy Świat
Tour 7: Kleparz
Tour 8: Wesoła und Warszawskie
Tour 9: Kazimierz
Tour 10: Podgórze
Tour 11: Zwierzyniec und Dębniki
Tour 12: Las Wolski
Tour 13: Nowa Huta
Tour 14: Łagiewniki
Ausflüge
Benediktinerkloster in Tyniec
Salzbergwerk Wieliczka
Nationalpark Ojców
Städtchen Niepołomice und Urwald
Kalvarienberg in Kalwaria Zebrzydowska
Engelsdorf Lanckorona
Wadowice – Geburtsort eines Papstes
Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau
Zakopane – Polens Winterhauptstadt
Nachlesen & Nachschlagen
Stadtgeschichte
Architektur und Plastik
Die polnische Küche
Kulturleben
Veranstaltungskalender
Literatur-, Musik- und Filmtipps
Krakau mit Kindern
Anreise
Unterwegs in Krakau
Übernachten
Krakau von A bis Z
Krakau kompakt
Alle Museen
Alle Restaurants
Alle Nachtleben-Adressen
Alle Shopping-Adressen
Etwas Polnisch
Über dieses Buch
Übersichtskarten und Pläne
Index
Alles im Kasten
Die Unvollendete von Krakau
Beim Klingeln Poesie
„Sprecht ihn heilig!“
Von durstigen Drachen und traurigen Prinzessinnen
Eine WG voller Literaten und späterer Nobelpreisträger
Von einem fast hundert Meter hohen Skelett
Krakaus jüdische Renaissance
Zwei „Gerechte unter den Völkern“
Von der Liebe eines Hundes …
Ein Philosoph und Futurologe
Die Natur unter seinen Händen
Deutsche Schriftsteller in der Villa Decius
Goodbye Lenin!
Vater und Sohn – gefeierter Architekt und depressives Genie
Schwere Last und fröhliche Tradition
„Junges Polen“ – Krakaus Variante des Jugendstils
Wenn es Wodka regnet und Kopernikus zur Frau wird
Bescheidener Magier
Krakauer Klassikpunk
Krakauer Luft
Höhe, wem Höhe gebührt
Kartenverzeichnis
Tour 1: Rynek
Tour 2: Stare Miasto
Tour 3: Droga Królewska
Tour 4: Planty
Tour 5: Wawel
Tour 6: Piasek und Nowy Świat
Tour 7: Kleparz
Tour 8: Wesoła und Warszawskie
Tour 9: Kazimierz
Tour 10: Podgórze
Tour 11: Zwierzyniec und Dębniki
Tour 12: Las Wolski
Tour 13: Nowa Huta
Tour 14: Lagiewniki
Umgebung von Krakau
Übernachten in Krakau
Lagepläne Auschwitz
Zeichenerklärung
Übersicht Krakau
Verkehrsplan Krakau Buskarte
Verkehrsplan Krakau Straßenbahnen
Unterwegs mit Magdalena Niedzielska-Szurmant & Jan Szurmant
Sie möchten Krakau gemeinsam mit uns erleben? Gerne. Seit ein paar Jahren bieten wir auch Führungen durch die Stadt und Umgebung an. Angelehnt an die Touren in unserem Buch oder zu besonderen Interessen wie jüdischer Geschichte und Krakaus verträumtesten Cafés. Kombiniert mit einem Ausflug in Kleinpolen oder auch ganz nach Ihren Wünschen. Mehr unter:
www.meinkrakau.de
Unsere Geschichte mit Krakau ist schon ein kleines Liebesdrama: vom ersten Augenblick an vernarrt, oft wiedergesehen, nicht mehr weggewollt, aber weggemusst, zurückgekommen - schließlich dageblieben. Endgültig angekommen sind wir an einem für Krakau so typischen, halb sonnigen, halb vernebelten Frühlingstag im Jahr 2006. Seitdem hat sich in unserer Beziehung viel verändert. Das meiste zum Guten, auch wenn uns manches traurig stimmt. So erinnern wir uns mit Wehmut an längst geschlossene Restaurants, doch mit entspanntem Lächeln registrieren wir, dass die Altstadt wie auch die umliegenden Viertel einfach nicht totzusanieren sind. Die originellen Cafés, die wildromantischen Kellerkneipen und mittelalterlich anmutenden Fleckchen begeistern auch unsere Freunde, die aus Europa und Amerika häufig zu Besuch kommen. Was bisweilen zu Eifersüchteleien führt. Beim ersten Mal kommen sie nämlich noch unseretwegen nach Krakau, ab dem zweiten Mal sind wir uns da nicht mehr so sicher.
Und noch etwas müssen wir Ihnen gestehen: Beim Schreiben von unserem Krakauführer, dem Zeugnis unseres „Liebesdramas“, ist es uns nicht immer gelungen, nüchterne und professionelle Distanz zu wahren. Stattdessen haben wir uns vom traumverlorenen Charme der Stadt treiben und verzaubern lassen. Machen Sie es doch genauso. Vielleicht bahnt sich da eine weitere Liebesgeschichte an ...
Orientiert in Krakau
Stadt und Stadtviertel
In der Altstadt Krakaus und den angrenzenden Stadtteilen findet man sich gut zurecht, die Sehenswürdigkeiten liegen alle nah beieinander. Man kann sich also auf das Schöne konzentrieren, statt lange nach dem Weg suchen zu müssen.
Bei unseren Touren außerhalb der Altstadt haben wir bei allen Sehenswürdigkeiten die Haltestellen der öffentlichen Verkehrsmittel und die entsprechenden Linien angegeben. So finden Sie leicht zurück ins Zentrum oder zur Unterkunft.
Wie ist Krakau?
Wenn an manchen Tagen im Frühling und im Herbst Nebelschwaden die architektonischen Meisterwerke verhüllen, wirkt Krakau fast mystisch. Vielleicht sind diese Dunstschleier mit dafür verantwortlich, dass sich die Stadt mit dem Attribut „die Magische“ schmückt. Doch der Zauber geht über die Pracht ihrer Bauwerke weit hinaus. Der Krakauer Schriftsteller und Satiriker Tadeusz Boy-Żeleński bezeichnete seine Heimatstadt treffend als Heimat der Einbildungskraft. Und dieses immaterielle Krakau lebt von den Legenden und Liedern, den Gedichten, Romanen und Kunstwerken, die hier entstanden sind und immer noch entstehen. Keine Frage, Krakau trägt den Titel „die Magische“ zu Recht: Hier geht es sinnlich und übersinnlich zu statt nüchtern und rational. Die inzwischen rund 10 Millionen Gäste pro Jahr erleben Krakau als einen magischen Ort - und zugleich als einen Ort, der aus dem Dornröschenschlaf aufgewacht ist. Also keine Stadt, in der man sich schnell zurechtfindet? Keineswegs ...
Wie ist Krakau aufgebaut?
Der Wunsch liegt nahe, es dem Helden in „Ich schwebe über Krakau” gleichzutun. Wie in Adam Zagajewskis literarischer Liebeserklärung an Krakau könnte der geradezu klassische Stadtaufbau so von oben bewundert werden: Alles dreht sich in Krakau um die tropfenförmige Altstadt mit dem großen Hauptmarkt und den schachbrettartig angeordneten Straßen. Hier liegen die Sehenswürdigkeiten nah beieinander. Umgeben ist das historische Zentrum von einem Grüngürtel. An seinem südlichen Zipfel thront der Königshügel Wawel - von wenigen Ausnahmen abgesehen ist das Stadtgebiet insgesamt eher flach als hügelig. Unterhalb des Wawels schlängelt sich die Weichsel durch die Stadt. Alle Touren in unserem Buch berücksichtigen diesen Stadtaufbau. Mit steigender Nummerierung führen sie, einem Schneckenhaus gleich, immer weiter vom zentralen Marktplatz weg zu touristisch weniger bekannten Orten. Dabei wird man bemerken, dass sich viele Touren schneiden, kreuzen oder gar denselben Ausgangspunkt haben. Für die Durchführung sollte man je einen Vor- oder Nachmittag einplanen.
Touren im historischen Zentrum
Tour 1 führt rund um den 16.000 m2 großen Hauptmarkt mit den Renaissance-Tuchhallen, der gotischen Marienkirche und viel Trubel, Tour 2 verschafft einen Einblick in die Attraktionen der Altstadt, wie die 650 Jahre alte Universität und die vielen Kirchen, während Tour 3 am ehemaligen Königsweg entlang einmal quer durch das historische Zentrum führt, vorbei an vielen Geschäften. Tour 5 konzentriert sich auf das Areal des über der Stadt thronenden Königshügels Wawel mit Schloss und Kathedrale. Tour 9 führt in das aus „Schindlers Liste“ bekannte jüdische Viertel Kazimierz mit Synagogen, blau glänzendem Kopfsteinpflaster und vielen schönen Cafés.
Wer beispielsweise nur für ein Wochenende in Krakau ist, kann die ersten fünf Touren miteinander kombinieren, wofür etwa eineinhalb Tage zu kalkulieren sind. Von Vorteil ist, dass man dabei nicht auf Verkehrsmittel angewiesen ist. Und den restlichen halben Tag verbringt man dann damit, Kazimierz kennen und lieben zu lernen.
Touren rund ums Zentrum
Weniger bekannt, doch kaum weniger interessant sind die Sehenswürdigkeiten der Touren 4, 6, 7, 8 und 10. Tour 4 vermittelt nicht zuletzt eine Vorstellung von der Größe der Altstadt: Der Rundgang führt durch den Park namens Planty um den historischen Stadtkern herum. Tour 6 in Piasek dürfte der Favorit unter Freunden des Krakauer Jugendstils sein. Eine ähnliche Architektur ist auf Tour 7 in Kleparz zu entdecken, die zudem mit einem gut besuchten Markt lockt. Die Höhepunkte von Tour 8 in Wesoła sind der Botanische Garten und der Rakowicki-Friedhof. Tour 10 führt schließlich durch das ehemalige Ghetto in Podgórze, heute ein Boom-Stadtteil mit vielen Startup-Unternehmen.
Touren außerhalb des Zentrums
Die Touren 11, 12, 13 und 14 bieten ein Kontrastprogramm zum typischen Stadtbild: Tour 11 führt entlang der Weichsel zum Aussichtshügel Kopiec Kościuszki, Tour 12 entführt in den Stadtwald Las Wolski und zum Zoo, Tour 13 wiederum zeigt das als sozialistische Vorzeigesiedlung geplante Nowa Huta und Tour 14 bietet nicht nur katholischen Pilgern Einblicke in das interessante Sanktuarium Bożego Miłosierdzia und das dem polnischen Papst gewidmete Centrum Jana Pawła II.
Sightseeing-Klassiker
Krakaus gesamtes Zentrum gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Wer die Stadtmitte einmal gesehen hat, fragt nicht warum, denn rund um den Marktplatz reiht sich ein sehenswertes Gebäude ans andere. Nicht zu vergessen die vielen Kirchen, Museen und mit der jüdischen Vergangenheit verbundenen Orte.
Die Touren 1, 2, 3, 5 und 9 sind das angenehme „Muss“ für jeden Krakaubesucher, denn dort gibt es die meisten der „großen“ Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Die Wege sind hier in der Regel recht kurz.
Auf dem Königsweg
♦Königsweg: Dieser Weg verläuft durch die Altstadt und über den Hauptmarkt zur Königsburg und erinnert an die Route, auf der die Herrscher nach Kriegen, Jagden oder Ausflügen zurück nach Hause kamen. Hier lassen sich die meisten Sehenswürdigkeiten finden.
♦Barbakane, Florianstor: Die Reste der Stadtbefestigung am Auftakt des Königswegs zeugen von Krakaus einstiger Stärke. Hier blieben die Stadtmauern, das Tor und das Verteidigungswerk stehen, ansonsten wurden sie abgerissen.
♦Hauptmarkt: Das lebhafte Zentrum der Stadt ist um diesen größten mittelalterlichen Platz Europas angeordnet, der wiederholt zum schönsten Platz der Welt gewählt worden ist. Die Tuchhallen in seiner Mitte sorgen für die reizvolle Zweiteilung der eigentlich quadratischen Grundfläche.
♦Tuchhallen: In der Mitte des Marktplatzes ziehen die formvollendeten Tuchhallen mit den langen Arkaden und den Krämerbuden voller Kunsthandwerk den Blick auf sich ...
♦Wawel: Das einstige Königsschloss mit der eindrucksvollen Kathedrale ist komplett erhalten und birgt bedeutende Zeugnisse der polnischen Geschichte. Die Burganlage bildet logischerweise den Abschluss des Königswegs.
Kirchen
♦Marienkirche: Auf die gotische Marienkirche mit den unterschiedlichen Türmen und dem prachtvoll geschnitzten Hochaltar von Veit Stoß macht nicht zuletzt das Trompetensignal aufmerksam, das stündlich vom Nordturm geblasen wird.
♦Franziskanerbasilika: Die Kirche des Franziskanerklosters weist ein „Best of“ des berühmten Krakauer Künstlers Stanisław Wyspiański auf. Die Wände hat er mit Feldblumen bemalt, am eindrucksvollsten ist aber sicher sein Glasfenster, das Gott bei der Erschaffung der Welt zeigt.
♦Paulinerkirche „Auf dem Felsen“: Die auf einen Felsen gebaute Klosterkirche ist das für Krakauer vielleicht bedeutendste Gotteshaus der Stadt - in ihrer Krypta sind berühmte Künstler wie Miłosz oder Wyspiański in Sarkophagen bestattet.
Geschichte und Kunst
♦Untergrund des Marktplatzes: Unter dem Hauptmarkt gibt es nicht nur zahllose Kellerrestaurants und kneipen, sondern seit 2010 auch dieses unterirdische Museum, in dem man das Leben im mittelalterlichen Krakau entdecken kann.
♦Czartoryski-Museum: Unter den vielen sehenswerten Gemälden der Sammlung ist das berühmteste Leonardo da Vincis „Dame mit dem Hermelin“. Allerdings ist diese vorerst auf dem Wawel (bis Ende 2019 im Nationalmuseum) zu sehen, da das Museum seit Jahren renoviert wird. Wir haben die Baustelle „Krakauer BER“ getauft.
♦Collegium Maius: Der gotische Prachtbau gehört zu einer der ältesten Universitäten Europas, zu deren berühmtesten Studenten Nikolaus Kopernikus zählte. Für eine universitäre Funktion reichen die Räumlichkeiten längst nicht mehr aus, stattdessen kann man im Museum erfahren, wo und wie einst studiert worden ist.
♦Nationalmuseum: In ständigen und wechselnden Ausstellungen sieht man vor allem Werke der Moderne und zeitgenössische Kunst.
Jüdische Geschichte
♦Kazimierz: Der Stadtteil spiegelt das heutige und frühere jüdische Leben wider: Sieben Synagogen gibt es und Klezmer in jüdischen Restaurants. Daneben ist Kazimierz auch ein Zentrum des studentischen Nachtlebens. Und an einigen Stellen findet man auch die Drehorte für Spielbergs Meisterwerk „Schindlers Liste“.
♦Platz der Helden des Ghettos: Den Opfern des Nazi-Terrors ist dieser Platz im ehemaligen Ghetto gewidmet. Beim Apotheker der Apteka Pod Orłem erhielten die Verfolgten lebenswichtige Unterstützung und Hoffnung. In unmittelbarer Nähe wurde die aus dem Film „Schindlers Liste“ bekannte Fabryka Schindlera in ein eindrucksvolles Museum verwandelt.
♦Auschwitz-Birkenau: Im rund 50 km von Krakau entfernten ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau ermordete die SS fast 1,5 Millionen Menschen. Die heutige Gedenkstätte zeigt das grausame System der industrialisierten Massentötung anhand von musealen Ausstellungen sowie originalen Lagern, Gaskammern und Krematorien.
Sightseeing-Alternativen
Wohl dem, der genügend Tage zur Verfügung hat: Von den meisten der hier aufgelisteten Sehenswürdigkeiten werden Sie noch nie gehört haben. Umso mehr gibt es zu entdecken und zu staunen.
Die Touren 6, 7, 10, 11 und 13 sollten Sie sich nicht entgehen lassen, um ein teils sehr kontrastreiches Bild Krakaus zu gewinnen.
Im Grünen
♦Planty: Die Grünanlage mit Blumenbeeten und Büsten wurde anstelle der ehemaligen Stadtmauer um die Altstadt herum angelegt. Ein Spaziergang im Park verdeutlicht die Ausmaße des Zentrums.
♦Rakowicki-Friedhof: Eindrucksvolle Grabmale und eine parkähnliche Atmosphäre dominieren diesen Friedhof mit Gräbern bedeutender Polen.
♦Fahrt auf der Weichsel: Eine willkommene Abwechslung: Per Boot, Dampfer oder Gondel kann man sich ganz entspannt am Weichselufer und einigen Sehenswürdigkeiten vorbeischippern lassen.
♦Kościuszko-Hügel: Der weithin sichtbare Hügel wurde zu Ehren eines Freiheitskämpfers aufgeschüttet. Aus imposanter Höhe gewährt er einen interessanten Blick über die Stadt.
Noch mehr Kirchen
♦Dominikanerkloster: Die Kirche des Klosters beeindruckt mit ihrem Stilmix aus Gotik, Renaissance und Barock. Unbestrittener Höhepunkt sind Beichtstühle und Chorgestühl in vollendeter Schnitzkunst.
♦St.-Andreas-Kirche: In bald mehr als 1000 Jahren hat diese romanische Kirche noch jeden Angriff überstanden. Das mächtige und dennoch schlanke Mauerwerk beeindruckt uns stets aufs Neue.
♦Łagiewniki: Das auch architektonisch interessante Sanktuarium der Göttlichen Barmherzigkeit ist eines der bekanntesten Pilgerziele in Polen und Europa. Gleich daneben wartet das neue Johannes-Paul-II.-Zentrum, ein dem polnischen Papst und Heiligen gewidmetes Sanktuarium.
Hart erarbeitete Kunst
♦Buntglasmuseum: Seit mehr als einem Jahrhundert ist Krakau ein Zentrum der Buntglaskunst. In der Werkstatt erfährt man von den Künstlern Faszinierendes über die einzelnen Arbeitsschritte bis zum fertigen Fenster.
♦Zentrum für Glas und Keramik: In der Glasfabrik kann man bei Vorführungen die einzelnen Herstellungsprozesse von künstlerischem Glas miterleben.
♦Wieliczka: In der südlich an Krakau grenzenden Kleinstadt befindet sich eines der weltweit ältesten Salzbergwerke. In diesem Labyrinth voller Wunder kommt man an Kammern, Kapellen und Salzseen vorbei, wobei immer wieder in Salz gehauene Figuren, Reliefs, Altäre und biblische Szenen auftauchen.
Das ganz andere Krakau
♦ Restaurants und Clubs: Die historische Altstadt hat die weltweit größte Dichte an Lokalen. Ein Großteil von ihnen ist in den Katakomben der Krakauer Kellergewölbe untergebracht: in Sachen Romantik unübertroffen. → Touren 1, 2, 3 und 9
♦ Cafés: Noch reizvoller sind wohl die Cafés. Liebevoll eingerichtet, voller Antiquitäten und gemütlicher Ecken, mit selbstgemachten Kuchen, sündhaft leckerer heißer Schokolade oder ehrlichem Kaffee. Unsere Favoriten sind das Nowa Prowincja, Camelot und Mleczarnia.
♦ Nowy Świat und Piasek: In den rund ums Nationalmuseum gelegenen Stadtvierteln sind die reizvollsten Jugendstilgebäude Krakaus zu bewundern. Spannend wird es in der ehemaligen Tabakfabrik Tytano, in deren Hallen Start-ups, Modedesigner, Künstler, Coworking-Büros, aber auch Kneipen und Boutiquen gezogen sind.
♦Markt von Kleparz: Krakaus beliebtester Markt mit den besten Lebensmitteln aus der Region. Perfekt zum Kaufen und Schlendern, Riechen und Anschauen.
♦Museum für Zeitgenössische Kunst: In einem beeindruckenden Betonbau direkt neben der Schindlerfabrik ist dieses Museum untergebracht. Zu sehen ist die ganze Bandbreite zeitgenössischer Kunstwerke von Gemälden über Installationen bis Readymades.
♦ Nowa Huta: Der heutige Stadtteil Krakaus ist eine im Stil des Sozialistischen Realismus gebaute Planstadt. Außer wuchtigen Wohnblöcken steht hier die schlichte, aber eindrucksvolle Kirche Arka Pana, für die die Bewohner jahrzehntelang kämpften. Seit 2016 sind in der Galeria Zdzisława Beksińskiego verstörende Gemälde zu entdecken: Düstere Atmosphären, teils abstoßende Farben, peingekrümmte Körper, allgegenwärtiger Tod und Leiden.
Essen gehen
Krakau ist zwar eine junge, in vielen Dingen aber auch konservative Stadt. Kulinarisch bedeutet dies, dass man sehr viele, sehr gute polnische Restaurants findet. Nach guten Restaurants mit internationaler Küche muss man etwas länger suchen. Aber keine Angst, auch da haben wir eine ausreichend lange Liste für Sie zusammenstellen können.
Ausführliche Restaurantbeschreibungen finden Sie am Ende jeder Tour.
Besonders interessant zum Essengehen sind unsere Touren 1 bis 4, 6, 7, 9 und 10.
Wissenswertes zur polnischen Küche gibt es hier zu lesen.
Eine Liste aller Restaurants finden Sie ab hier.
Polnisch, altpolnisch ...
Unterschieden wird zwischen altpolnischen und polnischen Restaurants. Die altpolnische Küche ist deftiger und fleischlastiger. Passend ist die Inneneinrichtung der Restaurants, meist urig mit viel Holz, Kellner tragen Tracht. Die anderen polnischen Restaurants hingegen interpretieren die traditionellen Rezepte moderner und leichter.
... oder lieber multikulturell?
Die aus den mittel- und osteuropäischen Nachbarländern gekommenen Migranten und Flüchtlinge haben die Rezepte ihrer Heimat mitgebracht. So kann man im Wiśniowy Sad russisch, in der Chinkalnia georgisch, im Smak Ukraiński ukrainisch, im Balaton ungarisch und im Restauracja Armeńska armenisch essen. Einen besonderen Stellenwert hat auch die jüdische und israelische Küche wie im Szeroka Nr. 1, Klezmer-Hois, Ariel oder Hamsa.
Schnell, gut und günstig
Gegen den kleinen Hunger helfen die überall erhältlichen, an süße Brezeln erinnernden obwarzanki. Ein polnischer Fast-Food-Klassiker sind zapiekanki, mit Käse überbackene Pilzbaguettes, mit Lauch bestreut und in Ketchup ertränkt. Die besten gibt es bei Zapiekanki, bei der Mini Bar Endzior oder der Bar NaMaxa.
Die kantinenartigen Überbleibsel aus der Zeit des Sozialismus sind noch nicht aus dem gastronomischen Stadtbild verschwunden: In einer bar mleczny (Milchbar) oder jadłodajnia kann man schnell, günstig und meist gut essen. Unsere Tipps: U Stasi, gospoda koko, Bar Grodzki, Pod Temidą, Polakowski, Jadłodajnia Wczoraj i Dziś oder Bar mleczny.
Streetfood für Nachtschwärmer gibt es vor allem in Kazimierz. Kultstatus haben die Grillwürste von Kiełbaski z Niebieskiej Nyski und Max Grill. Krakaus beste Hamburger werden im Gruba Buła gebraten. Seit ein paar Jahren sind Foodtrucks in Mode. Die beliebtesten Stellplätze sind der Plac Izaaka und der Skwer Judah. Auf letzterem sollte man bei Andrus vorbeischauen, denn dort gibt es die beste maczanka, die Krakauer Variante von Pulled Pork mit einer Tradition bis ins 16. Jh.
Vegetarisches und Veganes
Auch die traditionelle polnische Küche bietet Gerichte, die ohne Rind, Schwein und Co. auskommen. Auch gibt es viele rein vegetarische und vegane Lokale. Glonojad und Momo sind empfehlenswerte vegetarische Bars, Restaurants mit raffinierten Kreationen sind das Veganic, WieloPole 3 oder Pod Norenami. Vegetarisches und veganes Streetfood gibt es bei Vegab, Vege To Tu auf dem Plac Izaaka und koscher im Szalom Falafel. Auch in Milchbars stehen viele fleischlose Gerichte auf der Karte.
5 Tipps für 5 Abende
Jarema: Sehr viele Leser lobten dieses Restaurant und auch wir haben hier schon häufig vorzüglich zu ostpolnischer Küche gegessen! Die ungezwungene Atmosphäre mit Geigen- und Klaviermusik, die Trachten der Kellnerinnen und die Einrichtung erlauben eine Reise in die gute alte Zeit.
ZaKładka: In der Küche steht der bei Kochweltmeisterschaften und vom Michelin ausgezeichnete Rafał Targosz. Dabei halten sich die Preise in seinem Bistro in Grenzen. Zu entdecken und schmecken gibt es feine Kreationen seiner individuellen polnisch-französischen Fusionsküche.
Ogniem i Mieczem: Eine typische karczma, in der altpolnische Gerichte serviert werden. Sehr beliebter Treffpunkt für urige Gelage, beispielsweise mit einem „halben Meter Fleisch“ aus der Rippe in Honig und Wein.
Marchewka z groszkiem: Auf Deutsch „Möhren mit Erbsen“ - Gäste schätzen die entspannte Atmosphäre, Kinderfreundlichkeit und günstige und fantasievolle Speisekarte. Futtern wie bei polnisch Muttern - wir sind Stammgäste!
Pod Norenami: Chefkoch Paweł Albrzykowski lernte bei zahlreichen chinesischen Meistern, zeitgleich schrieb und übersetzte er Bücher zur asiatischern Küche. In seinem Krakauer Restaurant kredenzt er fernöstliche Gerichte, bei denen er Fleisch durch vegane oder vegetarische Zutaten ersetzt.
Ausgehen
Krakau ist für seine Bars, Kneipen und Clubs weltberühmt. Besonders interessant zum Ausgehen sind der Hauptmarkt, die Altstadt sowie die Viertel Piasek, Kazimierz und Podgórze.
Typisch polnisch: tagsüber Café oder Bistro, abends Restaurant oder Kneipe und in der Nacht ein Club - alles im gleichen Lokal.
Zu Theater, Oper oder Konzerten von Klassik über Jazz bis Folkore gibt es ausführliche Infos ab hier.
Eine Liste aller Abendlokale und Clubs finden Sie ab hier.
Kurze Tage, lange Nächte
„In Warschau wird das ganze Jahr gearbeitet, in Krakau nur im Winter, den Rest des Jahres wird gefeiert“ - dieser Spruch verrät viel über die Selbsteinschätzung der Krakauer. Und tatsächlich: Ob in den mittelalterlichen Gewölben unter dem Hauptmarkt oder im angesagten Kazimierz - überall werden die Nächte lang.
Wodka, Craft Beer oder Cocktails?
Seit einigen Jahren gibt es in Polen einen Trend zu Wodkabars: rund um die Uhr geöffnet, der wódka oder ein kleines Bier kosten 1 €, kleine Snacks wie Hering, Würstchen oder Bigos 2 €. Am besten ist die Ambasada Śledzia, beliebt sind auch Bania Luka und Pijalnia Wódki i Piwa. Wer lieber Bier von Mikrobrauereien aus Krakau, Polen und der Welt trinkt, sollte im House of Beer, Weźże Krafta oder Ursa Maior vorbeischauen. Die besten Cocktails gibt es in der Mercy Brown Bar und im Sababa.
Kultur am Abend
Als Polens Kulturhauptstadt ist Krakau auch erfüllt von Musik. Philharmonie, Oper und Theater zählen zur europäischen Spitze (→ Kulturleben). Gleiches kann man über die vielen Festivals sagen (→ Veranstaltungskalender). Für die Jazzszene zählt Krakau gar zu den bedeutendsten Zentren weltweit. Davon kann man sich am besten in der Harris Piano Jazz Bar, im Piec Art oder im Alchemia überzeugen. Nicht zuletzt ist Krakau eines der traditionsreichsten Zentren des jüdischen Lebens in Europa - und eine Stadt des Klezmer. Hören kann man ein Konzert im Klezmer-Hois, Szeroka Nr. 1, Ariel oder in den Synagogen (→ Tour 9).
Alternatives Nachtleben
Im jüdischen Viertel Kazimierz treffen sich Künstler und Studenten, aber auch Touristen aus aller Welt in außergewöhnlichen Bars oder verträumten Cafés voller Antiquitäten. Rund um den Plac Nowy reiht sich eine Kneipe an die andere. Über einen Schrank betritt man schon mal den nächsten Raum wie im Alchemia oder tanzt frühmorgens auf Tischen wie im Singer. Und das Mleczarnia hat den wohl schönsten Biergarten weit und breit. Seit 2015 gibt es ein neues Zentrum des Nachtlebens: Im Tytano, einer ehemaligen Tabakfabrik, treffen sich viele Nachtschwärmer in Kneipen und Clubs.
Unter freiem Himmel
Alkohol darf in Polen nur in Biergärten und an ähnlichen Orten getrunken werden, nicht aber irgendwo sonst unter freiem Himmel.
Im Sommer gut besucht sind die Weichselboulevards (Touren 9 und 11). Nicht weniger beliebt ist natürlich das gepflegte, aber relativ teure Bier an den Tischen im Freien vor Restaurants und Kneipen auf dem Hauptmarkt.
In Kazimierz verlagert sich das Nachtleben nicht nur in Sommernächten, sondern auch im Winter zu den Stellplätzen der foodtrucki wie dem Skwer Judah und natürlich auf den Plac Nowy, wo die Baguette-ähnlichen Zapiekanki verkauft werden.
Zum Tanzen
Getanzt wird oft auch spontan in Kneipen, etwa im Singer zu Balkanbeats und Tango. Natürlich gibt es auch Clubs mit elektronischer Musik wie etwa das Frantic oder Prozak 2.0. Nicht nur Homosexuelle gehen zum Tanzen gerne in den Kellerclub LaF oder ins oberirdische Cocon.
5 Tipps für 5 Abende
♦ Ambasada Śledzia: Kult! Die Heringsbotschaft ist eine der polnischen Tapas-Bars. Die besten Beilagen zum Runterspülen der Klaren sind natürlich die Heringskreationen: mit Curry, als Tatar ...
♦ Piec Art: Von den unzähligen Krakauer Jazzklubs einer der besten. Eher Modern Jazz, seltener Free-Jazz-Experimente.
♦ Tytano: Die zu einem Kulturzentrum umfunktionierte ehemalige Tabakfabrik ist einer der interessantesten Orte, der in Krakau in den letzten Jahren entstanden ist.
♦ Alchemia: Magisch ist diese Kneipe, in der man trotz der vier Räume und dem Keller (hervorragende Jazzkonzerte!) nur selten einen Platz findet. Hier schlägt das Herz des alten Kazimierz.
♦ Mleczarnia: Ein Lokal voller alter Bilder, Plakate und Truhen. Im Sommer kann man im Garten im Schatten eines Kastanienbaums sein Bier genießen.
Shopping
Mit den Tuchhallen steht noch immer ein mittelalterliches Einkaufszentrum zur Verfügung, es gibt aber viel mehr Boutiquen, Lädchen und Geschäfte. Was landet bei Besuchern besonders oft im Rückreisegepäck? Mode oder Schmuck polnischer Designer, Lebensmittel von Honig bis Wodka, Kunsthandwerk und tolle Souvenirs.
Die besten Adressen zum Einkaufen liefern unsere Touren 1 bis 3, 6, 7 und 9.
Der Schwerpunkt liegt bei den Einkaufstipps auf Läden, die nur in Krakau oder Polen zu finden sind.
Eine Liste der im Buch genannten Läden und Galerien gibt es ab hier.
Polnische Designer
Polnische Modedesigner sind das nächste große Ding. Überzeugen Sie sich am besten vor Ort: Exklusiv und luxuriös sind der Showroom von Hexeline und die Boutiquen Louve with Evolue und ewa rodzinka Concept Room , in denen man die angesagtesten polnischen Designer findet. Etwas günstiger wird es bei Cashmire mit Designerstücken aus edler Kaschmirwolle oder Aryton, wo es schöne Mäntel gibt. Besonders gut gefallen uns die Kreationen der Krakauer Designerin Małgosia Bochenek in ihrem Showroom Boho.
Alternativer, erschwinglicher und auch für Männer sind die Stücke bei IdeaFix mit einer großen Auswahl an Klamotten verschiedener junger Designer aus Polen. Hippieske oder folkloristische Damenmode aus Leinen gibt’s bei Podlasek, lniane marzenie oder Polski Len. Für fair gehandelte Ethnomode von Designerinnen aus Krakau oder Polen sollten Sie bei KOKO world oder Mapaya vorbeischauen, vegane Schuhe für Männer und Frauen gibt es bei Fairma. Wer es retro mag, geht zu Vintage Classics. Tolle und robuste Taschen finden Männer und Frauen bei Słoń Torbalski und etwas eleganter bei De Mehlem.
Maßgeschneidert
Wer sich lange genug in Krakau aufhält, kann sich Anzüge oder Hochzeitskleider auf den Leib schneidern lassen. In der Artystyczna Pracownia Krawiecka J. Turbasa entstehen elegante Anzüge, Smokings, Mäntel und Kostüme; zu den Kunden zählen Präsidenten, Könige und Nobelpreisträger. Jede Braut mit genügend Zeit vorm großen Tag sollte bei Anna Kara vorbeischauen: Hier werden traumhafte Hochzeitskleider angepasst.
Schmuck
Schmückenden Bernstein findet man in den Tuchhallen oder mit Zertifikat bei Boruni. Wer andere Steine und delikatere Arbeiten vorzieht, wird in der Galeria Biżuterii ORA fündig. Geschmackvolle und jugendliche Kreationen in Schwarz, Weiß, Silber oder Bunt fertigt der Juwelier Blazko Kindery. Und das Goldschmiede-Ehepaar von Buchwic Concept Jewellery (ul. Stacyjna 11, www.buchwic.pl) kreiert bei Heavy-Metal-Musik feine Edelmetallarbeiten.
Plakatkunst und Grafiken
Die polnischen Plakatkünstler, Grafiker und Karikaturisten zählen zu den besten der Welt. Fündig wird man in der Galeria Plakatu in der Altstadt, in der es kunstvolle Originale, Nachdrucke und Postkarten gibt. In der Galeria Andrzeja Mleczki findet man die bösen Zeichnungen des berühmtesten polnischen Karikaturisten auf T-Shirts, Postkarten oder Tassen. Aga Gajs Bild eines Mädchens mit traurigen Kulleraugen ziert in ihrem Lädchen Make your own Rainbow Tassen, Kacheln und Schmuck: ein romantisches Mitbringsel.
Kitschfreie Souvenirs
T-Shirts mit teils international verständlichen polnischen Wortspielen gibt es bei Chrum.com. Folkloristisches wandert in den Tuchhallen und bei Krakuska Sztuka Ludowa in die Einkaufstaschen. Wirklich schönes Kunsthandwerk aus der Ukraine gibt es bei Koza Dereza , verträumte Bilder und Fotos des alten Krakau auf Taschen, Kalendern und Postkarten in der Galeria LueLue.
Märkte
Einkaufen wie die Krakauer? Kann man vielleicht am besten auf dem Rynek Kleparski mit vielen regionalen Lebensmitteln. Die bekommt man auch auf dem Nowy Kleparz, wo es zusätzlich viele Kleiderstände gibt. Kleiner ist der Markt auf dem Plac Nowy, dafür findet man dort auch Antiquitäten und Vintagemode.
Shopping Malls
Die Galeria Krakowska am Hauptbahnhof ist eine Shopping Mall mit Gleisanschluss. Zu finden sind hier auch polnische Ketten wie Ania Kruk und Apart (Schmuck), Femestage und Simple (Frauenmode), Gatta (Strümpfe und Strumpfhosen), Rage Age, Próchnik, Vistula und Wólczanka (Männermode), Tatuum und Reserved (Casual Mode), Wojas, Ryłko, Kazar und Badura (Schuhe) sowie Ochnik (Lederwaren). Die Galeria Kazimierz ist etwas edler. Auch hier findet man natürlich polnische Ketten wie W. Kruk (Schmuck), Bytom, Vistula und Wólczanka (Männermode), Simple und Molton (Frauenmode) oder Wojas, Badura, Ryłko und Kazar (Schuhe).