Fünfundzwanzig Jahre, so lange wären wir in zwei Wochen verheiratet.
Es schien nicht möglich, dass die Zeit so schnell vergangen war.
Mir war es so, als wäre die Hochzeit erst gestern gewesen, so klar sah ich sie noch vor meinen Augen, und was waren wir damals noch so verliebt.
Unser ganzes Eheleben schien mir jetzt vor meinen Augen zu blitzen, als ich mit dem Lesen des Berichts von dem Detektiv fertig war.
Der Privatdetektiv war ziemlich gründlich gewesen und hatte sogar Fotos, von der Ehebrecheraffäre meiner Ehefrau beigefügt, die meine Frau Jenny mit unserem Nachbarn, einer meiner besten Freunde, während meiner Abwesenheit hatte.
Sie wurden in unserem Schlafzimmer, ja sogar auf unserem Ehebett, dabei in flagranti erwischt.
Ich bin ziemlich viel für meinen Job gereist und war auch oft lange unterwegs, und obwohl unser Sexleben ziemlich aktiv und zufriedenstellend war, als ich mich zu Hause aufhielt, dachte ich nicht, dass sie so sexbedürftig wurde, als ich wieder geschäftlich unterwegs sein musste.
Ich hatte mein bestes Stück immer in meiner Hose behalten, wenn ich geschäftlich verreist war, weil ich Angst hatte, eine Krankheit von unterwegs mit nach Hause zu bringen und damit meine Ehe zu beenden.
Die Gelegenheit bot sich mir oft, aber ich blieb immer standhaft und habe meine Ehefrau nie betrogen.
Sie hatte mir immer mit einer sofortigen Scheidung gedroht, wenn ich so etwas machen würde.
Da ich mein Haus und meine Familie wegen eines kleinen Seitensprungs nicht verlieren wollte, spielte ich auf Reisen lieber mit meinen Händen und verschaffte mir so Erleichterung, in meiner Hüfte.
Wenn ich dann wieder zu Hause war, dann durfte ich so lange Sex mit ihr haben, bis er umfiel, und ich danach ermattet eingeschlafen war.
Bevor ich immer nach Hause fuhr, hielt ich meine Hände einige Tage vorher im Zaum, damit ich richtig Druck hatte, wenn ich nach Hause kam.
Ich hatte immer befürchtet, sie könnte daran merken, dass ich unterwegs auf Handbetrieb umgeschaltete hatte, wenn zu wenig Sperma kam.
Einmal hatte ich nicht darauf geachtet und dann glaubte sie sofort, eine andere Frau sei im Spiel, und sie machte mir eine schreckliche Szene.
Seit diesem Vorfall achtete ich sehr darauf, dass es nicht mehr passierte.
Und jetzt finde ich heraus, dass ausgerechnet sie, die mir immer eine Moralpredigt gehalten hatte, mich ausgerechnet mit Tom Janeke, unserem befreundeten Nachbarn, so verarscht hat.
Ich frage mich, was seine Frau Maria dazu sagen würde, wenn sie es herausfinden sollte.
Wir hatten in der Vergangenheit viele Ereignisse mit ihnen genossen, vom Grillen, bis hin, zum gemeinsamen Abendessen, wir sahen uns Filme im Fernsehen an und haben auch einfach nur so miteinander rumgehangen.
Jetzt würde meine Ehe enden, aber erst nach unserer fünfundzwanzigsten Jubiläumsfeier, der silbernen Hochzeit, das hatte ich mir fest vorgenommen.
Es war auch nur ein kleiner Fehler von ihrer Seite gewesen, der mich auf die Angelegenheit aufmerksam gemacht hatte.
Als ich unter dem Bett nach den Schlüsseln suchte, die ich zwischen Kopfteil und Wand fallen gelassen hatte, entdeckte ich eine halb volle Kondomverpackung.
Da ich nach unserem letzten Kind eine Vasektomie hatte, brauchte ich keinen Raketenwissenschaftler, um etwas zu ahnen, und ich erinnerte mich, dass ich vor meiner letzten Reise unter dem Bett, nach Geschenkpapier gesucht hatte, und die Packung zu diesem Zeitpunkt noch nicht da war.
Ja, das ist richtig, unter dem Bett, weil sie das Geschenkpapier dort aufbewahrt, da ist es nicht im Wege und wird nicht geknickt.
Wir hatten zwei Kinder, Bernd und Alice, aber sie waren beide auf dem College, und soweit ich wusste, waren sie schon eine Weile nicht mehr, zu Hause gewesen.
Also konnte diese Packung unter dem Ehebett nicht zu ihnen gehören.
Bevor ich jedoch anfing, wirklich schlechte Gedanken zu haben, sollte ich mich bei meiner besseren Hälfte erkundigen, um sicherzustellen, dass wir keine Besucher hatten, die unser Bett benutzten, während ich weg war, was aber sehr unwahrscheinlich war, denn das hätte sie mir garantiert längst erzählt.
Sie hatte mir nicht erwähnt, also war es auch nicht so, aber ich musste es bestätigt bekommen, damit ich ihr nicht unrecht tat.
Ich musste sie zwar subtil fragen und war nicht für meinen feinen Takt bekannt, aber ich war noch nicht bereit, sie damit zu konfrontieren.
Später am Abend sprach ich das Thema Besucher einmal so ganz nebenbei an, als wir zusammen im Wohnzimmer saßen und uns einen Krimi im Fernsehen anschauten.
„Schatz, wir haben seit einer Weile niemanden mehr zu uns kommen lassen, ich möchte, dass wir wieder einmal Besuch bekommen.“
Bist du bereit, meine Schwester und ihren Mann, zum Besuch einzuladen, damit wir wieder einmal etwas Abwechslung bekommen.
„Na, ich denke schon Frank“, sagte sie zu meiner Überraschung.
„Warum der plötzliche Wandel für einen Besucher?“, wollte sie jetzt von mir wissen.
„Die Kinder waren schon eine Weile nicht mehr hier oder sonst jemand, also dachte ich, ich würde gerne ein wenig Aktivität hier in unserem Haus haben.“
„Es ist zu ruhig, nur mit nur uns beiden.“
„Na gut“, lachte sie.
„Wenn du das willst, mache es und lade sie ein, aber nächsten Monat, dann ist unsere Jubiläumsfeier der Silberhochzeit und wir werden allerhand Besucher um uns haben, die wir dann behandeln können.“
„Aber wenn du meinst, frag deine Schwester, ob sie das will und ob sie Lust dazu verspürt, uns zu besuchen.“
„Vielleicht hast du recht, und wir brauchen wirklich wieder einmal etwas mehr Aktion im Haus“, stimmte sie mir zu.
„Aber ich denke, wir könnten noch einen Monat ohne Besucher auskommen, dann ist hier sowieso, die Bude voll.“
„Ich werde in einer Woche wieder ein paar Tagen auf meine Geschäftsreise gehen, der Chef hat es mir bereits angekündigt.“
„Er meinte, ich sei noch der einzige nichtkranke Innenarchitekt in der Firma und ich sollte nach Wien fahren und dort die Verkaufsgespräche führen, für den neuen Friseurladen.“
„Es sei ein wichtiges Geschäft und da wollte er nichts dem Zufall überlassen.“
„Erst danach könnte ich den beantragten Urlaub bekommen und mich auf die Silberhochzeit vorbereiten.“