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Ralf Gladis

Karten, Konten und Kanäle:
Wie wir in Zukunft bestellen und bezahlen

Der Autor:
Ralf Gladis, Bamberg

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Print-ISBN 978-3-446-46342-4
E-Book-ISBN 978-3-446-46344-8
ePub-ISBN 978-3-446-46372-1

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Inhalt

Titelei

Impressum

Inhalt

Vorwort

1 Zukunft Omnichannel

Kunden kennen keine Kanäle

Omnichannel lenkt den Blick auf den Menschen

Hoflieferanten des Königspaars Kunde

Digitalisierung treibt Omnichannel – und umgekehrt

Vergebliche Fahrten zur Filiale vermeiden

Der stationäre Handel lebt

Kunden machen sich schlau, wo sie wollen

Verschmelzung zweier Welten

Ohne Nachfrage kein Angebot

Zahlungsabwicklung in einer Hand

Gut geschützte Daten auch am POS

Der Händler als Omnichannel-Marke

2 Der vernetzte Kunde

Der E-Commerce macht mobil

Die multimediale Kundenreise

Fetisch Konversionsrate

Datenrauschen aus dem mobilen Endgerät

Unterwegs Appetit holen, zu Hause essen

Die Cloudifizierung des Warenkorbs

Noch viel Luft nach oben

Handy als universelle Geldbörse

3 POS-Payment

Shopping ohne Schattenseiten

Ein Facelift macht den POS nicht sexy

Finden statt suchen

Kernfrage: Warum geht jemand gerne einkaufen?

An Emotionen und Reklamationen denken

Ein Viertel ist weg

Unerbittlich wie Piranhas im Amazonas

Freude am Bezahlen

Adrenalinschub in der Kassenzone

Arbeitsteilung aus der Geldtransporter-Ära

Wiedervereinigung von Point of Sale und Point of Payment

Stationärer Handel als Showroom

Anprobieren, aber nicht mitnehmen

Lieber schnell bezahlen als selber scannen

Rationalisieren oder verwöhnen

4 Internationalisierung

Der Weltmarkt wird offener

Sprache als Markteintrittshürde

Babylonische Verwirrung am Check-out

Onlineshopping boomt in Schwellenländern

Im Netz bestellen, bar bezahlen

Einzahlungsautomaten und Smartphones

Mit dem Kopf des Kunden denken

Ungeliebtes Plastikgeld

Europa, der Kontinent der Überweiser

Schub aus China

Schaltstelle in Shanghai

Von China in die Region

5 Open Banking/PSD2

Kreditinstitute verlieren ihren Schutzraum

Neue Offenheit für den Kunden

Europa hat mit der Richtlinie PSD2 die Nase vorn

Anachronistische Software als Bremse

Mit Standard-Schnittstellen gegen Altlasten

Dritte dürfen Konten auslesen und überweisen

Sicherheit und Datenschutz für die Kunden

FinTechs als Partner der Banken

Handbremse am Check-out

6 Instant Payment

Bitte zahlen, aber dalli!

DACH-Länder: Die Rechnung, bitte!

In zehn Sekunden quer durch Europa

Keine Bank ist gezwungen, schneller zu werden

Drei Sekunden genügen

Spanien, Niederlande und Österreich als Vorreiter

Konkurrenz der Systeme

Zwei Wege zum Ziel, die sich nicht kreuzen

Mit angezogener Handbremse

Kwitt als Einstiegsdroge ins Mobile Payment

IP als Nachfolger von ELV, Girocard – und Bargeld?

Barrierefreies Bezahlen im Binnenmarkt

7 Online-Marktplätze

Zusteigen auf dem Digital-Bahnsteig

Konkurrenz belebt das Geschäft

dm-Sonnenmilch nach Beijing

Mischpult für Zahlungsströme

Die Rückkehr der Mittelsmänner

Der Bock legt einen schmucken Garten an

Zweite Wahl hinter dem Scheinriesen

Markt für Marktplätze

It’s the bottom line, stupid! (Es geht ums liebe Geld, Dummerchen!)

Online schlau machen, offline klarmachen

Stecknadel im Stecknadelhaufen

EU-Nachhilfe für mehr Konversion

Interkultureller Handelsaustausch

Händler werden zu Betreibern vertikaler Service-Plattformen

Plattformen für Einkaufsprofis

8 Das Internet der Dinge

Das Verschwinden des Geldbeutels

Das Märchen vom Kühlschrank-füll-dich

Smarte Technik für die Tonne

1-Click-Bestellung per Klingelknopf im Bad

Lieber mit dem Smartphone oder Alexa reden

IoT als Vehikel der Monopolisierung

Kein Bedarf an dummen Dingern

Die Technik ist das kleinste Problem

Das Auto zahlt seinen Sprit selbst

Die Vision: alle Zahlungsarten für alle autonomen Autos

Digitale Kleinstaaterei bei Bus und Bahn

9 Künstliche Intelligenz

Klüger als die Betrüger

Das gestohlene Ich

Schwindelerregende Dimensionen

Ladendiebstahl 2.0 per Click & Collect

Kunden unter Schuldvermutung

Freundliche Betrüger

Chuzpe ersetzt Unrechtsbewusstsein

Ware weg, Geld weg – und Rücklastschriftgebühren on top

Mit Big Data gegen Trickser

Gläsern, aber nicht zu gläsern

PSD2 belohnt gute Betrugsvorsorge

10 Authentisierung

Ende des Passwort-Anachronismus

Das Geschäft mit dem geraubten Ich

Wissen ist gut, Haben und Sein sind besser

Anonymes Bezahlen im Ladengeschäft

Biometrie ist Neuland für Kunden und Mitarbeiter

Abschied vom Konversionskiller

Abschied vom Unsicherheitscode CVC

Fingerabdrücke für mehr Datenschutz

Fälschungssicher wie Kryptogeld

Nur noch ein Gerät für zwei Faktoren

Ende des Passworts überall im Netz

Biometrie als Generalschlüssel für den Alltag

11 Kryptowährungen

Die Utopie des Satoshi Nakamoto

Auch Japan ist keine Bitcoin-Hochburg

Experiment mit ungeplanten Folgen

Niemand bezahlt mit Krügerrand

Auch die beste Technik ersetzt kein Vertrauen

Staatliches Kryptogeld würde nur Big-Brother-Ängste schüren

Facebook geht unter die Gelddrucker

Es geht auch ohne Blockchain à la Bitcoin

Der Autor

Vorwort

Martin Groß-Albenhausen, Stellvertretender Hauptgeschäftsführer
des Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel e. V.


Schlagwörter wie Instant Payment oder Digitales Bezahlen machen derzeit in allen Medien die Runde, wenn nicht gleich von einem neuen „europäischen Bezahlsystem“ die Rede ist. Die Maxime „Nur Bares ist Wahres“ ist von der Digitalisierung offensichtlich links überholt worden. Aber was bedeutet das alles für die „Kasse“, die ja weiterhin ein wesentlicher Wertschöpfungsbestandteil für Kaufleute und Verkäufer im Einzelhandel ist?

Dieser Frage – und den gravierenden Veränderungen, die die damit verbundenen Entwicklungen ausgelöst haben – widmet sich Computop, einer der Pioniere der Paymentbranche, in seinem Kerngeschäft und in diesem Buch. Die Kernbotschaft lautet: Händler können die neuen Möglichkeiten, innerhalb eines Einkaufskanals auf alternative Zahlungsvarianten zuzugreifen, kreativ einsetzen, um die Zufriedenheit ihrer Kunden deutlich zu erhöhen.

Aber was genau bedeutet es überhaupt, wenn von der Digitalisierung des Geldverkehrs im Handel gesprochen wird? Eine Diskussion der Auswirkungen der Digitalisierung auf den Handel folgt in der Regel den klassischen Handelsprozessen. Schließlich erzeugt jedes Glied der Wertschöpfungskette einen Mehrwert, durch den sich der Abgabepreis an die nächste Handelsstufe oder den Verbraucher erhöht. Die Wertschöpfung erstreckt sich dabei auf den Realgüterstrom, also die physische Bereitstellung von Waren, den Informationsstrom und schließlich den Nominalgüterstrom, zu dem auch die Bezahlung gehört. Eine Basisleistung wie das Kassieren beispielsweise wird als mehrwertbildender Faktor einer Handelsstufe definiert.

Die drei Ströme – Waren/Realgüter, Geld/Nominalgüter und Informationen – wurden schon in der ersten Phase der Digitalisierung durch einzelne Anbieter wie Google, PayPal und andere führende Fulfillment-Anbieter herausgefordert. Gerade kleine und kleinste Unternehmen konnten mit ihrer Hilfe ihre Geschäftsprozesse ohne hohen technischen Aufwand digitalisieren – also Onlineshops starten – und damit einerseits Geld für interne Prozesse sparen und andererseits einen potenziell unendlich großen Kundenkreis ansprechen. Insbesondere PayPal wurde so zum Katalysator auch für den deutschen E-Commerce, trotz des über Jahre eingespielten Kaufs auf Rechnung im Versandhandel.

Aus Sicht des Kunden blieb der Einkauf jedoch weiterhin an den Shop geknüpft, und auch viele Händler gehen bis heute implizit davon aus, dass die Logik der klassischen Wertschöpfungskette erhalten bleibt.

Die zweite Stufe der digitalen Transformation allerdings zerstörte diese Kette. Kunden recherchieren ihre Einkäufe heute online, gleichgültig, ob es sich dabei um ein Buch für zehn oder um ein Auto für Zehntausende Euro handelt. Anbieter von Preis- und Produktvergleichen im Internet rissen so die Informationsführerschaft an sich: Sie speisten ihr Informationsangebot aus den Daten der Händler, lösten den Handel jedoch von der Ware ab und schufen Vergleichbarkeit in einer bislang unerreichten Sortimentstiefe. In der Folge geht heute die Auswahl des Produktes der Auswahl des Händlers voraus.

Folgerichtig wurde auch die Zahlungsfunktion aus der Wertschöpfung des Händlers vollends herausgelöst. Denn wozu noch den Weg in den Shop ab­solvieren, wenn die Kaufentscheidung aufgrund von Produkt und Preis schon online oder mobil getroffen ist? Ein Direktkauf beim Preisvergleichsanbieter geht aus Kundensicht einfach schneller.

Im stationären Handel gehört die Zahlung scheinbar noch zwingend zum Kaufakt dazu. Dabei machen Apple Pay oder Google Pay heute aus einer Bezahlung an der Kasse eine E-Commerce-Transaktion. Die benötigte Infrastruktur verlagert sich so weitgehend vom Händler auf die Endgeräte der Konsumenten.

Mit dem Smartphone an das NFC-Terminal an der Kasse im Supermarkt oder in der Tankstelle zu treten, ist daher eigentlich überflüssig. E-Commerce-Unternehmen machen in Amerika und Asien längst vor, dass es auch keinen Kassierer mehr braucht. Waren werden beim Check-out über RFID-Tags erkannt, über den Blick des Käufers in eine Kamera wird dessen Identität überprüft und ab­schließend genügt die Bestätigung des Warenkorbs mit einem Fingerabdruck. Der Händler kann auch ganz auf die Kassen verzichten, weil die Kunden schon am Eingang via Smart Device ihre Identität verifiziert haben. Der Kauf erfolgt „silent“.

Kurz gesagt: In Zeiten von digitalen Bezahlsystemen und E-Commerce braucht auch der Einzelhandel nicht mehr zwingend eine Kassenzone. Aufgabe der Händler ist es heute, andere Kontaktmöglichkeiten mit dem Kunden im Shop zu entwickeln und diese Begegnung für die Konsumenten wertvoll zu machen. Sonst steht die Rolle des Handels zwischen Hersteller und Kunde zur Disposition.

Angesichts der rasanten Entwicklung immer neuer Verkaufskanäle ist die Welt des Payments deshalb spannend und innovativ wie selten zuvor. Wer in ihr kreativ agiert, hat die Nase vorn.

In diesem Sinn wünsche ich Ihnen eine anregende und inspirierende Lektüre!

1 Zukunft Omnichannel