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Sandra Olsen

Hund zugelaufen

Der fremde Hund auf meiner Veranda


Diese Geschichte ist unserem vierbeinigen Freund "Waldi" gewidmet, der uns zwölf Jahre lang durchs Leben begleitet hat.


BookRix GmbH & Co. KG
80331 München

Alle Rechte vorbehalten

Der fremde Hund auf meiner Veranda.

 

 

 

 

 

 

 

Diese Geschichte ereignete sich vor zwei Jahren, als John Winters aufgrund einer schlimmen Pandemie, die auf der ganzen Welt verbreitet war, zu Hause blieb und von dort aus arbeitete, also, Home-Office machte.

 

An diesem Tag, am späten Nachmittag, ging er zur Veranda, um sich die Tageszeitung zu holen, er wollte wissen, wie viel Tote diese schlimme Krankheit heute wieder hinweggerafft hatte.

 

Sie wurde immer erst spät am Nachmittag gebracht, denn er wohnte ziemlich weit außerhalb der Stadt.

 

Auch knurrte ihm bereits der Magen, denn er hatte noch kein Mittagessen zu sich genommen.

 

Er dachte müßig an einen Hamburger, den er für sein Abendessen, auf die eine oder andere Weise generiert hatte.

 

John wollte Einkaufen fahren, hatte es aber vergessen und somit musste er nehmen, was sein Kühlschrank ihm anbot.

 

Da er fast keinen Hunger hatte, reichte ihm dieser Hamburger aus, um sein Hungergefühl zu stillen.

 

Als er die Veranda betrat, war er zuerst erschrocken, bis er sah, was da in der Ecke saß, ihn ängstlich anschaute und am ganzen Körper zitterte.

 

Es war ein kleiner Hund, der sich da versteckt hatte.

 

Der Hund saß da ​​und wedelte mit dem Schwanz, sobald John, John Winters, die Tür geöffnet hatte und ins Freie trat. 

 

John zeigte sich überrascht und sagte sehr freundlich:

 

„Hallo kleiner Wauwau, wer bist du denn, wo kommst du denn her?“

 

Der Hund war ein Dackel, der ein wenig buschig an der Schnauze war, sonst aber anscheinend total freundlich dreinblickte.

 

Als John zur Veranda ging, hatte er die Tür ein wenig offengelassen, und der Hund, dessen Schwanz immer noch wedelte, rannte einfach ins Haus. 

 

Er drehte sich nach rechts, sobald er im Haus war, und stapfte schnurstracks ins Wohnzimmer, wo John, der sich an diesem Freitag, einen freien Tag gönnte, sonst aber seine Arbeit hier in seinem Arbeitszimmer nebenan, zu Hause im Home Office erledigt hatte, sich es gemütlich machte und ein Buch über die Geschichte Roms las.

 

Als er sein Buch las, aufstand, um nach der Zeitung zu schauen, fiel ein Kissen vom Sofa herunter, das auf dem Boden landete.

 

Der Mann ergriff seine Tageszeitung, die im Briefkasten steckte und ging zurück in sein Haus.

 

„Nun“, sagte John zu dem Hund, „komm gleich rein, Kumpel, du siehst ein wenig müde aus“, dabei hatte es sich der Hund bereits auf dem Kissen, das auf dem Boden lag, längst bequem gemacht.

 

John sah den Hund dabei für einige Momente an, der in der Zwischenzeit einfach auf das Kissen geklettert war, das jetzt auf dem Boden lag, und sich seufzend und ruhend zu einem Ball zusammengerollt hatte.

 

„Du hattest vermutlich einen langer Tag, denke ich“, sagte John.

 

Und jedes Mal, wenn er mit dem Hund sprach, wedelte er mit dem Schwanz und schlug ihn heftig gegen das Kissen, auf dem er ruhte.

 

„Nun, ich frage mich, ob du dich verirrt hast oder so“, sagte John und als ob er merkte, dass John mit ihm sprach, bellte der Hund, als wollte er ihm antworten.

 

„Hab ich mir gleich gedacht“, sagte der junge Mann. 

 

„Aber weißt du was, Kumpel, ich wollte gerade etwas zu Abend essen.“

 

„Ich habe einen Hamburger, den ich mir gerade braten wollte, und ein paar Kartoffeln, ich weiß, am Abend ist das nicht mehr gesund, aber ich habe sonst nichts anderes, und ich bin jetzt gerade in der Stimmung auf Bratkartoffeln.“

 

„Also, warum teilen wir uns nicht einfach diese Henkersmalzeit?“

 

Der Hund bellte bei dieser vielversprechenden Aussage und John sagte weiter:

 

„Gut, du den Hamburger und ich die Kartoffeln, abgemacht?“

 

„Also genug gequatscht, lasse uns jetzt in die Küche gehen und ich werde unser Abendessen  fertig machen, einen Teller für dich und einen für mich, abgemacht?“

 

Der Hund, der mit dem Schwanz wedelte, nahm eifrig seinen Teller mit Hamburger an, in den John auch noch ein paar Kartoffeln gelegt hatte, und ließ sich danach wieder auf dem Kissen im Wohnzimmer nieder, das er von Anfang an adoptiert hatte.

 

John hingegen ließ sich die Kartoffeln schmecken, die er sich mit einem Ei zusammen angebraten hatte, damit sie nicht so trocken waren.

 

„Was tut man nicht alles für hungrige Freunde“, sagte er laut und zeigte sich aber zufrieden, mit dem, was er getan hatte.

 

„Es geht weiter, alter Kumpel, wo kommst du her und wer ist dein Herrchen oder Frauchen“, fragte John, als ob der Dackel im darauf eine Antwort geben könnte. 

 

„Ich bin nicht sicher, ob wir jemanden finden werden, der gerade um diese Stunde, ausgerechnet hier vorbeikommt, um dich zu suchen, aber ich sehe, du bist mehr als bereit, hier zu übernachten.“

 

Wieder bellte der Hund als Antwort.

 

„Ich sehe, du hast deinen Schlafplatzt bereits gefunden, oder sagen wir beschlagnahmt.“

 

„Weißt du“, sagte John weiter, „du bist ein großartiger Redner und ein sehr höflicher Zuhörer, aber vielleicht gibt es da draußen jemanden, der trauert darum, dass du verschwunden bist?“

 

„Wir müssen uns darum kümmern, zumindest morgen.“

 

Es war Fernsehen angesagt, als John an diesem Abend, einen Streaming-Film auswählte. 

 

John ging von seinem Lesesessel am Kamin, zur Couch vor dem Fernseher, um sich am Abend, mit einem Fantasyfilm zu unterhalten.

 

Fast sobald John sich auf der Couch vor dem Fernseher niedergelassen hatte, sprang der Hund auf und rannte hinter ihm her, sprang mit einem beherzten Satz auf das Sofa, rollte sich zu einem Ball neben ihm zusammen, und hielt Kontakt mit Johns Oberschenkel.

 

Der junge Mann streichelte müßig den Kopf des Hundes.

 

Der Hund wedelte mit dem Schwanz und schlug damit ein Tattoo Muster auf die Kissen der Couch.

 

„Was für ein schöner Anblick du doch bist“, sagte John, und seine Worte wurden begleitet, vom Schlag des Hundeschwanzes auf der Couch.

 

Sie verbrachten den Abend damit, fernzusehen, und der Hund bewegte sich kaum von seinem Platz. 

 

Im Gegenteil, er legte gemütlich seinen Kopf besitzergreifend auf den Oberschenkel von John.

 

Als der Film vorbei war, fragte John:

 

„Wie wäre es mit einem späten Nachtsnack für meinen neuen Freund und Mitbewohner?“

 

Der Hund sah ihn an, als würde er ihn recht gut verstehen, sprang auf und bellte erfreut.

 

„Gut, genug, es reicht, ich geh ja schon“, sagte John. 

 

„Für mich wird es ein Joghurt sein, aber ich habe eine Belohnung für dich, mein Freund, weil du so lieb bist.“

 

John holte seinen Joghurt aus dem Kühlschrank, holte aber auch einen tiefgefrorenen Hot Dog aus der Fleischschublade des Gefrierschrankes.

 

Er schob ihn schnell in den Mikrowellenherd, um ihn aufzutauen.

 

Der Hund wich nicht mehr von seiner Seite und legte sich in die Nähe der Mikrowelle, um darauf zu warten.

 

Er schien es zu genießen, so verwöhnt zu werden.

 

 

 

2. Kapitel

 

 

 

 

 

 

 

John Winters war ein 37 Jahre alter Junggeselle, der sich am Rande von Berlin ein Haus gekauft hatte, um im Einklang mit der Natur zu leben. 

 

Er hat einen Großteil seiner Erwachsenenjahre damit verbracht, sein Handwerk als Architekt zu erlernen, und im Architekturgeschäft seines Vaters, zu arbeiten.

 

Er war auf ganz normale Weise ab und zu ausgegangen, wurde aber nie genug von einer Frau dazu gebracht, länger, als eins bis zwei Monaten, von ihr begeistert zu sein.

 

Eine Tatsache, die er seiner schönen Mutter Andrea immer wieder gegenüber erwähnte, die John immer davor warnte, es nicht sehr eilig zu haben.