Für Cornelia, Francine und Amina …

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© 2016 Jens Klausnitzer

Internet: www.jamax.de

Illustration / Grafik / Foto:

Jens Klausnitzer

Umschlaggestaltung:

Jens Klausnitzer

Herstellung und Verlag:

BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN: 978-3-7412-1379-3

Inhaltsverzeichnis

Also wir sind Chiara, Otto, Finn, Roman und Annalena. Wir sind C.O.F.R.A., die Detektive. Ja, wir wohnen in Bienenholz. Nein, wir laufen nicht den ganzen Tag in schwarzgelben Klamotten herum und summen. Und wenn wir Bienenholz als Wohnort irgendwo eintragen müssen, malen wir auch kein Bienchen daneben. Das machen die Leute in Wolfsburg, Ziegenrück, Ochsenhausen, Eberswalde und Schweinfurt doch auch nicht. Oder? Den Namen unserer Stadt haben wir uns nicht ausgedacht. Wir haben auch noch nicht darüber nachgedacht. Können wir auch nicht, weil wir schon in unseren Schulen ziemlich viel nachdenken müssen. Und über unsere Fälle sowieso. Damit wir die lösen können, brauchen wir wirklich eure Hilfe.

Aber ihr habt ja dieses Buch geöffnet, also gehört ihr jetzt zu unserem Team. Wer wir sind, wisst ihr schon. Und nun erfahrt ihr auch noch, wie wir so sind …

Chiara ist meine Cousine. Wird „Cousine“ so geschrieben? Ja? Nicht Kuhsiene? Nein? Okay. Chiara ist elf Jahre alt, hat schwarze Haare, blaue Augen und trägt eine Brille. Sie ist groß, also Chiara, nicht ihre Brille. Ihr Sternzeichen ist die Waage. Und wenn wir mal nicht ermitteln, legt sie aus kleinen Teilen solche Puzzles zusammen. Weil Chiara später mal Kinderärztin werden will, geht sie zu dem Herrn Goethe ins Gymnasium. Kleider und Röcke mag sie nicht, Gummibärchen mag sie aber schon. Nur nicht die mit dem Lakritz-Zeug in der Mitte.

Ihre Stärke ist, dass sie echt Ahnung von technischen Geräten hat. Leider ist ihre Schwäche, dass sie mit einem dieser Geräte immer ziemlich lange telefoniert. Ohne Ende! Ach so, ihr Name kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „glänzend“ oder so. Deshalb nennen wir sie „Kiki“. Und sie mag mich. Aber nicht verraten, das weiß ich nämlich aus ihrem ganz geheimen Tagebuch …

Otto stammt aus dem Altgermanischen und bedeutet irgendwie „Besitz“. Vielleicht besitzt Otto deshalb den peinlichen Vornamen „Diederich“. Und vielleicht sollen wir ihn deshalb alle nach seinem Nachnamen „Otto“ nennen. Oder „TO“.

Otto ist zwölf Jahre alt, hat rote Haare und braune Augen. Später möchte er mal Hauptkommissar oder Heizungsmonteur werden. So genau weiß er das noch nicht, muss er aber auch noch nicht wissen. Auf jeden Fall ist er in jedem Fall von uns sportlich. Wahrscheinlich, weil er klein ist und Spaghetti isst. In der Einstein-Schule kommt er meistens nicht pünktlich an, er sollte besser mit seinem Mini-Helikopter fliegen. An den Plüschtieren, die er heimlich sammelt, kann die Unpünktlichkeit aber nicht liegen. Auch nicht an den Toiletten in der Schule, die er mies findet. Und schon gar nicht an seinem Kennzeichen, eben den roten Haaren.

Eher an seinem Sternzeichen „Schütze“ …

Finn ist unser Hund. Na ja, er ist eigentlich nicht unser Hund, er ist der Hund einer Nachbarin. Die ist schon ein bisschen alt und kann mit dem vierjährigen Finn nicht mehr oft rausgehen. Deshalb machen wir das. Abwechselnd, mal einer, mal ein anderer und manchmal auch alle zusammen.

Sein Name passt also, „der Glückliche“, aus dem Lateinischen. Er freut sich nämlich immer auf uns. Finn ist ein Labrador mit schwarzen Haaren … äh … mit schwarzem Fell und schwarzen Augen. Ein Mann, ein Rüde. Der ist genau sechsundfünfzig Zentimeter hoch, das haben wir selbst gemessen. Widerristhöhe heißt das wohl, am Hals, bei fein gesenktem Kopf. Schlau ist er, der Finn. Wahrscheinlich nervt er uns deshalb ständig mit seinem Nasses-Fell-Schütteln an unmöglichen Orten. Immer ist er bei unseren Ermittlungen nicht dabei, aber oft. Dann bekommt er Wiener Würstchen als Belohnung, unser lieber, mutiger, treuer „Sir“ …

Roman ist unser „Römer“, seinem Namen nach wenigstens. Weil Goethe geschrieben hat und weil ein Roman auch geschrieben wird, besucht Roman auch das Goethe-Gymnasium. Meistens jedenfalls, manchmal aber auch nicht, wenn er verschlafen hat. Eigentlich müsste er sich an seine Weckzeiten erinnern, er hat nämlich ein super Gedächtnis.

Roman hat außerdem dunkelblonde Haare und grüne Augen. Die sind wie der restliche Körper elf Jahre alt. Er meint, dass er ein bisschen groß und ein bisschen schwer ist. Meinen wir aber nicht, das mit der Schwere.

Irgendwann will er mal Profifußballer werden, deshalb schaut er immer Fußball. Und isst dazu Pommes. Die gleicht er aber morgens mit Cornflakes aus. Ehrliche Menschen findet Roman gut, Schminkzeug von Mädchen nicht. Braucht er als Sternzeichen „Stier“ ja auch nicht. Als „Oma“ doch, so nennen wir ihn nämlich, weil wir sein „R“ und das „n“ weggezaubert haben …

Annalena bin ich. Richtig, die doofe Blonde mit den blauen Augen, die Ena. Die mit dem komischen Doppelnamen und der komischen Nase. Mein Name bedeutet „die Anmutige“ und „der Sonnenschein. Die Anmutige hätte aber auch gereicht. Ohne Nase.

Ich bin mittelgroß. Und wenn das Taschengeld alle ist, bin ich mittellos. Löwe bin ich auch noch, also ich bin in dem Sternzeichen geboren. Mies finde ich Lügner, gut finde ich meine Cousine. Und die anderen im Team.

Was gibt es noch? Ach so. Zwölf Jahre, auch Albert-Einstein-Schule und „ungeduldig“ als Schwäche. Meine Stärke ist meine schöne Schrift, deshalb bin ich hier die Schriftexpertin und muss unsere Fälle aufschreiben. Mit Schönschrift von der Tastatur. Dafür bekomme ich mein Lieblingsessen, Burger und Cola. Und vielleicht mal eine neue Spielkonsole? Als Informatiklehrerin brauche ich die später aber nicht, da brauche ich dann doch irgendwie Geduld …

Die Urlaubshausschnüffler

(01)

Der letzte Tag vor unserem Urlaub im Haus von Chiara und ihren Eltern. Also mehr der letzte Abend. Wir wollten nämlich gemeinsam in den Urlaub fliegen. Mit unseren Eltern, klar, irgendjemand musste das ja alles bezahlen und alle Koffer packen. Und mit einem kleinen Rest von der Verwandtschaft, also mit Tim und Josefine, dem Bruder von Chiara und der Schwester von Roman. Aber ohne unseren Labrador Finn, weil wir den der Frau Lohoff nicht wegnehmen konnten.

"Und wenn wir nun doch Josefine und Tim gegen Finn tauschen? Die beiden schieben wir der Frau Lohoff ins Wohnzimmer, stecken sie ins Hundekörbchen und stellen ihnen einen Napf mit Futter hin. Und den Finn nehmen wir dafür mit. Frau Lohoff freut sich doch immer, wenn Kinder im Haus sind. Und falls die beiden zicken, kann sie ja Lisa anrufen und die mit einem Streifenwagen abholen lassen!"

Wir fanden Romans Idee super. Tim und Josefine auch. Aber unsere Eltern irgendwie nicht. Wir mussten uns einen Vortrag zu Brüderchen und Schwesterchen und Cousinchen anhören. Dann waren wir alle sauer. Chiaras und meine Eltern, weil wir Chiaras Bruder und meinen Cousin Tim gegen einen Hund tauschen wollten. Die anderen Eltern, weil wir Romans Schwester auch gegen einen Hund tauschen wollten. Wir, weil wir die beiden nicht gegen einen Hund tauschen konnten. Und Josefine und Tim, weil die sich schon auf zwei Wochen allein gefreut hatten.

Josefine pubertiert nämlich gerade ziemlich heftig. Die findet uns alle peinlich. Die würde sich lieber in ein Hundekörbchen legen, als mit uns an einem Strand gesehen zu werden. Und Tim wollte endlich mal seine ganzen Spiele auf seiner Spielkonsole durchspielen, ohne dass ihm jemand den Netzstecker zog.

Irgendwann hatten wir uns aber alle wieder lieb. Und konnten auch alle wieder lachen. Als nämlich Chiaras Dad, der auch mein Onkel ist, seinen Urlaubskörper vorführte. Den hatte er mit einem Elektrorasierer urlaubsfein rasiert. Oder besser, den hatte er rasieren wollen. Was ihm aber nicht so sehr gelungen war. Der Mann sah nämlich aus wie eine leichte Wiese, über die ein schwerer Lkw gefahren war. Also wie ein fleckiger Rasen. Da waren ein paar Haarhalme, dort waren keine paar Haarhalme, dort waren ein paar Haarhalme, da waren keine paar Haarhalme. Und die Badehose mit der Aufschrift "Mamas Liebling" gab uns den Rest. Er selbst lachte aber am meisten über sich.

"Okay, wenn ihr sowieso noch das Schäfchen da scheren müsst, dann gehen wir mal lieber!", entschied Chiara. "Das wollen wir nicht sehen!" Wir gingen also mal lieber. Und nahmen sogar Tim und Josefine mit. Wir sind ja manchmal sogar nett.

Weit gingen wir aber nicht, wir gingen nur bis in den Garten. Dort hatten nämlich vier Familien aus der Nachbarschaft den Grill angeworfen. Nachdem sie ihn umgeworfen hatten. Sie wollten Chiaras Eltern in den Urlaub verabschieden. Aber die wollten lieber packen und schlafen. „Wir fahren jedes Jahr immer am gleichen Datum, aber immer an einem anderen Wochentag in den Urlaub!“, erzählte die Familie von links nebenan trotzdem. „Wir immer am gleichen Wochentag, aber immer an einem anderen Datum!“ Die Familie von rechts gegenüber. Die Familie von links gegenüber flog immer an einem anderen Datum und immer an einem anderen Wochentag. Und die Familie von rechts nebenan immer am gleichen Wochentag und immer am gleichen Datum …

Wisst ihr, wer die Familie war, bei der das mit Datum und Wochentag gar nicht möglich war, und die später gar nicht im Urlaub, sondern in den anderen Häusern schnüffeln war?

Achtung!

Lösung:

Die „Familie von rechts nebenan“ ist „die Täterin“!

Ein bestimmter Kalendertag eines Jahres „fällt“ im nächsten Jahr niemals auf den gleichen Wochentag – weil nach dieser Bedingung von den vier Aussagen der vier Familien („… wir immer am gleichen Wochentag, aber immer an einem anderen Datum …“) nur drei der Wahrheit entsprechen und die „Familie von rechts nebenan“ die Familie ist, „bei der das mit Datum und Wochentag gar nicht möglich war“, kann nur die „Familie von rechts nebenan“ auch „die Täterin“ sein!

Die Autotauschernacht

(02)