Intensive poetische Betrachtungen des Alltagslebens, Mundartgedichte, die liebevoll die ländliche Welt skizzieren und Tiergedichte, die wie kleine Fabeln die Menschenwelt parodieren, bieten eine unterhaltsame Reise durch das Leben.
Herstellung & Verlag: BoD – Books on Demand GmbH,
Norderstedt ISBN: 9 783739 284002
Copyright: Annette Glanzer-Fischer
Alle Rechte vorbehalten
1. Auflage, Dezember 2015
Träumerisch in die Buchstaben gekippt,
hoffnungsfroh romantisch.
Mich dem Wort hingegeben,
fast ohne Gegenwehr
und ganz leise dabei geseufzt.
Satz um Satz begeistert in mich aufgesogen,
Dateien angelegt, unzählige Ordner.
Durch wohl tausend fremde Länder gezogen,
mordend, brennend, Hüterin des Lichts.
Oft aber auch auf der düsteren Seite daheim.
Ruhmreiche Leben gelebt,
doch niemals aufgewacht.
Aus der Zeit gefallen,
aufgelöst im Atem der Vergangenheit.
So fliege ich in die Jahre, die vor mir liegen
und ich blicke nicht zurück.
Sandkorn in der Bibliothek des Lebens,
nichts anderes will ich sein.1
1 3. Preis Art Experience Baden, 2013
Angst vor all den großen Augen,
Fragen löchern meinen Bauch
und die schwarzen Löcher saugen
aus mir all den weißen Rauch.
Muss mich nun dem Schicksal geben,
ausgeliefert - bin besiegt.
Seh´ voll Furcht die Nornen weben
all die Zeit, die vorne liegt.
Und sie spinnen eins ums andere,
tausend Fäden, Schicksalstag.
Kann sie riechen, kann sie fühlen,
und mein Herz macht Schlag auf Schlag.
Doch vielleicht nun wieder aufstehn,
noch ein allerletztes Mal.
Sich jetzt stellen all den Nöten,
weiter wandern aus dem Tal.
Immer noch sind da die Fragen,
quälend unruhig diese Pein,
doch ich will sie nun ertragen,
jene Antwort auf mein Sein.
Dunkelgrünes Wasserwesen,
schau mich bitte
nicht so an,
dämonenhaftes Feentier,
was hab ich dir getan?
Bin voller Ehrfurcht
vor deiner nassen Welt,
die funkelnd bunt ins Bild sich stellt
und lasse gerne
dir dein Reich.
Dunkelgrünes Wasserwesen,
hol mich bitte noch nicht gleich.
Möchte so gern
noch ein bisschen bleiben
und 1000 Wasserlieder schreiben,
mich noch an vielen Themen üben,
kann jetzt doch noch nicht nach drüben.
Schon Wochen vor der großen Zeit
Orangen, Zimt und Weihnachtsduft,
voll vielgelobter Heiterkeit
trotz eisig kalter Winterluft.
Die Straßen laut und lichterhell
und die Musik ein frommer Quell,
Voll Frohsinn tausend Kinderchöre
und doch
bleibt manches Herz voll Leere.
Kaum Zeit,
mit aller Kraft zu lieben
und sich an dieser Welt zu freuen,
nur hektisch streben,
rasend kaufen
und ratlos durch die Gassen laufen.
Dem Gott Konsum sich ganz ergeben,
viel Kapital als höchstes Ziel,
tönt mahnend es aus allen Ecken,
wunderbar laut von nah und weit,
in dieser Frohsinnsheuchelzeit.