Cat Schield, Joanne Rock, J.M. Jeffries, Clare Connelly

COLLECTION BACCARA BAND 401

IMPRESSUM

COLLECTION BACCARA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH

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© Deutsche Erstausgabe in der Reihe COLLECTION BACCARA
Band 401 - 2019 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg

© 2017 by Harlequin Books S.A.
Originaltitel: „Two-Week Texas Seduction“
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: DESIRE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
Übersetzung: Victoria Werner

© 2018 by Joanne Rock
Originaltitel: „Claiming His Secret Heir“
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: DESIRE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
Übersetzung: Brigitte Marliani-Hörnlein

© 2017 by Miriam A. Pace and Jacqueline S. Hamilton
Originaltitel: „Love Tango“
erschienen bei: Kimani Press, Toronto
in der Reihe: ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
Übersetzung: Katrin Lechat

Leseprobe:
© 2018 by Clare Connelly
Originaltitel: „Off Limits“
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: DARE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
Übersetzung: Rainer Nolden

Abbildungen: LightField Studios / shutterstock, alle Rechte vorbehalten

Veröffentlicht im ePub Format in 01/2019 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN 9783733724726

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:
BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, TIFFANY

 

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CAT SCHIELD

Gewagtes Spiel, gewagte Küsse

Luxusvillen auf ihrem Weideland? Für Brandee undenkbar! Niemals wird sie ihre Ranch verkaufen – erst recht nicht an den unverschämt attraktiven Bauunternehmer Shane Delgado. Kurzerhand beschließt Brandee, Shane zu verführen. Ein Fehler! Denn als er sie sinnlich küsst, droht sie plötzlich nicht nur ihr Land zu verlieren, sondern auch ihr Herz …

JOANNE ROCK

Sinnliche Sehnsucht nach dir

Caroline ist überglücklich, als sie und IT-Tycoon Damon McNeill einander das Jawort geben. Das Problem? Ihr Vater wirft ihr Verrat vor, denn Damon ist sein größter Konkurrent. Aber die funkelnde Leidenschaft in Damons Augen lässt sie jeden Zweifel vergessen. Bis ihr Leben aus den Fugen gerät und Caroline nicht mehr weiß, ob sie ihrem Ehemann trauen kann …

J.M. JEFFRIES

Tango, Stars und Leidenschaft

„Als würde sie auf Wolken tanzen.“ Ganz privat darf Roxanne mit dem attraktiven Choreographen Nick Torres für seine bekannte Fernsehtanzshow trainieren. In seinen Armen fühlt Roxanne sich wie eine Göttin, und bald sprühen zwischen ihnen nur so die Funken. Doch eine Familienintrige stellt ihr Liebesglück auf eine harte Probe …

Mit Leseprobe:

BACCARA CLUB

Clare Connelly

Off Limits – Du bist tabu

Gewagtes Spiel, gewagte Küsse

1. KAPITEL

Brandee Lawless tat immer, was sie für richtig hielt. Bevor sie nach Royal in Texas gekommen war, hatte ihr kaum jemals jemand etwas Gutes getan. Von ihrem Vater einmal abgesehen. Falls das der Grund für ihre kratzbürstige Art war, dann hatte sie nicht vor, sich dafür zu entschuldigen. Sie sagte, was sie dachte, und das kam nicht immer gut an.

Vor allem hatte sie ein Trio von Frauen gegen sich aufgebracht, das neu war im Texas Cattleman’s Club. Cecelia Morgan, Simone Parker und Naomi Price sorgten für Unruhe, seit sie als Mitglieder aufgenommen worden waren, und Brandee gab ihnen stets Kontra.

Brandee hatte sich mit ihrer besten Freundin, Chelsea Hunt, zum Essen im Klub verabredet. Von der Größe her war Brandee zwar keine imposante Figur, aber sie wusste aufzutreten. An diesem Tag trug sie statt der gewohnten Kleidung – Jeans, Stiefel, ein Arbeitshemd und ihr Cowboyhut – ein eng anliegendes Kleid aus grauem Strick mit Spitzenbesatz. Ihr langes blondes Haar hatte sie zu einem Zopf geflochten, der von strassbesetzten Spangen gehalten wurde.

Sie spürte förmlich, wie drei Augenpaare ihren Gang durch den Speisesaal des Klubs verfolgten, und sie konnte sich die Kommentare über ihr Outfit nur zu gut vorstellen. Um die drei spüren zu lassen, dass ihre Meinung sie nicht im Geringsten interessierte, ließ sie sich Zeit damit, den Tisch am Fenster zu erreichen.

Chelsea sah von der Speisekarte auf, als Brandee näherkam. „Wow! Du siehst ja toll aus“, begrüßte ihre Freundin sie.

Brandee freute sich über das Kompliment. „Das ist ein Stück aus der neuen Kollektion.“ Sie betrieb nicht nur eine höchst profitable Ranch in Royal, zudem entwarf Brandee gelegentlich auch noch Kleider und Accessoires für das Modelabel, das sie vor zwölf Jahren gegründet und inzwischen verkauft hatte. „Wie findest du die Stiefel?“

„Ich bin ganz grün vor Neid.“ Chelsea betrachtete die leuchtend lilafarbenen Stiefel der Edelmarke Tres Outlaws. „Ich hoffe, du leihst sie mir mal.“

„Natürlich.“

Brandee setzte sich mit einem unverkennbaren Gefühl weiblicher Zufriedenheit. Da sie auf der Ranch stets mit anpackte, sahen die meisten in ihr eher den burschikosen Typ. Dabei hatte sie einen ganzen Schrank voll extravaganter Kleider, aber es kam nur selten vor, dass sie eines davon anzog, um sich ein entspanntes Essen in der Stadt zu gönnen. Heute gab es etwas zu feiern. Ihr erster Monatskurs für gefährdete Teenager war ausgebucht. In diesem Sommer sollte das Hope Springs Camp diesen Kids neue Perspektiven aufzeigen.

„Du hast einen ganz schönen Eindruck auf die drei gemacht.“ Chelsea deutete mit dem Kopf leicht in Richtung der neuen Mitglieder des Klubs, denen man bereits in der Schulzeit den Spitznamen „drei Hexen“ gegeben hatte. „Sie starren zu uns herüber und flüstern etwas.“

„Wahrscheinlich ziehen sie über mein Outfit her. Als ob es mich interessierte, was sie über mich denken!“

Es war ein bisschen wie in den Zeiten der Highschool, als sich die drei hübschen Mädchen über alle hermachten, die ihnen als leichte Beute erschienen. Auch wenn Brandee nicht in diese Kategorie fiel, denn sie genoss hohes Ansehen im Klub und generell in der Stadt.

„Typisches Gangverhalten“, fuhr sie jetzt fort. „Jede allein ist schwach, aber sobald sie in der Gruppe sind, fühlen sie sich stark.“

„Unter den Umständen ist es wohl keine Hilfe, dass du erfolgreicher bist als sie.“

„Oder dass ich verhindert habe, dass sie im Klub tun und lassen können, was sie wollen. Diese Machtspielchen sind mir zutiefst zuwider. Da bleibe ich doch lieber zu Hause und arbeite auf der Ranch.“

„Ich bin sicher, das wäre ihnen auch lieber. Vor allem, wenn du in einem solchen Kleid hier auftauchst.“ Chelsea lachte leise. „Das sieht ziemlich teuer aus und muss ihnen so richtig gegen den Strich gehen.“

„Dabei ist es eine Mode, die sich jeder leisten kann. Ich habe mein Label ja damals extra mit der Absicht gestartet, Mode auf den Markt zu bringen, die sich auch Frauen leisten können, denen Designermode sonst zu teuer ist.“

„Ich glaube, es geht eher darum, wie du mit deinem Erfolg umgehst. Du bist sehr selbstbewusst, ohne jemand anderen deswegen runtermachen zu müssen.“

„Das liegt wohl daran, dass ich meine Fehler akzeptiere.“

„Du hast Fehler?“

Brandee lachte leise. Das Gespräch mit ihrer besten Freundin tat ihr doch immer wieder gut. Chelsea hatte sich früher einmal als Hackerin betätigt. Jetzt war sie die Technische Direktorin von Hunt & Co., einer Kette von Steak-Restaurants. Die Natur hatte es gut mit Chelsea gemeint: Sie hatte Köpfchen und sah auch noch gut aus. Vom ersten Moment an hatte Brandee sie für ihre entspannte Haltung bewundert.

„Jeder hat etwas, das ihm an sich nicht gefällt“, sagte Brandee. „Meine Lippen sind zu schmal und meine Ohren zu groß. Mein Dad sagte immer, sie seien gut dafür, den Hut so hoch zu halten, dass er mir nicht über die Augen rutscht.“

Wie immer versetzte der Gedanke an ihren Vater Brandee einen bittersüßen Stich. Sie hatte ihn durch einen Unfall verloren, als sie gerade einmal zwölf gewesen war. Bis dahin war er ihr Ein und Alles gewesen. Er hatte ihr alles beigebracht, was auf einer Ranch zu tun war. Von ihm hatte sie gelernt, hart zu arbeiten und stolz auf das Ergebnis zu sein. Ohne seine Stimme im Hinterkopf hätte sie nie den Mut gehabt, sich mit siebzehn aus einer schwierigen Situation mit ihrer Mutter zu lösen und nach einigen Zwischenstationen eine erfolgreiche Rancherin zu werden.

„Du hast doch als Model für deine eigenen Designs gearbeitet“, bemerkte Chelsea. „Wie konntest du das tun, wenn du mit deinem Äußeren unzufrieden bist?“

„Ich finde, dass Auffälligkeiten einen Menschen interessant machen. Das prägt sich ein. Denk doch nur an all die Frauen, die bei den Schönheitswettbewerben antreten. In Erinnerung bleiben nur die, die etwas falsch machen oder sonst wie aus dem Rahmen fallen.“

„Willst du damit sagen, unsere drei Schönheiten da drüben fallen in die Rubrik ‚Sehen und Vergessen‘?“

„Was mich betrifft schon.“ Brandee lachte leise. „Ich glaube, sie wissen es selbst. Deswegen bemühen sie sich ja so aufzufallen.“

Sie hatte es kaum ausgesprochen, als ein leichter Luftzug ihr die Nackenhaare sträuben ließ. Eine Sekunde später erschien ein großer, athletisch gebauter Mann neben ihrem Tisch und blockierte den Blick zu den drei Frauen. Shane Delgado. Brandee hatte den Duft seines Aftershaves schon eine Sekunde in der Nase, bevor sie ihn sah.

„Hey, Shane!“ Chelsea schmolz sichtlich dahin unter Shanes charismatischem Lächeln. Brandee widerstand der Versuchung, die Augen zu rollen.

„Schön, dich zu sehen, Chelsea. Hallo, Brandee.“

„Delgado.“ Sie würdigte ihn keines Blickes und tat möglichst desinteressiert. Unter gar keinen Umständen sollte er merken, dass seine Gegenwart ihren Puls schneller gehen ließ.

„Du siehst ja heute ganz besonders bezaubernd aus.“

Chelsea ließ den Blick mit emporgezogenen Brauen zwischen Brandee und Shane hin und her wandern.

„Du bist ja auch ganz erträglich.“ Sie musste ihn nicht ansehen, um zu wissen, dass er wie immer atemberaubend aussah in seinen engen Jeans und dem frisch gebügelten hellen Hemd, das seine breiten Schultern betonte. „Kann ich etwas für dich tun, Delgado?“ Sie hasste es, etwas zu ihm sagen zu müssen, aber sie wusste, dass sie sonst keine Chance hatte, ihn wieder loszuwerden.

„Ob du etwas für mich tun kannst?“ Er ließ sich den Satz förmlich auf der Zunge zergehen.

Sie erkannte ihren Fehler, aber der Schaden war angerichtet. Leicht gereizt stellte sie klar: „Bist du nur gekommen, um Hallo zu sagen, oder willst du etwas?“

„Du weißt, was ich will.“ Bei jedem anderen Mann hätte es abgedroschen geklungen, aber Shane hatte das Flirten zu einer Kunstform entwickelt.

Brandee musterte ihn durchdringend. „Meine Ranch?“ Seit Jahren ging er sie schon darum an, ihm ihr Land zu verkaufen, damit er die Gegend mit Luxusvillen verschandeln konnte.

„Unter anderem.“ Trotz ihrer Feindseligkeit blieb er freundlich gelassen.

„Du verschwendest deine Zeit“, beschied sie ihn knapp. „Ich verkaufe nicht.“

„Ich würde Zeit mit dir niemals als verschwendet betrachten.“ Er schenkte ihr sein charmantestes Lächeln.

Brandee spürte ein leichtes Kribbeln im Bauch. In den vergangenen Jahren hatte sie mehrfach erwogen, sich mit ihm einzulassen. Er hatte einen göttlichen Körper, und Sex mit ihm wäre mit Sicherheit explosiv und unvergesslich. Vielleicht sogar zu viel des Guten. Wahrscheinlich würde sie sich dann für den Rest ihres Lebens nach mehr sehnen. Soweit sie wusste, war Shane nicht der Typ für lange Beziehungen. Ihr war zwar nicht selbst daran gelegen, aber eine Frau konnte sich an Dinge gewöhnen, die nicht unbedingt gut für sie waren.

„Ich muss sogar sagen, dass ich unsere kleinen Gespräche sehr genieße“, setzte er hinzu.

„Unsere Gespräche enden immer damit, dass ich dir einen Korb gebe. Willst du behaupten, dass dir das ein Genuss ist?“

„Ach, weißt du, ich schrecke vor keiner Herausforderung zurück.“

Er ließ seinen Blick über ihre Lippen hinunter zu ihren Brüsten wandern. Die unverhohlene Bewunderung, die aus seinem Blick sprach, ließ ihr den Atem stocken.

„War schön, euch beide gesehen zu haben.“ Shane nickte ihnen zu und schlenderte davon.

„Wow“, entfuhr es Chelsea.

„Was ist?“ Brandees Frage kam etwas schärfer als beabsichtigt. Sie bemerkte, dass sie die Hände geballt hatte, und bemühte sich, ihre Finger zu entspannen. Es half nichts. Ihr Puls raste immer noch – ob vor Lust oder vor Zorn, hätte sie nicht zu sagen vermocht.

„Zwischen euch beiden funkt es ja richtig. Wieso weiß ich nichts davon?“ Chelsea sah sie fragend an.

„Ach, das bildest du dir nur ein. Du weißt doch, dass er mein Land will und ich nicht die Absicht habe, es zu verkaufen.“

Ihre Freundin ließ sich nicht beirren. „Wieso hast du nicht mal einen Testlauf mit ihm gemacht?“

„Bist du verrückt? Es geht ihm doch nur um die Ranch, um nichts weiter.“

„Vielleicht ist das nur ein Vorwand für ihn, dich zu sehen? Erinnerst du dich nicht mehr, wie er am Tag nach dem Tornado vorbeigekommen und dann geblieben ist, um zu helfen?“

Vor zweieinhalb Jahren war Royal von einem Tornado der Stärke F4 heimgesucht worden – der stärkste Tornado seit mehr als achtzig Jahren. Er hatte insbesondere im Westen der Stadt große Schäden angerichtet. Ein Flügel des Royal Memorial Hospitals war zerstört worden, bevor der Tornado weitergerast war und etliche Ranchgebäude der Umgebung in Mitleidenschaft gezogen hatte.

„Das war keine christliche Nächstenliebe. Er wollte nur herumschnüffeln und sehen, wie groß der Schaden an der Ranch war, um herauszufinden, ob ich vielleicht verkaufen müsste.“

„Ich glaube, du irrst dich. Dafür hätte er nicht vier Tage bleiben und beim Aufräumen helfen müssen.“

Brandee schüttelte den Kopf. Chelsea begriff einfach nicht, wie gut Shane seine wahren Motive verbarg. Der Mann war aalglatt. Er wollte die Hope Springs Ranch für sich ergattern, nicht mehr und nicht weniger. Falls Brandee an ihn verkaufte, hatte er sein Ziel erreicht, und sie würde nie wieder etwas von ihm hören.

„Was Shane Delgado anbetrifft, lass uns einfach übereinkommen, dass wir da nicht einer Meinung sind.“

„Okay.“ Chelsea beugte sich vor. „Dann erzähl mir die guten Neuigkeiten. Wieso sind wir hier? Was ist passiert?“

„Ich habe heute Morgen festgestellt, dass der erste Sommerkurs komplett ausgebucht ist.“

„Wow, Brandee! Das ist ja fantastisch!“

Seit Brandee das Land gekauft und ihre Ranch aufgebaut hatte, war es ihr Wunsch, ein Programm für gefährdete Teenager anzubieten. Es sollte helfen, Aggressionen abzubauen und das Selbstwertgefühl zu fördern. Brandees eigene schwierige Jugend hatte ihr gezeigt, wie wichtig es war, sich Ziele zu setzen und Fertigkeiten zu entwickeln, mit denen man das Leben meistern konnte.

„Ich kann gar nicht glauben, wie gut es läuft. Allerdings muss ich noch dafür sorgen, dass die Gebäude für das Camp rechtzeitig fertig werden.“

„Das wirst du schaffen. Ich kenne keinen anderen Menschen, der so gut organisiert ist wie du.“

„Danke für die Blumen.“

Es hatte Jahre harter Arbeit gekostet, gepaart mit viel starkem Willen und Optimismus, aber sie hatte es geschafft. Ihr Vater wäre stolz auf den Erfolg, den Brandee mit der Ranch hatte. Und nun konnte sie auch noch ihren Traum vom Camp verwirklichen. Das Leben war perfekt.

Shane spürte deutlich, dass auch seine letzte Begegnung mit Brandee nicht ohne Blessuren für sein männliches Ego ausgegangen war. Im Laufe der Jahre hatte er schon manchen Schlagabtausch mit dieser selbstbewussten Frau gehabt und sich jedes Mal eingeredet, er wäre als Sieger vom Platz gegangen – auch wenn ihm klar war, dass er sich da etwas vormachte.

Sie war erkennbar nie besonders glücklich darüber, ihn zu sehen. Das war unfair, denn umgekehrt war es so, dass alles an ihr seinen Tag erhellte. Normalerweise fuhr er zu ihrer Ranch und traf sie bei der Arbeit mit ihren Cowboys an. Sie trieb mit ihnen das Vieh von einer Weidefläche auf die nächste, kümmerte sich um die Pferde oder half dabei, ihr Camp aufzubauen. Dabei trug sie stets alte Jeans, verblichene karierte Hemden und staubige Stiefel. Ihre graublauen Augen blitzten in einem Gesicht, das von Staub und Schweiß bedeckt war. Sie roch nach Tieren, Heu und harter Arbeit. Und doch war sie ganz Frau. Er begehrte sie. Jeden Zentimeter dieses zierlichen Persönchens.

Sie hingegen schien vollkommen immun gegen ihn zu sein. Da er bei ihr stets gegen eine Mauer stieß, hätte er einfach aufgeben können. Es gab genügend Frauen, die seinen Avancen offen gegenüberstanden und gern Spaß mit ihm hatten, während er in Brandees kühlem Blick nur unverhohlenes Misstrauen erblickte.

Sie war eine Herausforderung. Wenn es ihm aber gelang, sie einmal in seinen Bann zu ziehen, dann würde er ihre vollkommene Hingabe genießen und als triumphierender Sieger vom Platz gehen. Er hatte nicht die Absicht, sich an die Leine legen zu lassen. Nach allem, was er von Brandees sozialem Leben mitbekommen hatte, stand auch sie nicht auf feste Beziehungen.

Also suchte er immer wieder unter irgendeinem Vorwand den Kontakt zu ihr, auch wenn er wusste, dass sie ihm stets wieder neue Qualen bereiten würde. Heute war es der Duft ihres Parfums gewesen. Ein leicht blumiger Duft, der in ihm das Verlangen weckte, seine Hände in ihr Haar zu schieben und sein Gesicht an die goldene Mähne zu drücken.

„Shane.“

Jäh wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Vage nickte er den drei Frauen zu, an deren Tisch er gerade vorbeigegangen war. Er wusste nicht, welche von ihnen ihn angesprochen hatte. Er wusste nur: Diese drei bedeuteten Ärger. Cecelia, Simone und Naomi. Eine Blonde, eine Brünette und eine Rothaarige. Alle drei ausgesprochen attraktiv – und alle drei gefährlich, wenn man sie gegen sich hatte.

Sie waren erst unlängst im Texas Cattleman’s Club aufgenommen worden und sorgten allgemein für Unruhe mit ihrer Forderung, dem Klub einen etwas weiblicheren Touch zu verpassen. Sie hatten dem überkommenen Altherrenstil den Kampf angesagt. Dafür war ihnen jedes Mittel recht, um Stimmen auf ihre Seite zu ziehen.

Brandee war ihre aktivste Gegnerin. Unermüdlich sammelte sie die nötigen Stimmen gegen die Frauen. Brandee hatte sich an die ältesten und einflussreichsten Mitglieder gewandt, um jeden Vorschlag, den die drei Frauen einbrachten, ins Leere laufen zu lassen. Es war amüsant, das Ganze von außen zu betrachten.

Shane reagierte auf Naomis Winken, indem er an ihren Tisch trat. „Ladys.“

„Setz dich doch zu uns“, bat Cecelia. Sie war eine attraktive Blondine mit dem durchdringenden Blick einer Eiskönigin. Als Inhaberin von „To The Moon“, einer Firma, die sich auf anspruchsvolle Möbel für Kinder spezialisiert hatte, war Cecelia es offenbar gewohnt, dass man ihrer Bitte Folge leistete.

Shane schüttelte den Kopf. „Nichts lieber als das, aber ich bin ohnehin schon spät dran.“ Er sah zu seinem besten Freund, Gabriel Walsh, hinüber, der sich mit jemandem am Telefon unterhielt, vor sich auf dem Tisch ein halb leeres Glas Scotch. „Kann ich etwas für euch tun?“

„Wir haben gesehen, dass du dich mit Brandee Lawless unterhalten hast“, bemerkte Simone. Sie beugte sich so vor, dass er einen einladenden Blick auf ihr üppiges Dekolleté bekam. Mit ihrem kurvenreichen Körper, den herrlichen blauen Augen und dem langen schwarzen Haar war auch sie eine faszinierende Kombination aus Schönheit und Verstand. „Wir wollten dir einen freundlichen Rat geben, was sie betrifft.“

Hatten die Frauen bemerkt, dass er sich zu Brandee hingezogen fühlte? Falls ja, dann ließ er offensichtlich nach. Shane stützte die Hände auf die Rückenlehne des unbesetzten vierten Stuhls. „Einen Ratschlag von so schönen Frauen nehme ich doch gern an.“

Cecelia nickte, als könne sie ihn zu seiner Klugheit nur beglückwünschen. „Sie interessiert sich doch nur für dich, weil sie deine Stimme gegen die Renovierung des Klubhauses möchte.“

Shane sah sie verblüfft an. Brandee zeigte Interesse an ihm? Was hatten diese drei Frauen gesehen, was ihm entgangen war?

„Sobald die Abstimmung durch ist“, fuhr Simone fort, „hakt sie dich ab. Einfach so.“ Sie schnippte mit den Fingern.

„Brandee interessiert sich für mich?“ Shane hoffte, dass seine übertriebene Überraschung die Frauen animierte, etwas mehr ins Detail zu gehen. „Ich dachte, sie wäre einfach nur nett.“

Die Frauen tauschten Blicke. Naomi ergriff das Wort. „Sie ist nicht nett, sie versucht, dich zu manipulieren. Ist dir nicht aufgefallen, wie sie mit dir geflirtet hat? Sie weiß, wie beliebt du bist, und will deine Popularität nutzen, um die Wahl zu beeinflussen.“

Shane überlegte. Flirtete Brandee mit ihm? Für einen Moment genoss er diese Vorstellung. Kämpfte sie womöglich gegen dieselbe Flut der Gefühle, die ihn jedes Mal überkam, wenn sie sich trafen? Er verwarf die Idee. Nein. Ihre Kommunikation bestand aus einer Serie verbaler Attacken, die nur das eine Ziel hatten: ihn im übertragenen Sinne von seinem hohen Ross direkt mit dem Hintern in den Staub zu werfen.

„Danke für die Warnung, Ladys.“ Auch wenn sie überflüssig gewesen war. „Ich werde mich in Acht nehmen.“

„Wir helfen doch gern.“ Naomi lächelte zufrieden.

„Wir stehen immer hinter dir“, versicherte Cecelia, und die anderen nickten zustimmend.

„Ich werde es mir merken.“ Mit einem freundlichen Lächeln verließ Shane das Trio und ging zu Gabe.

Der frühere Ranger sah ihm grinsend entgegen. „Was war da denn los? Hast du die drei Katzen mit Kanarienvögeln gefüttert?“

„Wie meinst du das?“ Shane ließ sich auf einen Hocker sinken und winkte der Bedienung zu. Nach dieser geballten Weiblichkeit brauchte er jetzt erst einmal einen starken Drink.

„Die drei wirkten wie drei sehr zufriedene Katzen.“

„Ich habe ihnen gegeben, was sie wollten.“

„Tust du das nicht immer?“

„Warum auch nicht?“ Shane grinste breit.

„Was wollten sie?“, erkundigte sich Gabe.

„Mich vor Brandee Lawless warnen.“

„Musst du da gewarnt werden?“

„Bestimmt nicht.“ Shane genehmigte sich einen üppigen Schluck des Scotchs, der ihm gerade gebracht worden war. „Du weißt ja, wie wir zueinander stehen. Wären wir Kinder, würde sie mich zu Boden werfen und sich auf mich setzen.“

„Und du würdest es zulassen, weil du sie dann kitzeln könntest.“

„Ich? Sie kitzeln?“ Shane sah seinen Freund gespielt entrüstet an. „Eher hätte ich sie verprügelt!“

Gabes Smartphone zeigte den Eingang einer SMS an. „Verdammt“, murmelte er, nachdem er einen Blick auf das Display geworfen hatte.

„Schlechte Nachrichten?“

„Der Tumor meines Onkels kann nicht mehr operiert werden.“

Vor einigen Wochen hatte man bei Dusty einen Hirntumor festgestellt.

„Das ist ja schrecklich.“

Dale „Dusty“ Walsh war ein Bär von einem Mann. Er hatte Royals Privatdetektei „The Walsh Group“ gegründet und Gabe in die Firma geholt, nachdem er seinen Dienst bei den Rangers beendet hatte.

„Ja, mein Dad ist ganz schön fertig. Er hat mir die Nachricht geschickt.“

Shane hatte seinen Freund immer um die enge Beziehung zu seinem Vater beneidet. Sein eigener Vater war an einem Herzinfarkt gestorben, als Shane Anfang zwanzig gewesen war. Sie hatten nie ein gutes Verhältnis gehabt.

„Vielleicht fällt den Ärzten ja noch etwas ein, um Dusty helfen zu können.“

„Das ist zu hoffen.“

Das Gespräch wandte sich Shanes neuestem Projekt zu: Luxushäuser in der Art der Sommerresistenz von George Vanderbilt, der damit im 19. Jahrhundert den französischen Renaissancestil in den Staaten populär gemacht hatte. Das Ganze natürlich ausgestattet mit der neuesten Technik. Sie sprachen gerade über dieses Konzept, als Shane eine Hand auf seiner Schulter spürte. Auch ohne sich umzudrehen, wusste er, wer zu ihnen getreten war.

„Hallo, Gabe“, sagte sie. „Wie läuft es in der Walsh Group?“

„Bestens.“ Gabe unterdrückte ein Grinsen, als er bemerkte, wie Shane die Zähne zusammenbiss. „Und wie geht es auf Hope Springs?“

„Im Moment ist es ziemlich hektisch. Zweiundneunzig Kälber sind schon da, und an die zweihundert erwarten wir noch bis Ende März.“ Brandee nahm die Hand nicht von Shanes Schulter, während sie sprach. „Vielen Dank für die Überprüfung der letzten Gruppe freiwilliger Helfer.“

„Jederzeit.“

Shane genoss den warmen Klang ihrer Stimme, während er versuchte, sich nicht so sehr auf sie zu konzentrieren. Ihre Nähe ließ ihm keine Chance.

„Dann bis später.“ Brandee drückte Shanes Schulter leicht, bevor sie ging.

„Bye, Brandee“, rief Gabe ihr nach.

Shane wollte sich zusammenreißen und ihr nicht nachsehen, aber er musste doch wenigstens einen kurzen Blick über die Schulter werfen. Er wünschte sofort, er hätte es nicht getan. Sie schien zwischen den Tischen hindurchzuschweben wie eine zarte graue Wolke. Eine Wolke mit Stiefeln von der Farbe leuchtend lilafarbener Lupinen. Er musste ein Stöhnen unterdrücken.

„Das hat sie doch nur gemacht, um die drei dort zu ärgern“, bemerkte Gabe, als Shane sich wieder herumdrehte. „Sie glauben, Brandee führt etwas gegen sie im Schilde, und Brandee hat ihrem Verdacht nur noch Zunder gegeben.“

„Ich weiß.“ Er musste ihre clevere Taktik bewundern, auch wenn sie seiner Libido nicht gutgetan hatte. „Eine Frau ganz nach meinem Herzen.“

Gabe lachte. „Wie gut, dass du keines zu vergeben hast.“

Shane trank seinem Freund zu. „Wo du recht hast, hast du recht.“

2. KAPITEL

Das Licht der Nachmittagssonne schob sich durch die Jalousien vor dem großen, nach Westen gerichteten Fenster von Brandees Büro. Sie hatte am Budget für ihr Sommercamp gearbeitet und versucht herauszufinden, ob sie noch irgendwo etwas einsparen konnte, um von dem Geld drei weitere gut trainierte Pferde zu kaufen.

Sie hatte schon weit mehr in die Gebäude gesteckt, als sie ursprünglich vorgehabt hatte. Da die erste von drei geplanten Schlafbaracken rechtzeitig zum Beginn des Sommercamps stehen musste, brauchte sie zusätzliche Kräfte, um fertig zu werden.

Brandee sah aus dem Fenster, das auf die überdachte Terrasse hinausging mit ihrem großen Kamin aus Naturstein und der Outdoor-Küche. Sie liebte es, ihre Zeit draußen zu verbringen, auch im Winter.

Vor vier Jahren hatte sie diese zweitausend Hektar Land am Stadtrand von Royal gekauft. Es war die Chance, ihren Traum und den ihres Vaters zu erfüllen. Es hatte ihr nichts ausgemacht, die Gebäude quasi von Grund auf neu errichten zu müssen, als der Tornado fast alles zerstörte. Im Gegenteil, es hatte ihr Spaß gemacht, noch einmal nach ihren Vorstellungen von vorne anzufangen und allem ihren ganz persönlichen Stempel aufzudrücken. Das L-förmige Wohnhaus stand eine halbe Meile von der Straße entfernt. Es war eine Viertelmeile bis zu den Gebäuden, in denen ihre Helfer untergebracht waren, und zu den Gebäuden der Ranch.

Das Haus des vorherigen Besitzers war viel größer gewesen als ihr jetziges und zudem schlecht gebaut. Beaux Cook war ein bekannter Schauspieler, der davon träumte, ein echter Cowboy zu sein. Jedoch hatte er keine Ahnung von der Arbeit auf einer Ranch. Innerhalb von anderthalb Jahren hatte er alles so heruntergewirtschaftet, dass Brandee das Land stark unter Wert kaufen konnte.

Brandee war die dritte Besitzerin des Landes, seit es vor zehn Jahren vom Staat zum Verkauf freigegeben worden war, weil seit Jahrzehnten niemand einen Anspruch darauf erhoben hatte. Zunächst erwarb Emmitt Shaw das Land, weil es direkt neben seiner Ranch lag. Gesundheitliche Gründe zwangen ihn später, an Beaux zu verkaufen. Von dem Geld beglich er seine Arztrechnungen und hielt seine ursprüngliche Ranch am Laufen.

Nach dem furchtbaren Tornado machte Shane Delgado sich die schlechte Gesundheit des alten Ranchers und seine Verluste durch den Sturm zunutze und kaufte seine Ranch, um auf dem Land Luxusvillen zu errichten. Hätte Brandee geahnt, wie schlecht es um Emmitt bestellt war, hätte sie selbst seine Ranch gekauft.

Sie liebte die Weite des Landes mit seinen Rindern, Kaninchen, Vögeln und dem gelegentlichen Berglöwen, so wie es schon ihr Vater getan hatte. Mit Sicherheit wäre er nicht erbaut gewesen von der Vision, die Shane Delgado für das Land seiner Tochter hatte.

Brandees Smartphone zeigte den Eingang einer SMS an. Ihr stockte der Atem.

Hope Springs Ranch gehört rechtmäßig Shane Delgado. Maverick

Brandee war zu aufgebracht, um lange nachzudenken, und schrieb spontan zurück:

Wer sind Sie? Wovon reden Sie?

Sekunden später erhielt sie wieder eine Nachricht. Der Absender war erneut Maverick.

Geben Sie Ihre Mitgliedschaft im Texas Cattleman’s Club auf und überweisen Sie fünfzigtausend Dollar an unten genanntes Konto, andernfalls lasse ich den Beweis über die Besitzverhältnisse Delgado zukommen. Ich gebe Ihnen zwei Wochen Zeit.

Brandee ignorierte die Bankdaten und klickte auf den Anhang. Es war der Scan eines verblichenen, handschriftlichen Dokuments vom 21. März 1899, ausgestellt von einem gewissen Jasper Crowley. Er versprach dem Mann, der seine Tochter Amelia heiratete, zweitausend Hektar Land als Mitgift. Es folgte eine genaue Beschreibung der Lage des Landes, aus der Brandee unschwer erkennen konnte, dass es sich um das Land der Hope Springs Ranch handelte.

Ihre Empörung wich einem tiefen Unbehagen. Das Ganze musste ein schlechter Scherz sein! Nichts an dem Dokument deutete auf Shane hin. Der Name Maverick stach ihr ins Auge. Sie hatte ihn schon einmal gehört, aber wo? Richtig, Cecelia Morgan hatte ihn im Klub erwähnt. Steckte sie dahinter? Die Art der Forderung schien dafür zu sprechen.

Brandee hatte ihr Bestes getan, um Cecelia, Simone und Naomi gegen sich aufzubringen. War dies der Versuch der drei Frauen, sie auszuschalten?

Sie schrieb: Das beweist gar nichts.

Die Antwort kam prompt: Dies ist keine leere Drohung. Emmitt Shaw hat nicht nach Crowleys Nachkommen gesucht – im Gegensatz zu mir.

Offenbar hatte Maverick eine Verbindung zwischen Crowley und Shane gefunden. Vielleicht sollte sie das Ganze doch ernst nehmen. Brandee fluchte. Sie verließ das Büro, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen.

Es war ein Albtraum. Sie hatte alles, was sie besaß, in die Ranch gesteckt – in das Land und die Kühe. Falls man ihr das Land streitig machte, war sie ruiniert. Natürlich konnte sie die Rinder verkaufen, aber damit bekam sie nicht genügend Kapital für einen Neustart. Und was wurde aus ihrem Camp?

Brandee spürte, wie ihr der Schweiß auf die Stirn trat. Sie ging auf die Veranda. Trotz des kühlen Februarwetters setzte sie sich in einen Schaukelstuhl und zog die Knie an die Brust. Für gewöhnlich vermittelte der Ausblick ihr ein Gefühl des Friedens, aber nicht heute.

Was, wenn dieses Dokument echt war und mit Shane verknüpft war? Sie legte die Stirn gegen die Knie und stöhnte. War das Ganze nur ein grausamer Scherz? Wer auch immer Maverick war – es durfte nicht sein, dass er recht hatte.

Niemand hatte Anspruch auf das Land erhoben. Die Steuern waren nicht mehr bezahlt worden. Das bedeutete, dass das Land nach einer bestimmten Frist wieder an den Staat fiel. Sicher gab es eine gewisse Prozedur, der zu folgen war, wenn es darum ging, solches Land zu erwerben. Sie konnte nur davon ausgehen, dass Emmitt sich daran gehalten hatte. Und was, wenn nicht? Was sollte sie dann machen? Sie wollte ihre Ranch nicht verlieren. Und schon gar nicht an jemanden wie Shane Delgado!

Es dauerte lange, bis Brandees Panik nachließ. Völlig durchkühlt begab sie sich wieder ins Haus und begann zu planen. Zuerst einmal musste sie herausfinden, ob das Dokument echt war. Dann musste sie eine Verbindung zwischen Jasper Crowley und Shane finden.

Der Erpresser hatte ihr eine Frist von zwei Wochen gesetzt. Das war nicht viel Zeit, aber sie war höchst motiviert. Und falls sich bei ihren Recherchen ergab, dass Shane der Besitzer ihres Landes war? Dann konnte sie Mavericks Forderungen erfüllen. Fünfzigtausend Dollar waren keine Kleinigkeit, aber sie würde auch die dreifache Summe zahlen, um zu verhindern, dass Shane Delgado ihr Land in seine gierigen Finger bekam.

Was ihre Mitgliedschaft im Texas Cattleman’s Club betraf, so konnte sie die ohne Herzblut zurückgeben. Sie war dazu gekommen wie alle alten Mitglieder des Klubs: indem sie Hope Springs zu einer erfolgreichen Ranch gemacht und sich damit als wahrer Cattleman, als Rinderzüchterin, erwiesen hatte. Sie würde es hassen, das Feld zu räumen, aber sie würde es tun, wenn sie damit die Ranch und ihr Programm für gefährdete Teenager retten konnte.

Bei dem Gedanken an das triumphierende Lächeln der drei Hexen spürte Brandee Wut in sich aufsteigen. Wie oft hatte sie sich in der Schule gegen dieses gehässige Trio zur Wehr setzen müssen? Sie hatten sich über ihren unkonventionellen Stil lustig gemacht und jeden unter Druck gesetzt, der mutig genug war, mit ihr befreundet zu sein. Im Gegenzug hatte Brandee die Freunde der drei dazu gebracht, sich von ihnen abzuwenden. Außerdem hatte sie ihre Machenschaften vor der ganzen Schule offengelegt.

Brandee war im Nachhinein nicht stolz auf ihre Methoden, aber sie war nicht in der Verfassung gewesen, das Ganze cool an sich ablaufen zu lassen. Wenn es darum ging, sich zu verteidigen, kannte sie alle schmutzigen Tricks. Die Cowboys ihres Vaters hatten sie wie eine kleine Schwester behandelt und ihr Tipps gegeben, wie sie in jeder Situation die Oberhand behalten konnte. Brandee hatte ihre Ratschläge mehr als nützlich gefunden, als sie zu ihrer Mutter gezogen war und mit deren ständig wechselnden Lovern fertig werden musste.

Nicht alle Freunde ihrer Mutter waren Ekelpakete gewesen, aber einige von ihnen hatten sich ihr zu nähern versucht. Was blieb ihr anderes übrig, als sich zu schützen, indem sie alle Tricks der Manipulation anwandte?

Brandee war entschlossen, auch jetzt mit allen Mitteln um ihre Ranch zu kämpfen. Gnade Gott demjenigen, der es wagen sollte, sich ihr in den Weg zu stellen!

Shane stand an dem Ort, der einmal unter dem Namen Pure der Wellness-Bereich seines Hotelkomplexes The Bellamy werden sollte. Unzufrieden ließ er seinen Blick über die Baustelle gleiten. In einigen Monaten würde Pure die beeindruckendste Wellness-Oase von ganz Royal sein: die moderne Version eines altrömischen Bades mit verschiedenen Bereichen, in denen die Gäste sich entspannen konnten.

Im Moment war es einfach nur ein Chaos.

„Ich möchte, dass sich die Gäste in einem perfekt designten Ambiente wohlfühlen“, erinnerte Shane den Projektleiter. „Was ist an diesem Stein perfekt?“ Er hielt dem Mann ein Muster der Steine hin, die sein Missfallen erregt hatten. „Das ist nicht das, was ich bestellt habe.“

„Ich überprüfe das.“

„Und dann die Decke.“ Shane deutete nach oben. „Das Design habe ich nicht freigegeben.“

„Ich sehe mir die Unterlagen an.“

Shanes Smartphone summte und erinnerte ihn an seinen nächsten Termin.

„Wir machen gleich morgen früh weiter.“ Er hätte gern noch fünfzig weitere Details angesprochen, aber er musste jetzt gehen. In einer Viertelstunde erwartete seine Mutter ihn zu ihrem wöchentlichen gemeinsamen Essen, und bis zu ihrem Haus brauchte er wenigstens zwanzig Minuten.

Shane suchte sich einen Weg über die Baustelle und sah überall Dinge, um die er sich noch kümmern musste. Er hatte sich mit dem Hotelier Deacon Chase zusammengetan, um dieses architektonische Meisterwerk auf die Beine zu stellen. Der Umfang des Projekts – und der Investitionen – war kolossal.

Das Areal des Hotelkomplexes mit seinen zweihundertfünfzig Luxussuiten erstreckte sich mit der großen Parklandschaft insgesamt über zwanzig Hektar. Es sollte an nichts fehlen. Jedes Detail musste perfekt sein.

Bevor er seinen Wagen startete, schickte er seiner Mutter eine SMS, um sie wissen zu lassen, dass er sich verspätete. Ihre pikierte Reaktion brachte ihn zum Lächeln. Elyse Flynn hatte ihre Heimatstadt Boston im Alter von zweiundzwanzig mit einem Abschluss in Geowissenschaften verlassen und war nach Royal gekommen, um an einer Feldstudie zu Ölbohrungen in der Nähe der Stadt teilzunehmen. Dabei hatte sie Shanes Vater, Landon, kennengelernt. Nach einer stürmischen Romanze heirateten sie sechs Monate später, und Elyse zog auf Bullseye ein, der Ranch der Delgados.

Nachdem Landon gestorben war und Shane die Ranch übernommen hatte, zog Elyse in eine noble Wohnanlage in Pine Valley, die über einen eigenen Pool und einen Achtzehn-Loch-Golfplatz verfügte. Auch wenn sie sich dort wohlzufühlen schien, kaufte Elyse sich in Shanes Projekt ein und erstand eines der zwei Hektar großen Grundstücke, in die er das Areal aufgeteilt hatte. Hier sollte ihr Traumhaus entstehen.

Jede Woche, wenn er sie besuchte, zeigte sie ihm einen neuen Plan. Im vergangenen Jahr hatte sie mit nicht weniger als zwölf Architekten zusammengearbeitet. Ihre Wunschliste wuchs mit jeder Neuheit, die sie irgendwo entdeckte. Es gab Tage, an denen Shane sich fragte, ob sie sich je für einen Plan entscheiden würde. Und irgendwie fürchtete er diesen Tag, weil er vorhersah, dass sie zu der schrecklichsten Auftraggeberin werden würde, die er je gehabt hatte.

Als er das Haus betrat, stand sie mit einem Glas Rotwein in der Hand in der Tür zur Bibliothek.

„Da bist du ja endlich.“ Sie winkte ihn zu sich zu einem Wangenkuss. „Sieh dir nur an, wie brillant Thomas ist. Sein neuester Plan ist einfach fantastisch.“

Thomas Kitt war der Architekt der Stunde. Elyse hatte sich noch nicht endgültig für seine Ideen entschieden, aber seit einem Monat lobte sie ihn in den höchsten Tönen.

„Er hat die Küchenwand um ein paar Zentimeter versetzt, sodass ich noch Platz für den Weinkühlschrank habe. Jetzt muss ich mich nur noch entscheiden, ob ich das Modell mit oder ohne Schubladen für Käse und andere Snacks nehme.“

Sie reichte Shane ein Glas Wein und deutete einladend auf den Teller mit den Appetizern.

Shane trat an das Whiteboard, auf dem sie die neuesten Pläne befestigt hatte. „Ich würde das große Modell nehmen. Darin hast du noch Platz für sechzig weitere Flaschen.“

„Du hast recht.“ Elyse strahlte ihren Sohn an. „Sieht so aus, als müsste ich bald eine Fahrt nach Napa machen, um einzukaufen.“

„Wieso wartest du nicht wenigstens bis zur Grundsteinlegung?“ So oft wie seine Mutter ihre Pläne änderte, konnte er sich nicht vorstellen, dass mit dem Start der Bauarbeiten zu ihrem Haus vor Herbst zu rechnen war.

„Dein Vater war immer der Praktische in der Familie.“ Elyses Lächeln verblasste bei der Erinnerung an ihren verstorbenen Mann. „Jetzt hast du seine Rolle übernommen. Er wäre stolz auf dich.“

Landon Delgado war nie stolz auf seinen Sohn gewesen. Du kannst doch nichts weiter als gut reden und herumstolzieren wie Graf Koks von der Gasanstalt! Das war sein Standardsatz gewesen.

Elyse schien nicht zu bemerken, wie die Miene ihres Sohnes sich verfinsterte. Sie war in die Pläne für die Küche vertieft. „Ist es nicht verrückt, dass ich dieses industrielle Design mag?“ Sie deutete auf eine Broschüre mit hochmodernen Geräten.

Shane sah, wie viel Spaß sie an ihrem Projekt hatte. Er legte einen Arm um sie und hauchte ihr einen Kuss auf den Kopf. „Wie auch immer du dich entscheidest – ich bin sicher, es wird ein Hit.“

„Das will ich hoffen. Suzanne redet nur noch von dem neuen Haus, das sie auf deinem Areal baut. Ich kann es nicht mehr hören! Ich könnte sie und diesen eingebildeten Architekten, den sie sich genommen hat, umbringen.“

Elyse war mit vier älteren Brüdern aufgewachsen. Daher war sie seit Kindesbeinen auf Wettkampf eingestellt und suchte sich dafür jetzt ein kreatives Ventil. Ihr Mann hatte ihre künstlerischen Interessen nie geteilt. Landon Delgado liebte die Ranch. Harte Arbeit war ihm wichtiger als ästhetische Gedankenspielereien. Er verbrachte oft viele Stunden im Sattel, trieb Rinder oder kontrollierte Zäune. Seine Tage begannen vor Sonnenaufgang und endeten meist erst spät nach dem Abendessen. Wenn er nicht draußen war, kümmerte er sich im Büro um die geschäftliche Seite der Ranch.

Bestürzt registrierte Landon damals, dass Shane seine Liebe zur Ranch nicht teilte. Vielleicht lag es daran, dass er seinen Sohn, als er kaum sitzen konnte, auf ein Pferd setzte und erwartete, dass der Junge begeistert war. Shane hasste es. Hasste es, dass er von Kindesbeinen an jede freie Minute mit Pflichten verbringen musste, die sein Vater ihm auferlegte.

Ohne harte Arbeit wirst du es nie zu etwas bringen.

Als Shane in die Pubertät kam, artete sein Verhalten in offene Rebellion aus. Er trieb sich mit älteren Freunden herum, die bereits ihre eigenen Autos hatten. Sie feierten gern. Er hatte seit dem dritten Lebensjahr ständig auf der Ranch arbeiten müssen. Hatte er nicht auch ein wenig Spaß verdient?

Die Antwort seines Vaters auf diese Frage war ein klares Nein. Du irrst dich, wenn du glaubst, dass dein Grinsen dich in der Welt weiterbringt.

„Was hast du denn heute Schönes für uns gekocht?“, erkundigte Shane sich, als er seiner Mutter in die riesige Küche hinten im Haus folgte.

„Lachs mit Aprikose und Senf.“ Elyse hatte zwar eine Haushälterin, aber sie kochte gern selbst. „Das Rezept habe ich von dem Mann, der die Dinner-Party von Janice Hunt ausgerichtet hat. Ich glaube, er ist der Richtige für unsere Hundertjahrfeier.“

Elyse zog eine Braue in die Höhe, als sie die verständnislose Miene ihres Sohnes sah.

Shane war so beschäftigt mit seinem Bellamy-Projekt, dass er das Jubiläum der Ranch vollkommen vergessen hatte. „Ach, Gott, ja. Wann ist die Feier noch mal?“

„Am 21. März. Ich habe mit Vincent ein Probeessen am 24. Februar verabredet, damit wir uns entscheiden können, was wir nehmen.“

„Wir?“ Shane hatte Mühe, ein Stöhnen zu unterdrücken. „Kann dir nicht eine deiner Freundinnen dabei helfen?“

„Es ist deine Ranch, die wir feiern, und dein Erbe.“

„Ja, natürlich.“ Doch Shane hatte keinerlei Interesse daran, eine große Party für die Ranch zu geben, aber er schenkte seiner Mutter ein strahlendes Lächeln. „Hundert Jahre sind ein großer Meilenstein. Das gehört gefeiert.“

Elyse war sehr gesellig. Als Shane aufwuchs, hatte es oft Grillpartys am Pool gegeben. Shane hatte sich manches Mal gefragt, wie eine lebensfrohe, attraktive Städterin wie seine Mutter es mit so einem ernsten, rauen Rancher aushielt. Aber es gab keinen Zweifel: So verschieden seine Eltern auch sein mochten, sie liebten einander. Dies war der einzige Punkt, in dem Shane einer Meinung mit seinem Vater war.

In diesem Moment schoss ihm Brandee Lawless in den Sinn. Das war eine Frau, die er am liebsten in seine Arme gezogen und nie wieder losgelassen hätte. Er stellte sich vor, wie er ihren Hut runterschob, um seine Finger durch ihr langes blondes Haar gleiten zu lassen, und wie er sie dann innbrünstig küsste.

Das Problem war: In ihrem Blick erkannte er dieselbe Skepsis, der er bereits bei seinem Vater begegnet war. Ihr konnte er mit seiner charmanten Maske, die er der Welt zeigte, nichts vormachen. Es war irritierend. Wenn sie ihn ansah, schien sie irgendwie … mehr zu erwarten.

Irgendwann begreifen die Leute, dass bei dir alles nur Fassade ist und nichts dahintersteckt.

Bisher hatte er Glück gehabt, und diese Prophezeiung seines Vaters war nicht eingetroffen. Aber was Brandee betraf, schien seine Glücksphase sich dem Ende zu nähern.

3. KAPITEL

Brandee hatte nur wenige Stunden geschlafen. Rasch erledigte sie ihre üblichen Morgenarbeiten und fuhr dann zum Historischen Museum von Royal. Sie hatte sich keine Zeit für das Frühstück genommen. Ihr war ganz übel, wenn sie das plötzliche Chaos in ihrem Leben betrachtete.

Nur, weil ein Stück Papier aufgetaucht war, lief sie Gefahr, alles zu verlieren. In den frühen Morgenstunden war sie sogar schon so weit gewesen, Maverick die fünfzigtausend zu zahlen und den Klub zu verlassen. Es war wichtiger, ihre Ranch zu retten, als über die drei Hexen zu siegen. Aber Kneifen war noch nie ihre Art gewesen. Und so echt das Dokument auch wirken mochte – bislang gab es keinen Beweis, dass es tatsächlich echt war.

Eine halbe Stunde später saß sie am Tisch des kleinen Lesesaals und fand ihre größten Befürchtungen bestätigt. Vor ihr lag das Dokument, das sie auf dem Foto gesehen hatte, geschützt in einer Plastikhülle. Sie löste den Blick von dem Papier und sah zu dem sehr hilfsbereiten Kurator auf. Rueben Walkers Überraschung darüber, sie schon vor der Tür zu sehen, als er das Museum öffnete, verriet, dass Besucher zu dieser Tageszeit eher selten waren.

„Sie sagen, das ist ein Teil der Sammlung, die das Museum nach dem Tod von Jasper Crowley erhalten hat?“ Brandee fragte sich im Stillen, welche bösen Überraschungen wohl noch in den Archiven des Museums verborgen sein mochten.

„Ja, Jasper Crowley war eines der Gründungsmitglieder des Texas Cattleman’s Klubs. Leider hat er die Eröffnung des Klubhauses im Jahre 1910 nicht mehr erlebt.“

„Was gehört sonst noch zu der Sammlung?“

„Das Übliche. Seine Heiratsurkunde. Seine Frau war Sarah McKellan. Dann die Geburtsurkunde ihrer Tochter Amelia. Sarahs Sterbeurkunde. Jasper hat sie um fast dreißig Jahre überlebt, aber er hat kein zweites Mal geheiratet. Dann gab es noch diverse Kaufverträge.“

Brandee interessierte sich natürlich am meisten für Jaspers Tochter. Das Land war ihre Mitgift gewesen. Wieso hatte sie sie nicht in Anspruch genommen? „Gibt es noch irgendwelche Dokumente zu Amelia? Hat sie je geheiratet?“

Walker überlegte einen Moment. „Ich kann mich nicht erinnern, je etwas davon gelesen zu haben. Sie könnten das Archiv der Zeitung durchsehen. Jasper war ein wichtiger Mann. Über die Hochzeit seiner Tochter wäre mit Sicherheit berichtet worden.“

Brandee hatte weder die Zeit noch die Geduld, um sich durch Jahrzehnte alter Zeitungen zu wühlen. „Kennen Sie vielleicht jemanden, der mir bei der Suche helfen könnte? Selbstverständlich zahle ich dafür.“

„Ich habe einen Assistenten in Teilzeit, der ein paarmal die Woche ins Haus kommt. Er könnte Ihnen helfen, sobald er seiner Schwester bei ihrem Umzug nach Utah geholfen hat.“

„Wann wäre das?“

„Ich nehme an, Mitte der kommenden Woche.“

Maverick hatte ihr eine Frist von zwei Wochen gesetzt. Falls die Ansprüche berechtigt waren, hatte sie keine Zeit zu verlieren. Brandee überlegte. „Ist das Zeitungsarchiv hier?“

Der Kurator schüttelte den Kopf. „Nein, es befindet sich in der Bibliothek, abgespeichert auf Mikrofiches.“

„Danke für Ihre Hilfe.“ Brandee eilte hinaus.

Die Bibliothek war nur ein paar Blocks entfernt, dafür musste sie nicht den Wagen nehmen. Auf dem Weg kam sie am Royal Diner vorbei. Ihr Magen knurrte vernehmlich. Sosehr es sie auch danach drängte, sich auf die Recherchen zu stürzen, sie würde effektiver arbeiten, wenn sie dabei keine Hungerschübe bekam.