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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

 

 

 

 

 

 

Impressum

© 2008 Anne Katrin Matyssek

Herstellung und Verlag: Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN: 978-3-8448-6154-9

 

 

Für meine Mutter.

Ihr verdanke ich mein sonniges Gemüt und vieles andere.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort – oder: Warm-Up

Wie der Job Sie krank machen kann - oder gesund!

Was stärkt Sie und was schwächt Sie?

Selbstcheck: Wie belastet fühlen Sie sich im Moment?

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10 Trainingseinheiten für seelische Ausgeglichenheit

1     So bringen Sie Ordnung in Ihr Leben

Psycho-Pilates, um die Dinge in den Griff zu kriegen

2     So regulieren Sie Ihre (Depri-) Stimmung

Psycho-Pilates für mehr Optimismus

3     So werden Sie mit Ängsten fertig

Psycho-Pilates für mehr Gelassenheit

4     So erholen Sie sich richtig

Psycho-Pilates für leichtes Abschalten am Feierabend

5     So stärken Sie Ihr Selbstwertgefühl

Psycho-Pilates für ein positives Selbstbild

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6     So machen Sie sich fit für den Umgang mit Veränderungen

Psycho-Pilates für mehr Sicherheit und Lust aufs Neue

7     So schaffen Sie Klarheit im Kopf

Psycho-Pilates gegen Grübelgedanken

8     So gestalten Sie Beziehungen positiv

Psycho-Pilates für ein stabiles soziales Netz

9     So verschaffen Sie sich Anerkennung

Psycho-Pilates für mehr Wertschätzung

10     So machen Sie sich fit für morgen

Psycho-Pilates für ein positives Zukunftsbild

 

Das 1-Tages-Programm für ein starkes Selbst

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Schlusswort

Über die Autorin

Vorwort – oder: Warm-Up

Ihre Arbeit macht Sie noch krank? Manchmal wird Ihnen alles zu viel? Der Stress lässt Sie nachts nicht schlafen? Damit stehen Sie nicht allein. Eine Studie im Auftrag der Techniker Krankenkasse im Herbst 2008 ergab: Jede zweite Frau und jeder vierte Mann schläft schlecht. Hauptursache: Beruflicher Stress, der erfolgreiches Abschalten nach Feierabend verhindert. Kein Wunder. Belastungen am Arbeitsplatz nehmen zu, und wer an den Arbeitsbedingungen selber nichts ändern kann, sieht seine Gesundheit durch den Stress im Job gefährdet. Psychische Erkrankungen sind auf dem Vormarsch. Was also tun?

Dieser Ratgeber kombiniert in kompakter Form Elemente aus der Verhaltenstherapie mit gesundheitspsychologischem Basiswissen zu einem ausgewogenen Fitness-Programm für die Seele. Ein Training?! Was in Bezug auf die Psyche noch gewöhnungsbedürftig klingt, ist hinsichtlich des Körpers ganz selbstverständlich. Ihn halten wir regelmäßig in Form. Als sehr sinnvoll und effektiv haben sich dabei die bekannten Pilates-Übungen erwiesen: ein Fitness-Programm, das u.a. die Figur strafft, benannt nach dem Erfinder Joseph Pilates. In Anlehnung daran heißen die hier präsentierten Trainingseinheiten „Pilates für die Psyche“. Das Ziel ist bei beidem dasselbe: Den Menschen zu stärken und seine Leistungsfähigkeit zu erhalten.

„Ich habe mir gestern ein Pilates-Buch gekauft, meine Figur ist jetzt bald top“. Der Gedanke ist verführerisch. Leider gilt hier ebenso wie bei Pilates-Übungen für den Körper: Lesen allein hilft leider nicht. Regelmäßiges Training ist das A und O für den Erfolg. Um erfolgreich die Psyche zu stärken, sind Veränderungen nötig, die Sie dauerhaft ins Verhaltensrepertoire übernehmen sollten. Anders ausgedrückt: Fangen Sie klein an und steigern Sie langsam die Zahl der Wiederholungen … Die Lektüre soll Ihnen vor allem gut tun. Am besten lesen Sie das kleine Buch nicht in einem Rutsch, nach dem Motto „Viel hilft viel“. Gönnen Sie sich lieber täglich eine gesunde Portion und bleiben Sie dafür langfristig dabei.

Dass Sie sich nach dem Lesen stärker gewappnet fühlen im Umgang mit Arbeitsbelastungen, das wünscht Ihnen von Herzen

Ihre Anne Katrin Matyssek

Wie der Job Sie krank machen kann

– oder gesund!

Arbeit kann krank machen, keine Frage. Wenn der eMail-Eingangsordner überquillt, der Lärmpegel im Büro ein gesundes Maß übersteigt, der Zeitdruck durch immer kürzere Fristen immer größer wird, man sich täglich über inkompetente Kollegen aufregt und der Chef einen im Unklaren lässt über die Qualität der eigenen Arbeit – dann steigt der Stresspegel, und auf Dauer kann die Gesundheit Schaden nehmen. Der Blutdruck steigt, das Immunsystem wird geschwächt.

Sobald es der Seele nicht gut geht, sendet der Körper Warnsignale. Der Tinnitus wird lauter, der Magen krampft, das Herz schlägt unrhythmisch. Kopf- und Rückenschmerzen werden häufiger. Die Schlafqualität leidet. Statt sich zu erholen knirscht man plötzlich nachts mit den Zähnen. Man ist anfälliger für Erkältungskrankheiten und fühlt sich insgesamt angeschlagen.

Wenn der letzte Urlaub lange zurückliegt und der nächste noch in weiter Ferne, geht die Psyche auf dem Zahnfleisch. Dann reicht ein winziger Stressor, um das Fass zum Überlaufen zu bringen. Ein schiefer Blick vom Kollegen gegenüber, und man könnte in Tränen ausbrechen und entweder davonlaufen oder zuschlagen. Sonst ist man doch eigentlich keine Mimose. Kennen Sie das von sich?

Dabei gibt es durchaus Techniken, um die Psyche zu stabilisieren, also das seelische Gleichgewicht zu verbessern. Dieses Buch präsentiert psychologische Prinzipien aus der Verhaltenstherapie, die helfen, die Seele gesund zu erhalten und zu stärken. Wenn Sie sie umsetzen, trainieren Sie Ihre wichtigsten Ressourcen – und verhindern zugleich, dass der Job mit seinen Stressoren Sie krank macht.

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Der Ratgeber ist kein Ersatz für eine Therapie, sondern ein Baustein zur Prävention. Er enthält aber Hinweise, wann es sinnvoll ist, professionelle Unterstützung hinzuzuziehen. Wenn Sie merken, dass Ihre Grenze erreicht ist und Ihre Symptome auch bei Befolgung aller Empfehlungen andauern, sollten Sie den Gang zum Profi wagen.

Arbeit kann aber auch gesund machen. Diese Perspektive ist vielen fremd. Wir sind zu sehr gewohnt, den Job durch die schwarze Brille zu sehen. Arbeit nimmt auch positiv Einfluss auf die Gesundheit. Sie bietet uns im Idealfall Möglichkeiten zur Bestätigung und zur Selbstentfaltung. Sie gibt uns das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun (okay, nicht immer …). Der Kontakt mit Kolleginnen und Kollegen tut uns gut. Arbeit strukturiert unseren Tag und gibt unserem Leben einen Rhythmus. Diese haltgebende Struktur fehlt vielen, die unter Arbeitslosigkeit leiden.

Wovon hängt es ab, ob Arbeit krank macht oder gesund? Entscheidend ist die Ausgeglichenheit von Stressoren, also Belastungen, und Ressourcen, also Kraftquellen. Man kann sich vorstellen, Sie hätten einen kleinen Akku in sich. Jeder Stressor raubt Ihnen Energie, Sie werden langsam leer. Sie müssen Ihren Akku also wieder aufladen, um weiterhin gut zu „funktionieren“. Solange Sie nach jedem Energieverbrauch auftanken, ist alles im Lot.

Dann kann Ihnen der Stress keinen Schaden zufügen. Das ist wichtig zu wissen. Viele Menschen denken noch heute, vom Stress allein bekäme man einen Herzinfarkt, Bluthochdruck und so weiter. Das stimmt so nicht. Die Wissenschaft mit dem fürchterlichen Namen Psychoneuroimmunologie konnte belegen, dass Stress sich nur dann negativ auf die Gesundheit auswirkt, wenn danach keine ausreichende Erholungsphase folgt, in der wieder Ressourcen angezapft werden.

Für Sie heißt das: Achten Sie nach Möglichkeit auf die Ausgeglichenheit von Stressoren und Ressourcen, zum Beispiel durch den Wechsel von Anspannung und Entspannung. Solange Ihnen das gelingt, sind Sie geschützt. Man spricht sogar von einem Stress-Impfungs- oder Stress-Immunisierungseffekt: Bewältigter Stress macht Sie stärker für den Umgang mit dem nächsten Stressor.

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Gerade in heißen Phasen von Projektgeschäften oder wann immer die Arbeit im Büro kein Ende zu nehmen scheint, vernachlässigen die meisten Menschen ihre Ressourcen. Sie gehen seltener zum Sport oder in die Sauna, treffen sich kaum noch mit Freunden, sagen Verabredungen ab und gönnen sich wenig Gutes. Das sollte Ihnen nicht passieren. Sie haben Besseres verdient, ganz sicher …

Sagen Sie sich gerade in Stressphasen: Jetzt erst recht!

Was stärkt Sie und was schwächt Sie?