Vielen Dank für die Unterstützung und Hilfe.
(Quellennachweise)
Das maritime Lexikon, Herr Wesselhoeft
Das Fototeam des Fotografen Hauke Gilbert, Jesteburg
Zum Schellfischposten, die Wirtsleute
Wikipedia – die freie Enzyklopädie
Ein großer Dank für ihre Unterstützung geht an die ehemaligen Freunde des kleinen Seeleutetreffen zu Hamburg:
Jürgen, Holger, Michael und Wolle.
Dieses Buch ist ein weiterer Teil der Lebensgeschichte des Autors, anhand seiner Erinnerungen geschrieben.
Alle im Buch vorkommenden Personen sind oder waren Personen des wirklichen Lebens. Um ihre Privatsphäre zu schützen, sind die Namen verändert worden, nur nicht der des Autors.
Vorwort
Küstenmotorschiff ›LIBROMADEIRA‹
Die Küstenreise, Ostsee
Turku, erster Hafen
Abstecher in den Fettkeller
Vor Wind
Fortsetzung Dublin-Reise
Par, China-Klay für Hamburg
Hafen Hamburg
St. Pauli, eine lange Nacht
Simrishamn, wieder Ostsee
Wintereinbruch
Belfast und eine fette Überraschung
Nachwort
Glossar
Spätsommer 1969 in Hamburg.
Der Decksmann Fiete hatte sich nach dem Abmustern von der ›Elsa Essberger‹ einige Zeit an Land gegönnt.
Zu Hause, in seinem Heimatort in der Nähe von Hamburg, hatte er sich mit alten Freunden und Bekannten getroffen, um sich dann sehr lange und ausführlich mit ihnen zu unterhalten.
Natürlich durften einige Flaschen Bier in dieser gemütlichen Runde nicht fehlen.
Aber nun war es wieder so weit und Fietes Urlaub vorbei. Er schulterte seinen Seesack, ihn zog es wieder nach Hamburg, denn nun wollte er auf einem Küstenmotorschiff anmustern, einem Schiff, auf dem die Seemannschaft, die er auf dem Tanker zum Teil sehr vermisst hatte, von Grund auf lernen konnte.
Er stand in Hamburg-Altona, am Anfang der Großen Bergstraße, vor dem Haus der Küstenschifffahrt. Hier sollte nun für ihn die wirkliche Seefahrt beginnen. Ein Kümo, auf dem er anmustern konnte und das einen Decksmann suchte, war bestimmt vorhanden. Leute wurden ja im Moment überall gebraucht und gesucht.
Also, nichts wie hinein und nachgefragt.
Nach einer knappen halben Stunde hatte er den Heuerstall bereits wieder verlassen. In seinem Seefahrtsbuch ruhte derweil bereits ein Heuerschein für ein Küstenmotorschiff namens ›LIBROMADEIRA‹, 499 BRT, Heimathafen Hamburg, Liegeplatz zurzeit: Oderhafen, Chilekai.
Fietes neuer Dampfer sollte bereits am nächsten Morgen voll abgeladen zu einer Stückgutreise nach Skandinavien auslaufen.
Der Decksmann Fiete begab sich zügig zum Hamburger Hauptbahnhof, holte seinen Seesack und die Reisetasche aus einem Schließfach. Kurz darauf charterte er sich auf dem Bahnhofsvorplatz eine Taxe und ließ sich zum Oderhafen kutschieren.
Er ahnte nicht im Entferntesten, was dort noch alles auf ihn zukommen sollte.
›LIBROMADEIRA‹ Daten:
Eigner: Patenreeder H.A.
Niedersachsen
Bereederung: Reederei, H.A.
Heimathafen: Hamburg
Länge über alles: 55,24 Meter
Breite: 9,29 Meter
Tiefgang: 4,05/3,64 Meter
Tonnage Volldecker
GRT: 500 Tons
NRT: 303 Tons
TDW: 863 TDW
Hauptmotor: Klöckner – Humboldt – Deutz AG Köln,
660 PSe
Geschwindigkeit: 10,5 Knoten
Bauwerft: Amsterdam
Stapellauf: Dezember 1957
Indienststellung: 1957
Fiete hatte nun schon im Hafen das Taxi bereits wieder verlassen, seinen prall gefüllten, olivfarbenen Seesack geschultert und hielt dabei seine mittelprächtige, schon etwas abgeschabte Reisetasche fest an deren altem Griff in seiner kräftigen Linken.
Flotten Schrittes bewegte er sich zwischen den beiden Schuppen hindurch, um gleich darauf die Kaianlage zu betreten. Hier musste er sich natürlich sehr umsichtig bewegen, denn es herrschte eine emsige Betriebsamkeit auf der gesamten Anlage so wie auch vor den Lagerschuppen. Hafenarbeiter schlugen Paletten an, Gabelstapler beförderten Stückgüter aus den Schuppen zur Verladung über den Kai und bahnten sich dabei ihren Weg zum Schiff, zu guter Letzt hoben die Kräne mit Sackgut beladene Paletten, Kisten, Kästen oder andere Stückgüter aller Art in die am Kai zur Beladung liegenden Schiffe und versenkten die diversen Waren auch sicher in den Laderäumen der Schiffe.
Aber wo befand sich die ›LIBROMADEIRA‹, Fietes neuer Arbeitsplatz?
Fiete blickte nach links den Kai entlang, nichts. Sah nach rechts, auch nichts. Okay, überall lagen hier Schiffe, ob groß, ob klein, aber keines von denen, die er im Augenblick sehen konnte, war die ›LIBROMADEIRA‹.
Direkt vor ihm lag ein Schiff etwas unterhalb der Kaimauer, von der Größe her wahrscheinlich ein Kümo. Er konnte ein kleines, weiß angestrichenes Steuerhaus erkennen und zwei gelbe Masten, mit getoppten, einfachen Ladebäumen.
Da es beinahe Niedrigwasser war, ging Fiete etwas dichter an die Kante der Kaimauer heran und er erblickte vor sich oder direkt unter sich ein komplettes grau angestrichenes Kümo.
Außenhaut, Lukenkimming, Lukensüll, Schanzkleid, alles im Einheitsgrau.
Und am Heck war nun auch deutlich erkennbar und in großen schwarzen Lettern zu lesen: ›LIBROMADEIRA‹, darunter der Heimathafen: Hamburg.
»Ich glaube, es hackt! Ein etwas zu groß geratenes Rettungsboot der ›Elsa‹.
Mann worauf habe ich mich hier nur eingelassen? Da muss ich nun wohl durch! Aber mal schauen, machen wir das Beste draus.«
Fiete sah die Gangway, sie führte direkt vom Kai auf das Bootsdeck.
Als hätte man ihn schon erwartet oder auch irgendwie aufgrund seiner zögerlichen und eher jeglicher Zielstrebigkeit entsagenden Bewegungen beobachtet, stand plötzlich, wie aufs Stichwort, ein männliches Besatzungsmitglied der ›LIBROMADEIRA‹ vor ihm.
»Mahlzeit, ich bin Theo. Bist du der neue Decksmann, der uns für heute angekündigt wurde?«
Er hatte sich vor Fiete aufgebaut, ohne Umschweife seine Frage gestellt und ihm dabei seine schwielige Rechte zum Gruß hingestreckt.
Dieser Theo war ein etwas vierschrötiger Kerl, ähnelte mehr einem Knecht auf einem Bauerhof als einem gestandenen Seemann. Er wirkte sehr kräftig und kompakt, dabei verliehen ihm seine Haarpracht, eine eher ungepflegte Pilzkopffrisur, und der Flaum eines angedeuteten Kinnbartes ein etwas wildes, nein, verwegenes Aussehen.
Von der Größe her war er genauso groß wie Fiete, round about 1,75 Meter.
»Ja, ich bin der neue Decksmann«, lautete Fietes einsilbige Antwort, »für die ›LIBROMADEIRA‹.«
»Komm man mit runter aufs Hauptdeck, da kannst du erst mal deine Klamotten in der Messe abstellen, um dann gleich mit dem Alten den leidigen Papierkram abzuwickeln.
Los, komm mit!«
Theo ging vor und Fiete folgte ihm auf dem Fuße. Der Ton war schon recht deftig, aber trotzdem nicht unfreundlich. An der Steuerbordseite auf dem sogenannten Hauptdeck des Achterschiffes befand sich die Offiziers- und Kapitänsmesse und Vorkante Aufbauten logierte der Kapitän in seiner Kabine.
»Hallo, Mahlzeit«, rief Theo laut durch die offene Tür in die Kapitänskabine hinein: »Hallo, Herr Kapitän Küster, der neue Decksmann ist jetzt hier!«
In der Kabinentür erschien nun Kapitän Küster, der Kapitän der ›LIBROMADEIRA‹, in voller Lebensgröße. Er war nicht so übermäßig groß, gutes Mittelmaß, hatte dafür aber einen sichtbaren Bauchansatz, der seinen schmutzigen Blaumann gut ausfüllte. Aus dem runden, wohlgenährten Gesicht blickten zwei kleine Augen schlau in die Weltgeschichte und in diesem Augenblick in Fietes Gesicht. Der Ausdruck seiner Augen passte aber nicht so recht zum Gesamtbild des Kapitäns, der Blick wieselte unstet hin und her und verweilte nie sehr lange an einer bestimmten Stelle.
Auf dem Kopf trug er, wie zum krönenden Abschluss, eine Uniformmütze, unter der ganz keck eine blonde Locke hervorlugte. Eine Mütze, die wohl vor ewigen Zeiten einmal weiß gewesen sein musste und nun nur noch sehr speckig auf seinen Betrachter wirkte.
Der Kapitän erweckte in Fiete den Eindruck eines Mannes, der sich im besten Alter befand.
»Alles klar, Theo. Ist der neue Koch eigentlich auch schon irgendwo gesichtet worden?«
»Nö, den habe ich bisher noch nirgendwo entdecken können. Sobald ich aber seiner habhaft werden sollte, schicke ich ihn sofort bei Ihnen vorbei.
Ich verschwinde dann mal!« Gesagt, getan und weg war er.
Mit einem kräftigen »Mahlzeit!« wandte sich nun Kapitän Küster voll und ganz Fiete zu.
»Na, dann man her mit dem Seefahrtsbuch und dem Heuerschein!«
Fiete händigte ihm beides aus und ein wissendes Lächeln umspielte dabei die vollen Lippen des Kapitäns.
»Sie sind ja noch ein richtiger Frischling. Wollen Sie denn Ihren kompletten Verdienst an Bord belassen oder möchten Sie einen Teil davon als Ziehschein schicken?«
»Ja, die Bankdaten und die zu überweisende Summe stehen auf einem Zettel und der liegt in meinem Seefahrtsbuch.«
»Gut. Warum sind Sie denn schon nach der ersten Reise, nach nur knapp zwei Monaten, vom Tanker abgemustert? Ist doch an und für sich alles easy going auf so einem Dampfer oder war das Essen schlecht?«
»Nein, nein, mir war das dort an Bord nur nicht genügend Seemannschaft, ich möchte zuerst einmal die Seefahrt von Grund auf kennenlernen.«
»Tja, mein Junge, davon bekommst du hier bestimmt reichlich und gründlich. Wir sind hier an Bord so besetzt, dass du immer sehr gut zu tun haben wirst. Ob an Deck, auf Wache oder beim Meister in der Maschine. Glaub mir, uns geht die Arbeit hier gewiss nicht aus.
Frühling, komm mal eben her!«
Die letzten Worte hatte der Kapitän hinter sich in seine Kammer gerufen und kurz darauf erschien ein junger, schlaksiger Kerl, natürlich auch in einem Blaumann und einem Elbsegler auf dem Kopf im Türrahmen der Kapitänskabine.
»Das hier ist unser Steuermann, Herr Frühling, er zeigt Ihnen jetzt Ihre Kammer.
Also noch mal, willkommen an Bord der ›LIBROMADEIRA‹.«
Er streckte Fiete seine kräftig anmutende, rechte Hand entgegen, nahm Fietes, und er hatte das Gefühl, der Kapitän zerquetscht seine Finger. Er drehte sich danach wortlos um und verschwand im Zwielicht der Kabine.
»Dann kommen Sie man mit.
Wo sind denn Ihre Klamotten?«
»Hinten, Backbordseite, in der Mannschaftsmesse habe ich sie vorerst einmal abgestellt.«
»Okay, also los! Hier haben wir zum Glück nicht ganz so lange Wege wie auf einem Tanker.«
Daraufhin holten sie Fietes olivfarbenen Seesack und die alte, abgeschabte Reisetasche aus der Messe und stiegen gemeinsam den Niedergang zu den Kammern der Besatzungsmitglieder hinab und folgten dann dem Steuerbordbetriebsgang. Nach wenigen Schritten blieb der Steuermann vor einer Kammertür stehen, schloss sie auf und öffnete sie.
»Das hier ist für die nächste Zeit deine Kammer. Es ist zwar eine Zweimannskammer, aber keine Bange, du kannst dich ausbreiten, wie du möchtest, es kommt kein Bewohner hinzu, du hast die Kammer ganz und gar für dich allein. Du hast also die freie Kojenwahl, oben oder unten.
Wenn du hier auf dem Gang mal nach Voraus schaust, die linke Tür dort vorn ist der Eingang zu den WCs und den Duschen. Dort besteht aber auch die Möglichkeit, Zeugwäsche zu machen, von Hand versteht sich. Eine Waschmaschine gibt es hier an Bord nicht. Solltest du die Neigung nach gebügelten Klamotten für den Landgang verspüren, dann musst du schauen, wo eine längere Liegezeit ansteht, dann könntest du dort deine Klamotten in die Reinigung geben.
Natürlich nur, wenn du so viel Knete überhaben solltest?
Komm mal kurz mit, ich zeige dir eben noch die Duschen und die WCs.«
Im Vorraum hingen an ein paar Haken schmutzige Arbeitsklamotten, wahrscheinlich für kühlere Tage. In einer Ecke stand eine verzinkte Pütz bis zum Rand voll mit einer graubraunen Brühe. Der Steuermann stieß kurz und kräftig mit seiner Stiefelspitze dagegen, so dass die Brühe gefährlich in Bewegung geriet und dabei auch etwas von der undefinierbaren Flüssigkeit über den Rand der Pütz schwappte, über den mäßig gefliesten Boden lief, zu dem Abfluss, der sich in der Mitte des Raumes befand.
Augenblicklich verbreitete sich ein gottserbärmlicher Gestank im Raum.
Der Steuermann stierte wütend auf die Pütz und gab ein dumpfes »Ich glaub das nicht, so eine alte Drecksau!« von sich.
Die Worte, die sich seiner Kehle entrangen, klangen wie die Vorboten eines heraufziehenden Gewitters.
Der Steuermann hatte mittlerweile einen hochroten Kopf bekommen und Fiete schien es, als würde dieser gleich vor Wut zerspringen. Dann brach es unvermittelt aus ihm heraus: »Theo ist eine alte Drecksau, hat seine versifften Arbeitsklamotten hier eingeweicht und vergessen. Und das nicht zum ersten Mal. Die stehen bestimmt schon eine Woche hier und gären vor sich hin. Na, der kann was erleben, der kriegt nachher erst mal einen Einlauf.
Man sollte den ganzen Modder nehmen und einfach Außenbords gehen lassen!
Nun hast du ja alles gesehen und auch schon mal einen kleinen Eindruck von einem deiner neuen Kollegen gewonnen.
Dann komm, den Scheiß lassen wir hier stehen, um Theo kümmer ich mich später.
Richte dich nun man häuslich in deiner Kammer ein. Sobald du dann damit fertig bist, kommst du in Arbeitsklamotten an Deck, damit ich dir unseren Dampfer zeigen kann. Und achte darauf, dass du im Hafen immer die Kammertür verschlossen hältst.«
Vor seiner Kammertür war Fiete nun plötzlich wieder ganz allein.
»Mannomann, wo bin ich hier bloß hingeraten. Das kann ja noch heiter werden, mal sehen, was mich nachher noch so alles an Deck erwartet.«
Fiete öffnete die Kammertür, zog den Schlüssel ab und schob ihn in seine rechte Hosentasche. Dann betrat er die zukünftige Unterkunft, seine Kammer.
Von der Tür aus konnte Fiete nun geradewegs durch das Glas des geschlossenen Bullauges auf die rostbraunen Spundwände der Kaianlage sehen. Unter dem Bullauge befand sich eine mittelmäßige Ablage und ein Stückchen darunter die Oberfläche der Backskiste, als Bank ausgebildet. Vor der Bank war, mit seinem einen Fuß fest im Kammerboden verankert, ein nicht allzu großer Tisch. Die linke Kammerseite, also nach Voraus, wurde von zwei übereinanderliegenden Kojen beherrscht. Am Fußende der oberen Koje, zur Bordwand hin, befand sich wiederum eine weitere kleine Ablagefläche.
Hinter der geöffneten Kammertür entdeckte Fiete nun schlussendlich einen fest eingebauten Schrank und darunter auch ein Schubfach.
Die komplette Kammer war hell lackiert und machte einen frischen Eindruck.
»Na, geht doch, funktional und alles gut angeordnet!
Selbstverständlich werde ich in der oberen Koje pennen, so behalte ich auch immer den Überblick über mein neues Reich.
Oh, das Bettzeug liegt ja auch schon bereit, klasse.«
Fiete griff sich nun als Erstes seinen Seesack und packte seine Sachen aus, er begann sich häuslich einzurichten.
Nachdem er seine »Siebensachen« ordentlich eingeräumt und sich umgezogen hatte, begab er sich an Deck. Nun wollte er sich an Bord umsehen und mit den Gegebenheiten seines neuen Kümos vertraut machen.
An Deck stieß er als Erstes sofort wieder auf seinen neuen Kollegen, den Decksmann Theo.
»Komm mit, ich werde dich über den Dampfer führen, der Steuermann hat im Moment keine Zeit dazu. Vielleicht wirst du ja staunen, denn hier ist etliches anders als auf deinem Riesentanker.«
Sie stiegen gemeinsam den Niedergang vom Achterschiff zum Hauptdeck hinab und blieben dann Achterkante Luke zwei stehen und sahen sich um.
»Die Verladearbeiten sollen heute Abend während der zweiten Schicht beendet werden. Danach müssen aber die Kisten und Kästen noch abgepallt und gelascht werden.
Morgen früh laufen wir aus und gehen dann mit ablaufend Wasser elbabwärts.«
Fiete hatte Theo konzentriert zugehört, aber nun fiel ihm etwas anderes ins Auge und dabei sah er Theo etwas ratlos an: »Was sind das denn für Dinger? Diese dicken, doppelten Bohlen hier an Deck? Und alle zu gleichmäßigen Stapeln aufgeschichtet? Und was hat dieser eiserne Steg in den Löchern am Ende der Bohlen für eine Bewandtnis?«
Theo grinste Fiete nun doch etwas überheblich an: »Das sind unsere Lukendeckel, zur Lukenabdeckung! MC-Stemm! Noch nie gehört?
Siehst du hier an der Lukenachterkante und dort an der Vorkante die, wie würdest du als Laie jetzt sagen, ›Eisenträger‹ liegen! Diese sogenannten Eisenträger sind Scherstöcke, und zwar blinde und Kammscherstöcke. Die Scherstöcke besitzen alle Rollen und werden darauf beim Seeklarmachen oder bei einsetzendem Regen in ihre regulären Positionen verschoben und gesichert. Danach werfen immer zwei Mann die MC-Stemm auf die Scherstöcke, Kompat für Kompat.
Wenn du allerdings ein klein wenig Pech hast, wirfst du mit deinem Partner die ganze Seite rauf und kannst mit Chance deine Lukenseite auch noch andecken!
Also, immer ordentlich und reichlich essen, hier brauchst du Knochenfett bis zum Abwinken.«
Sie hatten nun die Back erreicht, wo ein anderes Besatzungsmitglied gerade am Farbeausbessern war. Er entfernte den entstandenen Rost und deckte danach sofort die, nun saubere Roststelle mit Mennige ab.
»Hallo, du bist wahrscheinlich der neue Decksmann?«
»Ja, ich bin Fiete.«
»Mein Name ist Reinhard, ich fahre hier als Matrose. Hast du die anderen auch schon kennengelernt?«
»Nee, nur Theo, den Alten und den Steuermann.«
»Ist ja gleich Coffee Time, dann wirst du den Rest der Crew in der Messe sehen und kennenlernen. Eigentlich sehr übersichtlich, die Besatzungsstärke hier an Bord.«
»Das ist in Ordnung, bis dahin kann Theo mich ja noch ein wenig in die Geheimnisse dieses Küstenmotorschiffes einweihen. Hier ist absolut alles Neuland für mich.«
Reinhard war nicht ganz so groß wie Fiete, 1,70 Meter und schlank.
Er wirkte eher unscheinbar und war trotz der sommerlichen Temperaturen und des anhaltend guten Wetters ein eher blasser Typ.
Theo und Fiete waren auf der Back angekommen und standen an der Achterkante am Geländer.
»So, Fiete, das hier ist die Winsch eins für den vorderen Ladebaum. Wenn du mit dem Baum arbeiten willst, musst du natürlich den Windenmotor anwerfen.«
»Läuft die Winsch mit Dampf oder mit Strom?«
»Hast du hier an Deck vielleicht schon irgendwo Dampfleitungen gesehen? Ich nicht. Sie läuft mit keinem von beiden, sie hat ein Dieselaggregat.
Den Windenmotor musst du mit einer Zigarette starten. Zigarette rein und dann kräftig die Kurbel gedreht. Aber aufgemerkt, bei einem Fehlstart schlägt die Kurbel zurück und kann sich als Knochenbrecher erweisen. Eine nicht ganz ungefährliche Sache. Der Meister baut gerade ein Zusatzgestell zum einfacheren Starten der Winsch, mit einem Ausrücklager, welches dem Knochenbrecher dann das Handwerk legt.
Also, bis das Ding fertig ist, immer schön aufgepasst.«
»Wer ist denn überhaupt der Meister?«
»Der Meister ist unser Ingenieur, den kann man hier als den Alleinmaschinisten bezeichnen. Er betreut die Maschine, läuft aber als Tagelöhner, muss allerdings mehrmals in der Nacht in den Fettkeller zum Abschmieren. Er ist eben der Chef im Fettkeller und hat echt gut Plan.«
Nach einem kurzen Rundgang auf der Back, dem sogenannten Vorschiff, waren sie schon wieder auf dem Hauptdeck, Achterkante Back.
»So«, dabei zeigte Theo auf eine verschlossene Tür, »hier geht es zum Kabelgatt und zur Farbenlast. Hier vorn wird alles gelagert, was an Deck für irgendwelche Arbeiten und Reparaturen benötigt wird.
Die Schotten sind nach dem Auslaufen immer fest verschlossen. Du musst nämlich wissen, bei Windstärke fünf und voll abgeladenem Schiff haben wir immer Wasser über Deck und Luken.«
Fiete sah Theo zweifelnd an und konnte sich einer weiteren Frage nicht erwehren: »Was ist das hier eigentlich? Ein U-Boot?«
»Nein, nein, so darfst du das nicht sehen, außerdem ist jetzt noch Sommerzeit, alles ist ruhig, nichts los.
Los, komm, wir latschen mal nach achtern, ist schon Smoke Time.«
Die kleine Mannschaftsmesse, Achterkante Backbordseite, war schon gut besucht, auch der neue Koch war bereits anwesend und schon voll in seinem Element.
Die Messe war sehr einfach eingerichtet: Durch die Außentür geradeaus kam man genau zur Durchgangstür mit Durchreiche zur Kombüse, rechts unten stand ein Kühlschrank, darüber war ein größeres Schapp mit Muggen, Tellern und allerhand anderem Küchen- und Pantry-Krams. Zwei Drittel der Messe nach voraus wurde von einer großen Back und zwei Bänken beherrscht.
Fiete hatte die Messe zusammen mit Theo betreten und versuchte sich nun bei den ihm noch unbekannten Anwesenden vorzustellen: »Hallo, Moin, ich bin Fiete, der neue Decksmann hier an Bord.«
Freundlich lächelnd reichte der Jungkoch Fiete seine Hand.
»Ja, ist ja schon in Ordnung«, kam es nun aus einer Ecke der Messe: »Setz dich man hin und mach nicht so ’ne Welle. Ich bin hier Matrose und mein Name ist Achim. Außerdem, und das kannst du dir gleich hinter die Ohren schreiben, wird hier vor Auslaufen immer ein Käfer an Bord gehievt, das ist übrigens mein Auto!«
»Was hat der denn? Dass er so richtig scheiße aussieht, dafür kann er ja nichts, das ist das Werk von Mutter Natur, aber der Tonfall ist doch wirklich übel.
Und dann hat der als Matrose noch ein eigenes Auto an Bord? Merkwürdige Sitten.«
Achim war von der Statur noch kleiner als Reinhard, der in der anderen Ecke saß und alles schmunzelnd mit ansah und die Situation genoss.
Achim wirkte insgesamt sogar etwas schmuddelig und hatte im Gesicht einige Pubertätsnarben, die ihn nicht gerade wie einen Adonis aussehen ließen.
Theo und Reinhard sahen sich wissend und grinsend an, der Koch allerdings blickte sehr irritiert in die Runde.
Als hätten die beiden es bereits geahnt, bekam nun auch der neue Koch sein Fett weg.
»Koch, sieh doch mal da unter dem Schapp nach, im Kühlschrank, ob es da auch noch genügend Fressalien für die Wachen gibt, ansonsten schwing deinen Arsch in die Kombüse und sieh mal zu, dass du alles zügig ergänzt!«
Achim hatte sich jetzt in seiner netten, zuvorkommenden Art an den Koch gewandt und dieser blickte ihn an, als käme er von einem anderen Stern. Vorerst war er total irritiert.
Der Gesichtsausdruck des Jungkochs hatte sich blitzartig verändert und er verhieß nichts Gutes.
Wortlos verließ er daraufhin die Mannschaftsmesse.
»Meinst du nicht, dass du nun etwas zu weit gegangen bist? Der Junge ist noch nicht einmal eine Stunde an Bord.«
Reinhard hatte sich in aller Ruhe Achim zugewandt, wurde aber just vom Steuermann unterbrochen, der in diesem Augenblick die Messe betrat.
»Also hört mir mal alle eben kurz zu.
Fiete, du bist bei klar vorn und achtern auf der Back als Springmann eingeteilt.
Das heißt, du arbeitest zu 90 Prozent an und mit der Spring, alles andere regeln wir.«
»Was heißt Springmann?«
»Du bedienst die Vorspring, weil der Alte zu 80 Prozent beim Festmachen in die Spring eindampft, um dann easy an den Kai zu klappen.
Verstehst du das?«
»Ja, aber da muss mir am Anfang schon mal jemand von euch etwas unter die Arme greifen, theoretisch habe ich das schon im Sack.
Gehen wir hier auch Wache?«
»Ja, du gehst mit Reinhard 00.00 Uhr bis 06.00 Uhr Wache beziehungsweise von 12.00 Uhr mittags bis 06.00 Uhr abends bei mir. Der Kapitän und ich gehen genauso wie ihr die zwei Wachen.
Immer ein Mannschaftsdienstgrad auf Wache langt uns, das bist in diesem Falle du, Fiete. Nur wenn es hart auf hart kommt, dann holen wir uns den zweiten Wachgänger dazu, der sonst als Tagelöhner läuft.
Alles klar so weit? Auf dem Tanker hast du wahrscheinlich noch nicht allzu oft am Ruder gestanden, kannst du hier alles nachholen, hier wird sehr viel gesteuert. Kiel-Kanal, die Revierfahrten, bei Nebel oder im Eis. Na, das wirst du ja noch alles zur Genüge kennenlernen.
So, gegen 07.00 heute Abend sollen die Stauer mit den Ladearbeiten abgeschlossen haben. Wenn vorher schon die Chance besteht, wollen wir schon laschen und pallen, wo es nötig ist.
Danach machen wir sofort und alle Mann seeklar. Ich betone, ALLE!
Alles gut?«
Ein mehrstimmiges »Jo« erklang und damit war der Steuermann auch schon wieder aus der Mannschaftsmesse verschwunden.
Einen kurzen Augenblick später erschien sein Gesicht noch einmal in der Türöffnung der Messe: »Und nach der Smoke Time greift ihr eben mal alle mit an bei der Übernahme des Proviants. Es ist nicht weltbewegend, aber je eher daran, je eher davon. Wir wollen den Koch doch nicht gleich am ersten Tag fertigmachen. Okay?«
Dabei warf er Achim einen sehr deutlichen, warnenden, aber auch nachdenklichen Blick zu.
Hatte er vielleicht doch etwas von der Unterhaltung mitbekommen, die zuvor in der Messe geführt worden war?
»Alles klar, Steuermann!«, erscholl die mehrstimmige Antwort von der Back aus der Mannschaftsmesse.
Die Übernahme des Proviants gestaltete sich als ein ruhiges Unterfangen und ging ihnen sehr flott von der Hand.
Fiete und Theo schlugen sich danach auf die Wasserseite ihres Kümos und rauchten erst mal in aller Ruhe eine Zigarette, dabei blickten sie immer wieder neugierig und mit kontrollierendem Blick in die Luke.
»Na, das sieht ja schon recht ordentlich aus.«
Die Luke zwei war nun schon bis hoch in den Lukenschacht angeladen. Theo und Fiete blickten gedankenverloren auf das bereits angeladene Stückgut.
»Ja, das sieht wirklich schon sehr gut aus.« Bei diesen Worten näherte sich ihnen von hinten beinahe unbemerkt und sozusagen geräuschlos der Steuermann.
Als er die beiden dann unvermittelt ansprach, zuckten sie fast erschrocken zusammen.
»Die Stauer gehen jetzt nach Luke eins, um die Ladungsarbeiten dort fortzusetzen. Ihr beiden springt nun hier in den Schacht und kontrolliert, ob noch gepallt oder gelascht werden muss! Sollten einige Kisten des Stückgutes nicht pall gestaut sein, sofort nacharbeiten.
Wenn ihr beide es nicht allein schaffen solltet, so holt euch ohne Umschweife Reinhard und Achim dazu, okay? Werft endlich eure Glimmstängel in den Bach und stemmt den Arsch in die Hose! Los jetzt!«
»Alles gebongt, Steuermann.« Damit schnippten sie die Kippen ihrer Zigaretten in den Bach, stiegen über das Lukensüll in den angeladenen Lukenschacht und standen sogleich auf der am höchsten herausragenden Kiste.
Vorsichtig glitten sie über die Kisten und Kästen, verschoben hier oder dort noch die eine oder andere Kiste, damit sie pall stand, und begutachteten die Hohlräume, sofern noch welche zu entdecken waren. Am Ende gab es nur noch vier Positionen, in denen einige Kisten abgesteift und gelascht werden mussten.
Sie holten sich aus dem Kabelgatt das benötigte Material: Drähte, Frösche, Keile und Kanthölzer. Eine knappe Stunde später war Luke zwei perfekt gesichert und die restliche Ladung konnte unbesorgt im Lukentrumpf zwischen den schon in Position gebrachten Scherstöcken abgesetzt werden.
Alle hatten zwischenzeitlich zu Abend gegessen und waren nun zum Seeklarmachen wieder an Deck.
Die restliche Ladung für Luke zwei hatte sehr gut gepasst, auch zwischen den gesicherten Scherstöcken, ohne dass auch nur noch irgendeine Kiste gelascht werden musste. Somit waren die Verladearbeiten in Luke zwei abgelaufen und die Luke konnte angedeckt werden.
Theo und Fiete hatten an der Steuerbordseite schon sämtliche Lukendeckel auf die Scherstöcke gestapelt, als Theo Fiete anstieß und auf Reinhard und Achim zeigte, wie sie beide breitbeinig vor dem Stapel Lukendeckel standen und nun damit begannen, das erste Kompat anzudecken.
»Siehst du, es geht ratzfatz und schon ist ein Kompat angedeckt. Da sie aber aus ihrer Position nur eine bestimmte Anzahl andecken können, werfen sie sich die letzten Deckel in Richtung Schiffsmitte, um dann den Rest anzudecken.«
»Das ist ja geil, aber um immer in diese Löcher zu greifen und dann den eisernen Steg richtig zu erwischen, da müssen die Finger schon wie Krallen sein.«
»Ja, da hast du in gewisser Weise schon recht, aber Kraft in den Fingern bekommst du davon allerdings schon. So, nun lass uns man die anderen Deckel zügig auf die Scherstöcke packen, bevor Achim wieder am Rad dreht!«
»Habt ihr eigentlich Muffe vor Achim oder kommt mir das nur so vor? Er macht ja richtig einen auf dicke Hose.«
»Nein, aber wenn man Problemen aus dem Weg gehen kann, dann sollte man es auch machen.«
»Sehr tiefgründig, mein lieber Theo.«
Zügig hoben die beiden gemeinsam die Lukendeckel aus der Gangbord und türmten sie zu gleichmäßigen Stapeln am Lukensüll und den Scherstockenden auf der Luke auf.
Nun konnten die noch offenen Kompate zügig angedeckt werden.
Da Achim und Reinhard schon alte Routiniers waren, hatten sie die Arbeit auch voll im Griff.
»Jetzt sollten wir zusehen, dass wir die beiden Persenninge über die Luke gezogen bekommen.
Siehst du, die andere Luke ist auch schon beinahe fertig.«
Achims Laune hatte sich augenscheinlich etwas verbessert, warum auch immer, denn nun grinste er genüsslich vor sich hin.
»Aber auch nur fast, denn auf die doppelte Persenning müssen auch noch die Sicherungsbügel gelegt und dann verschraubt werden.
Nun aber erst mal one by one, Persenning rauf, einschlagen und verschalken. Und bevor wir am Ende den Baum runterlegen, müssen wir sehen, dass wir einen Kranführer bekommen, der uns das Auto auf die Luke setzt.«
Nach diesen Worten drehte Achim sich um, blickte zur Kanzel des Kranfahrers hinauf, legte beide Hände, zu einem Sprachrohr geformt, an seinen Mund und schrie mit aller Kraft: »He, Meister! Kannst du uns vielleicht eben mal die Persenning auf die Luke drehen!« Und zeigte dabei auf die angedeckten MC-Stemm der Luke zwei.
Da im Moment scheinbar keine Ladung für Luke eins an der Kai bereitstand hob der Kranführer verstehend die Hand und drehte auch schon seinen Ausleger über die beiden Persenningrollen und nachdem Achim sie angeschlagen hatte, hievte er sie kurz an, um sie sofort ein Stück weiter auf der Luke wieder abzusetzen.
»Los, Jungs, zackig jetzt!«
Und schon waren alle vier Seeleute auf der Luke, rollten die ehemals sauber zusammengerollte Persenning auseinander und zogen gleichmäßig Schuss für Schuss über die angedeckte Luke.
Am Ende hingen an allen Seiten der Luke noch Teile der, wie es schien, viel zu großen Persenning herab.
»So, nun komm man mal zu mir.« Achim winkte Fiete mit einer befehlenden Handbewegung zu sich heran: »Ich will dir nun zeigen, wie die Persenninge an den Ecken eingeschlagen werden, damit nach dem Verschalken bei Seeschlag kein Wasser in die Luken eindringen kann.
Zuerst schlägst du die Persenning so ein, dass das ganze Lose hinter der Persenning verschwindet und nicht mehr zu sehen ist.
Der Rest sollte an der Schalkkante abschneiden, an den Ecken wird jede Persenning zu einem langen Dreieck gefaltet und gegenläufig eingeschlagen, so dass alles glatt ist und die Spitzen hinter der Persenning immer in die Lukenmitte zeigen. Die Persenning, die Theo und Reinhard soeben auf der Luke landeten, ist die Deckpersenning und die wird an den Ecken entgegengesetzt eingeschlagen. Sobald alles fertig verschalkt ist und die Keile sitzen, hat Seeschlag keine Chance mehr, in die Luke einzudringen. Kapiert?«
Fiete blickte Achim mit großen Augen an und nickte eifrig.
»Wenn wir so viel Zeit haben und ich die Chance zum Üben bekomme, sollte es mir wohl nicht allzu schwer fallen, diese Persenning an den Ecken richtig einzuschlagen.«
»Dann mach es. Reinhard, Theo und ich, wir breiten jetzt die zweite Persenning auf der Luke aus und du kannst ja schon mal in der Zwischenzeit ausprobieren, ob du die Ecke hier richtig eingeschlagen bekommst.
Ich sehe mir das Resultat an, sobald wir die zweite Persenning glatt gezogen haben.«
Fiete versuchte sich nun an der Persenningecke gütlich zu tun und hatte es wirklich schon nach kurzer Zeit vollbracht. Er hatte einen Winkel gebaut und das Dreieck nach seiner Meinung korrekt eingeschlagen und glatt unter die äußere Lage der bereits liegenden unteren Persenning geschoben.
Stolz winkte Fiete Achim zu, er möge doch zu ihm kommen und sein vollendetes Werk begutachten.
Achim sah sich die Ecke an und grunzte nur vor sich hin: »Hab ich schon besser und schneller gesehen.« Und dann rief er Theo und Reinhard zu: »Schmeißt schon mal die Bügel auf die Luke, der Meister stellt uns gleich noch den Käfer darauf, danach brauchen wir nur noch die Bügel sichern und den Baum runterlegen.«
Achim hatte noch gar nicht ganz ausgesprochen, da hupte der Meister auch schon und Achims Wagen schwebte über Luke zwei ein. Die Schauerleute auf dem Kai hatten Achims Käfer schon angeschlagen. In wenigen Minuten war der VW auf der Luke gelandet und abgehakt. Zwei Mann an die Geien, einer an dem Kontroller und schon, ehe man sich’s versah, war auch der Baum zwei weggefiert und lag in der Gabel. Runner an Deck eingeschäkelt, die Lose durchgeholt und gut.
Na, das war ja bis hierher alles sehr gut gelaufen.
Reinhard blickte sich einmal im Kreis um und hob, als wäre es nun die letzte Aufforderung, aufmunternd den Kopf: »So, nun gehen wir erst mal alle nach achtern, einen smoke machen, und ziehen uns dabei genüsslich ein Bier rein, okay?«
Achim blickte ihn nun doch leicht pikiert an.
»Achim, hast du ein Problem damit?«
»Nein, nein, für mich ist alles gut, alles wunderbar. Kommt, lasst uns man eine kurze Pause machen. Reinhard hat schon recht, Arbeit ist auch noch genug vorhanden, die läuft uns nicht weg.«
Gemeinsam gingen sie nach hinten Richtung Achterschiff.
Nachdem sie sich ihre Biere aufgerissen hatten und die ersten Glimmstängel im Abendlicht des Hamburger Hafens erglühten, legte sich die Anspannung der soeben erledigten Arbeiten ein klein wenig.
»Was meint ihr?«
Reinhard blickte gespannt in die kleine Runde und wiederholte seine Worte: »Was meint ihr, gibt es in Kotka ordentlich was zu poppen? Ich meine außer den üblichen Verdächtigen gibt es dort ja nicht allzu viele. Die Hühner sind sich in gewisser Weise ja alle gleich, saufen, saufen und nochmals saufen, poppen geht dann vielleicht noch mal gerade auf dem Rand mit.«
»Wenn wir nach Hamina gehen würden, dann hätten wir ja hundertprozentig Wodka-Lisa auf dem Zettel, aber vielleicht ist sie ja auch gerade in Kotka, wenn wir dort unsere Ladung löschen. Ab und an bleibt sie ja auch auf einem der Kümos und macht dann eine Küstenreise mit. Da wäre es gut möglich, sie dann dort auch zu treffen.«
Theo hatte sich nun zu Wort gemeldet und seine Meinung zur Wodka-Lisa geäußert. Das hätte er gar nicht gebraucht, denn außer Fiete und dem Koch kannten sie sowieso alle hier an Bord. Ihr Ruf eilte ihr voraus, die gesamte finnische Küste rauf und runter.
Nun sprach Theo Fiete direkt an: »Fiete, mit der Alten musst du auch nicht losschieben, zuerst einmal ist sie viel zu teuer, so viel Schnaps, wie die Tante säuft, kannst du gar nicht bezahlen, und zweitens, solltest du dich doch mit ihr einlassen, dann hast du schon verloren.
Die säuft dich untern Tisch, ohne mit der Wimper zu zucken.
Glaub mir, die will auch nur saufen, mit Poppen hat die nicht viel im Sinn.«
Reinhard und Achim nickten zustimmend.
»Ich habe mal von einem Matrosen gehört, der sie wirklich gestippt hatte und die ganze Nacht mit ihr in der Koje verbrachte. Sie soll nicht der absolute Bringer im Bett gewesen sein, reichte man gerade so für den Hausgebrauch.
Also vergiss es, suche dir eine nette, unbedarfte Finnin und dann machst du mit der den Fisch klar!«
Die Jungs tranken soeben den letzten Schluck Bier, hingen noch ein wenig ihren Gedanken nach, die Zigaretten waren auch längst aufgeraucht, als Steuermann Frühling um die Ecke bog.
»Aha, hab ich es mir doch gedacht! Macht ihr hier einen Verholer oder was soll das hier sein?«
»Steuermann«, Achim blickte ihn todernst an und war nun das Sprachrohr für alle, »ist bereits erledigt und Luke zwei ist auch schon seeklar, selbst der Käfer ist schon an Bord. Wir wollten uns just in diesem Augenblick wieder an Deck begeben, um die Restarbeiten an Luke zwei zu erledigen, vielleicht sind bis dahin ja auch die Stauer mit den Ladearbeiten in Luke eins fertig.«
»Der Stauervize war gerade bei mir, die Ladearbeiten sind abgeschlossen. Ihr könnt also alles komplett seeklar machen.
Haut rein, sobald ihr fertig seid, ist Ausscheiden. Also macht mal etwas Attacke, alles eure Zeit.
Morgen um sieben ist klar vorn und achtern, nur damit ihr gleich Bescheid wisst. Deckwaschen passiert morgen nach dem Auslaufen auf der Elbe.«
Die vier nickten verstehend und trabten zurück an Deck zur Luke zwei. Ohne langes Gerede wurden dort die Restarbeiten erledigt, um dann sofort Luke eins in Angriff zu nehmen. Ziemlich wortkarg verrichteten die vier die letzten Ladungssicherungsarbeiten, deckten die Luke eins an, Persenning drübergezogen, Baum runter, Sicherungsbügel auf die Luke, verschraubt, gesichert, fertig.
Fiete stellte sich noch kurz unter den Strahl, ließ sich danach in seine Koje fallen und versank in einen tiefen, traumlosen Schlaf.
»Reise, Reise.«
Eine sehr eindringliche, laute Stimme holte Fiete direkt aus Morpheus’ Armen augenblicklich zurück in die Gegenwart. Er war der Meinung, er hätte sich erst vor zehn Minuten in die Koje gelegt, aber ein Blick auf seine Armbanduhr belehrte ihn eines Besseren: Es war halb sieben und der Steuermann hatte ihn soeben geweckt.
»Los, hoch mit den morschen Knochen, in einer halben Stunde ist klar vorn und achtern.«
Fiete schälte sich aus seiner Koje und zog sein sommerliches Arbeitszeug, Nietenhose und kurzärmeliges Hemd, an und begab sich in die Messe. Hier hatte der Koch bereits für frisch aufgebrühten Kaffee gesorgt und ihn für die Jungs bereitgestellt.
»Na, Fiete, alles fit?«
Theo sah Fiete fragend an, während er genüsslich den heißen Kaffee schlürfte.
»Ich glaube, Theo ist doch ein Bauer, so wie er seinen Kaffee schlürft!«
»Jetzt können wir mal wieder ordentlich steuern, erst die komplette Elbe runter bis Brunsbüttel und dann noch durch den Kiel-Kanal bis in die Ostsee hinein.«
»Das ist doch in Ordnung, so lern ich wenigstens gleich richtig, wie alles funktioniert!«
»Bei den blöden Rudertörns wirst du noch abkotzen, glaub mir. Das Einzige, was du da bekommst, sind richtig deftige Krampfadern vom ewigen Stehen.«
»Wieso? Wie lange sind denn die Rudertörns?«
»Na, immer Stunde um Stunde während der Wache, aber es summiert sich doch ganz schön. Kannst du mir schon glauben.«
»So, nun hört auf zu sabbeln, ab auf eure Stationen. Theo und Achim achtern, Reinhard und Fiete sind für die Back beim Steuermann eingeteilt.
Also macht mal, wir müssen los.«
Alle begaben sich auf ihre Station.
Vorn auf der Back angekommen, meldete sich der Steuermann sofort über die Wechselsprechanlage beim Kapitän im Steuerhaus: »Hier vorn ist alles gut!«
Die Festmacher am Kai standen bereit und der Alte ließ nun ein deutliches »Vorleinen los!« von sich hören. Sofort warfen der Steuermann und Fiete die beiden Vorleinen los und holten sie gemeinsam, Hand über Hand, ein. Danach begab sich Fiete augenblicklich an die Vorspring und hörte auch schon, wie die Stimme des Kapitäns aus dem Lautsprecher der Wechselsprechanlage ertönte: »Leggo Vorspring!«
Fiete warf die Törns vom Poller frei und der Steuermann eilte ihm zu Hilfe, um die Herkulesleine gemeinsam mit ihm einzuholen. Dabei mussten sie allerdings sehr stark auf Fleischhaken achten.
Die ›LIBROMADEIRA‹ sackte ganz allmählich achteraus richtig in die Achterspring hinein. Dabei kam das Vorschiff schon recht gut von der Kaianlage frei und alle spürten sofort die Vibrationen im Schiff und unter ihren Füßen, nachdem die Maschine umgesteuert war und der Kapitän voraus gegeben hatte.
Alle Leinen waren nun los und eingeholt und die ›LIBROMADEIRA‹ machte langsame Fahrt in Richtung Elbe auf das Hauptfahrwasser zu.
Das war schnell erreicht und der Alte hatte den momentanen Wachgänger, Theo, schon am Ruder eingewiesen.
Nach einem guten Frühstück fanden sich Achim, Fiete und Reinhard in Regenzeug an Deck wieder. Es war bereits Wasser an Deck bestellt worden, so dass sich Fiete zum ersten Mal richtig austoben konnte. Das kurze Strahlrohr des Schlauches fest im Griff, spülte er aus allen Ecken und von der Lukenpersenning den Dreck, den Staub des Sommers und die letzten Reste der von den nun nicht mehr an Bord weilenden Stauern achtlos liegen gelassenen undefinierbaren Kleinigkeiten weg. Reinhard achtete darauf, dass Fiete immer genug Lose im Schlauch zur Verfügung stand, und Achim fegte derweil mit einem Besen den gröberen Schmutz durch die Speigatten und Wasserpforten nach außenbords.
Kurz vor dem Mittagessen waren dann auch das komplette Deck und die Luken von den letzten Spuren des Hafens und des Ladens befreit.
Alles war wieder sauber und ordentlich.
Nach der Mittagspause war dann auch schon wieder klar vorn und achtern; die Einfahrt zum Kiel-Kanal, die Schleuse Brunsbüttel, war erreicht.
Das Schleusen war keine große Sache, aber für den Decksmann Fiete beim ersten Mal doch ziemlich aufregend und natürlich neu.
Das Einlaufen in die Schleuse, die ›LIBROMADEIRA‹ dort festmachen, dann wieder stand by, warten, bis die alte Schleusenkammer sich langsam mit den verschiedensten Schiffstypen, groß und klein, gefüllt hatte und zu guter Letzt die dicken, schweren Schleusentore geschlossen wurden.
Daraufhin wurde der Wasserstand in der Schleusenkammer dem des Kiel-Kanals angepasst, das kanalseitige Schleusentor öffnete sich und schon ging die Reise nach Skandinavien, durch den nun vor ihnen liegenden Kiel-Kanal.
Später dann auch das Passieren der Schleuse Kiel-Holtenau, an einem schönen, lauen Spätsommerabend.
Die Ostsee war unwahrscheinlich blau, spiegelglatt und kein Lüftchen regte sich. Sie spiegelte wohl tatsächlich das dunkle Blau des Himmels im letzten Licht des vergehenden Tages wider.
Dieses wunderbare Spätsommerwetter eignete sich natürlich vorzüglich für die anstehenden, diversen Ausbesserungsarbeiten.
Für die Maaten auf der ›LIBROMADEIRA‹ selbstverständlich die Chance, zuzutörnen und ihre Überstundenkonten ein wenig zu erhöhen.
Fiete und Reinhard waren auf der Back beschäftigt und steckten dort Rost. Diese Stellen mennigen sie danach auch sofort, damit der Rost nicht augenblicklich wieder durchbrach. Dabei verfielen beide in einen Trott, der die Arbeit zur schönsten Nebensache werden ließ, und wie von selbst entwickelte sich zwischen den beiden ein intensives Männergespräch.
»Du, Fiete, warst du auf Aruba auch mit deinen Kumpel im Puff?« Reinhard sah Fiete etwas scheel von der Seite an, nachdem er ihm diese Frage gestellt hatte.
Aber Fiete antwortete ihm sofort ohne Umschweife: »Ja, was glaubst du denn?
Hattest du dir vorgestellt, alle toben an Land zum Poppen, nur ich Depp bleibe an Bord? Nichts da.
Wir gingen in mehreren Gruppen an Land und haben es uns gut gehen lassen.
Gab zum Abschluss noch eine deftige Hauerei mit ein paar bekloppten Amis.
Aber warum fragst du?«
»Tja, ich war ja bisher nur auf Küstendampfern und deshalb wollte ich mal wissen, wie es denn so ist auf der großen Fahrt.
Und du hast doch wohl noch alles frisch im Gedächtnis oder nicht? Deshalb habe ich dich danach gefragt.«
»Na, das mit dem Tanker, das ist schon etwas anderes als hier auf so ’n lütten Kümo, trotzdem ist es doch alles eine Sache der Perspektive, aus der es der Betrachter sieht.
Auf so einem großen Überseedampfer, sprich Tanker, hast du natürlich dementsprechend mehr Besatzungsmitglieder.
Größere Arbeiten werden dort eben auch von ein paar Männern zugleich erledigt. Hier bei euch muss man, so schätze ich mal, sehr gut Hand in Hand arbeiten.«
»Da hast du recht, aber du musst nicht ›euch‹ sagen, sondern du gehörst hier und jetzt genauso zur Mannschaft wie wir.
Hier hast du keine langen Seetörns, du bist in sehr kurzer Zeit wieder im Hafen und hast dabei auch noch ganz ordentliche Liegezeiten.
Mit den Dockschwalben ist das hier manchmal nicht so ganz einfach, weil sie immer gerne und viel saufen. Dafür sind sie aber immer spitz und willig. Für die Popperei musst du so gut wie nichts abdrücken. Hauptsache, du hast immer genug Schnappes vorrätig! Da solltest du ein Augenmerk drauf haben.
Und denk dran, hier gehst du nicht in den Puff, hier kommen die Mädels zu dir und es bereitet noch Unmengen Spaß!
Die wollen immer richtig affengeil Party machen.
Hully-Gully, wenn du verstehst, was ich meine.
Du musst dich natürlich während der wöchentlichen Kantine auf See dementsprechend mit alkoholischen Getränken eindecken.
Wenn du verstehst, was ich meine.«
»Warum sagt der Kerl bloß immer: ›Wenn du verstehst, was ich meine.‹? Vielleicht ein kleiner Tick von ihm.«
»Wie stehen denn der Alte und der Steuermann zu dem ganzen Alarm, der dann hier abgeht? Es ist doch bestimmt nicht immer so ganz ruhig oder?«
Fiete blickte Reinhard nun doch fragend an.
»Wenn seine Frau nicht an Bord ist, feiert er manchmal schon mit, ist aber eher selten. Ansonsten sind unsere Feten immer Selbstgänger, du darfst nur morgens danach zu Arbeitsbeginn nicht verpennen, darin verstehen der Alte und Frühling keinen Spaß. Ansonsten können wir in unserer Freizeit machen, was wir wollen, und feiern, wie schon gesagt, bis zum Abwinken.«
»Na, mein Lieber, dann muss ich mal während der nächsten Kantine ordentlich zuschlagen und mir ein paar Buddeln und ausreichend Zigaretten an Land ziehen.«
Reinhard winkte ab, dabei war sein Blick eher ein klein wenig besorgt: »So einfach ist das nicht, laut den Zollbestimmungen darfst du nur eine Flasche Alkohol und maximal 200 Zigaretten besitzen.
Blondie, wenn du mehr hast und sie kriegen dich am Arsch, bist du offiziell ein Schmuggler und dann machst du Zahlemann und Söhne. Eine deftige Zollstrafe, wenn nicht sogar Knast, erwartet dich dann anstelle von scharfen Weibern und sündhaftem Laster.«
Es war so, als hätte Reinhard einen bärigen Witz gemacht, den aber nur er selbst verstand, urplötzlich begann er lauthals zu lachen und schien sich köstlich zu amüsieren.
Über seine eigenen Worte?
»Irgendwie kommt Reinhard mir doch etwas seltsam vor und weshalb nennt er mich plötzlich Blondie? Ich bin zwar blond, aber bestimmt nicht sein ›BLONDIE!‹ Und schon gar nicht schwul!«
»Komm, Reinhard, lass uns man zusehen, dass wir diese Ecke hier fertig gesteckt kriegen, dann eben abfegen und mennigen, dann ist sowieso Mittag.
Ach, was ich noch sagen wollte, mein Name ist auch für dich ›FIETE‹ und nicht ›BLONDIE‹, das kannst du gleich knicken!
Ich hoffe du hast mich verstanden!«
Reinhard sah Fiete zuerst etwas verdutzt an, antwortete dann umgehend, aber dafür ganz ruhig: »Du musst nicht gleich so angepisst reagieren, war doch nur Flachs. Bist wohl etwas sensibel?
Aber wenn du es so haben möchtest, dann immer ›FIETE‹. Ich hab damit bestimmt kein Problem.«
»Na, das ist doch mal ein Wort. So, alles ist gut und nun gehen wir nach achtern in die Messe zum Essen.«
Wortlos, jeder seinen Gedanken nachhängend, gingen die beiden nebeneinander her in Richtung Mannschaftsmesse.
Die helle Sommersonne hatte bereits den Zenit überschritten, schickte aber trotzdem weiterhin ihre warmen Strahlen auf die ›LIBROMADEIRA‹ und ihre Crew herab.
So verlief der kurze Seetörn durch die immer noch spiegelglatte Ostsee, begleitet durch das tägliche Allerlei, beinahe wie im Fluge.
Fiete kam kurz vor Mitternacht zusammen mit Reinhard in das Ruderhaus. Es war jetzt schon alles reine Routine. Im dunklen, immer etwas diffusen Licht der skandinavischen Spätsommernacht verschwammen fast die flachen Hügel, durch die die ›LIBROMADEIRA‹ nun beinahe geräuschlos hindurchglitt. Die Nacht schien alle entstehenden Geräusche sofort in sich aufzusaugen.
Die beiden betraten das Ruderhaus mit einem lockeren »Moin, Moin!«.
Steuermann Frühling betrachtete sie nur ganz kurz und meinte: »Lös man gleich einer den Rudergänger, ich glaube der Jung ist nun doch etwas kaputt!«
Keinerlei Kommentare, von keiner Seite.
»Stopp! Hat einer von euch eine Mug Kaffee für mich mitgebracht?«
»Nee, sollten wir denn? Davon wusste ich nichts. Jedenfalls nicht, dass Sie jede Wache mit einer Mug Kaffee beginnen.«
»Okay, komm man ans Ruder und übernimm.
Theo, bevor du zur Koje gehst, mach uns man noch eine Kanne frischen Kaffee, aber schön heiß, so wie sich das gehört.
Fiete, und du weißt ab sofort Bescheid, sollten wir auf See sein und du schlägst hier um Mitternacht auf, in Zukunft nie ohne eine Mug heißen Kaffee für mich! Alles klar?«
»Ja, Herr Steuermann, ist in Ordnung, nur gestern Nacht haben Sie davon rein gar nichts erwähnt, sonst hätte ich das heute Morgen schon automatisch erledigt.«