Das

Aroma

Yoga

Handbuch

Katja Otter

Originalausgabe | 1. Auflage 2021

© Crotona Verlag GmbH & Co.KG | Kammer 11 | D-83123 Amerang | www.crotona.de

© der Fotos: shutterstock.com

© Fotos der Yoga-Stellungen: Katja Otter | Fotografin: Viola Jagl

ISBN Printausgabe 978-3-86191-223-1

ISBN ebook 978-3-86191-243-9

Es ist natürlich selbstverständlich, dass bei ernsthaften Erkrankungen ärztliche Hilfe unumgänglich ist. In einem solchen Fall kann eine Selbstbehandlung so-gar lebensgefährlich werden.

Was hier gesagt und geraten wird, soll also keinesfalls den Arzt oder Heilprak-tiker ersetzen, sondern es will vielmehr das Allgemeinwissen und den Wert natürlicher Heilkräfte erweitern, damit man sich bei Bedarf mit einfachen, na-türlichen Mitteln selbst helfen kann.

Die Autorin und der Verlag können jedoch keine Haftung für Folgen aus dem richtigen oder unrichtigen Gebrauch der hier dargestellten Methoden und Re-zepte übernehmen.

Inhalt

1 Meine Yoga-Reise Das silberne und das goldene Buch ....................5

Jede große Reise beginnt mit einem kleinen Schritt ....................................7

2 Die fabelhafte Welt der ätherischen Öle ..........................................49

Was sind ätherische Öle? .........................................................................53

Wie werden ätherische Öle hergestellt? ....................................................54

Wie kann man ätherische Öle anwenden? ................................................55

Was ist der Unterschied zwischen naturrein, natürlich und

naturidentisch? .......................................................................................61

Worauf soll man beim Kauf von ätherischen Ölen achten? Was steht

auf den Etiketten? ...................................................................................63

Warum sind ätherische Öle wichtig? ........................................................64

Wie wende ich ätherische Öle richtig und sicher an? .................................65

Geranium (Pelargonium graveolens) ........................................................71

Lavendel (Lavandula angustifolia) ...........................................................77

Orange (Citrus sinensis) ..........................................................................80

Pfefferminze (Mentha piperita) ................................................................83

Rosenextrakt (Rosa damascena, Rosa centifolia) ......................................86

Rosmarin (Rosmarinus officinalis) ..........................................................89

Salbei (Salvia officinalis) ..........................................................................92

Sandelholz .............................................................................................95

Weihrauch oder Olibanum (Boswellia carterii) ........................................98

Ylang Ylang (Cananga odorata) .............................................................101

Zedernholz (Cedrus atlantica) ...............................................................104

Zitrone (Citrus Limon) ..........................................................................107

Zypresse (Cupressus sempervirens)........................................................110

3 Die Kombination von Yoga mit ätherischen Ölen .............................113

Warum macht es Sinn, Yoga

mit ätherischen Ölen zu kombinieren? ......................................................113

Wie können die ätherischen Öle in einer Yoga-Stunde

angewendet werden? ................................................................................115

Welche Besonderheiten sollte ich bei einer

Aroma-Yoga-Stunde einplanen? ................................................................117

4 Yoga mit ätherischen Ölen Fünf Sequenzen zur Praxis ..................121

Detox Yoga zum Entgiften und Reinigen

von Körper, Seele und Geist .....................................................................148

Restoratives-Yoga Entspannung Pur .......................................................156

5 Tipps und Tricks für den Alltag ......................................................173

Sechs Übungen zur Meditation, Atemübung, Selbstreflexion .....................174

Ätherische Öl-Rezepte .............................................................................182

6 Be inspired be you .......................................................................187

Danksagung ...........................................................................................190

Literatur .................................................................................................190

Über die Autorin .....................................................................................191

Meine Yoga-Reise

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Das silberne und das goldene Buch

Die Schamanen der Anden sagen, dass wir mit zwei Büchern auf die Welt kommen, einem goldenen und einem silbernen Buch.

Das silberne Buch erhältst du bereits vollgeschrieben, wohingegen das goldene Buch zunächst leer ist.

Wir verbringen eine Zeit unseres Lebens damit, das geschriebene Buch zu stu-dieren, es zu bearbeiten, zu befolgen und nach dem zu leben, was dort ver-merkt ist.

Laut den Mythen kommt im Leben eines jeden Menschen der Zeitpunkt, an dem er das silberne Buch weglegen und anfangen muss, sein eigenes Buch zu füllen: Das goldene Buch!

Das ist der Moment, an dem du beginnst, Verantwortung zu übernehmen, wie du dein Leben gestalten und deinen eigenen Lebenstraum verwirklichen möchtest.

Du bist ab dann ein Mensch, der gerne das erlangte Wissen und seine Leiden-schaft mit anderen teilt. Bei mir war dies der Zeitpunkt in meinem Leben, als ich in mir das starke Verlangen fühlte, dass ich gerne meine Yoga-Erfahrun-gen, meine Liebe zu anderen Ländern und Kulturen und meine Leidenschaft für ätherische Öle sowie den Gedanken der Nachhaltigkeit leben und weiter-geben wollte.

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Jede große Reise beginnt

mit einem kleinen Schritt

Meine Yoga-Reise begann vor zwanzig Jahren in Abu Dhabi, in den Verei-nigten Arabischen Emiraten. Ich befand mich gerade in einer riesigen „Bliss Bubble“ (Glücksblase) in meinem Leben, denn ich führte mit meinem Mann das Leben, das wir uns gemeinsam erträumt hatten. Ich war sehr glücklich mit meinem Job im PR- und Marketing Management eines 5-Sterne-Hotels und genoss das Leben in vollen Zügen. Sowohl mein Mann als auch ich waren beruflich erfolgreich und erkundeten an den Wochenenden Land und Leute in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Wir liebten es, mit unserem Jeep und Freunden aus aller Welt in die Wüste zu fahren, dort zu übernachten und in den schönsten Sternenhimmel zu blicken, den man sich vorstellen kann. Wir waren eine sich magisch ergänzende Einheit in unserer Beziehung, und mit unserem Umfeld konnten wir das Licht strahlen lassen und auch wieder emp-fangen.

So geschah es, dass diese glückserfüllte Zeit, in der Liebe und Freude in Fül-le vorhanden waren, ein weiteres strahlendes Licht hervorbrachte und neu-es Leben in mir heranwuchs. Ich war schwanger mit unserem ersten Sohn, und dieses Ereignis war die Krönung der Glücksgefühle und verlieh diesem Lebensabschnitt eine neue Dimension. Ich führte eine problemlose Schwan-gerschaft. Ich fühlte mich gesund und stark. Allerdings wuchs auch mit der Größe des Bauches die Angst vor unvorhergesehenen Komplikationen wäh-rend der Geburt und die Sorge vor der Ungewissheit, was dann auf mich zu-

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kommen würde. Viele Fragen, viele Ängste und Zweifel schwirrten plötzlich in meinem Kopf herum.

So suchte ich nach Methoden, um diese negativen Gefühle zu reduzieren und mich zu beruhigen. Schließlich kaufte ich mir ein Buch zum Thema Yoga und Meditation. Ich begann jeden Abend gewisse Körperhaltungen und Atem-übungen zu praktizieren. Vor allem faszinierten mich die positiven Effekte der Pranayama-(Atem)übungen, da man über die Atmung einen direkten Einfluss auf das vegetative Nervensystem hat. Ich spürte schon bald, wie ich über diese gezielten Atemmethoden meine innere Unruhe ablegen konnte und gelassener wurde.

Meine Intuition sprach schon damals zu mir und flüsterte mir eine Yoga-Weis-heit ins Ohr:

„Yoga ist das zur Ruhe bringen der immer

wiederkehrenden Gedanken im Geist.“

Dies ist ein Sutra von Patanjali, dessen Werk als zentraler Ursprungstext für den Yoga gilt. Wörtlich übersetzt bedeutet Sutra „Faden“. Das Yogasutra ist demnach ein Leitfaden für die Yoga-Philosophie und eine der ältesten Überlie-ferungen der Yoga-Tradition.

Es ist interessant, dass meine Yoga-Reise ausgerechnet in einem muslimischen Land seinen Ursprung fand, denn in der arabischen Welt ist bis heute die Ver-breitung und Ausübung von Yoga nach wie vor sehr reduziert.* Zur damaligen Zeit gab es nur eine einzige englisch-sprachige Yoga-Lehrerin in Abu Dhabi.

* Allerdings war der Yoga bereits sehr früh im arabischen Raum vertreten. Das Yogasutra wurde um das Jahr 1000 vom muslimischen Universalgelehrten al-Biruni ins Arabische übersetzt, das Kitab Batanjali. Eine erste englische Übertragung, die jedoch nur das 1. Kapitel umfasste, erschien in Indien hingegen erst im Jahr 1852.

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Die Geburt meines ersten Sohnes war sehr kraftraubend und nicht ganz oh-ne Komplikationen. Aber ich bin felsenfest davon überzeugt, dass ich diese Strapazen ohne meine gezielten Atemübungen, durch welche ich mehr Gelas-senheit entwickeln konnte, und durch die körperliche Vitalität nicht so leicht durchgehalten hätte.

Der erste Yoga-Samen war hiermit gesät worden,� die ersten Schritte auf dieser faszinierenden Reise waren getan und gleichzeitig mit der Schwangerschaft und Geburt meines Sohnes begann meine Yoga-Reise

Zwei Monate später wurde mein Mann beruflich nach Tokio versetzt. Wir zogen im Sommer 2002 in das Land der aufgehenden Sonne und konnten als Jungfamilie ein neues Lebenskapitel schreiben.

Mit einem Säugling und einem Umzug in ein neues Land, wo ich wie eine Analphabetin durch die Straßen und Supermärkte lief, war ich vor ganz neue Herausforderungen gestellt, und es blieb wenig Zeit für eine regelmäßige Yo-ga-Praxis. Aber ich bemerkte, dass auch nur fünf Minuten Pranayama (Atem-übungen) oder zehn Minuten Sonnengruß (eine Yoga-Sequenz) in der Früh bereits einen positiven Effekt auf meine mentale und physische Verfassung im weiteren Tagesverlauf bewirkten. Ich war gelassener und fühlte mich vitaler.

Nach den ersten Monaten des Einlebens und nachdem wieder eine gewisse Routine in unseren Alltag eingekehrt war, regte sich in mir der starke Wunsch, dass ich noch wesentlich mehr und regelmäßiger Yoga erfahren möchte, am liebsten angeleitet durch eine erfahrene Yoga-Lehrerin.

Jedoch gab es zur Erfüllung dieses Wunsches zwei große Herausforderungen: Zeit und Sprache.

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Ich fand nur wenige und kurze Zeiträume, in denen ich mich von meinen Pflichten als junge Mutter freischaufeln konnte, und nutzte vor allem einen Tag am Wochenende, wo mein Mann bei unserem Sohn bleiben konnte, um in eine Yoga-Schule zu gehen. Ich hatte großes Glück und fand in der Nähe unse-rer Wohnung eine japanische Yoga-Lehrerin, die auch auf Englisch unterrich-tete. Im Jahre 2002 gab es in Tokio nur sehr wenige Yoga-Lehrer, die englische Yoga-Stunden anboten. Diese Yoga-Lehrerin war sehr inspirierend und hinter-ließ einen tiefen Eindruck in meinem Herzen. Sie unterstützte das Wachstum meines Yoga-Samens und meine Faszination am Yoga begann sich weiter in meinem Körper, meiner Seele und meinem Geist zu verankern. Zum ersten Mal konnte ich den Wunsch tief in mir spüren, eine Yoga-Lehrer-Ausbildung zu absolvieren, um meine Erfahrungen noch mehr vertiefen zu können.

2003 wurde mein zweiter Sohn in Tokio geboren. Es kamen ein paar intensive Jahre, die ich gerne als „Baby-Jahre“ bezeichne, da ich meine Kraft und Le-bensenergie voll und ganz in die Erziehung meiner zwei kleinen Söhne steck-te. Eine für mich sehr erfüllende Aufgabe, die mich allerdings oft an meine physischen und psychischen Grenzen stoßen ließ. Der Schlafentzug und die körperlichen Anstrengungen, wie Einkaufstaschen und Babys zu tragen, stän-dig hinter den Kleinen hinterherzulaufen, sie zu unterhalten, sie zu beruhigen, sie zu füttern und sie zu beschützen, und jeden Tag einen Doppelkinderwagen durch die engen und teilweise sehr steilen Straßen Tokios zu manövrieren, ließen mich abends immer sehr erschöpft ins Bett fallen. Es war keine Ausnah-me, wenn ich beim Vorlesen der Gute-Nacht-Geschichten noch vor den beiden Buben in deren Bett einschlief. Da ich bereits untertags ständig in Bewegung war, hatte sich mein Bedürfnis nach den körperlichen Asanas stark in den Hintergrund verlagert, denn ich war oft zu müde für diese Übungen. Aber ich entdeckte in dieser Zeit das sogenannte Restorative-Yoga, bei dem man den Körper, gut gestützt durch Decken, Blöcke und Polster, in passive Yoga-Posi-tionen führt, wie zum Beispiel Drehungen, Rückwärts- oder Vorwärtsbeugen,

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und sich somit mehr Energie zuführt, ohne körperliche Anstrengung einzuset-zen. Ich machte die Erfahrung, dass es immer einen bestimmten Yoga-Stil für die unterschiedlichen Bedürfnisse in den einzelnen Lebensphasen gibt. Als ich noch keine Kinder hatte, wollte ich mich gerne auspowern, am besten zu lauter Musik; denn mein Energielevel war sehr hoch. Als ich dann zwei Kleinkinder daheim hatte, war ich erschöpft und sehnte mich nach Ruhe und Erholung. Früher war mein Bewusstsein mehr auf das Äußere gerichtet, auf die Form der Posen oder die Ausrichtung des Körpers; doch je älter ich wurde, umso mehr gewann das innere Gleichgewicht, die innere Kraft, die Atmung und das Zur-Ruhe-Kommen der Gedanken an Bedeutung.

Im Jahr 2005 zogen wir mit unseren zwei Söhnen von Tokio nach New York, von einem Großstadtdschungel in den nächsten. Ich begann zunächst als As-sistentin der Geschäftsführung bei einem österreichischen Unternehmen in New York zu arbeiten und entdeckte ein kleines Yoga-Studio in der Nähe un-seres Hauses, wo ich regelmäßig Yoga-Stunden besuchte und spürte, wie sehr es meine Seele nährte. Ich war ziemlich gestresst, alles unter einen Hut zu bringen: Den Job, die zwei kleinen Kinder und den Haushalt. Ich war immer die letzte Mutter, die ihre Kinder vom Kindergarten abholte. Mit Yoga gelang es mir, wieder Kraft und Energie zu tanken, um die Herausforderungen des Alltags leichter zu meistern.

Als nach einem Jahr unsere Nanny unerwartet kündigte, da sie eine Vollzeit-position gefunden hatte, musste ich innerhalb kürzester Zeit Ersatz finden. Leider war die neue Kinderbetreuung sehr unzuverlässig, kam in der Früh oft zu spät, wodurch ich mein Zeitfenster verpasste, in welchem ich stau-frei zur Arbeit fahren konnte, und verlor dadurch wertvolle Arbeitszeit. Als wir am Abend heimkamen, war das Haus sehr unordentlich, und als ich bei den Kindern nachfragte, was denn passiert sei, antworteten sie: „Nanny schläft immer!!“ Da war mir klar, dass eine wichtige Entscheidung notwendig war:

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Entweder eine neue Kinderbetreuung zu suchen oder meinen Job zu kündi-gen, um wieder bei den Buben zu bleiben.

Ich war hin und hergerissen zwischen Karriere und Kindern. Schließlich er-laubten die gesetzlichen Rahmenbedingungen in den einzelnen Ländern nicht immer, offiziell arbeiten zu können, und mir gefiel der Job sehr gut. Auf der anderen Seite wollte ich die Kinderbetreuung nicht gänzlich jemand anderem übertragen, der womöglich wieder unzuverlässig sein würde. Die Kinder wa-ren in einem Alter, in dem sie noch viel Zuwendung und Fürsorge benötigten, und mir machte es immer große Freude, stundenlang mit ihnen am Boden zu sitzen, mit Spielzeugautos und Tieren zu spielen, Eisenbahn-Schienen durch das gesamte Wohnzimmer zu bauen oder etwas zu basteln. Diese besondere Zeit kann man schließlich nur einmal erleben, und ich fand, dass Kinder die besten Zen- und Achtsamkeits-Meister waren, die uns Eltern zwar viel Zeit und Energie rauben können, aber uns genauso viele unvergessliche Momente schenken, in denen sie uns ins Hier und Jetzt zurückholen. Kinder vergessen im Spiel Raum und Zeit, und wenn man mit ihnen am Boden sitzt und sich auf dieses gemeinsame fantasievolle Spielen einlässt, ohne die eigene To-Do-Liste in Gedanken abzuspulen, dann setzt ein Entschleunigungseffekt ein, wie in jedem anderen Flow-Zustand, zum Beispiel in einer Yoga-Stunde oder einem kreativen Schaffensprozess, und man kann diese Momente achtsamer erfah-ren. Man ist mit der Essenz des Lebens tief verbunden.

Es wurde mir auf einmal klar, dass bereits eine entscheidende Transformation in mir stattgefunden hatte, und mir wurde bewusst, dass ich Yoga nicht nur auf der Yoga-Matte ausüben konnte, sondern ich hatte bereits begonnen, jen-seits der Matte Yoga zu leben.

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Der Yoga-Samen war in mir weitergewachsen, hatte richtig starke Wurzeln ge-schlagen und ein zartes Pflänzchen war entstanden. Mein Verlangen, mehr über Yoga, die Asanas sowie die Philosophie dahinter zu lernen, wurde immer größer.

Ein paar Meditationen später und auf meine innere Stimme hörend, kam ich zu dem Entschluss, meinen Job zu kündigen, bei den Kindern zu bleiben und am Wochenende und an den Vormittagen, wenn sie im Kindergarten waren, die Yogalehrer-Ausbildung zu machen. Diese siebenmonatige Zeit des Ler-nens, Wachsens, Strebens, Erfahrens, Teilens und Empfangens war eine Perio-de in meinem Leben, die zutiefst bewegend und wegweisend war.

Nach der 200-stündigen Yoga-Lehrerausbildung als Yoga Alliance Certified Yoga Teacher hängte ich danach noch das Teacher Training für Schwanger-schafts-Yoga und Kinder-Yoga an und konnte schon bald meine ersten Yoga-Stunden in Fitness-Studios, an Schulen und in Yoga-Studios in New York un-terrichten. Ich war zwar anfangs immer sehr nervös, aber mit mehr Erfahrung und dem positiven Feedback der Teilnehmerinnen und Teilnehmer wuchs auch mein Selbstvertrauen. Ich wusste schon bald: Ich war bei meinem Traum-beruf angekommen.

Nach drei Jahren New York mussten wir wieder unsere Zelte abbrechen und zogen für zwei Jahre zurück nach Wien, wo ich weiterhin viel Yoga-Unterricht gab und schließlich unser dritter Sohn geboren wurde. Ich unterrichtete al-le meine Yoga-Stunden noch hochschwanger bis zum letzten Moment. Ich fühlte mich sehr fit und war überglücklich. Es war eine wunderschöne und reibungslose Geburt, und Mathias war von Beginn an ein sehr ausgeglichenes, fröhliches Baby, das ich gerne Buddha-Baby nannte. Es war eine einzigartige Gelegenheit, meinen Yoga-Schwangerschaftskurs als Mama-Baby-Kurs nach der Geburt weiterzuführen, und alle Teilnehmerinnen freuten sich, Yoga auch weiterhin in der gewohnten Gruppe mit ihrem Nachwuchs zu praktizieren.

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