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1. Auflage | April 2014 |
© 2014 | edition riedenburg |
Verlagsanschrift | Anton-Hochmuth-Straße 8, 5020 Salzburg, Österreich |
Internet | www.editionriedenburg.at |
verlag@editionriedenburg.at | |
Lektorat | Dr. phil. Heike Wolter, Regensburg |
Satz und Layout | edition riedenburg |
Herstellung | Books on Demand GmbH, Norderstedt |
ISBN 978-3-902943-43-9
Ich bin Konrad. Hast auch du manchmal Ärger und kommt es dann zum Streit? Dann bist du hier genau richtig!
Meine Schwester Hannah bringt mich regelmäßig auf die Palme. Erst neulich hat sie ein Poster von mir verunstaltet. Willst du die ganze Geschichte wissen? Dann lies doch gleich weiter!
Vielleicht interessiert dich auch, was mir vor Kurzem in der Schule passiert ist. Es gab mächtig Zoff – und eine neue Freundschaft! Auch diese Geschichte findest du hier.
Wenn du wissen möchtest, wie man Konflikte meistern kann, ohne ihnen aus dem Weg zu gehen oder sich zu prügeln, dann verrate ich dir ein paar Tricks. Mit ein bisschen Übung fällt es dir bald leicht, Konflikte auszutragen und so clever zu lösen, dass danach alles wieder im Lot ist.
Ganz gleich, ob in der Familie, in der Schule oder wo es sonst Konflikte gibt: Manchmal braucht man einfach das geeignete Rezept, um Auswege zu finden. Am besten ist daher, du probierst die Rezepte schon vor dem Hochkochen eines Konflikts aus. So weißt du Bescheid und behältst auch in schwierigen Situationen den Durchblick.
Viele gute Ideen wünscht dir dein
Konrad
Eine Geschichte zum (Vor-)Lesen
Konrad ist zehn Jahre alt. Er lebt mit seinen Eltern und seiner sechs Jahre alten Schwester Hannah in einem Reihenhaus.
Obwohl Hannah ein eigenes Zimmer hat, geht sie manchmal heimlich in das von Konrad. Aber das passt Konrad überhaupt nicht. „Kleine Schwestern können echt nerven“, beschwert er sich deshalb häufig bei seinem Freund Fred.
An diesem Sonntagmorgen ist es wieder einmal so weit: Während Konrad mit seinem Vater im Garten arbeitet, läuft Hannah in den ersten Stock und wirft einen kurzen Blick aus dem Fenster. Sie will sichergehen, dass Konrad beschäftigt ist. Dann schleicht sie sich auf Zehenspitzen in sein Zimmer.
Zunächst durchstöbert sie seine Schubladen und sein Geheimversteck hinter dem Kleiderschrank. Dort findet sie aber nur einen verstaubten Wollpullover, den Konrad wohl zu kratzig fand.
Als sie zum Schreibtisch ihres Bruders schlendert, sieht sie etwas Neues: ein Poster mit Konrads Lieblingsstar! Konrad hat bereits alles vorbereitet, um es später an die Wand zu hängen: Klebestreifen, Schere – und natürlich das Poster.
Hannah findet das Poster ein wenig langweilig. Deshalb nimmt sie einen roten Stift und malt dem Popstar eine Brille vor die Augen, einen Ohrring ans linke Ohr und einen riesigen Bart ins Gesicht.
Ins Malen vertieft vergeht die Zeit wie im Flug.
Nachdem die Gartenarbeit erledigt ist, läuft Konrad hoch in sein Zimmer. Endlich hat er Zeit, sein lang ersehntes Poster aufzuhängen. Doch als er die Zimmertür öffnet, bleibt er wie angewurzelt stehen. Eine Sekunde später brüllt er:
„Sag mal, spinnst du, Hannah? Du blöde Kuh hast mein Poster kaputt gemacht! Verschwinde aus meinem Zimmer!“
Erschrocken springt Hannah auf und läuft schluchzend hinaus.
Konrad ist traurig. Schließlich hat er das Poster von seinem Taschengeld bezahlt. Und nun ist es für immer zerstört.
„Am liebsten würde ich Hannahs Spielzeug auch kaputt machen, ihr eine Ohrfeige geben oder sie bei Mama und Papa verpetzen, damit sie richtig viel Ärger bekommt“, überlegt er. „Oder ich rede ab heute kein einziges Wort mehr mit ihr. Genau, das mache ich!“, entscheidet Konrad dann, und gleich geht es ihm ein bisschen besser.
Beim Mittagessen sitzen sich Hannah und Konrad gegenüber. Dabei vermeiden sie es, sich anzublicken.
„Was ist los?“, fragt Mama, aber Konrad schmatzt nur und murmelt: „Nichts.“ Hannah merkt, dass Konrad etwas ausheckt, und fühlt sich unwohl in ihrer Haut. Sie hat Angst, dass ihr Bruder sie bei den Eltern verrät. Doch Konrad tut nichts dergleichen.
Nach dem Essen geht Konrad schnurstracks in sein Zimmer. Hannah folgt ihm eilig, zupft ihn am Ärmel und will mit ihm reden. Doch Konrad behandelt sie wie Luft. Hannah möchte den Streit* zwar beenden, doch sie hat keine Chance. Das ist zu viel für die kleine Hannah, und dicke Tränen kullern über ihre Wangen.
Traurig zieht sich Hannah in ihre Kinderburg zurück. Während sie im Dunkeln sitzt, merkt sie, wie verzweifelt und wütend sie ist.
Irgendwann hat Hannah genug von diesen Gefühlen. Sie beschließt: „Ich muss es wieder gutmachen, vielleicht redet Konrad dann wieder mit mir.“
Auf der Suche nach einer zündenden Idee beißt sie sich auf ihre Lippe, kneift die Augen zusammen und murmelt: „Was würde ich mir wünschen, wenn ich Konrad wäre? Womit hätte ich eine Freude?“
Nach wenigen Minuten weiß sie es: „Das ist es!“, ruft sie froh und läuft zu ihrem Schreibtisch. Dort holt sie aus der ersten Schublade ihre großen Zeichenblätter und aus der zweiten die Filzstifte. Sie setzt sich hin und fängt an, konzentriert zu malen. Schließlich will sie Konrads Popstar so genau wie möglich nachzeichnen. Dabei verwendet sie vor allem Konrads Lieblingsfarbe grün.
Nach einer Weile legt Hannah die Stifte beiseite. Das Kunstwerk ist vollendet! Gleichzeitig melden sich erste Zweifel, und Hannah fragt sich: „Was wird Konrad wohl dazu sagen? Wird er mich auslachen?“
Hannah ist unsicher. Trotzdem entscheidet sie sich, mutig zu sein und es herauszufinden.