Davies, P., Gott und die moderne Physik, Bertelsmann, München, 1986
Ekschmidt, W., Weltmodelle – Griechische Weltbilder von Thales bis Ptolemäus, Philipp von Zabern, Mainz, 1989
Heim, B., Der kosmische Erlebnisraum des Menschen, Resch-Verlag, Innsbruck, 1982
Hesiod – Sämtliche Gedichte, Artemis Verlag, Zürich und München, 2. Auflage 1984
Hornung, E., Gesänge vom Nil – Dichtung am Hofe der Pharaonen, Artemis Verlag, München und Zürich, 1990
Kienzler, W., Die Schöpfung, Stufen – Kräfte – Gesetze; Drei Eichen Verlag, Engelberg – München, 1977
Kirchhoff, J., Räume, Dimensionen, Weltmodelle, Impulse für eine andere Naturwissenschaft, Hugendubel-Verlag, Kreuz lingen / München, 1999
Lao-Tse Tao Teh King, herausgegeben und erläutert von K.O. Schmidt, Drei Eichen-Verlag Engelberg – München, 1977
Ledermann, L., Das schöpferische Teilchen – Der Grundbau steindes Universums, Bertelsmann, München, 1993
Lovell, B., Das unendliche Weltall – Geschichte der Kosmologie von der Antike bis zur Gegenwart, dtv -Sachbuch, 1988, München
Lutz, J., Ratlos vor der Großen Mauer, Das Scheitern der Urknall-Theorie, Neuer WegVerlag und Druck, Essen,1991
Mantler, W., Neue Ansätze in der Evolutionsforschung, in Grenzgebiete der Wissenschaft, Resch-Verlag, Innsbruck, 1988
Osho, Das Buch der Geheimnisse, Osho-Verlag, 2. Aufl.1992
Singh, S., Big Bang, Der Ursprung des Kosmos und die Erfindung der modernen Naturwissenschaft, Carl Hanser Verlag, Wien, 2005
Volkmer, D., Jenseits der Molaren, Books on Demand, 2008
Volkmer, D., Tagebücher vom Nil, Books on Demand, 2009
Volkmer, D.; Zeit - Ein rätselhaftes Phänomen, Books on Demand, 2011
Weinreb, F., Zahl, Zeichen, Wort – Das symbolische Univer sum der Bibelsprache, Thauros Verlag, Weiler im Allgäu, 1986
Weinreb, F., Schöpfung im Wort – Die Struktur der Bibel in jüdischer Überlieferung, Thauros Verlag, Weiler im Allgäu, 1989
Weinberg, St., Die ersten drei Minuten – Der Ursprung des Universums, Piper-Verlag, München, 1977
Woltersdorf, H.W, Psi ist ganz anders – Modell eines neuen naturwissenschaftlichen Weltbildes, Radius-Verlag, Stuttgart, 1975
Woltersdorf, H.W, Die Schöpfung war ganz anders – Irrtum und Wende, Walter-Verlag, Olten 1976
Woltersdorf, H.W., Phänomen Schwerkraft – Das Medium mit dem wir denken; Walter-Verlag, Olten, 1977
Woltersdorf, H.W, Geist, Gehirn und Quanten, Eine Herausforderung der Naturwissenschaften, Radius-Verlag Stuttgart, 1978
Woltersdorf, H.W, Aufbruch in neue Psi-Dimensionen, Schweizer Verlagshaus, Zürich, 1980
Woltersdorf, H.W, Denn der Geist ist’s der den Körper baut – Die Irrtümer des wissenschaftlichen Materialismus, Langen-Müller, 1991
Woltersdorf, H.W, Keine Angst vor Einstein – Wie die Relativitäts theorie unser Weltbild verändert, Edition Energetik, Sulzbach/Taunus, 1992
Wurm, G.; Die Geschichte des Universums, Evolution und Ge nesis, Das Wunder der Geburt des Weltalls, Strom-Verlag, Zürich, 1985
Mars im Spiegel – Mythologisch-bissliche Betrachtungen; Books on Demand, 3. Auflage 2008
Herd, Focus, Störfeld – Beiträge zu einem brennenden Thema, Books on Demand, 2005
Neu:
Wüstensand und Einsamkeit - Im Süden Namibias; Books on Demand, 2015
Etosha und Caprivi - Eine Reise in den Norden Namibias, Books on Demand, 2016
Ein ausführliches Verzeichnis weiterer Bücher sowie die Inhalte der einzelnen Bücher finden Sie auf den Seiten
www.literatur.drvolkmer.de
und
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im Internet
Eine Ergänzung zu diesem Buch:
Zeit - Ein rätselhaftes Phänomen Gedankenfragmente
Books on Demand, 2011
Dietrich Volkmer
Alexander und Aristoteles Eine späte Begegnung
Books on Demand
2015
Eine fiktive Begegnung zwischen Alexander kurz vor seinem frühen Tod und seinem früheren Lehrer Aristoteles
Dietrich Volkmer
Der Erste Messias? Bildnis eines zu früh Geborenen
2. Auflage
Books on Demand, 2014
Es geht um das Leben von Echnaton und seine Religion in Verbindung mit anderen Religionen
Dietrich Volkmer
Viertausend Kilometer Einsamkeit Rapa Nui Osterinsel
Books on Demand, 2009
Eine Betrachtung über die einsamste Insel der Welt und ihre Geheimnisse
Dietrich Volkmer
Die Odyssee Eine psychologische Reise nach Ithaka
Books on Demand, 2. aktualisierte Auflage, 2013
Die Reise des Odysseus aus einer anderen Sicht
Dietrich Volkmer
Tagebücher vom Nil Echnaton, Nofretete, Teje
Books on Demand, 2008
Die drei interessantesten Persönlichkeiten des Alten Ägypten erzählen in Tagebuchform ihre Lebensgeschichte
Dietrich Volkmer
Frankfurt und die Götter des Olymp Ein fiktiver Besuch aus der Antike
Books on Demand, 2. Auflage 2014
Eine amüsanter Besuch von sich auf dem Olymp langweilenden griechischen Göttern in Frankfurt
Das Buch „Abschied vom Urknall“ ist vor 11 Jahren geschrieben worden und erschien im Jahr 2006. Seitdem ist viel Zeit vergangen und es sind viele Artikel und Betrachtungen zu diesem Thema erschienen.
Zudem gab es im Freundes- und Bekanntenkreis etliche Diskussionen zu diesem wahrlich interessanten Bereich.
Das ist der Grund, dass ich mir das Buch noch einmal vorgenommen habe und an vielen Stellen erweitert und ergänzt habe.
Ich bin der Ansicht, dass es nunmehr weitere zehn Jahre aktuell sein wird, denn es ist nicht zu erwarten, dass sich in der Zwischenzeit grundlegende Erkenntnisse ergeben sollten, die eine schnellere Aktualisierung notwendig machen sollten.
Vom „Abschied“ habe ich mich auch verabschiedet und nenne es einfach so, wie ich es empfinde: Ein Fiktion der Astrophysik. Eigentlich müsste oder könnte es auch heissen: Eine Fiktion der Astrophysiker. Der Unterschied ist jedoch nicht allzu gross.
Ich habe lange überlegt, ob ich hinter das Wort Astrophysik ein Fragezeichen setze - habe mich aber dann doch für das Weglassen entschieden,
Immer wieder möchte ich mich bei Hans Werner Woltersdorf bedanken, der mich mit seinen Büchern „Phänomen Schwerkraft-Das Medium, mit dem wir denken“ und „Die Schöpfung war ganz anders - Irrtum und Wende“ aus meinem allzu naturwissenschaftlich geprägten Gedankengebäude herausgeführt hat.
Das Standard-Repertoire der Astronomie lautet: Mit einem Urknall entstand das Universum, am Anfang gab es an irgendeinem Ort Materie von einer ungeheuren Dichte und so weiter.
Im Verlauf der folgenden Zeilen wollen wir sehen, ob man diese Aussagen so unbesehen, kritiklos und wissenschaftsgläubig übernehmen können.
Die Neugier steht immer an erster Stelle eines Problems, das gelöst werden will, so Galileo Galilei.
Neugier ist eine typische menschliche Eigenschaft. Das bedeutet nicht, dass Tiere dazu nicht fähig sind. Aber im Unterschied zu seinen animalischen Erdmitbewohnern versucht der Mensch aus seiner Neugier heraus Ergebnisse zu extrahieren, die ihn befähigen, sein Leben zu erleichtern, Vorsorge zu treffen, Extrapolationen für die Zukunft aufzustellen – kurzum, seinen Horizont zu erweitern.
Sonne und Mond waren die ersten Himmelsfaktoren, die er in sein Weltbild integrierte.
Der Blick zum Himmel auf die Sternenwelt kam erst später hinzu. Denn diese Betrachtung erforderte Zeit und Muße, um in den nächtlichen Stunden das grandiose Schauspiel verfolgen zu können. Denn Menschen, deren Leben nur vom Zwang und Drang zum Überleben geprägt ist, haben dafür keine Zeit.
Die Chaldäer im Zweistromland, eine der Wiegen der Menschheit, waren wohl die ersten, die systematisch Sternenkunde betrieben. Im Gegensatz zu unseren heutigen Astronomen waren sie zugleich Astrologen, die den Sternenhimmel als Anzeichen, als Signatur für irdische Geschehnisse heranzogen. Sogar Sonnenund Mondfinsternisse konnten von ihnen vorhergesagt werden.
Im Alten Ägypten war die Astronomie weniger wichtig, nur der Stern Sotiris (Sirius) hatte für das ganze Land eine grosse Bedeutung, da er beim Erscheinen als Vorbote der lebens- und fruchtbarkeitsspendenden Nilschwemme angesehen wurde.
Es kam jedoch die Zeit, in der der Mythos etwas in den Hintergrund trat und die ersten Philosophen der Griechen, die Vorsokratiker, begannen, sich mit dem Thema Schöpfung auf eine mehr rationale Weise auseinanderzusetzen.
Anaximander möchte die Götter als primum agens gänzlich abschaffen und setzt an den Anfang das Asperon, das Grenzenlose. Es entstand nicht, war also immer da und geht nicht zugrunde.
Demokrit und Leukipp stellen die These auf, dass die Materie aus kleinsten, unteilbaren Bausteinen besteht – den Atomen (atomos heisst „nicht teilbar“). Diesen Namen haben wir ihnen also zu verdanken.
Platon hingegen plädiert für einen Demiurgen als Schöpfer am Anfang der Welt. Aber für den Menschen sei dieser Schöpfer des Weltenganzen nur schwer zu ergründen.
Aristoteles, Hipparch von Nicäa und Ptolemäus beschreiben ein astronomisches Weltbild, in deren Zenrum die Erde steht.
Mit dieser Sicht der Dinge, mit diesem geozentrischen Weltbild waren die Menschen, vor allem die Kirche, über ein Jahrtausend hinweg sehr zufrieden.
Einige neugierige, fragende, aber gottgläubige Menschen begannen diese ptolemäische These in Frage zu stellen, wobei aber im Hintergrund die Schöpfungsgeschichte der Bibel nie in Frage gestellt wurde.
Ein weithin unbekannter Mönch namens Nicolaus Cusanus (er stammte aus Kues an der Mosel, 1401 – 1464)) brachte einige völlig neue Gedanken in die Welt, die auch heute nichts von ihrer Aussage und Aktualität verloren haben:
Wir können Gott nicht denken; alles was wir denken können, ist nicht Gott. Ebenso wie der Mensch das Unendliche nicht denken kann oder Ewigkeit. Wenn wir Gott nicht verstehen (oder verstehen können), dann vermögen wir auch seine Schöpfung und damit auch den Beginn nicht verstehen.
Ebenso war Nikolaus Kopernikus ein gottgläubiger Mensch. Er postulierte als erster die kreisförmigen Bahnen der Planeten um die Sonne. Denn der Kreis ist ein göttlich-vollendetes Symbol. Und da die Planeten Gottes Werke sind, können sie sich nur auf vollendeten Bahnen bewegen.
Als kleiner humoristischer Ausflug: Fast zur gleichen Zeit lebte Martin Luther, bekannt für seine manchmal deftigen Redensarten. Einmal naiv gefragt, was denn der Herrgott vor der Schöpfung gemacht hätte, antwortete er: Er sass in seinem Paradiesgärtlein und schnitzte Ruten für Leute, die dumme Fragen stellen.
Galileo Galilei entdeckte mit dem Fernrohr als erster die vier grössten Monde des Jupiter – ein Schock für die damalige Zeit, dass auch andere Planeten ausser der Erde ihre Monde hatten.
Die Kirche – langsam beängstigt, dass ihr geozentrisches Weltbild aus der Mode zu kommen schien und damit ihre Schäflein abtrünnig werden könnten – zwang ihn zum Widerruf seiner Thesen. Giordano Bruno hingegen, der die Fixsterne mit unserer Sonne gleichsetzte und damit dort auch andere Planeten und sogar Leben vermutete, wurde dafür in Rom im Jahr 1600 öffentlich verbrannt.
Wir machen nunmehr einen Sprung über Johannes Kepler, 1571 – 1630, (elliptische Planetenbahnen, in deren einem Brennpunkt die Sonne steht) und Isaac Newton, 1643 – 1727 (wir werden auf seine Gravitationsgesetze, die immerhin Generationen von Astrophysikern und Astronomen geprägt haben, noch eingehen) bis an den Beginn des Zwanzigsten Jahrhunderts.
Die Fernrohre wurden immer besser, man sah immer weiter in das Weltall hinaus.
Im Jahr 1838 gelang dem Königsberger Astronomen Friedrich die erste Entfernungsmessung eines Sterns: Mit Hilfe einer Parallaxen-Messung errechnete für den Stern 61 Cygni eine Entfernung von 11 Lichtjahren. Diese beachtliche Leistung zur damaligen Zeit erforderte immerhin einen Beobachtungszeitraum von einem Jahr.
Bei der Beobachtung des Himmels zeigten sich mit den ersten Fernrohren am Himmel eigenartig verwaschene und leuchtende Gebilde, die man zuerst als Bestandteile unserer Milchstrasse ansah. Wilhelm Herschel, 1738 in Hannover geboren und später nach England umgesiedelt, entdeckte seine Liebe für die Astronomie und auf der Grundlage der Beobachtungen und Katalogisierungen von Messier und anderen stellte er einen Katalog mit 2500 Nebeln zusammen.
Die früher als Nebel bezeichneten Gebilde entpuppten sich grösstenteils als Galaxien, unserer Milchstrasse ähnlich, aber weit von ihr entfernt. So nach und nach konnte man auch die ungeheuren Enrfernungen messen, die uns von diesen neu entdeckten Milchstrassen trennte. Der Himmel wurde immer weiter und auch die Messergebnisse der Distanzen wurden immer grösser.
Der Sternennebel M 33 (Andromeda-Nebel) wurde im Jahr 1926 von dem bekannten amerikanischen Astronomen Edwin Hubble, der uns gleich noch beschäftigen wird, mit „nur“ 720 000 Lichtjahren Abstand von unserer Milchstrasse angegeben. Heutzutage wird diese Entfernung erheblich grösser mit 2.3 Millionen Lichtjahren gemessen.
Man stelle sich dies einmal plastisch vor: Als der jetzt von uns eingefangene Lichtstrahl sich vom Andromeda-Nebel auf die Reise machte, da versuchten auf der Erde gerade die ersten Prähominiden sich mühsam auf ihre Hinterbeine zu stellen.
Bevor wir uns nun den entscheidenden Daten für dieses Kapitel zuwenden, gilt es noch einen kleinen Ausflug zum sogenannten. Doppler-Effekt (benannt nach dem Physiker Doppler) zu unternehmen.
Am deutlichsten wird es an einem Beispiel, das sicher jeder von Ihnen schon einmal erlebt hat: Man steht an einem Bahnhof und ein durchgehender Zug kommt heran und betätigt das Signalhorn. Der Ton ist relativ hoch. Nachdem der Zug den Bahnhof verlassen hat und wiederum das Horn betätigt, wird der Ton als deutlich tiefer empfunden.
Woran liegt das?
Beim Herannahen addieren sich zwei Wellen: Dadurch werden die akustischen Wellen des Horns etwas gestaucht und die Frequenz wird höher und damit auch der Ton höher. Beim Wegfahren vom Beobachter werden die Schallwellen in die Länge gezogen und der Ton wird tiefer.
Ein hoher Ton bedeutet also Annäherung, ein tiefer Ton Entfernung.
Soweit zu den Voraussetzungen für die Beobachtungen, die schlussendlich zur Theorie des Urknalls führten.
Spektral-Analysen sind Untersuchungen an Lichterscheinungen.
Derartige Untersuchungen werden von den Astronomen an extraterrestrischen Himmelskörpern durchgeführt, um an Hand des Farbspektrums und gewisser darin enthaltener Linien Aussagen über die Atmosphäre oder die mineralische Oberflächenbeschaffenheit treffen zu können.
Der eben erwähnte amerikanische Astronom Edwin Hubble führte nunmehr an entfernten Galaxien derartige Spektralanalysen durch. Dabei stellte er fest, dass die Spektrallinien weit entfernter Milchstrassen mehr in den langwelligen roten Bereich verschoben waren als vergleichbare Spektren hier im Labor.
So eigenartig es klingt (man möchte das Gegenteil denken, da man die Farbe Rot für eine aktivere Farbe hält als die Farbe Blau), die Wellenlängen des roten Lichts sind länger als die des blauen Lichts.
Wenn sich eine Lichtquelle vom Beobachter entfernt, so werden die Wellenlängen des Lichts länger, das heisst sie verschieben sich in den roten Bereich des Spektrums, das ist die sogenannte Rotverschiebung. Für Hubble gab es damals nur eine Erklärung dafür. Die von ihm beobachteten Galaxien schienen sich von unserer Milchstrasse zu entfernen.
Im Jahr 1929 trat er mit der Entdeckung der Proportionalität zwischen Rotverschiebung und Entfernung der Galaxien an die Öffentlichkeit.
Je weiter sie entfernt waren, desto stärker war die sogenannte Rotverschiebung.
Daraus schloss Hubble schliesslich auch, dass die Fluchtgeschwindigkeit von Galaxien umso höher sein müsste, je weiter sie von der Milchstrasse entfernt sind.
Mit dieser Rotverschiebung als Ausdruck einer allgemeinen Expansion des Universums datierte Hubble damals das „Weltalter“ auf ungefähr 1.8 Milliarden Jahren. Dies führte allerdings zu Konflikten mit den geologischen Altersmessungen der Erde, die man bei rund 4.6 Milliarden Jahren einschätzte. Dieser eklatanten Diskrepanz zwischen Alter unserer Erde und dem Kosmos ging aber Hubble bei seiner Interpretation der Rotverschiebung ganz dezent aus dem Weg.
Hubble hatte bei seinen Beobachtungen am damals grössten Teleskop am Mount Wilson einen annähernd linearen Zusammenhang zwischen der Entfernung einer Galaxie und dem Betrag der Rotverschiebung erkannt: Eine doppelte Entfernung entspricht einer doppelt so grossen Rotverschiebung, wobei er für diese Rotverschiebung den Doppler-Effekt als Kriterium heranzog.
Nach dem zweiten Weltkrieg stand den Astronomen das 5-Meter-Spiegeltelekop des Mount Palomar zur Verfügung, mit dem sie Messfehler früherer Beobachtungen korrigierten.
Mitte der fünfziger Jahre wurde das Alter des Universums auf rund 5 Milliarden Jahre korrigiert.
Nicht lange danach erfolgte eine weitere erhebliche Korrektur des Weltalters auf mehr als 17 Milliarden Jahren durch einen Wechsel der Verfahren der Entfernungsbestimmung.
Sämtliche Beobachtungen suggerierten eine Flucht vom Beobachter, in diesem Fall von unserer Milchstrasse.
Doch das bedeutet nicht, daß die Milchstrasse eine zentrale Position im Universum einnimmt.
Und jetzt kommt ein merkwürdiges Phänomen, das es noch näher zu betrachten gilt: Alle Galaxien entfernen sich voneinander, so dass von jeder Galaxie aus derselbe Effekt zu beobachten ist.
Welche Schlussfolgerungen kann man aus diesen Beobachtun gen ziehen? Und diese sind ein rein logisches Ergebnis der menschlichen Denk-Struktur, die nicht anders kann als so zu denken.
Wenn irgendwo und irgendwie etwas auseinanderstrebt, dann muss es zwingend von irgendwo gestartet sein, einen Ausgangspunkt haben, einen Anfang aufweisen können.
Der Mensch braucht in seinem Denkvermögen und für sein Orientierungsverhalten einen Anfang. Da auf diese Weise der Begriff der Endlichkeit geschaffen wird, ist ein Ende vorgegeben.
Raum und Zeit sind die Erlebnis-Inhalte, die den Menschen auf seinem evolutiven Weg begleiten und mit denen er gross geworden ist. Sein Gehirn ist für das Erfassen der Umwelt so programmiert, dass es ohne diese beiden Parameter hilflos wie ein neugeborenes Kind wäre.
Der Mensch kann beispielsweise den Begriff Unendlichkeit nicht denken.
Denn Unendlichkeit ist nicht, wie so mancher glaubt, eine ungeheure Summation von Endlichkeiten in Kilometern oder besser in Lichtjahren ausgedrückt. Unendlichkeit ist nicht in physikalischen Begriffen deutbar, sondern entzieht sich jedweder Erklärung oder Interpretation in dem vom Menschen gewohnten Centimeter-Gramm-Sekunde-Denken (abgekürzt cgs-System). Er kann ihn zwar in mathematische Gleichungen hineinzwingen, als Abstraktum, mehr aber nicht.
Erinnern Sie sich an die Mathematik-Stunden Ihrer Schulzeit? Da gab es bei den Kurvendiskussionen den Begriff der Asymptote. Die Definition war: Eine Asymptote ist eine Kurve, die eine tangentiale Gerade, meist die x- oder y-Achse im Unendlichen schneidet. Man hat dies bei den Kurvendiskussionen einfach so akzeptiert und sich dabei gedacht: Na, irgendwo wird sich die Kurve wohl mit der Geraden vereinigen, wohl im Unendlichen. Aber meistens stellte man sich einen Punkt vor, der irgendwo ausserhalb der Schultafel oder des Mathematik-Heftes lag.