Referenten/-innen der Ringvorlesung »Innovation – wie geht das?«

Dr.-Ing. Werner Baumann: Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Umweltforschung INFU der Technischen Universität Dortmund

Prof. Ursula Bertram: Künstlerin und Professorin an der Technischen Universität Dortmund, Institut für Kunst und Materielle Kultur, Bereich »Plastik und Interdisziplinäres Arbeiten«, Leiterin der [ID]factory

Prof. Dr. Klaus-Peter Busse: Professor an der Technischen Universität Dortmund, Seminar für Kunst und Kunstwissenschaft

Prof. Dr. Nils Büttner: Professor an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, Inhaber des Lehrstuhls für Mittlere und Neuere Kunstgeschichte

Prof. Dr. Horst Geschka: Professor em. an der TU Darmstadt, Geschäftsführer der Geschka & Partner Unternehmensberatung, Darmstadt

Birgit Götz: Choreografin, Tänzerin und Tanzpädagogin in Dortmund

Eckhard Gransow: Head of Pre-Development & New Technologies bei der Grohe AG in Menden

Prof. Dr.-Ing. Klaus Henning: Professor an der RWTH Aachen, Fakultät für Maschinenwesen & Senior Advisor am Institutscluster ZLW/IMA & IfU Aachen

Prof. Jan Kolata: Künstler und Professor an der Technischen Universität Dortmund, Institut für Kunst und Materielle Kultur, Lehrstuhl für Malerei

Prof. Dr.-Ing. Bernd Künne: Professor an der Technischen Universität Dortmund, Fakultät Maschinenbau, Fachgebiet Maschinenelemente

Birgit Luxenburger: Malerin, Grafik-Designerin, Fotografin aus Mainz

Dr.-Ing. Werner Preißing: Studienleiter für Architekturmanagement an der Steinbeis-Hochschule Berlin, Systemanalytiker, Unternehmerberater, Architekt in Mainz und Stuttgart

Prof. Dr. Klemens Störtkuhl: Professor für Biologie und Biotechnologie, AG Sinnesphysiologie an der Ruhr-Universität Bochum

Prof. Dr. Peter Witt: Professor für Innovations- und Gründungsmanagement an der Technischen Universität Dortmund

Abb. vorherige Seite: Arbeit von Barbara Schulte

Zentrum für Kunsttransfer

Impressum Dortmunder Schriften zur Kunst

Studien zur Kunst in außerkünstlerischen Feldern | Band 1

Ursula Bertram (Hg.)

Innovation – wie geht das?

Eine Veranstaltung der [ID]factory, Zentrum für Kunsttransfer, TU Dortmund, Institut für Kunst und Materielle Kultur

Bibliografische Informationen der Deutschen Bibliothek

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.ddb.de> abrufbar. ISBN 978-3-8482-9884-6

© 2010 Dortmunder Schriften zur Kunst

Abbildungen

Die Abbildungsrechte zu diesem Buch wurden sorgfältig recherchiert. Die Abbildungsunterschriften geben Auskunft über die Inhaber der Bildrechte und über die Abbildungsgenehmigungen. Sollten wir einen Fall übersehen haben, bitten wir um Mitteilung.

Dieses Werk, einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne schriftliche Zustimmung der Dortmunder Schriften zur Kunst unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen in andere Sprachen, Mikroverfilmungen und für die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Fotos: Mark Wohlrab, außer: S. → Ursula Bertram, S. →–→ (Text Götz): Ralf Reinhardt, S. →–→ (Text Kolata): Ulrich Baatz und Jan Kolata, S. →–→ (Text Luxenburger): Werke und Fotos Birgit Luxenburger, S. →, Skizze © Werner Preißing / Ursula Bertram, S. →–→ (Text Preißing): Skizzen und Zeichnungen © Werner Preißing, S. →: Foto: Ursula Bertram

Gestaltung: Frank Georgy, kopfsprung.de

Herstellung und Verlag: Books on Demand GmbH, Norderstedt

Studien zur Kunst in außerkünstlerischen Feldern | Band 1

Ursula Bertram (Hg.)

INNOVATION – WIE GEHT DAS?

Eine Veranstaltung der [ID]factory, Zentrum für Kunsttransfer,
TU Dortmund, Institut für Kunst und Materielle Kultur

Namhafte Vertreter der Bereiche Musik, Philosophie, Kunstvermittlung, Unternehmensmanagement, Wirtschaftswissenschaften, Kunst, Kirche, Umweltforschung, Kunstgeschichte, Unternehmensberatung, Medien-und Marketing, Choreografie, Architektur, Biologie aus den Städten und Hochschulen Aachen, Bochum, Darmstadt, Dortmund, Mainz, München und Wien referierten in der Ringvorlesung von April 2008 bis Juli 2009 zum Thema »Innovation – wie geht das?«, veröffentlicht zum Symposium »Kunst fördert Wirtschaft«, Dortmund, Nov. 2010.

DORTMUNDER SCHRIFTEN ZUR KUNST

Books on Demand

INHALT

Blick in die Räume der [ID]factory

Ausstellungssituation in der [ID]factory

VORWORT

Über dieses Buch und die Frage, wie innovation funktioniert

Ort der Veranstaltung war die [ID]factory, die als interdisziplinäre Denkfabrik und künstlerisches Forschungslabor auf dem Campus Nord der TU Dortmund angesiedelt ist, umgeben von Maschinenbauern, Chemietechnikern, Wirtschaftswissenschaftlern und dem Roboterinstitut.

Die Insellage der ursprünglich aus der Kunst heraus entwickelten Querdenkerfabrik inmitten der großen wissenschaftlich und vor allem technisch orientierten Fakultäten fordert das Arbeiten über die Fachgrenzen hinweg zum Transfer von Gedanken geradezu heraus. Insofern liegt es nahe, im Zentrum für Kunsttransfer die Frage nach der Innovationsgenerierung zu stellen, die als eine gemeinsame Kernfrage künstlerischen und wissenschaftlichen Denkens und Handelns gesehen werden kann.

Denkansatz der [ID]factory ist seit ihrer Gründung im Jahre 2007 die These, dass sich Prozesse der Innovationsgenerierung aus dem künstlerischen Bereich auf andere Bereiche, wie Wirtschaft, Management und Wissenschaft übertragen lassen. Sofern dies gelingt, ergäben sich ungeahnte Möglichkeiten, den Prozess der Innovationsgenerierung über lineare Kreativitätstechniken hinaus in allen Bereichen zu verbessern. Dies gilt insbesondere auch für Wirtschaftsunternehmen, deren Wachstum und permanente Anpassung an veränderte Umfeldbedingungen von der Fähigkeit zur Innovation abhängig ist.

In zahlreichen fachübergreifenden Seminarveranstaltungen für Studierende aller Fakultäten wurden auf der Grundlage dieses Ansatzes eines möglichen Transfers künstlerischen Denkens und Handelns in außerkünstlerische Felder erstaunliche Ergebnisse erzielt. Maschinenbauer, Wirtschaftswissenschaftler, Orientalisten, Künstler, Chemiker, Raumplaner und Musiker1 entwickelten Projekte unter der gleichen Fragestellung in interdisziplinären Think Tanks und Erfinderwerkstätten. »Wir kümmern uns um non-lineares Denken!« war die Stoßrichtung für experimentelle »Eintagsfliegen« und komplexe Projekte einer ebenso non-linearen, fachübergreifenden Besetzung von Studierenden.

Aus der Seminarankündigung2: »Wir zerlegen Unternehmen in ihre Bestandteile und setzen die Teile neu zusammen. Wir knüpfen Worte an Fragen, erfrischen Homepages mit einer kalten Dusche und tauchen Gedanken solange in Champagner, bis sich Elementarteilchen bilden als Ausgangspunkt für neue, klare und atemberaubende Konstellationen eines Unternehmens und dessen ID in Gedanken, Worten, Formen, Pixeln und Systemen. Der factory-Kurs versteht sich als Entwicklungsraum für Kunsttransfer und interdisziplinäres Arbeiten zwischen Kunst, Wissenschaft und Wirtschaft.«

Eine neue Dimension erhielt die Fragestellung im Format »Innovation – wie geht das?« durch die Ringvorlesungen im Jahre 2008 und 2009. Die Reihe setzte sich im Frühjahr 2010 fort in Form einer experimentellen Junior-Ringvorlesung und findet ihren vorläufigen Höhepunkt im Symposium »Kunst fördert Wirtschaft« im November 2010.

Die vorliegende Publikation zur Ringvorlesung enthält die Beiträge der Vortragenden zur Frage: »Innovation – wie geht das?«. Alle Referenten haben diese Frage ohne Abstimmung untereinander aus ihrem spezifischen Blickwinkel nach bestem Wissen und Gewissen beantwortet. Insofern kann sich der Leser selbst ein Bild darüber machen, welche Gemeinsamkeiten auf der Faktenebene in Bezug auf den Prozess der Innovationsgenerierung zu finden sind.

Meine eigene Erkenntnis besteht darin, dass sich wesentliche Elemente, wie das Prinzip des »Trial and Error« in allen Annäherungen finden lassen. Im Bereich von Wirtschaftsunternehmen ist dies mit erheblichen, zum Teil existenziellen Risiken verbunden. Im wissenschaftlichen Bereich gehören Versuch und Irrtum durchaus zur akzeptierten bzw. erwünschten Vorgehensweise. Im künstlerischen Sektor sind »Trial and Error« Grundbedingung künstlerischer Arbeit.

Insofern bedeutet die Annäherung an künstlerische Prozesse, sich dem Prinzip von Trial and Error zu nähern, möglicherweise in einem risikoarmen, sozusagen geschützten Feld.

Die Hörer dieser Vorlesung, vor allem die Studierenden aus den verschiedensten Fachgebieten, meine Kunststudentinnen und Kunststudenten sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ich selbst erfuhren die Fragestellung immer wieder neu. Am interessantesten war das Erlebnis, sich allmählich auch von außen wahrnehmen zu können. Während die Studierenden der Wirtschaftswissenschaften unter dem Publikum ein Gefühl des Selbstverständnisses hatten, als der Lehrstuhlinhaber für Innovationsmanagement vortrug, ging es den Studierenden der Kunst ähnlich, als eine Künstlerin über die Innovationsprozesse sprach. Das hatte interessante Folgeerscheinungen über die Inhalte hinaus.

Die Art der Wahrnehmung der Anderen, das Realisieren und allmähliche Akzeptieren anderer Denkstrukturen bei Kommilitonen veränderte sich in der zunächst völlig inhomogenen Gruppe, die durch die Vorlesung über Monate verbündet war. Kommunikationsängste bauten sich ab, das Verständnis für vielschichtige Perspektiven stieg deutlich. Das kann für eine erfolgreiche Teamarbeit im späteren Berufsfeld von großer Bedeutung sein. Die Entdeckung, dass jeder an einer anderen Stelle des gleichen Themas angezündet ist, dass dieses »Anzünden« fächerübergreifend sein kann, während das Wissen austauschbar ist im besten Sinne des Wortes: es kann untereinander ausgetauscht werden.

Zum einen fühlte sich immer wieder eine andere Gruppe im sicheren Hafen ihrer »Heimat«, zum anderen konnte jeder für sich gleichzeitig beobachten, wie sich die Denkweise, die Begrifflichkeit, die Herangehensweise und folglich das Verständnis unterschied, ohne dass der eine oder der andere in der Beantwortung der Frage mehr oder minder Recht hatte bzw. die wahrhaftige Antwort zur Fragestellung ausschließlich für sich verbuchen konnte. In dieser Vorlesungsreihe wurde das Resümee von Popper aus seinen erkenntnistheoretischen Betrachtungen wahrhaft gelebt: »Wir haben es überhaupt nur mit Vermutungen oder Hypothesen (das ist dasselbe) zu tun. Wir haben dauernd Vermutungen, die von uns geschaffen werden.

Diese Vermutungen versuchen wir dauernd mit der Wirklichkeit irgendwie zu konfrontieren und so dann unsere Vermutungen zu verbessern und sie der Wirklichkeit näherzubringen.«3 Genau diese Wirklichkeit, manifestiert in der Ringvorlesung, beinhaltet für jeden Einzelnen etwas anderes.

Das Interessante daran ist nicht der in der Wissenschaftslehre zur Genüge diskutierte »wahrhaftige« Weg, sondern die spürbare Diversität.

Wie also Innovation geht bzw. funktioniert, ist zuallererst die Frage nach der Perspektive des Beobachters der Frage. Eine Perspektive, die seit Heisenbergs Untersuchung zur Konsistenz des Lichtes nicht nur zur Unschärfetheorie geführt hat, sondern zur grundlegenden Neubetrachtung der Naturwissenschaft. Das Umfeld, der Kopf bzw. der Geist des Betrachters, die gedankliche Fragestellung beeinflusst die naturwissenschaftliche Antwort. Beim Versuch Heisenbergs antwortete das Licht einmal als Atom und bei veränderter Fragestellung als Welle und hebelte somit die Grundfesten des bis dato bestehenden Glaubens aus, dass zumindest naturwissenschaftliche Versuchsanordnungen immer objektive nachvollziehbare und von der Fragestellung unabhängige, wahrhaftige Ergebnisse hervorbringen.

Die Bedeutung des Prinzips der Heisenbergschen Unschärfe ist und war für Künstler einerseits sicherlich wenig aufregend, da Zufall, Unschärfe, subjektiver Standort, sozusagen das Verbleiben im instabilen Raum geradezu zur professionellen künstlerische Arbeit gehört. Wohingegen Wissenschaftler einen Paradigmenwechsel erlebten, zumindest die Anhänger des kartesianischen Modells. Andererseits ist das Prinzip der Unschärferelation und der Relativitätstheorie für die Kunstwelt äußerst spannend, denn – so meine Wahrnehmung oder mehr noch meine These – damals begann die neuzeitliche Annäherung wissenschaftlicher Denkprozesse an den künstlerischen Prozess des Denkens und Handelns. Insofern bleibt das Spannungsfeld zwischen künstlerischer und wissenschaftlicher Strategie ein eminent bedeutsames Zukunftspotenzial.

Natürlich ist diese Betrachtungsweise eine künstlerische Perspektive, da Künstler erworbenes Wissen nicht oder äußerst selten direkt anwenden bzw. übertragen auf die »Produkte« ihrer Beschäftigung. Das Wissen nimmt vielmehr indirekt Einfluss auf das Werk, während die prozessuale Erfahrung, also die durch Versuch und Irrtum geleitete Erforschung eines Gegenstandes, maßgeblich ist. Der Gegenstand, der zunächst noch nicht visuell sichtbar ist, bildet sich erst allmählich in der notwendigen Schärfe ab und ist erst in seiner Erscheinung für den Künstler selbst erkennbar und überprüfbar in der Kompatibilität mit der Idee. »Was Kunst ist, lässt sich also nicht statisch in einer Definition festlegen, wohl aber ist es möglich, sich der Funktionsweise des Kunstsystems über eine prozessuale Sichtweise anzunähern.«4

Insofern erscheint mir die Wissensvermittlung gepaart mit der erlebten Erfahrung von Diversität ein wichtiger Faktor einer solchen Lehrveranstaltung. Erfahrung und im Übrigen auch künstlerische Prozesse kann man bekanntlich nicht lehren, lediglich anstoßen. Jede Erfahrung, die weitergegeben wird, ist Wissensvermittlung und ganz ungeeignet für die Erringung von Erfahrung.

Im Verlauf der Vorlesungsreihe wurde mir einerseits klar, dass allein der Begriff »Innovation« oder »Idee« fächerspezifisch völlig anders determiniert wird, andere Reaktionen hervorruft und andere Prozesse evoziert, auch in der emotionalen Haltung dazu. Andererseits wurde mir auch bewusst, wie sehr meine Perspektive von der Denk- und Handlungsweise als Künstler geprägt ist. Ich erhielt unerwartete Antworten auf die Kernfrage der Innovation. Meine Vermutung der fachübergreifenden Ähnlichkeit des Innovationsprozesses wurde von den Co-Referenten zunächst weder negiert noch bestätigt. Erst im Abstand wurde mir klar, dass sowohl die Innovationsprozesse des blauen Lichtes eines Käfers, als auch die Unternehmensprozesse bei einer Softwareentwicklung im Grunde auf der Erfahrung des Probierens und Scheiterns beruhen, nur in anderen Zeitspannen und mit anderen Risiken. Sogar die Marktanalyse einer patentreifen Idee dreht sich um Trial and Error, hier allerdings mit wirtschaftlicher Relevanz. Missglückte »Probierbewegungen«5 eines Unternehmens oder eines Käfers bedeuten existenzielle Nöte, wohingegen erfolgreiche Versuche Weiterentwicklung bedeuten.

Im Ergebnis wurden meine Erwartungen übertroffen, was den Einblick in andere fachliche Sichtweisen, den Umgang mit dem Begriff »Innovation« und die Neuerungen und Erfindungen betraf, die aus den verschiedenen Fachgebieten vorgetragen und diskutiert wurden.

Die Frage, ob Innovation eine Marktstrategie, eine geistige Kreation oder eine evolutionäre Entwicklung ist, bleibt im besten Heisenberg’schen Sinne nebeneinander stehen.

Fazit ist, dass die Prozesse der Innovationsgenerierung ähnlich sind. Sie beinhalten ein Handeln, das auf Experimentieren beruht, oder ein Denken, dem das Wegdenken innewohnt. So funktionieren künstlerische Prozesse.

Allgemein gesprochen: Je bahnbrechender und kühner eine Idee oder Erfindung in Wissenschaft, Technik und Unternehmensführung war, desto größer war der Anteil des künstlerischen Denkens und Handelns der Beteiligten. Das Einüben künstlerischer Prozesse in allen Fachgebieten verhilft dazu, die Wahrscheinlichkeit des Erfolges der Entwicklung und Weiterentwicklung extrem zu erhöhen, ganz unabhängig vom jeweiligen Fachgebiet.

Mein Dank gilt den von mir hochgeschätzten Kolleginnen und Kollegen, die das Thema bereits als Ringvorlesung in der [ID]factory vor einem interessierten Publikum referiert haben und ihre Beiträge für diese Publikation, soweit möglich, zur Verfügung stellten. Ganz besonders dankbar bin ich für die Einblicke in die verschiedenen Perspektiven und somit die Möglichkeit eines vielschichtigen und bereichernden Diskurses. Die Eröffnung neuer Denkwege und das Verlassen eingefahrener Pfade wird die [ID]factory im Sinne des gemeinsamen Themas weiter beschäftigen.

Prof. Ursula Bertram

Dortmund, Juni 2010

Arbeit von Alischa Leutner, Ilona Kohut, Birgit Mittelstenschee, Stephanie Zeiler

aus einer Veranstaltung der [ID]factory


1Im einzelnen: Maschinenbau, Wirtschaftswissenschaften, Kunst, Angewandte Literatur- und Kulturwissenschaften, Journalistik, Psychologie, Organisationspsychologie, Elektrotechnik, Angewandte Informatik, Philosophie, Anglistik, Amerikanistik, Sozialpsychologie und – anthropologie, Musik, Theologie, Textilwissenschaften, Romanische Philologie, Germanistik, Erziehungswissenschaft, Religionswissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, Medienwissenschaft, Geschichte, Chemie, Sportwissenschaft, Kunstgeschichte, Physik, Raumplanung und vergleichende Literaturwissenschaft

2www.id-factory.blogspot.com, 25.7.2010, sh.6.2.2008 Verleihung des ersten Factory Preises

3Karl R. Popper in »Alles Leben ist Problemlösen« Piper Taschenbuchausgabe, 12. Auflage, Juli 2009, S. 50

4Tschacher, Wolfgang/ Martin Tröndle (2005): Die Funktionslogik des Kunstsystems: Vorbild für betriebliche Organisation? In: Management und Synergetik, hrsg. v. Timo Meynhardt und Ewald Brunner, Münster, New York, München, Berlin: Waxmann

5Karl R. Popper in »Alles Leben ist Problemlösen« Piper Taschenbuchausgabe, 12. Auflage, Juli 2009, S. 140

DIE INNOVATION DES RECYCLINGS

Werner Baumann

WAS IST INNOVATION?

»Im engeren Sinne resultieren Innovationen erst dann aus Ideen, wenn diese in neue Produkte, Dienstleistungen oder Verfahren umgesetzt werden (Invention), die tatsächlich erfolgreiche Anwendung finden und den Markt durchdringen (Diffusion)«.6

Wissenschaft und Hochschulprojekte sind also mit ihren Aktivitäten danach meist im »Ideen-Bereich« angesiedelt, aus denen dann Innovationen werden können, aber dieses Stück Weg ist allgemein als »nicht hochschulwürdig« eingestuft. Wer eine Idee marktreif macht, macht allenfalls angewandte Forschung – und die ist in Hochzeiten sprießender Exzellenzbestrebungen als zweit-, eher drittrangig eingestuft.

Der Haken an der Sache: Ideen werden zu Innovationen, wenn der existierende Markt sie für interessant genug hält, sie umzusetzen. Was aber, wenn es eine marktwirtschaftlich wenig attraktive, dafür vielleicht gesellschaftlich sehr wünschenswerte Idee ist? Hier müsste die Politik einspringen, aber die ist von Gutachten und allerlei absichernden Analysen abhängig und hängt damit am Tropf der wissenschaftlichen Expertise. So schließt sich ein Kreislauf, dem man getrost unterstellen kann, dass er allen »versicherungstechnischen« Aspekten genügt, aber die Gesellschaft kaum weiter bringt.

Gesellschaftspolitik bringt wiederum jeden Natur- oder Ingenieurwissenschaftler in existenzielle Denkkonflikte. Auch das ist eine erstaunliche Entwicklung, denn seit Jahrzehnten sind im offiziellen Sprachgebrauch interdisziplinäre Kooperationen total angesagt – nur wer das Wagnis eingeht sie einzugehen, der kommt im besten Fall als ingenieurwissenschaftliches Weichei aus der Sache wieder raus. (Zugegeben, das ist zugespitzt formuliert und übergeht durchaus existierende Kooperationen).

Ich möchte Sie gerne mitnehmen in die Entwicklung eines interdisziplinären Hochschul-Projektes. Wir werden dabei mehrfach an den Punkt kommen, wo Sie uns Realitätsverlust und Spinnerei vorwerfen. Lassen Sie sich trotzdem darauf ein – immerhin ist es uns gelungen, aus einer Idee einen ganzen Strauß von Innovationen zu machen. Und »Spinner« ist für uns ein großes Lob, wie wir zeigen werden.

Alles begann 2001, als das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) einen Forschungsschwerpunkt »Innovative Produktnutzungsstrategien« ausschrieb. »Nachhaltig Wirtschaften« stand im Mittelpunkt und so hatte man das Umweltbundesamt mit der Koordination des Schwerpunktes betraut. Wie wir später erfuhren, gelang es dem Amt, unserem Projektvorschlag, der sich mit der Reduzierung der 7 Mio. Tonnen Möbelmüll pro Jahr in der Bundesrepublik befasste, nur mit äußersten Anstrengungen zu einer Förderung zu verhelfen. Grund waren dabei keineswegs fachliche, technische Mängel oder finanzielle Restriktionen, sondern die Tatsache, dass wir in einem Verbund aus Ingenieur-und Wirtschaftswissenschaftlern, aus Planern, Informatikern, Marketingspezialisten, Entsorgern, Handwerkern, Qualifizierungsgesellschaften und Werkstätten für Menschen mit Behinderung angeboten hatten. Um die zu erwartenden Reibungspunkte bei Diskussionen z.B. zwischen Entsorgern, Tischlern und Wirtschaftswissenschaftlern moderat zu halten, hatten wir die Unterstützung eines Supervisors eingeplant. Das hat der Projektidee fast den Rest gegeben. Kurz – der Projektvorschlag7 wurde akzeptiert, 2002 gingen wir an den Start, 2005 zum Projektende gründete sich eine GmbH8 aus. Aus der Idee war ein Netzwerk entstanden, das bis heute Arbeitsplätze schafft, benachteiligte Jugendliche und Langzeitarbeitslose qualifiziert, für Werkstätten für Menschen mit Behinderung sinnvolle Arbeit bietet, den Möbelmüllberg reduziert, das Klima durch CO2-Einsparung schützt, eine Schnelltestmethode für das Umweltgift Formaldehyd in Holzwerkstoffen und Textilien entwickelt hat, dessen Produkte auf der Biennale in Venedig ebenso wie auf der weltgrößten Möbelmesse – der imm in Köln – oder im Bauhaus Dessau, im MARTa-Museum Herford, in den Trend-setzenden Häusern des Stilwerkes in Deutschland ausgestellt und verkauft werden usw. usw.

Sieht man von einer institutionellen Projekt-Förderung im Rahmen des Forschungsschwerpunktes ab, blieb es dem hier beschriebenen Netzwerk, das sich inzwischen ZweitSinn9 nennt, als einzigem vorbehalten, noch heute als Ergebnis des BMBF-Schwerpunktes zu existieren und wirtschaftlich am Markt zu agieren. Streng nach der Definition (siehe oben) ist uns damit eine »Innovation« gelungen. Diese Tatsache hatte uns ausreichend Selbstbewusstsein verschafft, den Prozess im Rahmen der Ringvorlesung der [ID]factory der TU Dortmund zum Thema »Innovation – wie geht das?« vorzustellen.

Unter dem vielversprechenden, aber sperrigen Titel: »Die Wohnung als Soziotainment10 – cleveres Recycling-Design wird zum Persönlichkeitsviagra11« oder kurz »Die Innovation des Recycling« ging es um die Frage, was – im Bereich des Möbelmüllrecyclings – als zukunftsweisend eingestuft werden kann.

DIE AUSGANGSLAGE

In jedem Jahr werden in Deutschland etwa sieben Millionen Tonnen Möbel aussortiert. 90 bis 95 Prozent davon landen bisher als Sperrmüll in Müllverbrennungsanlagen oder auf der Deponie. Lediglich ein sehr geringer Teil der veralteten Möbel wird weiterverwendet.

In jedem Jahr finden einige zehntausend Jugendliche keinen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz. 50 Prozent davon sind Hauptschulabgänger, 18 Prozent haben keinen Schulabschluss. Sie werden als krank, faul, dumm, unpünktlich und gesellschaftlich durchgefallen eingestuft. Mal abgesehen vom menschlichen Drama kann es sich keine Gesellschaft leisten, da zuzuschauen. In Zeiten krimineller Luftbuchungen und Finanzkrisen werden zuerst ungelernte und unflexible Arbeitnehmer entlassen. Daraus entsteht eine weitere wichtige Gruppe, die Langzeitarbeitslosen – immerhin 6,7 Millionen Menschen12 derzeit.

Die Aufarbeitung gebrauchter Möbel hat eine Jahrtausende alte Tradition. Alte Schätzchen werden repariert, entlackt, auf Hochglanz gebracht und wieder verkauft. Ist das »recyclingtechnisch« evolutionär? Nein, denn erstens können Sie damit alleine in Zeiten durchgreifender »Geiz ist geil«-Ideologien kein Geld verdienen und zweitens regt es weder die Phantasie der Macher noch die der Kunden an. Immerhin – es ist besser als die Müllverbrennung! Gehen wir einmal davon aus, dass die finale Zerstörung von Möbelmüll, bei zugegeben gleichzeitiger Abgabe nutzbarer Kilojoule, evolutionstechnisch nicht der letzte Schrei sein sollte, dann muss es andere Möglichkeiten geben, die das Möbelrecycling innovativ gestalten lassen.

DIE IDEE

Wer interessant sein will, muss sich Überraschendes einfallen lassen. Der weibliche Evolutionsdruck kann uns Männer zu vordergründig unsinnigen Entwicklungen zwingen. Bestes Beispiel hierfür ist der Pfau, dessen Federrad den Sinn hat, die Weibchen während der Balz zu beeindrucken und ansonsten nur hinderlich ist.

Die Mutter aller Nachhaltigkeit: »Birkenstock-tragende Investment-Theresa«

Das Problem: Wenn wir den Ansprüchen nicht kreativ begegnen (so wie etwa der Pfau), sterben wir aus! Das gilt auch für nachhaltige Recyclingkonzepte. Was also sind überraschende, kreative und zukunftsweisende Möbel-Recycling-Ideen? Es sind sicher nachhaltige Lösungen gefragt – aber was heißt das? Stellen Sie sich bildlich vor, dass die »Ökonomie« durch einen smarten Investmentbanker vor seinem startbereiten Learjet charakterisiert wäre, dass die »Ökologie« durch Birkenstock-Sandalen und schließlich die »Soziologie« durch die wunderbare Mutter Theresa vertreten sei.

Mutter Theresa möge mir nachträglich verzeihen, aber die drei Säulen der Nachhaltigkeit sind meist widerstrebende Aspekte, die in der Praxis selten zu einfachen Ergebnissen führen.

Halten wir uns auch hier an Darwin – er meinte, nichts sei unmöglich! Bei Zweit-Sinn arbeiten Ökologen, Wirtschaftler, Designer, Künstler, Ingenieure, Sozialarbeiter, Informatiker und viele mehr an einer Vision: »Wir schaffen Arbeit und herausragende Produkte aus gebrauchten Rohstoffen!«

WIE SIEHT SOWAS AUS?

Aus dem Plattenmaterial alter Schränke machen wir komplette Café-Einrichtungen inkl. Tresen und Lampen. Aus Eisstielen, die als Ausschussware in der Produktion anfallen, stellen wir Lampen und Lichtobjekte her:

Die Leuchtobjekte in der Mitte sind etwa 180 cm hoch und werden – wie die anderen Eisstielprodukte auch – mit speziell gefertigten Werkzeugen in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung hergestellt. Aus dem Glas alter Fernsehbildröhren machen wir Schalen.

Entsorger im Netzwerk trennen die Bildröhren, Handwerker schneiden die Röhrengläser mit Wasserstrahltechnik und den letzten Schliff bekommen die Schalen in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung.

Schalen aus dem Glas alter Fernsehbildröhren

An alte Schränke lassen wir Graffiti-Sprayer und erreichen mit diesen Produkten die Jugend:

Der Schrank in der Mitte heißt »Teufelchenschrank«. Wo Teufel sind, gibt es auch eine Hölle und zum Ausgleich bieten wir natürlich auch einen »Engelchenschrank« an!

Charles Darwin meinte: »Evolution ist, wenn sich Werte verändern.« Deshalb ist das schönste Kompliment für uns: »Ihr spinnt!«

Aus wenig nachgefragten 50er-Jahre-Schränken machen wir was:

Die Rohstoffquelle

Regalsystem »Frank«

Das »Wäschehaus« von Hundertwasser

… mit echten Keramikkacheln und Blattgold

Wir ziehen Möbel an, wie die Leopardenkommode oder den Bunnyschrank … (Fotos: Lutz Kampert)

… oder machen aus alten, viel zu kurzen Betten eine »Prinzessinnenbank« (Foto: Lutz Kampert)

Woher kommen die Ideen? Natürlich von Designern. Unsere Netzwerkpartner veranstalten jährlich einen inzwischen internationalen Recycling-Design-Wettbewerb mit stetig wachsender Resonanz und präsentieren die Gewinner z.B. in Museen, auf Messen und an vielen weiteren »ersten Orten«. Wir arbeiten eng mit der Kunsthochschule Kassel, der Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur und der Akademie für Gestaltung im Handwerk, Münster zusammen. In Seminaren, Workshops und Vorlesungen bringen wir den Studierenden das Recyclingdesign nahe und werben für nachhaltige Produkte. Die Bundesstiftung Umwelt (DBU), Osnabrück hat das als zukunftsweisend erkannt und unterstützt uns dabei.13

Ganz wichtig für uns sind mehr als hundert Designentwürfe, die wir von Schülern jährlich bekommen. Auch hier gibt es mehrere Schüler-Design-Wettbewerbe, deren Ergebnisse wir an zentralen Orten zeigen.

Das »DNA-Regal« (links Skizze, rechts: Umsetzung)

… Das »DNA-Regal« ist ein Beispiel dafür. Die Zeichnung war der Wettbewerbsbeitrag, eine Tischlerei im ZweitSinn-Netzwerk hat das Regal gebaut und als ersten Preis an die beiden Nachwuchsdesignerinnen übergeben. Modelle, Ideen und Gewinner präsentieren wir z.B. im MARTa-Museum in Herford oder in der Berswordthalle Dortmund. Zentrale Orte, in die Wettbewerbsteilnehmer Familie und Freunde mitbringen. Wer kann schon von sich behaupten, seine Werke im Museum oder im Haus der Bürgerdienste gezeigt zu haben?

Der »Muhsessel«, Skizze/Umsetzung

Der »Muhsessel« ist ein anderes Beispiel (der ZweitSinn-Polsterer hat sich geweigert, eine pinkfarbene Sitzfläche zu gestalten – Sie sehen: Designentwürfe brauchen manchmal eine gewisse Entwicklungszeit und viele Menschen reden mit!).

Dinge mit Seele bevölkern das Singleleben, Dinge mit Gesprächsgehalt unterhalten die Wahlgemeinschaft. Die Wohnung ersetzt die Briefmarkensammlung und das Fotoalbum und wird zur Schau- und Sammelstelle für persönliche Duftmarken. Möbel und Accessoires als Egoprothesen bieten Soziotainment auch für einsame Seelen. Unsere dingliche Umwelt entwickelt sich zum Persönlichkeitsviagra14.

Die Wohnung wird zum dekorierten Heim für Transitpartnerschaften. Es gilt, offene kommunikationsfördernde Strukturen zu kreieren – und via Einrichtungsstil zu amüsieren und aufzufallen. Um genau zu sein, geht es nicht nur um die Unterhaltung willkommener Gäste, sondern um Feedback: Zeige mir, wie du wohnst – und ich sage dir, ob ich dich lieb haben kann. Die Küche rückt in den Mittelpunkt, gemeinsame Tätigkeiten in Herdfeuernähe feiern ihr fröhliches Comeback.

Da wir gerade von Darwin reden. Wie hat er gesagt? »Diejenigen Individuen setzen sich durch, die für die gerade herrschenden Umweltbedingungen am besten ausgestattet sind.«

Bleiben also z. B. folgende offene Fragen:

Fangen wir mit der letzten Frage an: Intelligenz lässt sich ganz einfach definieren als die Fähigkeit, Probleme zu lösen. Ein System ist intelligenter als ein anderes, wenn es in einem bestimmten Zeitraum mehr Probleme lösen kann oder bessere Lösungen für ein Problem findet. Von kollektiver Intelligenz einer Gruppe darf dann gesprochen werden, wenn sie mehr oder bessere Lösungen findet als ihre einzelnen Individuen fänden, wenn sie allein arbeiteten. Alle Organisationen, egal, ob es sich dabei um Firmen, Institutionen oder Sportvereine handelt, werden in der Annahme gegründet, dass ihre Mitglieder zusammen mehr erreichen können als allein. Die meisten Organisationen besitzen jedoch eine hierarchische Struktur mit einem Individuum an der Spitze, das die Aktivitäten der Individuen der unteren Ebenen steuert. Obwohl kein Präsident, kein Vorstandsvorsitzender und kein General alle Aufgaben, die von Individuen in komplexen Organisationen erfüllt werden, überblicken, geschweige denn kontrollieren kann, darf man durchaus davon ausgehen, dass die Intelligenz einer von Menschen geführten Organisation in gewisser Weise eine Reflexion oder eine Verlängerung der Intelligenz ihres führenden hierarchischen Kopfes ist.

Werfen wir einen Blick auf den Ameisenstaat. Er ist ständig wechselnden Einflüssen unterworfen, auf die reagiert werden muss. Wenn sich plötzlich zusätzliche Nahrungsquellen auftun, werden mehr Einsammler gebraucht, und wenn der Bau beschädigt wird, ist eine schnelle Ausbesserung vonnöten. Dafür werden bestimmten Arbeitern je nach Situation und sich plötzlich ergebenden Problemen bestimmte Aufgaben übertragen. Diese Zuweisung von Aufgaben ist ein Prozess ständiger Anpassung, der ohne jede zentrale oder hierarchische Kontrolle abläuft. Der Begriff »Ameisenkönigin« erinnert uns zwar automatisch sofort an menschliche Herrschaftssysteme, eine Ameisenkönigin ist aber keine »Autoritätsperson«. Sie legt Eier und wird von den Arbeiterinnen gehegt und gepflegt.