Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.

Auflage 1 - November 2018

Alle Rechte vorbehalten

© 2018 Peter Sterk, Meckenbeuren

Herstellung und Verlag: Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN 9783748155553

Layout, Satz und Umschlag:

Peter Sterk, Meckenbeuren

Fotonachweis:

Seite →: fotolia.de – 57795453, 65130716, 35097174

alle anderen Fotos und Grafiken Peter Sterk

Zum Inhalt

Drei wesentliche Komponenten der Kamera

Die technische Qualität des Bildes einer Digitalkamera wird bei der Aufnahme hauptsächlich von drei Komponenten der Kamera beeinfusst: dem Objektiv, dem Bildsensor und der Software, die das Bild berechnet und optimiert.

Die technische Qualität ist eine Sache …

In diesem Buch soll aber nicht auf die technische Qualität im Sinne von Auflösung, Farbe, Dynamik und ähnlichen Dingen eingegangen werden, sondern auf die Technik, mit der sich die Darstellung des Motivs beeinflussen und verändern lässt.

… das Motiv eine andere

Zum Beispiel: Von wo bis wo sol das Motiv scharf abgebildet werden? Also geringer oder sehr großer Schärfebereich. Soll das Motiv von der Perspektive her objektiv dargestellt werden, ähnlich dem Eindruck des menschlichen Auges, oder soll eine bewusst subjektive, ungewöhnliche Sicht erreicht werden?

Teil 1 des Buches

Was ist …?

Es werden die Grundbegriffe, wie Blende und Zeit, etc. erklärt, die im zweiten Teil des Buches verwendet werden.

Teil 2 des Buches

Wie macht man …?

Es wird auf den kreativen Umgang mit diesen Einstellmöglichkeiten eingegangen.

1

Allgemeine Begriffserklärungen

Um die im Kapitel 2 gezeigten Techniken zur Bildgestaltung zu verstehen, ist es erforderlich, dass man mit einigen wichtigen Begriffen der Kamera und des Objektivs vertraut ist. Nämlich mit …

… Blende

… Brennweite

… Belichtungszeit

… Sensor

… Abbildungsmaßstab

… Schärfebereich

Deshalb zunächst eine Erklärung dieser Begriffe, ohne dabei zu tief in die Technik einzutauchen.

Blende und Verschlusszeit sind also für die richtige Belichtung verantwortlich … Für die richtige Belichtung des Films, beziehungsweise des digitalen Sensors ist es gleich, wie die richtige Lichtmenge zustand kommt. Ob durch große Blendenöffnung und kurze Belichtungszeit oder durch kleine Blendenöffnung und lange Belichtungszeit. Im Normalfall erledigt das heute sowieso die Automatik der Kamera. … aber sie können viel mehr! Mit dem gekonnten Einsatz von Blendenöffnung und Belichtungszeit lässt sich aber viel mehr erreichen, als nur die richtige Belichtung. Dazu mehr im zweiten Teil des Buches.

Die richtige Menge Licht

Grundsätzlich:

Sowohl der analog arbeitende Film, wie auch der digitale Sensor benötigen zur Erzeugung des Bildes ein bestimmte Menge an Licht.

Ein recht unempfindlicher und daher feinkörniger Film benötigt relativ viel Licht. Ein hochempfindlicher und daher grobkörniger Film kommt mit weniger Licht aus.

Genauso verhält es sich beim digitalen Sensor, nur dass dieser nicht ausgetauscht werden muss, sondern seine Empfindlichkeit lässt sich elektronisch verändern. Auch hier gilt, je empfindlicher, je mehr Rauschen, was man in etwa mit der Körnigkeit des Films vergleichen kann. Auf jeden Fall muss die Menge des Lichtes für die jeweilige Situation stimmen.

Um die Menge des Lichtes zu regeln, gibt zwei Möglichkeiten:

Die Blende

Zum einen durch die Blendenöffnung. Einfach ausgedrückt, wie groß mache ich das „Loch“ im Objektiv durch welches das Licht einfällt.

Die Belichtungszeit

Zum anderen durch die Belichtungszeit (Verschlusszeit), also wie lange lasse ich dieses „Loch“ geöffnet.

Genauere Infos dazu:

„Was ist eine Blende?“ auf Seite →

„Was bedeutet Verschlusszeit?“ auf Seite →

Was ist eine Blende?

Die Blende ist eine mechanische Vorrichtung im Objektiv der Kamera, mit deren Hilfe die Lichtmenge geregelt wird, die auf den Film oder den digitalen Bildsensor fällt.

Sie ist meist als Lamellenblende ausgeführt. Kreisförmig angeordnete Lamellen verschieben sich so ineinander, dass die Öffnung, durch die das Licht einfällt, kleiner oder größer wird.

Die Blende ist dabei so im Strahlengang angeordnet, dass nur Lichtmenge, nicht das Gesichtsfeld beeinflusst wird.

Die Blendenzahl gibt keinen absoluten Wert an, sondern das Verhältnis von Brennweite des Objektivs zur Größe der Blendenöffnung.

Fotografieren bei viel Licht

Die Blende ist ziemlich geschlossen. Das Licht wird auf die benötigte Menge reduziert.

Fotografieren bei wenig Licht

Die Blende ist weit geöffnet, damit genügend Licht auf den Film oder den Sensor fällt.

Automatik

In modernen Kameras erfolgt das richtige Einstellen der Blende durch die Automatik.

Möchten man aber die Möglichkeiten der Blendeneinstellung kreativ nutzen, muss man den Blendenwert vorgeben. Die Wahl der passenden Verschlusszeit kann man dann im Normalfall der Kamera-Automatik überlassen.

Die Blendenzahl … etwas Theorie

Die Blendenöffnung wird relativ zur Brennweite angegeben (Was bedeutet Brennwete = Seite →). Deshalb spricht man auch von der relativen Blendenöffnung.

Blende f/4 bedeutet, der Blendendurchmesser beträgt 1/4 der Brennweite*.

Blende f/4 bedeutet also bei einer Brennweite von 20mm = 5mm Ø, bei einer Brennweite von 80mm sind es 20mm Ø.

Deshalb gilt eine vom Belichtungsmesser ermittelte Blende auch für jede Brennweite.

Blendenstufen … noch etwas Theorie

Die typischen Blendenstufen scheinen für den Laien auf den ersten Blick ungewöhnlich. … 1,4 - 2,0 - 2,8 - 4,0 - 5,6 - 8,0 -11,0 …

Rechnet man jedoch den Flächeninhalt des jeweiligen Wertes aus, stellt man fest, das die Fläche sich jeweils verdoppelt, bzw. halbiert.

Die Fläche von …

… 2,0 ist doppelt so groß wie von 1,4

… 2,8 ist doppelt so groß wie von 2,0 … usw.

Bei einer modernen Kamera lassen sich fast immer auch Zwischenwerte einstellen.

* Die korrekte Schreibweise ist: f/4

fokus/4 ( f = fokus = Brennweite)

f/4 bedeutet also Brennweite geteilt durch 4

Weitere Infos dazu:

„Zusammenspiel von Blende und Zeit“ auf Seite →

Was bedeutet Verschlusszeit?

Der zweite Faktor für die richtige Belichtung des Films oder des Bildsensors ist neben der Blende die Verschlusszeit. Während die Blendenöffnung bestimmt, wie viel Licht durchgelassen wird, bestimmt die Verschlusszeit, wie lange das Licht auf Film oder Sensor einwirkt. Beides zusammen ergibt die Lichtmenge.

Wie bereits gesagt, wird dies im Normalfall durch die Automatik der Kamera gesteuert. Möchte man aber die Dauer der Belichtung für kreative Zwecke nutzen, so muss diese gezielt vorgegeben werden. Die Ermittlung der dazu passenden Blende kann man dann meist wieder der Automatik überlassen.

Wie schnell darf es denn sein?

Zunächst einmal ist es einleuchtend, dass zum Beispiel nachts eine längere Belichtungszeit erforderlich ist, als am Tag bei strahlendem Sonnenschein oder dass ein schnell fahrender Rennwagen nach einer kürzeren Belichtungszeit verlangt als eine stehende Gruppe von Menschen.

Hier einige grobe Erfahrungswerte: