Impressum

Herstellung und Verlag: BoD - Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN 978-3-7528-9009-9

Der Inhalt

„Ein Idiot ist ein Idiot. Zwei Idioten sind zwei Idioten.

Zehntausend Idioten sind eine politische Partei.“

(Franz Kafka)

Idioten und Humor

Schlechte Witze sind Katalysatoren für ein besseres Leben. Davon bin ich überzeugt nach allem, was ich auf meinem Weg von Madagaskar bis Europa erleben konnte – siehe meine Kurz-Biografie am Ende: „Der Weg der Qualle“. Ebenso überzeugt bin ich davon, dass es eine enge Verknüpfung zwischen Idioten und Humor gibt. Und ich gehe noch weiter: Die Menschheit wäre ohne beidem nicht denkbar. Glaub mir, ich als Außenstehender kann das gut beurteilen. Deshalb möchte ich, bevor wir zu den schlechten Witzen kommen, auf diesen sowie auf ein, zwei weitere wichtige Zusammenhänge eingehen, nur zur Sicherheit, um Missverständnisse zu vermeiden.

Was also haben Idioten und Humor miteinander zu tun? Viel, sehr viel sogar. Denk nur an Charlie Chaplin, den Unvergessenen, dem es gelang, genial-präzise das Humorvolle selbst bei den bösesten Idioten einzufangen. Oder an einen anderen Charlie – Charlie Brown. Richtig, der kleine glatzköpfige Junge aus dem Peanuts-Comic, der ums Verrecken keinen Drachen steigen lassen kann und sich nie traut, das kleine rothaarige Mädchen anzusprechen, dafür aber idiotensicher auf jeden gemeinen Trick reinfällt. Oder an den Charlie aus dieser bekloppten Serie „Two and a half men“. Oder – um mal andere Namen zu bedienen – Leonard Hofstadter und Sheldon Cooper, Amy, Penny, Howard, Bernadett und Raji aus der Big Bang Theory. Oder Rowan Atkinson alias Mr. Bean, der mal gesagt hat, dass sich die Briten gern zum Idioten machen. Da bekommt der Brexit doch gleich eine humorvolle Note.

Apropos Politik, auch Politiker sind immer wieder eindrückliche Beispiele für die enge Verflechtung von Idiotie und Humor. Zum Beispiel George W. Bush, der einst sagte: „Ich denke, wir sind uns darüber einig, dass die Vergangenheit vorbei ist.“ Wo er recht hat, hat er recht. Und er wusste auch: „Die große Mehrzahl unserer Importe kommt von außerhalb des Landes.“ Außerdem brillierte er mit seinen geographischen Kenntnissen: „Wir sind der Nato fest verpflichtet. Wir sind ein Teil der Nato. Wir sind Europa fest verpflichtet. Wir sind ein Teil Europas.“ Nun denn ...

Dem stehen deutsche Politiker in nichts nach, wie beispielsweise Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl, der öffentlich festhielt: „Die Schwierigkeit ist das Problem ...“ Damit war er auf jeden Fall auf der sicheren Seite, dieser Aussage wird wohl kaum jemand widersprechen können. Noch besser war eigentlich nur seine Solidaritätsbekundung zu Mitterrand: „Ich weiß nicht, was mein Freund Mitterrand darüber denkt, aber ich denke genauso.“ Es geht doch nichts über echte Männerfreundschaft.

Ich will die Politiker nicht überstrapazieren, aber einen Letzten kann ich mir nicht verkneifen: „Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich.“ Das kam von Ex-Bundeskanzler Konrad Adenauer – und wurde zu meinem eigenen Lebensmotto. Was beweist, dass jeder von den großen Idioten der Welt lernen kann.

Wer sich vermehren will, sollte sich allerdings genau überlegen, welchem idiotischen Vorbild er oder sie nacheifern möchte. Hier hilft ein Blick auf den Darwin Award, der seit mehr als zwanzig Jahren für die idiotischsten Todesfälle der Welt verliehen wird, posthum, aber das versteht sich wohl von selbst. Die Preisträger sind übrigens meistens männlich, was immer uns das sagen will.

Benannt ist der Preis nach Charles Darwin – nicht zu verwechseln mit den bereits genannten Charlies –, denn mit ihrem Tod sorgen die Preisträger dafür, dass sie sich nicht vermehren können und entsprechen so Darwins Theorie der natürlichen Selektion. Du erinnerst dich sicher an deinen Biologieunterricht, Stichwort: „Survival of the fittest.“ Damit ist gemeint, dass auf eine bestimmte Weise idiotische Individuen nicht über Los gehen, sich nicht fortpflanzen, ihre Gene nicht an die nächste Generation vererben, weil sie sich selbst aus dem Verkehr ziehen.

In diesem Sinne wird der Preis erstens an alle Idioten vergeben, die sich selbst unfruchtbar machen. Dann natürlich nicht unbedingt posthum. Zweitens muss eine spezielle und schwere Idiotie vorliegen wie zum Beispiel bei dem Australier, der sich entmannte, indem er sich eine Rakete zwischen die Pobacken steckte und hinfiel. Die Rakete explodierte. Oder bei dem Rechtsanwalt, der mal kurz checken wollte, ob die Glasscheibe seines Bürofensters stabil ist, und dagegen sprang. Sie war nicht stabil, was unglücklich war, da sich das Fenster im 24. Stock eines Hochhauses befand. Oder bei dem Terrorist, der eine Briefbombe verschicken wollte, den Brief aber nicht korrekt frankierte, sodass er zu ihm zurückkam. Und was macht er? Richtig, er macht den Brief auf – und peng.

Okay, wir sollten nicht über Tote lachen, aber nun mal ehrlich: Hast du nicht zumindest ein klitzekleines bisschen gegrinst? Sei ehrlich mit dir selbst, mit mir brauchst du das nicht zu sein. Ich bin nur der Autor und bekomme das eh nicht mit.

Belassen wir es dabei, dieses Kapitel sollte nur ein kurzer Ausflug in die Geschichte der seltsamen Dreieinigkeit „Mensch, Idiotie und Humor“ werden. Gehen wir nun schnell weiter ins Detail und wenden uns meiner kleinen Typologie der Idioten zu.

„Idioten sind eine weise Einrichtung der Natur, die es den

Dummköpfen erlaubt, sich für klug zu halten.“

(Oscar Wilde)

Kleine Typologie der Idioten