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Impressum:

Bondage | Erotischer Ratgeber

von Arne Hoffmann

 

Arne Hoffmann, geboren 1969 in Wiesbaden, hat nach seinem Studium der Literatur- und Medienwissenschaft bereits mehrere Dutzend Sachbücher und Erzählbände zum Thema Sexualität veröffentlicht. Sein Schwerpunkt dabei ist erotische Unterwerfung. Besonders gern vermittelt er Neulingen und Anfängern die Freude an dieser und anderen ungewöhnlichen Spielarten der menschlichen Sexualität.

 

Lektorat: Marie Gerlich

 

 

Originalausgabe

© 2020 by lebe.jetzt, Hamburg

 

All rights reserved

 

Cover: Wisky @ istock.com

Umschlaggestaltung: Matthias Heubach

 

ISBN 9783750739574

www.lebe.jetzt

Liebe Leserin, lieber Leser,

Bondage, also seinen Partner zu fesseln oder von ihm gefesselt zu werden, gehört nicht erst seit dem Welterfolg von »Fifty Shades of Grey« zu den erotischen Lieblingsfantasien vieler Menschen. Manche möchten ihre Fantasie gern in die Tat umsetzen, sind sich aber unsicher, was sie dabei beachten müssen. Diese Unsicherheit ist kein schlechtes, sondern ein gutes Zeichen – denn es gibt überraschend viel, worauf du beim Bondage achten solltest, um ernsthafte gesundheitliche Risiken zu vermeiden. Jemand, der seinem Partner ohne viel Ahnung von der Sache selbst ausgedachte Fesselungen anlegt, kann ihm damit ungewollt großen Schaden zufügen.

Dieses Buch klärt dich über alles auf, was es in dieser Hinsicht zu wissen gibt. Es verrät dir, wie du deinen Partner auf ganz unterschiedliche Weise in Fesseln legen kannst, welche Vor- und welche Nachteile die verschiedenen Methoden haben und worauf du achten musst, damit nichts schiefgeht. Dabei werden du und dein Partner als erwachsene Menschen angesprochen, die selbst entscheiden können, welchen Risiken sie sich aussetzen möchten und welchen lieber nicht. Auch über etwas ausgefallenere Techniken wie Mumifizierung, mentale Bondage, Predicament Bondage und Solo Bondage erhältst du Aufklärung, und du erfährst, warum diese Praktiken für viele Menschen besonders reizvoll sind.

Dabei ist dieser Ratgeber auf den folgenden Grundlagen entstanden:

Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen und der Umsetzung dieser Tipps. Auf dass jede deiner Fesseln genauso lange sitzt, wie sie sitzen soll!

Warum finden es manche Menschen erregend, gefesselt zu werden?

Erstaunlich viele Menschen geraten sexuell in Fahrt, wenn sie von ihrem Partner oder einem anderen Menschen gefesselt werden. Warum ist das eigentlich so? Wenn dieselben Menschen bei einem Banküberfall als Geiseln gehalten und dabei gefesselt würden, fänden sie das nicht im Mindesten erregend. Die Aussage, dass ein Banküberfall ernst und Bondage nur ein einvernehmliches Spiel ist, reicht nicht aus, um zu erklären: Was hat Gefesseltwerden mit erotischer Lust und mit Liebe zu tun?

Dabei ist diese Frage mehr als eine philosophische Gedankenübung. Sie hat ganz konkrete praktische Bedeutung zu Beginn dieses Ratgebers. Denn wenn du herausfinden möchtest, wie du Bondage für dich und deinen Partner zu einem wirklich tollen Erlebnis machen kannst, hilft es sehr, zu wissen, was genau euch beide dabei am meisten begeistert. Was erwartet ihr von einer solchen Erfahrung, was versprecht ihr euch davon? Falls dein Partner vor allem aus Grund A, C und D gefesselt werden möchte, es für dich dagegen um die Gründe B, E und F geht, ihr aber nie darüber sprecht, habt ihr womöglich nicht so viel Spaß dabei, wir ihr haben könntet. Die psychologischen Mechanismen sind hier zum Teil sehr verschieden, auch wenn mehrere davon zusammenwirken können.

Vielleicht mögt ihr euch also tatsächlich zu Beginn darüber unterhalten, was euch beim Fesseln den erhofften Kick gibt. Es kann sein, dass ihr dazu erst einmal selbst in euch hineinhorchen und euren Empfindungen nachspüren müsst, um das herauszufinden.

Zu den Dingen, die gefesselten Menschen Lust bereiten, gehören die folgenden:

Für denjenigen, der fesselt, gibt es natürlich auch mehrere Gründe:

Beim Bondage geht es anders als bei einer Geiselnahme und einem Kidnapping eben nicht nur darum, einen anderen Menschen so festzubinden, dass er sich nicht mehr von einem bestimmten Ort wegbewegen kann. Stattdessen ist der Vorgang des Fesselns selbst eine erotische Begegnung, an der (in der Regel) zwei Menschen mitwirken, jeder mit seinen eigenen Vorstellungen, Leidenschaften, Wünschen und Fantasien. Wie könnt ihr diese Erfahrung so sinnlich und lustvoll wie möglich gestalten? Darum wird es in diesem Ratgeber gehen.

Was ist gut geeignet, um deinen Partner zu fesseln?

Wenn ich in meinen Sex-Ratgebern schreibe, du »solltest« das oder das tun, dann versuche ich, mich auf solche Fälle zu beschränken, bei denen ein bestimmtes Verhalten eindeutig besonders empfehlenswert ist. In allen anderen Aspekten möchte ich dich als meinen Leser vor allem darüber informieren, welche Möglichkeiten dir zur Auswahl stehen und welche Vor- und Nachteile sie jeweils haben. Die Entscheidung bleibt letztlich dir und deinem Partner überlassen – denn ihr seid es ja auch, die die Konsequenzen dieser Entscheidung erleben. Dabei fängt eure Wahlfreiheit schon bei der Frage an, was du am besten verwendest, um deinem Partner Fesseln anzulegen.

Naheliegend ist, das zu verwenden, was du tatsächlich in Griffweite hast: also beispielsweise ein Halstuch, einen Schal, Strümpfe oder eine Krawatte. Solche Hilfsmittel sind praktisch, weil du sie dir nicht erst aufwendig besorgen musst, wenn dich die Fessel-Lust packt. Außerdem hast du vermutlich schon in dem einen oder anderen Film gesehen, wie so etwas zum Fesseln verwendet wurde – beispielsweise in ›Basic Instinct‹ mit Sharon Stone. Und wenn überraschend die Schwiegereltern zu Besuch kommen, braucht ihr solche Dinge im Gegensatz zu Seilen nicht extra zu verstecken. Nicht zuletzt fühlen sich diese Dinge auf der Haut sehr angenehm an.