Reiner Gebbensleben

Der sechste Sinn
und seine
Phänomene

Physikalische und
neurophysiologische Grundlagen
der Wahrnehmung von Hyperschall

Ein Forschungsbericht

Books on Demand

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© 2010 Reiner Gebbensleben
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und Illustration:
Reiner Gebbensleben

Herstellung und Verlag:
Books on Demand GmbH, Norderstedt
www.bod.de
ISBN 978-3-8482-8827-4

„Der Mensch an sich selbst, insofern er sich seiner gesunden Sinne bedient, ist der größte und genaueste physikalische Apparat, den es geben kann; und es ist eben das größte Unheil der neueren Physik, dass man die Experimente gleichsam vom Mensch abgesondert hat und bloß in dem, was künstliche Instrumente zeigen, die Natur erkennen, ja was sie leisten kann, dadurch beschränkt und beweist.“

Johann Wolfgang von Goethe
aus „Maxime und Reflexionen“ (1833)

INHALTSVERZEICHNIS

Vorwort

Einführung

  1. Gegenwärtiger Erkenntnisstand
  2. Kritik bisheriger Untersuchungen
  3. Methodik und Versuchsdurchführung
  4. Die wichtigsten Bauformen der Rute und ihre Handhabung
  5. Radiästhetische Wahrnehmung als eigenständiges Informationssystem
  6. Die Winkelrute - Messinstrument für eine motorische Reizgröße
  7. Die Sensorik der radiästhetischen Wahrnehmung
  8. Die Gesetze der radiästhetischen Wahrnehmung
  9. Die subjektive Bewertung radiästhetischer Signale
  10. Die Quellen radiästhetisch wahrnehmbarer Strahlung
  11. Physikalische Ursachen radiästhetisch wahrnehmbarer Strahlung
  12. Die Strahlenphysik des Hyperschalls
  13. Die Wellenphysik des Hyperschalls
  14. Das Resonanzprinzip
  15. Der besondere Stoff Wasser
  16. Wirkungsweise der verwendeten technischen Hilfsmittel
  17. Hyperschall und Gehirn
  18. Betrachtung ausgewählter Phänomene
  19. Zusammenfassung
  20. Literatur

Erläuterung der Fachbegriffe

Verwendete Formelzeichen

VORWORT

Seit dem Urknall existiert neben Licht und Schall ein exzellenter Informationsträger, der bis heute unbeachtet und unerkannt geblieben ist, weil er mit technischen Geräten nicht messbar ist. Es gibt aber wohl kaum jemanden, der seine Wirkung in der einen oder anderen Weise nicht schon einmal bewusst verspürt hat, dieses unheimliche Erlebnis aber wegen seiner Unerklärbarkeit meist schnell verdrängt hat. In der Natur ist er von immenser Bedeutung, und letztlich ist er wahrscheinlich treibende Kraft der Evolution.

Er entsteht, wenn Elektronen, Protonen und andere Elementarteilchen mit Materie kollidieren und Atomgitter zu Eigenschwingungen anregen, ein Vorgang, der in der Natur in vielfältiger Weise abläuft, in der Atmosphäre in der sekundären kosmischen Strahlung, im Erdinnern im glühenden Magma, in der Biosphäre bei Stoffwechselvorgängen der belebten Materie. Im Zeitalter der Elektronik hat der Mensch massenhaft künstliche Quellen geschaffen, die die natürlich vorhandenen Schwingungsamplituden millionenfach überschreiten. Es handelt sich um atomare Eigenschwingungen im höheren Terahertzbereich, die wie Luftschall longitudinal schwingen und die man als Hyperschall bezeichnen kann.

Infolge seiner hohen Frequenzlage und seines sich über außerordentlich viele Größenordnungen erstreckenden Frequenzumfangs kann er riesige Informationsmengen transportieren. Eine herausragende Eigenschaft ist die Bildung kohärenter laserartige Strahlen, die sich in Materie ungedämpft ausbreiten können. Weil er schon ewig existiert und außerordentlich vorteilhafte Eigenschaften hat, haben Lebewesen eine Sensorik für Hyperschall entwickelt, mit der sie mit ihrer Umwelt über die fünf bekannten Sinne hinaus kommunizieren können. Sogar für das interne „Betriebssystem“ aller Lebewesen spielt Hyperschall eine außerordentlich wichtige Rolle.

Hyperschallschwingungen wirken wegen ihrer Nichtmessbarkeit unerkannt in vielfältiger Form sowohl von außen auf den Menschen ein als auch im Inneren des menschlichen Körpers. Hyperschall hat viele Gesichter. Im atmosphärischen Feld und im „Elektrosmog“ sind wir ihm ständig ausgesetzt. Bei hohen Intensitäten stellen sich gesundheitsschädigende Wirkungen ein. Er ist aber auch Träger von Gedanken und Gefühlen und von allen sogenannten außersinnlichen Wahrnehmungen. Rutengänger und Pendler, Radiästheten, fernöstliche Heilpraktiken und traditionelle fernöstliche Kampftechniken nutzen ihn, und nicht zuletzt ist die Arbeit des Gehirns, das Lernen, Denken und Erinnern ohne Hyperschall nicht denkbar.

Diese Behauptungen klingen zunächst reichlich fantastisch, sie sind aber die logische Konsequenz interdisziplinärer theoretischer Überlegungen und experimentell gefundener Gesetzmäßigkeiten, die sich am Ende zu einem neuen, physikalisch begründeten Bild menschlicher Wahrnehmungen, seiner geistigen Kräfte und seiner Kommunikation mit der Umwelt zusammenfügen. Es stellt sich zwangsläufig die Frage, weshalb diese wichtigen fundamentalen Fragen von den Wissenschaften bisher noch nicht gelöst worden sind. Wissenschaften sind auch heute in ihrem Charakter noch immer zwiespältig. Sie definieren sich einerseits durch Streben nach Erkenntnis, andererseits aber auch durch Abwehr unbequemen Gedankenguts. Mit dem Aufblühen der Wissenschaften in den vergangenen zwei Jahrhunderten wurden deshalb viele Phänomene, die wegen fehlender Forschungsvoraussetzungen in keiner Weise erklärt werden konnten, kurzerhand vom Tisch gefegt und der Esoterik zugeordnet. Damit war man die unbequemen und ungeliebten Kinder los. Fortan beschäftigten sich nun vor allem Mystiker mit diesen durchaus interessanten Themen. Scharlatane und Betrüger brachten sie schließlich gänzlich und nachhaltig in Verruf.

Dass die Ignoranz realer physikalischer Phänomene auf Dauer nicht gut gehen kann, zeigt sich gegenwärtig sehr deutlich. Der Nachweis der realen Existenz des „gefühlten“ sechsten Sinns mit den üblichen wissenschaftlich anerkannten Methoden ist bis heute nicht erbracht, seine Funktionsweise nicht geklärt. Der zunehmende Elektrosmog macht krank, wird aber nicht vom elektromagnetischen Wechselfeld erzeugt. Kernkraftwerke bewirken bei Kindern Leukämie, die Strahlengrenzwerte werden jedoch eingehalten. Mit Gedanken und ihren Nervenimpulsen können bereits Prothesen und Maschinen gesteuert werden, dennoch kann kein Hirnforscher sagen, was Gedanken eigentlich sind. Hyperschallphänomene umgeben uns tagtäglich, ohne dass wir ihrer immer gewahr werden. An ihre Existenz hat sich der Mensch so gewöhnt, dass sie gar nicht mehr hinterfragt werden.

Das Vorhaben, diese Phänomene wissenschaftlich erforschen zu wollen, stößt auf mehrere Barrieren. Wer sich ernsthaft mit diesen Themen beschäftigt, ist in den Augen der meisten seiner Mitmenschen stigmatisiert, denn die in der Vergangenheit erfolgte Diskreditierung wirkt fort. Er setzt sich der Gefahr aus, Bekannte und Freunde und seinen guten Ruf zu verlieren. Dennoch hat es insbesondere auf dem Gebiet der parapsychologischen Forschung nicht an ernsthaften Versuchen gefehlt, Licht ins Dunkel zu bringen. Letzten Endes hat sich aber immer die Beschränkung auf nur ein einzelnes Fachgebiet als Hemmnis für eine vollständige Enträtselung dieser Phänomene erwiesen.

Hier war ein neuer Weg zu beschreiten. Nach einer unvoreingenommenen und gründlichen Analyse der wichtigsten existierenden Phänomene wurden in die Forschung die Fachgebiete Teilchenphysik, Astroteilchenphysik, Festkörperphysik, Geologie, Akustik, Elektrotechnik, Kybernetik, Neurophysiologie und Anatomie einbezogen. Auf der Basis der grundlegenden Gesetze der Informationstheorie konnte zunächst herausgefunden werden, dass der Mensch über ein bisher unbekanntes, sehr differenziertes Wahrnehmungssystem für Hyperschall sowie über rudimentäre Reste eines durch Hyperschall ausgelösten Fluchtreflexes verfügt, der heute noch zu schwachen, aber quantifizierbaren Kontraktionen ganz bestimmter Muskeln führt. Damit war ein gangbarer Weg für die Erforschung der physikalischen Eigenschaften des Hyperschalls gefunden.

Als zunächst unüberwindliche Hürde erwies sich das Fehlen geeigneter Messgeräte. Eine wichtige wissenschaftliche Methode zur Gewinnung von Erkenntnissen ist das Experiment. Es ist immer dann unverzichtbar, wenn wissenschaftliches Neuland betreten wird. Die in einem Experiment ablaufenden Vorgänge müssen gemessen, d.h. quantifiziert und in einem genormten Maßsystem dargestellt werden. Wenn aber das Messen einer physikalischen Größe nicht möglich ist, weil sie (noch) nicht benannt werden kann und weil es auch (noch) keine Messgeräte dafür gibt, ist die Beobachtung von Ereignissen die einzig mögliche Methode des Erkenntnisgewinns. Sind diese Beobachtungen quantifizierbar, können brauchbare Angaben über physikalische Merkmale der Beobachtungsgröße gewonnen werden.

Einen Ansatzpunkt für die wissenschaftliche Erforschung des Hyperschalls bietet ein bekanntes, aber von der medizinischen Forschung bis heute nicht beachtetes Phänomen. Unbewusste Hyperschallwahrnehmungen des Menschen werden, wenn sie stark genug sind, mit reflektorischen Reaktionen ganz bestimmter Muskeln beantwortet, über die sie der visuellen Wahrnehmung zugängig gemacht werden können. Ein Hilfsmittel, das diese schwachen Reaktionen bestimmter Unterarmmuskeln mechanisch verstärken und so quantitativ zur Anzeige bringen kann, ist ein jahrtausendealtes Anzeigegerät – die Wünschelrute. Der im Laufe der Evolution erworbene Reflex ist bei Kindern noch gut ausgeprägt und wird im Erwachsenenalter mehr oder weniger zurückgedrängt. Rudimentär ist dieser „Wünschelrutenreflex“ bei allen gesunden Menschen noch vorhanden – und seine Anwendung ist trainierbar. So wie die Wahrnehmungen von Auge, Ohr und Nase durch Training „geschärft“ werden können, kann auch die Wahrnehmung von Hyperschall und seine Umsetzung in motorische Reize mit ihren vielfältigen Möglichkeiten trainiert und – wie sich später zeigen wird – zu einer erstaunlichen Leistungsfähigkeit entwickelt werden.

Die Winkelrute – eine einfache und gut handhabbare Form der Wünschelrute – wird damit in den Händen eines gut trainierten Menschen ein wirksames Verstärkungs- und Anzeigegerät, das nicht nur qualitative Aussagen ermöglicht, indem ihr Ausschlagen oder Nichtausschlagen das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein einer bestimmten Hyperschallwahrnehmung anzeigt, sondern mit der Stärke des Ausschlags, gemessen in Winkelgraden, auch quantitative Messungen mit einer erstaunlich hohen Genauigkeit und Reproduzierbarkeit ermöglicht.

Die Wünschelrute steht heute trotz beachtlicher Erfolge einzelner Rutengänger wegen des Fehlens jeglicher naturwissenschaftlichen Erklärung in einem sehr zweifelhaften Ruf. Jahrhunderte lange Verteufelung, Scharlatanerie und Unwissenheit stigmatisierten sie als okkultes Werkzeug. Bisherigen mehr oder weniger wissenschaftlich geprägten Untersuchungen hielten auch reproduzierbar positive Ergebnisse einzelner besonders befähigter Personen nicht stand. Allgemein hat sich die Ansicht durchgesetzt, dass sich dieses Phänomen, sobald es einer wissenschaftlichen Untersuchung unterzogen werden soll, dieser stets entzieht. Der Gedanke, dass radiästhetische Wahrnehmung auf Einbildung oder Schwindel beruht, liegt also nahe.

Der Grund für diese Nichtreproduzierbarkeit ist ein bisher nicht beachteter, bei physikalischen Experimenten aber stets zu berücksichtigender Umstand: die naturgemäß starke Rückwirkung des Experimentators auf das Experiment. Beginnt man zunächst ohne störendes Publikum, mit diesem Instrument Experimente durchzuführen, so stellt sich schnell heraus, dass man ein höchst interessantes Anzeigegerät in den Händen hält und dass radiästhetische Wahrnehmung ein reales Phänomen ist und letzten Endes auf bekannte physikalische Gesetzmäßigkeiten zurückgeführt werden kann. Zu den physikalisch begründbaren Gesetzmäßigkeiten zählt auch die Tatsache, dass ohne besondere Vorkehrungen bereits eine einzige zusätzlich anwesende Person den Erfolg eines Experiments vollständig zunichtemachen kann. Dieser Effekt ist bei bisherigen um Wissenschaftlichkeit bemühten Experimenten auch regelmäßig eingetreten und als „Versuchsleitereffekt“ bekannt. Leider wird er oft auch in voller Absicht dazu benutzt, Radiästheten in der Öffentlichkeit gezielt zu diskreditieren.

Mit der mathematischen Herleitung der Kennlinie der Winkelrute wurde es möglich, sensorische Reizgrößen der Hyperschallwahrnehmung aus der Umwelt quantitativ auf motorische Reaktionen umzurechnen. Schritt für Schritt konnten so auf experimentellem Wege die Sensoren für Hyperschall, die sensorischen Nervenbahnen bis zu ihren Enden im somatosensorischen Cortex, die Reflexzentren, die Speicherorte und das Wahrnehmungsgesetz für Hyperschall gefunden werden, das wie alle bewussten Wahrnehmungen ebenfalls dem Stevensschen Potenzgesetz gehorcht.

Damit erwies sich die Winkelrute als hervorragend geeigneter Schlüssel für eine weit reichende Erforschung sämtlicher parapsychologischen Phänomene. Die Ergebnisse vieler Experimente sind mit Messfehlern von nicht mehr als 1% behaftet. Mit ihrer Hilfe öffnete sich gleichzeitig aber auch der Blick auf eine bisher nur teilweise erforschte Seite der Physik, den Impulsaustausch zwischen Elektronen und Materie bzw. zwischen den Atomen im Gitterverband im Terahertzbereich und die Ausbreitung atomarer Gitterschwingungen. Die Experimente offenbaren Gesetzmäßigkeiten, die in großen Bereichen den bekannten Gesetzen der Optik, aber auch solche, die der Schallausbreitung zuzuordnen sind. Im menschlichen Umfeld entsteht Hyperschall, wenn Elektronen ihre kinetische Energie in Gitterschwingungen der getroffenen Atome umwandeln. Der Elektronenstrom selbst ist häufig ebenfalls bereits mit Gitterschwingungen des emittierenden Materials moduliert. Damit wird deutlich, dass Hyperschallinformationen auch den Träger wechseln können, bevor sie die menschlichen Sensoren erreichen.

Insgesamt ergab sich auf experimentellem Wege ein außerordentlich komplexes, aber in sich stimmiges Bild der Physik des vom Menschen unbewusst wahrnehmbaren Hyperschalls. Mit den entdeckten, experimentell abgesicherten Gesetzmäßigkeiten wurde es möglich, für alle bekannten Phänomene einfache, plausible und widerspruchsfreie Erklärungen zu finden und für einfache Objekte und Objektanordnungen auf der Basis von Feldberechnungen treffende Prognosen über die Wirkung beliebiger Objekte und Systeme abzugeben. Weitere wichtige Erkenntnisse betreffen den Mechanismus der Speicherfähigkeit von flüssigen und gasförmigen Stoffen infolge von Clusterbildung, die Resonanzentstehung zwischen ähnlichen Objekten, die die Voraussetzungen dafür liefert, dass Zellen und biologische Systeme untereinander kommunizieren können. Der Stoffwechsel als Grundlage des Lebens wurde bisher als Komplex von gesteuerten, gleichzeitig ablaufenden chemischen Reaktionen gesehen. In letzter Zeit mehren sich angesichts der beobachteten Phänomene die Ansichten von Medizinern, Biologen und Physikern, dass informationstragende Felder wesentlichen steuernden Anteil an Stoffwechselvorgängen, aber auch an strukturbildenden Prozessen organischer und auch anorganischer Materie haben müssen. Diese bisher nur als Arbeitshypothese existierenden Feldvorstellungen, die je nach Fachgebiet Bezeichnungen wie Skalarwellen, Biophotonenfelder, morphische Felder, Tachyonen, Orgonstrahlung u.a. tragen, erhalten nun ein einheitliches, mathematisch beschreibbares physikalisches Fundament: den Hyperschall.

Ihre besonderen Eigenschaften machen Hyperschallfelder und die von ihnen erzeugten kohärenten Strahlen zu einem universellen Kommunikationsmittel der gesamten Natur, das wesentlich mehr Informationen zu transportieren vermag als beispielsweise das sichtbare Licht. Das gefundene Resonanzprinzip stellt sich als ein wichtiges Naturgesetz heraus. Viele bislang unverstandene Naturphänomene können jetzt in einen Zusammenhang gebracht werden und erscheinen in einem völlig neuen Licht. Schließlich offenbart sich, wie komplexe Hyperschallinformationen in verblüffend ökonomischer Weise in den Nervenzellen unseres Gehirns gespeichert werden, wie das Gehirn mit ihnen arbeitet und wie Erkennen, Lernen und Denken funktionieren.

Dass vorliegende Buch wendet sich an einen breiten Leserkreis und soll auch von Lesern ohne tiefere naturwissenschaftliche Kenntnisse verstanden werden. Deshalb werden mathematische Formeln nur dort angegeben, wo sie aus Beweisgründen unverzichtbar sind. Wem Mathematik nicht sonderlich sympathisch ist, möge darüber hinweg lesen und sich mit den Schlussfolgerungen begnügen Das betrifft insbesondere das Kapitel über die Wirkungsweise der verwendeten technischen Hilfsmittel, das vordergründig für physikalisch Interessierte gedacht ist.

Über die Vermittlung der Grundlagen der radiästhetischen Wahrnehmung hinaus soll das Buch auch eine erste Basis für die Planung und Durchführung weiterer fachspezifischer Untersuchungen sein: z.B. die körperliche Suche nach den bisher nur anhand experimenteller Indizien vorhergesagten Rezeptoren und die neurobiologische und neurophysiologische weiterführende Erforschung des sechsten Sinns. Für die Biologie ergeben sich neue Gesichtspunkte für die Kommunikation von Zellen und von biologischen Systemen untereinander und mit der Umwelt. Da der sechste Sinn auch in der Tierwelt existiert, eröffnet sich für die Verhaltensforschung ein ganz neuer Blickwinkel. Radiästheten, die ihre Begabung in den Dienst der Gesundheit stellen, indem sie krankmachende Umwelteinflüsse aufspüren, sowie alternativen Medizinern werden erstmals physikalisch begründete Regeln in die Hand gegeben, mit deren Hilfe ein Verständnis erreicht und ein noch besseres und fehlerfreies Arbeiten möglich wird. Ihre Tätigkeit erhält damit erstmals ein festes naturwissenschaftliches Fundament.

Indem radiästhetische Wahrnehmung als ein rein physikalisches Phänomen erkannt wird, erscheinen auch esoterische Lehren und Praktiken in einem gänzlich neuen Licht. Esoterische Vorstellungen von Rückbesinnungen auf ein „Urwissen der Menschheit” und einer angeblich übersinnlichen Wirklichkeit sowie kosmischer Zusammenhänge erhalten jetzt eine reale physikalische Grundlage und offenbaren aus dieser neuen Sicht plötzlich einen erstaunlich hohen Wahrheitsgehalt.

Um den Stoff für den Leser möglichst verständlich zu vermitteln und den Erkenntnisprozess in seiner logischen Entwicklung darzustellen, wird der experimentelle Erkenntnisweg nachgezeichnet. Der Begriff „Hyperschall“ wird anstelle des derzeit noch üblichen Begriffs der radiästhetisch wahrnehmbaren Strahlung erst dann verwendet, wenn sich dies aus der Beweisführung zwingend ergibt. Gleichzeitig wurde eine geordnete Wiedergabe des überaus komplexen, vielfach miteinander verknüpften Stoffes angestrebt. Wahrnehmung und Physik der informationstragenden Hyperschallfelder sind von Natur aus sehr eng miteinander verwoben. Das eine ist ohne das andere nicht erklärbar. Die Natur kennt keine Abgrenzung in verschiedene Fachbereiche. Die hier gewollte Trennung beider Aspekte stellt deshalb zwangsläufig einen notwendigen Kompromiss dar. Die sich daraus ergebenden Erklärungsprobleme machen zuweilen Vorgriffe auf erst später ausführlich behandelte Sachverhalte erforderlich.

Unter diesen Gesichtspunkten schien eine Gliederung in drei Teile zweckmäßig. Der erste Teil beinhaltet die Suche nach den Sensoren und die Grundlagen der menschlichen Wahrnehmung sowie deren vielfältige, auch unter Radiästheten bisher nur ansatzweise bekannte Modifizierbarkeit. Erst die gezielte, der jeweiligen Aufgabe genau angepasste Variante der radiästhetischen Wahrnehmung ermöglicht das fehlerfreie Erkennen physikalischer Gesetzmäßigkeiten, die im zweiten Teil behandelt werden. Wichtig erschien dem Autor, die Suche nach den Ursachen der radiästhetisch wahrnehmbaren Strahlung dem Leser gedanklich und für den Fall, dass er seine eigenen radiästhetischen Fähigkeiten prüfen möchte, auch praktisch nachvollziehbar darzulegen. Aus verständlichen Gründen können hier nicht alle durchgeführten Experimente – sie füllen mehrere Laborbücher – aufgeführt werden. Die für den Erkenntnisprozess wichtigen Experimente werden einschließlich der Versuchsbedingungen beschrieben, so dass der radiästhetisch hinreichend trainierte und experimentierfreudige Leser die Versuche nachvollziehen und sich von den beschriebenen Effekten selbst überzeugen kann. Auf mögliche Fehlerquellen wird jeweils hingewiesen.

Der dritte Teil wendet die Erkenntnisse der ersten beiden Teile an und widmet sich hauptsächlich der hyperschallbasierten Informationsverarbeitung im Gehirn. Die Hirnforschung verzeichnet gegenwärtig große Erfolge. Man weiß sehr genau, an welchen Stellen im Gehirn bestimmte Informationen verarbeitet werden und ist bereits in der Lage, mit „Gedankenkraft“ Roboter perfekt zu steuern. Dennoch ist ein großes Rätsel bislang ungelöst: was sind Gedanken eigentlich? Es verhält sich wie in einem hochmodernen Stellwerk der Bahn: man sieht, wie die Züge (= Nervenimpulse) fahren, wo genau sie sich aufhalten, sieht die Signale und die Weichenstellungen und kann ihre Route beeinflussen. Die Züge selbst und ihre Transportgut – die Gedanken – aber bleiben unsichtbar. Das neue Modell macht gibt den Gedanken eine physikalische Gestalt und passt sich dabei nahtlos in das gegenwärtige Bild der Hirnforschung ein. Es liefert plausible Erklärungen für bislang noch nicht verstandene Phänomene der Informationsverarbeitung im Gehirn.

Nahezu alle bisher unerklärlichen Phänomene lassen sich auf das bislang unbekannte Wirken von Hyperschallfeldern zurückführen. Die lückenlose Erklärung und Enträtselung dieser Phänomene, von denen die wichtigsten behandelt werden, stützt die Richtigkeit der gefundenen Hyperschallgesetze und rundet die Arbeit ab. Die Gesamtheit der entdeckten Gesetze ermöglicht einen ganz neuen Blick auf einen Teil evolutionärer Entwicklung sowie auf die Notwendigkeit zur Entwicklung eines Wahrnehmungsvermögens für Hyperschallschwingungen bei Mensch und Tier. Die wichtigsten Erkenntnisse wurden eingangs bereits genannt.

Das Buch wäre nicht vollständig, wenn die gegenwärtig massenhaft von Menschenhand geschaffenen künstlichen Hyperschallquellen nicht einer kritischen Wertung hinsichtlich der Schwingungsamplituden der von ihnen emittierten Felder unterzogen würden. Zu den natürlichen Quellen, an die sich alle lebende Materie im Laufe der Evolution angepasst hat, haben sich in jüngster Zeit mit der Entwicklung der Digitaltechnik massenhaft Quellen mit unnatürlich und teilweise extrem hohen Strahlungsintensitäten, wie Computer, Bildschirme, digitale Geräte und digitale Funknetze, gesellt. Die körperinterne Kommunikation über Hyperschallfelder besitzt wie die Informationskanäle der bekannten fünf Sinne ebenfalls nur eine begrenzte Störfestigkeit. Es ist deshalb nur eine Frage der Intensität und des Spektrums, wann dieser Schutz durchbrochen und das „Betriebssystem“ des Menschen gestört wird. Der bereits feststellbare Zusammenhang mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen und Schädigungen seit massenhafter Anwendung der Digitaltechnik ist mittlerweile nicht mehr von der Hand zu weisen und bezeugt, dass dieser Prozess bereits in vollem Gange ist.

Bei der Errichtung und beim Betrieb von Kernkraftwerken genügt es nicht, nur die ionisierende Strahlung abzuschirmen. Beim radioaktiven Kernzerfall entsteht auch alles durchdringender Hyperschall extrem hoher Intensität. Eine Studie aus jüngster Zeit belegt die mit zunehmender Nähe zum Kernkraftwerk steigende Leukämie-Erkrankungsrate von Kindern. Es besteht dringender Handlungsbedarf. Vor diesem Hintergrund erlangen die Ergebnisse dieser Arbeit besondere Bedeutung.

Weil Publikationen in fachspezifischen wissenschaftlichen Journalen wegen ihrer notwendigerweise einseitigen Darstellung nicht zu einem Verständnis des gesamten Phänomens führen können, musste zwangsläufig ein anderer Weg gewählt werden. Angesichts des fachübergreifenden Charakters des zu vermittelnden Stoffes, der komplizierten Wechselwirkungen zwischen den Wahrnehmungsgesetzen und den physikalischen Gesetzen der radiästhetisch wahrnehmbaren Hyperschallfelder sowie wegen der Fülle des Materials schien einzig die Buchform geeignet und sinnvoll zu sein.

Dank

Mein Dank gilt allen, die immer im richtigen Moment meinen Weg kreuzten und von denen jeder für sich auf seine Weise zum Gelingen dieser schwierigen Aufgabe beigetragen hat. Frau Christine Stoll kommt das Verdienst zu, mir als „Quereinsteiger“ den Kreis der Radiästheten geöffnet zu haben. Dr.sc. Dr.-Ing. Dietmar Richter, ehemaliger Dozent an der Freiberger Bergakademie, versorgte mich mit der nötigen Fachliteratur und verriet mir in unseren Diskussionen so manches Detail aus der Trickkiste der Rutengänger insbesondere aus der traditionsreichen Geschichte des erzgebirgischen Bergbaus. Prof. Eike Hensch, dem ich mich im forschenden Geiste verbunden fühle, gestattete mir, meine Forschungsergebnisse im Rahmen seiner Veranstaltungen im Radiaesthesieverein Deutschland eV einer kleinen Öffentlichkeit vorzustellen, was mit einer über Erwarten hohen Resonanz belohnt wurde. Seine umfassende Sammlung geomantischer Phänomene war mir eine kräftige anschauliche und auch moralische Stütze und weitere Bestätigung der Richtigkeit meiner experimentell gefundenen Ergebnisse.

Herrn Dipl.-Ing. Helge Landmann schulde ich Dank in doppelter Hinsicht. Als Leiter des Hahnemannzentrums Meißen stellte er mir das Gelände der Klosterruine „Zum Heiligen Kreuz“ für Rutengänge und die autodidaktische Qualifizierung meiner eigenen radiästhetischen Fertigkeiten und Erkenntnisse zur Verfügung. Aus dieser praktischen Arbeit mit der Winkelrute stammen viele eigene Erfahrungen. Spätere archäologische Grabungen auf dem Klostergelände bestätigten in erstaunlichem Maße die Ergebnisse meiner Rutengänge. Bei solchen „Übungen“ ließen sich Kontakte mit Besuchern nicht vermeiden. So war festzustellen, dass Akzeptanz und pragmatische Anwendung der Wünschelrute sogar unter professionellen Gewerbetreibenden, wie z.B. Klempnern und Elektrikern weit mehr verbreitet sind, als allgemein bekannt ist. Aus der Zusammenarbeit mit dem Hahnemannzentrum Meißen resultierten insbesondere auch Anregungen zur Beschäftigung mit der Homöopathie.

Herrn Ing. Heiko Marquart gebührt besonderer Dank für die Unterstützung der Experimente zur radiästhetischen Wahrnehmung, für die er sich als geduldiger und engagierter Proband zu Verfügung stellte, und die zu fundamentalen Erkenntnissen der Hyperschallverarbeitung im Gehirn führten. Herrn Dipl.-Ing. Harm Koch danke ich für die vielen anregenden Diskussionen. Als praktizierender, erfahrener und kompetenter Radiästhet wusste er stets den Bezug zur radiästhetischen Praxis herzustellen. Spezielle Phänomene aus der Praxis fanden so den Weg ins Versuchslabor, und Erkenntnisse aus dem Versuchslabor konnten so unmittelbar an der radiästhetischen Praxis gemessen werden.

Den hier namentlich nicht genannten Mitgliedern des Radiaesthesievereins Deutschland eV sei ebenfalls für die unzähligen Anregungen und praktischen Bestätigungen gedankt. Mein Dank gilt auch allen hier nicht genannten Freunden und Bekannten für ihr förderndes Interesse und ihre moralische Unterstützung. Nicht zuletzt danke ich meiner Frau Hannelore, dass sie mir über viele Jahre hinweg die notwendigen Freiräume für Literaturstudien, die Durchführung meiner vielen Experimente und das Schreiben dieses Buches gewährte.

Dresden, im August 2010

Reiner Gebbensleben

EINFÜHRUNG

Will man Wahrnehmungssysteme verstehen, muss man sich mit der Evolution auseinandersetzen. Evolution lässt in ihrer komplexesten Entwicklungsphase sich selbst reproduzierende Formen von Materiesystemen entstehen und entwickelt diese Lebensformen ständig weiter. Ihr Wesen kann durch einen einfachen, klar formulierbaren Grundsatz charakterisiert werden: erhalte Leben unter sich verändernden Umweltbedingungen bei geringstmöglichem Energieaufwand. Dabei sind zwei Prinzipien zu beobachten, die die Entwicklung von Pflanzen und Tieren gleichermaßen betrifft: die Entstehung von Mutationen, d.h. von zufällig scheinenden geringen Änderungen im genetischen Erbmaterial, und die Vorgänge der natürlichen Selektion. Ob sich eine bestimmte Mutation vorteilhaft entwickelt und erfolgreich ist oder ob sie mit ihrem Träger wieder ausstirbt, entscheidet in erster Linie die natürliche Selektion. Beide Prinzipien in ihrer Kombination führen schließlich zur optimalen Anpassung einer Art an die jeweiligen Umweltbedingungen. Die verschiedenen Lösungswege, die die Natur dabei für alle möglichen Lebensräume und Lebensbedingungen gefunden hat, sind die Grundlage der Artenvielfalt.

Die natürliche Selektion begünstigt denjenigen, der die besten Voraussetzungen zum Überleben und zur Fortpflanzung hat. Zum Überleben in den sehr unterschiedlichen Lebensräumen Atmosphäre, Erdoberfläche, Erdreich und Wasser haben Pflanzen, Tiere und Mensch bestimmte physikalische Merkmale ausgebildet. Es entwickelten sich spezialisierte Organe für Fortpflanzung, Fortbewegung, Atmung und Nahrungsaufnahme, aber auch für die Wahrnehmung der Umwelt und die Kommunikation mit Artgenossen. Eine umfassende, aber auch differenzierte Wahrnehmung der Umwelt ermöglicht es, geeignete Nahrung zu finden, Gefahren zu erkennen und ihnen auszuweichen und den für die Fortpflanzung bestmöglich geeigneten Partner auszuwählen.

Mit der Entwicklung des Lebens vom Einzeller bis zum hoch entwickelten Säugetier bildeten sich Sinnesorgane heraus, mit denen die jeweilige Umwelt immer besser, vielseitiger und weit reichender erfasst werden konnte. Die klassischen fünf Sinne des Menschen sind Hören, Sehen, Riechen, Schmecken und Tasten. Am einfachsten lässt sich die Umwelt durch direkten Kontakt wahrnehmen. Dazu dient der Tastsinn mit seinen Empfindungsbereichen Druck, Hitze, Kälte und Schmerz. Geschmacks- und Geruchsempfindungen werden durch Kontakt mit chemischen Substanzen ausgelöst. Diese Wahrnehmungen beruhen auf der direkten Einwirkung von Materie.

Materie existiert aber noch in einer anderen Erscheinungsform, nämlich in den verschiedenen Arten von Feldern. Sie breiten sich vom Entstehungsort mit charakteristischen Geschwindigkeiten aus und transportieren Informationen der materiellen Quelle über mehr oder weniger große Entfernungen. Die höheren Formen der Wahrnehmung beruhen auf der Rezeption solcher informationstragenden Felder, die damit den Wahrnehmungs- und Aktionshorizont erheblich erweitern. Mit dem Hören werden akustische Schwingungen erfasst, die von der Bewegung und von Lautäußerungen von Beutetieren ausgehen, aber auch eine Vielzahl anderer lebenswichtiger Informationen enthalten, wie das Plätschern einer Quelle, das Nahen eines Sturms, das Donnern niedergehender Lawinen usw. Auf höheren Entwicklungsebenen ermöglichen selbst erzeugte Schallschwingungen die akustische Kommunikation zwischen Artgenossen.

Die Informationsträger mit der größten Reichweite sind elektromagnetische Schwingungen, die hauptsächlich von der Sonne in einem weiten Energiebereich zur Verfügung gestellt werden. Im Allgemeinen wird diese Strahlung von der Erdatmosphäre absorbiert. Aber dank besonderer physikalischer Eigenschaften der Atmosphäre, eines „optischen Fensters“, gelangt ein kleiner Bereich – er enthält das sichtbare Licht – zur Erdoberfläche. Dieses Licht erlaubt es, über die visuelle Wahrnehmung, die sich der Bandbreite des optischen Fensters angepasst hat, Informationen aufzunehmen, „so weit das Auge reicht“. Dabei wurde das menschliche Auge im Verlaufe der Entwicklung in seiner Empfindlichkeit bei geringstmöglichem Energieeinsatz so perfektioniert, dass sogar noch ein einziges Elementarteilchen des Lichts, ein Photon, wahrgenommen werden kann. Auch dies ist ein Ergebnis der Evolution. Wer weit und scharf und auch bei geringer Helligkeit sehen kann, ist erfolgreicher bei der Jagd und hat gegenüber weniger leistungsfähigen Artgenossen einen klaren Selektionsvorteil.

Neben diesen über große Entfernungen wirkenden Informationsträgern gibt es eine Reihe weiterer Strahlungen, wie Radioaktivität, Höhenstrahlung und Radiofrequenzen. Letztere gelangen durch ein weiteres relativ kleines atmosphärisches „Fenster“ aus dem Kosmos auf die Erde. Da die Wahrnehmung dieser Strahlen für das Leben auf der Erde keinen Vorteil bringen würde, kommt ihnen aus evolutionärer Sicht keine Bedeutung zu. Irdische Organismen haben hierfür keine Sinnesorgane entwickelt.

Außer den bekannten und mit konventionellen Messgeräten erfassbaren Informationsträgern existiert aber noch ein weiterer und sehr wichtiger, vermutlich der wichtigste Informationsträger überhaupt. Wegen einer technologischen Lücke in der Erzeugung und Detektierbarkeit atomarer Eigenfrequenzen im höheren Terahertzbereich ist dieser Informationsträger mit technischen Mitteln bislang nicht direkt erfassbar und seine Existenz mit technikbasierten Messmethoden folglich auch noch nicht nachweisbar. Seine Nichtmessbarkeit hat folgerichtig dazu geführt, dass er bisher in Physik und Medizin keinerlei Beachtung gefunden hat, obwohl seine Existenz der Menschheit gefühlsmäßig seit Jahrtausenden bekannt ist. Wie sonst könnten Wünschelrute, Telepathie und all die anderen Erscheinungen, mit denen sich die parapsychologische Forschung beschäftigt, funktionieren. Denkansätze in dieser Richtung sind in der Vergangenheit mangels beweiskräftiger Experimente auf der Strecke geblieben oder wegen der esoterischen Stigmatisierung nicht publik geworden.

Dennoch existiert dieser Informationsträger seit Bestehen des Universums. Die auf die Erdatmosphäre ständig aus allen Richtungen niederprasselnde kosmische Strahlung produziert ihn unaufhörlich rund um die Uhr und steht allen, die dafür sensibel sind, wie eine Art diffusen Lichts an jedem Ort, selbst in Höhlen und in den Tiefen des Meeres zur Verfügung. Wegen seiner schier unbegrenzten Reichweite und wegen seines Vermögens, Materie nahezu ungehindert zu durchdringen, besitzt er außerordentlich vorteilhafte Eigenschaften. Diejenigen Arten hatten einen klaren Selektionsvorteil, die fähig waren, auch diesen Informationsträger zu nutzen und damit ihre Umweltwahrnehmung zu erweitern und ihr Orientierungsvermögen erheblich zu verbessern.

Aber nicht nur die Wahrnehmung der Umwelt wird durch Nutzung dieses Informationsträgers erweitert. Überall dort, wo Stoffwechsel auf der Basis von Ionenaustausch in wässrigen Lösungen stattfindet, also in jeglicher belebten Materie, wird er bei der Entstehung elektrischer Impulse automatisch mit erzeugt. Mit der Entwicklung neuronaler Netze und des Gehirns hat er sich weiter qualifiziert und übernimmt einen wesentlichen Teil der „innerbetrieblichen“ Kommunikation, der Speicherung und Verarbeitung von Informationen in den Nervenzellen und die Übertragung von Informationen zwischen neuronalen Netzen.

Beschränken wir unsere Betrachtungen zunächst auf den Menschen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit hat der Mensch in der Frühgeschichte seiner Entwicklung über ein ausgeprägtes Wahrnehmungsvermögen für diesen besonderen Informationsträger verfügt, das mit zur Menschwerdung beigetragen hat. Heute scheint es mehr und mehr verzichtbar zu werden. Dennoch hat sich diese Fähigkeit rudimentär bis heute erhalten. Einige besonders Begabte – die Fähigkeit ist angeboren – können diese Wahrnehmung sogar in ihre visuelle Wahrnehmung transportieren. Soweit sich die Menschheitsgeschichte zurückverfolgen lässt, hat es immer Menschen gegeben, die besondere Fähigkeiten hatten und über Wahrnehmungen jenseits der fünf Sinne zu verfügen schienen. Etwa 30.000 Jahre alte Höhlenmalereien geben Hinweise auf die Existenz eines Schamanentums. Schamanen sensibilisierten ihre „außersinnliche“ Wahrnehmung durch Ekstase und waren so in der Lage, auf einer erweiterten Bewusstseinsebene mit den „Geistmächten der Unterwelt“ in Verbindung zu treten und Informationen zu erlangen, die den anderen nicht zugängig waren. Aufgabe der Schamanen war die Heilung von Krankheiten und die Sensibilisierung und Aktivierung der Gemeinschaft durch rituelle Handlungen, die beispielsweise die Chancen für den Jagderfolg erhöhen sollten. Solche Riten werden traditionell auch heute noch bei Naturvölkern praktiziert.

Schamanistisches Heilen erlebt in der heutigen modernen Gesellschaft eine Renaissance. Die sogenannte „Energiemedizin“ nutzt diese natürlichen informationstragenden Felder in vielfältiger Weise. Neben dem schamanistischen Heilen haben sich spezielle Bereiche und Techniken herausgebildet, wie Geistheilung, Handauflegen, Atemtherapie, Reiki, Yogamedizin, Taiji, daoistische Energiemedizin, die Reichsche Orgonmedizin und andere. Allen gemeinsamist, dass der menschliche Gesundheitszustand ohne Arzneimittel allein über informationstragende Felder noch unbekannter Natur positiv beeinflusst wird.

Zwecks Erforschung dieser Phänomene begann sich Anfang des 20. Jahrhunderts die Grenzwissenschaft der Parapsychologie herauszubilden. Sie beschäftigt sich mit Fähigkeiten und Kräften der menschlichen Psyche. Hauptgegenstand dieses Forschungsgebietes ist die sogenannte Außersinnliche Wahrnehmung (ASW), ein Informationsaustausch ohne Mitwirkung der bekannten Sinne angeblich über die Schranken des Raumes und der Zeit hinaus. Dazu gehören Telepathie und Hellsehen, Rutengehen und Pendeln. Eine Erklärung mit den bekannten Gesetzen der Physik und anderer Naturwissenschaften war bis jetzt nicht möglich. Dennoch besteht das wichtigste Ergebnis der bisherigen wissenschaftlichen Untersuchungen in der Erkenntnis, dass diese Phänomene tatsächlich existieren und nicht auf Täuschung, Betrug, Einbildung oder Zufall beruhen.

In den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde aus der Notwendigkeit einer Benennung dieser Phänomene von Medizinern der Begriff der Radiästhesie (lat. radius: Strahl; griech. aísthēsis: Wahrnehmung, Strahlenempfänglichkeit) geprägt, der allgemein eine körperliche und geistige Empfänglichkeit von sensitiven Personen (Radiästheten) für unterschiedlich bezeichnete Strahlenwirkungen ausdrückt. Esoterischen Lehren zufolge gehen sie sowohl von belebten als auch unbelebten Objekten aus und entsprechen nicht den bekannten physikalischen Strahlungsarten. Unter diese Strahlenwirkungen fallen etwa die so genannten Biostrahlen, Erdstrahlen, Aurastrahlungen oder Emanationen. Im engeren Sinn bezeichnet man als Radiästhesie die Fähigkeit einzelner besonders sensitiver Personen, unter Verwendung von Pendeln oder Wünschelruten als Anzeigeinstrumente etwa unterirdisch verlaufende Wasseradern körperlich zu erspüren. Trotz noch fehlender wissenschaftlicher Anerkennung machen sich sogar staatliche Behörden und Wirtschaftsunternehmen bisweilen dieses Phänomen bei der Wasserprospektion in Trockengebieten oder bei der Suche nach Erdöl- und Erzlagerstätten zunutze. Eine befriedigende konventionelle wissenschaftliche Erklärung für diese Art der Radiästhesie konnte bislang nicht gefunden werden. Offensichtlich scheint der Mensch über eine bislang nicht näher erklärbare Sensibilität für eine unbekannte Art physikalischer Felder zu verfügen, die bei darauf trainierten Personen, z.B. Rutengängern, besonders ausgeprägt ist.

Die Sensibilität des Menschen auf derartige Felder ist nicht auf die Wahrnehmung von Bodenschätzen beschränkt. Ohne sich ihrer bewusst zu sein, nutzt er sie bei der Kommunikation mit seiner Umwelt in vielfältiger Weise tagtäglich. Der Volksmund hat dafür Bezeichnungen wie Bauchgefühl, Instinkt, Gedankenübertragung, „der richtige Riecher“ oder treffend „der sechste Sinn“ geprägt. „Alles was wirklich zählt, ist Intuition!“, sagte Albert Einstein und hob damit die besondere Bedeutung von unbewusst über den „sechsten Sinn“ empfangenen Informationen und ihren wesentlichen Anteil an der Entscheidungsfindung hervor.

Gehirnforscher haben herausgefunden, dass wichtige Entscheidungen am erfolgreichsten „aus dem Bauch heraus“ getroffen werden. Mit dem Bauch im eigentlichen Sinne hat das nichts zu tun, und man sollte besser von „Gefühlsentscheidungen“ sprechen. Lange Überlegungen und tiefgründige Abwägungen führen nachweislich zu schlechteren Ergebnissen [0.1], [0.2]. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass erfolgreiche Manager über eine hohe Sensibilität verfügen. Wirtschaftsbosse wie Heinrich von Pierer (Siemens) und Wendelin Wiedeking (Porsche) bekennen, manche Entscheidungen nach Intuition oder Gespür zu treffen. Mehrere Dutzend Bücher zum Thema sind auf dem Markt. Ihre Autoren loben die „Weisheit der inneren Stimme“, raten, „dem Herzen zu folgen“ und preisen „die andere Art des Wissens“ und die „Bauchentscheidung“.

Bei Entscheidungsfindungen greift der Mensch auf zwei verschiedene Quellen zurück. Die bekannte und gemeinhin wichtigste Quelle ist das Langzeitgedächtnis, aus dem Wissen und Erfahrungen in das Arbeitsgedächtnis geholt werden. Die über die Sensoren ständig einlaufenden Informationen werden mit diesen Daten verglichen. Angesichts der über die bekannten Sinnesorgane einbrechende Informationsflut von etwa 109 bis 1010 Bit pro Sekunde und der relativ geringen Verarbeitungsgeschwindigkeit des bewussten Denkens von nur 40 bis 60 Bit pro Sekunde wären ein Vergleich mit gespeicherten Informationen und das Treffen einer Entscheidung in der meist erforderlichen kurzen Zeit nicht möglich. Deshalb laufen diese Prozesse mit hohen Geschwindigkeiten in unbewusst arbeitenden Hirnregionen ab, und nur das Ergebnis gelangt als Gefühl in das Bewusstsein. Dabei wird zusätzlich zu den bekannten Sinnesorganen als weitere und vermutlich sogar wichtigste Quelle die radiästhetische Wahrnehmung mit ihren besonderen Eigenschaften genutzt.