Vorwort

Martin Hasenpflug

Die ganze Fußballwelt bewundert den schnellen, ballsicheren und kreativen Kombinationsfußball der Spanier. Die spanische Nationalmannschaft und die beiden großen spanischen Clubs Real Madrid und FC Barcelona spielen seit Jahren eine herausragende Rolle in allen internationalen Wettbewerben. Können wir Jugend- und Amateurtrainer von diesen Spaniern lernen und auch unseren Mannschaften diese Spielweise mit extremem Ballbesitz vermitteln?

Dieses Fußballtrainingsbuch versucht genau hierfür eine Hilfestellung zu bieten. Auf der einen Seite deckt es ein möglichst großes Spektrum des Fußballspiels ab und auf der anderen Seite verzichtet es bewusst auf „Randthemen“, die vom Lernziel „spanisch spielen“ ablenken könnten. Für dieses Buch wurden 14 kleine Themenblöcke entwickelt, die jeweils für eine Trainingswoche stehen. Es werden viele verschiedene Spielformen beschrieben, die dazu führen, dass die einzelnen Themen später zu einem funktionierenden Ganzen verschmelzen.

Alle 14 Themenblöcke werden detailliert erklärt und enthalten jeweils drei komplette Trainingseinheiten, die sich 1-zu-1 umsetzen lassen. Jedes Thema ist methodisch vom Einfachen zum Komplexen strukturiert und bei der Gestaltung der enthaltenen Trainingsformen wurde sehr viel Wert auf Simplizität und Attraktivität gelegt. In den enthaltenen Spielformen lernen die Spieler, entsprechend der Spielsituation den besten Lösungsweg zu wählen. Dies gelingt, weil die Spielformen so gestaltet sind, dass nur die geforderte Spielweise zum Erfolg führt. So lernen die Spieler instinktiv sich optimal zu verhalten.

Jede der folgenden 42 Trainingseinheiten beginnt mit einer Aufwärmübung aus dem Techniktraining, die hinführend zum jeweiligen Thema ist. Es ist vorgesehen, dass die Aufwärmübung immer von allen Spielern zur gleichen Zeit absolviert wird. Danach werden in der Regel zwei darauf aufbauende Trainingsformen gezeigt, die parallel zueinander mit jeweils der Hälfte der Mannschaft trainiert werden. Kleinere Gruppe können besser gecoacht werden, die Spieler können die Spielsituationen aufgrund der geringeren Spieleranzahl deutlicher erfassen und in der Summe werden mehr Aktionen erreicht. Nach Absolvierung der Aufgabe wechselt die Gruppe in die jeweils andere Trainingsform. Im Anschluss erfolgt ein Abschlussspiel mit einer Sonderregel, die eine Spielweise entsprechend dem Thema provoziert. Bei den Trainingseinheiten wird berücksichtigt, dass man nur über eine Platzhälfte verfügt und der Trainer es auch öfters mit wechselnder Spieleranzahl zu tun hat.

Neben den Kapiteln mit den 14 Themenblöcken sind noch jeweils Kapitel über die Antrittsschnelligkeit und ein fußballspezifisches Aufwärmen enthalten. Die Antrittsschnelligkeit empfiehlt sich für fast jede Trainingseinheit. Die Beispielübungen hier sind alle mit fußballerischen Elementen verbunden, so dass man stets aus der zur Verfügung stehenden Zeit das Maximum herausholt.

Dieses Trainingsbuch ist auch für einen ambitionierten nichtausgebildeten Fußballtrainer geeignet. Ab einer leistungsorientierten C-Jugend sind alle Trainingsformen hervorragend umsetzbar und lassen sich mit einfachen Anpassungen auch bis in den höheren Amateurbereich bringen.

Die Trainingseinheiten sind jeweils in einer einzigen Zeichnung erfasst und die Übungsbeschreibungen befinden sich meistens zusammen mit der Abbildung auf einer Doppelseite. Das komplette Training kann also mit einem Blick erfasst werden, was eine enorme Zeitersparnis bedeutet. Hinzu kommt, dass nicht nur methodisch innerhalb der einzelnen Themenblöcke vorgegangen wird (vom Einfachen zum Komplexen), sondern die Themenblöcke an sich sind ebenfalls methodisch aufgebaut (vom Spielaufbau zum Pressing usw.).

Martin Hasenpflugs sechstes Fußballtrainingsbuch beinhaltet das ganze Wissen, welches er sich als langjähriger Fußballtrainer angeeignet hat. In dieser Zeit hat er eine effiziente Trainingsmethode entwickelt, die er hier als „Martin-Hasenpflug-System“ vorstellt. Er meint: „Mit diesem Buch habe ich das Ziel verfolgt, durch eine klar strukturierte Form viel Detailwissen zu vermitteln. Trotz der Menge an Informationen ist an jeder Stelle der Wille zu erkennen, alles aufs Wesentliche zu reduzieren. Jeder soll die Inhalte schnell und einfach erfassen können. Der Trainer wird in diesem Buch nicht mit dem Ziel ‚besser Fußball spielen‘ erschlagen, sondern wird mit 14 kleinen Zielen Schritt für Schritt ans Ziel gebracht.“

Legende

Ball

Aktiver Verteidiger

Inaktiver Verteidiger

Aktiver Angreifer

Inaktiver Angreifer

Neutraler Spieler

Trainer

Großes Hütchen

Kleines Hütchen

Schussrichtung

Laufweg

Dribbelweg

Inhaltsverzeichnis

1. Aufwärmen

2. Antrittsschnelligkeit

3. Koordination

4. Viererabwehrkette

5. Ballan- und -mitnahme

6. Klatsch & Dreh

7. Spielaufbau

8. Pass in die Tiefe

9. Positionsspiel

10. Pressing

11. Andribbeln

12. Hinterlaufen

13. Flugball

14. Doppelpass

15. Kopfball

16. 1-gegen-1 offensiv

1. Aufwärmen

Am Anfang vom Training und Spiel steht das Aufwärmen. Oder doch nicht? Fakt ist, dass gerade bei diesem Thema in den letzten Jahren aufgrund sportwissenschaftlicher Erkenntnisse ein enormes Umdenken stattgefunden hat.

Nach wie vor unverändert ist es aber, sich jeweils mit einer Aufgabe auf Training und Spiel vorzubereiten und einzustimmen. Ist man mental auf das Kommende vorbereitet, bedeutet dies eine bessere Aufnahme der Lerninhalte bzw. ein entschlosseneres Handeln im Wettbewerb. Für eine physische Einstimmung spricht besonders die Verletzungsprophylaxe. Nicht mehr zeitgemäß ist dagegen das Dehnen und das stupide Einlaufen. Verringerung der Leistungsfähigkeit und Erhöhung der Verletzungswahrscheinlichkeit (Dehnen) und Verringerung der Konzentration (Einlaufen) sind die Folge.

Wie lässt sich nun ein modernes Aufwärmen gestalten? Optimal ist es, mehrere Bereiche zugleich abzudecken: zum einen die Spieler psychisch und physisch einzustimmen und zusätzlich noch in einem Technikbereich entsprechend dem kommenden Thema zu verbessern. So ist es zwecks Zeitersparnis zu empfehlen, einen Teil des Techniktrainings ins Aufwärmprogramm zu integrieren.

Die Technikaufgabe des Aufwärmens sollte also hinführend zum jeweiligen Trainingsschwerpunkt gewählt werden. Lautet dieser z. B. Doppelpass, macht es Sinn, mit einer Passübung für das Direktspiel zu beginnen. Verbindet man die Übungen mit Wettbewerben, so motiviert dies die Spieler automatisch ihre Leistungsbereitschaft zu steigern.

Die Aufgabe, zum jeweiligen Thema eine passende Aufwärmübung zu finden, übernimmt dieses Trainingsbuch. Alle in diesem Buch enthaltenen Trainingseinheiten beinhalten eine entsprechende Aufwärmübung. Diese wird jeweils als „Übung 1“ beschrieben und ist für das komplette Aufwärmen gedacht. Sollte man erst zu Trainingsbeginn die Übungen aufbauen können, so sollten die Spieler in der Zwischenzeit Aufgaben zur Steigerung der Konzentrationsfähigkeit ausführen.

Bewährt hat sich hier das Brasilianische Aufwärmen. Dazu bewältigen zwei Gruppen in der Reihe laufend eine Distanz von ca. 20 Metern und absolvieren dabei nachfolgend beschriebene Aufgaben. Nach 20 Metern wird jeweils in einer Reihe außen herum zum Startpunkt zurückgelaufen. Bewährt hat sich auch das Reißverschlussverfahren. Dazu wird ein 20 Meter großes Quadrat aufgebaut und die Spieler teilen sich mit je einem Ball an die ersten beiden Hütchen auf. Sie dribbeln um das gegenüberliegende Hütchen herum, dribbeln dann diagonal durch die Feldmitte und kreuzen sich dabei im Reißverschlussverfahren. Die Übung 1 der ersten Trainingseinheit des „Positionsspiels“ ist auch sehr gut zur Steigerung der Konzentrationsfähigkeit geeignet. Auch folgendes Einlaufen in zwei Gruppen ist zu empfehlen: Die Spieler laufen wieder in zwei Gruppen im Abstand von ca. 2 Metern zueinander über den Platz. Auf Kommando wechseln die beiden nebeneinander laufenden Spieler durch diagonales Kreuzen ihre Position. Variation: Der jeweils letzte Spieler läuft Slalom durch die vorderen Spieler, bis er die erste Position erreicht hat. Der jeweils vordere Spieler dreht sich und läuft Slalom um die hinteren Spieler.

Folgende Aufgaben sind kennzeichnend für das Brasilianische Aufwärmen:

Wichtig! Beim Absolvieren der Aufgaben Körperspannung aufbauen, Blick nach vorne und Brust raus. Beim Zurücklaufen eine gerade Linie mit gleichmäßigen Abständen bilden.

Das Brasilianische Aufwärmen ist besonders zur Einstimmung auf ein Spiel geeignet. Durch dieses gemeinsame Auftreten wird nicht nur die Teamfähigkeit gesteigert, sondern die hörbaren Klatsch-Rhythmen wirken auch sehr respekteinflößend auf den Gegner. Weiterhin sollte das Aufwärmen vor dem Spiel aus drei Elementen bestehen: Passspiel und zwar im Rahmen eines gruppentaktischen Angriffsmittels (z. B. Übung 1 der ersten Trainingseinheit „Doppelpass“), Torschuss mit Spielnähe, hoher Erfolgswahrscheinlichkeit und im Rahmen des Coachings (z. B. Übung 2a der ersten Trainingseinheit „Klatsch & Dreh“) und eine Spielform auf Ballhalten zum Erkennen freier Räume und Lösen enger Spielsituationen (z. B. Übung 3 der ersten Trainingseinheit „Positionsspiel“). Kurz vor Spielbeginn können noch einige kurze Antritte zur Steigerung des Adrenalinspiegels absolviert werden.

2. Antrittsschnelligkeit

Ein Fußballspieler muss selten einen Sprint von über 15 Metern absolvieren. Dagegen sind kurze Antritte aus lockerem Lauf, aus dem Stand, nach einem Sprung, vom Boden liegend und nach einem Richtungswechsel die Regel. Welcher Spieler hier größere Defizite hat, wird es schwer haben einer Mannschaft weiterzuhelfen. Denn selbst die größten fußballerischen Qualitäten erübrigen sich, wenn diese nicht zur Geltung kommen, weil der Gegner ständig eher am Ball ist.

Die Antrittsschnelligkeit lässt sich nur bedingt trainieren, da sie zu über 80 Prozent von angeborenen Faktoren abhängt. Trotzdem sollte sie Bestandteil jedes Trainings sein, weil oft nur ein Bruchteil einer Sekunde darüber entscheidet, ob man eine Aktion für sich entscheiden kann oder nicht. Beim Training der Antrittsschnelligkeit ist zu beachten, dass diese nur im aufgewärmten und im erschöpfungsfreien Zustand absolviert wird.

Die zu absolvierende Strecke sollte spielnah zwischen 10 und 15 Metern liegen und immer in hundertprozentiger Intensität gesprintet werden. Nach jedem Sprint ist eine Pause von ca. 45 Sekunden einzulegen und nach 10 bis 15 Sprints kann das Training der Antrittsschnelligkeit beendet werden. Durch Wettbewerbe kann zusätzlich die Motivation gesteigert werden!

Übung 1. Jeweils zwei Gruppen stehen sich im Abstand von ca. 10 Metern gegenüber und spielen sich einen Ball direkt hin und her. Auf Trainersignal sprinten nun die ersten vier Spieler über die Ziellinie ihrer Parcoursseite. Nach dem Trainersignal wird sich sofort vom gespielten Ball abgewendet und direkt im Anschluss passen sich die nächsten vier Spieler die zwei Bälle bis zum nächsten Trainersignal hin und her. Tipp: Der Verlierer des jeweiligen Sprintduells muss zusätzlich Liegestütze absolvieren.

Übung 2. Für je acht Spieler eine Stange aufbauen und vier Hütchen im Abstand von ca. 10 Metern um die Stange herum aufbauen. An zwei Hütchen gegenüber steht jeweils ein 4er-Team mit je einem Ball. Auf Trainersignal dribbelt der jeweils vordere Spieler um das rechte freie Hütchen herum, passt zum zweiten Spieler seiner Gruppe, umläuft die Stange und klatscht den angespielten Spieler ab. Erst nach dem Abklatschen darf dieser in die Übung mit der gleichen Aufgabe starten. Welches Team schafft nach 3 Minuten mehr Pässe? Variation: Für einen zweiten Durchgang um das freie linke Hütchen dribbeln. Tipp: Immer mit dem äußeren Fuß passen. Training der Beidfüßigkeit.

Übung 3. Die Mannschaft steht sich im Abstand von drei Metern je zur Hälfte gegenüber. Sie haben einen Ball. Der Ball wird nun zwischen den beiden Gruppen mit jeweils dem zweiten Kontakt hin und her gespielt. Mit der Innenseite eines Fußes wird sich der Ball auf den anderen Fuß gelegt und mit diesem dann zurückgespielt. Direkt nach dem Pass wird durch das gegenüberliegende Hütchentor gesprintet und bei der anderen Gruppe hinten angestellt. Variation 1: Der Ball wird nun nach einem halbhohen Zuwurf mit der Innenseite zurückgespielt. Dazu nimmt ein Spieler den Ball in die Hand, wirft den Ball zum Spieler gegenüber, dieser spielt den halbhohen Ball (ca. 30cm vom Boden) direkt zurück, der Ball wird gefangen, zum Spieler gegenüber übergeben und man erhält dann selbst einen Zuwurf, den man ebenso zurückspielt. Nun direkt nach dem Pass rückwärts durch das seitliche Hütchentor laufen und dann vorwärts durch das gegenüberliegende Hütchentor. Variation 2: Anstatt „halbhohe Zuwürfe“ nun Kopfbälle nach dem selben „Übergabe-Prinzip“ wie zuvor. Nach dem Kopfball per Sidesteps durch das seitliche Tor und dann wieder durch das gegenüberliegende Tor sprinten. Variation 3: Die beiden Gruppen spielen sich den Ball mit einem Kontakt hin und her. Nach dem Direktpass erfolgt sofort ein Antritt durch das seitliche Tor. Tipp: Damit sich die beiden Gruppen ausreichend weit gegenüberstehen, kann dies nochmal mit entsprechend aufgestellten Hütchen verdeutlicht werden.

Übung 4. Für drei bis vier Spieler zwei Hütchen im Abstand von ca. 7 Metern aufstellen und 7 Meter davon entfernt eine Hürde. Je Team hat der vorderste Spieler einen Ball. Auf Trainersignal startet dieser in die Übung, indem er bis zum ersten Hütchen dribbelt, den Ball dort anstoppt, um die Hürde sprintet, den zurückgelassenen Ball zum zweiten Spieler seiner Gruppe zurückspielt und diesen dann abklatscht. Nach dem Abklatschen startet der nächste Spieler mit der gleichen Aufgabe in die Übung. Welches Team schafft nach 3 Minuten mehr Pässe? Variation: Im zweiten Durchgang dribbeln die Spieler bis zur Hürde, spielen den Ball drunter her, passen zum zweiten Spieler der Gruppe und sprinten hinterher, um ihn abzuklatschen.

Übung 5. Für drei bis vier Spieler sechs Hütchen in einer Reihe stellen und 6 Meter vom letzten Hütchen entfernt ein Wendehütchen. Der jeweils vordere Spieler hat einen Ball und er und seine Gruppe stehen rechts neben dem ersten Hütchen. Auf Trainersignal beginnt ein Slalomdribbling mit anschließendem Umdribbeln des Wendehütchens und im Anschluss erfolgt ein Pass zum zweiten Spieler seiner Gruppe. Dem Pass wird hinterhergelaufen, denn der zweite Spieler darf erst losdribbeln, wenn er abgeklatscht wurde. Der zweite Spieler erhält den Pass mit dem äußeren Fuß des Dribblers und dribbelt, nachdem er abgeklatscht wurde, durch das erste „Fenster“ der Hütchenreihe in die Übung. Welches Team ist zum fünften Mal wieder in Ausgangsposition? Variation: Für einen zweiten Durchgang postiert sich die Gruppe auf der linken Seite der Hütchenreihe. Sie dribbeln nun von der anderen Seite ins erste „Fenster“, um in die Übung zu starten. Training der Beidfüßigkeit.

Übung 6. Zwei 10 × 15 Meter große Zonen im Abstand von ca. 12 Metern zueinander aufbauen. Die Spieler teilen sich mit je einem Ball in die beiden Zonen auf und absolvieren dort Dribbelaufgaben. Auf Trainerkommando stoppen die Spieler den Ball an, sprinten in die gegenüberliegende Zone und fassen sich dort im Kreis an die Hände. Die langsamere Gruppe muss je fünf Liegestütze absolvieren. Die anderen Spieler dribbeln sofort mit den in der Zone vorhandenen Bällen weiter. Denkbare Dribbelaufgaben: Den Ball zwischen den Innenseiten hin und her kicken. Nur mit der Innenseite (Außenseite / Sohle / Spann) dribbeln. Alles jeweils mit rechts / links und miteinander kombiniert. Beispiel: Innenseite rechts – Außenseite rechts – Sohle rechts. Variation: Auf Handzeichen des Trainers setzen sich die Spieler auf ihre Bälle. Den langsamsten Spieler mit Liegestützen bestrafen. Tipp: Beim Dribbeln Blick vom Ball lösen.

3. Koordination

Folgende Trainingseinheiten mit dem Schwerpunkt Koordination eignen sich besonders für die Saisonvorbereitung oder zum Beginn einer Trainingsperiode mit Technikschwerpunkten. Je besser die Koordinationsfähigkeit eines Spielers, desto höher sein motorisches Leistungsvermögen und seine Lernfähigkeit betreffend aller Fußballtechniken. Zudem wird das folgende Koordinationstraining um fußballspezifische Elemente wie Passen, Schießen und Dribbeln erweitert.

Diese Kombination aus Fußball und Koordination erfordert umfangreiche Bewegungsabläufe. Erfahrungsgemäß wirkt es sehr motivierend, diese komplexen und ungewohnten Aufgaben zu lösen. Besonderes Merkmal der folgenden Koordinationsübungen ist die Verbesserung betreffend der Rumpfstabilität. Die Rumpfstabilität erhöht im Fußball die Leistungsfähigkeit in defensiven und offensiven Zweikämpfen, im Kopfballspiel, Schusskraft, Schnelligkeit und ist eine gute Verletzungsprävention.

Dieses fußballspezifische Koordinationstraining ist einfach zu organisieren. Es werden lediglich ein paar Hütchen benötigt und die beschriebenen Hürden lassen sich auch durch Ringe, Fahrradreifen oder Stangen ersetzen. Bei den folgenden Übungsbeschreibungen betreffend den Hürden wird immer nur von Koordinationsaufgaben gesprochen. Gemeint sind Aufgaben, die man durch eine beliebige Kombination von Bewegungen für Beine und Arme erhält.

Die Koordinationsaufgaben sollten öfters innerhalb einer Übung variiert werden. Immer auf eine korrekte Körperhaltung achten. Sie soll gerade und stabil sein (Ganzkörperstreckung). Der Blick geht gerade nach vorne und die Brust geht raus. Bei den Übungen darauf achten, dass die Spieler schnell ihre Positionen wechseln, damit möglichst viele Aktionen stattfinden.

1. Woche, 1. Trainingseinheit:

Übung 1. Im Abstand von ca. 15 Metern zwei Gruppen postieren. Diese spielen sich einen Ball hin und her. Nach einem Pass starten die Spieler auf der einen Seite zu den Hürden und absolvieren dort eine Koordinationsaufgabe. Die Spieler auf der anderen Seite absolvieren zwischen den beiden „Sprinthütchen“ einen Antritt. Nach dem Absolvieren der jeweiligen Aufgaben stellen sich die Spieler bei der jeweils anderen Gruppe an. Variation: Ist die Muskulatur der Spieler noch nicht ausreichend aufgewärmt, sollen sie anstatt einem Sprint, einen Kniehebelauf mit einer Aufgabe für die Arme absolvieren.