Inhaltsverzeichnis

Biographie (Wikipedia)

„The Audacity of Hope“ - Obamas Grundsatzrede bei der Democratic National Convention 2004 (27. Juli 2004 im Fleet Center, Boston)

„Berlin Speech“ - Obamas Berliner Rede (24. Juli 2008 an der Siegessäule, Berlin)

„The American Promise“ - Obamas Rede bei der Democratic National Convention 2008 (28. August 2008, Denver, Colorado)

„Election Night Speech“ - Obamas Rede nach dem Sieg bei den Präsidentschaftswahlen 2008 (5. November 2008 im Grant Park, Chicago)

Barack Hussein Obama, Jr. wurde geboren am 4. August 1961 in Honolulu,Hawaii.

Der promovierte Jurist gehört der Demokratischen Partei an und ist seit der Präsidentschaftswahl am 4. November 2008 der designierte 44. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika.

Leben

Kindheit und Jugend Honolulu und Waikiki

Obamas Vater, Barack Hussein Obama Senior (1936–1982), stammte aus Alego in Kenia und gehörte zum Luo-Volk. Seine Mutter, Stanley Ann Dunham (1942–1995), war eine weiße US-Amerikanerin aus Wichita, Kansas.[1] Die Eltern lernten sich als Studenten an der Universität von Hawaii in Manoa kennen. Sie heirateten 1961 auf Hawaii, während in anderen Teilen der USA Ehen zwischen Schwarzen und Weißen noch verboten waren.

1963 ließen sich die Eltern scheiden. Der Vater setzte sein Studium an der Harvard University fort. Obama sah ihn als Zehnjähriger zum letzten Mal.[2] Die Mutter heiratete einen Studenten und späteren Ölmanager[3] aus Indonesien und zog mit ihm und ihrem Sohn Barack nach Jakarta. Dort wurde seine Halbschwester Maya geboren.

Von väterlicher Seite hat Obama einen jüngeren Halbbruder, der in den Slums von Nairobi lebt[4], und eine Halbschwester (Auma), die in Heidelberg studiert hat.[5] Kenias Oppositionschef Raila Odinga erklärte im Januar 2008, er sei ein Cousin Barack Obamas;[6] ein Onkel Obamas aus Kenia bestreitet dies jedoch.[7]

Barack besuchte in Jakarta von 1967 bis 1970 eine katholische, 1970/71 eine staatliche Schule mit Schülern verschiedener Religionsangehörigkeit und kehrte 1971 nach Hawaii zurück. Dort zogen ihn die Eltern seiner Mutter, Madelyn (1922-2008) und Stanley Dunham (1918–1992), auf. Sie schulten ihn in die fünfte Klasse der renommierten privaten Punahou School ein, deren Ausbildung er 1979 mit Auszeichnung abschloss.

Studium und Beruf

Barack Obama studierte zwei Jahre am Occidental College in Los Angeles und wechselte 1981 an die Columbia University in New York City. Nach seinem Bachelor-Abschluss 1983 in Politikwissenschaften (Schwerpunkt Internationale Beziehungen) arbeitete er ein Jahr lang für das Wirtschaftsberatungsunternehmen Business International Corporation in New York. 1985 wechselte er nach Chicago, wo er für eine gemeinnützige Organisation arbeitete, die Kirchengemeinden beim Arbeitstraining für Einwohner armer Stadtviertel half.[8] Danach studierte er drei weitere Jahre Rechtswissenschaft an der Harvard Law School und wurde dort zum Präsidenten der Fachzeitschrift Harvard Law Review gewählt.

Er gilt als der erste Afroamerikaner in diesem Amt. 1991 machte Obama seinen J.D.-Abschluss mit der Gesamtbewertung magna cum laude.

Obama kehrte 1992 nach Chicago zurück und arbeitete ab 1993 in der auf Bürgerrechte spezialisierten Anwaltssozietät Miner, Barnhill and Galland. Außerdem lehrte er bis zu seiner Wahl in den US-Senat 2004 Verfassungsrecht an der University of Chicago.[8][9]

Privatleben Michelle und Barack Obama

Barack Obama ist seit 1992 mit Michelle Obama (* 1964) verheiratet, die wie er an der Harvard Law School studierte und selbst in der öffentlichen Verwaltung von Chicago tätig ist. Sie lernten sich in der Anwaltskanzlei kennen, in der Michelle nach ihrem Abschluss 1988 arbeitete und dem jungen Praktikanten Barack Obama als Tutorin zugeteilt war. Sie haben zwei Töchter: Malia Ann (* 1998) und Natasha ('Sasha') (* 2001). Barack Obama lebt mit seiner Familie in Chicago.[10][11]

Landespolitik in Illinois

In Illinois wurde Obama erstmals 1992 politisch aktiv: Er organisierte eine Kampagne zur Wählerregistrierung von afroamerikanischen Bürgern Chicagos, um so die Wahl Bill Clintons zum US–Präsidenten zu unterstützen. Dadurch mobilisierte er mehr als 150.000 Menschen.[12]

1996 wählte ihn der südliche Wahlkreis von Chicago zum Abgeordneten für den Senat von Illinois. Er übernahm dort den Vorsitz im Ausschuss für öffentliches Gesundheitswesen und Wohlfahrt. Er verfasste eine Gesetzesinitiative mit, die Hilfen für arme Arbeiterfamilien vorsah, und arbeitete an einer Vorlage zur Unterstützung von Menschen ohne Krankenversicherung. Er half Organisationen, die sich für Schwule und Lesben einsetzen, und setzte eine Erhöhung der Mittel zur Aids-Prävention und -Behandlung durch.

1998 wurde Obama zum ersten, 2002 zum zweiten Mal, diesmal ohne Gegenkandidaten, in den Senat von Illinois wiedergewählt. Er initiierte ein Gesetz, das die Polizei verpflichtete, Vernehmungen auf Video aufzuzeichnen, die bei Anklagen auf Todesstrafe verwendet werden sollen. Außerdem beantragte er erfolgreich, Krankenversicherungen zu verpflichten, Kosten für regelmäßige vorbeugende Mammografien zu übernehmen. Er konnte für diese und andere Vorhaben Koalitionen mit politischen Gegnern bilden. Obwohl er mit der Polizeigewerkschaft Fraternal Order of Police über viele innenpolitische Gesetzesinitiativen uneinig gewesen war, lobte sie ihn für seine „langjährige Unterstützung von Waffenkontrollgesetzen und zur Bereitschaft, Kompromisse zu verhandeln“.[13]

2000 unterlag er mit 30 % zu 61 % gegen den Mitbewerber und Mandatsinhaber Bobby L. Rush in einem Wahlkreis in Illinois bei den Vorwahlen für das US-Repräsentantenhaus. Rush punktete mit dem Hinweis auf Obamas Unerfahrenheit. [14]

US-Senat

Vorwahlen

Obama trat 2004 an, um für die Demokratische Partei einen Sitz im US-Senat zu erlangen.

Der amtierende republikanische Senator Peter Fitzgerald verzichtete auf eine Wiederwahl und vier Kongressabgeordnete aus Illinois unterstützten die Wahl Obamas öffentlich, ebenso liberale Demokraten wie der frühere Vorsitzende des Democratic National Committee, David Wilhelm.

Obama gewann bei den Vorwahlen im März 2004 52 Prozent der Stimmen, die restlichen Stimmanteile verteilten sich auf die übrigen sechs Kandidaten. Seine Kampagne war vom Medienberater David Axelrod entworfen worden, der später auch eine der Schlüsselfiguren von Obamas Präsidentschaftswahlkampf wurde. In dieser Kampagne versuchte er eine Kontinuitätslinie zwischen legendären Demokraten aus Illinois, wie Chicagos erstem afroamerikanischen Bürgermeister Harold Washington oder dem US-Senator Paul M. Simon, und sich selbst herzustellen. Simon nahm kurz vor seinem Tod noch einen Wahlwerbespot für Obama auf. Im Wahlkampf selbst stellte Obamas Team dies als letztes Vermächtnis des Verstorbenen dar. Obama half die Unterstützung von Simons Tochter und großer Tageszeitungen, wie etwa der Chicago Tribune und der Chicago Sun-Times. Obamas überraschender Vorwahlsieg erregte auch überregionale Aufmerksamkeit, die New York Times sprach von einem „aufgehenden Stern“ bei den Demokraten.[15]

Wahlkampf für den US-Senat

Nachdem Obama die Vorwahl gewonnen hatte, trat er gegen den republikanischen Kandidaten Jack Ryan an. Er lag von Beginn an in den Umfragen vorne. Dieser Vorsprung vergrößerte sich auf 20 Prozentpunkte, als bekannt wurde, dass Ryan einen Assistenten angestellt hatte, um Obama 24 Stunden am Tag zu verfolgen, all seine Aktivitäten aufzuzeichnen und ihn gelegentlich durch Zwischenrufe oder Ansprachen zu irritieren.

Im Laufe des Wahlkampfs veröffentlichten die Chicago Tribune und der lokale Fernsehsender WLS-TV kalifornische Gerichtsunterlagen, die Ryans Scheidung von der Schauspielerin Jeri Ryan betrafen. Die Unterlagen waren nicht nur dankbarer Stoff für die Nachrichtenmedien, sondern schädigten Ryans Stellung in seiner Partei schwer. Aufgrund dessen trat Ryan am 25. Juni 2004 als Kandidat zurück und überließ Obama damit zeitweise allein das Feld.

Die republikanische Partei hatte danach große Probleme, einen Kandidaten zu finden. Nach einer langen Entscheidungsphase fiel die Wahl der Partei schließlich auf Alan Keyes, der die Nominierung am 8. August 2004 annahm. Dies war ein Sieg des konservativen Flügels der Partei, denn Keyes war bereits als äußerst konservativer Politiker bei seinen erfolglosen Kandidaturen zu den US-Präsidentschaftswahlen 1996 und 2000 aufgefallen. Aus Maryland kommend, hatte Keyes seinen Wohnsitz erst bei der Nominierung nach Illinois verlegt, um damit den gesetzlichen Anforderungen einer Kandidatur zu genügen.

Obamas Wahlkampf war, den Zahlen nach, der erfolgreichste eines Nicht-Amtsinhabers bei der Senatswahl. Sein Vorsprung in den Umfragen war so groß, dass er schon früh in andere Staaten reisen konnte, um dort befreundete demokratische Kandidaten zu unterstützen. Er gab große Geldmengen seines Wahlkampfbudgets an andere Kandidaten und schickte Wahlkampfhelfer ebenfalls über die Staatsgrenzen hinweg. Dadurch wurde unter anderem Melissa Bean geholfen, die schließlich Phil Crane bei der Wahl schlug und ihren Wahlkreis damit das erste Mal seit 1935 für die Demokraten gewann. Obama selbst gewann die Wahl mit 70 Prozent der Stimmen gegenüber 27 Prozent für Keyes.

Dieser deutliche Sieg ist möglicherweise zu einem Teil dem Verhalten des politischen Gegners zuzuschreiben. Der republikanische Kandidat Keyes setzte auf einen polarisierenden Wahlkampf: Er beschimpfte unter anderem Homosexuelle als „selbstsüchtige Hedonisten“,[16] bezeichnete Obamas Meinung zu Abtreibungen als Position der Sklavenhalter,[17] behauptete, Jesus würde Obama nicht wählen,[18] und meinte, Wähler von Obama würden sich genauso schuldig machen wie Deutsche, die 1933 die NSDAP gewählt hatten.

Democratic National Convention 2004

Während seines Wahlkampfes für den US-Senat hielt Obama eine Grundsatzrede (Keynote) bei der Democratic National Convention 2004 in Boston, die den damaligen Präsidentschaftskandidaten John Kerry kürte.

Obamas Rede löste Begeisterung aus und machte ihn bundesweit bekannt.

Obama bezog sich darauf, wie seine eigene Familie den American Dream verfolgt habe, und auf seinen Glauben an ein „großzügiges Amerika.“ Sein Großvater habe von den Wohlfahrtsprogrammen der FHA und der GI Bill profitiert, da er im Zweiten Weltkrieg gekämpft hatte. Er selbst habe außerdem große Hoffnungen für die Zukunft seiner Töchter, denn „in einem großzügigen Amerika braucht man nicht reich zu sein, um sein Potenzial ausschöpfen zu können“.

Er kritisierte die Kriegsführung der Bush-Regierung im Irak und führte als Beispiel den Unteroffizier der Marineinfanterie Seamus Ahern aus East Moline an und fragte rhetorisch: „Dienen wir Seamus genauso gut, wie er uns dient?“

Schließlich sprach sich Obama für die nationale Einheit aus:

“There is not a liberal America and a conservative America – there is the United States of America.”

„Es gibt nicht ein liberales Amerika und ein konservatives Amerika – es gibt die Vereinigten Staaten von Amerika.“

Anschließend fügte er hinzu:

“We worship an awesome God in the Blue States, and we don't like federal agents poking around in our libraries in the Red States. We coach Little League in the Blue States, and yes, we've got some gay friends in the Red States. There are patriots who opposed the war in Iraq, and there are patriots who supported the war in Iraq.”