Umschlagbilder: links: Kreuzweg in Konfeld, Ausschnitt der 5. Station

rechts: Kreuzweg in Kastel, Ausschnitt der 9. Station

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ISBN 978-3-7534-6932-4

Inhaltsverzeichnis
Einleitung

Die Malerin Octavie de Lasalle vom Louisenthal (1811-1890) war „an der Saar im 19. Jahrhundert eine singuläre Erscheinung mit einer bewegten Biographie, aus der sich die Spannweite ihrer künstlerischen Themen speist“.1

Octavie lebte und arbeitete überwiegend in ihrem Elternhaus, dem Schloss Dagstuhl bei Wadern. Die musische Bildung in der Kindheit und Jugendzeit vertiefte sie später durch Unterricht

Octavie war bald mit allen malerischen Techniken vertraut. Zunächst bevorzugte sie in ihrem Schaffen das Porträt, das zeit ihres Lebens ein Themenschwerpunkt für sie war. Hinzu kam die Genremalerei, die in weiten Bereichen den ländlichen Lebensraum und seinen Alltag zum Gegenstand hatte.2

Schuf Octavie de Lasalle – sie blieb unverheiratet – zunächst profane Bilder, trat um 1840 der religiöse Bereich verstärkt in ihrer Kunst in Erscheinung.

Die religiöse Grundhaltung war bereits ein Ergebnis ihrer Erziehung in einem tiefreligiösen Elternhaus.3 Vorbild für ihre religiöse Malerei war die Nazarenerkunst der Zeit und die Kunst des Mittelalters.4

1863 begann die Künstlerin ihren ersten Kreuzweg zu malen, zehn folgten.5 Einige davon sind erhalten. Zu ihnen gehören die beiden bekanntesten, der Zyklus für die Pfarrkirche St. Michael in Wadern-Lockweiler (heute in einem Nebenraum der Schlosskapelle in Dagstuhl zu sehen) und der Kreuzweg in der Pfarrkirche St. Klemens in Osburg. Vom Lockweiler/Dagstuhler Kreuzweg heißt es, dass die Künstlerin hier „ihr vielleicht fulminantestes Werk“ geschaffen habe.6 und Studien unter anderem in München, Düsseldorf und Paris.

Abb. 1: Oktavie de Lasalle von Louisenthal, Selbstbildnis von 1836

Daneben sind u. a. die Kreuzwegdarstellungen von der Hand der Künstlerin in den Pfarrkirchen von Weiskirchen-Konfeld und Nonnweiler-Kastel auf uns überkommen. Sie haben die Purifizierung der Kirchen von der Kunst des 19. Jahrhunderts in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg überdauert und bilden heute einen wesentlichen Bestandteil der Ausstattung der beiden Gotteshäuser. In der Literatur werden sie, wenn überhaupt, nur erwähnt, ganz selten am Rand angesprochen. Diesen beiden weniger bekannten Kreuzwegen widmen sich die folgenden Ausführungen.


1 Wiercinski, Die Malerin, S. 66.

2 Molz, Die Malergräfin, S. 308f.

3 Molz, Alles was die Kunst, S. 20; Wiercinski, Die Malerin, S. 59.

4 Molz, Die Malergräfin, S. 312.

5 Backes, S. 182ff.

6 Wiercinski, Die Malerin, S. 66.

1 Der Kreuzweg in Konfeld

1.1 Seine Entstehung

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