Veröffentlichungen der Unabhängigen
Historikerkommission zur
Erforschung der Geschichte des
Bundesnachrichtendienstes
1945–1968
Herausgegeben von Jost Dülffer,
Klaus-Dietmar Henke, Wolfgang
Krieger und Rolf-Dieter Müller
BAND 5
Agentenfunk und Funkaufklärung
des Bundesnachrichtendienstes
1945–1968
»Im Namen der Elektrifizierung, des Fortschritts und der Statistik!« Aus: »700 Intellektuelle beten einen Öltank an« von Bertolt Brecht, 1929
Diese Arbeit wurde als Inauguraldissertation 2017 am Fachbereich Geschichte und Kulturwissenschaften der Philipps-Universität Marburg verteidigt; Gutachter waren Prof. Dr. Wolfgang Krieger und Prof. Dr. Christian Kleinschmidt.
Editorische Hinweise: Stellen, an denen einzelne Informationen durch den Bundesnachrichtendienst nicht freigegeben wurden, sind durch Schwärzungen kenntlich gemacht. Decknamen und Tarnbezeichnungen stehen in Anführungszeichen.
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.
1. Auflage als E-Book, August 2017
entspricht der 1. Druckauflage vom Juni 2017
© Christoph Links Verlag GmbH
Schönhauser Allee 36, 10435 Berlin, Tel.: (030) 44 02 32-0
www.christoph-links-verlag.de; mail@christoph-links-verlag.de
Cover: Stephanie Raubach, Ch. Links Verlag
Lektorat: Jana Fröbel, Ch. Links Verlag
eISBN 978-3-86284-403-6
Vorbemerkung
Einleitung
Fragestellung
Forschungsstand
Quellen und Methode
Begriffe
Dank
I.Wellenkrieg
1.Von Zossen nach Pullach
Stunde null
Personalprofil
2.Vom Kriege
Übergangsmilieu
Selbstverständnis
Verhältnis zu den Streitkräften
II.Agentenfunk
1.Einsatzprinzipien und Grundlagen
Ultrakurzwelle
Kurzwelle
Blindfunk
Rahmenbedingungen
2.Leitstellen und Infrastruktur
Leitstellen der Organisation Gehlen
Berlin
Mobile Leitstelle
Sendestellen des BND
3.Schulwesen und Ausbildung
Rekrutierung
Funkschulen
Ausbildungspraxis
4.Geräte
Geräte der ersten Generation
Funkbetrieb
Kurzsignalgeräte
5.Verschlüsselung
Grundprinzipien
Individueller Zahlenwurm
Schlüsselmittelherstellung
Schlüssel für den Agentenfunk
6.Agentenfunker
Arten von Funkern
Einsatzvorbereitung
Einsatzrealität
Pannen
Fallbeispiel »Conti«
Volksaufstand und Aktion »Feuerwerk«
Fortsetzung »Conti«
7.E-Fall und R-Netze
E-Fall
Kriegs-BND
Fernmelderegiment
R-Netze der Organisation Gehlen
R-Netze des Bundesnachrichtendienstes
Sondereinheiten
8.Funkabwehr
Grundlagen
Funkabwehr der Organisation Gehlen
Funkabwehr des Bundesamtes für Verfassungsschutz
III.Funkaufklärung
1.Einsatzprinzipien und Grundlagen
Militärische Aufklärung
Horch- und Peildienst
Elektronische Aufklärung
2.Organisation, Aufbau und Infrastruktur
Die Anfänge
Die Peiler
Horchstelle Kransberg
Einsätze und Außenstellen
Kassel und Söcking
Lauf
Husum
Diplo-Erfassung
Berlin
3.Entzifferung und Forschung
Diplo-Entzifferung
Weiterer Ausbau
Ionosphäreninstitut
ELOKA-Institut
4.Technische Aufklärung zur See
Baltic Fishery Protection Service
»Neptun«
»R-10«
Schnellboote der Bundesmarine
Funkaufklärung der Bundesmarine
5.Elektronische Aufklärung
Ausschuss für Funkortung
»Jutta«
Schöningen
Fliegerstaffel
ELINT
6.Fernmeldeaufklärung der Streitkräfte
Abgrenzungen
Die Türme
Hochthron
Kampf um die Auswertung
IV.Wellenkrieg – Wellenfrieden. Resümee
1.Von Berlin nach Prag
Die Luftbrücke
Der »Prager Frühling«
2.Bilanz
Anhang
Abkürzungen
Quellen- und Literaturverzeichnis
Archivalien
Presse und andere Medien
Internetquellen
Vorschriften
Technische Fachliteratur
Zeitgenössische Veröffentlichungen
Editionen und Memoiren
Literatur
Ortsregister
Personenregister
Über den Autor
Die Unabhängige Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des Bundesnachrichtendienstes 1945–1968 (UHK) wurde im Frühjahr 2011 berufen und sechs Jahre mit insgesamt 2,2 Millionen Euro aus Bundesmitteln finanziert. Die Kommission sowie ihre zeitweilig zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denen zu allererst gedankt sei, hatten im Bundeskanzleramt und im Bundesnachrichtendienst freien Zugang zu allen derzeit noch klassifizierten und bisher bekannt gewordenen Akten des Untersuchungszeitraums. Nach vorbereitenden »Studien« (www.uhk-bnd.de) legt sie ihre Forschungsergebnisse nun in mehreren Monografien vor. Die UHK hatte sich verpflichtet, die Manuskripte durch eine Überprüfung seitens des BND auf heute noch relevante Sicherheitsbelange freigeben zu lassen. Dabei ist sie bei keiner historisch bedeutsamen Information einen unvertretbaren Kompromiss eingegangen.
Das Forschungsprojekt zur Geschichte des BND unterscheidet sich von ähnlichen Vorhaben insofern, als es sich nicht auf die Analyse der personellen Kontinuitäten und Diskontinuitäten zur NS-Zeit beschränkt, sondern eine breit gefächerte Geschichte des geheimen Nachrichtendienstes aus unterschiedlichen Perspektiven bietet. Eine Bedingung der Vereinbarung mit dem BND war es gewesen, dass die UHK den Rahmen und die Schwerpunkte ihrer Forschung selbst festlegt. Gleichwohl waren auf einigen Feldern Einschränkungen hinzunehmen, namentlich bei den Partnerbeziehungen und den Auslandsoperationen des Dienstes.
Die Zusammenarbeit mit dem Bundeskanzleramt, vertreten durch Herrn Ministerialdirigent Hans Vorbeck, war ausgezeichnet. Bei den BND-Präsidenten Ernst Uhrlau, der das Projekt durchsetzte, Gerhard Schindler, der es förderte, und Bruno Kahl, der die Erträge erntet, stieß die Arbeit der Kommission auf wachsendes Verständnis und Entgegenkommen. Der Kommission ist es eine besondere Genugtuung, dass sie den entscheidenden Anstoß dazu geben konnte, dass die Einsichtnahme in historisch wertvolle Unterlagen des deutschen Auslandsnachrichtendienstes für alle Interessierten inzwischen zu einer selbstverständlichen Gewohnheit geworden ist.
Jost Dülffer, Klaus-Dietmar Henke (Sprecher),
Wolfgang Krieger, Rolf-Dieter Müller
Der Begriff Wellenkrieg entstammt einem Aufsatz von General a. D. Leo Hepp,1 der im Jahr 1956 in der Wehrwissenschaftlichen Rundschau unter dem Titel »Die Funkaufklärung, ein Teilgebiet des Wellenkrieges« veröffentlicht wurde.2 Hepp legte hier detaillierte Gedanken zur Rolle einer westdeutschen Funkaufklärung nieder. Diese würde nicht auf einem isolierten Feld operieren, sondern sei intensiv mit anderen Aufklärungsbereichen zu vernetzen:
[Es] soll die Notwendigkeit betont werden, die gesamte politische, wirtschaftliche und militärische Funkaufklärung in einer Hand zu vereinigen und sie in einen engen organisatorischen Zusammenhang zu bringen mit den anderen Aufklärungsorganen. Nur eine derartige »Einheit der Aufklärung« ist geeignet, ein vollständiges Lagebild mit der gebotenen Schnelligkeit zu erstellen.3
Die hier angeführte »Einheit der Aufklärung« zog sich wie ein roter Faden durch die Konzepte und Diskussionen zur Rolle der Organisation Gehlen als künftigem Bundesnachrichtendienst (BND) – inklusive ihrer technischen Einrichtungen. Hepp verstand darüber hinaus unter dem Einsatz einer Funkaufklärung nicht eine vorbereitende Tätigkeit für erfolgreiches Agieren im Krieg, sondern beschrieb die Betätigung auf diesem Feld als aktives Handeln unter kriegsmäßigen Bedingungen, das auch im Frieden erfolge. So war der Wellenkrieg nicht an den heißen Krieg gebunden – und damit auch nicht an Kriegsvorbereitungen. Er folgte eigenen Regeln und Gesetzmäßigkeiten und begleitete Militär und Nachrichtendienste im tiefsten Frieden.4
Hepp kann für das Thema als durchaus kompetent erachtet werden. Im Februar 1944 war er Oberst und Stabschef beim Chef des Heeresnachrichtenwesens. Dort hatte er im Oberkommando des Heeres in Zossen mehrfach Kontakt zu Reinhard Gehlen. Nach Hepps Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft traf sich Gehlen im April 1948 mit ihm in München und bot ihm an, »als Leiter der Abteilung Nachrichtenwesen in seine Organisation, einen unter Betreuung der Streitkräfte der Vereinigten Staaten stehenden deutschen geheimen Nachrichtendienst, einzutreten«.5 Hierunter verstand Gehlen die Führung aller Bereiche der eigenen, internen Kommunikation wie auch die Kommunikation mit den eingesetzten Agenten, also den Führungsfunk und den Agentenfunk. Die Aufgabe umfasste auch die Erfassung und Auswertung von Funkkommunikation, die Funkaufklärung. Hepp übernahm diese Funktion und verblieb auf dem Posten bis 1956. Dann wechselte er in die neu gegründeten Streitkräfte und wurde dort der erste Inspizient der Fernmeldetruppe des Heeres. Als Drei-Sterne-General und Kommandeur des II. Korps in Ulm schied er 1967 aus der Bundeswehr aus und übernahm erneut die mittlerweile auf 1500 Planstellen angewachsene Abteilung Technik im Bundesnachrichtendienst.6 Er ist damit ein typisches Beispiel für eine Karriere in der Organisation Gehlen und im BND, ebenso wie für die Nähe und Verflechtung der Abteilung Technik mit den Streitkräften.
In der Analyse des Wellenkrieges wird – Hepp folgend – davon ausgegangen, dass beinahe alle militärischen und viele zivile Prozesse Spuren im elektromagnetischen Spektrum hinterlassen. Dies galt (und gilt) für Sprechfunk und Morseverbindungen genauso wie für Radar von Seeschiffen und Flugzeugen bis hin zur Steuerung oder Nutzung von Satelliten und Raketen zu unterschiedlichen Zwecken. Von der Ausrichtung Olympischer Spiele über Invasionen anderer Staaten bis hin zur Landung auf dem Mond war keine Form von höherer Organisation im 20. Jahrhundert ohne die Nutzung des elektromagnetischen Spektrums denkbar. Unter dieser Betrachtungsweise war die technische Aufklärung weit mehr als das Abhören von Funk. Sie war ein permanentes Ringen darum, das eigene Frequenzspektrum zu nutzen und zu schützen, das gegnerische zu kennen und auszuwerten und letztlich dessen Nutzung durch den Gegner zu hemmen oder zu verhindern.7 Die Arbeit der Abteilung Technik war nach diesem Verständnis deutlich mehr als eine Hilfswissenschaft im Wettstreit der Nachrichtendienste. Der Wellenkrieg war vielmehr ein eigener Schauplatz des Kalten Krieges, gekennzeichnet neben hohem Mittelansatz durch die intensive Verflechtung von zivilen, militärischen und nachrichtendienstlichen Strukturen weit über organisatorische Grenzen hinaus.
Die Arbeit der Unabhängigen Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des Bundesnachrichtendienstes 1945–1968 (UHK) bietet erstmals die Möglichkeit, die technischen Elemente eines modernen Nachrichtendienstes auf Aktenbasis zu studieren. Gerade die Arbeit der Funkaufklärung, aber auch die des Agentenfunks sind normalerweise mit sehr hohen Geheimhaltungsstufen versehen. Diese Praxis wurde in der westlichen Welt besonders durch die USA und Großbritannien getrieben – hier war man nach dem Zweiten Weltkrieg der Überzeugung, große Erfolge im Bereich der Funkaufklärung aufgrund der hohen eigenen Geheimhaltung sowie des schlampigen Umgangs mit ebendieser Geheimhaltung auf der deutschen Seite errungen zu haben.8 Nicht zuletzt deshalb ist eine Erforschung der technischen Dienste bislang nur unzureichend gelungen. Für die Organisation Gehlen und den Bundesnachrichtendienst kann dies nun für den Zeitraum von 1945 bis 1968 geleistet werden. Die Abteilung Technik, die den Agentenfunk und die Funkaufklärung unter sich vereint, ist ein großer und in sich relativ geschlossener Bereich des Nachrichtendienstes. Personelle Wechsel zwischen der Technik und anderen Bereichen der Behörde sind im Untersuchungszeitraum die Ausnahme. Das Betreiben eigener Standorte, eigener Ausbildungsstrukturen und eine eigene Legende – die Bundesstelle für Fernmeldestatistik9 – isolierten den Bereich zusätzlich. Dennoch bleibt die Abteilung Technik eingebunden in eine Gesamtorganisation, aber auch in intensive Wechselbeziehungen zu Streitkräften, ausländischen Partnerdiensten und dem politischen Umfeld. Im Rahmen dieser Untersuchung sollen nicht nur Aufbau, Struktur und Arbeitsweise der Abteilung Technik beleuchtet werden. Es soll auch exemplarisch die sich verändernde Natur der Gesamtorganisation analysiert werden. Hierbei wird der Frage nachgegangen, ob »der Dienst«,10 also die Organisation Gehlen bzw. der Bundesnachrichtendienst, sich zu einem vollwertigen Auslandsnachrichtendienst ziviler Prägung entwickeln konnte oder inwieweit er ein militärischer Lagedienst in der Tradition der Generalstabsabteilung der Wehrmacht Fremde Heere Ost11 blieb.
Diese Frage wird sich am Beispiel der Abteilung Technik nicht erschöpfend beantworten lassen, dennoch können hier Grundtendenzen aufgezeigt werden, die als charakteristisch für den gesamten Dienst erachtet werden. So kann die Abteilung Technik zumindest gewissen Aufschluss darüber geben, welcher Natur der Nachrichtendienst war, den die Bundesrepublik mit einer äußerst sensiblen Position in einer jungen Demokratie betraut hat.
Die vorliegende Arbeit setzt sich umfassend mit der Entstehung der technischen Komponenten des Bundesnachrichtendienstes im Spannungsfeld zwischen seinen militärischen Wurzeln und den Anforderungen eines zivilen modernen Nachrichtendienstes auseinander. Die Studie ist Teil einer Publikationsreihe über den Bundesnachrichtendienst, die der Aufarbeitung der Vergangenheit dieser Behörde dienen soll.12 Sie fügt sich in eine Reihe amtlicher Auftragsforschungen ein, die mit ähnlicher Motivation in Auftrag gegeben wurden. Die Basis dieser Arbeit bilden, wie bei bisher veröffentlichten Studien, alle der Unabhängigen Historikerkommission zugänglich gemachten relevanten Akten.13 Vor der Freigabe für diese Veröffentlichungen waren die Archive des Bundesnachrichtendienstes weitgehend verschlossen, erst kleine Teilbestände wurden bislang an das Bundesarchiv abgegeben und nur in geringem Umfang ausgewertet.14 Um diesen Mangel auszugleichen, mussten sich frühere Studien auf US-amerikanische Unterlagen stützen, die unter anderem im Zuge des Freedom of Information Act, besonders des Nazi War Crime Disclosure Act von 1998 freigegeben worden waren, teilweise auch auf Memoiren, Zeitzeugenberichte und Publikationen aus dem ehemaligen Ostblock. So legten beispielsweise Christopher Simpson, Mary Ellen Reese oder zuletzt Jens Wegener Untersuchungen vor, die sich überwiegend auf dieses Material stützten.15 Neben den aktenbasierten Arbeiten war schon früh das Interesse westdeutscher Publizisten am jungen deutschen Geheimdienst geweckt. So legten die Spiegel-Redakteure Hermann Zolling und Heinz Höhne bereits 1971 eine vorgeblich unabhängige Studie zur Arbeit des Bundesnachrichtendienstes vor, die allerdings in intensiver Zusammenarbeit mit dem Dienst entstanden war.16 Etwa zeitgleich entstand in der DDR die Arbeit von Albrecht Charisius und Julius Mader über die Pullacher Konkurrenten. Sie wurde in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Staatssicherheit entwickelt und enthielt, jenseits ihres propagandistischen Grundtones, eine Reihe valider Informationen.17
Eine wichtige Quellengattung bilden die Memoiren ehemals handelnder Personen. Sie bieten zwar persönliche Einblicke und damit den Anschein von Authentizität, doch ist stets der Kontext der Abfassung in die Analyse einzubeziehen. So war es beim Schreiben von Der Dienst sicherlich nicht das Bestreben von Reinhard Gehlen, ein möglichst objektives Bild des Bundesnachrichtendienstes zu hinterlassen, sondern vielmehr sich selbst ein Denkmal zu setzen. Auch die Erinnerungen des wohl bedeutendsten enttarnten Verräters in den Reihen des BND, Heinz Felfe, die dieser nach seinem Austausch verfasste, müssen klar vor ihrem zeithistorischen Hintergrund bewertet werden. Erhellender sind die Erinnerungen von James Critchfield, der im CIA für die Organisation Gehlen zuständig war und detaillierte Informationen zur Frühphase des Dienstes lieferte.18 Nach dem Ende des Kalten Krieges erschienen in Deutschland Bücher, die teilweise auf Insiderkenntnissen beruhten, jedoch den Wissenstand über den Bundesnachrichtendienst nicht wesentlich erweiterten.19 Auch in anderen Ländern stieg seit den 1990er-Jahren die Zahl von Übersichtsdarstellungen über nationale Geheimdienste, die grundsätzlich an einer ähnlichen Quellenproblematik krankten wie ihre deutschen Pendants.20 Auch versuchten ehemalige Mitarbeiter des Dienstes die Öffentlichkeit an ihrer früheren Tätigkeit teilhaben zu lassen. Gerade diese Publikationen sind kritisch zu prüfen, bewegen sie sich doch oft zwischen Abrechnungsschrift und Anekdotensammlung.21 Auf der Basis vieler Einzelforschungen wurden Einzelaspekte der Geheimdienstarbeit beleuchtet und in Aufsatzsammlungen oder Handbüchern publiziert. Besonders sei das 2003 von Helmut Roewer, Stefan Schäfer und Matthias Uhl verfasste Lexikon der Geheimdienste im 20. Jahrhundert hervorgehoben.22 Der erste Versuch eines umfassenden Vergleichs zwischen dem Bundesnachrichtendienst und dem Ministerium für Staatssicherheit, herausgegeben von den ehemaligen MfS-Offizieren Gotthold Schramm und Klaus Eichener, scheiterte ebenfalls an der dürftigen Quellenbasis und zeigt eine starke ideologische Einfärbung.23 Zielführender war der Versuch von Georg Bailey, den früheren CIA-Chef von Berlin David Murphy und seinen KGB-Gegenspieler Sergej A. Kondraschow zu einer gemeinsamen Publikation zu bewegen.24 Zudem erfuhr man aus den nun offengelegten Beständen des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der DDR vieles über Technik und Methoden eines Nachrichtendienstes, von denen manches Allgemeingültigkeit haben dürfte.25 Dies gilt auch für die fernmeldeelektronische Aufklärung der Nationalen Volksarmee (NVA) und des MfS.26 In den letzten Jahren erschienen zudem mehrere Arbeiten zur Frage, wie nachrichtendienstliche Mittel, demokratische Kontrolle und der Schutz der Bürgerrechte zu vereinbaren seien.27 Josef Foschepoth nahm die Post- und Telefonüberwachung in den Blick und diskutiert erstmals diese Grundfragen auch für die geheimdienstliche Nachrichtenbeschaffung mit technischen Mitteln.28
War die Quellenlage für die Nachrichtendienst-Geschichte schon dünn, so entzog sich der technische Nachrichtendienst durch hohe Geheimhaltung und eine komplexe eingesetzte Technik dem Zugriff noch mehr. Hier konnte zunächst nur auf den Forschungsstand über den Zweiten Weltkrieg zurückgegriffen werden, da nur sehr wenige neuere Quellen verfügbar waren.29 Mit der Wiederbewaffnung eröffnete sich neben der Funkaufklärung des Bundesnachrichtendienstes auch das Feld der sogenannten Elektronischen Kampfführung der Bundeswehr, die Elemente einer eigenen Funkaufklärung einschließt. Durch die weniger restriktive Geheimhaltung war es möglich, von diesem Bereich des Wellenkrieges ein lückenhaftes, aber detailliertes Bild zu gewinnen. Besonders Oberst a. D. Rudolf Grabau, der viele Jahre auf diesem Gebiet tätig war, hat umfangreiches Material zur Elektronischen Kampfführung veröffentlicht, das umfassenden Einblick in eingesetzte Technologien und Verfahren gibt.30 An eine Übersicht über die Funkaufklärung in Deutschland nach 1945 wagte sich 2005 erstmals Günther Weiße, diese trägt jedoch trotz vieler akribisch zusammengetragener Details nur wenig zum Einblick in die Funkaufklärung und Funkinfrastruktur des Bundesnachrichtendienstes bei.31 Zu an die Fernmeldeaufklärung und an das Funkwesen angrenzenden Verfahren wie Kryptologie ist der Forschungsstand aufgrund der schwierigen Quellenlage noch dürftiger. Bislang wurden nur Grundlagen und einzelne Verfahren beleuchtet.32 Mehr noch gilt dies für den Agentenfunk. Hier beschränkt sich der Wissensstand bislang auf die eingesetzte Technik. Aufbau, Struktur und Einsatzprinzipien liegen zum größten Teil im Dunkeln.33
Mit der Öffnung des BND-Archivs sowie entsprechender Bestände der VS-Registratur des Bundeskanzleramts, zunächst nur für die Forschungen der Unabhängigen Historikerkommission,34 hat sich die Aktenlage zur Geschichte des BND und seiner Vorläuferorganisation bis 1968 trotz zahlreicher Lücken wesentlich verbessert.35 Für die vorliegende Arbeit konnte zudem auf relevante Bestände des Bundesarchiv-Militärarchivs (BA-MA) zurückgegriffen werden. Wie erwartet hat sich der Bestand der VS-Registratur des Bundeskanzleramtes und des BA-MA gut erschlossen und leicht verwertbar gezeigt. Im Gegensatz hierzu sind im Archiv des Bundesnachrichtendienstes die relevanten Aktenbestände nur in Teilen erschlossen. Viele Akten befinden sich in dem Zustand, wie sie die Fachabteilungen ursprünglich abgegeben haben. Es mangelt an einer inneren Ordnung, Zusammenhänge müssen mühsam über zahlreiche Aktenstücke rekonstruiert werden, wesentliche Bestandteile scheinen manchmal zu fehlen. Zudem ist der Aspekt, dass Akten immer im vollen Bewusstsein ihrer späteren Aussagekraft verfasst wurden, gerade im geheimdienstlichen Umfeld nicht zu vernachlässigen. So sind Sachverhalte bewusst vage dargestellt, um sie nach außen oder innen zu verschleiern. Auch sind Aussagen, Bewertungen oder Kritik nicht immer sachlich gehalten, sondern möglicherweise ein Vehikel für dahinterstehende Forderungen nach finanziellen oder personellen Ressourcen. Letztlich sahen die Verfasser Akten oft als durchgehendes Arbeitsmaterial an und nutzten sie nicht zur vollständigen Dokumentation des eigenen Handelns. Man ging schlicht nicht davon aus, dass irgendjemand bestimmte Vorgänge nach deren Abschluss noch einmal zu Gesicht bekommen würde.
Eine Hilfe stellten für einzelne Dienststellen oder Abteilungen ex post erstellte Chroniken dar, die sich ebenfalls im Bestand des BND-Archivs finden lassen. Auch wenn diese an manchen Stellen nur ein faktisches Gerüst bieten, sind ihre mit langem zeitlichen Abstand getroffenen Bewertungen mit Vorsicht zu genießen. Gerade an diesen Chroniken zeigt sich, dass die Verfasser mit den gleichen Problemen bezüglich der dienstinternen Aktenlage zu kämpfen hatten – schon mit geringerem zeitlichen Abstand als dem heutigen ließen sich einzelne Vorgänge nicht mehr zweifelsfrei rekonstruieren. Grundsätzlich ist festzustellen, dass sich die Qualität der Akten zum Ende des Untersuchungszeitraums verbesserte. Große Lücken in der Frühzeit der Organisation Gehlen ließen sich durch die vom historischen Büro der CIA herausgegebene Quellen-edition zur Geschichte der amerikanisch-deutschen Geheimdienstbeziehungen zwischen 1945 und 1956 füllen.36 Sie illustrieren umfassend US-amerikanische Diskussionen und Bewertungen und enthalten zahlreiche Details zur Funkaufklärung und zum Agentenfunk.
Der umfassende Aktenzugang für die UHK bot die Möglichkeit, die Entwicklung von Agentenfunk und Funkaufklärung in der Organisation Gehlen und dem Bundesnachrichtendienst mit den Methoden einer konventionellen zeitgeschichtlichen Herangehensweise zu untersuchen. So sind Planungen, Konzepte und Strategien, die sich im Aktenbestand nachweisen lassen, oftmals als Reaktion auf Veränderungen des politischen – besonders des außenpolitischen – Umfeldes aufzufassen. Gerade die Organisation Gehlen und später der Bundesnachrichtendienst befanden sich in einer hochkomplexen Gemengelage zwischen der eigenen Rolle als geheimem Meldedienst, den Anforderungen vonseiten der deutschen, aber auch der US-amerikanischen Bedarfsträger und dem stark durch ostdeutsches oder sowjetisches Handeln bestimmten Tätigkeitsfeld. So ist es ein Bestreben dieser Arbeit, den Aufbau und das Wirken der Abteilung Technik in diesem Spannungsfeld zu verorten. Ermöglicht wird dies nicht nur durch die Analyse der sich verändernden Strukturen und der den Veränderungen zugrunde liegenden Konzepte. Auch das Verhältnis zu konkurrierenden Einheiten wie den westdeutschen Streitkräften oder dem Bundesamt für Verfassungsschutz kann herangezogen werden, um die sich verändernde Rolle in einen Gesamtzusammenhang zu setzen. Umfassende Schriftwechsel, Stellungnahmen oder externe Bewertungen zum Beispiel durch das Bundeskanzleramt ermöglichen es, diese Beziehungen darzustellen. Die Wechselbeziehungen von technischer Innovation und Kontinuitäten zur Zeit vor 1945 in Personal, Arbeitsweise und Selbstverständnis stellen einen Aspekt dar, dem besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird.37
Dem militärischen Umfeld und den fließenden Übergängen in die Streitkräfte geschuldet, ist die Analyse der Abteilung Technik auch eine Militärgeschichte. Es bestanden nicht nur sehr wirkmächtige personelle Kontinuitäten zur Wehrmacht und nach der Wiederbewaffnung auch intensive Beziehungen zur Bundeswehr. Die Technik spielte eine wesentliche Rolle bei den Verteidigungsplanungen des Dienstes, von der Evakuierung bis zum Aufstellen der sogenannten Rücklasskräfte. Hier ist nach Strukturen, Funktionsmechanismen und Organisationen zu fragen, die im Bundesnachrichtendienst aufwuchsen. Diese können aus Dienststellenakten, Stellenplänen, Inspektionsberichten, aber auch privater und dienstlicher Korrespondenz abgeleitet werden. Neben den Strukturen sollen Mentalitäten und daraus entstehende Wirkungszusammenhänge in den Blick genommen werden – und letztlich der Frage nachgegangen werden, wie wirkmächtig sich der militärische Charakter der Organisation Gehlen und des Bundesnachrichtendienstes im Untersuchungszeitraum darstellte. Die Mischung aus Verflechtung und Konkurrenzsituation zur jungen Bundeswehr machte zudem die Einbeziehung von Militärakten aus dem BA-MA unabdingbar. So können über institutionelle Grenzen hinweg Gesamtzusammenhänge erschöpfend dargestellt werden. Eine vollständige Darstellung des Wellenkrieges für die Streitkräfte ist allerdings nicht der Anspruch der vorliegenden Arbeit. In deren Rahmen werden Aspekte der Bundeswehr nur in dem Maß beleuchtet, wie sie für diesen Teil der Geschichte des Bundesnachrichtendienstes relevant sind.
Das Wirken der Abteilung Technik ist grundlegend von den technischen Möglichkeiten bestimmt. Die Weiterentwicklung eigener wie auch gegnerischer Technologien dominiert deren Einsatz und hat großen Einfluss auf Erfolg oder Misserfolg. Die Arbeit darf also nicht isoliert von der technischen Entwicklung betrachtet werden. So ist eine historische Betrachtung der Abteilung Technik immer auch eine Technikgeschichte. Die vorliegende Untersuchung befindet sich im daraus resultierenden klassischen Spannungsfeld:38 Erstens ist ein ingenieurwissenschaftlich geprägter Ansatz von Technikgeschichtsschreibung zu verfolgen, um Grundlagen, Wirkungsweise und Entwicklungen zu erfassen. Da hier erstmals auf Aktenbasis ein tiefer Blick in bislang nur wenig beschriebene Technologien genommen werden kann, ist es unerlässlich, den technischen Rahmen zu analysieren. Dies kann auf der Basis umfassender Konzepte, technischer Unterlagen, Ausbildungsunterlagen und Erfahrungsberichte erfolgen. Für das Gesamtverständnis ist es jedoch unabdingbar, zunächst technische, besonders fernmeldetechnische Grundlagen zu erläutern. Erst das Verständnis der physikalischen Rahmenbedingungen, des jeweiligen Standes von Forschung und Entwicklung sowie der praktischen technischen Umsetzung ermöglicht eine sinnvolle Einordnung der Vorgänge. Zweitens ist eine sozialwissenschaftlich interessierte Technikgeschichte gefragt. Dieser liegt ein erweiterter Technikbegriff zugrunde, der Technik als Wissenschaft, als Arbeitsmittel und als Umweltgestaltung des Menschen auffasst.39 Gerade im Bereich des Agentenfunks werden Leben und Handeln des eingesetzten Personals sehr stark durch Technik bestimmt. Die Folgen dieser Verknüpfung können anhand biografischer Einzelzugriffe genau betrachtet werden. Auf der Basis erhaltener Operativ-Akten des Dienstes konnte ein Fallbeispiel rekonstruiert werden.
Da sich die technische Terminologie im Untersuchungszeitraum stetig wandelte und auch die Verwendung in der Literatur nicht einheitlich ist, werden zunächst die verwendeten Begriffe definiert. Wesentliche Säulen jedes Nachrichtendienstes sind die Beschaffung durch menschliche Quellen, im Englischen human intelligence (HUMINT), und die Beschaffung aus offenen Quellen wie Presse und Publizistik, also open source intelligence (OSINT). Hiervon sind die folgenden Arbeitsfelder abzugrenzen:
Die Funkaufklärung bedeutet die Erfassung elektromagnetischer Ausstrahlungen gleich welcher Verwendung, also unabhängig davon, ob sie der Kommunikation dienen oder für Ortungs-, Steuerungs- oder andere Zwecke eingesetzt werden. Sie beschränkt sich jedoch auf Funkwellen. Wellen, die über Draht oder Lichtwellenleiter laufen, fallen nicht in dieses Gebiet. Dies unterscheidet die Funkaufklärung vom englischen Oberbegriff signal intelligence (SIGINT), der die Erfassung von Wellen in allen Übertragungsmedien einschließt. Für die Funkaufklärung ist generell die Zuordnung eines Standortes von Bedeutung. Dies geschieht, in Unterscheidung vom Horchdienst zur Erfassung der Signale, durch den sogenannten Peildienst. Im Englischen wird dieser Begriff mit DF (direction finding) abgekürzt. Er ermöglicht durch die Kombination mehrerer Richtungsangaben die Lokalisierung eines Emitters.
Die Fernmeldeaufklärung beschäftigt sich mit der Erfassung von elektromagnetischen Ausstrahlungen, die der Kommunikation dienen. Sie ist identisch mit dem englischen Begriff communication intelligence (COMINT). Auch hier erfolgt die Erfassung unabhängig vom Medium, das heißt, auch das Abhören drahtgebundener Kommunikation fällt unter diesen Begriff. In der Organisation Gehlen und dem BND spielte das Abhören von Telefonen im untersuchten Zeitraum allerdings keine Rolle, da erst im August 1968 im Zuge der G10-Gesetzgebung dem BND Kompetenzen in diesem Aufklärungsfeld zufielen.40 Folglich ist in dieser Arbeit Fernmeldeaufklärung als ein Unterbegriff von Funkaufklärung zu verstehen. Die Fernmeldeaufklärung befasst sich in diesem Kontext also mit der Erfassung von elektromagnetischen Abstrahlungen, die der Kommunikation dienen. Was ebenfalls nicht unter diesen Begriff fällt, ist das Abhören von Örtlichkeiten mittels sogenannter Wanzen oder durch Richtmikrofone. Hier wird keine elektromagnetische Ausstrahlung erfasst, sondern Akustik.
Die elektronische Aufklärung erfasst Signale, die nicht der Kommunikation dienen, also Emissionen technischer Anlagen oder Steuerungssignale für Flugkörper oder Satelliten. Im Englischen wird hierfür der Begriff electronic intelligence (ELINT) verwendet. Die elektronische Aufklärung hat ihren Ursprung in der Erfassung der stärksten Emitter in diesem Bereich, der sogenannten Funkortung und Funkabstandsmessung (radio detection and ranging, RADAR). Daher rührt auch der noch im Zweiten Weltkrieg gebrauchte Begriff Funkmessbeobachtung für die Elektronische Aufklärung.
In den deutschen Streitkräften sind nach dem Zweiten Weltkrieg alle Maßnahmen zur Aufklärung, Unterstützung, Gegenmaßnahmen sowie Schutzmaßnahmen im gesamten elektromagnetischen Spektrum unabhängig von der Kommunikationsbeziehung unter dem Oberbegriff Elektronische Kampfführung (EloKa) gebündelt. Am ehesten lässt sich dieser Begriff mit electronic warfare (EW) übersetzen. Unter diesen Begriff fallen auch die elektronischen Gegenmaßnahmen, electronic counter measures (ECM), die elektronischen Schutzmaßnahmen, electronic support measures (ESM), und die Gegen-Gegenmaßnahmen, electronic counter counter measures (ECCM).
Zum Umgang mit den verwendeten BND-Akten ist Folgendes anzumerken: In der Organisation Gehlen und im Bundesnachrichtendienst waren die Abteilungen und Dienststellen mit einem komplexen Nummernsystem bezeichnet. Dieses folgte keiner inneren Logik und wechselte in unregelmäßigen Abständen. Soweit es sich für den jeweiligen Zeitpunkt nachvollziehen ließ, wurden in den Fußnoten Zuordnungen zu den Abteilungen vorgenommen. Zur besseren Zuordenbarkeit der einzelnen Dokumente wurden, wenn vorhanden, das Aktenzeichen des Vorganges und die Tagebuchnummer verzeichnet. Soweit die verwendeten Akten paginiert waren, findet sich die Blattnummer des Dokuments.
Des Weiteren waren Mitarbeiter der Organisation Gehlen und des BND oft mit einem sogenannten Dienstnamen, also Decknamen versehen. Die Dienstnamen wurden, soweit es für die Einordnung der Ergebnisse in den Zusammenhang nötig war, aufgelöst, ebenso wenn die Decknamen bereits aus anderen Quellen bekannt waren.
Nach Fertigstellung hat das Manuskript eine Überprüfung durch den Bundesnachrichtendienst auf heute noch relevante Sicherheitsbelange durchlaufen. Diese hatte keinerlei Einfluss auf die veröffentlichten historischen Sachverhalte und Schlussfolgerungen. Stellen, an denen einzelne Informationen durch den Bundesnachrichtendienst nicht freigegeben wurden, sind durch Schwärzungen kenntlich gemacht.
Die vorliegende Untersuchung entstand im Rahmen der Arbeit der Unabhängigen Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des Bundesnachrichtendienstes 1945–1968. Ich danke Prof. Dr. Jost Dülffer, Prof. Dr. Klaus-Dietmar Henke, Prof. Dr. Rolf-Dieter Müller und meinem Doktorvater Prof. Dr. Wolfgang Krieger für die Möglichkeit, an diesem außergewöhnlichen Projekt mitzuwirken. Von den Projektbeteiligten danke ich besonders Dr. Agilolf Keßelring und Dr. Sabrina Nowack für ihre kenntnisreichen Anregungen und Impulse sowie Thomas Wolf für seine tatkräftige Hilfe. Stellvertretend für alle Unterstützer außerhalb des Projektes danke ich Fregattenkapitän Dr. Rüdiger Schiel für seine maritime Expertise.
Meinem Forschungsgegenstand liegt eine sehr komplexe Technologie zugrunde, herausgehobener Dank gilt daher den beteiligten Mitarbeitern der Technischen Aufklärung des BND, die bei der Durchdringung dieser Materie eine wertvolle Unterstützung waren und die Arbeit durch ihre Fachkenntnis enorm bereichert haben. Ebenso bin ich der »Dame mit der Wollmütze« zu großem Dank verpflichtet; ohne ihren besonderen Einsatz wäre das Buch in dieser Form nur schwer zu realisieren gewesen. Zuletzt gilt mein persönlicher Dank »meinem Bruder« für die Kameradschaft im Pullacher Wellenkrieg und darüber hinaus.
1 Leo Hepp, Deckname »Höbel«, Jahrgang 1907, ab 1925 Soldat der Fernmeldetruppe, im Krieg als Generalstabsoffizier an der Ostfront, zuletzt Chef des Stabes im Heeresnachrichtenwesen, letzter Dienstgrad Oberst i. G., nach dem Krieg als Zeuge bei den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen; Eintritt in die Organisation Gehlen 1948.
2 Hepp bezog sich auf eine zuvor in der Zeitschrift Wehrkunde erschienene Studie »Gedanken zur Gliederung einer modernen Wehrmacht« von General Staedke, in der dieser postuliert, dass es neben Landkriegsführung, strategischer Luft- und Fernwaffenkriegsführung, der Seekriegsführung und der Heimatverteidigung einen fünften Führungsbereich gebe, in dem der »Wellenkrieg in der vierten Dimension, dem Äther«, geführt werde. Vgl. Leo Hepp: Die Funkaufklärung, ein Teilgebiet des Wellenkrieges, Wehrwissenschaftliche Rundschau 3 (1956) 6, S. 285–298.
3 Ebd., S. 287.
4 Vgl. hierzu die Überlegungen zum »Krieg im Äther« bei Alexander I. Pali: Technik und Methoden des funkelektronischen Krieges, Berlin (DDR) 1968; siehe auch Konrad Guthardt und Heinz Dörnenburg: Elektronischer Kampf. Historische Entwicklung mit Beispielen aus acht Jahrzehnten, Ulm 1986, hier: Begriffsbestimmungen und Erläuterungen für die Elektronische Kampfführung.
5 Leo Hepp, Die Abteilung Nachrichtendienst in der Organisation Gehlen, 13. 1. 1983, BND-Archiv N 14, Bd. 6.
6 Vgl. Armin Müller: Die technische Nachrichtenbeschaffung der Organisation Gehlen; in: Achtung Spione! Geheimdienste in Deutschland 1945 bis 1956. Essays, hg. von Magnus Pahl, Gorch Pieken und Matthias Rogg, Dresden 2016, S. 225–235.
7 Vgl. hierzu grundsätzlich Department of the Army, Headquarters, Field Manual No. 3-36 Electronic Warfare, Washington 2012; Joint Chiefs of Staff, Joint Publication 3-13.1 Electronic Warfare, Washington 2007; U. S. Army Combined Arms Center (CAC), Field Manual No. 3-36 Electronic Warfare In Operations. Safeguarding Soldiers Through Technology, Fort Leavenworth 2009; Josef Olischer: Elektronische Kampfführung I, Wien 2003 (Truppendienst-Taschenbuch; 17A. Reihe Wehrtechnik).
8 Zu diesen Überlegungen vgl. Erich Hüttenhain: Erfolge und Mißerfolge der deutschen Chiffrierdienste im Zweiten Weltkrieg; in: Die Funkaufklärung und ihre Rolle im Zweiten Weltkrieg, hg. von Jürgen Rohwer und Eberhard Jäckel, Stuttgart 1979, S. 100–116; sowie Reginald Jones: Möglichkeiten, Grenzen und Gefahren der im Zweiten Weltkrieg angewandten Verfahren elektronischer Kampfführung; in: ebd., S. 228–254; vgl. grundsätzlich auch Arthur O. Bauer: Funkpeilung als alliierte Waffe gegen deutsche U-Boote 1939–1945. Wie Schwächen und Versäumnisse bei der Funkführung der U-Boote zum Ausgang der »Schlacht im Atlantik« beigetragen haben, Diemen 1997; David Kahn: Seizing the Enigma – The Race to Break the German U-Boat Codes, 1939–1943, Annapolis 2012; Heinz Ulbricht: Die Chiffriermaschine Enigma – trügerische Sicherheit. Ein Beitrag zur Geschichte der Nachrichtendienste, Braunschweig 2005; Francis Harry Hinsley, Alan Stripp: Codebreakers – The inside story of Bletchley Park, Reading 1993.
9 Die Bundesstelle für Fernmeldestatistik wird offiziell als eine Bundesbehörde mit Sitz in Stockdorf, Gemeinde Gauting bei München, geführt, vgl. Kleine Anfrage des Abgeordneten Lars Harms, 10. 8. 2000, Schleswig-Holsteinischer Landtag, Drucksache 15/311. Im Zuge der Transparenzoffensive wurden im Jahr 2014 die Legenden für eine Reihe von Einrichtungen der Fernmeldeaufklärung aufgehoben, so von Bad Aibling, Gablingen, Stockdorf und Söcking in Bayern, Rheinhausen in Baden-Württemberg und Schöningen in Niedersachsen. Am Tor der Liegenschaft in Stockdorf sind nun die Behördenschilder Bundesnachrichtendienst und Bundesstelle für Fernmeldestatistik deutlich sichtbar übereinander angebracht.
10 In dieser Arbeit wird aufgrund ihrer unterschiedlichen Rechtsform und weiterer Faktoren zwischen der Organisation Gehlen und dem Bundesnachrichtendienst unterschieden. Wo es geboten scheint, wird die im entsprechenden Zeitraum zutreffende Bemerkung verwendet. Der Begriff »der Dienst« wird in Anlehnung an Reinhard Gehlen benutzt, wenn die Organisation Gehlen und der Bundesnachrichtendienst als durchgehende organisatorische Einheit gemeint sind. Vgl. Reinhard Gehlen: Der Dienst. Erinnerungen 1942–1971, Mainz, Wiesbaden 1971. Auch der Begriff Organisation Gehlen ist problematisch, da er eine Selbstzuschreibung darstellt und unterschiedlichen Bezeichnungen unter US-amerikanischer Ägide nicht Rechnung trägt. Da aber auch seine Verwendung nicht stringent ist, wird für die Organisation als Ganzes bis zur Übernahme in den Bundesnachrichtendienst durchgehend der Begriff Organisation Gehlen benutzt.
11 Gemeint ist die 12. Abteilung des Generalstabs im Oberkommando des Heeres, die Reinhard Gehlen zuletzt als Generalmajor führte und die als eine Keimzelle des späteren Bundesnachrichtendienstes angesehen werden kann. Vgl. hierzu Magnus Pahl: Fremde Heere Ost. Hitlers militärische Feindaufklärung, Berlin 2012; David Kahn: Hitler’s Spies. German Military Intelligence in World War II, London, Sydney, Auckland, Toronto 1978.
12 Zur Auftragsforschung vgl. die grundsätzlichen Überlegungen von Wolfgang Krieger: »Official history« in Deutschland: Der Bundesnachrichtendienst und seine Geschichte; in: Licence to detect. Festschrift für Siegfried Beer zum 65. Geburtstag, hg. von Alfred Ableitinger und Martin Moll, Graz 2013, S. 561–577, hier S. 567–577. Weitere Projekte etwa zum Auswärtigen Amt vgl. Eckart Conze, Norbert Frey, Peter Hayes, Moshe Zimmermann: Das Amt und die Vergangenheit. Deutsche Diplomaten im Dritten Reich und in der Bundesrepublik, München 2010; zum Bundeskriminalamt: Imanuel Baumann, Herbert Reinke, Andrej Stephan, Patrick Wagner: Schatten der Vergangenheit. Das BKA und seine Gründungsgeneration in der frühen Bundesrepublik, Köln 2011; zum Bundesamt für Verfassungsschutz: Constantin Goschler und Michael Wala: »Keine neue Gestapo«. Das Bundesamt für Verfassungsschutz und die NS-Vergangenheit, Hamburg 2015.
13 Christoph Rass: Das Sozialprofil des Bundesnachrichtendienstes. Von den Anfängen bis 1968, Berlin 2016; Ronny Heidenreich, Daniela Münkel und Elke Stadelmann-Wenz: Geheimdienstkrieg in Deutschland. Die Konfrontation von DDR-Staatssicherheit und Organisation Gehlen 1953, Berlin 2016; Gerhard Sälter: Phantome des Kalten Krieges. Die Organisation Gehlen und die Wiederbelebung des Gestapo-Feindbildes »Rote Kapelle«, Berlin 2016; Sabrina Nowack: Sicherheitsrisiko NS-Belastung. Personalüberprüfungen im Bundesnachrichtendienst in den 1960er-Jahren, Berlin 2016; Ronny Heidenreich: Die Organisation Gehlen und der Volksaufstand am 17. Juni 1953, Marburg 22013; Jost Dülffer, Klaus-Dietmar Henke, Wolfgang Krieger, Rolf-Dieter Müller (Hg.): Die Geschichte der Organisation Gehlen und des BND 1945–1968. Umrisse und Einblicke. Dokumentation der Tagung am 2. 12. 2013, Marburg 2014; Agilolf Keßelring: Die Organisation Gehlen und die Verteidigung Westdeutschlands. Alte Elitedivisionen und neue Militärstrukturen, 1949–1953, Marburg 2014; Andreas Hilger und Armin Müller: »Das ist kein Gerücht, sondern echt«. Der BND und der »Prager Frühling« 1968, Marburg 2014; Jost Dülffer: Pullach intern. Innenpolitischer Umbruch, Geschichtspolitik des BND und »Der Spiegel«, 1969–1972, Marburg 2015.
14 Als eine der ersten Publikationen sei genannt: Armin Wagner und Matthias Uhl: BND contra Sowjetarmee. Westdeutsche Militärspionage in der DDR, Berlin 2007.
15 Christopher Simpson: Der amerikanische Bumerang. NS-Kriegsverbrecher im Sold der USA, Wien 1988; Mary Ellen Reese: Organisation Gehlen. Der Kalte Krieg und der Aufbau des deutschen Geheimdienstes, Berlin 1992; Jens Wegener: Die Organisation Gehlen und die USA. Deutsch-amerikanische Geheimdienstbeziehungen 1945–1949, Berlin 2008.
16 Hermann Zolling und Heinz Höhne: Pullach intern. General Gehlen und die Geschichte des Bundesnachrichtendienstes, Hamburg 1971. Zur Entstehung der Studie vgl. Dülffer, Pullach intern.
17 Albrecht Charisius und Julius Mader: Nicht länger geheim. Entwicklung, System und Arbeitsweise des imperialistischen deutschen Geheimdienstes, Berlin (DDR) 1969.
18 Gehlen, Der Dienst; Heinz Felfe: Im Dienst des Gegners, Hamburg 1986; ähnlich auch Hans-Joachim Geyer: Am Anfang stand das Ende … Spionage-Roman, Berlin (DDR) 1954; James H. Critchfield: Auftrag Pullach. Die Organisation Gehlen 1948–1956, Hamburg 2005.
19 Erich Schmidt-Eenboom: Schnüffler ohne Nase. Der BND – Die unheimliche Macht im Staate, Düsseldorf 1993; Udo Ulfkotte: Verschlußsache BND, München, Berlin 1997; Peter F. Müller und Michael Mueller: Gegen Freund und Feind. Die Geschichte des BND, Reinbek 2002.
20 Exemplarisch seien genannt: Manfred Fuchs: Der österreichische Geheimdienst. Das zweitälteste Gewerbe der Welt, Wien 1997; Oleg Gordiewski und Christopher Andrew: KGB. Die Geschichte seiner Auslandsoperationen von Lenin bis Gorbatschow, München 1990; Christopher Andrew: MI 5. Die wahre Geschichte des britischen Geheimdienstes, Berlin 2011; Stephen Dorril: MI 6 – Inside the Covert World of her Majesty’s Secret Intelligence Service, New York 2000.
21 Beispiele sind: Waldemar Markwardt: Erlebter BND. Kritisches Plädoyer eines Insiders, Böblingen 1996; Norbert Juretzko: Bedingt dienstbereit. Im Herzen des BND – die Abrechnung eines Aussteigers, Berlin 2004; Helmut Erhardt: Für den BND in Afrika. Episoden 1958 bis 2009, Norderstedt 2012.
22 Helmut Roewer, Stefan Schäfer und Matthias Uhl: Lexikon der Geheimdienste im 20. Jahrhundert, München 2003; vergleichbar Leo D. Carl: CIA Insider’s Dictionary of US and Foreign Intelligence, Counterintelligence & Tradecraft, Washington1996. Zur neueren Geheimdienstforschung in Deutschland vgl. auch Wolfgang Krieger und Jürgen Weber (Hg.): Spionage für den Frieden? Nachrichtendienste in Deutschland während des Kalten Krieges, München 1997; Wolfgang Krieger (Hg.): Geheimdienste in der Weltgeschichte. Spionage und verdeckte Aktionen von der Antike bis zur Gegenwart, München 2003; Wolfgang Krieger: Geschichte der Geheimdienste von den Pharaonen bis zur CIA, München 2009; Ableitinger/Moll, Licence to detect; Carlos Collado Seidel (Hg.): Geheimdienste, Diplomatie und Krieg. Das Räderwerk der internationalen Beziehungen. Festschrift zum 65. Geburtstag von Wolfgang Krieger, Berlin 2013 (Studies in Intelligence History; 3); zuletzt Magnus Pahl, Gorch Pieken und Matthias Rogg (Hg.): Achtung Spione! Geheimdienste in Deutschland 1945–1956. Essays, Dresden 2016; bemerkenswert zu den Biografien führender Geheimdienstmitarbeiter: Dieter Krüger und Armin Wagner: Konspiration als Beruf. Deutsche Geheimdienste im Kalten Krieg, Berlin 2003.
23 Klaus Eichner und Gotthold Schramm: Angriff und Abwehr. Die deutschen Geheimdienste nach 1945, Berlin 2007.
24 George Bailey, Sergej A. Kondraschow und David E. Murphy: Die unsichtbare Front. Der Krieg der Geheimdienste im geteilten Berlin, Berlin 1997.
25 Kristie Macrakis: Die Stasi-Geheimnisse. Methoden und Technik der DDR-Spionage, München 2009; auch David Gill und Ulrich Schröter: Das Ministerium für Staatssicherheit. Anatomie des Milke-Imperiums, Berlin 1991.
26 Andreas Schmidt: Hauptabteilung III: Funkaufklärung und Funkabwehr, Berlin 2010; Peter Blümer (Hg.): Die Militäraufklärung der NVA. Die Funk- und funktechnische Aufklärung (FuAR-2/ZFD) – ehemalige Aufklärer berichten, Berlin 2013.
27 Zu grundsätzlichen Überlegungen vgl. Stefanie Waske: Mehr Liaison als Kontrolle. Die Kontrolle des BND durch Parlament und Regierung, 1955–1978, Wiesbaden 2009; Dominic Hörauf: Die demokratische Kontrolle des Bundesnachrichtendienstes. Ein Rechtsvergleich vor und nach 9/11, Hamburg 2011; Erik Hansalek: Die parlamentarische Kontrolle der Bundesregierung im Bereich der Nachrichtendienste, Frankfurt am Main 2006; Michael Brenner: Bundesnachrichtendienst im Rechtsstaat. Zwischen geheimdienstlicher Effizienz und rechtsstaatlicher Kontrolle, Baden-Baden 1990.
28 Josef Foschepoth: Überwachtes Deutschland. Post- und Telefonüberwachung in der alten Bundesrepublik, Göttingen 2012.
29 Jürgen Rohwer und Eberhard Jäckel (Hg.): Die Funkaufklärung und ihre Rolle im Zweiten Weltkrieg, Stuttgart 1979; Fritz Trenkle: Die deutschen Funkpeil- und -Horch-Verfahren bis 1945, Ulm 1981; Guthardt/Dörnenburg, Elektronischer Kampf; Günther K. Weiße: Geheime Nachrichtendienste und Funkaufklärung im Zweiten Weltkrieg. Deutsche und alliierte Agentenfunkdienste in Europa 1939–1945, Graz 2009. Zum Forschungsamt der Luftwaffe, das auch in diesen Kontext einbezogen werden kann, vgl. Günther W. Gellermann: … und lauschten für Hitler. Geheime Reichssache: Die Abhörzentralen des Dritten Reiches, Bonn 1991.
30 Rudolf Grabau: Funküberwachung und Elektronische Kampfführung. Grundlagen, Technik und Verfahren, Stuttgart 1986; Rudolf Grabau: Die Fernmeldetruppe EloKa des Heeres 1956 bis 1990. Band 1: Die Fernmeldetruppe EloKa des Heeres in den Jahren 1957 bis 1990, Bonn 1995; Band 2: Der materielle Aufbau der Fernmeldetruppe EloKa des Heeres in den Jahren 1956 bis 1975, Bonn 1994; Band 3: Die materielle Ausstattung der Fernmeldetruppe EloKa des Heeres in den Jahren 1976 bis 1990, Bonn 1995; Band 4: Fernmeldeelektronische Aufklärung, elektronische Gegenmaßnahmen und elektronischer Kampf im Heer in den Jahren 1957 bis 1990, Bonn 1995; Rudolf Grabau: Ideen und Planungen für eine militärische Funkaufklärung in Westdeutschland nach Ende des 2. Weltkrieges, Much 1999; Rudolf Grabau: Der Neubeginn der FmEloAufkl und der EloKa der Luftwaffe ab 1956 und das dem Neuaufbau zugrundeliegende Konzept, Much 2000; Rudolf Grabau: Lageaufklärung Ost. Elektronische Kampfführung – SIGINT – des Heeres der Bundeswehr im Kalten Krieg, Berlin 2014.
31 Günther K. Weiße: Geheime Funkaufklärung in Deutschland, Stuttgart 2005.
32 Friedrich L. Bauer: Entzifferte Geheimnisse. Methoden und Maximen der Kryptologie, 3., überarb. und erw. Aufl., Berlin 2000; Michael Pröse: Chiffriermaschinen und Entzifferungsgeräte im Zweiten Weltkrieg. Technikgeschichte und informatikhistorische Aspekte, München 2006. Das Standardwerk zum Thema: David Kahn: The Codebreakers. The Story of Secret Writing, New York 1967.
33 Daran hat die Abgabe kleinerer Aktenbestände an das Bundesarchiv nichts Grundlegendes geändert. Als relevante Diskussion der Quellenlage mit Bezug auf die Bestände im Bundesarchiv vgl. Matthias Uhl und Armin Wagner: Die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen nachrichtendienstlicher Aufklärung. Bundesnachrichtendienst und Mauerbau, Juli–September 1961, Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 55 (2007) 4, S. 681–725.
34www.uhk-bnd.de/wp-content/uploads/2013/05/Klaus-Dietmar-Henke-3.Rosenburg-Symposium-8.5.2013.pdf