Türkisch für Dummies by Elif Dilmaç

Türkisch für Dummies

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Über die Autorin

Elif Dilmaç, geboren 1971 in Ankara, wuchs in verschiedenen Städten in Deutschland auf und machte ihr Abitur in Berlin. Dort begann sie auch ihr Studium der Turkologie (Philologie der Turksprachen), das sie in Krakau mit dem Schwerpunkt Sprachwissenschaft abschloss.

Während ihres dreijährigen Aufenthalts in Polen war sie als Redaktionsassistentin für eine etymologische Zeitschrift tätig und engagierte sich im Centre of Siberian Studies. Im Anschluss verbrachte sie zwei Jahre als Gastwissenschaftlerin in Tokio, wo sie sich mit dem Thema türkisch-deutscher Sprachkontakt auseinandersetzte.

Sie unterrichtete verschiedene Sprachen an Universitäten in Polen und Japan und wurde nach ihrer Rückkehr nach Deutschland Lehrkraft für besondere Aufgaben am Institut für Islamwissenschaft und am Sprachenzentrum an der Freien Universität Berlin. Dort gab sie Seminare zur linguistischen Feldforschung und leitete hauptsächlich Türkischkurse mit verschiedenen Ausrichtungen für Studierende der Islamwissenschaft, der Turkologie und für Hörer aller Fachrichtungen. Außerdem war sie als Türkischdozentin beim Auswärtigen Amt tätig.

In der Fremdsprachendidaktik interessiert sie sich insbesondere für die technischen Möglichkeiten, die die neuen Learning Management Systeme bieten. Sie zog 2013 nach Toronto, Kanada, und absolvierte ein Pflegestudium am George Brown College. Anschließend arbeitete sie am Michael Garron Hospital und am Toronto General Hospital, wo sie unter anderem Erfahrungen im Umgang mit Corona-Patienten sammelte. 2020 kam sie zurück nach Berlin, um eine Stelle an der Charité - Universitätsmedizin Berlin anzutreten.

Danksagung

Wenn ein Text oder Buch entsteht, steht die Autorin oder der Autor im Fokus. Vergessen wird dabei, dass das die Realität nur ungenügend widerspiegelt. Vielmehr sind an der Entstehung eines Buches etliche Personen beteiligt, die in verschiedener Form ihren Beitrag leisten. Alle namentlich zu erwähnen ist leider unmöglich …

Mein Dank gilt Frau Inken Bohn, meiner Lektorin beim Verlag Wiley-VCH. Sie hat den Schreibprozess begleitet und kreative Vorschläge gemacht, die mich inspiriert haben. Diplomatisch und charmant hat sie mich an Fristen erinnert und auf die ständige Überschreitung dieser meinerseits mit Geduld reagiert. Ich habe viel von ihr gelernt – ohne sie wäre dieses Buch nicht entstanden.

Erheblichen Anteil an der Entstehung dieses Buches haben selbstverständlich Sie, also diejenigen, die es wagen, die Tür zur türkischen Sprache zu öffnen und hereinzutreten. Die kritischen Fragen und manchmal verzweifelten Aufforderungen etwas noch einmal und verständlich zu erklären, der Enthusiasmus und Beharrlichkeit meiner Studierenden und Kolleginnen und Kollegen über die Jahre hinweg, haben mich gezwungen, das Lernen und Lehren immer wieder zu hinterfragen. Ohne Sie wäre dieses Buch nicht entstanden.

Da dieses Buch »nebenbei« entstanden ist, haben meine Familie und Freunde wiederholt auf mich verzichten müssen – meine Mutter Tülin, mein Bruder Kerem, meine Schwägerin Esengül. Dass jeder Gedanke multidimensional zu interpretieren ist und folglich verschiedene Perspektiven eröffnet, hat mich mein inzwischen verstorbener Vater, Dr. Muzaffer Dilmaç, in meiner Kindheit gelehrt. Das führte mich schließlich in die multidimensionale und -perspektivische Welt der Fremdsprachen. Mein Lieblingsmensch Gürkan Önal, der seit einem Vierteljahrhundert an meiner Seite steht, hat mir nachsichtig den Rücken freigehalten und unentwegt Verständnis für meine Launen aufgebracht, mich mit Liebe und Reife begleitet, gestärkt und aufgefangen. Euch allen gilt mein besonderer Dank. Ohne Euch wäre dieses Buch nicht entstanden.

Einführung

Heutzutage werden wir tagtäglich mit Fremdsprachen konfrontiert und es erweist sich als nützlich, wenigstens ein paar Worte in der einen oder anderen Sprache verstehen und sagen zu können. Vielleicht haben Sie türkische Freunde und wollen endlich einmal verstehen, worüber sie sich eigentlich unterhalten, vielleicht möchten Sie auch einfach einmal Ihre türkischen Nachbarn auf Türkisch begrüßen. Oder Sie sind vielleicht einmal unterwegs in der Türkei, um Urlaub zu machen oder aus beruflichen Gründen.

All dies ist mehr als Grund genug, um sich mit der Sprache zu beschäftigen, die in der Türkei von über 80 Millionen und darüber hinaus allein in Deutschland von etwa drei Millionen Menschen gesprochen wird. Welche Gründe Sie auch dafür haben mögen, etwas Türkisch zu lernen, dieses Buch soll Sie dabei auf unterhaltsame Weise begleiten.

Wenn Sie neugierig sind auf eine Sprache, die keine indoeuropäische ist und ganz anders funktioniert, oder Sie schon immer einmal wissen wollten, warum das Türkische so viele ü hat, dann haben Sie mit diesem Buch die richtige Lektüre gewählt.

Über dieses Buch

Türkisch für Dummies ist kein Lehrbuch und keine Grammatik im klassischen Sinn. Sie müssen nicht systematisch Lektion für Lektion durcharbeiten. Vielmehr soll es Ihnen als Handbuch oder Nachschlagewerk dienen, um Ihre Kenntnisse aufzufrischen, auszubauen oder einen Einblick in den Aufbau der Sprache zu gewinnen. Das Buch ist themenorientiert aufgebaut, sodass Sie die Kapitel nicht unbedingt in ihrer Abfolge lesen müssen und – je nach Interesse und Bedürfnis – hin und her blättern können. Die unvermeidlichen Grammatikeinheiten sind dabei so geschrieben, dass Sie kein Sprachwissenschaftler sein müssen, um sie zu verstehen.

Wenn Sie aber noch keinen Kontakt mit der türkischen Sprache hatten, empfehle ich Ihnen, tatsächlich mit dem ersten Teil zu beginnen. Später können dann auch Sie in einem beliebigen Kapitel stöbern, um Redewendungen und den Wortschatz zu einem Thema Ihrer Wahl zu entdecken.

Konventionen in diesem Buch

Im Buch sind die türkischen Wörter und Endungen fett gedruckt. Es folgt im Anschluss in Klammern die Aussprache, die kursiv gedruckt ist, sowie die deutsche Übersetzung. Die Umschrift, die die Aussprache der türkischen Wörter wiedergibt, soll Ihnen helfen, ein Wort möglichst authentisch auszusprechen. Damit die Aussprachehilfe nicht zu einer eigenen Herausforderung wird, ist sie hier vereinfacht dargestellt und basiert auf dem deutschen Alphabet.

Eine Sprache zu lernen ist etwas anderes, daher enthält dieses … für Dummies-Buch einige Abschnitte, die Sie in anderen … für Dummies-Büchern nicht finden. Diese Abschnitte begegnen Ihnen in diesem Buch immer wieder:

  • Im Gespräch: Die Dialoge sind möglichst wirklichkeitsnah gehalten und sollen veranschaulichen, wie Sie mit Vokabeln und Ausdrücken in Satzzusammenhängen umgehen sollten. Die meisten Dialoge finden Sie auch auf der beiliegenden CD beziehungsweise als MP3-Dateien unter www.fuer-dummies.de; bei diesen Dialogen ist die Tracknummer angegeben.
  • Wortschatz-Kästchen: Ein wesentlicher Punkt beim Lernen einer Sprache ist das Vokabellernen. Nach jedem Dialog finden Sie ein Wortschatz-Kästchen, in dem einige Vokabeln mit Aussprachehilfe und Übersetzung zusammengefasst sind.
  • Spiel und Spaß: Wenn Sie keinen Muttersprachler in Ihrem Umfeld haben, können Sie diesen Abschnitt nutzen, um das Erlernte auszuprobieren. Jedes Kapitel der Teile I, II und III endet mit einem kleinen Rätsel, das Ihnen noch mal das Hauptthema oder eines der Themen des Kapitels in Erinnerung rufen soll.

Nicht alles lässt sich wortwörtlich aus einer Sprache in die andere übersetzen. Manchmal gebe ich die wörtliche Bedeutung dennoch an, damit Sie die Übersetzung nachvollziehen können.

Törichte Annahmen über den Leser

Bevor ich anfing, dieses Buch zu schreiben, musste ich mir zunächst einmal Gedanken über Sie machen. Ich versuchte mir vorzustellen, wer Sie sind und was Sie veranlassen könnte, ausgerechnet dieses Buch zur Hand zu nehmen:

  • Türkisch kommt Ihnen ganz und gar »spanisch« vor, Sie hatten also noch nie etwas mit dieser Sprache zu tun.
  • Vielleicht haben Sie schon einmal Türkisch gelernt; das liegt aber so weit zurück, dass Sie gerade noch einen Döner auf Türkisch bestellen können.
  • Vielleicht haben Sie sogar solide Grundkenntnisse und möchten einfach themenorientiert Ihren Wortschatz erweitern.
  • Sie sind nicht der Typ, der aus Langeweile Wörterbücher liest oder beim Anblick von Grammatiktabellen Adrenalin ausschüttet.
  • Sie möchten sich nicht dirigieren lassen, sondern selbst entscheiden, in welchem Kapitel Sie stöbern und was Sie jetzt lernen wollen.
  • Ihre Briefmarkensammlung ist komplett, Yoga machen alle, an der Musikschule haben Sie schon alles ausprobiert … Sie brauchen demnach ein neues, exklusives Hobby.
  • Sie »müssen« diese Sprache nicht lernen, sondern haben private oder berufliche Gründe.
  • Sie sind kein Professor für Linguistik und wollen unterhaltsam lernen und Grammatik so erklärt bekommen, dass Ihnen die Freude am Entdecken nicht vergeht.

Wenn einer dieser Gründe auf Sie zutrifft, möchte ich Sie einladen, jetzt weiterzulesen.

Wie dieses Buch aufgebaut ist

Türkisch für Dummies ist in vier Teile plus Anhang untergliedert, jeder dieser Teile wiederum in mehrere Kapitel. Hier finden Sie einen kurzen Überblick darüber, was Sie in den einzelnen Teilen erwartet.

Teil I: Los geht's

Der erste Teil ist Pflichtlektüre, wenn Sie ein »echter« Anfänger sind und noch nie etwas mit Türkisch zu tun hatten. Hier stelle ich Ihnen das Alphabet vor und erkläre Ihnen, wie ich die Umschrift in diesem Buch für Sie vereinfacht habe. Sie erfahren hier zunächst etwas über die Türkei und die Türken und lernen die wichtigsten Redewendungen und Ausdrücke kennen. Nach einem Überblick über die Grundlagen der Grammatik zeige ich Ihnen, was Sie bei der ersten Begegnung sagen können.

Teil II: Türkisch im Alltag

Dieser Teil führt Sie ein in den Wortschatz und in die Ausdrücke, die Sie für Ihren ersten Small Talk brauchen. Ich gebe Ihnen in diesem Teil auch reichlich Stoff an die Hand, damit Sie sich in Alltagssituationen wie beim Einkaufen, im Restaurant oder bei der Vereinbarung von Verabredungen zurechtfinden und auf Türkisch über Ihre Hobbys oder Ihre Familie plaudern können.

Teil III: Mehr Türkisch

In diesem Teil können Sie sich Anregungen für Gesprächssituationen im Land holen. Hier lernen Sie, wie Sie Geld wechseln oder ein Hotelzimmer reservieren. Ich zeige Ihnen außerdem, wie Sie nach dem Weg fragen und die Beschreibung verstehen oder was Sie in einer Notsituation sagen können.

Teil IV: Der Top-Ten-Teil

In den Kapiteln dieses Teils verrate ich Ihnen die gängigsten Redewendungen und gebe Ihnen Hinweise, wie Sie Ihre Türkischkenntnisse verbessern können. Außerdem erfahren Sie auch etwas über die wichtigsten Dinge, auf die Sie im Umgang mit Türken achten sollten, und welche Feiertage von Bedeutung sind.

Anhänge

Möchten Sie einmal schnell etwas nachschlagen, dann ist dieser Teil sicher nützlich. Hier finden Sie ein Miniwörterbuch Türkisch – Deutsch und Deutsch – Türkisch sowie die Lösungen zu den »Spiel und Spaß«-Rätseln. Hier gibt es auch eine Übersicht über die Audiodateien, damit Sie sich gezielt einen Dialog anhören können. Einige Tabellen zu Konjugation und Deklination sollen Sie beim Lernen der türkischen Sprache unterstützen. Sie finden hier auch eine Liste mit türkischen Vornamen und deren Bedeutung sowie eine Übersicht über Länder, Leute und Sprachen.

Symbole, die in diesem Buch verwendet werden

Vielleicht schauen Sie ja nach ganz bestimmten Informationen, während Sie in diesem Buch blättern. Damit Sie gezielt an diese Informationen kommen, ohne lange suchen zu müssen, ist dieses Buch mit verschiedenen Symbolen ausgestattet. Folgende Symbole werden Ihnen in diesem Buch begegnen:

imagesDieses Symbol weist Sie auf Tipps hin. Sie finden hier nützliche Hinweise darüber, wie Sie Ihre Türkischkenntnisse verbessern können oder im Land leichter zurechtkommen.

imagesBei diesem Symbol werden Sie an etwas erinnert. Meistens geht es dabei um grammatische Hinweise, die Sie nicht vergessen sollten, manchmal aber auch um Konventionen in diesem Buch.

imagesMit diesem Symbol erhalten Sie Informationen, die Sie davor bewahren, ins Fettnäpfchen zu treten. Dies können grammatische Stolperfallen sein oder aber kulturelle Hinweise à la Knigge.

imagesGrammatik ist das Garn, das die Sprache zusammenhält. Auch wenn dieses Buch kein Grammatikwerk ist, werden Sie durch dieses Symbol auf grammatische Grundlagen hingewiesen.

imagesWenn Sie nach Informationen Ausschau halten, die Sie auf kulturelle Besonderheiten hinweisen, dann achten Sie auf dieses Symbol. Hier finden Sie auch landeskundliche Angaben, die Ihre Türkischkenntnisse abrunden.

imagesIn beinahe jedem Kapitel finden Sie »Im Gespräch«-Abschnitte mit lebensnahen Dialogen. Wenn Sie dieses Symbol sehen, können Sie sich den Dialog auf der beiliegenden CD anhören. Als MP3-Dateien stehen die Dialoge unter www.fuer-dummies.de und dem Eintrag Türkisch für Dummies zum Download bereit. Die Dialoge wurden von Muttersprachlern für Sie gesprochen, damit Sie Ihr Hörverständnis verbessern können. Bitte wundern Sie sich nicht, wenn in den gesprochenen Dialogen die Preise nicht mit den im Text genannten übereinstimmen. Die Preise ändern sich schnell in der Türkei.

Wie es weitergeht

Wenn Sie ein richtiger Grammatik-Junkie sind, können Sie sich getrost an die Abfolge der Kapitel halten und mit Teil I anfangen! Allerdings ist dieses Buch so angelegt, dass Sie zwischen den Kapiteln blättern und sich gezielt Lese- und Lernstoff zu Themenbereichen holen können. Wenn Sie sich beim Einkaufen beraten lassen möchten, blättern Sie zu Kapitel 6. Oder steht Ihnen ein Telefongespräch auf Türkisch bevor? Dann werfen Sie bitte einen Blick in Kapitel 9.

Şimdi sıra sizde! – (schim-di ssı-ra ssis-dä) Jetzt sind Sie dran!

Teil I

Los geht's

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Kapitel 1

Sie können bereits ein wenig Türkisch

IN DIESEM KAPITEL

  • Das Alphabet und die Aussprache
  • Grundlagen der Betonung
  • Türkische Begriffe, die Sie bereits kennen
  • Deutsche Wörter im Türkischen
  • Die wichtigsten Ausdrücke und Redewendungen

Merhaba! Hoş geldiniz! (mär-ha-ba hosch gäl-di-nis; Hallo! Herzlich willkommen!) … in der türkischen Sprache! Sicher kennen Sie bereits das eine oder andere türkische Wort, das Sie im Urlaub oder in Ihrer Umgebung, zum Beispiel beim Gemüsehändler um die Ecke, aufgeschnappt haben. Aber auch Wörter wie Joghurt sind Ihnen nicht fremd, das im Türkischen yoğurt (joo-urt) lautet und ins Deutsche entlehnt wurde.

Haben Sie auch schon mal einen döner (dö-när) bestellt und einen ayran (aj-ran) – ein aus Joghurt und Salz zubereitetes Getränk – dazu getrunken? In diesem Kapitel bereite ich Sie ein wenig auf die türkische Sprache vor: Ich verrate Ihnen, wie Sie Türkisch aussprechen und nenne Ihnen ein paar wichtige Ausdrücke und Redewendungen.

Türkisch und die Türken

In der Türkei lebten im Jahre 2019 über 80 Millionen Menschen und die Bevölkerung wächst rasant. So hat sich die Einwohnerzahl seit 1960 mehr als verdoppelt. Das Land hat eine sehr junge Bevölkerung: Statistiken zufolge liegt das Durchschnittsalter in der Türkei etwa bei 30 Jahren. Auch leben zahlreiche Minderheiten in der Türkei, von denen die Kurden die größte Gruppe und im Westen die bekannteste Gruppe sind.

Die türkische Sprache wird vor allem auf dem Territorium der Türkischen Republik gesprochen, wozu auch Nordzypern zählt, aber auch innerhalb der türkischen Minderheiten in den angrenzenden Ländern wie Bulgarien oder Griechenland.

Auch in vielen europäischen Ländern – wie in Deutschland – gibt es große türkische Gemeinden, die ihre Sprache auch in der zweiten und dritten Generation bewahren. Die Zahl der in Deutschland lebenden Türken ist schwer auszumachen, da in Statistiken nach Staatsbürgerschaft zugeordnet wird. Inzwischen sind aber viele Türken der zweiten, vor allem aber der dritten Generation in Deutschland eingebürgert – haben also die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen – und tauchen in den Statistiken demnach nicht als Türken auf.

So wie das Deutsche hat auch das Türkische einige Dialekte, die mehr oder weniger von der modernen Hochsprache abweichen, der das Istanbuler Türkisch zugrunde liegt. Das Gebiet der Türkei erstreckt sich über eine recht große Fläche, wobei etwa 3 Prozent auf dem europäischen und etwa 97 Prozent auf dem asiatischen Kontinent liegen, sodass es zahlreiche Dialekte gibt. Jeder Dialekt hat seine Besonderheiten, doch wird an den Schulen und anderen staatlichen Bildungseinrichtungen das Hochtürkische vermittelt. Abgesehen von lokalen Radio- und Fernsehsendern sowie lokalen Zeitungen wird in der gesamten Medienlandschaft der Türkei das Hochtürkische verwendet.

So wie in Deutschland die Ostfriesen Protagonisten vieler Witze und Anekdoten sind, gibt es auch eine Bevölkerungsgruppe in der Türkei, deren Dialekt für das hochtürkische Ohr »lustig« erscheint und die entsprechend häufig in Witzen und Anekdoten die Hauptrolle spielt: die Bewohner der Region am Schwarzen Meer.

Zunächst können wir aber erleichtert feststellen, dass Türkisch mit dem lateinischen Alphabet geschrieben wird. Nach der Gründung der Türkischen Republik durch Mustafa Kemal Atatürk im Jahre 1923 wurde das Osmanische – auch Osmanisch-Türkisch genannt – schrittweise verändert und zum (Neu-)Türkischen, mit dem wir es heute zu tun haben. Der wichtigste Schritt hierbei war die Einführung des lateinischen Alphabets im Jahre 1928, das das arabische Alphabet ablöste.

Das türkische Alphabet

Da das arabische Alphabet nur drei Vokalzeichen kennt (a, i, u), hat sich diese Schriftreform für die türkische Sprache als vorteilhaft erwiesen, weil das Türkische insgesamt acht Vokale kennt. Sieben dieser Vokale (a, e, i, o, u, ö, ü) sind Ihnen aus dem deutschen Alphabet bekannt, ein weiterer Vokal (ı) wird durch ein i ohne Punkt wiedergegeben. Einige Konsonanten, die wir auch im deutschen Alphabet haben, wurden mittels eines diakritischen Zeichens erweitert: ş, ğ und ç. Somit kann man einen Laut wie tsch, für den man im Deutschen eine Kombination aus vier Buchstaben benötigt, mit dem einen Buchstaben ç notieren. Die Buchstaben ä, w, ß, x und q, die Sie aus dem Deutschen kennen, gibt es im Türkischen nicht. In Tabelle 1.1 finden Sie das türkische Alphabet und eine Übersicht über die Aussprache der Laute auf Türkisch. Auf Track 1 der CD hören Sie das Buchstabieralphabet, das sich an türkischen Städtenamen orientiert.

images Track 1: Einführung in das türkische Alphabet

Tabelle 1.1: Das türkische Alphabet und die Aussprache

Türkischer Buchstabe

Lautschrift

Wie im deutschen Wort

Benennung Aussprache

Türkisches Beispiel

A

a

Affe; kurzer, dunkler Vokal

a (a)

Adana (a-da-na)

B

b

Banane

be ()

Bolu (bo-lu)

C

dsch

Dschungel

ce (dschä)

Ceyhan (dschäj-han)

Ç

tsch

tschüs

çe (tschä)

Çanakkale (tscha-nak-ka-lä)

D

d

denken

de ()

Denizli (dä-nis-li)

E

ä

echt; meist kurzer, offener Vokal

e (ä)

Edirne (ä-dir-nä)

F

f

finden

fe ()

Fatsa (fat-ssa)

G

g

gehen

ge ()

Giresun (gi-rä-ssun)

Ğ

yumuşak g (ju-mu-schak gä)

Dieser Buchstabe hat in der Hochsprache keinen eigenen Lautwert und längt den vorausgehenden Vokal. Er kommt nur als Inlaut mitten im Wort oder am Ende des Wortes vor, nie am Wortanfang.

yumuşak ge (ju-mu-schak gä)

yumuşak g (ju-mu-schak gä) doğru (doo-ru; richtig), dağ (daa; Berg)

H

h/ch

am Silbenanfang wie in Husten; am Silbenende wie in ich oder Bach

he ()

Hatay (ha-taj)

I

ı

laufen; dumpfes, kurzes i

(ı) (ı)

Isparta (ıss-par-ta)

İ

i

immer

i (i)

İzmir (is-mir)

J

zh

Garage, genieren

je (zhä)

jandarma (zhan-dar-ma; Gendarm, Gendarmerie)

K

k

Klammer

ke ()

Kars (karss)

L

l

lustig

le ()

Lüleburgaz (lü-lä-bur-gas)

M

m

Milch

me ()

Muş (musch)

N

n

Name

ne ()

Niğde (nii-dä)

O

o

Pfosten; meist kurz und offen

o (o)

Ordu (or-du)

Ö

ö

gönnen; meist kurz und offen

ö (ö)

Ödemiş (ö-dä-misch)

P

p

pusten

pe ()

Polatlı (po-lat-lı)

R

r

Caramba!; Zungenspitzen-r, am Ende eines Wortes weicher und fast wie »gezischt«

re ()

Rize (ri-sä)

S

ss

Nuss; immer scharf

se (ssä)

Sinop (ssi-nop)

Ş

sch

Schule

şe (schä)

Şırnak (schır-nak)

T

t

turnen

te ()

Tokat (to-kat)

U

u

Futter, meist kurz

u (u)

Uşak (u-schak)

Ü

ü

lüften; kurzer Vokal

ü (ü)

Ünye (ün-jä)

V

w

Wein

ve ()

Van (wan)

Y

j

Joghurt

ye ()

Yozgat (jos-gat)

Z

s

Sonne; immer stimmhaft

ze ()

Zonguldak (son-gul-dak)

Türkisch richtig betonen

Wenn Sie es jetzt nicht mehr abwarten können, weiter ins Türkische einzusteigen, können Sie diesen Abschnitt mit gutem Gewissen überspringen, da es im Grunde keine eindeutigen Betonungsregeln im Türkischen gibt. Daher verzichte ich in diesem Buch darauf, diejenigen Silben hervorzuheben, die etwas schwächer oder stärker betont werden. Im Zweifel können Sie aber auch immer die zum Buch verfügbaren Audiodateien zu Hilfe nehmen, um zu prüfen, ob Sie ein bestimmtes Wort wie ein Muttersprachler aussprechen. Möchten Sie es aber ganz genau wissen, sind Sie herzlich eingeladen weiterzulesen.

Das deutsche Verb »laufen« hat die Betonung auf der ersten Silbe, das Substantiv »Verabredung« wird auf der zweiten Silbe betont. Anders verhält es sich im Türkischen: Im Vergleich zu vielen europäischen Sprachen weist es keine eindeutigen Betonungsregeln auf. Die Betonung der Silben verläuft hier mehr oder weniger gleichmäßig und konzentriert sich selten auf eine Silbe. Wenn Sie versuchen, das Wort »Verabredung« ohne eindeutige Hervorhebung einer bestimmten Silbe auszusprechen, kommen Sie dem regulären Betonungsmuster des Türkischen schon recht nahe.

So ganz egal ist die Betonung im Türkischen allerdings dann doch nicht: Eine stärkere oder schwächere Betonung – mit Betonung ist hier gemeint, dass eine Silbe mehr oder weniger »ins Ohr fällt« – hat die Funktion, die unterschiedlichen Bedeutungen eines Ausdrucks zu unterscheiden. So bedeutet televizyon da (tä-lä-wis-jon da) »auch der Fernseher«, wohingegen mit televizyonda (tä-lä-wis-jon-da) »auf dem Fernseher« oder »im Fernsehen« gemeint ist.

imagesIm Türkischen gibt es Endungen (Suffixe), die stärker betont sind, und solche, die nicht betont sind. Mehr über die Bedeutung der Endungen erfahren Sie in Kapitel 2.

Fremdwörter hingegen unterliegen eigenen Betonungsregeln. Das radyo (Radio) ist auf der ersten Silbe betont (rad-jo) und der televizyon (Fernseher) auf der letzten Silbe (tä-lä-wis-jon). Das Gleiche gilt auch für Länder- und Städtenamen: Türkiye (tür-ki-jä; Türkei), Paris (paa-ris; Paris), Münih (-nich; München), Berlin (bär-lin; Berlin).

Selbstverständlich können Sie beim Sprechen auch einzelne Satzglieder durch eine Veränderung der Tonhöhe hervorheben, das funktioniert genau wie im Deutschen. Im Türkischen kann die Veränderung der Tonhöhe darüber hinaus bedeutungsunterscheidend sein. So kann, je nach Tonhöhe, Bu sandalye. (bu (kurze Sprechpause) ssan-dal-yä) ein ganzer Satz sein: »Das ist ein Stuhl.« oder auch bu sandalye (bu ssan-dal-yä) einfach »dieser Stuhl« bedeuten.

imagesEine Betonungsregel hat aber eine wichtige Funktion: Bei verneinten Verben wird die Silbe vor der Verneinung leicht betont, zum Beispiel Beklemedim. (bäk--mä-dim; Ich habe nicht gewartet.) oder içmemek (itsch-mä-mäk; nicht trinken). Außerdem sorgt dieses Betonungsmuster dafür, dass es nicht zu Verwechslungen kommt: Dans etme! (danss ät-; Tanz nicht!) im Gegensatz zu dans etme (danss ät-; das Tanzen).

Groß- und Kleinschreibung

Wie in allen Sprachen, außer dem Deutschen, werden alle Substantive im Türkischen kleingeschrieben. Ausgenommen davon sind Eigennamen; dazu zählen Personennamen, Länder- und Städtenamen sowie Firmennamen oder die Namen bestimmter Institutionen und Einrichtungen. Auch am Satzanfang wird großgeschrieben. Bestimmte Begriffe, die hauptsächlich aus dem religiösen Bereich stammen, zum Beispiel auch das Wort Allah (al-lach; Gott), werden großgeschrieben. Nach einem Eigennamen oder einem Wort, das großgeschrieben wird, wird meistens ein Apostroph gesetzt, wenn eine Endung antritt:

  • Türkiye'ye (tür-ki-jä-jä; in die Türkei)
  • Almanya'dan (al-man-ja-dan; aus Deutschland)
  • Ayşe'yle (aj-schäj-lä; mit Ayşe)

Besonderheiten der Lesart und Aussprache

Üzüntülü müsünüz? (ü-sün-tü-lü mü-ssü-nüs; Sind Sie bekümmert/betrübt?) ist ein Satz, den Sie ohne Weiteres auch ohne Türkischkenntnisse als Türkisch identifizieren können. Aber keine Angst vor den vielen ü! In Kapitel 2 erfahren Sie im Abschnitt über Vokalharmonie, dass Sie es gar nicht mit so vielen »echten« ü zu tun haben, sondern sozusagen mit einer Folgeerscheinung. Denn ein ü im Wortstamm, zum Beispiel im Verb üzmek (üs-mäk; jemanden bekümmern), zieht immer weitere ü nach sich. Auch vor den Häkchen sollten Sie sich nicht scheuen, denn Çeçen (tschä-tschän) ist ja nur eine andere Notation für das deutsche Wort »Tschetschene«, was eigentlich viel komplizierter erscheint. Oder?

Dennoch gibt es einiges, was Sie bei der Aussprache beachten sollten:

  • Doppelvokale: Stoßen zwei Vokale aufeinander, werden sie immer getrennt gesprochen, sodass jeder Vokal hörbar ist, wie im Deutschen be-achten:
    • ait (a-it; zugehörig)
    • saat (ssa-at; Uhr, Uhrzeit)
  • Doppelkonsonanten: Stoßen zwei Konsonanten aufeinander, werden sie gelängt ausgesprochen. Gelängt bedeutet hier, dass man kurz darauf verweilt:
    • anne (an-nä; Mutter, Mama)
    • İsveççe (iss-wätsch-tschä; Schwedisch)
  • Der Zirkumflex (^): Dieses Zeichen kommt nur in einigen Wörtern vor und wird heute kaum noch und vor allem unregelmäßig verwendet, wobei es eine wichtige Bedeutung für die Aussprache hat. Der Zirkumflex hat dabei zwei Funktionen: Er längt den Vokal und er »erweicht« den vorangehenden Konsonanten. Sie finden ihn auf den Vokalen a (â) und u (û), seltener auf dem i (î), um deren Länge anzuzeigen. Steht er auf einem Vokal nach den Konsonanten l, g oder k, zeigt er an, dass diese Konsonanten weiter vorn artikuliert werden, also weich gesprochen werden.

    imagesIn diesem Buch finden Sie den Zirkumflex nur bei Wörtern, in denen der vorangehende Konsonant weich gesprochen wird oder Missverständnisse in der Wortbedeutung ausgeschlossen werden sollen.

    Bei folgenden Wörtern hört es sich an, als würde dem k ein angedeutetes j folgen:

    • kâğıt (kjaa-ıt; Papier)
    • bekâr (bä-kjaar; ledig)

    Ist kein Zirkumflex in der Notation vorhanden, obwohl der Vokal lang ausgesprochen wird, finden Sie in der Lautschrift einen doppelten Vokal, wie bei Jale (zhaa-lä; weiblicher Eigenname). Der Zirkumflex ist besonders wichtig in der Schreibung, wenn Missverständnisse ausgeschlossen werden müssen:

    • hâlâ (haa-laa; immer noch) im Gegensatz zu hala (ha-la; Tante väterlicherseits)
    • resmî (räss-mii; offiziell) im Gegensatz zu resmi (räss-mi; sein/ihr Bild)
  • Mittelsilbenschwund: Vor allem in der Umgangssprache wird bei einigen Wörtern der mittlere Vokal nicht immer ausgesprochen, obwohl er geschrieben wird. Hier einige Beispiele:
    • burada (bu-ra-da; hier) wird gesprochen wie bur-da.
    • gazete (ga-sä-tä; Zeitung) wird gesprochen wie gass-tä.
    • dakika (da-ki-ka; Minute) wird gesprochen wie dak-ka.
    • buyurun (bu-ju-run; Ja bitte!, Bitte sehr!) wird gesprochen wie buj-run.

imagesIn diesem Buch wird der sogenannte Mittelsilbenschwund der gesprochenen Sprache in der Lautschrift nicht berücksichtigt. Sie finden die Wörter in einer für Sie vereinfachten Lautschrift, die Ihnen die Aussprache so einfach wie möglich machen und sicherstellen soll, dass Sie von jedem verstanden werden und Sie auch Nachrichten oder Durchsagen, bei denen der Mittelsilbenschwund nicht immer zum Tragen kommt, verstehen können.

»Deutsche« Wörter im Türkischen

Im Türkischen gibt es eine ganze Reihe von Wörtern, die Sie bereits aus dem Deutschen oder einer anderen europäischen Sprache kennen. Auch wenn die Schreibweise manchmal anders aussieht, ist die Aussprache dieser Wörter recht nah am Original.

Türkisch wird erst seit rund 90 Jahren in lateinischen Buchstaben geschrieben, daher entspricht die Rechtschreibung eines Wortes in erster Linie der Lautung seines Originalwortes. Die meisten dieser Lehnwörter stammen übrigens aus dem Französischen, sodass Wörter wie müzik (mü-sik; Musik) fast französisch klingen. Aber auch Entlehnungen aus dem Englischen und Italienischen sind im Türkischen vertreten, wie çet (tschät; Chat) oder banka (ban-ka; Bank). Diese Wörter kommen Ihnen aus der deutschen Sprache garantiert bekannt vor:

  • şort (schort; Shorts)
  • tişört (ti-schört; T-Shirt)
  • taksi (tak-ssi; Taxi)
  • tiyatro (ti-jat-ro; Theater)
  • radyo (rad-jo; Radio)
  • televizyon (tä-lä-wis-jon; Fernseher)
  • sinema (ssi-nä-ma; Kino)
  • filarmoni (fi-lar-mo-ni; Philharmonie)
  • otel (o-täl; Hotel)
  • viski (wiss-ki; Whisky)
  • piyano (pi-ja-no; Klavier)
  • adres (a-dräss; Adresse)
  • kültür (kül-tür; Kultur)
  • faks (fakss; Fax(gerät))
  • süpermarket (ssü-pär-mar-kät; Supermarkt)
  • çek (tschäk; Check)
  • makarna (ma-kar-na; Spaghetti, Makkaroni)
  • greyfurt (gräj-furt; Grapefruit)
  • sandviç (ssand-witsch; Sandwich)
  • ceket (dschä-kät; Jacke)

imagesZu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde ein Freundschaftsvertrag zwischen Preußen und dem Osmanischen Reich unterzeichnet, in dessen Folge die deutsch-türkischen Beziehungen besonders auf militärischem Gebiet gediehen. Mit der Europäisierung des Osmanischen Reiches Mitte des 19. Jahrhunderts kam es zu einer Vertiefung des kulturellen Austauschs sowie der wirtschaftlichen und politischen Beziehungen. Im Jahre 1924, kurz nach Gründung der Türkischen Republik, wurden diplomatische Beziehungen zwischen Ankara und Berlin aufgenommen. Im Dritten Reich gingen etliche deutsche Künstler und Wissenschaftler ins Exil in die Türkei, wo sie an der Universität lehrten, wichtige Werke ins Türkische übersetzten und maßgeblich am Aufbau der Verwaltung mitwirkten. Zu den wichtigsten Exilanten gehörten der Politiker und spätere Oberbürgermeister von Berlin Ernst Reuter, der Komponist Paul Hindemith und der Mediziner Rudolf Nissen. In den Jahren zwischen 1933 und 1945 wirkte an und um die Universität Ankara herum ein so großer Kreis von deutschen Gelehrten, dass man regelrecht von einer »Gelehrtenrepublik« sprechen kann. Ein weiterer Meilenstein in den deutsch-türkischen Beziehungen ist auch die Unterzeichnung des Anwerbe-Abkommens für Gastarbeiter Anfang der 1960er-Jahre. All das geht selbstverständlich nicht an der Sprache vorbei, so haben wir heute nicht nur türkisches Wortgut im Deutschen – wie zum Beispiel das Wort Joghurt –, sondern auch deutsche Wörter im Türkischen:

  • haymatlos (haj-mat-loss; heimatlos, Heimatlose/-r)
  • dübel (dü-bäl; Dübel)
  • laytmotif (lajt-mo-tif; Leitmotiv)
  • hinterland (hin-tär-land; Hinterland, Einzugsgebiet)
  • kinderhaym (kin-där-hajm; Kinderheim)

Die wichtigsten Ausdrücke und Redewendungen

So wie in der deutschen Sprache finden Sie auch im Türkischen eine Reihe von Ausdrücken, die im Alltag häufig verwendet werden und einem Small Talk die richtige Würze geben. Hier einige davon:

  • Ne var, ne yok? (na war nä jok; Wie geht's, wie steht's?)
  • Bir dakika lütfen! (bir da-ki-ka lüt-fän; Einen Moment bitte!, wörtlich: Eine Minute bitte!)
  • Buyurun. (bu-ju-run; Ja bitte! Bitte sehr!)
  • Tabii. (ta-bi; Natürlich.)
  • Efendim? (ä-fän-dim; Wie bitte?)
  • Haa! (haa; Ach so!)
  • Tamam. (ta-mam; In Ordnung.)
  • Eh … şöyle böyle. (äh schöj-lä böj-lä; Na ja … so lala.)
  • Aferin! (aa-fä-rin; Bravo!)
  • Maalesef. (maa-lä-ssäf; Leider.)
  • Ne güzel. (nä gü-säl; Wie schön!)
  • Hayrola! (haj-ro-la; Nanu!, Huch!)
  • Merhaba. (mär-ha-ba; Grüß Sie! / Grüß dich! / Hallo!)
  • Memnun oldum. (mäm-nun ol-dum; Sehr erfreut.)
  • Hoşça kal! / Hoşça kalın! (hosch-tscha kal/hosch-tscha kal-ın; Mach's gut. / Machen Sie's gut.)
  • Ne yazık. (nä ja-sık; Wie schade.)
  • Geçmiş olsun. (gätsch-misch ol-ssun; Gute Besserung.)
  • Allah Allah. (al-lach al-lach; Du meine Güte. / O Gott.)

Darüber hinaus gibt es etliche Redewendungen und Ausdrücke, die eins zu eins übersetzt oftmals keinen Sinn ergeben.

  • Bu hoşuma gidiyor. (bu ho-schu-ma gi-di-jor; Das geht mir zum Angenehmen. Bedeutung: Das gefällt mir.)
  • kokuyu almak (ko-ku-ju al-mak; den Geruch wahr- oder aufnehmen, Bedeutung: den Braten riechen)
  • aklında tutmak (ak-lın-da tut-mak; etwas im Verstand halten, Bedeutung: sich etwas merken)
  • kilo almak (ki-lo al-mak; Kilos auf-/nehmen, Bedeutung: zunehmen)
  • kilo vermek (ki-lo wär-mäk; Kilos ab-/geben, Bedeutung: abnehmen)
  • boş vermek (bosch wär-mäk; etwas leer geben, Bedeutung: sich nichts aus etwas machen)
  • ince ruhlu (in-dschä ruch-lu; mit feiner Seele, Bedeutung: feinfühlig)

Anmerkungen zur Wiedergabe der Aussprache in diesem Buch

Damit Sie die türkischen Wörter richtig und mühelos aussprechen können, wurde auf eine wissenschaftliche Transkription verzichtet. Die Lautschrift, die Sie in Klammern hinter jedem türkischen Wort finden, ist stark vereinfacht und an die deutsche Rechtschreibung angepasst. Die Silben sind hierbei nicht nach der Silbentrennung oder den Endungen, sondern nach tatsächlichen Sprechsilben geordnet. Besondere Erscheinungen in der Aussprache, wie etwa der Mittelsilbenschwund, werden nicht berücksichtigt.

Alle Vokale in der Lautschrift werden kurz gesprochen. So finden Sie lange Vokale durch einen doppelten Vokal gekennzeichnet:

  • dağ (daa; Berg) im Unterschied zu da (da; auch)
  • yağ (jaa; Öl, Fett) im Unterschied zu ya (ja; und)

Im Deutschen hat das e verschiedene Lautwerte. In der Regel wird es geschlossen und lang gesprochen, wie im Wort dem. Manchmal ist die Aussprache aber offen und kurz, wie im Wort des. Im Türkischen hat der Buchstabe e ebenfalls verschiedene Lautwerte. Um Ihnen die Aussprache zu erleichtern, werde ich immer ein ä angeben, damit Sie nicht in die Verlegenheit kommen, diesen Laut automatisch lang und geschlossen auszusprechen. Im Zweifelsfall können Sie sich an der Aussprache der Sprecher in den zum Buch verfügbaren Audiodateien orientieren.

imagesAlle Vokale werden kurz gesprochen. Um die Lautschrift möglichst einfach darzustellen, wird ein Wort wie geldik (gäl-dik; wir sind gekommen) nicht als (gälldick) angegeben. Ein Wort wie anladım (an-la-dım, ich habe verstanden) wird nicht als (ann-la-dımm) in der Lautschrift erscheinen. Sollte die Aussprache eines Vokals lang sein, finden Sie einen doppelten Vokal in der Lautschrift: kira (ki-raa; Miete).

imagesAuch im türkischen Kulturraum gibt es Besonderheiten in der Körpersprache. Eine verbreitete Möglichkeit, ein »Nein« wiederzugeben, ist das kurze Schnalzen mit der Zunge. Es erscheint zum Beispiel in Comics als cık (dschık; Geräusch des Zungenschnalzens) in der Sprechblase. Gleichzeitig heben Sie leicht den Kopf und die Augenbrauen, um das »Nein« zu unterstreichen.

Spiel und Spaß

Wie werden diese Begriffe auf Türkisch geschrieben?

  1. Fax
  2. Short
  3. T-Shirt
  4. Check
  5. Whisky

Die Lösung finden Sie in Anhang C.