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© 1. Auflage: März 2021
© Coverbild: Barrel Wineglasses And
Bottle in Vineyard At
Sunset © Romolo Tavani
Umschlaggestaltung: Sina Blackwood
Layout: Sina Blackwood
Die Personen und Namen in diesem Buch sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit heute lebenden Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.
Herstellung und Verlag:
BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN: 9783753414980
„Es gibt Tage, da sollte man einfach im Bett bleiben“, murmelte Lea, ihren Coffee to Go und ein Stück ofenfrischer Pizza über die Straße jonglierend. Nun saß sie auf einer kleinen Mauer neben einem der jahrhundertealten Häuser, um zu essen und zu überlegen, wie es weitergehen solle.
Ein paar Stockwerke über ihr schien gerade jemand denselben Gedanken, bezüglich des im Bett Bleibens, zu hegen, denn eine weibliche Stimme zeterte in typisch italienischer Manier. Die männliche Stimme wagte es, hin und wieder einen sehr viel leiseren und langsameren Satz zu erwidern. Dann ein erschreckter Ausruf, dem ein Krachen und Scherbeln folgte. Eine Tür flog krachend ins Schloss und Sekunden später rannte eine Frau aus dem Haus, noch immer wie ein Rohrspatz schimpfend. Sie sprang in einen klapprigen Fiat Cinquecento und fuhr mit kreischenden Reifen davon.
Noch einmal eilige Schritte auf der Treppe, dann stand ein schwarzhaariger, schlanker Mann auf dem Gehweg, der sich ein blutbesudeltes Handtuch an die Stirn presste. „Accidenti!“, brummte er, der Staubfahne, die das davonrasende Auto hinter sich herzog, mit den Augen folgend. Er taumelte drei Schritte rückwärts.
Ehe Lea einen klaren Gedanken fassen konnte, drehte er sich um, stolperte über ihre Beine und stieß sie im Fallen von der Mauer. Pizza und heißer Espresso verteilten sich über ihre und seine Kleidung, denn er landete mit tiefstem Entsetzen in den Augen direkt auf ihr. Schmerz und Schreck raubten ihr fast den Atem.
„Oh mio Dio! Come è terribile! Per favore perdona!“ (Oh, mein Gott! Wie furchtbar! Verzeihen Sie bitte!), hauchte er, sich mühsam aufrappelnd, um sofort auch ihr aufzuhelfen.
Lea zitterte am ganzen Körper. Dann brach sie zusammen. Es war einfach zu viel, was ihr das Schicksal an einem einzigen Tag um die Ohren schlug.
Als sie langsam wieder zu Bewusstsein kam, hörte sie zwei Stimmen wispernd eine Unterhaltung in geschäftsmäßigem Ton führen. Ganz vorsichtig öffnete sie die Augen, die schon beim ersten Blick tellergroß wurden. Statt des postkartenblauen Himmels mit strahlendem Sonnenschein, gewahrte sie eine meisterhaft gearbeitete Stuckdecke in einem wohltemperierten Raum. Das von der Hitze verdorrte Gras war einem weichen Untergrund gewichen. Wie ein Krankenhaus sah es jedenfalls nicht aus, auch wenn der eine Mann am Fenster einen weißen Kittel und ein Stethoskop um den Hals trug.
„Ah, sie ist aufgewacht!“, hörte sie den anderen auf Englisch sagen, worauf sich ihr beide zuwandten. „Wie fühlen Sie sich?“
„Wie zwischen Mühlsteine geraten“, flüsterte Lea matt.
„Es war nicht meine Absicht, Sie zu verletzen“, versuchte der Schwarzhaarige, leise zu erklären. Er trug einen dicken Verband um den Kopf und sah ziemlich mitgenommen aus.
Lea erinnerte sich. „Ich weiß. Es war ein unglücklicher Zufall. Wo bin ich hier?“, fügte sie fragend hinzu, weil die Wände wappengeschmückt waren und auch das Mobiliar sehr edel wirkte.
„In meinem Haus“, erklärte der Fremde. „Ich bin Giovanni Conti. Ich konnte Sie doch nicht verletzt auf der Wiese liegen lassen! In der Hitze hätten Sie sterben können, ehe der Arzt eintraf.“
„Angenehm. Lea Minnich.“ Sie versuchte, in seinen Augen zu lesen, aus denen echte Sorge sprach.
„Doktor Ricci hat Ihren Kreislauf stabilisiert und die Verbrühungen mit kühlendem Gel behandelt. Er meint, in zwei oder drei Tagen sollten die Schmerzen nachlassen. Er kommt morgen noch einmal nach Ihnen schauen.“
Der Arzt nickte und verabschiedete sich. In Leas Kopf herrschte das totale Chaos. Gedanken blitzten auf und erloschen wieder.
Giovanni setzte sich auf einen Stuhl neben dem breiten Sofa. „Es tut mir aufrichtig leid, Ihnen den Tag verdorben zu haben.“
Lea lachte auf. „Wenn Sie wüssten! Ach, was soll es! Ihnen hat man ja nicht viel besser mitgespielt.“ Sie deutete auf seinen Verband.
„Unübersehbar und wahrscheinlich auch unüberhörbar“, gab er zu, ahnend, dass sie auf der Mauer praktisch Beobachterin in vorderster Reihe gewesen war. „Außer einer Platzwunde mit Gehirnerschütterung hat der Spaß knapp 10000 Euro Schaden verursacht. Behandlungskosten gar nicht mit eingerechnet.“
„Sie hat doch nicht etwa mit einer chinesischen Porzellanvase nach Ihnen geworfen?!“, platzte Lea heraus.
„Doch. Hat sie.“ Giovanni schaute Lea erstaunt-neugierig an. „Bevorzugen Sie etwa die gleichen Waffen?“
Lea schmunzelte. „Ich war noch nie in so einer Lage. Wenn ich mich wehren müsste, würde ich aber sicher auch alles verwenden, was ich zwischen die Finger bekäme.“
„Ich habe Romina weder angefasst noch mit Worten bedroht“, erklärte Giovanni, fast hilflos abwinkend.
Lea versuchte, sich aufzusetzen. Giovanni schob ihr fürsorglich ein Kissen unter, wobei er die dünne Decke festhielt, mit der Lea zugedeckt war. „Vorsichtig! Ihre Kleidung habe ich in die Schnellreinigung bringen lassen.“
Sie lächelte dankbar. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie handgreiflich werden. Sie haben ihr gegenüber mit völlig ruhiger Stimme gesprochen.“
„Normalerweise beherrsche ich auch schwierige Situationen. Keine Ahnung, warum sie derart aggressiv geworden ist“, überlegte Giovanni laut. „Apropos Situation – ich habe in Ihrem Hotel angerufen, damit man Sie nicht vermisst.“
„Und Sie haben vermutlich herausgefunden, dass ich allein eingecheckt habe, sonst hätten Sie mich in ein Krankenhaus bringen lassen“, erwiderte Lea.
„Sagen wir so: Es hat mich in dem Entschluss bestärkt, Sie hier behandeln zu lassen“, gab er lächelnd bekannt. „Ich kann kein weiteres Aufsehen gebrauchen. Der Streit und was ich Ihnen zugefügt habe, werden morgen sowieso schon Tagesthemen sein.“
Leas Blick streifte die Wappen, worauf Giovanni kaum merklich nickte. Dann erschrak er. „Ich texte Sie hier zu und vergesse völlig, dass Sie Durst und Hunger haben werden.“ Er stemmte sich etwas unsicher auf die Beine, öffnete einen kleinen Barschrank, dem er eine gut gekühlte Saftflasche entnahm. Aus dem Fach darüber zog er Glas, welches er sofort füllte. Dann zückte er das Handy. „Essen Sie Pasta mit Pilzen?“
„Sehr gern sogar“, gab Lea bekannt.
„Hervorragend!“ Dem Gespräch entnahm sie, dass er Tagliatelle ai funghi porcini bestellte, was man als ihr absolutes Lieblingsessen bezeichnen konnte.
„Sie scheinen ein wenig Italienisch zu verstehen“, mutmaßte er, ihren Blick deutend.
„Ein wenig“, lachte Lea. „Und wohl nur, wenn es ums Essen geht.“
Giovanni schloss für zwei Sekunden die Augen. Offenbar rumorte die Gehirnerschütterung schlimmer, als er zugeben mochte.
„Wollen Sie sich nicht lieber etwas ausruhen?“, fragte sie besorgt.
„Und Sie ganz allein lassen? Keinesfalls!“ Mit einer Handbewegung wischte er weitere Einwände vom Tisch.
Das Läuten an der Haustür beendete für den Moment die Diskussion. Giovanni drückte den Türöffner.
„Mamma Mia! Was ist denn mit Ihnen passiert?“, fragte eine Männerstimme völlig perplex.
Lea nutzte die Gelegenheit, unter ihre Decke zu spähen. Aufatmend stellte sie fest, dass sie zumindest Unterwäsche trug, wenn auch vom Espresso völlig verfärbt. Die stark geröteten Hautpartien zogen sich vom Dekolletee über den Bauch bis fast zu den Knien. Auf einem Sideboard lag das hilfreiche Kühlgel.
Giovanni kam mit zwei großen, aufeinander gestapelten Styroporboxen zurück. Er stellte sie auf dem Tisch ab und wandte sich Lea zu. „Was halten Sie davon, einstweilen eins meiner langen T-Shirt überzuziehen?“
„Ziemlich viel“, blinzelte sie.
Sie erhielt sofort ein blütenweißes Shirt, streifte es über, um vorsichtig aufzustehen. Klar rebellierten die verbrühten Areale, aber das war durchaus erträglich, zumal der Stoff die Haut kaum berührte. Giovanni zeigte ihr den Weg zum Badezimmer, um sich schnell dem Auspacken der beiden Boxen zu widmen. Als Lea zurückkam, schaute er ihr sehr interessiert entgegen. Sie hatte mit wenigen Handgriffen ihr langes Haar hochgesteckt und den Schulterriemen der Stofftasche zum Gürtel umfunktioniert. Das viel zu große T-Shirt wirkte so wie ein kurzes Kleid. „Umwerfend. Einfach umwerfend“, murmelte er, Lea den Stuhl am Tisch zurechtrückend.
Sie bedankte sich lächelnd, um staunend zu betrachten, wie wundervoll Hauptspeise und Nachtisch arrangiert waren. Giovanni hatte zudem Wasser mit Eiswürfeln und einer Zitronenscheibe bereitgestellt und eine Flasche leichten Weißwein. Er wünschte guten Appetit.
Lea fand schon beim ersten Kosten heraus, dass alle Zutaten frisch verarbeitet worden waren und, den wundervollen Porzellanplatten nach, mit ziemlicher Sicherheit aus einem 5-Sterne-Restaurant stammen mussten. Giovanni schmunzelte innerlich, weil er ihr die Gedanken direkt am Gesicht ablesen konnte. Zugleich stimmte es ihn froh, dass sie es sofort bemerkt hatte. Romina schlang stets alles gleich emotionslos hinein, egal ob Fastfood oder die Speisen eines Edeldinners. Er erschrak regelrecht, als er sich ertappte, die Frauen miteinander zu vergleichen. Doch wenn er ehrlich war, hatte Lea im kleinen Finger mehr Stil als Romina im ganzen Körper.
„Was macht sie beruflich?“, hörte er Lea fragen, die seine Gedanken erraten hatte.
„Nichts, von dem ich wüsste“, gab Giovanni nach kurzem Nachdenken Auskunft, irritiert durch Leas kaum merkliches Lächeln.
„Und womit finanziert sie ihren Lebensunterhalt?“, staunte sie.
Giovanni schaute sie an, wie einer, der unsanft aus süßen Träumen gerissen wurde.
„Verzeihen Sie. Solche Fragen stehen mir nicht zu“, flüsterte Lea.
„Die Antworten darauf wären aber sicher interessant“, gab er zu, mit den Fingerspitzen seinen Nasenrücken massierend. „Nun bin ich natürlich neugierig, was Ihr Betätigungsfeld ist.“
„Das ist kein Geheimnis“, lachte Lea. „Ich bin, im weitgefassten Sinn, Kunsthandwerkerin. Ich kreiere Schmuck und Bekleidungsaccessoires. Aus diesem Grund bin ich gestern Abend auch nach Siena gekommen.“
„Um Geschäftspartner zu treffen?“
„Um jemanden persönlich kennzulernen, der mir eine Partnerschaft vorgeschlagen hatte“, erwiderte Lea mit finster zusammengezogenen Augenbrauen.
„Ich ahne Schlimmes“, murmelte Giovanni.
Lea nickte. „Er hat mich weder vom Bahnhof abgeholt, wie versprochen, noch ist er telefonisch erreichbar. Das Haus, wo sein Büro sein soll, gibt es nicht. Womöglich jage ich einem Phantom nach. Ich hoffe nur, dass meine Musterkollektion im Hotel sicher ist.“
„Und dann komme ich daher und gebe Ihnen durch meine Tollpatschigkeit auch noch den Rest.“ Giovanni seufzte.
„Genau so fühlte es sich an“, gab Lea zu.
„Was werden Sie nun tun?“
„Um darüber nachzudenken, hatte ich mich auf die Mauer gesetzt“, erwiderte sie. „Ich weiß es nicht. Ich hatte eine Woche veranschlagt, um auch etwas von der Stadt kennzulernen. Ich denke, die sollte ich nutzen, zumal ich im Augenblick nicht in der Lage wäre, eine lange Zugfahrt durchzuhalten.“
„Ich würde Ihnen gern die Sehenswürdigkeiten zeigen!“, rief Giovanni erfreut. „Könnten Sie sich vorstellen, bei mir ein Fremdenzimmer zu beziehen? Kostenlos natürlich!“, fügte er rasch und mit flehendem Blick hinzu, weil Lea ihre Finanzen zu überrechnen schien.
Sie sah ihn prüfend an und nickte. So entging ihr auch nicht, wie sich Giovannis Gesicht mit einem erleichterten Lächeln schmückte.
„Wenn Ihre Kleidung aus der Reinigung zurück ist, fahren wir zum Hotel und regeln alles“, schlug er vor, gleichzeitig die Weinflasche öffnend. Er schenkte ein, hob sein Glas: „Mögen Sie wundervolle Tage in Siena haben!“
Lea stieß mit ihm an. „Genau so soll es sein! Ich bin selten spontan, aber ich habe ein gutes Gefühl dabei.“
„Danke!“, strahlte Giovanni. Er packte Geschirr und Besteck in die Boxen zurück, welche er sogleich neben der Wohnungstür abstellte. Das im selben Augenblick ertönende Klingeln quittierte er mit einem Schreckensruf. Lea grinste vergnügt. Es war der Lieferservice der Reinigung.
Giovanni führte Lea in das gediegen ausgestattete Apartment, das er ihr als Urlaubsdomizil zugedacht hatte. Sie kleidete sich sofort an. Auf dem Flur traf sie ihn wenige Minuten später. Er hatte den Verband abgelegt, um sich skeptisch im Spiegel zu betrachten. Eine fünf Zentimeter lange Platzwunde, durch mehrere durchsichtige Strips zusammengehalten, einfasst von einem großen schwarzblauen Fleck, zierte seine Stirn. „Wirklich besser sieht es ohne Verband nicht aus“, stellte er lakonisch fest.
„Dann sollten Sie ihn lieber wieder anlegen“, riet Lea und legte selber Hand an, als er die zusammenknüllte Binde, unschlüssig zwischen den Fingern drehte. Sie wickelte etwas sparsamer in der Breite, als es Dr. Ricci getan hatte.
„Perfetto grazie mille!“ (Perfekt, vielen Dank!)
Lea schmunzelte. „Prego!“ (Bitte!)
Giovanni rief ein Taxi, denn er wollte sie nicht gefährden, indem er selbst fuhr. Der Brummschädel und das Schwindelgefühl waren einfach zu stark. Der Fahrer riss erstaunt die Augen auf. Er schien Giovanni, der sich neben ihn setzte, bestens zu kennen. Lea konnte mehrmals das Wort Duca heraushören und verstand auch, als Giovanni unwillig auf Italienisch sagte: „Sie sollen mich nicht so nennen, wenn Fremde dabei sind!“
„Denken Sie, sie versteht es?“, blinzelte der Fahrer.
„Ich möchte fast darauf wetten.“ Vor dem Hotel bekam der Chauffeur die Order, zu warten. „Sie packen und ich kümmere mich an der Rezeption!“, legte Giovanni für Lea fest, die schnurstracks zum Lift eilte, damit er nicht so lange warten musste.
Waschtasche, Nachthemd und Badeschlappen waren schnell im Koffer verstaut und Lea war innerhalb von zehn Minuten wieder in der Halle, womit sie Giovanni völlig überrumpelte, der blitzschnell seine Brieftasche einsteckte. Sie gab ihren Schlüssel ab und wollte die gebuchten Tage bezahlen. Giovanni nahm ihr einfach das Gepäck aus der Hand, drehte sie vorsichtig an den Schultern in Marschrichtung Ausgang und rief: „Arrivederci!“
Ein vergnügtes Lachen antwortete ihm vom Tresen.
Der Taxifahrer öffnete den Kofferraum, verstaute das Gepäck und beobachtete aus den Augenwinkeln Lea, die kaum merklich vor sich hin lächelte. Er hätte zu gern gewusst, ob sie die Neue an Contis Seite war. Der dicke Kopfverband heizte zusätzlich die Fantasie an. Allerdings deutete der kleine Koffer, der mit dem auffälligen doppelten Sicherheitsschloss, eher auf eine geschäftliche Verbindung hin. Denn wohl jeder in der Stadt wusste über Conti, dass der niemals hübsche Frauen anbaggerte, um sie dann einfach fallen zu lassen. Wobei ... hübsch ... diese Romina mochte es vielleicht einmal gewesen sein ... vor der Zeit von tonnenweise Spachtelmasse im Gesicht. Er konnte sich nicht erinnern, sie ohne Farbe, dolchspitze künstliche Fingernägel und weißblond gefärbte Haare gesehen zu haben.
„Die Ampel war rot“, stellte Giovanni lakonisch fest, während Bremsen kreischten und sich Lea entsetzt an den Sitz krallte.
„Mamma mia!“, hauchte der Fahrer erbleichend und stammelte unzählige Entschuldigungen.
„Sie sollten sich weniger einen Kopf darüber machen, ob sie meine Geliebte ist, als uns sicher nach Hause zu bringen“, brummte Giovanni verstimmt.
Vor der Haustür zahlte er die Fahrt, gab reichlich Trinkgeld und öffnete Lea die Autotür. Die beiden Koffer übernahm er auch sofort, wobei er den Musterkoffer mit der linken Hand trug, um ihn beim Aufschließen nicht noch einmal absetzen zu müssen. „Bisher war Marcello immer ein Muster an Verlässlichkeit gewesen“, erklärte er im Treppenhaus. „Aber heute hätte ich wohl doch lieber selber fahren sollen.“
„Irgendwie passt es zu diesem völlig verrückten Tag“, stellte Lea kopfschüttelnd fest.
„Wahre Worte!“, bestätigte Giovanni, das Gepäck in ihrem Zimmer absetzend. Er schaute auf die Uhr. „Ich muss noch etwas Geschäftliches erledigen, dann können wir ganz in Ruhe den Tag ausklingen lassen, wenn Sie möchten.“
„Ich freue mich darauf“, gab Lea zu.
Kaum hatte sich die Tür hinter ihm geschlossen, suchte sie frische Unterwäsche aus dem Koffer, legte das Nachthemd unters Kopfkissen, stellte die Kulturtasche ins Bad und freute sich auf das Duschen. „Das war wohl nix!“, stöhnte sie mit verdrehten Augen, weil sie in der Aufregung völlig vergessen hatte, dass das ihrer geröteten Haut wenig zuträglich gewesen wäre. Auf das Klopfen an der Tür, rief sie sofort: „Treten Sie ein!“
Mit den Worten: „Sie werden es sicher brauchen“, legte Giovanni das Kühlgel auf den Tisch und verschwand wieder.
Lea widmete sich einer ausgiebigen Körperpflege, trug das lindernde Gel flächendeckend auf, dann legte sie sich in Giovannis T-Shirt gekleidet auf das Bett. Die Aufregung des Tages forderte Tribut und sie schlief fast eine ganze Stunde wie ein Murmeltier. Gut ausgeruht schlüpfte sie in ein cremefarbenes Nesselkleid und legte Olivenholzschmuck aus eigener Fertigung an. Noch schnell das Haar hochstecken und in die farblich zum Kleid passenden flachen Stoffschuhe schlüpfen, dann war sie für den Abend bereit.
Giovanni honorierte das Outfit mit einem erfreuten Lächeln. Er hatte aber auch nicht wirklich befürchtet, sie werde im kurzen Schwarzen mit Stilettos die Tür öffnen. Er selbst trug eine helle Leinenhose zum weißen Polohemd. „Ich habe den Grill vorgeheizt“, verriet er, sie am Arm auf die gemütliche Terrasse hinterm Haus führend.
Lea staunte. Von Fleisch bis zu Gemüse gab es Dutzende Möglichkeiten, das Grillgut zusammenzustellen. Sie erinnerte sich, das Logo auf den Holzbrettchen auch auf dem Porzellan gesehen zu haben. Giovanni hatte die Speisen also wieder bringen lassen. Er musste sie nur noch ganz nach Wunsch garen.
„Es wird gegessen, was der Gastgeber auf den Tisch bringt“, erklärte Lea kurz, als er wegen Sonderwünschen fragte. „Wer bei dieser Auswahl mäkelt, dem ist wahrscheinlich nicht zu helfen.“
Giovanni nickte, was er nicht hätte tun sollen, denn sofort explodierte in seinem Kopf eine Supernova, die ihn taumeln ließ.
„Hinsetzen!“, befahl Lea. „Nun wird gegessen, was ich auf den Tisch stelle!“ Sie band sich die Grillschürze um und übernahm die Regie.
„Ich bin dankbar, dass Sie so unkompliziert sind“, gab Giovanni kleinlaut zu.
Als die Steaks fast gar waren, wickelte Lea verschiedenes Gemüse in Folie und schob es an den Rand des Grills. Giovanni öffnete eine Flasche Wein. Nebenbei beobachtete er Lea, die seine Fantasie beflügelte. Nicht als Sexobjekt. Sie sprach seine romantische Ader an.
Als sie die Teller füllte, zündete er die Windlichter auf dem Tisch an. Sie setzte sich ihm gegenüber, um ihm in die Augen sehen zu können, wenn sie sich unterhielten. Und schon wieder ertappte er sich dabei, sie mit Romina zu vergleichen, die nie jemanden direkt ansah und meist sogar eine verspiegelte Sonnenbrille trug.
„Woran denken Sie?“, fragte Lea, als er für einen Moment abwesend wirkte.
„Daran, wie gut es tut, eine Stimme in normaler Lautstärke zu hören, statt hysterisches Kreischen“, antwortete er zufrieden lächelnd.
„Ziemlich offene Ansage“, bemerkte Lea trocken.
Er hob die Schultern, „Ich weiß.“
„Terrorisiert sie Sie schon lange?“
„Eine Weile. Dabei leben wir nicht einmal zusammen“, erwiderte Giovanni düster. Er betastete seinen Verband. „Ich habe nicht erwartet, dass sie die Vase wirklich wirft. Bisher ist sie stets mit großem Getöse verschwunden, um am nächsten Tag reumütig vor meiner Tür zu stehen.“
Lea hob die Augenbrauen.
„Ja, ich habe sie jedes Mal wieder reingelassen. Heute weiß ich, dass das ein großer Fehler war“, murmelte er.
„Oh je, Sie kommen sich sicher vor, wie beim Polizeiverhör“, seufzte Lea. „Stoßen wir lieber auf einen zauberhaften Abend an.“
„Aber gern doch!“ Er hob sein Glas. „Ich komme mir übrigens eher wie bei einer Unterhaltung mit einer guten Freundin vor, der meine Belange nicht völlig egal sind. Ich weiß auch nicht, ob ich jemals so umfassend Auskunft gegeben habe.“
„Ich sollte vielleicht Seelenklempnerin werden“, witzelte Lea, worauf er jungenhaft grinste.
Lea hatte das Etikett der Weinflasche studiert. Sie schnupperte ausgiebig am Glas, kaute den ersten Schluck andächtig, von Giovanni aufmerksam beobachtet. „Er ist fantastisch“, verkündete sie. „Ich habe ihn heute Mittag schon sehr genossen.“
„Deshalb habe ich ihn auch für den Abend reserviert“, gab Giovanni bekannt. „Ich möchte, dass Sie wirklich wundervolle Erinnerungen mit nach Hause nehmen.“
Lea schaute ihm lange, ganz tief in die Augen. „Sie sind der ungewöhnlichste Mensch, der mir jemals begegnet ist, und wohl auch der geheimnisvollste.“
„Ein Kompliment, das ich gern zurückgeben möchte“, schmunzelte Giovanni. Es imponierte ihm wirklich, dass sie ihn nicht zu seinen Lebensumständen aushorchte, wie es andere junge Damen stets taten. Stattdessen sprachen sie über Leas Zugfahrt.
„Ich war ganz einfach zu feige, das Auto zu nehmen“, gab sie freimütig zu. „Das Mautsystem erscheint mir, wie Buch mit sieben Siegeln. Ich habe schon Blut und Wasser geschwitzt, als ich in Österreich zum Patscherkofel gefahren bin, wo das System ja eindeutig ist.“
Giovanni schmunzelte. Er konnte sich durchaus vorstellen, wie abschreckend der Mautdschungel für jemanden sein musste, der ihn noch nie genutzt hatte.
„Ich hätte es vermutlich nicht hinbekommen, irgendwelche Reisekosten halbwegs richtig zu planen. Mit dem Zug sind es rund 200 Euro hin und zurück, habe aber feste Zugbindung. Da darf sich unterwegs nichts Ungeplantes ereignen.“
„Und was ist bei Verspätung?“, fragte Giovanni verständnislos.
Lea hob hilflos die Schultern. „Die musste ich mit einrechnen. Ich bin also zwei volle Tage pro Strecke unterwegs.“
„Warum sind Sie nicht geflogen und haben für die letzte Etappe ein Taxi genommen?“
„Die Antwort muss ich Ihnen schuldig bleiben“, seufzte Lea. „Ich habe, ehrlich gesagt, nur nach Zugbindungen ab Heimatort geschaut, um die rund 80 Kilometer Bahnfahrt zum Flughafen in Dresden zu vermeiden.“
„Wegen der Finanzen?“
Lea nickte. „Aber Sie werden zugeben, dass es sich lohnt, die wundervollen Landschaften während einer langen Zugfahrt zu bestaunen!“
„Frauen und ihre Gegenargumente“, witzelte Giovanni. „Wobei ich dieses durchaus gelten lasse.“
Gegen Mitternacht räumten sie gemeinsam die Grillutensilien weg, packten das geliehene Equipment zurück in die Transportboxen, wünschten sich eine gute Nacht und gingen zu Bett. Und so, wie Giovanni eine kleine Ewigkeit wach lag, um über das Gehörte nachzudenken, ließ auch Lea die Informationen noch einmal Revue passieren.
Am nächsten Tag trafen sie sich pünktlich acht Uhr zum Frühstück. „Guten Morgen! Wie geht es Ihnen heute?“, sagten sie völlig synchron und begannen herzhaft zu lachen.
„So kann es nur ein guter Tag werden!“, stellte Giovanni fest, Lea den Stuhl zurechtrückend. Bei ihm wirkte das weder gekünstelt noch nach Lob haschend. Ihr Blick streifte wieder die Wappen an den Wänden. Womöglich waren diese nicht nur Zierrat, denn sein ganzes Auftreten wirkte ungezwungen, aber edel.
„Gut geschlafen?“, fragte er lächelnd.
„Wie ein Stein“, gab Lea zu. „Ich bin buchstäblich überrascht, weil ich sonst immer mit der ersten Nacht in fremden Betten auf Kriegsfuß stehe.“
Die Wortwahl ließ Giovanni hellauf lachen. Er mochte Leas unbekümmerte Art. Sie sprach die Dinge direkt an, was in seinem Umkreis selten geworden war. „Dann kann es ja nur ein fantastischer Tag werden. Die Sonne scheint ja schon maximal.“
Lea lächelte nachdenklich. „Ich habe sogar dem gestrigen Tag die Tragödien verziehen, ohne die ich Sie niemals kennengelernt hätte, obwohl das etwas schmerzhaft begann. Ich habe Ihnen noch nicht einmal die Auslagen für das Hotelzimmer erstattet.“
„Das wäre ja auch noch schöner! Betrachten Sie es als Schmerzensgeld.“ Giovanni hielt mit zusammengebissenen Zähnen in einer Bewegung inne, die eigentlich hatte ein missbilligendes Kopfschütteln werden sollen und grollte: „Oh no. Perché proprio adesso? (Oh, nein. Warum gerade jetzt?)“
„Weil Sie eine Gehirnerschütterung haben und Ruhe brauchen“, gab Lea zu bedenken.
„Es muss gehen. Ich habe versprochen, Ihnen meine Stadt zu zeigen“, erwiderte Giovanni.
„Muss es nicht. Ihre Gesundheit ist wichtiger“, merkte Lea an.
Giovanni war klar, dass sie recht hatte, trotzdem sagte er: „Warten wir die Meinung des Doktors ab.“
„Dann sagen Sie ihm aber auch die Wahrheit“, riet Lea. „Ich bin schon ein großes Mädchen und kann sogar einen Stadtplan lesen.“
Giovanni lachte herzlich. „Der kann Ihnen aber nicht die vielen kleinen und großen Wunder im Detail erklären. Ich kenne einen, der das perfekt beherrscht und der sicher gern für mich einspringt. Sie werden ihn mögen!“
Ehe Lea irgendwelche Einwände geltend machen konnte, hatte er auf dem Handy eine Nummer gewählt und führte mit zungenbrecherischer Geschwindigkeit eine Unterhaltung. Sehr zufrieden steckte er das Gerät in die Hosentasche zurück. „Mario Rosso, ein pensionierter Fremdenführer, wird Ihren Tag zu einem Erlebnis werden lassen, und ich werde ganz brav ruhen, damit Sie nicht gar noch mit mir schimpfen.“
Lea erbleichte. „Verzeihen Sie bitte meine Aufdringlichkeit.“
Giovanni schaute sie verblüfft an. „Es war als Spaß gemeint. Sie haben doch vollkommen recht, wenn Sie Bedenken anmelden. Ich bin dankbar dafür, denn ehrliche Menschen werden immer seltener.“
Lea versuchte zu lächeln. „Der Spruch scheint zuzutreffen: Ehrlichkeit verhilft nicht zu vielen Freunden, aber zu den richtigen.“
„Den muss ich mir merken!“, rief Giovanni, ihn sich notierend.
Der Doktor kam gegen neun Uhr und Giovanni musste übersetzen. Lea versicherte, dass sich die Schmerzen in Grenzen hielten und auch, dass sie sich möglichst im Schatten aufhalten werde, um es nicht schlimmer zu machen.
„Die Haut wird sich trotzdem in den nächsten Tagen ablösen“, gab der Doktor zu bedenken.
„Das ist mir bewusst“, erwiderte Lea. „Auch, dass das ziemlich jucken könnte. Aber das ist mein ganz privates Problem. Ich lebe allein und werde niemandem durch Gejammer auf die Nerven gehen.“
Dass Ricci auf den letzten Satz einen beredten Blick mit Giovanni wechselte, entging ihr.
Giovanni ließ sich in seinem Arbeitszimmer untersuchen und der Doktor stellte fest: „Sie scheint dir gut zu bekommen. Ich habe dich mit Leidensmiene im Bett liegend erwartet, wo du eigentlich noch hingehören würdest. Den Verband kannst du nun weglassen. Die Strips halten perfekt. Eine Narbe wird trotzdem bleiben. Hast du Romina wenigstens angezeigt?“
Giovanni verkniff sich das Kopfschütteln. „Habe ich nicht“, sagte er leise. „Ich habe nur der Versicherung die Vase als Schaden gemeldet. Die Scherben liegen in einem Beutel im Schrank.“
Ricci schnaufte. „Du wirst dir durch dein Zaudern sicher keinen guten Dienst erweisen. Ruf mich an, wenn du die Polizei doch noch einschaltest. Ich komme sofort her.“ Er machte ein paar Fotos vom aktuellen Zustand der Verletzung. „Bis morgen, um die gleiche Zeit!“
„Er hat nicht geschimpft, weil ich herumlaufe. Er würde es aber sicher tun, verließe ich die Wohnung“, seufzte Giovanni. „Sie haben gewonnen.“
„Das war so vorhersehbar, dass ich meinen Triumph gar nicht richtig genießen kann“, blinzelte Lea.
„Das wird Mario sein“, sagte Giovanni, als es läutete. Er sollte sich nicht geirrt haben.
Lea staunte, wie schnell der wirklich rüstige Rentner die Stufen der Treppe nahm. Er begrüßte sie galant, drückte Giovanni die Hand und versprach fröhlich blinzelnd, sie wohlbehalten zurückzubringen. Giovanni legte sich auf das lange Ledersofa in seinem Arbeitszimmer, kaum dass die Tür ins Schloss geschnappt war. Er wollte schnell wieder richtig auf die Beine kommen, um Lea wenigstens die letzten Tage persönlich begleiten zu können. Doch er kam nicht zur Ruhe, die Worte seines Freundes Manuele Ricci ließen ihn grübeln.
Lea und Mario hatten sich inzwischen miteinander bekannt gemacht. Sie schlenderten auf der Schattenseite durch die engen Gassen der wundervollen Stadt.
„Ich schätze, Giovanni hat ihnen verraten, dass ich ein kleines Problem habe“, stellte Lea schließlich fest.
„Und noch ein bisschen mehr“, schmunzelte Mario. „Ihn kennt hier jeder und es wäre nicht schön, stellte man mir Fragen, die ich nicht beantworten könnte.“
Lea lächelte. „Ich weiß buchstäblich gar nichts über ihn. Nur das, was ich seit gestern selbst erlebt habe. Dass er ein sehr zuvorkommender Mann ist, der ausnehmend gut aussieht und auch gutsituiert zu sein scheint. Ich habe aber nicht vor, Sie über ihn auszuhorchen. Wenn ich etwas wirklich wissen will, werde ich ihn direkt danach fragen.“
„Es wird aber nicht ausbleiben, dass ich seine Person des Öfteren anspreche“, bemerkte Mario, vergnügt grinsend, weil Lea tatsächlich völlig im Dustern tappte. Er hatte beschlossen, mit ihr den üblichen Touristenweg zu gehen, um sie langsam und umfassend zu informieren. Sie war noch nie in Siena gewesen und wusste nur, dass die wundervolle mittelalterliche Stadt auf drei Hügeln erbaut worden war. Deshalb führte Mario sie zuerst in die Basilica di San Domenico, die auch der heiligen Katharina von Siena geweiht ist und deren Reliquien hier bestaunt werden können. Hier konnte er sie bestens auf das vorbereiten, was sie hier allerorten erwarten werde: die 17 Contraden Sienas, deren Wappenfahnen ebenfalls hier zu finden waren.
Mario erklärte flüsternd: „Die Stadt gliedert sich innerhalb der Stadtmauern in Terzi, also Stadtdrittel, diese sich wiederum in insgesamt 17 Contraden, Stadtteile. Deren Bewohner gehören ein Leben lang zur Geburtscontrada. Hier befinden wir uns im Terzo di Camomilla in der Contrada Drago.“
„Drago? Drache?“, wisperte Lea interessiert zurück.
„Ja, ja, ja, auf Deutsch heißt es Drache“, bestätigte Mario zufrieden.
„Und das Drittel heißt Kamillen-Drittel?“, staunte Lea.
„Richtig.“ Mario hatte sich von seiner Überraschung erholt, dass sie doch einige italienische Brocken verstehen konnte. „Das Gebiet auf dem die Basilika liegt, ist nahe am Campo Regio, dem Königsfeld.“
„Wenn ich jetzt eins und eins zusammenzähle, dann stoßen Sie mich gerade mit der Nase auf geschichtliche Hintergründe, die mit Giovanni zu tun haben, und den Wappen an seinen Wänden“, wisperte Lea. „Ich werde aufmerksam lauschen. Besonders, weil ich gehört habe, wie ihn der Taxifahrer mehrmals Duca nannte. Das dürfte zwar kein offizieller Titel mehr sein, und es hat ihm auch wenig gefallen, aber nun bin ich ganz Neugier.“
Mario kicherte vergnügt. In Leas hübschem Köpfchen schien ein pfiffiges Gehirn zu arbeiten. Sie würde wohl ganz nebenbei herausfinden, wer ihr Gastgeber war.
Nachdem sie die Kirche verlassen hatten, schlenderten sie durch die engen Gassen und Mario erzählte über das Palio, eines der härtesten Pferderennen der Welt, das hier seit Jahrhunderten abgehalten wurde. Lea und Mario quetschten sich immer wieder an Hauswände, weil sogar Kleintransporter die engen, steilen Gassen befuhren, wo im Mittelalter schon die Pferde Probleme hatten, unbeschadet zu bleiben.