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© Dr. Dietrich Volkmer
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Herstellung und Verlag
BoD - Books on Demand GmbH
22848 Norderstedt
Printed in Germany
ISBN 9783752863727
Ich hoffe, daß mir trotz mehrfacher Kontrolle kein Fehler entgangen ist
Es gibt keine Lebens- oder Nahrungsmittel, die ausschließlich für die Zahngesundheit vorgesehen sind, aber es gibt viele Lebens- und Nahrungsmittel, die für den Körper wichtig sind und sich zusätzlich auch im Zahn-Mund-Kiefer-Gebiet positiv auswirken.
Sie werden vielleicht argumentieren: Wozu sich mit dem Thema Ernährung befassen, ich putze mir doch regelmässig die Zähne und mehr braucht es wohl doch nicht!
Im Verlauf dieses Buches werden wir sehen, dass diese Sichtweise von etwas eingeschränkter Natur ist und dass für gesunde Zähne ein wenig mehr Wissen und Einsatz benötigt wird,
Das Wort Zähne erfordert eine Erweiterung. Es geht in diesem Buch nicht nur um die Zähne allein, nicht nur um Karies, sondern auch um Zahnfleischbluten, um Parodontose, Zahnverlust, auch um den Zusammenhang mit anderen Körperorganen, im weitesten Sinn um Prophylaxe und Vorbeugung und in letzter Konsequenz auch um den Geldbeutel, denn für die Folgen von Erkrankungen im Zahn-Mund-Kiefer-Gebiet kommt nicht immer die Krankenkasse oder die Versicherung auf, sondern in den meisten Fällen bleibt eine erkleckliche Summe am Patienten selbst hängen.
Was könnte man sich nicht alles für das Ersparte leisten – eine größere Urlaubsreise zum Beispiel, denn in diesen Dimensionen bewegen sich oft die Kosten oder der Eigenanteil.
Wenn man einmal ehrlich ist: Kronen, Brücken, Prothesen und in letzter Zeit in ungeheurem Umfang Implantate sind doch nicht Ziele eines Lebens, nicht Absicht der Natur, sondern Hilfsmittel einer zivilisierten Welt, die einem das Leben und das Miteinander erleichtern können oder sollen, wenn es denn gar nicht mehr anders geht.
Im Übrigen fragt so mancher: Sind denn die Zähne überhaupt so wichtig? Sie sind doch nur ein kleiner Teil des Körpers!
In diesem Buch, das sich das Thema Ernährung und Zähne sowie Zahngesundheit zum Leitmotiv erhoben hat, werden wir sehen, dass die Zähne ein enorm wichtiger Bestandteil für die Aufschlüsselung der Nahrung sind, woraus der Körper schlussendlich seine „Bausteine“ aufbaut.
Und je gründlicher und besser gekaut und eingespeichelt wird, desto mehr entlastet man die Folgeorgane wie Magen, Bauchspeicheldrüse und Darm.
Und das ist doch schon mal etwas!
Wie kommt man als Jünger der Zahnmedizin dazu, sich mit dem Thema Ernährung zu befassen?
Denn: Während des Studiums erfährt man so gut wie überhaupt nichts zu diesem Thema. Allenfalls erfährt man so als Randnotiz, dass Zucker und seine Produkte Karies verursachen können.
So dauert es meistens eine Weile, bis man mit dem Nach- und Umdenken beginnt.
Daher hat dieses Buch hat eine längere Vorgeschichte.
In den Siebziger Jahren gingen wir oft in Feinschmeckerlokale in Deutschland und Frankreich. Manchmal an mehreren Tagen hintereinander.
Um meine Kenntnisse der Haute cuisine, wie es sich damals anspruchsvoll nannte, zu vervollständigen, hatte ich ein sechstägiges Seminar in einem Zwei-Sterne-Restaurant im Elsass gebucht. Dort standen wir zwei Teilnehmer mittags und abends in der Küche und schauten den Sterne-Köchen bei der Arbeit zu. Für uns Teilnehmer gab es dann mittags und abends ein opulentes Menu. Mit der Folge, dass man vor lauter Essen sich nachts im Bett wälzte und schlecht geschlafen hat. Ich habe das Seminar zum Erstaunen des Küchenchefs einen Tag früher verlassen, denn nichts ist schwerer zu ertragen als eine Reihe von schönen Tagen – im Restaurant und in der Küche, möchte ich hinzufügen.
Zuvor schon hatten mich zwei Bücher von H.W.Woltersdorf aus meinem schulmedizinischen und physikalisch geprägten Wolkenkuckucksheim gestossen, nämlich ob das, was Wissenschaft und Lehre vermitteln, die Welt in ihrer Vollständigkeit abbildet.
Dann hatte ich im gleichen Jahr in Düsseldorf ein Ernährungsseminar bei Prof. Cheraskin aus den USA gebucht. Es ging hauptsächlich um Zucker und Vitamin C. Aber nicht um die gängigen Klischees „Zucker macht Karies“, sondern über die Auswirkungen auf den gesamten Organismus. Sein Buch „Psychodietetics“ habe ich zigmal durchstudiert. Mir fiel es wie Schuppen von den Augen. Darüber hatten wir während des Studiums überhaupt nichts gelernt. Über die Wichtigkeit und Bedeutung der Ernährung wurde überhaupt kein Wort verloren, weder in der Physiologie noch in Biochemie, auch nicht in der Inneren Medizin. Und in den Vorlesungen der Zahnmedizin war Ernährung wohl ein Fremdwort. Als ob das von untergeordneter Wichtigkeit sei!
Die erste Reaktion zu Hause nach der Rückkehr war: Sämtliche Zuckervariationen, alles was bei uns in den Schränken lagerte, Puder-, Würfel-, Gelier- und was es noch so gibt, flogen samt und sonders in die Mülltonne. Die Fächer wurden seitdem nie wieder aufgefüllt.
Noch immer habe ich den Satz von Cheraskin im Ohr: „Der Bedarf des Menschen an raffiniertem Zucker ist gleich Null!“
In einer Art Unbehagen über die mangelhafte universitäre Ausbildung habe ich mich 1979 hingesetzt und mein erstes Buch geschrieben. Der Titel „Selbstmord mit Messer und Gabel – Eine Bestandsaufnahme unserer Ernährung“. Zugegeben, der Titel war etwas provokativ, aber das Buch kam bei den Patienten gut an, und nicht nur da.
Die ersten beiden Auflagen mit je 2000 Stück habe ich selbst im Eigenverlag finanziert. Sie waren relativ schnell vergriffen. Später erschien es bei einem Verlag. Bis vor kurzem war es in einer wesentlich erweiterten Form als E-Book für das Kindle von Amazon und auch für andere E-Books und Tablets für eine Weile erhältlich.
Wenn man die Ohren weit aufspannt und man von einem Thema „infiziert“ ist, dann ergeben sich bald weitere Informationsquellen und Hinweise. Ich lernte den Frankfurter Internisten Prof. Lothar Wendt kennen und er eröffnete mir mit seinen wissenschaftlichen Arbeiten eine völlig neue Perspektive zum Thema Eiweiss, das ich bislang als wenig interessant angesehen hatte, mich aber nachdenklich machte und in der Folge unsere Ernährungsgewohnheiten nochmals ein wenig umstrukturierte.
Erwähnen möchte ich noch die Bücher von Dr. Schnitzer und Dr. Bruker, die man als Pioniere einer gesunden Ernährung bezeichnen kann.
Parallel dazu machte ich eine Homöopathie-Ausbildung. Ich lernte Dr. Heinz Pflaum aus Schweinfurt kennen, der mir mit seiner kundigen und umsichtigen Art das Thema Elektroakupunktur und die Biologische Heilkunde nahe brachte. Zu guter Letzt besuchte ich mehrere Wochen-Seminare des Diplom-Psychologen Thorwald Dethlefsen – wohl niemand wie er verstand es, dem Suchenden Wege aufzuzeigen und zu begeistern. Ein grossartiger Lehrer, der leider viel zu früh einen Abschied von der Bühne des Lebens erfuhr.
Es gab noch einige andere Bereiche, die mich faszinierten: Die Astrologie, die Kirlianfotografie, die Iris-Diagnostik, die Symbol-Lehre, die Ägyptologie und die griechische Mythologie.
Neben der Homöopathie ergab sich ein Kontakt zu den Schüssler-Salzen, die auf einen in Oldenburg lebenden Arzt zurückgehen, der diese Methode im 19. Jahrhundert entwickelte. Noch immer stellen sie in meinem Privatleben und in meiner Praxis eine der wichtigsten therapeutischen Säulen dar. Schüssler-Salze sind homöopathisierte Mineralien, die einen positiven Effekt auf die Resorption der lebenswichtigen Elemente zu haben scheinen.
All das führte dazu, dass ich begeistert nach einem neuen Berufsbild strebte, meine gut gehende konventionelle Zahnarztpraxis aufgab und mich fortan in kleinem Rahmen der Biologischen Zahnheilkunde und der Herd-Focus-Störfeld-Suche mit dem Vegatest-Verfahren widmete.
Die Vegatest-Methode – ein nicht gerade leicht zu erlernendes Test-Verfahren der Elektroakupunktur, deren Vorreiter der deutsche Arzt Dr. Voll war – lernte ich von Dr. Dr. Schimmel, wohl einer der profiliertesten Persönlichkeiten der Biologischen Medizin und immer voll mit neuen Ideen.
Wenn man sich mit Biologischer (Zahn)Medizin befasst, kommt man nicht umhin, sich auch dem Thema Ernährung einmal gründlich aus verschiedenen Perspektiven zuzuwenden.
Das mag als Vorspann erst einmal genügen.
Niemand wird bestreiten, dass man für den Bau eines Hauses keine schlechten Materialien verwenden sollte: Keine schlechten Ziegelsteine, keinen minderwertigen Beton und Zement, keine wurmstichigen Hölzer, kein verrostetes Metall, keine gesprungenen Fliesen und keine defekten Rohre und Leitungen. Ob die heute empfohlenen Abdämm-Materialien für die Häuser zu den guten und gesundheitsfördernden Produkten zählen, wage ich etwas zu bezweifeln.
Den Architekten unseres Lebens als solches zu beschreiben und zu ergründen, fällt mehr in den Bereich der Psychologie und der Religion und ist nicht das eigentliche Thema dieses Buches. Ich will es nur manchmal anklingen lassen.
Aber wir selbst, jeder von uns, ist zuständig und verantwortlich für den „Behälter“, so will ich es einmal salopp formulieren, der dieses Leben enthält, der ihm eine Heimstatt gibt, der ihm ein Begleiter von der Wiege bis zur Bahre ist.
Greifen wir das Beispiel mit dem Hausbau wieder auf und übertragen es auf unseren Körper. Auch er braucht bestimmte Baumaterialien. Und wo bezieht der Organismus sie her? Aus der Nahrung!
Man stelle sich vor: Der Mensch besteht aus Billionen von Zellen, die irgendwann einmal aufgebaut werden mussten und die wiederum ständig wieder absterben und an deren Stelle sich wieder neue Zellen bilden müssen, damit der Organismus funktionieren kann. Zwar gefällt mir das Wort „funktionieren“ nicht, es klingt zu mechanisch, aber für diese Zwecke lassen wir es erst einmal stehen.
Alles in allem betrachtet: Eine gewaltige Leistung!
Wenn nun ein Mensch längere Zeit eine einseitige und minderwertige Nahrung zu sich nimmt, die dem Organismus nicht das liefert, was er zum Aufbau der Materie, der Zellen, Organe, Nerven und Stützsysteme benötigt, ja, was soll der Körper dann machen? Er produziert Zellen etc, die er mit dieser unzureichenden Nahrung gerade noch erstellen kann, die aber in keinster Weise den Anforderungen entsprechen, denen sich der Mensch in seinem Leben körperlich und sonst irgendwie stellen muss. Auch psychisch!
Im erweiterten Sinn hat die Aussage „mens sana in corpore sano“ seine Berechtigung. Das gilt für die meisten Menschen, aber wie immer, sind auch hier Ausnahmen zu verzeichnen.
Im Grunde ist jeder Körper – das gilt auch für den kleinen Zahn-Mund-Kiefer-Bereich - ein ziemlich geduldiger Geselle bis er irgendwann sagt „Ich kann nicht mehr“ oder gar streikt. Das kann ein Übergang von Gesundheit zur Krankheit sein, der zumeist langsam schleichend verläuft, als chronischer Prozess also, und erst dann in akuten und / oder schmerzhaften Zuständen in die subjektive Wahrnehmung tritt oder treten kann.
Zum Thema Ernährung gibt es – das muss ich konzedieren – eine Unmenge von Büchern und verständlicherweise divergierende Meinungen unter den vielen Autoren.