Saga
Stille und Klang
Coverbild/Illustration: Shutterstock
Copyright © 1947, 2019 Thilo Koch und SAGA Egmont
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ISBN: 9788711836217
1. Ebook-Auflage, 2019
Format: EPUB 2.0
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Die Töne schweben auf . . .
. . . und klingen doch nur in der Stille.
Durchwehn, ein Silberhauch, die Welt . . .
. . . um in das Tiefste zu verschweben.
Da hebt es leise an und schreitet hin,
So sinnend wie ein Herbst durch weites Land
Und webt aus Tiefen sich das klare Band
Der Melodie und lauscht in seinen Sinn.
So ruhevoll und bis ins Dunkel rein -
Ein Lächeln, ferne und noch schwer vom Traum,
Voll Sehnsucht, immer nahe bei dem Saum,
Da weit vom Wunderbaren weht ein Schein.
Zart wie der Glanz von unbegriff’ ner Stille
Entfaltet singend sich die ganze Fülle:
Der Jubel, das Gebet und auch das Leid.
So hebt es an und sanft gibt es sich hin,
Verschwebt und lauscht noch lange auf den Sinn.
Das ist der Friede. Ihm sind wir bereit.
Im stillen Glanz von schlanken Kerzen
Erzählt mit Silberklang das Cembalo,
Und eine Flöte haucht aus sel’ger Höh’
Die Farben auf den feingewirkten Grund;
Viola hält mit warmem Ton das Maß
Und gibt dem vielgestimmten Klang Geleit.
Im Spiel verschlingen sich die Stimmen
Zu einer Melodie von heitrem Ernst,
Durch fein gespannten Rhythmus fest verbunden
Als Einzelwesen frei und eigen klingend,
Doch im Zusammenspiel sich willig findend,
Vollendet schön in sich und in der Fügung.
Im warmen Glanz von goldnen Kerzen
Hebt festlich sich und weit der edle Bogen
Von eines alten Meisters Harmonien,
So streng gehalten in der Form und doch
Zuweilen voller Überschwang und Lust
Und wie berauscht von namenloser Süße.