Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.
© 2021 Rizzo, Stefan S.
Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN: 9783753414430
3. Auflage
Der Dartsport erfreut sich international wachsender Beliebtheit. Immer mehr Hobby- und Amateurspieler sind in Mannschaften, Vereinen und Ligen aktiv. Ursprünglich als günstige, platzsparende, einfach zu handhabende und mit Federn stabilisierte Wurfwaffe konstruiert, wurden die kleinen Wurfgeschosse Ende des 19. Jahrhunderts zum Sportgerät, das heute weltweit voll im Trend liegt. Kein Wunder: Mann, Frau, Groß, Klein, Dick, Dünn, Jung oder Alt – Dart ist ein Sport für jedermann. Und ein Spiel, das sich gut mit einer geselligen Runde und dem einen oder anderen "Pint" in der Lieblingskneipe vereinbaren lässt.
Wenn auch Sie das Dartfieber gepackt hat und Sie mit dem Gedanken spielen, mit diesem Sport anzufangen, wird dieses Buch Ihnen als Anfänger den Einstieg erleichtern. Sie lernen Regeln, Grundlagen, Grundkenntnisse zur Technik und zum Material kennen und bekommen viele Tipps aus der Praxis für die Praxis. Damit sind Sie bestens gewappnet, um Ihren Einstieg in die Welt des Dartsports, Turniere und Ligabetrieb mit Spaß und Erfolg bewältigen zu können.
Warum Sie diesen Schritt unbedingt wagen sollten und was gerade Darts so besonders macht, dazu möchte ich einen Darter zu Wort kommen lassen, der aus eigener Erfahrung berichten kann, wie schnell es in diesem Sport gehen kann, Anschluss zu finden und durchaus nennenswerte Erfolge zu verbuchen.
Lieber (angehender) Darts-Freund!
Darts. Ein über 120 Jahre alter Sport überträgt gerade seine Faszination in jeden Winkel unseres Landes. Sicher, dieses Spiel begeisterte schon in den 80er und 90er Jahren Abertausende von Hobbywerfern, doch nach einem zwischenzeitlichen Tief hat es nun endgültig alle Altersklassen gepackt. Mittlerweile sieht man sogar Kinder, die neben Rentnern spielen, besser gesagt, die zusammen spielen. Es gibt keinen Sport, in dem das universelle Zusammengehörigkeitsgefühl so stark ausgeprägt ist. Im Prinzip könnte sich die Politik ein Beispiel am Dartsport nehmen: Er ist multikulturell, friedlich und wirklich jeder ist willkommen. Ich selbst habe vor gerade einmal 6 Jahren im mittleren Alter damit angefangen, Turniere zu besuchen und mich einer Mannschaft anzuschließen. Doch beim Darts wird niemand aufgrund seines Alters beurteilt, nur nach seiner Leistung.
Und das ist der zweite große Pluspunkt. Darts ist ein Sport, in dem du in einem relativ kurzen Zeitraum enorme Leistungssprünge erzielen kannst. Training natürlich vorausgesetzt. Mich selbst eingeschlossen habe ich neue Spieler erlebt, die schon nach einem Jahr im regionalen Bereich Erfolge vorweisen konnten und sich in der lokalen Szene einen Namen machten. Angefangen von guten Turnierergebnissen bis hin zu siegreichen Spielen gegen vermeintlich haushohe Favoriten. Gepaart mit einem gewissen Maß an Talent kann es für dich schnell nach oben gehen.
Für mich persönlich ein Alleinstellungsmerkmal: Du kannst beim Darts nichts vorhersehen. Bei anderen Sportarten ist häufig die Tagesform entscheidend. Auch beim Darts wird dies häufig erwähnt, aus meiner Sicht ist das jedoch nur eine großzügige Ausrede für schlechte Spiele. Ich habe immer schon behauptet, im Darts gibt es keine Tagesform. Es gibt noch nicht mal Matchform, es gibt lediglich Legform. Möglicherweise noch nicht mal das! Wie sonst ist es zu erklären, dass du beispielsweise nach einem 30-Darter einen 15-Darter wirfst? Wie sonst ist es zu erklären, dass dir eine 180 gelingt – und anschließend wirfst du die fast schon obligatorische 26? Das macht diesen Sport so überaus faszinierend und durchweg spannend. Du darfst niemals ein Dartsmatch aufgeben – es kann wirklich alles noch passieren! Zudem wirst du an sportlich-psychische Grenzen geführt, generierst aber gleichzeitig immer einen wertvollen Erfahrungsschatz für deine nächste Partie.
Ich habe in meinen 6 Jahren unzählige Bekanntschaften gemacht, wurde immer integriert und habe bei fast allen Dartern eine Art Hingabe und eine regelrechte Besessenheit von diesem einmaligen Sport erlebt. Egal ob es Spieler der ersten Stunde oder Dartsnovizen waren: Alle waren infiziert.
Es wird immer Leute geben, die beim Thema Darts über eine Profikarriere sinnieren. Natürlich benötigst du hierzu ein überdurchschnittliches Maß an Talent, darüber braucht man nicht zu diskutieren, aber eines haben Profi- und Hobbyspieler gemeinsam: Man kann den Erfolg nicht erzwingen. Aber im Gegensatz zu einer Vielzahl anderer Sportarten ist dir keine Frist gesetzt. Selbst einige der weltbesten Profis kamen erst im fortgeschrittenen Alter zu Ruhm und Ehre. Also versuche gelassen zu bleiben, du hast so viel Zeit zur Ausübung dieses Sports!
Und so möchte ich dieses Vorwort mit einem augenzwinkernden Hinweis beenden. Darts ist der einzige Sport, bei dem ein Hobbyspieler einen Weltmeister schlagen kann. Ich rede natürlich über eine kurze Distanz, sagen wir 1 Leg. Jeder Hobbyspieler wird irgendwann ein Shortleg spielen, also ein Leg zwischen 9 und 18 Darts beenden. Das reicht auch gegen einen Profi. Dies ist in Einzelsportarten wie Tennis, Tischtennis, Badminton etc. undenkbar. Denk mal darüber nach…
Ich hoffe, dich mit diesen Worten in deiner Lust und Motivation zu diesem großartigen Spiel bestärkt zu haben. Und wenn du auch bei Sonnenschein gerne mal zu Hause bleibst, dann besorge dir ein Dartboard. Völlig egal ob Steel- oder Softdart. Versuche es einfach mal. Nebenbei belastet es nicht großartig deinen Geldbeutel, du bist nicht auf Wetterbedingungen oder Uhrzeiten angewiesen und Langeweile wird auf ewig ein Fremdwort für dich sein.
„Good Darts!“
wünscht dir
Peter Ruffing,
September 2020
Abb.: 9-Darter, geworfen von Peter Ruffing bei den 3. "Soccerworld Darts Open" 2018 in Steinfurt
Zur Person:
Peters "Starten mit Darten" begann 2014 mit seinem ersten Besuch bei einem lokalen E-Dart-Turnier. 2020 gewann er den NRW Landesmeistertitel beim Steeldart in seiner Altersklasse. Dazwischen erreichte er Top 3 Platzierungen bei deutschen und nordrheinwestfälischen Pokalwettbewerben und Meisterschaften. Mit der Landesauswahl holte er 2017 die deutsche Meisterschaft und warf 2018 bei einem großen Turnier einen 9-Darter. Im regionalen Bereich brachte er es in diesen 6 Jahren auf stattliche 150 Turniersiege.
Grundsätzlich gibt es zwei Arten des Dartens: Das traditionelle Steeldart, bei dem mit Metallspitzen auf weiche Dartscheiben gespielt wird und das Elektronik-Dart oder einfach E-Dart, bei dem Dartpfeile mit Kunststoffspitzen auf elektronische Automaten geworfen werden. Die meisten hochwertigen Steeldartscheiben sind heutzutage in der Regel aus Sisal, einer pflanzlichen Faser, gefertigt. Dieses Material hat sich ausgezeichnet bewährt und ist verglichen mit vielen billigeren Varianten recht langlebig.
Während die großen, medienwirksamen Profiturniere nahezu ausschließlich als Steeldartturniere gespielt werden, haben sich in der Gastronomie in Deutschland überwiegend die Dartautomaten durchgesetzt. Erstens, weil durch die Automaten attraktive Zusatzeinnahmen generiert werden können, zweitens aber sicherlich auch, weil viele Gaststättenbetreiber doch irgendwie ein besseres Gefühl dabei haben, wenn ihre Gäste nicht unbedingt mit Stahlspitzen in der Gegend herumwerfen. Schließlich konsumieren Dartspieler – gerade Hobby- und Gelegenheitsspieler – gern auch das eine oder andere Bierchen während des Spiels. Grundsätzlich unterscheidet sich das Spiel auf Steel- und E-Dartscheiben kaum voneinander. Ein wesentlicher Unterschied liegt in den verwendeten Dartpfeilen. Während sich im Steeldart vorrangig schwere Dartpfeile mit einem Gewicht von meist 20 bis 26 Gramm etabliert haben, sind beim E-Dart in der Regel nur Pfeilgewichte bis maximal 21 Gramm erlaubt, auch und insbesondere, um die Elektronik der Geräte nicht zu beschädigen. Ein weiterer Unterschied ist die Regel, dass beim Steeldart die Pfeile in der Scheibe stecken bleiben müssen, um gezählt zu werden. Sie müssen dabei nicht unbedingt richtig in der Scheibe stecken, die Spitze des Pfeils muss aber mindestens Kontakt mit der Scheibe haben, bis der Spieler seine Darts aus der Scheibe entfernt. Andernfalls zählt der Pfeil keine Punkte. Ein vom Draht abprallender und auf den Boden fallender Dart, ein sogenannter "Bouncer" zählt also nichts. Im Gegensatz dazu registriert ein E-Dartgerät den Anschlag auf der Elektronik des Automaten und wertet den Pfeil auch dann, wenn er nach dem Anschlag herausbzw. herunterfällt.
Letzten Endes gibt es noch Steeldartscheiben mit integrierter Elektronik, so dass Sie Ihre Punkte nicht selbst ausrechnen müssen. Auf diese Art von Geräten werden Sie aber in der Praxis bislang verhältnismäßig selten (falls überhaupt) treffen, daher werden wir hier nicht näher darauf eingehen. In Gaststätten werden Sie wie gesagt häufiger auf E-Dartautomaten stoßen, während Sie, sofern Sie eine Karriere als Profi anstreben, um das Spiel auf Steeldartboards nicht herumkommen werden.
Die Dartscheibe, auch Dartboard oder einfach Board genannt, ist in zwanzig gleichgroße Segmente unterteilt, ähnlich wie ein in Stücke geschnittener Kuchen. Die Segmente stehen für unterschiedliche Punktwerte zwischen 1 und 20, die am äußeren Rand der Segmente stehen. Jeder Dart erzielt die Punktzahl, die dem Feld, in dem er gelandet ist, zugeordnet ist. In der Mitte der Scheibe befindet sich außerdem ein kleines Kreissegment innerhalb eines etwas größeren, das sogenannte Bull und Double Bull (auch Bullseye genannt). In normalen Spielen ist der Punktwert des Bull 25, der des Double Bull entsprechend 50. Die Zahlensegmente sind von zwei Ringen durchzogen, einem äußeren und einem inneren. Der äußere Ring ist der sogenannte Double-Ring, der innere der Triple-Ring. Treffen Sie einen dieser Ringe, wird die Punktzahl des Segmentes entsprechend verzwei- oder verdreifacht. Ein Treffer in die Double-18 zählt also 36 Punkte, ein Treffer in die Triple-5 bringt 15 Zähler ein. Wir stellen also fest: Nicht die Mitte der Scheibe bringt die meisten Punkte, sondern die dreifache 20. Der höchste mögliche Wurf mit drei Darts beträgt somit 180 Punkte.
Abb.: Aufteilung der Dartscheibe
Die Standardfarben der Felder beim Steeldart sind schwarz, weiß, grün und rot, beim E-Dart meist blau und rot, können aber auch abweichend sein.
Abb.: Abmessungen beim Dartspiel
Die allgemeinen Regeln des Dartens sind leicht zu verstehen. Die Spieler werfen ihre Darts auf die gerade beschriebene Scheibe. Pro Wurfrunde haben sie dabei drei Darts zur Verfügung. Theoretisch dürfen sie auch auf einen Wurf verzichten. Das macht aber grundsätzlich nur in Teamspielen einen Sinn, in denen es von taktischer Bedeutung sein kann. Wir werden an passender Stelle noch einmal darauf zurückkommen. Seit 2016 sind die Abmessungen für die Höhe der Scheibe und den Abstand zwischen Scheibe und Abwurflinie beim Steel- und E-Dart einheitlich geregelt. Bis einschließlich 2015 mussten E-Dartspieler ein paar Zentimeter weiter hinten starten.
Die Höhe des Boards wird dabei am Bullseye gemessen. Dieses muss sich 1,73 m über dem Boden befinden. Die Abwurflinie ist 2,37 m vom Board entfernt. Wichtig: Entscheidend ist die Entfernung vom vorderen Rand des Boards, nicht von der Wand. Ein Steeldartboard kann, je nach Ausführung, schon einmal 3 oder 4 cm dick sein. Wenn Sie das nicht berücksichtigen und den Abstand von der Wand ausgehend messen, wird Ihre Abwurflinie zu nah an der Scheibe sein und das wäre irregulär. Zu Hause wird Ihnen das niemand verbieten, aber Sie üben dann eventuell unter falschen Voraussetzungen und wundern sich später vielleicht, warum Ihre Darts anderswo als zu Hause immer zu tief landen.
Wenn Scheibe und Abwurflinie korrekt angebracht sind, ergibt sich eine Distanz von 2,93 m für die Diagonale vom Bullseye zur Abwurflinie auf dem Boden. So kann die korrekte Positionierung noch einmal überprüft werden.
X01-Spiele sind das Standard-Dartspiel überhaupt. So wird alljährlich auch der Dart-Weltmeister im Spiel 501 Double Out ermittelt. Es ist sozusagen die Königsdisziplin des Dartsports. Das Prinzip ist sehr einfach: Je nach Spielmodus beginnen die Spieler meist mit 301, 501, 701 oder 1001 Punkten. Wer zuerst seinen Punktzähler auf Null bringt, gewinnt das Spiel. Dabei gilt das Spiel mit einem Anfangszähler von 501 Punkten als Standard. Manchmal, besonders in Anfängerligen und -turnieren wird gern auch einmal 301 gespielt.
Wichtig: Um zu gewinnen, müssen Sie Ihr Punktekonto auf exakt Null bringen, ansonsten zählt Ihre aktuelle Runde als überworfen und Ihr Punktekonto wird auf den Stand davor zurückgesetzt.
Beispiel: Nehmen wir an, Sie haben noch 40 Punkte. Mit Ihrem ersten Dart treffen Sie die 20, mit dem zweiten die Double-20, in der Summe also 60 Punkte. Das war dann eindeutig zuviel des Guten. Da Sie mit Ihrem zweiten Dart Ihren Score überworfen haben, zählt Ihre Aufnahme "no score". Ihr Punktekonto bleibt also bei 40 stehen und Sie müssen es in der nächsten Runde erneut versuchen.
Wie bei den meisten Dartspielen ist es ein Vorteil, die erste Aufnahme zu haben, also das Spiel beginnen zu dürfen. Werfen beide Spieler immer die gleichen Punkte, gewinnt also notwendigerweise immer Spieler 1. Deshalb wird bei Wettkampfspielen in der Regel "gebullt", soll heißen: Beide Spieler werfen je einen Dart auf das Bull, wessen Dart näher dran ist, beginnt das erste Spiel oder wie es beim Darten heißt, das erste Leg. Sind beide gleich weit entfernt oder treffen beide das Single- oder beide das Double-Bull, wird diese Prozedur solange wiederholt, bis eine Entscheidung gefallen ist. Die nachfolgenden Legs und Sets werden dann abwechselnd begonnen. Verliert ein Spieler ein Leg, das er beginnen durfte, nennt man dies ein Break.
In Liga- und Turnierspielen werden die Spiele zumeist nach dem Modus Best-of-Three, Best-of-Five oder mehr ausgetragen. Im Modus Best-of-Three hat also demnach der Spieler gewonnen, der zuerst zwei Legs gewonnen hat, im Modus Best-of-Five müssen Sie als Erster drei Legs gewinnen, um als Sieger festzustehen und so weiter.
Bei wichtigen Turnieren können auch mehrere Sets (Gewinnsätze) in einem dieser Modi gespielt werden, so zum Beispiel drei Gewinnsätze à Best-of-Three. Auch kann eine Regel Verwendung finden, die im Allgemeinen als "Two clear Legs" bezeichnet wird. Wenn diese Regel greift, benötigt der Sieger zwei Legs Vorsprung vor seinem Gegner, um das Spiel zu gewinnen. Sie kennen das vielleicht vom Tennis. Und ähnlich dem Tennis gibt es dann auch einen festgelegten Spielstand, bei dem diese Regel ausgesetzt wird und nur noch ein letztes Leg über Sieg und Niederlage entscheidet. Dieses Leg wird im Allgemeinen dann als "Sudden-Death-Leg" bezeichnet. Hier anfangen zu dürfen ist natürlich ein Riesenvorteil. Und hier kann es sich auch entsprechend maximal auszahlen, beim anfänglichen Bullen die Nase vorn gehabt zu haben.
Den letzten Dart zum Spiel- bzw. Leg-Gewinn passend ins Ziel zu bringen, nenn man "checken". Man kann auch einfach von ausmachen sprechen. Dabei gibt es verschiedene Modi, je nach Liga- oder Turnierreglement: Single Out, Double Out und Master Out.
Single Out bedeutet, dass Sie mit einem einfachen Treffer checken können. Haben Sie also 19 Punkte übrig, können Sie mit einer einfachen 19 das Spiel beenden. Dieser Modus wird in der Regel in der untersten Liga gespielt und des Öfteren auch bei Anfänger- und Hobbyturnieren.
Im Modus Double Out benötigen Sie zwingend ein Doppelfeld mit dem letzten Dart. Ihr letzter Pfeil muss also zwangsläufig im äußeren Ring stecken oder im Double Bull. Einen Rest von sechs Punkten dürfen Sie also nicht einfach mit einer Single-6 ausmachen, andernfalls gilt Ihre Runde als überworfen und Sie landen wieder auf der Punktzahl, die Sie vorher hatten. Dasselbe gilt, wenn Sie auf einem Restscore von eins landen. Denn die Eins wäre in diesem Modus weder checkbar, noch könnten Sie sich auf eine andere Zahl umstellen, sie ist also eine Sackgasse. Auch dann zählt Ihr Wurf als überworfen. Vorsicht ist besonders geboten, je kleiner Ihre Punktzahl wird. Wenn Sie nach Abschluss Ihrer Runde zum Beispiel drei Punkte übrig haben, müssen Sie sich beim nächsten Versuch erst einmal wieder ein Finish "stellen", das sich mit einem Doppelfeld ausmachen lässt. In diesem Falle müssten Sie also zunächst einmal die Eins treffen, um danach überhaupt checken zu können. Besonders für Anfänger kann das schon ganz schön deprimierend sein, wenn sich die Eins dann einfach nicht mehr treffen lassen will. Man kann sich viele Runden damit aufhalten, mit dem ersten Dart immer wieder die 20 oder 18 zu treffen, wenn man ausgerechnet mal die Eins braucht - die ungewollt immer viel zu oft kommt, aber ziemlich vernagelt erscheinen kann, wenn man sie denn einmal braucht. Außerdem: Je kleiner Ihr Rest, desto weniger Wege und Möglichkeiten bleiben Ihnen. Treffen Sie bei einem Rest von 32 die einfache 16 statt der doppelten, können Sie Ihr Glück mit dem nächsten Dart auf Double-8 versuchen. Treffen Sie dabei die einfache 8, haben Sie die nächste Chance auf der Double-4. Wenn Sie jedoch bei Rest zwei die Eins treffen, haben Sie schon überworfen und Ihr Gegner bekommt seine nächste Chance. Sie haben also keinen wirklichen Plan B. Neulinge können gerade beim Checken in der Anfangszeit ganz schön verzweifeln, gerade, wenn beide sich einen Rest von zwei Punkten gestellt haben. Am besten checken Sie also möglichst früh, um nicht in eine Zwangslage zu kommen. Wir werden uns dieser Thematik noch in unserem Kapitel über das Checken ausführlicher annehmen.
Ab einer gewissen Spielklasse wird praktisch nur noch Double Out gespielt. Es ist, wie bereits erwähnt, der Checkmodus, in dem auch der Weltmeister ermittelt wird. Auch bei Steeldartturnieren ist es meist der bevorzugte Modus, während im E-Dart Amateurbereich viele Turniere auch im sogenannten Master Out Modus gespielt werden. Das maximale Finish im Double-Modus ist 170, da Sie ja zwingend ein Doppelfeld zum Abschluss benötigen, und das Doppelfeld, das die meisten Punkte bringt, eben das Double Bull ist.
Master Out ist liga- und turniertechnisch betrachtet sozusagen das Spiel der Mittelklasse. Hier dürfen Sie sowohl mit einem Doppel- als auch mit einem Dreifachfeld das Spiel beenden. Theoretisch können Sie also sogar einen 180er Check "ans Board nageln". Ansonsten gilt auch hier: Landen Sie auf einem Rest von 1, gilt die Runde als überworfen. Im Gegensatz zum Double Out haben Sie hier allerdings wesentlich mehr Wege zum Check, so können Sie 60 Punkte mit einem Dart ausmachen, was beim Double Out mindestens zwei Pfeile erfordern würde. Es kann sich manchmal als ganz nützlich erweisen, mit nur einem verbliebenen Dart in der Hand und einem Rest von zum Beispiel 57 Punkten noch eine Checkoption zur Verfügung zu haben.
Checkparameter der einzelnen Spieloptionen (301/501)
(S./M./D.O. = Single/Master/Double Out)