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Herstellung und Verlag

BoD Books on Demand GmbH Norderstedt

Printed in Germany,

ISBN 9783 754 399 934

Inhaltsübersicht

Eine persönliche Bitte an Sie, verehrte Leser,

Ich habe den Text mehrfach kontrolliert, sollte mir trotzdem ein Fehler unterlaufen sein, so sehen Sie es mir bitte nach.

Danke.

Thales wurde gefragt:

Was ist das Älteste?

Er antwortete:

Gott, denn er ist ungeboren.

Was ist das Schönste?

Die Welt,

denn sie ist die Schöpfung Gottes.

Was ist das Größte?

Der Raum, denn er umfasst alles.

Was ist das Weiseste?

Die Zeit, denn sie findet alles heraus.

Was ist das Schnellste?

Der Geist, denn er durcheilt alles.

Was ist das Stärkste?

Die Notwendigkeit, denn sie beherrscht alles.

Thales von Milet (angebl. 624 – 547 v.Chr.)

1

Eine Idee entsteht

Wir haben das Staunen verlernt, das Staunen

über die Wunder, die uns die Schöpfung

tagtäglich präsentiert

Es ist schon einige Jahre her, als die Idee zu diesem Buch entstand.

Wir machten eine Woche Urlaub auf der griechischen Ägäis-Insel Patmos. Das Abendessen hatten wir in einer kleinen Taverne unten am Meer zu uns genommen und wir waren auf dem Weg zu unserer Pension. Es war dunkel und keine einzige Lampe oder Laterne leuchtete uns auf dem Heimweg.

Wir blickten nach oben und waren fast erschüttert von diesem grandiosen Anblick, der sich uns bot. Ein Himmel voller leuchtender Sterne in einer unbeschreiblichen Klarheit. Mittendrin zog sich die Milchstrasse hindurch wie eine Sternenschlange.

Wir schauten nicht nach einzelnen Sternen, sondern schauten nur, um dieses strahlende Bild in seiner Gesamtheit einzufangen.

Kaum konnten wir uns staunend von diesem einmaligen Anblick lösen. Nie wieder habe ich auf all meinen Reisen ein solches Bild erlebt.

Weder in Südamerika im Süden Chiles, noch auf der einsamen Osterinsel im Pazifik, noch in Namibia in den Lodges und Wüstengegenden und auch nicht im Inneren von Australien in der Nähe des Ayers Rock, heute Uluru genannt. Nie stellte sich wieder ein solch beeindruckendes Schauspiel des Himmels ein.

Damals hatte ich die Idee, dieses Erlebnis irgendwann einmal in Worte zu Papier zu bringen. Und nicht nur das, sondern noch ein wenig in die Umgebung dieses Themas zu schweifen.

Eine kleine Ergänzung zu diesen einführenden Worten: Der Mensch hat es durch die Veränderung der Umwelt so weit gebracht, dass er die reine Natur und die Schönheit der Schöpfung, in diesem speziellen Fall des Sternenhimmels, nur sehr eingeschränkt oder überhaupt nicht wahrnehmen kann. Das Licht, so sehr wir uns danach sehnen, hat einige einschränkende Eigenschaften. Denn das Gegenteil des Lichtes, Dunkelheit und Schatten, werden in heutigen Zeit durch künstliches Licht in ihrer Eigenschaft „behindert“.

Wer hätte jemals daran gedacht, dass irgendwann ein solches Wort wie Licht-Smog existieren könnte?

Ist es da ein Wunder, dass vielen Menschen das Verständnis für das Grossartige, das uns der Himmel in klaren Nächten präsentiert, völlig abhanden gekommen ist?

Dann gab es einige Überlegungen. Wie soll ich es im Titel nennen? Weltraum, Weltall oder wissenschaftlich modern Universum?

Weltraum klingt so ein wenig eingeengt, als würden an allen Seiten ringsherum Zäune, Mauern oder Gitter behindernd im Wege stehen. Vielleicht ist es auch so, nur wissen wir es nicht!

Beim Wort Universum glaubt man die Physik und die Mathematik dahinter zu verspüren, reine Naturwissenschaft, Länge, Breite und Höhe vielleicht. Alles Mögliche auf jeden Fall. Es kann aber auch sein, dass ich es falsch empfinde.

Aber der Begriff Weltall hat etwas Geheimnisvolles mit dem Anhängsel „All“ an sich, etwas, das Respekt und Furcht vor Grenzenlosigkeit einfliessen lässt.

Kurzum: Das Wort Weltall zog das sprachliche Gewinner-Los für den Titel.

2

Alte Liebe rostet nicht

Es ist keine Frage, daß uns die Fülle der Erinnerung,

womit wir jene ersten Zeiten (der Jugend) zu betrachten

haben, nach und nach erlischt, daß die anmutige Sinnlichkeit

verschwindet und ein gebildeter Verstand durch seine

Deutlichkeit jene Anmut nicht erssetzen kann.

Johann Wolfgang von Goethe

Verehrte Leser, Sie werden sich sicher wundern, in einem Buch, in dem es aller Wahrscheinlichkeit um mehr sachliche Themen geht, am Anfang solch ein Wort wie „Liebe“ finden.

Doch es hat alles seinen Sinn.

Denn damit fing im Grunde in der Jugend alles an, all das, was in den nächsten Kapiteln noch folgen wird, quasi als Erweiterung und Ergänzung zu dem eben Erwähnten, also noch vor dem Erlebnis auf der Insel Patmos.

An dieser Stelle sollen keine Jugendlieben oder ähnliches aufgeführt werden. Aber es ist ein Ereignis aus meiner vorgerückten Kindheit, das mir noch heute so präsent ist als wäre es erst gestern geschehen.

Es trug sich in der Nachkriegszeit zu.

Mit zehn Jahren hat man in der Regel kein Interesse am gestirnten Himmel. Man nimmt ihn zur Kenntnis, man schaut mal auf den Mond, wie er sich rundet und wieder abnimmt. Das war es eigentlich!

Dann kam ein regnerischer Tag, der wenig zum Spielen draussen einlud. Die Besitzer des älteren Hauses, in dem wir zur Miete wohnten, waren irgendwo zu Besuch.

Was macht man also in seinem jugendlichen Abenteuerdrang?

Man stöbert im Haus herum.

Von einem kleinen Nebenraum führte eine Leiter in die Höhe zu einem Raum unterhalb des Daches, als Speicher oder Boden bezeichnet.

Hier gab es so viel zu sehen. Kurzum: Dieser Speicher lag voll mit altem Gerümpel, das ein längeres Leben so mit sich bringt und das man irgendwie entsorgen müsste. So eine städtische Müllabfuhr, wie sie heute gang und gebe ist, lag noch in der Zukunft.

Die Katze des Hauses hatte sich hier Zutritt verschafft und brachte hier ihre Jungen zur Welt. Vier kleine Kätzchen tapsten mit noch geschlossenen Augen ganz rührend durcheinander.

Ein Grammophon der Zwanziger Jahre mit einem grossen Trichter stand in einer Ecke, einige alte verstaubte Schallplatten lagen noch dabei. Dahinter ein Stapel mit zerknitterten Zeitungen. Einige unmodern aussehende Schränke standen an der Seite, die Türen waren nicht verschlossen. Das zieht natürlich magisch an.

In einem der alten Schränke fand ich einige etwas verkommen aussehende Bücher, die zum Teil miteinander verklebt schienen und alles andere als taufrisch aussahen.

Ich versuchte die Bände zu trennen und mir die einzelnen Titel näher anzusehen.

Ein altes Kräuterbuch mit farbig gezeichneten Pflanzen war dabei, auf einem anderen Titelbild blickte der Kaiser hoch zu Ross auf mich herab. Ein weiteres Buch hatte sich die Weimarer Republik vorgenommen. Und nicht zu übersehen: Auf vielen Büchern zeigte sich das Konterfei des Führers, also Pflichtlektüre für die Menschen des Tausendjährigen Reiches.

Und dann entdeckte ich ein weiteres Buch – es nannte sich wohl, so weit ich mich erinnern kann, „Die neue Astronomie“. So ein Wort hatte ich bislang noch nie gehört. Ich versuchte die Seiten zu öffnen, aber es gelang nur bei einigen, denn die Seiten waren feucht, verklebt und etwas schimmelig. Und sie rochen etwas penetrant.

Zum erstenmal in meinem Leben sah ich auf den Bildern den Mond etwas näher, erblickte Sterne und Milchstrassen.

Mein Interesse war geweckt. Das wollte ich mir doch einmal genauer ansehen und so nahm ich das Buch kurzerhand mit.

Es gab aber familiäre Schwierigkeiten, denn meine Mutter war alles andere als begeistert, von diesem verschmutzten und riechenden Buch, denn ich versuchte die verklebten Seiten über dem Ofen und zu trocknen. Am liebsten hätte sie es in den Müll geworfen und so musste ich es verstecken und schaute mir das Buch hin und wieder an, wenn meine Mutter nicht im Hause war.

Wie weit die Sterne waren, die immer am Himmel nebeneinander zu kleben schienen! Und das leuchtende Band war die Milchstrasse, die man damals noch einigermassen sehen konnte, denn man ging mit dem Licht und der Energie noch sehr sparsam um, Strassenleuchten gab es kaum. Und irgendwo am Himmel sollte es weitere grosse Gebilde geben, die genau so aussahen wie die Milchstrasse. Die nächste Milchstrasse sollte nach damaligen Erkenntnissen 900.000 Lichtjahre entfernt sein. Das hiess: Dieses Licht, das ich sah, war schon so lange unterwegs und so uralt.

Das Buch zog mich an und oft las ich es heimlich. Der Geruch verlor sich nach und nach.

Und es sollte Planeten geben, so wie unsere Erde. Ob es darauf wohl auch Menschen, Tiere oder unbekannte Lebewesen geben könnte?

Eine starke Auswirkung hatte dieses Buch! Mein bescheidenes Weltbild, von der Bibel und dem Religionsunterricht geprägt, kam gehörig ins Wanken.

Wie sollte man bei solchen Grössen und Entfernungen noch an das erste Kapitel der Bibel glauben, in der alles in so wenigen Tagen geschaffen wurde. War das nicht etwas für gläubige Kinder?