Cover

Robert Schoblick

Multimedial lehren und lernen

Digitale Lerninhalte erstellen mit H5P

Der Autor:

Robert Schoblick, Techelsberg am Wörthersee (A)

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Print-ISBN:        978-3-446-46718-7
E-Book-ISBN:   978-3-446-46905-1
E-Pub-ISBN:     978-3-446-47098-9

Inhalt

Titelei

Impressum

Inhalt

Vorwort

1 Digitalisierungsziele in der Bildung

1.1 Qualitätsverbesserung versus Rationalisierung

1.2 Irrglaube: Kampf gegen den Lehrermangel

1.3 Erfahrungen in Lockdown-Zeiten

1.3.1 Kontrollphilosophie im Unterricht

1.3.2 Soziales Leben oder pure „Druckbetankung“?

1.4 Mehrwegeausbildung und Lernkanäle

1.5 Effizienz des Lernens

1.5.1 Selektion durch Belastung?

1.5.2 Beschleunigung des Lernerfolgs

1.6 Geografische Unabhängigkeit

2 Das H5P-Projekt

2.1 Die Idee hinter H5P

2.2 Offene Quellen

2.3 Open Educational Resources (OER)

2.4 Pro und contra H5P

3 H5P in der Praxis

3.1 H5P ausprobieren

3.1.1 Editor in H5P.org

3.2 H5P-Inhalte in Moodle verknüpfen

3.2.1 Verlinkung von H5P im Moodle-Editor

3.2.2 H5P-Import im Moodle-Editor

3.2.3 H5P in beliebiger Webseite?

3.2.4 Das H5P-Editor-Plugin

3.2.4.1 Installation des H5P-Plugins in Moodle

3.2.4.2 H5P-Aktivität: Inhalte in Moodle erstellen

3.2.4.3 H5P-Benutzerrechte in Moodle

3.3 Bewertungen in Moodle

4 H5P-Inhaltstypen

4.1 Accordion

4.2 Advent Calendar

4.3 Agamotto

4.4 Arithmetic Quiz

4.5 Audio

4.6 Audio Recorder

4.7 Branching Scenario

4.8 Chart

4.9 Collage

4.10 Column

4.11 Course Presentation

4.12 Dialog Cards

4.13 Dictation

4.14 Documentation Tool

4.15 Drag and Drop

4.16 Drag the Words

4.17 Essay

4.18 Fill in the Blanks

4.19 Find Multiple Hotspots

4.20 Find the Hotspot

4.21 Find the Words

4.22 Flash Cards

4.23 Guess the Answer

4.24 Iframe Embedder

4.25 Image Hotspots

4.26 Image Juxtaposition

4.27 Image Pairing

4.28 Image Sequencing

4.29 Image Slider

4.30 Interactive Book

4.31 Interactive Video

4.31.1 Mögliche Probleme mit Interactive Video

4.31.2 Video hochladen und konfigurieren

4.31.3 Interaktivität hinzufügen

4.31.4 Abschlusstest/Zusammenfassung

4.31.5 Interactive Video aus Sicht der Lernenden

4.32 KewAr Code

4.33 Mark the Words

4.34 Memory Game

4.35 Multiple Choice

4.36 Personality Quiz

4.37 Quiz (Question Set)

4.38 Single Choice Set

4.39 Speak the Words/Speak the Words Set

4.40 Summary

4.41 Timeline

4.42 True/False Question

4.43 Virtual Tour 360°

5 Digitale Fotos für H5P-Inhalte

5.1 Größen und Auflösungen

5.2 Bildbearbeitung mit GIMP

5.2.1 Bildbereiche ausschneiden

5.2.2 Ebenen

5.2.3 Transparenz

5.3 360°-Fotografie

6 Lernvideos erstellen

6.1 Planung eines Lehrvideos – das eigene Drehbuch

6.2 Was bei einem Videodreh bevorsteht

6.2.1 Dauer des Videos planen

6.2.2 Zeit und Kosten der Herstellung

6.2.3 Zielgruppe

6.2.4 Drehbuch und Storyboard

6.2.4.1 Das Drehbuch

6.2.4.2 Das Storyboard

6.2.5 Casting und Kooperationen

6.2.6 Location-Planung

6.2.7 Musik und Rechte

6.3 Aufnahmetechnik

6.3.1 Aufnahme-Hardware

6.3.1.1 Mikrofone

6.3.2 Kameras

6.3.2.1 Das Smartphone als Aufnahmegerät

6.3.2.2 Laptop-Kamera

6.3.2.3 USB-Webcam

6.3.2.4 Drohnen

6.3.2.5 360°- und 720°-Kamera

6.3.2.6 Stethoskop-Kamera

6.3.2.7 Action-Cam/Dashcam

6.3.2.8 Digitale Foto-Kamera

6.3.2.9 Camcorder

6.3.3 Aufnahme-„Handwerk“

6.3.3.1 Ruhe und Bewegung

6.3.3.2 Licht und Schatten

6.3.3.3 Sprecherblickrichtung

6.3.3.4 Der „Goldene Schnitt“

6.3.3.5 Richtige Kleidung: Streifen und Karos?

6.3.3.6 Hintergründe

6.3.3.7 Innen- und Außenaufnahme

6.4 Animationen und Erklärvideos

6.4.1 Videoexport aus Präsentationen

6.4.2 Bildschirmaufnahmen

6.4.2.1 TechSmith Camtasia

6.4.2.2 Screencast O Matic

6.4.3 Animierte Erklärvideos

6.5 Videoschnitt

6.5.1 Videosequenzen schneiden

6.5.2 Achtung: Speichergröße!

7 Rechtliches

7.1 Urheberrecht und Nutzungsrecht

7.1.1 Urheber

7.1.2 Vervielfältigungs- und Verbreitungsrecht

7.1.3 Gesetzlich erlaubte Nutzung im Unterricht

7.1.3.1 Änderung eines Werks

7.1.3.2 Quellennachweis

7.1.4 Erlöschen des Urheberrechts

7.1.5 Angemessene Vergütung

7.2 Persönlichkeitsrecht

7.2.1 Recht am eigenen Bild

7.2.2 Sonderfall „Gruppenbilder“

7.2.3 Publikation in sozialen Netzwerken

7.2.3.1 Posting

7.2.3.2 Teilen und Verlinken

7.2.3.3 Veränderung von Werken in sozialen Netzen

7.2.3.4 Liken ohne Risiko?

7.2.4 Kinderfotos

7.2.5 Creative Common, GNU und Public Domain

7.2.5.1 GPL – GNU General Public License

7.2.5.2 Public Domain – gemeinfrei

7.2.5.3 Creative Common (CC)

7.2.5.4 Open Educational Resources (OER)

7.2.6 Problemfall: Verwaiste Werke

7.3 Datenschutz

7.3.1 Datenschutz in den letzten Jahrzehnten

7.3.2 Datenschutz ist Menschenrecht

7.3.3 Datenschutzgrundverordnung (DSGVO)

7.3.3.1 Grundsätze zur Verarbeitung personenbezogener Daten

7.3.3.2 Rechte der betroffenen Personen

7.3.3.3 Administrative Vorgaben

7.3.3.4 Internationale Datenübermittlung

7.3.3.5 Sanktionen

7.3.4 Datenschutzverletzung durch die „Hintertür“

8 Workshop: HTML5

8.1 Grundsyntax

8.1.1 Standardelemente

8.1.1.1 Absätze

8.1.1.2 Überschriften

8.1.1.3 Listen und Aufzählungen

8.1.1.4 Container-Elemente

8.2 Bilder in HTML5

8.2.1 Barrierefreiheit

8.2.2 Bildgrößen und Verzerrungen

8.2.3 Responsives Design

8.2.4 Imagemaps

8.2.5 Die erste HTML5-Seite

8.3 Multimediales HTML5

8.3.1 Video in HTML

8.3.2 Audio in HTML

8.3.3 Kurzexkurs: SVG-Vektorgrafik

8.4 HTML-Formulare

8.4.1 Das Formular-Element

8.4.1.1 Was das Formular tun soll

8.4.1.2 Attribut „method“ (GET und POST)

8.4.2 Das Label-Element

8.4.3 Das <textarea>-Element

8.4.4 Das <input>-Element

8.4.4.1 Formularfelder für Text

8.4.4.2 Formularfelder für Zeiten

8.4.4.3 Formularfelder für numerische Werte

8.4.4.4 Checkboxen

8.4.4.5 Radiobutton

8.4.4.6 Datei-Upload

8.4.4.7 Listen mit dem Element <select>

8.4.5 Das <button>-Element

8.5 Tabellen

8.5.1 Tabellen-Grundelemente

8.5.2 Tabellen-Über-/Unterschriften

8.5.3 Zellen verbinden

9 Exkurs: CSS-Grundlagen

9.1 Zusammenspiel von HTML und CSS

9.1.1 Externe Formatdatei

9.1.2 Format-Code im HTML-Kopf

9.1.3 Direkte Formate mit einem Attribut

9.1.4 Kombinationen sind möglich

9.2 CSS-Selektoren

9.2.1 Selektoren für Elemente, Klassen, IDs

9.2.1.1 Typenselektoren

9.2.1.2 Klassenselektoren

9.2.1.3 ID-Selektoren

9.2.1.4 Hierarchien der Selektoren

9.2.1.5 Kombinationen von Selektoren

9.2.2 Pseudoklassen

9.2.3 Dynamische Pseudoklassen

9.2.4 Pseudoelemente

9.3 Einfache CSS-Formate

9.3.1 Farben und Hintergründe

9.3.2 Textformate

9.3.2.1 Schriftgröße

9.3.2.2 Schriftdekorationen

9.3.2.3 Weitere Schriftattribute

9.3.2.4 Text-Transformationen

9.3.2.5 Schattierung

9.3.2.6 Schriftart

9.3.3 Boxmodell

9.3.3.1 Elementgrößen

9.3.3.2 Innenabstand (Padding)

9.3.3.3 Rahmen und Begrenzungen (Border)

9.3.3.4 Außenabstände (margin)

9.3.3.5 Inline-, Block- und Inline-Block-Elemente

9.4 Wichtige CSS-Eigenschaften

9.4.1 Eigenschaft „float“

9.4.2 Eigenschaft „position“

9.4.2.1 position: absolute

9.4.2.2 position: relative

9.4.3 Eigenschaft „display“

9.4.4 Die visibility-Eigenschaft

10 Exkurs: JavaScript

10.1 Grundlegendes

10.1.1 JavaScript in HTML einbinden

10.1.2 JavaScript ist casesensitiv

10.1.3 Zeilenabschluss mit Semikolon

10.1.4 Kommentare in JavaScript

10.1.5 Variable und Variablentypen?

10.2 Einfache JavaScript-Ausgaben

10.2.1 Dialogboxen mit JavaScript

10.2.1.1 Einfaches JavaScript-Popup (alert-Box)

10.2.1.2 Bestätigungs-Dialog (confirm-Box)

10.2.1.3 Eingabe-Dialog (prompt-Box)

10.2.2 JavaScript baut ganze Webseiten

10.2.3 Konsole als Entwicklerhilfe

10.2.4 Gezielte Ausgabe in HTML-Dokumenten

10.3 Das Document Object Model (DOM)

10.3.1 Das window-Objekt

10.3.1.1 window.screen

10.3.1.2 window.history

10.3.1.3 window.document

10.3.2 Das (HTML-)Document Object Model (DOM)

10.3.2.1 Die Methode getElementById und innerHTML

10.3.2.2 Methoden zum Adressieren von Elementen

10.3.11.9 Eigenschaften von HTML-Elementen

10.4 Variablen und Konstanten

10.4.1 Datentypen

10.4.2 Typensicherheit

10.4.3 Datentypen und Typensicherheit

10.4.4 Deklarationen und Gültigkeitsbereiche

10.4.4.1 Variablendeklaration mit var

10.4.4.2 Konstanten-Deklarationen mit const

10.4.4.3 Lokale Variablen mit let

10.4.5 Datentyp einer Variablen ermitteln

10.5 Kontrollstrukturen

10.5.1 Operatoren

10.5.1.1 Arithmetische Operatoren

10.5.1.2 Zuweisungsoperatoren

10.5.1.3 Verknüpfungen

10.5.1.4 Logische Operatoren

10.5.1.5 Vergleichsoperatoren

10.5.1.6 Bedingungsoperator

10.5.2 Verzweigungen

10.5.2.1 Einfache „if“-Abfrage

10.5.2.2 Verzweigung mit zwei Möglichkeiten „if“ – „else“

10.5.2.3 Verzweigungen mit „n“ Möglichkeiten: „if“ – „else if“ – „else“

10.5.2.4 Verzweigungen mit „n“ Möglichkeiten: „switch“ – „case“

10.5.3 Schleifen

10.5.3.1 while-Schleife

10.5.3.2 do-while-Schleife

10.5.3.3 Zählschleife – for

10.5.3.4 Schleifen für Arrays und Objekte

10.6 Funktionen

10.6.1 Eigene Funktionen

10.6.2 Feste JavaScript-Funktionen

10.7 Objekte

10.7.1 Eigenschaften und Methoden

10.7.2 Ein Objekt erzeugen

10.7.3 Eigenschaften und Methoden nutzen

10.7.4 Wo bleiben die Klassen?

10.7.5 Objekte instanzieren

10.7.6 Fest definierte JavaScript-Objekte

10.8 Ereignisse auswerten

11 Kurzeinführung in PHP

11.1 XAMPP als Testumgebung

11.2 PHP-Grundstruktur

11.3 Variablen, Konstanten, Datentypen

11.3.1 Variablen und Datentypen

11.3.2 Datentypen

11.3.3 Konstanten

11.3.4 Zeichenketten (Strings)

11.3.5 Verwendung von Operatoren

11.3.5.1 Arithmetische Operatoren

11.3.5.2 Zuweisungsoperatoren

11.3.5.3 Prioritäten bei Rechenoperation

11.3.5.4 Inkrement- und Dekrement-Operatoren

11.3.5.5 Vergleichsoperatoren und logische Operatoren

11.4 Schleifen und Verzweigungen

11.4.1 if und else

11.4.2 if oder „?“?

11.4.3 switch und case

11.4.4 while-Schleife

11.4.5 do . . . while-Schleife

11.4.6 for

11.4.7 foreach

11.4.8 break und continue in Schleifen

11.4.9 Verschachtelungen von Schleifen

11.5 PHP-Funktion

11.5.1 Einsatz einer Funktion

11.5.2 Eigene Funktionen

11.5.3 Variablen in Funktionen

11.5.3.1 Lokale Variablen

11.5.3.2 Globale Variablen

11.5.4 Funktionen in separaten Bibliotheken

11.5.5 Funktionsaufruf aus einem String

11.5.6 Anonyme Funktionen

11.6 Formulare mit PHP

11.7 Cookie-Management mit PHP

11.7.1 Ein Cookie mit PHP setzen

11.7.2 Cookies löschen

11.8 Objektorientierte Programmierung

11.8.1 Klassen und Objekte

11.8.2 Eigenschaften von Klassen

11.8.3 Methoden von Klassen

11.8.4 Vererbung

Vorwort

Im Gegensatz zu meinem Buch „Blended Learning mit Moodle“, zu dem die Idee einige Zeit vor dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie entstand, ist das vorliegende Werk in einer sehr spannenden und ebenso chaotischen Zeit entstanden: COVID-19, ein heimtückisches Virus, stellte quasi „über Nacht“ das gesamte Bildungssystem buchstäblich auf den Kopf. Unterricht wurde recht kurzfristig via MS-Teams, Zoom, Skype oder vergleichbare Videokonferenzplattformen organisiert und durchgeführt. Die Lernplattform Moodle wurde zu einer wichtigen Basis für die Verbreitung von Informationen, Formulierung und Abgabe von Aufgaben und zur Durchführung von Lernzielkontrollen. Lehrerinnen und Lehrer, aber auch Schülerinnen und Schüler und nicht zuletzt die zu „Deputy-Pädagogen“ ernannten Eltern leisteten Grandioses! Das gelang, obwohl nicht nur seit Jahren darüber gesprochen wird, sondern es sich nun auch zeigte, dass im Bildungssystem die Digitalisierung auf breiter Fläche verschlafen oder zumindest ständig auf die lange Bank geschoben worden war. Wen wundert es, wenn Geld für den Gebäudeerhalt, für klassische Lehrmittel und vor allem auch für Lehrkräfte fehlt? Wie steht es um den Breitbandausbau oder zumindest um einen guten Internetanschluss, um am Distance-Learning teilnehmen zu können? Es darf vielerorts gelächelt werden! Infrastrukturprojekte waren einst hoheitliche Aufgaben. Es sollte jeder Mensch einen Zugang zu Kommunikationsnetzen bekommen können. Heute geht es vor allem um Cash! Infrastruktur ist ein Geschäftsmodell und die Versorgung von Randgebieten ist offenbar nicht relevant. Dabei gehen Menschen massenweise für eine saubere Umwelt auf die Straße und auch wenn Rechensysteme und Netze ebenfalls einen Energiehunger haben, so sind Internetsitzungen immer noch klimafreundlicher als eine Fahrt zur Arbeitsstelle auf einer staugeplagten Autobahn.

Homeoffice und Distance-Learning sind also vielseitige Herausforderungen, die eigentlich Planung und vorbereitende Investitionen erfordern. Bemerkenswerterweise gelang es je­doch den meisten Pädagoginnen und Pädagogen, die in ihren Kernkompetenzen nicht einmal zwingend mit der Informationstechnologie befasst sind, sich schnell in die neuen Technologien einzuarbeiten. Es gab aber auch Reibungsverluste und es mussten viele persönliche Erfahrungen gesammelt werden. Dazu gehörten unter anderem Probleme mit der Überforderung von Lernenden, die von einer Informationsflut oft förmlich überrollt wurden. Doch auch die Lehrenden, die ihre Lehrmaterialien in digitalen Plattformen bereitstellen und zum Teil deren Umgang erst erlernen mussten, gerieten an ihre Grenzen in der Vorbereitungsphase ihrer Lehrveranstaltungen.

Die zweite große Herausforderung, die sich für Lehrende stellte, war die Motivation der Lernenden. Distance-Learning bietet neben der Möglichkeit, ortsunabhängig und obendrein „umweltfreundlich“ wegen der Vermeidung von Straßenverkehr zu lernen, auch die Chance, sich „unauffällig“ dem Unterricht zu entziehen. Dies ist schwer zu überwachen und zu verhindern. Die einzige Chance stellt scheinbar der Zwang durch harte Prüfungen dar. Motivation kann aber auch anders funktionieren, wenn die Lehrmaterialien unterhaltsam und interaktiv gestaltet und präsentiert werden. Gerade dies war lange Zeit nur sehr schwer möglich und es gab auch keine echten Standards bzw. „Quasi-Standards“, an denen man sich orientieren konnte. Mit jedem neuen System mussten deswegen Lehrinhalte neu adaptiert und die Handhabung des Systems neu erlernt werden.

Eine Idee, Lehrinhalte idealerweise plattformneutral zu gestalten, wurde vor einigen Jahren entwickelt und setzt lediglich einen Internetanschluss und einen Computer voraus, der Webseiten nach modernen Maßstäben (HTML5, CSS3 und JavaScript) darstellen kann. Dies war der Antrieb für die Entwicklung von H5P – HTML5-Package.

Die Motive dieser Entwicklung waren aber auch, dass es kein Hochschulstudium der Informatik voraussetzen darf, um digitale Lehrinhalte zu entwickeln und diese obendrein sehr ansprechend zu gestalten. Auch hier erweist sich H5P als ausgesprochen innovativ. H5P stellt keine Konkurrenz zur etablierten Lernplattform Moodle dar, bedeutet also nicht, dass diese wieder einmal gegen ein neues System zu tauschen ist, sondern ist problemlos integrierbar. Das gilt für die Präsentation von H5P-Lehrinhalten ebenso wie für die Erstellung solcher Inhalte.

Der große Vorteil von H5P – ganz gleich, auf welcher Plattform dieses Framework eingesetzt wird – ist die extrem einfache Bedienung. Selbst die Erstellung sehr umfangreicher Lehrinhalte wird schnell umsetzbar sein und das auch ohne nennenswerte Erfahrungen mit digitalen Medien. Dieses Buch soll Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, dabei helfen. Vielleicht entdecken Sie auch die Freude an der Kreativität bei der Herstellung grafischer oder multimedialer Lehrmaterialien. Auf jeden Fall laden moderne digitale Lehrmittel dazu ein, interdisziplinär zusammenzuarbeiten. Warum eigentlich nicht einmal ein naturwissenschaftliches Projekt in Zusammenarbeit mit Sprachpädagogen umsetzen? H5P bietet hier eine enorme Flexibilität. H5P-Inhalte können auch extern erstellt, anschließend von Lehrenden geprüft und als Studienarbeit auch anderen Lernenden zur Verfügung gestellt werden. Die Idee vom „Flipped Classroom“, in dem die Lernenden das Thema selbstständig nach gewissen Rahmenvorgaben recherchieren, aufbereiten und präsentieren, ist mit H5P sofort umsetzbar. Warum nicht einmal den Mut haben, die Lernenden mit ihren Smartphones in die „Natur zu entsenden“, um Video- und Fotoaufnahmen zu bestimmten Themen anzufertigen, diese zu einem Kurzvideo zusammenzuschneiden und als interaktives Video zu präsentieren. Vielleicht ist ein Ausflug zu einer Sehenswürdigkeit interessant, wenn mit einer Rundumkamera 360°-Aufnahmen gemacht und diese später in einer virtuellen Tour in H5P präsentiert werden!

Ich wünsche viel Spaß bei der Umsetzung neuer didaktischer Ideen und Konzepte. H5P steht erst am Anfang, hat jedoch bereits seinen Durchbruch erlangt und bietet bereits nahezu unbegrenzte Möglichkeiten der Unterrichtsgestaltung und Wissensvermittlung, und das ohne gewaltige Budgets vorauszusetzen.

Danksagung

Ein Buch zu schreiben und zu veröffentlichen ist stets Teamwork. Neben dem Autor bzw. der Autorin wirken viele fleißige und engagierte Menschen an dem Werk mit. Für dieses Buch möchte ich einige wichtige Persönlichkeiten erwähnen, ohne die das vorliegende Buch nur eine Idee geblieben wäre. Mein Dank richtet sich an das Lektorat und hier besonders an Brigitte Bauer-Schiewek und an Kristin Rothe, die an das Thema, die Idee und letztlich an den Autoren glauben.

Frau Petra Kienle stellte sich tapfer dem Fehlerteufel entgegen und vertrieb den „literarischen Luzifer” mit großem Fleiß und Akribie aus dem Manuskript. Als Autor kann man dafür gar nicht dankbar genug sein, denn letztlich ist jeder, der große Texte verfasst, blind gegenüber den eigenen kleinen und großen Schreibfehlern.

Frau Irene Weilhart verdanken wir alle, dass dieses Buch in einem gut lesbaren Layout er­schienen ist. Auch sie entdeckte den einen oder anderen kleinen Fehlerteufel und stutzte dem Belzebub die Hörner.

Mein ganz besonderer Dank richtet sich an meine Familie und speziell an meine Frau Gabi. Insbesondere in einer sehr chaotischen Corona-Zeit, die von unplanbaren Wechseln zwischen spontanem Homeoffice und Bürotätigkeit vor Ort dominiert war, fand sie nicht nur die Zeit, das Buch mit konstruktiv kritischem Blick zu lesen, um den Fehlerteufel zu vertreiben, sondern sie erwies sich stets auch als wertvolle Ratgeberin. Hervorheben möchte ich dabei auch ihre Geduld. Sie kommentierte so manch einen Nachmittag, an dem sie nur den Haarschopf ihres Gatten hinter einem Laptopdeckel hervorluken sah, mit einem Lächeln.

Techelsberg im April 2021

Robert Schoblick

1 Digitalisierungsziele in der Bildung