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Inhalt

Hinweise zur Benutzung

Verweise im Buch

Vorwort

Hinweise zur Benutzung

Zu den Routen

Portugal entdecken

Praktische Reisetipps

von A bis Z

Anreise

Diplomatische Vertretungen

Einkaufen

Einreisebestimmungen

Feste und Feiertage

Gastronomie

Gasversorgung

Geldfragen

Gesundheit

Haustiere

Informationen

Karten

Panne/Unfall

Parken und Rasten

Post

Reisezeit

Sicherheit

Sprache

Straßen und Beschilderung

Strom

Tanken

Telefon, Handy und Internet

Übernachten

Urlaubsaktivitäten

Uhrzeit

Verkehrsregeln

Ver- und Entsorgung

Wohnmobile mieten

Route 1: Der Nordwesten

Streckenverlauf

Vila Nova de Cerveira

Caminha

Vila Praia de Âncora

Viana do Castelo

Abstecher: Nationalpark Peneda-Gerês

Esposende

Barcelos

Braga

Guimarães

Porto

Camping- und Stellplätze entlang der Route 1

Route 2: Douro-Tal bis Serra da Estrela

Streckenverlauf

Amarante

Peso da Régua

Abstecher nach Pinhão

Lamego

Viseu

Luso/Buçaco

Sabugueiro

Torre – über den Wolken

Covilhã

Camping- und Stellplätze entlang der Route 2

Route 3: Küstenhighlights: der zentralen Atlantikroute von Porto bis Coimbra

Streckenverlauf

Furadouro

Aveiro

Praia de Mira

Coimbra

Camping- und Stellplätze entlang der Route 3

Route 4: Der Nordosten mit den Bergregionen Serras de Montesinho und Gerês

Streckenverlauf

Albufeira do Azibo

Bragança

Montesinho

Vinhais

Chaves

Boticas

Montalegre

Pitões das Júnias

Ponte da Misarela (Ferral/Vila Nova)

Vilar de Veiga

Camping- und Stellplätze entlang der Route 4

Route 5: Auf den Spuren des Weltkulturerbes

Streckenverlauf

Conímbriga

São Pedro de Moel

Batalha

Tomar

Fátima

Pegadas de Dinossáurios/Grutas Mira de Aire

Porto de Mós

Alcobaça

São Martinho do Porto

Camping- und Stellplätze entlang der Route 5

Route 6: Entlang der Silber- und Surfküste bis Lissabon

Streckenverlauf

Foz do Arelho

Óbidos

Peniche und Kap Carvoeiro

Lourinhã

Mafra

Sintra

Azenhas do Mar

Cabo da Roca

Belém (Lissabon)

Lissabon

Camping- und Stellplätze entlang der Route 6

Route 7: Alentejo-Küste und Westalgarve

Streckenverlauf

Alcácer do Sal

Abstecher: Palafitas da Carrasqueira

Comporta

Melides und Lagoa de Santo André

Porto Covo

Vila Nova de Milfontes

Odeceixe

Aljezur

Abstecher in die Serra de Monchique

Carrapateira

Vila do Bispo

Cabo de São Vicente

Sagres

Camping- und Stellplätze entlang der Route 7

Route 8: Südalgarve mit Abstechern ins Hinterland

Streckenverlauf

Lagos

Alvor

Portimão

Silves

Carvoeiro (Lagoa)

Armação de Pêra

Albufeira

Vilamoura und Quarteira

Loulé

Faro

Olhão

Tavira

Vila Real de Santo António

Camping- und Stellplätze entlang der Route 8

Route 9: Der Südosten mit Guadiana und Alentejo-Highlights

Streckenverlauf

Castro Marim

Alcoutim

Mértola

Mina de São Domingos

Serpa

Moura

Estrela

Aldeia da Luz

Mourão

Monsaraz

Évora

Camping- und Stellplätze entlang der Route 9

Route 10: Alentejo-Innenland und historische Dörfer der Region Centro

Streckenverlauf

Estremoz

Portalegre

Marvão

Castelo de Vide

Castelo Branco

Idanha-a-Velha

Monsanto

Sabugal

Sortelha

Belmonte

Guarda

Alternative: Vila Nova de Foz Côa

Camping- und Stellplätze entlang der Route 10

Anhang

Impressum

Register

Die Autorin und der Fotograf

Hinweise zur Benutzung

Verweise im Buch

Alle Stell- und Campingplätze im Buch haben eine eindeutige Nummer, die sich als Ortsmarke im Kartenmaterial wiederfinden. (Nummern in geschweiften Klammern, z.B. {2}) Beim Klick auf die Nummer öffnet sich die Web-App zum Buch und der ausgewählte Punkt wird auf einer Google-Maps-Karte als Ortsmarke angezeigt. Die Web-App ermöglicht zudem die Routenführung vom aktuellen Standort zur ausgewählten Ortsmarke: www.reise-know-how.de/wohnmobil-tourguide/portugal19

Vorwort

Portugals Seefahrer erkundeten mit ihren Karavellen den unbekannten Ozean, entdeckten neue Länder und veränderten unsere Weltkarte für immer. Dabei war die einstige Weltmacht selbst bis in die 1980er-Jahre touristisch wenig erschlossen und auf dem globalen Reisemarkt kaum präsent. Das hat sich in den letzten Jahren sehr verändert. Portugal ist gefragt wie nie zuvor.

Auch immer mehr Reisemobilisten machen sich auf gen Westen. Mildes Klima, Sicherheit, abwechslungsreiche Landschaften und kulturelle Highlights sind nur einige Gründe dafür. In diesem Buch stelle ich das Land in zehn repräsentativen Wohnmobil-Touren vor und lade jeden ein, die vielen Gesichter Portugals zu entdecken.

Am westlichen Ende Kontinentaleuropas erscheint Portugal als schmales Rechteck, ganz an den Rand gedrängt vom dominanten Nachbarn Spanien, doch mit dem Blick stets aufs Meer gerichtet, neue Horizonte immer vor Augen. Reich an Flüssen, Seen und Wäldern, beschützt von Bergen und verwöhnt von der Sonne leben 10 Millionen Menschen in diesem Land der Überraschungen. Portugal steht für eine Vielfalt an Natur, Klimazonen, Kultur und Geschichte: vom grünen Norden über die Weinterrassen im Douro-Tal und die Charakterstadt Porto bis zur Skiregion der Serra da Estrela, vom von Licht verwöhnten Lissabon bis zu den traumhaften Surf- und Badestränden der 943 km langen West- und Südküste. Wer Ruhe sucht, findet diese in idyllischen Dörfern, an malerischen Stauseen oder den Weiten des Alentejo. Geschichtsliebhaber freuen sich über trutzige Burgen, Klöster und Kirchen, märchenhafte Schlösser und romantische Paläste oder staunen über steinzeitliche Gräber und Denkmäler. Surfern ist die Westküste schon lange als Topziel bekannt. Golfer freuen sich über einige der besten Abschlagplätze weltweit. Wanderer finden in Portugal einige der landschaftlich schönsten Touren in Europa.

Zum Stichwort Portugal fällt den meisten Urlaubern auf Anhieb die ockerfarbene zerklüftete Felsenküste der Algarve ein. Die gibt es natürlich auch, doch das Land auf die touristische Südregion zu beschränken, wäre ungerecht. Es gibt so viel mehr zu entdecken: Moderne und Tradition, Touristenspots und verwaiste Dörfer, schicke Shoppingcenter und urige Tante-Emma-Läden, Hochgebirge und Atlantik gehen in Portugal Hand in Hand.

Kurze Entfernungen innerhalb des Landes, moderate Preise und ein mildes Klima sind auch für Reisemobilisten ein Magnet. Der sonnenreiche Süden des Landes ist für Senioren und „Teilzeitnomaden“ aus ganz Europa und dem Rest der Welt ein beliebtes Ziel zum Überwintern.

Wohnmobil-Strukturen waren lange Zeit kein Thema. Dies ändert sich neuerdings und Portugal ist auf dem besten Weg, zu einem Wohnmobil-Eldorado zu werden. Dies bringt Herausforderungen und auch Chancen mit sich. Mit dem Boom der Mobiltouristen entstehen mehr und mehr Stellplätze sowie Ver- und Entsorgungsstellen, viele kommunale und einige privat betriebene. Dies ist auch auf die Initiative portugiesischer Wohnmobilklubs zurückzuführen, denn die Zahl der portugiesischen Mobilisten ist ebenfalls stark gewachsen. Aufzuhalten ist der Strom der autocaravanas, wie die Wohnmobile hier heißen, jedenfalls nicht.

Die meisten zieht es an die Küsten. Andererseits gibt es im ganzen Land verteilt viele schöne Ziele, an denen Reisemobilisten willkommen sind und wo sie gute Strukturen an malerischen Plätzchen vorfinden. Wer nicht nur Sonnenbaden, sondern auch Land und Leute kennenlernen will, der findet im Inland eine ganze Reihe an wohnmobilfreundlichen Orten, die sich über einen Besuch der mobilen Touristen freuen.

Die hier vorgeschlagenen Routen orientieren sich an den interessantesten Zielen und schönsten Strecken. Sie zeigen die landschaftlichen und kulturellen Reize Portugals und sind reisemobiltauglich. Diese zehn Touren können und sollen nur eine Orientierung geben, beim Planen helfen und ein Vorschlag sein. Letztendlich hat jeder Reisende seine eigenen Vorstellungen und Vorlieben und ich kann jedem nur empfehlen, auch eigene Wege zu erkunden. Dabei stellt man schnell fest, dass Portugal doch nicht so klein ist, wie es auf den ersten Blick scheint.

Die größte Herausforderung eines solchen Reiseführers ist die Aktualität. Besonders in Portugal ändern sich die Umstände ständig. Es kommen neue Strukturen hinzu, andere Plätze werden wieder geschlossen. Alle für Wohnmobilfahrer wichtigen Informationen sind zeitnah und aktuell recherchiert. Für dieses Buchprojekt bereisen der Fotograf und die Autorin regelmäßig das ganze Land und überprüfen alle Routen auf Neuigkeiten.

Für persönliche und weitergehende Recherchen sind im Kapitel „Praktische Reisetipps“ viele Websites und Apps zu den Stell- und Campingplätzen aufgeführt. Außerdem stehen auf der Website www.reise-know-how.de/wohnmobil-tourguide/portugal19 aktuelle Updates zur Verfügung. Sollte sich vor Ort dennoch etwas geändert haben, freuen wir uns über eine Nachricht.

Ich wünsche allzeit gute Fahrt und eine entspannte und dennoch spannende Zeit im Land der Entdecker!

Ihre

Silvia Baumann

Hinweise zur Benutzung

GPS-Koordinaten in diesem Buch

Die GPS-Koordinaten in diesem Buch sind als geografische Koordinaten (Breite und Länge, Lat./Lon.) in Dezimalgrad (hddd.dddddd) angegeben, also z. B. 38.268159°N 7.386201°W. Achtung: Da Portugal westlich des Nullmeridians liegt, steht bei den Längenangaben der Zusatz °W (Grad West) und nicht wie in Deutschland oder Frankreich °E (Grad East). Wenn die Eingabe von Koordinaten in ein GPS-Gerät oder Computer ohne Zusatz oder in °E erfolgen muss, bekommt die Angabe der westlichen Länge ein Minuszeichen (38.268159 -7.386201 bzw. 38.268159°N -7.386201°E). Das Kartendatum ist WGS84.

Umrechnung von Koordinaten

Geografische Koordinaten können in drei Varianten angegeben werden: Dezimalgrad (zum Beispiel 38.268159°), Dezimalminuten (38° 16.090’) und Dezimalsekunden (38° 16’ 5.4“). In diesem Buch verwenden wir ausschließlich Angaben in Dezimalgrad. Die Umrechnung zwischen diesen Varianten führt immer wieder zu Fehlern, denn ein Grad hat 60 (nicht 100!) Minuten. Die Angaben in Dezimalgrad können daher nicht einfach durch Verschiebung des Dezimalzeichens in Dezimalminuten umgewandelt werden! 38.268159° sind nicht gleich 38° 26.8159’, sondern 38° 16.090’. Wer dies nicht beachtet, erhält beträchtliche Fehler. Bitte überprüfen Sie diesen Punkt, ehe Sie die im Buch angegebenen Koordinaten eventuell für falsch ansehen. Achten Sie auch darauf, dass Sie für die Eingabe am GPS-Gerät das Format auswählen, in dem die Koordinaten vorliegen. Falls dies nicht möglich ist, erleichtert ein Datenkonverter die Umrechnung, z. B. im Internet unter www.geoplaner.de.

Nutzung der GPS-Koordinaten

Wer ein GPS-Gerät oder Navigationssystem benutzt, das Wegpunkt-Eingaben akzeptiert, der kann sich von diesem Gerät direkt zu den jeweiligen Punkten führen lassen. Praktisch alle GPS-Handgeräte bieten diese Möglichkeit, während manche Navigationssysteme nur Eingaben von Adressen akzeptieren – doch Park- oder Stellplätze haben nun einmal nicht immer eine Adresse. Einige Internet-Kartendienste oder Routenplaner wie GoogleMaps™ (www.google.de/maps) zeigen nach Eingabe der geografischen Daten den gesuchten Punkt an, auf Wunsch mit Satellitenansicht und an vielen Stellen mit StreetView-Funktion. Achtung: GoogleMaps™ erwartet die Eingabe mit Punkt als Dezimalzeichen, z. B. 38.268159°N 7.386201°W oder 38.268159 -7.386201.

Im äußersten Norden Portugals oder im abgelegenen Hinterland kann es bisweilen zu Lücken im Kartenmaterial des Navigationsgerätes kommen. Deshalb sollte man sich in Portugal nicht nur auf sein Navigationsgerät verlassen. Am besten hat man immer noch eine Landkarte bei sich und vertraut auf sein Auge.

Koordinaten zum Download

Auf der Produktseite des Buches unter www.reise-know-how.de finden Sie alle Stellplatzkoordinaten aus diesem Buch zum Download auf den PC. Von dort können Sie die gesamte Liste auf Ihr GPS-Gerät oder Navi übertragen und ersparen sich die mühsame Eingabe per Tastatur. Bei Bedarf kann die Umformung in ein anderes Datenformat beispielsweise auf der Seite www.gpsvisualizer.com erfolgen.

Service für Smartphones und Tablets

Durch Eingabe der Internet-Adresse www.reise-know-how.de/wohnmobil-tourguide/portugal19 wird ein für den mobilen Einsatz optimierter Internetdienst aufgerufen. Damit können die Lage der Stellplätze auf einer Karte und die Route dorthin angezeigt werden. Voraussetzung ist eine Datenverbindung über das Mobilfunknetz oder WLAN.

Zu den Routen

Bei der Routenplanung für Portugal stellt sich immer zuerst die Frage: Soll man die Touren im Norden oder Süden starten? Beides hat Vorteile. Dieser Tourguide beginnt im Norden, weil dies die kürzeste und entspannteste Einreise ist und sie sich gut mit schönen Etappen des nordspanischen Jakobsweges verbinden lässt. Auch lernt man das Land hier von seinen Wurzeln her kennen, dort wo alles begann und wo man noch ein ursprüngliches Portugal antrifft. Um die Landschaften und Strände des Nordens zu genießen, ist eine Anreise im Mai bis Juli und September bis Oktober ideal. Wer zwischen November und April anreist, wird an den südlichen Routen mehr Spaß haben. Letztendlich weist das Wetter den Weg.

Die vorgestellten zehn Routen bilden einen Querschnitt von Nord nach Süd und West nach Ost und eine Balance aus Küste und Hinterland. Die Strecken sind miteinander kombinierbar. Je nach Reiseweg lässt es sich nicht vermeiden, dass manche Leser einige Routen umgekehrt angehen müssen. Dennoch dürfte es die Planung der Reise nicht zu sehr beeinträchtigen, da die Informationen auch individuell nutzbar sind.

Wer durch das Land tourt, wird schnell eines herausfinden: In Portugal gibt es nicht die ultimative Route. Es gibt immer mehrere Möglichkeiten und Alternativen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Wer etwas sehen will, muss unweigerlich einige Zickzack-Touren in Kauf nehmen. Portugal ist klein an Fläche, doch wenn man die Bergregionen wie ein zerknülltes Blatt ausstreichen würde, wäre es zehnmal so groß. Natürlich kann man direkt über eine Autobahn von Nord nach Süd fahren, doch damit verpasst man das Beste. Aus diesem Grund wird in diesem Buch die Hauptroute ausführlich beschrieben, für manche interessante Abschnitte wird aber auch eine kürzer gefasste Alternative angegeben. Dies soll denjenigen gerecht werden, die viel Zeit haben und mehr vom Land entdecken wollen.

Die Festlegung auf die schönsten Wohnmobil-Touren hat unweigerlich zur Folge, dass einige Orte und Regionen nicht beschrieben werden können. Die Auswahl der Routen orientiert sich an repräsentativen, landschaftlich und kulturell interessanten Zielen, dabei immer mit Rücksicht auf wohnmobiltaugliche Strecken. Der persönliche Geschmack ist subjektiv und so mancher wird „seinen“ Lieblingsort vielleicht vermissen. Andere werden neue Ziele entdecken. Wer noch nie in Portugal war, wird einen umfangreichen Eindruck von diesem Land erhalten, der über die touristischen und bekannten Flecken hinausgeht. Neben den „Must see“-Zielen werden auch andere wenig oder gar nicht bekannte Regionen des Landes vorgestellt. Um mehr über historische, kulturelle oder gastronomische Hintergründe zu erfahren, empfiehlt sich die Begleitlektüre eines Reiseführers oder für tiefergehende Informationen zu Land und Leuten der im Reise Know-How Verlag erschienene „Kulturschock Portugal“.

Portugal entdecken

Flächenmäßig ist Portugal ungefähr so groß wie Bayern und Hessen zusammen. Vom nordöstlichen Bragança bis ins südliche Faro sind es 728 Kilometer, vom westlichen Lissabon bis ins östliche Elvas gerade mal 209 Kilometer. Touristisch betrachtet, reist man durch die Regionen Porto e Norte, Centro e Centro Oeste, Lisboa, Alentejo und Algarve. Dazwischen liegen Welten.

Portugal ist das Land mit den ältesten Grenzen in Europa. Ein Land, das seine Häuser, Kirchen und Bahnhöfe mit hübschen und praktischen Kacheln verziert, in dem das Mittagessen heilig ist und wo der Fado die großen Gefühle vertont. Friedhöfe sehen aus wie Ministädte und sonntags speist die gesamte Familie im Restaurant. Es gibt so viele Törtchen und Nachtische, dass man sie kaum aufzählen kann, bacalhau-Versionen für jeden Tag im Jahr und Fußball und Politik – in dieser Reihenfolge – bewegen die Gemüter am meisten.

Gerade abseits der touristischen Zentren und fern der dichter besiedelten Küstenregionen lohnt sich ein näherer Blick. Eine Reise ins Hinterland ist wie eine Reise mit der Zeitmaschine: Romantische Dörfer träumen vor sich hin, wehrhafte Burgen erzählen von vergangenen Rivalitäten, ursprüngliche Landschaften bergen noch reiche Natur und es wartet authentische Gastfreundschaft. Im Landesinnern existiert noch ein Portugal, das mit den werbewirksamen Hochglanzbroschüren wenig gemeinsam hat und gerade deshalb so charmant ist.

Weil Portugal so verschieden und dennoch übersichtlich ist, ist es für Wohnmobilurlauber besonders interessant. Man kann theoretisch an einem Tag in den Bergen wandern, im Meer baden, Weltkulturerbe-Stätten besuchen und dabei immer der Sonne entgegenfahren. Wenn irgendwo das Wetter nicht mitspielt, zieht man wieder um und findet mit Sicherheit einen Platz an der Sonne. Individualisten entdecken immer irgendwo ein Plätzchen zum Rückzug. Wer Trubel und Animation liebt, wird ebenso und vor allem im Sommer auf seine Kosten kommen.

Das Schöne an Portugal ist, dass ein jeder etwas entdeckt, das ihn besonders anspricht. Und dazu gibt es viele wohnmobilfreundliche Orte, idyllische Landstriche, leckeres Essen und guten Wein.

Die schönsten Landschaften

> Nationalpark Peneda-Gerês: Viel Grün, verträumte Stauseen und zackige Gipfel, die zum Touren und Wandern einladen, sind die Pluspunkte des einzigen Nationalparks des Landes (Route1)

> Douro-Tal: Ein traumhafter Blick auf den Fluss, Weinterrassen so weit das Auge reicht, sonnenverwöhnte Uferstädtchen und verstreute Weingüter vereinen sich hier zu einem perfekten Landschaftsbild (Route 2)

> Naturpark Serra da Estrela: Im „Sternengebirge“ ragen die höchsten Gipfel des Landes in den Himmel, umgeben von einer faszinierenden Granit- und Heidelandschaft (Routen 2 und 10).

> Parque Natural Costa Vicentina e Sudoeste Alentejano: Auf etwa 150 km Länge ist hier ein weitgehend unverbauter Küstenstreifen der Alentejo-Küste und Westalgarve geschützt (Route7).

> Alqueva-Stausee im Alentejo: Der größte Stausee Europas verwandelte den südlichen Grenzfluss Guadiana in eine liebliche Wasser- und Freizeitlandschaft (Route 9).

> Naturpark Ria Formosa: Sandbänke, kilometerlange, flache Strände, Salinen und Wasservögel machen diesen Teil der Ostalgarve zu einer kleinen Naturoase (Route 8).

Die schönsten Fahrstrecken

> Parque Natural Costa Vicentina e Sudoeste Alentejano: Die N120 begleitet den Naturpark entlang einer überwiegend unverbauten und wilden Südwestküste mit Traumstränden, Felsenküsten und verträumten weißen Dörfern. (Route 7)

> Am Guadiana entlang: Fern der touristischen Ströme kann man dem Lauf des Rio Guadiana bis ins Hinterland der Algarve und des Alentejo folgen. (Route 9)

> Alto Douro von Peso da Régua nach Pinhão: Diese Strecke gilt als eine der schönsten Panoramastraßen weltweit und führt durch die Weltkulturerbelandschaft des Oberen Douro-Tals. (Route 2)

Die schönsten Orte

Fragt man 1000 Portugiesen aus unterschiedlichen Regionen zum Land, so wird man 1000 „schönste Orte“ erfahren. Der Heimat- und Lokalpatriotismus ist in allen Dörfern, Städten und Regionen sehr ausgeprägt. Die Geschmäcker der Touristen sind freilich verschieden, doch es gibt kaum jemanden, der nicht irgendeinen schönen Ort für sich in Portugal entdeckt.