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Sandra Olsen

Betreutes Wohnen

SEX, das heimliche Zahlungsmittel





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SEX, das heimliche Zahlungsmittel

 

 

 

 

 

 

 

Als er dem Umzugsunternehmen zusah, wie sie seine Sachen in die Seniorenwohnanlage der Stadt brachten, konnte Edmund Glasner nicht anders, als sich ernsthaft selbst zu fragen, ob er die richtige Entscheidung für sich getroffen hatte, für immer hierher zu ziehen. 

 

Er bezog ein Reihenhaus, das sich in einer sehr großen Seniorenresidenz befand. 

 

Das Haupthaus steht in der Mitte dieser Wohnanlage und besteht aus einem Hochhaus mit vierzehn Stockwerken.

 

Zusammen waren es einhundertachtundachtzig Wohneinheiten, die alle von Senioren bewohnt wurden.

 

Es gab auch in dem erweiterten Komplex achtundsechzig Reihenhäuser, mit einer Größe von je achtzig Quadratmetern Wohnfläche und einer angeschlossenen Tiefgarage, für ein Auto je Reihenhaus. 

 

Weitere vierhundert Parkplätze konnten bei Bedarf an die Bewohner der Wohneinheiten im Hochhaus vermietet werden.

 

Das Kernstück dieses Komplexes war ein großes, vierstöckiges Pflegeheim, das derzeit noch erweitert wurde. 

 

Die Bewohner dieses großen Seniorenkomplexes waren die ersten in der Schlange, wenn es notwendig wurde, um ins Pflegeheim zu gehen, wenn sie sich nicht mehr selbst versorgen konnten und Pflege benötigten.

 

Edmund war sechsundsiebzig Jahre alt und in den letzten zwei Jahren Witwer. 

 

Seine Frau Petra hatte einen aussichtslosen Kampf gekämpft, war aber im Kampf gegen den Brustkrebs erfolglos geblieben.

 

Seine beiden Töchter Anette und Carla, die beide verheiratet waren und Kinder hatten, schlugen Edmund ständig vor, näher zu ihnen zu ziehen, was er aber nicht wollte. 

 

Die Logistik davon war, dass Anette in Berlin, und Carla außerhalb von Deutschland lebte. 

 

Carla hatte einen Bundeswehrsoldaten geheiratet und war mit ihm nach Brüssel gezogen, wo er in Europäischen Rat als Berater tätig ist.

 

Somit lebte Edmund allein in seinem Haus bei Hamburg, was ihm mit der Zeit immer schwerer viel, denn der Staub und sonstiger Schmutz, sowie die Gartenarbeit, sie nahmen keine Rücksicht auf sein Alter und seinen Gesundheitszustand.

 

Edmund war dankbar für die Liebe, die seine Kinder ihm entgegenbrachten, als sie in aufforderten, trotz aller Widrigkeiten doch zu ihnen zu ziehen.

 

Er mochte die Gegend, in der er lebte, und wollte nicht umziehen und versuchen, neue Freunde zu finden, was in seinem Alter nicht mehr so ohne Weiteres möglich wäre, erklärte er ihnen sein Handeln. 

 

Dort wo er gerade lebte, kannte er sich aus, dort lag seine geliebte Ehefrau auf dem Friedhof, die er oft besuchte, um das Grab zu pflegen, und er hatte auch noch einige Freunde und Bekannte, die wie er, das Glück hatten, noch auf dieser Welt zu sein und sich bester Gesundheit zu erfreuen.

 

Mit ein paar Burschen, die er gut kannte, ging er öfters Golf spielen, ein Bier trinken oder Skat spielen, es war halt sein Freundeskreis.

 

Diese Kontakte würden ihn in einer neuen Umgebung doch alles fehlen.

 

Dies waren Dinge, die er gerne machte und die er nicht unbedingt aufgeben wollte.

 

Obwohl er dachte, er sei wahrscheinlich noch etwas zu jung, um in diese betreute Wohnanlage zu ziehen, tat er es trotzdem, um seine beiden Töchter zu besänftigen, die sich große, aber unnötige Sorgen um ihn machten, weil er allein lebte. 

 

Gewiss, auch er wusste, dass sie es nur gut mit ihm meinten, und ihn dann sogar beim Umzug unterstützten.

 

Hier würde sich jemand um ihn kümmern, wenn das nötig wäre, was eine Sorge seiner beiden Töchter beseitigte. 

 

Sein eigenes Reihenhaus in dieser Anlage verschaffte ihm die Privatsphäre, die er sich wünschte, und nahm in gewisser Weise, das Stigma (mitunter negativ bewertetes Merkmal dieser Einrichtung), das dem Leben in einem betreuten Wohnkomplex zugeschrieben wurde.

 

Er besorgte sich eine Umzugsfirma, die für ihn alles plante und ausführte, somit war er schnell mit seinem Umzug fertig.

 

Nachdem die Umzugshelfer weggefahren waren, verbrachte Edmund einige Zeit damit, seine Utensilien auszupacken. 

 

Das schwierigste dabei war, für jedes Utensil, einen geeigneten Stellplatz zu finden.

 

Ja wenn man umzieht, weiß man erst, was man alles gesammelt hat, sagte er zu sich.

 

Oft stellte er es irgendwo hin und sagte sich, dass die Zeit schon bestimmen würde, wo der endgültige Platz dafür sei.

 

Der Duft frischer Farbe lag noch in der Luft, weil Edmund alle Zimmer neu streichen ließ, bevor er einzog.

 

Er wollte lieber in ein Reihenhaus, als in eine Wohnung, auch wenn die Miete etwas teurer war.

 

Seine Kleider auszupacken, sie aufzuhängen und einige der Kartons auszuleeren, ließen die Zeit schnell vergehen.

 

Als er bemerkte, dass es kurz vor achtzehn Uhr war, duschte und rasierte er sich und ging zum Abendessen in den großen Speisesaal im Apartmentgebäude, also dem Haupthaus. 

 

Edmund kochte gerne und hielt sich für einen guten Koch, aber wenn man für sich selbst kocht, dann machte das so keinen großen Spaß, wenn man hinterher auch alles alleine aufessen muss und keiner einem bestätigte, dass man gut gekochte hatte und es auch gut schmecken würde. 

 

Seit seine Ehefrau gestorben war, hatte er nicht mehr so oft gekocht, höchstens, wenn eine seiner beiden Töchter zu Besuch kam.

 

Während er gerne kochte, machte er das Aufräumen und Abspülen aber nicht so gerne. 

 

Aus diesem Grund unterzeichnete er den Speiseplan für das tägliche Abendessen, der in Bezug auf die Kosten und der Leistung, doch angemessen zu sein schien. 

 

Dies brachte ihm auch noch einen weiteren Vorteil, es war jeden Tag eine Überraschung, was es zum Essen gab und er musste nicht hinterher aufräumen, er brauchte nur seine Teller wegtragen und auf das Band stellen, von wo sie aus in der Küche landeten.

 

Wenn dieser Speiseplan nach dreißig Tagen ihn nicht behagte, würde er andere Alternativen zum Abendessen ausprobieren, aber vorerst wollte er es einmal ausprobieren, ändern konnte er es später.

 

Als er den großen Speisesaal betrat, war es für seinen Geschmack etwas zu laut, mehr wie in einem Bahnhof, aber das lag daran, dass auch viel Schwerhörige, ihr Abendessen einnahmen, und beim Unterhalten, halt aus verständlichem Grund, dann doch etwas lauter sprachen.

 

Er bemerkte auch die große Anzahl von Leuten, die dort waren, um sich zu verpflegen, also musste das Essen gut sein. 

 

Edmund griff und sicherte sich ein Tablett, zusammen mit einigen Utensilien, wie Gabel, Löffel, Messer und Serviette, und stellte sich in die Warteschlange eine der Essensreihen vor der Ausgabe. 

 

Er stand hinter einem etwa gleichaltrigen Kerl, der gespürt haben musste, dass sich jemand hinter ihm angestellt hatte.

 

Dieser Kerl drehte sich um und als er Edmund sah, streckte er spontan und freundlich seine Hand ihm entgegen und sagte:

 

„Hallo, guten Abend, du musst neu hier sein, ich habe dich noch nie hier gesehen.“

 

„Ich bin Gustav Behrend und es ist schön, dich kennenzulernen, willkommen im Paradies.“

 

Edmund Glasner schüttelte ihm die Hand und antwortete:

 

„Hallo, ich bin Edmund Glasner und es ist auch schön, dich kennenzulernen, ja, ich bin neu hier und ich bin heute erst hier in eines der vielen Reihenhäuser eingezogen.“

 

„Nun, nachdem beide ihr Essen bekommen haben, sich umdrehten, um sich einen freien Platz zu suchen, meinte Gustav:“

 

„Edmund, komme, wir setzen uns zusammen und ich kann dir sagen, was dich hier erwarten kann oder auch erwarten wird.“

 

„Du sollst es wissen, damit dir keine Fehler unterlaufen, so wie sie mir unterlaufen sind.“

 

Als Edmund seinem neuen Bekannten Gustav durch die anstehende Nahrungskette folgte, hatte Edmund einen ersten Eindruck von Gustav, der seiner Meinung nach, ein großes Mitteilungsbedürfnis hat und er nahm sich sehr wichtig.

 

Edmund vermutete, dass Gustav ungefähr in seinem Alter war und sich selbst als Damenmann bezeichnete. 

 

Er wollte bestimmt bei den anwesenden Damen, als unwiderstehlich gelten.

 

Der Hauptgrund, warum Edmund dies dachte, war Gustavs Mangel an Grau in seinem pechschwarzen lockigen Haar, das für Edmund, wie gefärbt aussah. 

 

Bestimmt besuchte er öfters den Damenfriseur der Stadt, denn die Locken waren auch nicht echt und sie sollten sein Haar voller erscheinen lassen.

 

Nachdem beide an einem, der noch wenigen freien Tisch Platz genommen hatten, bat Gustav, seinen neuen Bekannten Edmund, ihm etwas von sich selbst zu erzählen. 

 

Edmund hat ihm seine Gründe für den Umzug hierher angegeben und einiges ausgelassen, wo er der Meinung war, dies ginge Gustav nichts an, denn er kannte ihn doch kaum. 

 

Dann bat er Gustav, ihm von sich zu erzählen, denn Edmund glaubt, dass Gustav einen ganz anderen Grund dazu hat hierher zu ziehen, als er selbst. 

 

Gustav erklärte dann, er sei geschieden und arbeite immer noch zwei Tage in der Woche als Gebrauchtwagenverkäufer.

 

Er wollte nicht so viel verdienen, denn sonst müsste er seiner geschiedenen Ehefrau Unterhalt bezahlen.

 

Hinterher hätte er gerade so viel Geld, als wenn er nur zwei Tage in der Woche arbeiten würde, also warum sollte er mehr tun.

 

Jetzt war Edmund neugierig und wollte wissen, warum Gustav geschieden war, wenn er ein solcher Aufreißer war, dann hatte es bestimmt damit zu tun, und er fragte ihn ganz einfach:

 

„Gustav, du sagst, du seist geschieden und müsstest deine Ehefrau finanziell noch unterstützen, warum bist du geschieden?“

 

Gustav stutzte kurz, aber sein großes Mitteilungsbedürfnis gewann und er fing an, zu erzählen:

 

 

 

2. Kapitel

 

 

 

 

 

 

 

Als ich noch ganztags, als Autoverkäufer arbeitete, kam eine neue Reinigungskraft in unsere Firma.

 

Sie war zuständig für die Büroreinigung auch für unser kleineres Büro, in denen wir die Verkaufsgespräche mit den Kunden geführt hatten.

 

Ich war immer ein wenig sexuell orientiert und fing sofort an, sie interessiert anzuschauen und sie einzuschätzen, wie sie wohl ticken würde.

 

Die neue Putzfrau war eine schlanke, wirklich schöne Frau mittleren Alters, mit langen Haaren und einer kessen Stupsnase, überzogen mit lauter neckischen Sommersprossen.

 

Sie war lustig, aufgeschlossen und ging keinem unterhaltsamen Gespräch aus dem Weg,

 

Und so kam sie auch oft nur zum Rauchen in unser Büro und wir unterhielten uns mit ihr über dies und das, also über alles, was so gerade im Raum stand.

 

Mein Freund und Mitarbeiter deutete immer wieder an, dass es schön wäre, wenn wir einmal abends zusammen etwas trinken würden, und dann sagte ich plötzlich, dass ich nächste Woche ja Geburtstag hätte, und wir kamen überein, es nicht während der Arbeitszeit zu feiern.

 

Endlich kam der lang ersehnte Tag, und nach der ersten größeren Hälfte des Tages, machten wir es uns im Verkäuferbüro gemütlich, stellten Gläser auf den Tisch und versteckten die Flaschen noch vorsichtshalber unter dem Schreibtisch.

 

Wir waren zu fünft, zwei Frauen und drei Männer.

 

Aufgeschlüsselt waren es die Bürosekretärin, die neue Putzfrau und wir drei Autoverkäufer, einer für Gebrauchtwagen und zwei für Neuwagen.

 

Unsere neue Putzfrau hieß Tatiana, so stellte sie sich jedenfalls vor.

 

Ich versuchte natürlich, direkt neben ihr zu sitzen.

 

An diesem Tag musste ich mich noch um einen Neukunden kümmern und mit ihn eine Probefahrt machen, und somit begnügte ich mich mit Mineralwasser und beobachtete mit Interesse, wie entspannt meine Freunde alle nach einigen Gläsern doch wurden.

 

Bald umarmte ich Tatiana bereits um die Taille, und sie hatte überhaupt nicht dagegen, was mich doch etwas überraschte.

 

Da ich nicht trank, aß ich auch wenig, und sie fing an, mich mit ihrer Hand zu füttern.

 

Aber ich gab nicht nach, um meinen Mund zu öffnen, damit sie mir etwas hineinschieben konnte.

 

Dann nahm sie das Bonbon halb in den eigenen Mund, drückte es leicht mit den Lippen nach vorn und sah mich einladend an.