Geheimakte Braunschweig: Regionale Morde

Tomos Forrest

Published by BEKKERpublishing, 2021.

Inhaltsverzeichnis

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Regionale Morde – aus dem Braunschweiger Land: Geheimakte Braunschweig | Zwei Fälle mit Sherlock Holmes in Braunschweig | von Tomos Forrest

Klappentext:

Copyright

Geheime Verschlusssache! | Nicht öffnen vor 2016!

1. Kapitel: Ein Attentat

3. Kapitel: Eine gefährliche Frau

Mord auf dem Hagenmarkt

1. Kapitel: Ein folgenschwerer Einbruch

2. Kapitel: Erste Spuren

3. Kapitel: Im Roten Elefant

4. Kapitel: Ein Wiedersehen

5. Kapitel: Der Schwarze

Aus der Feder von Tomos Forrest sind weiterhin erhältlich:

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Regionale Morde – aus dem Braunschweiger Land: Geheimakte Braunschweig

Zwei Fälle mit Sherlock Holmes in Braunschweig

von Tomos Forrest

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Nach den Aufzeichnungen Dr. John Watson; Herausgegeben von Edgar Charles Watson

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Klappentext:

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Zwei Fälle mit Sherlock Holmes in Braunschweig.

Ein Sonderzug fährt durch Norddeutschland. An Bord: Hochrangige Politiker und Offiziere begleiten die „Graue Eminenz“. Auch Sherlock Holmes und Dr. Watson sind mit dabei. Das Ziel: Berlin. Der Grund: Ein geheimes Staatsabkommen zwischen dem Königreich Großbritannien und dem Kaiserreich Deutschland.

Als der Zug im Gebirge langsamer fahren muss, erwartet ein eiskalter Attentäter ihn bereits, unterstützt wird er bei seinem Vorhaben von einer Gruppe Männer, die zu allem entschlossen scheinen ...

Der zweite Fall knüpft unmittelbar an das Geschehen an, wenn es auch hier zunächst nur um einen Mord an einem Polizisten geht, stellt es sich rasch heraus, dass auch hier Hintermänner ihre Fäden ziehen, und Holmes wird erneut gefordert ...

***

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Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker

© Roman by Author

© Cover: Kathrin Peschel, 2021

Lektorat/Korrektorat: Kerstin Peschel

© dieser Ausgabe 2021 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Alle Rechte vorbehalten.

www.AlfredBekker.de

postmaster@alfredbekker.de

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Geheime Verschlusssache!

Nicht öffnen vor 2016!

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Anmerkung von Edgar Charles Watson: Die Manuskripte fanden sich auf dem Dachboden eines Hauses mit dem obigen Vermerk in deutscher Sprache. Wer die Brisanz der politischen Ereignisse berücksichtigt, versteht, warum eine Veröffentlichung zu einem früheren Zeitpunkt nicht möglich war.

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1. Kapitel: Ein Attentat

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Frank Döring lag auf dem Bretterboden seiner kleinen Station und fror erbärmlich. Man hatte ihm die Hände auf den Rücken gebunden, die Füße fest verschnürt und ihm zu allem Überfluss auch noch mit einem Tuch den Mund fest verbunden. Wen sollte er auch hier in der Einsamkeit um Hilfe bitten?

In der langen Wartezeit hatte der Bahnwärter jedes Zeitgefühl verloren, aber jetzt horchte er plötzlich erstaunt auf. Das war unverkennbar der Pfiff einer Lokomotive! Aber – zu dieser Zeit? Unmöglich! Und doch – Döring war lange genug im Dienst der Eisenbahn, um nicht nur an den Fahrgeräuschen jeden Zug unterscheiden zu können. Es war eine Kleinigkeit für ihn, selbst den schrillen Warnpfiff einer Lokomotive richtig zuzuordnen.

Trotz der herrschenden Kälte in der Station brach ihm plötzlich der Schweiß aus. Das konnte nur der Elf-Uhr-zehn-Personenzug sein –aber die Zeit war vollkommen falsch! So lange war doch der seltsame Besuch in seiner Station noch nicht her.

Fünf Männer in dicken Wintermänteln waren plötzlich bei ihm aufgetaucht, hatten ihm einen gefährlich aussehenden Revolver direkt unter die Nase gehalten und ihn dann schweigend gefesselt und in den kleinen Nebenraum gelegt. Seitdem hatte niemand mehr nach ihm gesehen, und Döring wand sich verzweifelt in seinen Fesseln. Der langgezogene Warnpfiff der Lokomotive kam einwandfrei aus dem Tal. Und das bedeutete eine Katastrophe. Wenn aus irgendeinem Grund der Elfuhrzehn zu früh dran sein sollte, musste er an der Ausweichstelle halten und den Gegenzug passieren lassen, denn im Gebirge wurde die Strecke einspurig. Döring wagte nicht, den Gedanken zu Ende zu spinnen. Er spannte seine Füße an und schlug sie mehrfach auf den Bretterboden, um auf sich aufmerksam zu machen.

Als er den nächsten Pfiff in unmittelbarer Nähe vernahm, wusste er, dass die Katastrophe unvermeidbar wurde.

Döring atmete tief ein, um einen verzweifelten Schrei auszustoßen. Aber das im Nacken verknotete Tuch vor seinem Mund verhinderte, dass mehr als ein hilfloses Stöhnen zu hören war.

Noch einmal bäumte er sich auf, um mit den Stiefeln den Bretterboden zu bearbeiten.

Vergeblich.

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Ein eisiger Märzwind fegte über die Felsen und ließ die Männer in ihren dicken Mänteln frösteln. Sie zogen sich noch etwas weiter unter die überhängenden Felsen zurück und stampften mit den Stiefeln den Boden, um die Durchblutung anzuregen.

Der vollkommen schwarz gekleidete Mann vor ihnen auf dem kleinen Plateau legte das Fernglas zur Seite und nahm das Gewehr aus seiner Hülle. Mit einem zufriedenen Lächeln klappte er das Visier auf, zog den Kolben dicht an die Schulter und visierte von seinem erhöhten Standpunkt die sich rasch nähernde Lokomotive an. Das ansteigende Singen der eisernen Schienen hatte ihre Ankunft schon seit einiger Zeit vermeldet. Jetzt wurde es Zeit für die letzten Vorbereitungen.

Der Mann trug seltsame Handschuhe. Trotz der herrschenden Kälte war sein Zeigefinger frei geblieben und tastete nun nach dem Abzug, berührte leicht den Stecher und verharrte dann.

Die mächtige Dampfmaschine arbeitete sich die Anhöhe stampfend hinauf. Dabei stieß sie kräftige, dunkle Rauchwolken aus dem Schornstein, die in den kalten, grauen Winterhimmel aufstiegen und auf eine weite Strecke über den Bergen sichtbar blieben. Es war ein bewundernswerter Anblick, der die Menschen immer wieder veranlasste, stehen zu bleiben und dem Stahlkoloss nachzuschauen, wenn er durch die Ebene rauschte, puffend, zischend, oft mit langgezogenem Heulen seine Ankunft signalisierend. Die mächtigen Räder wurden von den gewaltigen Kolbenstangen angetrieben. Die Feuerbüchse stand weit offen, und der Heizer schaufelte ununterbrochen seine Ladung in den glühenden Schlund.

Die Lokomotive der Baureihe 34 konnte eine Höchstgeschwindigkeit von neunzig Stundenkilometern erreichen und verfügte über gebremste Kuppelachsen. Im Dienst der Preußischen Staatsbahn waren seit einigen Jahren bereits zahlreiche dieser neuen Maschinen im Betrieb. Für diesen Einsatz gab es keine besser geeignete Dampfmaschine, sie war technisch auf dem neuesten Stand, wenn auch einige Ingenieure die ungünstige Lastverteilung der Lokomotive kritisierten. Doch davon wussten die Reisenden an Bord des Sonderzuges nichts. Jetzt hatte die Lokomotive die lang gezogene Kurve erreicht und schien sich dabei in den Innenkreis zu legen. Eine schier endlose Kette von Waggons folgten ihr leicht schlingernd und rüttelten bei dem Tempo die Fahrgäste durch.

„Meine Güte!“, rief einer der Diener in dem Abteil verängstigt aus, das eigens für eine stattliche Anzahl der dienstbaren Geister im Salonwagen eingebaut war. „Wie soll ich dabei den Wein servieren, wenn ich mehr als die Hälfte verschütte!“

Der Mann hatte gerade die Bodenklappe geöffnet und eine gut temperierte Flasche Weißwein gegriffen, den Korken geschickt herausgezogen und wollte eben die beiden Gläser füllen, als die Neigung des Zuges ihn aus dem Gleichgewicht brachte.

Das junge Mädchen in der adretten Kleidung des Dienstpersonals kicherte und griff beherzt zu, als ihr Kollege um ein Haar die Flasche fallen gelassen hätte, als er Halt an einer der Messingstangen suchte.

„Wir haben es aber auch heute wirklich furchtbar eilig!“, sagte sie lachend und vollendete nun das Einschenken mit einer eleganten Bewegung und ohne einen Tropfen zu verschütten. Anschließend nahm sie das Tablett auf und ging zur Abteiltür. „Oh, Lisa, das lass mich aber bitte machen, die Exzellenzen legen großen Wert auf Etikette und möchten den Wein nun auch von einem Fachmann serviert bekommen!“

Mit diesen Worten nahm ihr der Diener das Tablett aus den Händen und war auf dem Gang, noch ehe Lisa ihre schnippische Antwort folgen lassen konnte.

„Fachmann! Das ich nicht laut herauslache! Du kannst doch einen Mosel- nicht von einem Rheinwein unterscheiden, Egon! Aber sieh zu, dass du die Exzellenzen nicht mit den Gläsern begießt, so tollpatschig, wie du über den Gang läufst!“

Lisa schaute mit spöttischem Lächeln ihrem Kollegen nach, der tatsächlich wie auf einem Schiff schwankend Mühe hatte, den Gang des Salonwagens entlang zum eigentlichen Salonraum zu gelangen.

Dort musste er noch einen Moment verharren, um das Tablett auszubalancieren. Diese Sekunde bedeutete seinen Tod.

Mit lautem Klirren zersprang hinter dem Diener die Glasscheibe und brachte einen Schwall eiskalter Luft in den Salonwagen. Egon jedoch hatte gerade die Tür zum Salon mit der Linken geöffnet, in der rechten kunstvoll das Tablett festhaltend.

Das Geschoss durchschlug seinen Hinterkopf, trat in einer roten Fontäne aus seiner Stirn wieder aus und schlug in die Holzvertäfelung des Salons ein.

Egon machte noch einen Schritt und stürzte dann, wie ein gefällter Baum, den beiden Männern vor die Füße. Alles spielte sich mit rasender Geschwindigkeit ab, und als die Leibwächter ihre Waffen herausgerissen hatten und auf den Toten richteten, war der Zug schon einige hundert Meter hinter dem Felsenplateau verschwunden, auf dem der Schütze gerade sein Gewehr wieder in die Hülle schob und sich erhob. Die Männer im Hintergrund blieben stumm, als er sich kopfschüttelnd zu ihnen umdrehte. „Ich hatte es befürchtet. Trotz der verringerten Geschwindigkeit des Zuges in der Kurve war es nur ein Sekundenbruchteil, der mir blieb. Im Augenblick des entscheidenden Schusses trat ein Diener genau vor die Abteiltür und erhielt die Kugel in den Kopf.“

Ein hochgewachsener Mann mit eisgrauem Bart und einem breitrandigen Hut, den er tief in die Stirn gedrückt hatte, trat auf ihn zu und drückte ihm die Hand. „Umso erfolgreicher waren die anderen Schüsse. Es war ein beeindruckendes Zeugnis Ihres Könnens, dafür unser Dank. Wir haben glücklicherweise Vorsorge getroffenen und wissen nun, dass der zweite Teil unseres Planes in jedem Fall wirkungsvoll sein wird.“

„Die Kutschen stehen bereit, Exzellenz!“, meldete einer der Männer aus dem Hintergrund.

„Ausgezeichnet! Wir wollen uns dieses Schauspiel nicht entgehen lassen!“ Die Gruppe ging den schmalen Bergpfad hinunter zu dem Platz, auf dem die Kutschen bereits auf sie warteten. Gleich darauf rumpelten die fünf Fahrzeuge hinunter auf die Straße, die Kutscher trieben die Pferde an, und in rascher Fahrt ging es zu dem Punkt, von dem aus sie das weitere Geschehen gefahrlos beobachten konnten.

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Für die Passagiere im Zug war nur ein Schuss hörbar, im Knall der Scheibe gingen die anderen rasch hintereinander abgefeuerten Schüsse unter, zumal sie auch einem anderen Ziel galten.

Noch vor den Leibwächtern war jedoch ein anderer Fahrgast aktiv geworden. Kaum hörte man das Splittern der Glasscheibe, als der hagere, große Mann von seinem Sitz aufsprang und einen Blick aus dem Fenster warf. Auf dem Felsenplateau, das gerade durch eine weitere Kurve aus dem Blickfeld verschwand, erkannte er die Umrisse eines Menschen. Offenbar hantierte der Mann dort noch mit seiner Waffe, und instinktiv riss der Hagere seinen Revolver aus der Tasche. Doch der Zug schien nach diesem Anschlag seine Geschwindigkeit zu erhöhen, und das Plateau war aus seinem Gesichtsfeld verschwunden, noch ehe er den Revolver aus dem offenen Fenster halten konnte.

Mit einem unwilligen Knurren fuhr der Mann auf dem Absatz herum, steckte den Revolver in die Manteltasche und wäre beim nächsten Schritt beinahe mit einem kräftigen Mann zusammengestoßen, der ihm folgte. Gleichzeitig hatte er aber auch schon die Leine über seinem Kopf ergriffen und zog kräftig daran, doch erfolglos, nichts geschah. Die Notbremse zeigte keinerlei Funktion.

„Zur Lokomotive!“, stieß der Hagere aus und eilte den Gang hinunter, als er die Rufe der Leibwächter hinter sich hörte. Er schenkte ihnen keine Beachtung, riss die Verbindungstür zur nächsten Plattform auf und war mit wenigen Schritten in dem Waggon.

Es handelte sich um den Gepäckwagen, in dem sich die Koffer der Passagiere befanden, alle wohl geordnet und fest verschnürt, damit die gewaltigen Schrankkoffer nicht umstürzen konnten. Ein nagelneues Motorrad stand ebenfalls mit Stricken gesichert an einer Wand. Hier hielt sich niemand vom Personal auf, der Wagen war ungeheizt und bei den winterlichen Temperaturen deshalb nicht begleitet.

Rasch wurde der Packwagen durchquert, und als der Hagere die nächste Tür öffnete und ihm der kalte Luftstrom auf der Plattform heftig entgegenschlug und ihn einen Moment nach Luft schnappen ließ, befand sich das hoch aufragende Heck des Kohlentenders vor ihm.

Der Zug schien inzwischen auf die Talfahrt gegangen zu sein, jedenfalls nahm die Fahrtgeschwindigkeit erheblich zu.

„Wir müssen über den Tender in die Lokomotive, Watson!“, rief der Hagere eben dem Mann zu, der ihm auf den Perron gefolgt war und von der Kälte überrascht den Kragen seiner Jacke hochschlug.

„Wieso können wir den Zug nicht mit der Notbremse anhalten?“, rief Dr Watson dem Detektiv zu, der eben nach einem Griff fasste und schon damit begann, am Tender hinaufzuklettern.

„Das habe ich bereits vergeblich versucht! Wenn es uns nicht gelingt, den Zug zu stoppen, rasen wir in unser Verderben!“, antwortete ihm Sherlock Holmes. „Ich habe mich über die Strecke informiert, sie ist in diesem Abschnitt nur eingleisig! Hätte ich nur geahnt, dass die Verbrecher die einzige Möglichkeit im Gebirge für einen solchen Anschlag genutzt haben, wäre das alles nicht geschehen.“

Damit hatte der hagere, durchtrainierte Detektiv bereits den oberen Rand des Tenders erreicht, sprang auf den Kohlenberg und war gleich darauf im Fahrstand, als ihm Watson rutschend und schimpfend nachfolgte.

Den beiden Männern bot sich ein erschreckender Anblick, als sie sich umsahen. Der Lokomotivführer war tot, auch ihn hatte offenbar eine Kugel getroffen, denn er hatte eine über dem Herzen blutverschmierte Jacke und lag an der rechten Außenwand mit weit aufgerissenen Augen. Von einem zweiten Mann oder dem Heizer war nichts zu sehen.

Holmes deutete auf die Instrumente. Watson sah auf gläserne Abdeckungen, unter denen dünne Nadeln auf und ab tanzten, bemerkte bei einigen von ihnen bereits die Annäherung an eine rote Linie, und musste dann auf einen Zuruf des Detektivs mit ihm versuchen, den Regler zu schließen, um den Druck von den Kesseln zu nehmen.

„Er bewegt – sich – nicht!“, keuchte Watson, der sich gemeinsam mit Holmes dagegenstemmte. Es war unschwer zu erkennen, dass jemand mit einem großen Hammer den Regler verbogen hatte. Das Werkzeug lag direkt vor ihnen, und Watson bückte sich danach, um dem Regler ein paar Schläge in die andere Richtung zu verpassen.

„Die Steuerung!“, schrie ihm Holmes durch den Lärm der stampfenden Lokomotive zu. Watson warf einen irritierten Blick auf die Stelle, an der sich das Handrad für die Steuerung befunden hatte. Damit konnte man die Öffnungszeiten der Schieber beeinflussen und die in die Zylinder gelangende Dampfmasse. Auch das Steuerungsrad war verschwunden, die dahinter befindliche Bremsanlage ebenfalls mit dem Hammer bearbeitet und verbogen.

Das alles musste von langer Hand vorbereitet worden sein, und nichts schien nun den Lauf der Dampfmaschine aufhalten zu können.

„Es hat keinen Zweck, Holmes, wir müssen abspringen!“, schrie Watson, aber ein Blick aus dem Seitenfenster des Lokführerstandes nach draußen zeigte die Unmöglichkeit dieses Vorhabens. Die Lokomotive fuhr mit Höchstgeschwindigkeit talwärts, und dabei schwankte sie bereits auf gefährliche Weise hin und her. Jeder Gleisübergang vermittelte den Reisenden einen kräftigen Schlag von unten, und als der Zug nur eine ganz leichte Kurve durchfuhr, mussten sich die Männer an den nächsten Möglichkeiten festklammern, wollten sie nicht von den Beinen gerissen werden. Dann schien Sherlock Holmes einen Entschluss gefasst zu haben. Er gab Watson ein Zeichen, und die beiden begannen ihren mühseligen Rückweg zu den Waggons über den Tender.