Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek
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© 2012, 2018 Wolfgang Walther
2. überarbeitete Auflage
Alle Rechte vorbehalten
Satz: und Umschlag W. Walther
www.wolfgangwalther.de
Fotos:
Elisabeth Mytzka - Seiten →, →
H. J. Salzer (www.pixelio.de) – Seite →
Alexandra H. (www.pixelio.de) – Seite →
S. Hofschlaeger (www.pixelio.de) - Seite →
S. Meyer (www.pixelio.de) – Seite →
Alle anderen Fotos einschließlich Umschlag - Wolfgang Walther
Herstellung und Verlag:
Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN 9783844848144
tritt ein
und sei mein Gast.
auf stillen Wegen,
durch weite Landschaften,
durch endlose Wälder
und über bunte Wiesen.
von frühlingsduftendem Raps,
wenn die unermüdlichen
Bestäuber und Honigsammler
im schier endlos gelben Meer
ihre Arbeit tun,
von reifen Roggenfeldern,
mit dicken Ähren auf kräftigen Halmen,
die wogend im lauen Sommerwind
auf den Mähdrescher warten
und uns verführen wollen,
in ihre Wellen einzutauchen,
von Regen und Wind,
von lustigen Drachen
und Gitarrenmusik an Erntefeuern,
von bunten Wäldern und vollen Pilzkörben,
von harzigem Kiefernduft
nach Holzeinschlägen, würzig und frisch,
wenn der Weg an aufgestapelten Stämmen
vorbei führt und Spuren im Schnee verraten,
wer im Wald zu Hause ist.
in Wald und Wiese,
in Wasser und Wind und lass Dich führen
durch Raum und Zeit und durch das Leben.
Unterwegs sein,
auf Schusters Rappen, als Pedaleur oder im weichen Polster des Autos die Maschinenpferde lenkend, ist mir seit vielen, vielen Jahren ein Bedürfnis, eine Lebensart geworden. Bereits als Kind durfte ich mit meinen Eltern die Natur erleben. Da ging es am Sonntag durch den Weißenborner Wald zum „Meinhardt“, wo Bockwurst und Fassbrause warteten. Oder von der Straßenbahnendhaltestelle in Marienthal bis zum „Fernblick“. Wir fuhren mit der Eisenbahn nach Voigtsgrün, um von da durch Wiesen und Felder nach Hauptmannsgrün zu wandern, wo mein Patenonkel Feld- und Viehwirtschaft betrieb. Wir besuchten den Tierpark in Hirschfeld und ließen uns zu diesem Zweck von der Bimmelbahn vom Zwickauer Hauptbahnhof über Lichtentanne und Stenn bis Ebersbrunn schaukeln, um von dort wiederum zu laufen. Wir erkundeten die Prinzenhöhle bei Hartenstein, die Burg in Schönfels und was weiß ich nicht alles.
Ob es nun
die Sonntagsausflüge waren oder die wenigen, nicht sehr weiten Urlaubsreisen, bei denen Vogtland und Erzgebirge abgelaufen wurde, meine Liebe zur Natur und die Lust am Durchwandern und Erkunden derselben wurde frühzeitig in mir geweckt und hält an bis heute. Dafür bin ich meinen Eltern sehr dankbar, denn was wäre mir alles entgangen, wäre ich ein Stubenhocker geblieben.
Ich habe
einige der zahllosen, wundervollen Augenblicke, die ich erleben durfte, mit Worten festgehalten und in Verse gefasst.
Erlebnisse,
Beobachtungen, Momente – Bilder, die Wolken und Wind, Feld und Wald, Licht und Schatten in mir entstehen lassen, biete ich gereimt oder in Prosa dar und wünsche mir, dass Dir, lieber Leser, das Lesen ebenso viel Freude bereiten möge, wie mir das Schreiben.
Nicht nur
die Beobachtungen der Natur sind es, die in mir Bilder entstehen lassen, es sind auch die Begegnungen, die Wechsel der Jahreszeiten, Stimmungen und vieles andere mehr, und es sind noch nicht stattgefundene Ereignisse, deren Vorboten mich berühren.
Brandenburg, der Tag erwacht!
Über Wiesen, über Auen
frühlingshell die Sonne lacht,
und wir staunen, und wir schauen,
denn uns ruft die bunte Welt
aus der Enge kalter Mauern,
und weil uns der Ruf gefällt,
darf das Bleiben nicht mehr dauern.
Sind der Orte viel zu viele,
die sich lohnen anzuseh’n,
und selbst Wege werden Ziele,
wenn wir fröhlich wandern geh‘n.
Schnür die Schuh’ und füll den Ranzen,
Brot und Kuchen, roter Wein!
Heut am Abend woll’n wir tanzen
und im „Krug“ zu Gaste sein.
Spargelreihen, Erdbeerfelder,
und mein Blick schweift übers Land,
über dunkle Kiefernwälder
und den hellen Heidesand.
Blütenfest im Havellande,
wählt die Blütenkönigin.
Mich umschlingen Heimatbande,
weil ich hier zu Hause bin.
Brandenburg, du Land der Wälder,
Land der Seen in weitem Blick,
Land der reifen Roggenfelder,
immer kehrt mein Herz zurück.
Wo die Lerche hoch im Blauen
fröhlich jeden Morgen singt,
und auf grünen Havelauen
Hochzeitslied der Frösche klingt.
Wo der Mensch mit leichter Seele
grüßt den Gast an seinem Tisch,
und sich müht, dass ihm nichts fehle,
ja, dort weil’ ich sicherlich.
Kann nichts Schöneres mir denken,
ruft’s von fern auch noch so sehr,
wenn sich Wege heimwärts lenken,
hoch vom Berg und weit vom Meer.
Brandenburg, du meine Liebe,
gehst mir nicht mehr aus dem Sinn,
wünsch’, dass ich für immer bliebe,
weil ich Brandenburger bin.
Heimat ist, wenn ich am Morgen
Brandenburger Himmel schau,
und wenn dabei meine Sorgen
fliehen in das helle Blau,
wenn ich dann auf bunten Wiesen
träumend mit dir liegen kann,
Sommerduft mit dir genießen
und dem Leben zugetan.
Heimat ist, wenn ich am Tage
meine Arbeit schaffen kann,
wenn der Frieden keine Frage
und die Frau bei ihrem Mann,
wenn zu allen Jahreszeiten
immer auch die Sonne scheint,
meine Nachbarn wenig streiten
und mein Kind nur selten weint.
Heimat ist, wenn ich am Abend
furchtlos durch die Straßen geh‘,
mich an buntem Treiben labend
in manch frohe Augen seh’,
wenn in meinem Stammlokale
wartet roter Wein auf mich,
den ich morgen erst bezahle.
Ja, auch daran freu ich mich.
Und die Nacht soll ruhig bleiben,
nicht Sirenen, keinen Brand,
Hass und Streit vorüber treiben,
hier, in meinem Heimatland.
Jenseits dunkler Straßenplatten
such ich nach dem Riesenstein,
lieg auf grünen Wiesenmatten
in der Rummel kühlem Schatten –
werd ein Wand’rer immer sein.
Trink der Bäche klares Wasser,
mag der Wälder grünes Dach,
bin ein Regenschauerhasser
und ein Wanderwegverfasser –
pfeif’ der Lerche Lieder nach.
Lass auf meinen Flämingtouren
von der Dörfer Charme mich führ’n,
such der Flamen alte Spuren,
geb der Gastlichkeit Zensuren,
klopf an Burg- und Kirchentür’n.
Mag’ die Borner Mühlentage
und die Mühlenkönigin,
seh die Arbeit nicht als Plage,
stell das Leben nicht in Frage
und bin immer mittendrin.
Und der Tag sieht mich beizeiten
auf dem Weg durch Wald und Flur,
und wer will, soll mich begleiten,
mit mir reden, mit mir streiten
und erleben die Natur.
Feldsteinkirche hinterm Teich,