Jutta Schütz wurde in Lebach (Saarland) geboren.
Mit ihrem ersten Bestseller „Plötzlich Diabetes“ (2008) gilt die Autorin bei Kritikern als Querdenkerin. 2010 startete sie mit ihren Gesundheitsbüchern ihr Pilotprojekt in Bruchsal und später bei der VHS in Wolfsburg. Sie hat bis heute über 50 Bücher geschrieben und an vielen anderen Büchern mitgewirkt. Als Journalistin schreibt Schütz für viele Verlage und Zeitungen. Ihre Themen sind: Gesundheit, Psychologie, Kunst, Literatur, Musik, Film, Bühne, Entertainment.
Mehr Infos finden Sie auf den Webseiten der Autorin:
www.jutta-schuetz-autorin.de/
http://kinder-entdecken.jimdo.com/
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Man kann niemanden etwas lehren, man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu finden.
(Galileo Galilei - 1564-1642)
© 2016 Autor: Jutta Schütz (2. Auflage)
© 2016 Buchsatz, Layout, Buchgestaltung
© 2016 Buchidee: Jutta Schütz
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© 2016 Herstellung und Verlag:
BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN: 978-3-73928-498-9
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Eine Depression kann jeden treffen, unabhängig von Alter, Geschlecht und sozialem Status. Frauen sind etwa doppelt so häufig wie Männer betroffen.
Wir ALLE kennen Phasen unseres Lebens, in denen wir traurig, unglücklich oder einsam sind. Dauert eine traurige Phase aber über Wochen an, könnte bereits eine Depression vorliegen.
Depressionen sind keinesfalls ein Zeichen persönlichen Versagens oder Schwäche, sondern eine episodische Erkrankung und können viele Ursachen haben. Bei einer Depression liegen Störungen in Bezug auf Botenstoffe im Gehirn vor und niemand, der unter Depressionen leidet, braucht sich schuldig zu fühlen.
Die Gefahr von Suizidversuchen ist groß. Fast alle Patienten mit schweren Depressionen haben Selbsttötungs-Gedanken.
In Deutschland gibt es zirka 5 Millionen Menschen, die an Depressionen erkrankt sind. Für das Jahr 2020 schätzen Experten eine tendenzielle Steigerung. Somit liegt die DEPRESSION an 4. Stelle der wichtigsten Erkrankungen. Im Lebensalter zwischen 25 und 45 Jahren werden Depressionen gehäuft diagnostiziert.
Eine Depression (deprimere - Niederdrücken) ist eine psychische Erkrankung des Gefühls- und Gemütslebens. Fast jeder Fünfte erkrankt mindestens einmal im Leben an einer Depression. Weil viele Betroffene die Anzeichen einer Depression nicht richtig deuten oder sich scheuen, zum Arzt zu gehen, liegt die Dunkelziffer vermutlich um ein Vielfaches höher.
Die Zeichen einer Depression können sein:
In der Psychiatrie wird die DEPRESSION den affektiven Störungen zugeordnet. Eine Diagnose wird immer nach Symptomen und Verlauf gestellt.
Nach der fachärztlichen Leitlinie der „Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde „DGPPN“ (Nationale Versorgungs-Leitlinie Unipolare Depression)“ vom Jahr 2011 wird empfohlen, zum Zwecke der Diagnose (nach ICD-10) zwischen drei Haupt- und sieben Zusatzsymptomen zu unterscheiden.
Für eine Diagnosestellung müssen Hauptsymptome und weitere depressive Symptome mindestens zwei Wochen lang fortwährend vorhanden sein.
Aufgrund ihres vielfältigen Erscheinungsbildes, wird die Depression vom Hausarzt oft nicht erkannt. Es gehört neben medizinischem Fachwissen auch viel psychiatrische Erfahrung dazu, um eine Depression schnell und sicher zu diagnostizieren.
Ist eine richtige Diagnose erst mal gestellt, ist die Lage alles andere als aussichtslos. Hinsichtlich der Therapie hat sich in den letzten Jahrzehnten viel getan. Mehr als 80% der Erkrankten kann geholfen werden.
Patienten beschreiben ihre depressiven Gefühle unterschiedlich. So wird von Hoffnungslosigkeit, Niedergeschlagenheit und von Verzweiflung berichtet, andere schildern mehr eine Gefühllosigkeit, bei der sie weder Trauer noch Freude empfinden können.
Auffällig ist auch, dass depressive Patienten sich langsam bewegen sowie auch langsam sprechen.
Eine Depression wird oft von einer anderen Erkrankung überdeckt und nicht erkannt. Sie kann sich auch vorwiegend durch körperliche Symptome (Schmerzen) bemerkbar machen.
Bei schweren depressiven Störungen können auch psychotische Symptome auftreten wie:
Eine „nicht behandelte“ depressive Phase (Episode) dauert zirka sieben Monate.
Die behandelte Depression kann bei den meisten Menschen vollständig geheilt werden – bei manchen Patienten bleibt jedoch ein kleiner Rest der depressiven Symptome bestehen.
Die Depression kann sich auch chronisch entwickeln. Das heißt, dass sich die depressiven Phasen regelmäßig wiederholen – es entsteht eine Dysthymie. Hier sind die Symptome nicht so ausgeprägt wie bei einer klassischen Depression.
Bei über der Hälfte der Patienten kommt es nach einer ersten Erkrankung zu einer weiteren depressiven Episode.
Eine Behandlung richtet sich danach, ob eine Depression erstmals oder wiederholt auftritt und wie schwer der Patient erkrankt ist.
Sie sollte sich an den Empfehlungen orientieren, die in der „Nationalen Versorgungsleitlinie (Unipolare Depression)“ stehen.
Nicht jede Depression muss sofort psychotherapeutisch oder mit Medikamenten behandelt werden.
Eine effektive Behandlung senkt die Rückfallrate erheblich.
Hinsichtlich ihrer Wirksamkeit belegte Psychotherapieverfahren bei Depressionen sind:
Eine depressive Störung ist NICHT dasselbe wie eine vorübergehende Niedergeschlagenheit!
Eine Depression kann auch durch eine körperliche Erkrankung oder durch Medikamente hervorgerufen werden.
Denkbar ist auch, dass diese Erkrankung in einem engen Zusammenhang mit einem Ereignis im Leben des Betroffenen stehen kann, wie z. B. einem Trauerfall, Arbeitsverlustes, Trennung oder finanzieller Verschuldung.
Ein weiterer zusätzlicher Faktor könnte eine manisch-depressive Erkrankung sein (bipolare Störung). Hier treten neben ausgeprägten Tiefs auch ausgeprägte Hochs auf. In diesen Hochphasen ist der Erkrankte oft überaktiv und ausgesprochen redselig. In dieser Zeit wird häufig das Denken, das Sozialverhalten und die Urteilsfähigkeit beeinflusst.
Wenn die Anzeichen einer Depression bemerkt werden, sollte man schnellst möglich zum Arzt gehen. Oft ist es für Betroffene, aber auch Angehörige wichtig, die Lebensumstände entsprechend zu ändern (Arbeitssituation / Privatleben).
Der erste Ansprechpartner sollte der Hausarzt sein, dieser überweist sie an einen Psychologen. Vielleicht gehören zur ersten Behandlung auch Medikamente (Antidepressiva) und eine Psychotherapie.
Ergänzend dazu:
Die Therapien können je nach Schwere der Depression ambulant oder stationär erfolgen – meist dauern sie mehrere Wochen.
Diese Krankheit ist eine ernst zu nehmende Erkrankung, die nicht nur für den Betroffenen eine enorme Belastung ist, sondern auch sein soziales Umfeld vor eine Situation stellt, die viel Geduld und Sensibilität erfordert.
In Studien über Depressionen zeigt sich, dass fast jeder Patient während einer depressiven Episode über kognitive Dysfunktionen klagt. Nach Ende einer akuten Depression bleiben diese Einschränkungen bestehen.
Diese Begleiterscheinungen einer Depression belasten den Betroffenen sowie auch sein Umfeld sehr. Hier ist es wichtig, dass man sich mit seinem Arzt bespricht. Dieser kann dann die Symptome in die Therapie mit einbeziehen.
Eine Depression wird durch mehrere Faktoren ausgelöst und aufrechterhalten. Es spielen dabei biologische, psychische und psychosoziale Aspekte eine wichtige Rolle.
Zum Beispiel kann durch belastende Lebensereignisse eher eine Depression ausgelöst werden, wenn bereits genetisch bedingt eine erhöhte Empfindlichkeit (Vulnerabilität) für die Erkrankung besteht.
Das Zusammenspiel der verschiedenen Ursachen hat wiederum Auswirkungen auf die Therapie.
Untersuchungen mit Familien und Zwillingsstudien belegen, dass genetische Faktoren bei der Depression von Bedeutung sind.
So können Kinder, deren Mutter oder Vater depressiv sind, mit einer Wahrscheinlichkeit von 10 bis 15 Prozent selbst an einer Depression erkranken.
Eine erbliche Veranlagung bedeutet aber nicht, dass eine Person zwangsläufig an einer Depression erkrankt. Oft wirken Gene und Umweltbedingungen oder Lebenssituation zusammen.
Zum Beispiel ist auch die Aktivität der Botenstoffe im Gehirn (Neurotransmitter) durch genetische Faktoren beeinflusst. Diese übermitteln an den Synapsen (den Verbindungsstellen zwischen zwei Nervenfasern im Gehirn) Informationen und haben somit Einfluss auf unsere Gedanken (Erleben, Gefühle).
Depressive Menschen haben durch verschiedene Faktoren eine geringere Toleranz gegenüber seelischen, körperlichen und biografischen Belastungsfaktoren als gesunde Menschen.
Diese Verletzlichkeit (Vulnerabilität) spielt bei dem Ausbruch und der Aufrechterhaltung ihrer Depression eine große Rolle.
Jeder Mensch hat seine Erwartungen und Wünsche und wenn diese Wünsche nicht erfüllt werden, entsteht oft eine innerliche Wut. Es wird dann gegen diese Wut angekämpft, oft ist man enttäuscht und fällt vielleicht auch in ein tiefes Loch – es entsteht eine Krise. Wie der einzelne reagiert, hängt von seiner Lebenseinstellung und seiner Lebenserfahrung ab.
Depressionen werden von negativen Lebenseinstellungen geprägt. Man bewertet sein Leben als ausweglos und fühlt sich als Versager.
Zum Beispiel denkt der Kranke, wenn er seine Arbeit verliert, nie mehr eine Anstellung zu finden. Genauso ist es, wenn er seinen Partner verliert. Er denkt, nicht liebenswert zu sein und zieht sich zurück.
Auch eine schlechte Kindheit kann als Grundstein einer depressiven Erkrankung angesehen werden. Die Störungen können sich bis ins Erwachsenenalter hinziehen und sich zu einer Depression auswachsen.
Forschungsarbeiten haben gezeigt, dass während einer Depression die Systeme für Botenstoffe im Gehirn aus dem Gleichgewicht kommen. Dies betrifft insbesondere die Transmitter-Systeme für die Botenstoffe „Serotonin und Noradrenalin“.
Entweder liegen die Neurotransmitter in zu geringer Konzentration vor, oder die Empfindlichkeiten der Rezeptoren (diese wirken an den Botenstoffen) ist dauerhaft verändert. An dieser Stelle setzt dann auch eine Behandlung mit antidepressiven Medikamenten an. Diese Medikamente sollen den Serotonin- und Noradrenalin-Stoffwechsel wieder normalisieren.
Es wurde auch mithilfe bildgebender Verfahren bei depressiven Menschen während einer Episode festgestellt, dass es eine veränderte Aktivität des so genannten limbischen Systems im Gehirn gibt.
Das limbische System, auch als stressregulierendes System bezeichnet, ist für das Empfinden und Verarbeiten von Gefühlen mitverantwortlich.
Die veränderte Aktivität bei der Verarbeitung von Gefühlen erklärt die erhöhte psychische Verletzlichkeit depressiver Menschen und warum Schicksalsschläge einer Erkrankung vorausgehen.
Auch das Stresshormon wird mit der Entstehung einer Depression in Zusammenhang gebracht.
Die Stresshormone werden in Schreck- und Gefahrensituation ausgeschüttet. Sie erhöhen kurzfristig die Anspannung und die Aufmerksamkeit. Auf diese Weise wird der Körper darauf vorbereitet, schnell und effektiv zu reagieren.
Depressive Menschen haben ein gestörtes Kontrollsystem. So ließen sich bei depressiven Patienten erhöhte Werte des Stresshormons Cortisol im Blut und im Urin nachweisen.
Auch ein veränderter Hormonhaushalt kann eine Depression auslösen. So kann zum Beispiel vorkommen, dass Frauen nach der Geburt oder in den Wechseljahren an einer Depression erkranken.
Depressionen sind nicht nur vielgestaltig; sie haben auch eine Vielzahl von Ursachen:
Um sich mit der Krankheit „Depression“ erfolgreich auseinandersetzen zu können, muss man wissen, wo man ansetzen kann. Es ist wichtig, dass man ein Konzept hat, ein Leitbild, das einem sagt, welche Maßnahmen günstig und welche ungünstig im Umgang mit der Depressionsproblematik sind.
Eine Winterdepression (auch saisonal-affektive Störung genannt) ist eine depressive Störung, die in den Herbst- und Wintermonaten (Lichtentzug) auftritt. Sie ist als Sonderform der affektiven Störungen im ICD-10 den rezidivierenden depressiven Störungen zugeordnet.
In Deutschland leiden zirka 800 Tausend Menschen an dieser Depression. Sie macht sich vor allem bemerkbar durch:
Eine Winter-Depression wird oft im Frühjahr von einer leichten Hochstimmung abgelöst.
Auslöser für eine Winterdepression ist die verkürzte Sonneneinstrahlung (Mangel an natürlichem Tageslicht).
Durch den Lichtmangel in der dunklen Jahreszeit werden bestimmte biochemische Veränderungen im Gehirn ausgelöst. Diese kann mit verantwortlich sein.
Das Licht wirkt auf die Produktion des körpereigenen Hormons Melatonin, das unter anderem den Schlaf- und Wachrhythmus des Körpers beeinflusst.
Melatonin ist ein Hormon, das von den Pinealozyten in der Zirbeldrüse (Epiphyse), einem Teil des Zwischenhirns, aus Serotonin produziert wird und den Tag/Nacht-Rhythmus des menschlichen Körpers steuert.
Während der dunkleren Jahreshälfte wird im Körper vermehrt Melatonin gebildet. Das führt dazu, dass manche Menschen sich zunehmend schlapp und schläfrig fühlen. Dies wurde aber eindeutig noch NICHT belegt.
Es ist für einen Laien nicht einfach, zu erkennen, ob man an einer „saisonal-affektive Störung“ leidet oder ob es sich nur um eine Verstimmung handelt.
Handelt es sich um einen Stimmungstief, besteht erst mal kein Grund zur Sorge. Es ist dennoch sinnvoll, rechtzeitig zu wissen, ob eventuell eine Neigung zu Depressionen besteht.
Zur Behandlung einer Herbst- beziehungsweise Winterdepression wird häufig eine Lichttherapie eingesetzt.
Eine Lichttherapie ist ein von der wissenschaftlichen Medizin anerkanntes Verfahren zur Behandlung verschiedener Erkrankungen.
Bei der Lichttherapie setzt sich der Patient täglich für zirka 30 Minuten vor eine sehr helle Lampe, die speziell für diese Erkrankung entwickelt wurde.
Indem man mit sehr hellen Lichtquellen (zirka 10.000 Lux) diesen Lichtmangel ausgleicht, versucht man ein Abklingen der depressiven Symptome zu erreichen. Dabei ersetzt man das fehlendende Tageslicht in der Regel morgens durch künstliches Tageslicht, welches eine deutlich höhere Intensität hat als die normale Zimmerbeleuchtung.
Sich vor seine Schreibtischlampe zu setzen nutzt überhaupt nichts. Die Lichtleistung, die mit herkömmlichen Lampen erreicht wird, ist viel zu niedrig.
Eine Lichttherapie wirkt auch bei anderen Erkrankungen wie zum Beispiel bei Depressionen, die nicht nur saisonal auftauchen. Es wurde auch berichtet, dass sie bei saisonalen Panikstörungen, Zwangsstörungen und Bulimie helfen kann.