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Schöne Aussicht |
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Grün & fair: für ökologische oder faire Aspekte |
(*) | Kostenpflichtige Telefonnummer |
€ € € | über 250 Euro |
€ € | 150 – 250 Euro |
€ | bis 150 Euro |
Die Preise gelten für eine Übernachtung von zwei Personen im DZ in der Hauptsaison (Juli/ Aug.)
€ € € | über 22 Euro |
€ € | 15 – 22 Euro |
€ | bis 15 Euro |
Die Preise gelten für ein Essen ohne Getränke bzw. für ein typisches Tagesmenü
zu den Erlebnistouren zeigt, wo’s langgeht: inklusive Tourenverlauf und Offline-Karte
© huber-images: R. Schmid
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http://go.marcopolo.de/ibi
© mauritius images/Alamy
© Laif: T. Rabsch
Tauchen Sie ein in eine der ältesten Städte Europas: Eivissas Altstadt ist Unesco-Weltkulturerbe zur Karte (siehe auch >>) (siehe auch >>1)
Entdecken, staunen, sehen und gesehen werden – rund um die Hafenmeilen von Eivissa zur Karte (siehe auch >>) (siehe auch >>1)
Ob als Warmup oder Hauptact: Hier erleben Sie die besten DJs open air. Punkt 24 Uhr ist die Megaparty vorbei (Foto) zur Karte (siehe auch >>) (siehe auch >>1)
Sonne, Sand und nackte Tatsachen – hier können Sie die Seele baumeln und die Hüllen fallen lassen zur Karte (siehe auch >>) (siehe auch >>1)
Geschützte Traumbucht mit einem der angesagtesten Beachclubs der Insel zur Karte
Paradeblick auf die „Dracheninseln“ Es Vedranell und Es Vedrà – eine Postkartenansicht der Pityusen (Foto) zur Karte
Der Berg ruft – hinauf auf Ibizas höchste Erhebung. Das 360-Grad-Panorama ist fantastisch! zur Karte (siehe auch >>)
Markig, kantig und nach eigenen Regeln: das unbestritten legendärste Fisch-restaurant der Insel in der Cala Mastella zur Karte
Parade-Hippiemarkt bei Sant Carles, der trotz Kommerzialisierung auf die Bucket List gehört zur Karte
Wenn die Hippies trommelnd den Sonnenuntergang vor dem Finger Gottes zelebrieren, kommt Ibiza-Feeling pur auf! zur Karte
Der charmanteste Hippiemarkt der Insel steigt sonntags in den Gassen dieses Bergdorfs zur Karte (siehe auch >>)
Weite Dünen, fein und weiß der Sand, knalltürkis und tief-dunkelblau das Wasser, cool die Beachbars: Der längste Strand der Pityusen ist Formenteras heimliche Nummer 1 zur Karte
Jules Verne setzte der Hochebene ein literarisches Denkmal. Am Leuchtturm ist Endstation in Formenteras Osten zur Karte
Formenteras Vorzeigestrand wird regelmäßig zu den schönsten Stränden der Welt gezählt zur Karte
Ein Leuchtturm, ein alter Wehrturm, eine Hippiehöhle: Es gibt keinen genialeren Platz für den Sonnenuntergang auf Formentera! zur Karte
© Schapowalow: J. Foulkes
Von allen Insider-Tipps finden Sie hier die 15 besten
© M. Brunnthaler
Den Tag begrüßen: Im exklusiven Amante Beach Club gibt es eine morgendliche Yoga-Session mit anschließendem Frühstück zum günstigen Paketpreis
Einer der feinsten Sandstrände im Osten ist die bei den Einheimischen beliebte Platja Aigües Blanques mit einer sehr lässigen Beachbar
In Eivissa dient ein altes Bollwerk, der Baluard de Sant Pere, als gelegentlicher Schauplatz für Kulturvents und Open-Air-Kinoabende
Ein paar Tische im Sand, ein großes Sonnensegel und frischer Fisch vom Grill: Das Chiringuito Xuclar in einer kleinen Bucht bei Portinatx ist noch ein echter Geheimtipp
In dem für seine typischen Fischgerichte bekannten Chiringuito Sa Caleta in der gleichnamigen Bucht wurde der hochprozentige Café Caleta erfunden, den die Fischer im Morgengrauen zu sich nahmen
Die terrassenförmig angelegte Poollandschaft des Luxushotels La Hacienda Na Xamena können Day-Spa-Gäste zusammen mit einem Dinner genießen. Einen der schönsten Sonnenuntergänge gibt’s gratis dazu
Der Jockey Club ist einer der angesagtesten Beachclubs der Insel.Unaufgeregt kann man hier an der Platja de ses Salines mit einem Frühstück in den Tag starten (Foto) – und sich dann gleich den besten Platz am Strand sichern
Sa Capella heißt eine alte Kirche bei Sant Antoni, die in ein stilvolles Restaurant verwandelt wurde. Hier kann man wahrhaft göttlich speisen
Die geschützte Cala Gracioneta nahe Sant Antoni mit ihrem kleinen Sandstrand, dem türkisfarbenen Wasser und dem unaufgeregten Beachrestaurant bietet Ibiza-Feeling pur en miniature
Die Paellakneipe Las Puertas del Cielo thront mit Blick auf die namensgebende Himmelspforte, eine Felseninsel mit Steintor, spektakulär auf einer Klippe
Wer von Es Pujols zum Traumstrand Platja de Llevant zu Fuß geht, kommt an Dünen, Bootsschuppen und der Strandkneipe Kiosko Levante vorbei
Der Sonnenuntergang im Restaurant La Torre am felsigen Cap Negret nördlich von Sant Antoni ist legendär und eine echte Alternative zum Café del Mar
Die Inselküsten vom Wasser aus erkunden und versteckte Buchten und Strände entdecken – das geht am besten im Seekayak
Dünen, Holzstege, weißer Sand, kristallklares Wasser: Die „Strändchen“ Ses Platgetes stehen den bekannten Strandgrößen Formenteras in nichts nach
Das vielleicht spektakulärste Fotomotiv der Insel erwartet Sie in der Cala d’Albarca: die Puente de Piedra, eine über 5 Mio. Jahre alte, natürliche Felsbrücke, 28 m über dem Meeresspiegel (Foto)
© M. Brunnthaler
Neues entdecken und den Geldbeutel schonen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Für sein Wohn- und Arbeitshaus wählte der Münchner Architekt und Maler Erwin Broner 1959 ein Plätzchen über den Klippen von Eivissas Viertel Sa Penya – mit spektakulärem Ausblick. Heute ist die Casa Broner ein Stück Geschichte, der Eintritt ist frei
Wenn Gaukler, Rittersleut’ und Händler in der ersten Maihälfte Eivissas Altstadt bevölkern, kann das nur eines bedeuten: Es ist wieder Mittelalterfest in Dalt Vila, und dann gibt es ganz umsonst viel zu schauen und zu bestaunen
Auch wenn immer mehr Anbieter geführte Touren auf den mit 475 m höchsten Berg Ibizas anbieten – der Sa Talaia ist nicht das Matterhorn! Den schönen Aussichtshügel können Sie getrost auf eigene Faust und somit ganz umsonst besteigen
Wo Nina Hagen 1987 einen minderjährigen Punkrocker heiratete, gibt es einen der schönsten Sonnenuntergänge Ibizas. Am Wochenende wird das Naturspektakel in der Cala de Benirràs von trommelnden Hippies untermalt
In der entlegenen Hügelwelt des Nordostens zog es in vorchristlicher Zeit die Punier in ein kleines Sanktuarium in einer Tropfsteinhöhle: Es Cuieram. Folgen Sie den Spuren der frühen Inselbewohner in diese Kult- und Ausgrabungsstätte. Der Zutritt ist kostenlos
Was wäre Ibiza ohne seine Hippiemärkte! Mittwochs an der Punta Arabí von Es Canar und samstags beim Las Dalias in Sant Carles gibt’s viel zu schauen – auch wenn Sie gar nichts kaufen wollen
Das erleben Sie nur hier
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Typisch Ibiza – und natürlich auch typisch Formentera – sind die zahllosen Strände, die sich rund um die Inseln legen. Die Platja de ses Salines nahe Eivissa hat alle Zutaten: feiner Sand, flacher Einstieg ins Wasser, angesagte Beach Clubs, Party-Life, landeinwärts begrenzt von einem schattigen Piniengürtel
Der hart umkämpfte Mittelmeerraum verlangte einst nach bestens bewachten Wehranlagen. Was früher die Feinde abschrecken sollte, zieht heute Besucher magisch an: Eivissas Altstadt Dalt Vila mit ihren dicken Mauern und Bollwerken ist eine der besterhaltenen Festungsanlagen Europas und Unesco-Weltkulturerbe
Was wären die Trauminseln ohne ihre chiringuitos, die typischen Strandkneipen, wo man so wunderbar lässig abhängen kann? Eine besonders authentische Beachbar an einem weniger bekannten Traumstrand ist das Chiringuito Saona in Formenteras Cala Saona
Wo gibt’s denn nun den schönsten Sonnenuntergang Ibizas und Formenteras? Auf den Inseln bewerben sich gleich mehrere legendäre Plätze um diese Auszeichnung. Der bekannteste Spot auf Ibiza ist das Café del Mar am Sunset Strip von Sant Antoni
In Ibizas Clublegende legen die besten DJs der Welt auf, 3000 Partywütige feiern jede Nacht bis in die frühen Morgenstunden. Das 1973 eröffnete Pacha hat als einzige Megadiskothek auch im Winter zumindest am Wochenende geöffnet
Die besten bocadillos der Insel kann man ganz unaufgeregt in der Bar Costa in Santa Gertrudis genießen. Die mit spanischem Schinken und Käse belegten Brötchen isst man hier an winzigen Tischen vor dem Lokal zwischen Einheimischen und Zweitwohnsitzbesitzern
Aktivitäten, die Laune machen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Der vielleicht abgefahrenste Laden der Insel: Im Sluiz bei Santa Gertrudis gibt’s auf 6000 m2 Fläche unter Dach hippe, schicke, skurrile, witzige Mitbringsel, Klamotten, Accessoires, Geschirr, Möbel und Home-Deko sowie eine Snackbar
Einst ein berüchtigtes Schmugglerquartier, heute leuchten hier Tropfsteine in künstlichem Lichterglanz: Ein Streifzug durch die Cova de Can Marçà bei Port de Sant Miquel macht Regen vergessen
In Eivissa überrascht das Museum für Zeitgenössische Kunst (Museu d'Art Contemporani) mit seiner kleinen Sammlung internationaler Künstler, der modernen Architektur und den archäologischen Funden in der Tiefe
Was kümmert’s Partygänger, wenn der Himmel seine Schleusen öffnet? In Sant Rafel finden sie gleich doppelt Unterschlupf: in den Diskos Amnesia und Privilege. Sollte es nach der Sperrstunde immer noch regnen, muss man ohnehin im Hotelbett ausruhen
Auf zur Weinprobe! Die Bodega Sa Cova bei Sant Mateu d’Albarca ist eines von wenigen Weingütern auf Ibiza. Eine Rarität also und ein echter Familienbetrieb mit ehrlichen Tropfen, die Sie hier direkt an der Quelle verkosten (und kaufen) können
Untergebracht im Landhaus Can Ros, macht das Museu d'Etnografia auf dem Kirchhügel von Santa Eulària kurzweilig mit Sitten, Gebräuchen und Landleben des alten Ibiza vertraut
Durchatmen, genießen und verwöhnen lassen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Ein Traum vom ruralen Ibiza: Das exklusive Landhotel Cas Gasi mit kleinem Spa, zwei Pools und eigener Ökofarm auf einem 35 000 m2 großen Gelände in der Mitte der Insel sorgt für totale Entschleunigung
Wenn sich das letzte Licht des Tages auf das Mittelmeer legt und die Sonne langsam hinter den Hügeln Ibizas versinkt, dann wird das Cap d'es Falcó am Experimental Beach zum magischen Ort – einfach nur zum Genießen!
Der dem Ibiza Gran Hotel am Zentrumsrand von Eivissa angeschlossene Spa steht auch jenen offen, die nicht im Hotel logieren – eine Luxusinvestition ins eigene Wohlbefinden
Den Sonnenuntergang stilvoll genießen: Zum entspannten Tafeln trifft man sich auf Formentera gerne im Beso Beach an der Platja Es Cavall d’en Borrás. Wer will, wiegt den Körper zu relaxten Klängen am schönen Sandstrand
Runter kommen und zu sich finden – das geht am besten bei einer Yoga-Session zwischen Orangen- und Olivenbäumen im Landhotel Atzaró! Den Nachschlag für die Rundum-Entspannung gibt’s dann im schönen Spabereich
In der Cala d’Hort an Ibizas Westküste magnetisiert der Ausblick auf die beiden sagenumwobenen „Dracheninseln“ Es Vedrà und Es Vedranell – diesen Kraftplatz und das unvergleichliche Panorama können Sie mit einer leckeren Paella und einem Gläschen Rotwein im Restaurant El Carmen auf sich wirken lassen
Entdecken Sie Ibiza & Formentera!
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Cala Salada, Ibiza
Party-Insel, Hippie-Insel, Insel der Schönen und Reichen – Ibiza steckt voller Klischees. Und Ibiza erfüllt sie alle! Aber Ibiza ist noch viel mehr. Ibiza ist vielleicht die bunteste, vielfältigste, kosmopolitischste Insel Europas. Müsste man Ibiza mit einem Wort charakterisieren, die kleine Baleareninsel auf einen einzigen Aspekt reduzieren – Toleranz wäre die Essenz. „Jeder kann machen, was er will – so lange er andere tun lässt, was sie wollen“, lautet ein ungeschriebenes Gesetz auf Ibiza.
Es gibt wohl kaum einen anderen Ort, an dem Menschen mit derart unterschiedlichen Lebenslinien und -plänen, Erwartungen und Backgrounds – auch finanziellen – zusammentreffen. Alle mit dem gemeinsamen Ziel, eine gute Zeit zu verbringen. Und das gelingt den partywütigen Teenagern genauso wie der Familie mit kleinen Kindern, dem verliebten Pärchen kurz vor der Hochzeit (sei es die erste, zweite oder Goldene), der Gruppe junger BWLer, den Freundinnen, dem Superreichen mit seiner Yacht oder den Aussteigern und Lebenskünstlern. Ibiza ist die perfekte Insel für jedes Alter und alle, die mehr von einem Sonnenziel erwarten als All Inclusive. Apropos. Eines ist Ibiza schon lange nicht mehr: preiswert. Ibiza ist teuer – insbesondere in der Hauptsaison. Aber im Juli und August sollte die Insel ohnehin meiden, wer nicht bewusst kommen will, wenn Ibiza regelrecht brennt. Dann ist es inzwischen einfach zu voll, sowohl auf den Straßen als auch an den Stränden. Die schönsten Sonnenmonate sind für viele der Juni und der September, wenn es angenehm warm ist und sich der Ansturm im Rahmen hält.
Einen besonderen Reiz versprühen (meist von Mai bis Oktober) die Hippiemärkte: Kleider und Tücher, Ketten, Diademe, Ringe, Armbänder und Nippes aller Art wechseln unter Sonnensegeln den Besitzer. Zwischen den Ständen schlendern gelassene Menschen hindurch, irgendwo erklingt Livemusik. Hippiemärkte wie der von Las Dalias bei Sant Carles machen die Aura des legendären Ibiza greifbar, die Aura der Blumenkinder, die in den Sechziger- und Siebzigerjahren kamen. In ihrem Sog strömte die internationale Feriengemeinde nach und ließ die Mittelmeerinsel zum Inbegriff von Sun & Fun aufsteigen, von ungezügeltem Drogen- und Alkoholkonsum, Rock ’n’ Roll und freier Liebe. Die im Winter wie jungfräulich daliegenden Straßen und Plätze verwandeln sich zur wärmsten Jahreszeit in heiße Adern voll Leben: in Schaubühnen und Laufstege, in Anmachmeilen, Tummelbecken von gelifteten Jetsettern, ergrauten Althippies und amüsierlustigem Jungvolk. Hier geizt man weder mit Reizen, noch spart man an extravaganten Outfits. Man vergnügt sich in Beach- und Cocktailbars, trifft sich nach den relaxenden Stunden am Strand zum Sundownern, tanzt in Szenetreffs und Megadiskos bis zum Umfallen. Wer hierher kommt, weiß, was er will und sucht – besinnliche Ruhe ganz bestimmt nicht. Oder doch? Denn tatsächlich gibt es auch das „andere“, das beschauliche, das unerwartete Ibiza, das einen Besuch zu jeder Jahreszeit lohnt und das mit seinem Zauber aus Farben, Licht und Gerüchen schon zu Beginn des 20. Jhs. Künstler und Intellektuelle aus ganz Europa in seinen Bann zog. Während im Sommer mancherorts die wildesten Partys toben, genießt man abseits der vibrierenden Epizentren die Ruhe und die Natur. Und das selbst während der Saison – eine faszinierende Parallelwelt! An den Stränden nutzen die Fischer ihre Bootsschuppen wie seit Generationen, zwischen kupferroten Feldern grasen Schafe. Frei von wummernden Bässen führen Bike- und Wanderwege durch abgeschiedene Wacholderhaine und Pinienwälder, Berge und Buchten laden zu Entdeckungen ein. Von der Seeseite bieten sich einem vom Kajak oder vom SUP-Board aus ganz andere Ansichten.
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Jung, hip, sexy – ein Image, das Ibiza gerne kultiviert
Ibiza und Formentera bilden ein faszinierendes Inseldoppel, das vor Spaniens Festlandsküste im Mittelmeer liegt, zu den Balearen gehört und unter dem Begriff Pityusen firmiert. Schon Karthager, Römer und Mauren fühlten sich hier wohl, während sich die wahre Weltgeschichte woanders abspielte. Aus frühzeitlichen Epochen haben sich Grabhöhlen erhalten, die Wachtürme an den Küsten legen Zeugnis von den stets befürchteten Piratenattacken zwischen dem 16. und 18. Jh. ab. Auch viele Kirchen haben Wehrcharakter – häufig verschanzte man sich im Gotteshaus und wehrte Angriffe der Türken unter dem Zeichen des Kreuzes ab. Der steten Furcht vor Übergriffen ist die eindrucksvolle Silhouette von Eivissa zu verdanken, der stark befestigten Hauptstadt Ibizas. Das historische Hügelviertel Dalt Vila mit seinen gewaltigen Mauerverbünden und Bollwerken zählt zum Weltkulturerbe der Unesco – und das erfüllt die Insulaner mit Stolz! Wie viele unter den heutigen Ibicencos rein ibizenkisches Blut in den Adern haben, lässt sich kaum ermessen. Offiziell beziffert man die Einwohnerzahl der Inseln auf 154 000, wovon 12 000 auf Formentera entfallen. Längst haben viele Auswärtige auf den Inseln eine neue Heimat gefunden, darunter viele residentes, wie die Zugereisten hier genannt werden.
Auf den Pityusen bleibt alles in überschaubarem Rahmen. Ibiza bringt es auf 572 km2, Formentera misst gerade einmal 82 km2. Autobahnen sucht man auf beiden Inseln vergebens. Formentera hat – kurios, aber wahr – nicht einmal Ampeln! Ibiza und Formentera liegen in Sichtweite voneinander, zwischen den Inseln herrscht reger Fährverkehr. Strände gibt es ohne Ende, allein auf Ibizas Karten sind über 60 verzeichnet. Das wohltemperierte Wasser glänzt tiefblau bis türkis, in den Buchten ankern Yachten, aus den Strandbars strömen betörende Düfte, die Appetit machen. Für Kontraste sorgen Täler im Inland und eine vielfältige mediterrane Pflanzenwelt mit Lavendel, Thymian, Pinien, Wildkräutern, Kakteen, Agaven. Weingärten, Feigen- und Johannisbrotbäume, Mandel- und Orangenhaine fügen sich harmonisch ins Bild. Sieht man einmal von den „Großstädten“ Eivissa, Sant Antoni und Santa Eulària ab, fällt die verstreute Besiedlung auf. Als stille Wahrzeichen sind die kalkweißen Häuser allgegenwärtig, Siedlungen wie Santa Agnès de Corona und Sant Mateu d’Albarca pflegen ihr Dorfidyll.
Der Natur wird auf Ibiza und Formentera ein besonderer Stellenwert zugemessen, weite Gebiete stehen unter Schutz. So wie die alten Salinen oder die noch älteren Seegraswiesen vor den Küsten. Am höchsten hinaus geht es auf Ibizas Sa Talaia, einen bewaldeten Berg von 475 m Höhe mit genialem Blick über die umliegenden Hügel und das Meer. Formentera hingegen zeigt sich von flacherer Gestalt. Im Norden schieben sich die Strände bis an das vorgelagerte Eiland Espalmador heran, im Osten erreicht das Hochplateau La Mola um den Berg Sa Talaiassa bescheidene 192 m. Zum Glück steht nicht alles im Zeichen des Fremdenverkehrs, der den Inseln inzwischen mit über 2,3 Mio. Touristen im Jahr den Stempel aufdrückt und die mit Abstand wichtigste Einnahmequelle bildet; bei den Übernachtungen hatten Briten und (Festlands-)Spanier zuletzt die Nase vorn, gefolgt von Italienern und Deutschen. Bettenburgen gibt es nur punktuell, und Unternehmungslustige entdecken noch erstaunlich unbeleckte Dörfer. Hier begegnet man noch den Alten, die durch die Gassen schlurfen, sich zum Palaver auf dem Platz treffen. Und das erfolgt meist auf català, versteht sich, der hier verbreiteten katalanischen Sprache. Ansonsten spricht jeder auch Spanisch. Als Gast kommt man aber auch mit Englisch ganz gut durch. Auch auf kulinarischem Gebiet lauern keine großen Tücken: Der einheimischen Küche können Sie bedenkenlos vertrauen. Zu den Spezialitäten zählt arròs amb peix, der typische Fischreis. Dazu empfiehlt sich ein ibizenkischer Wein: vollmundig, körperreich, ein ehrlicher Tropfen. Und dann geht’s mit frischen Kräften auf zu neuen Entdeckungen!
© picture-alliance/ZB: J. Kalaene
Partyimage hin oder her – auch das ländliche Ibiza gibt es noch
Für Ibiza ist eine Siedlung im Inselosten nachgewiesen
An der Stelle des heutigen Eivissa gründen Karthager ihre erste Siedlung
Römische Herrschaft auf den Inseln
Die Mauren breiten sich auf den Pityusen aus
Eroberung der Inseln durch die Katalanen
Neue Anlage des Befestigungsrings von Eivissa
Ständige Bedrohungen durch Piraterie, geringe Besiedlung
Spanischer Bürgerkrieg; nach der Niederlage der Republikaner folgen Jahrzehnte der Diktatur unter General Francisco Franco
Auf Ibiza wird der Flughafen eröffnet
Beginn der Hippiekultur und des Massentourismus auf den Inseln
Nach Francos Tod wird Juan Carlos I. zum König proklamiert
Die Unesco ernennt die Altstadt von Eivissa zum Weltkulturerbe
Skandalmonarch Juan Carlos I. tritt ab, sein Sohn wird als Felipe VI. zum neuen König vereidigt
Die Arbeitslosigkeit liegt landesweit bei 25 Prozent; auf den Pityusen bleibt der Tourismus die große Konstante in der anhaltenden Wirtschaftskrise
Die Inselgemeinden einigen sich auf eine Sperrstunde. Beachclubs müssen um 24, Bars um 5 und Diskos um 6.30 Uhr schließen
Auf Ibiza und Formentera gibt es viel Neues zu entdecken. Das Spannendste auf diesen Seiten
Man braucht keine Yacht, um mit dem Schiff an den Beach zu fahren: Immer mehr Strände werden von Wassertaxis (ab 6 Euro) angefahren, die immer beliebter werden. So spart man sich neben Stau und Parkplatzsuche gleich ganz den Mietwagen. Von Sant Antoni geht’s z. B. an die Cala Bassa oder die Cala Comte, von Portinatx nach Benirràs und von Santa Eulària an die Cala Llonga oder auch nach Eivissa. Routen und Fahrpläne unter www.ibizaholidays.com/ferries.asp.
„Kunst unterm Vollmond“ (Luna llena de arte) lautet das Motto, unter dem der Art Club Ibiza an vier Sonntagabendterminen im Sommer eine Open-air-Kunstmesse auf dem Kirchplatz in Santa Gertrudis veranstaltet; Termine unter www.art-club-ibiza.com. Im Amante Beach Club nahe Cala Llonga kann man Filmklassiker im Kino unter den Sternen genießen. Eine der neuesten Kulturadressen ist das Centro Cultural in Jesús, wo schon die Oper „Carmen“ aufgeführt wurde.
Wer es sich leisten kann, steigt auf Ibiza in einem luxuriösen Landhotel ab. Während „Agriturismo“ in Italien preisgünstiger Urlaub auf dem Bauernhof ist, zählen die boomenden „Agroturismo“-Hotels auf Ibiza zu den teuersten und exklusivsten der Insel. Eine angeschlossene Landwirtschaft ist dennoch eines der Kriterien der exklusiven Hideaways, die u.a mit Wellnessbereichen jeglichen Komfort bieten. Besonders empfehlenswert sind das Cas Gasi oder das Atzaró.
Was haben Açai, Goji-Beeren, Bulletproof Coffee und Matcha Tee gemeinsam? Alles super gesund, alles super angesagt – und alles von Lana Love in den letzten 15 Jahren nach Ibiza geholt! Und die Liste ist nur ein Auszug. Auf Ibiza hat die Vorreiterin in Sachen Healthy- und Superfood mit ihrem Passion Café (www.passion-ibiza.com) gesundes Essen salonfähig gemacht. Daraus ist ein globaler Lifestyle-Trend geworden. Heute betreibt Lana sechs Passion Cafés (Foto) in Santa Eulària, Sant Josep, Platja d’en Bossa und Eivissa (3x). Und auf Ibiza findet man mittlerweile nahezu überall eine „healthy kitchen“. In Sant Antoni bei Raw to go (Carrer del General Balanzat 16) zum Beispiel. Und natürlich in den angesagten Beach Clubs der Insel.