Vadim Tschenze: Die russische Kräuter-Heilkunde

Vadim Tschenze

Die russische
Kräuter-Heilkunde

Aquamarin Verlag

Weiterhin möchte ich Sie darum bitten, bei Krankheit oder Beschwerden ungewisser Herkunft jegliche Selbstmedikation zu unterlassen und unbedingt einen Arzt aufzusuchen, damit dieser eine Diagnose stellen kann!

1. eBook Auflage 2020

© Aquamarin Verlag GmbH

Voglherd 1

85567 Grafing

www.aquamarin-verlag.de

Umschlaggestaltung: Annette Wagner unter Verwendung von

©Prudencio Alvarez / 123RF.COM und kräuter © Team 5 #33195055 / Foltolia.com

ISBN 978-3-96861-214-0

Das Werk, einschließlich aller Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Microverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Alle Rechte vorbehalten.

Inhalt

Vorwort

Kräuterkunde

Tees und Öle sind unsere Freunde

Regeln der Freundschaft

Kräuter vorbereiten, sammeln und aufbewahren

Kräutertees

Kräuter von A bis Z

Ackerschachtelhalm

Ackerstiefmütterchen

Ahorn

Alant

Aloe

Alraune

Ampfer

Ananas

Angelikawurzel

Anis

Arganbaum

Arnika

Augentrost

Bärlauch

Baldrian

Banane

Baobab

Basilikum

Bärentraube

Bärlappkraut

Beifuß

Beinwell

Bertramwurzel

Biberwurz

Birke

Blutwurz

Bockshornklee

Bohnenkraut

Borretsch

Brennnessel

Brombeere

Brunnenkresse

Buchweizenkraut

Calendula

Chininbaum

Cistrosenkraut

Citronellgras

Currykraut und gelbes Katzenpfötchen

Curcuma

Damiankraut

Datteln

Dill

Distel, Mariendistel

Dostenkraut

Eberesche

Eberwurz

Echinacea

Efeu

Ehrenpreis

Eibisch

Eisenkraut

Eiche

Engelwurz

Erdbeere, Walderdbeere

Estragon

Eucalyptus

Farnkraut

Fenchel

Fingerhut, roter

Flohsamen

Frauenmantelkraut

Galgantwurzel

Gänseblümchen

Ginkgo

Ginseng

Gartenkresse

Goldbart

Goldmelisse

Goldrute, gemeine

Gottesgnadenkraut

Guarana

Gundelrebe

Hafer und Haferstroh

Hagebutte

Hamamelis

Harnkraut

Haselnuss

Heidelbeere

Herzgespann

Heublume

Hibiskus

Himbeere

Holunder, roter

Hopfen

Huflattich

Ingwer

Johannisbeere, rot/schwarz

Johanniskraut

Kalmus

Kamille, echte

Kapuzinerkresse

Kartoffel

Kastanie

Kava-Kava

Kerbel

Kigelia oder Leberwurstbaum

Klette, große

Knoblauch

Königskerze

Koriander

Kresse

Kümmel/Kreuzkümmel

Kurkuma

Labkraut

Lavendel

Leinsamen

Lemongras, Zitronengras

Liebstöckelkraut

Lilie

Linde

Löffelkraut

Lorbeer

Löwenzahn

Mädesüß

Maggikraut

Mango

Maisbart

Malve

Männertreu

Mariendistelkraut

Meerrettich

Meisterwurz

Melisse

Minze

Mistelkraut

Mohn

Mönchspfeffer

Nachtkerze

Nelke

Nikuk

Nonibaum

Odermennig

Olive

Oregano

Passionsblumenkraut

Petersilie

Pfefferminze

Preiselbeere

Primelwurzel

Quecke

Quendel

Raute

Ringelblume

Rizinus

Rosmarin

Rotklee

Sabal

Salbei

Sanddorn

Sauerampfer

Sauerkirsche

Sauerkraut/Weißkohl

Schachtelhalm

Schafgarbe

Schlüsselblume

Schnittlauch

Schöllkraut

Schwarzkümmel

Seifenwurz

Sellerie

Senf

Sesam

Silbermantel

Sonnenblume

Spargel

Spirulina

Spitzwegerich

Stachelbeere

Stechpalme

Stiefmütterchenkraut

Süßholzwurzel

Taubnessel, rote/weiße

Tausendgüldenkraut

Teufelskralle

Thymian

Tomate

Topinamburknolle

Tulsikraut

Ulme

Veilchen

Venushaar

Verbena (Verbene)

Vergissmeinnicht

Vogelknöterich

Wacholder

Waldmeister

Walnuss (Blätter)

Wegwartenkraut

Weide

Weißdorn

Wermutkraut

Ysop

Zaubernussstrauch

Zeder

Zichorienwurzel

Zimt

Zinnkraut

Zitrone

Zistrosenkraut

Zitronenmelisse

Anhang

Erfahrungsberichte

Alphabetisches Verzeichnis der Kräuter in Deutsch

Alphabetisches Verzeichnis der Kräuter in Latein

Kontaktanschriften

Danksagung

Ich danke allen, die mir bei der Erstellung
dieses Buches von Anbeginn zur Seite standen.

Mein besonderer Dank gilt
meiner Großmutter Walja
und dem Aquamarin Verlag.

Vadim Tschenze

Vorwort

Meine Kräuterkunde bekam ich schon als Kind von meiner Großmutter Baba Walja in die Wiege gelegt. Meine Großmutter war in Russland eine bekannte Heilerin und Kräuterfrau. Sie sagte: „Pflanzen können sprechen und heilen. Sie haben eine eigene Seele.“ Es ging dabei nicht um die verschiedenen Inhaltsstoffe der Pflanzen, sondern um ihre Energie und Lebensessenz, ihre „energetische Kraft“. Pflanzen können tatsächlich sprechen und mit unserer Seele kommunizieren. Warum sonst lieben wir sie und kultivieren sie in unseren Häusern? Großmutter Walja beschäftigte sich Jahrzehnte mit der Heilung und Kräuterkunde. Kaum jemand wusste über unsere Heilpflanzen so viel zu erzählen wie Baba Walja. Sie konnte sich mit den Seelen der Pflanzen intuitiv verbinden und sie fühlen. Sie war ihr Freund und Anwender. Ihr gesammeltes Wissen über Pflanzen und alte Rezepte finden Sie in diesem Buch. Viele Kräuter verwende ich regelmäßig in meinem Alltag, und als ich gefragt wurde, habe ich mich entschlossen, diese alte Weisheit hier neu zu beschreiben.

Vadim Tschenze

„Auch gegen Ihr Leiden ist ein Kraut gewachsen!“

Kräuterkunde

Fit und leistungsfähig, ewig jung und entspannt zu sein – das ist das moderne Wunschbild von Vielen. Und es ist kein Märchen. Haben Sie manchmal Zweifel an diesem Idealbild? Dann sollten Sie Ihr Leben neu in die Hand nehmen und mit Pflanzen arbeiten.

Es geht darum, bewusst zu leben und zu handeln. Finden Sie wieder zum Ursprung, zu Mutter Natur zurück. Finden Sie heraus, was Ihnen persönlich gut tut. Wenn Sie Ihren eigenen Bedürfnissen folgen, haben Sie die beste Möglichkeit, gesund zu bleiben (zu werden), jünger auszusehen und gut gelaunt zu sein.

Wie hoch ist unsere natürliche Lebenserwartung? Der Mensch kann uralt werden! Eine gesunde Lebensführung macht es möglich. Wir haben sehr viel Spielraum, um unser Wohlergehen durch Bewegung, bewusste Ernährung und Kräuter zu beeinflussen. Mit Kräutern kann Ihnen geholfen werden, zu innerer Balance und zu einem gesunden Wohlgefühl zu gelangen.

In diesem Buch finden Sie mehr als zweihundert der wirksamsten Kräuter, die auch heute noch von Schamanen in der ganzen Welt benutzt werden. Diese Pflanzen verwendeten schon unsere Urahnen. Nahrung ist die beste Medizin, und Kräuter sind ein Nahrungsmittel. Dessen waren sich unsere Vorfahren schon vor mehreren tausend Jahren bewusst. Der Anfang der Kräuterkunde verliert sich im Dunkel der Zeiten. Schon die frühen Menschen verwendeten instinktiv Pflanzen gegen Schmerzen und Wunden. Die ersten Zeugnisse über Heilkräuter findet man in China und Ägypten. Diese werden ins dritte Jahrhundert vor der Zeitenwende datiert. Auch in Europa, besonders in den Klöstern des Mittelalters, wurden später Kräuter zur Heilung benutzt.

In unserer modernen Zeit haben die Menschen das Interesse an den Kräutern weitgehend verloren. Viele sagen einfach: „Wozu muss ich mir die Arbeit machen, ich gehe lieber zum Arzt und hole mir Tabletten.“ So unüberlegt sollte man besser nicht vorgehen. Der Griff zur „Chemie aus der Apotheke“ hat in den vergangenen Jahrzehnten viele Kräuter verdrängt, aber keine wirklich gute Alternative geboten.

Dieses Buch will einen Beitrag dazu leisten, die klassischen Heilmethoden wiederzubeleben; und ich möchte Sie daran erinnern, dass es um ein Umdenken geht. Phytotherapie, die Therapie mit Heilpflanzen, wird immer populärer, weil sie oft bessere Ergebnisse als chemische Tabletten bietet und keine oder weniger Nebenwirkungen aufweist. Auch wenn dieses Buch viele Anregungen für ein gesünderes Leben gibt, kann es bei ernsthaften gesundheitlichen Störungen nicht den Rat Ihres Arztes oder Heilpraktikers ersetzen. Kräuter-Tees und Pflanzen-Heilmittel sollten jedoch ein fester Bestandteil Ihrer Ernährung werden. Schon Paracelsus schrieb: „Gesunde Nahrung ist die beste Medizin.“

Tees und Öle sind unsere Freunde:

Regeln der Freundschaft

Kräutertees und Auszüge aus Pflanzen sind natürliche Arzneimittel, die nicht über eine sehr lange Zeit eingenommen werden sollten. Unser Körper reagiert auf die Zufuhr von Stoffen und Hormonen folgendermaßen: Er stellt die eigene Produktion dieser Stoffe irgendwann ein, weil genügend Stoffe von außen kommen. Ein paar Tassen Kräutertee am Tag sind jedoch angemessen, doch sollte man denselben Tee nicht länger als sechs Wochen einnehmen.

Einige Kräutertees werden sogar nur für drei Wochen empfohlen, während man andere wiederum bis zu sechs Wochen einnehmen kann. Danach sollte eine Pause eingelegt werden. Wenn Sie also Kräutertees mögen, dann sorgen Sie für Abwechslung.

Kräuter vorbereiten, sammeln und aufbewahren

Sammeln Sie selbst Kräuter in der Natur, oder haben Sie einen Garten, wo Sie diese kultivieren? Dann sollten Sie die folgenden Ratschläge besonders beachten:

Sammeln Sie die Wurzeln bei Vollmond. Zumeist ist der Herbst eine gute Jahreszeit.

Blätter sollten Sie bei zunehmendem Mond pflücken. Diese werden gesammelt, wenn sie sich voll entfaltet haben, meistens im Sommer.

Blumen sollten bei zunehmendem Mond abgeschnitten werden. Sammeln Sie diese bei gutem Wetter an einem Vormittag.

Haben Sie Obstbäume? Früchte und Samen sollten bei Mond im Schützen oder im Löwen gepflückt werden, so bleiben sie länger erhalten.

Umpflanzen sollten Sie Ihre grünen Freunde generell bei zunehmendem Mond. Unkraut sollte bei abnehmendem Mond entfernt werden, so wächst es kaum nach.

Düngen Sie Pflanzen bei Vollmond, sie nehmen dann die Mineralien schneller auf.

Es gibt mehrere Methoden, um die Heilkräfte der Kräuter zu erhalten. Die erste Methode ist das Trocknen. Getrocknet wird meistens im Schatten. Legen Sie die von Ihnen gesammelten Kräuter auf ein Baumwolltuch, verteilen Sie sie und lassen Sie sie trocknen. Sie sollten diese Kräuter immer wieder umwenden, damit kein Schimmel entsteht.

Wenn Sie Kräuter ansetzen, verwenden Sie am besten Wodka oder einen anderen hochprozentigen Alkohol dazu. Die Kräuter werden darin eingelegt und nach zehn Tagen herausgenommen. Die Flüssigkeit wird meistens in kleinen Dosen eingenommen, je nach Kraut. Sie sollten diese in einer dunklen Flasche aufbewahren.

Die leichteste Form der Zubereitung ist jedoch die Verwendung als Tee. Man sollte Kräutertees zehn bis zwanzig Minuten lang ziehen lassen. Man kann auch einen konzentrierten Tee machen, indem eine Thermoskanne verwendet wird. Legen Sie die Kräuter in die Kanne und übergießen sie mit heißem Wasser. Nach zehn bis zwanzig Stunden ist die Flüssigkeit fertig und kann schluckweise eingenommen werden.

Auch Honig kann als Träger der Kräuterkräfte genutzt werden. Man nimmt Kräuter und fügt sie dem Honig zu. Nach dreißig bis sechzig Tagen werden die Kräuter entfernt, und der Honig kann löffelweise eingenommen werden.

Die biologisch aktiven Stoffe kann man auch mittels eines Öles erhalten. Die Kräuter werden in ein kaltgepresstes Speiseöl gelegt und man lässt sie zwanzig bis dreißig Tage ziehen.

Nun wollen wir uns den einzelnen Kräutern zuwenden. Sie werden die folgenden Informationen zu jeder Pflanze erhalten:

Lateinische Bezeichnung

Volkstümliche Bezeichnung

Traditionelle Anwendungsgebiete

Interessantes

Rezepturen und Tinkturen

Kräutertees

Schon vor fünftausend Jahren gab es weltweit eine Heilkunst, die sich mit Kräutern und Pflanzen beschäftigte. Ob in Asien, Sibirien oder in Amerika, die Kräuter-Kunde findet man überall auf der Welt. Grundlage der volkstümlichen Heilkunst ist bis heute jener ganzheitliche Ansatz, der Körper, Geist und Seele als Einheit sieht. Der Tee wurde auch damals schon getrunken, und mit der Zeit bildeten sich verschiedene Rezepturen heraus, welche die Kräuteressenz und die Kraft der Pflanzen optimal an uns weitergeben können. Heute wissen wir, dass z.B. grüner Tee gegen Bluthochdruck, Arterienverkalkung sowie Herz- und Alterskrankheiten gut ist. Er hilft gegen Gallen- und Nierensteine und sogar gegen freie Radikale, aus denen sich Krebszellen entwickeln können. Die alten Chinesen wussten das schon vor Tausenden von Jahren. Auch in Europa heilen Naturheiler und Schamanen seit Jahrhunderten mit Kräutern. Jedoch erst im 17. Jahrhundert erwachte hier das Interesse an Tees.

Auch die indische Medizin ist aus einer uralten Tradition heraus gewachsen. Der Ayurveda ist die Wissenschaft vom Leben, die auch mit Gewürzen und Kräutern arbeitet. Gewürze und Kräuter dienen in Indien als Nahrungsmittel. Inder sind der Meinung: „Wer gesund leben will, sollte sich an die Regeln der Naturmedizin und Kräuterkraft halten.“ So werden in Indien Tees und Kräuter sowie Öle, Pflanzen-Auszüge und Tinkturen verwendet.

Denken Sie auch an das Ölziehen. Man nimmt Sesamöl, Sonnenblumenöl oder ein gereinigtes Öl. Dieses Öl wird durch den Mund gesaugt, und man lässt es drei Minuten durch die Zähne kreisen, abschließend wird kräftig gegurgelt. Selbst die Reinigung des Intimbereichs wird in Indien mit Ölsalben vorgenommen. Noch ein Tipp aus Asien: Vermeiden Sie aufgewärmtes Essen. Darin sammeln sich vermehrt freie Radikale. Diese beschleunigen die Alterung des Körpers! Verwenden Sie immer verschiedene Kräuter in Salaten und Speisen. Kräuter sind Nahrungsmittel!

Meine Großmutter arbeitete bis ins hohe Alter mit Kräutern. Sie heilte ihre Mitmenschen mit Tees und Tinkturen. Sie erreichte ein stolzes Alter von über neunzig Jahren! Einige ihrer Familienmitglieder wurden sogar über hundert Jahre alt! Ich selbst nutze die Kräuterkräfte seit Jahren und werde oft gefragt, warum mein Aussehen so jung und frisch sei oder warum ich kaum krank werde. Das Geheimnis sind Kräuterbäder, Kräutersalate, Kräutertees und Tinkturen.

A


Ackerschachtelhalm


Lateinische Bezeichnung

Equisetum arvense

Volkstümliche Bezeichnung

Zinnkraut, Schachtelhalm, Fegekraut oder Katzenschwanz. In Russland nennt man das Kraut „Chwosch“. Das Kraut ist seit der Antike bekannt.

Traditionelle Anwendungsgebiete

Ackerschachtelhalm wird bei folgenden Erkrankungen angewendet: Abszess, Arteriosklerose, Blutreinigung, Durchblutungsstörungen, Entwässerung, Fettsucht, Flechte, Furunkel, Gallensteinen, Gelenkentzündung, Gicht, Haarausfall, Hautausschlag, Krampfadern, Lungenstärkung, Menstruation, Nierensteine und Nierenentzündung. Er wirkt auch gewebefestigend und milchfördernd und hat eine harntreibende Wirkung.

Interessantes

Die Pflanze ist nicht sehr bekannt. Sie wird jedoch in der Naturmedizin schon seit Jahrtausenden verwendet. Es gibt mehrere Ackerschachtelhalm-Arten, einige davon sind giftig, wie z.B. Equisetum silvaticum und pratense. Gegenanzeige: Schwangerschaft und entzündliche Nierenerkrankungen.

Rezepturen und Tinktur

Zur innerlichen Einnahme empfiehlt sich folgende Zubereitung: Nehmen Sie einen Teelöffel des getrockneten Krautes und übergießen es mit 250 ml kaltem Wasser. Lassen Sie die Flüssigkeit zehn Stunden ziehen. Trinken Sie diese Menge schluckweise, über den Tag verteilt.

Als Alternative empfiehlt sich auch ein Tee. Nehmen Sie zwei Teelöffel des getrockneten Krautes und übergießen es mit 250 ml heißem Wasser. Lassen Sie die Flüssigkeit dreißig Minuten ziehen. Trinken Sie diese Menge nach dem Essen, über den Tag verteilt.

Die Tinktur-Vorbereitung gelingt am besten mit einem starken (mind. 40%) Schnaps oder Cognac. Nehmen Sie eine Flasche (500 ml) Schnaps und legen Sie 80 g getrocknetes Kraut hinein. Lassen Sie die Tinktur dreißig Tage reifen und seihen Sie sie dann ab. Diese Tinktur können Sie auch für eine Kompresse bei Gelenkschmerzen nutzen.


Ackerstiefmütterchen


Lateinische Bezeichnung

Viola tricolor

Volkstümliche Bezeichnung

Ackerveilchen, Denkblümlein, Jesusblümchen

Traditionelle Anwendungsgebiete

Das Kraut zeigt eine gute Wirkung bei Akne, Hauterkrankungen, Gicht, Rheuma, Bronchitis und Husten. Veilchen wirken harntreibend und schleimlösend. Besonders zu empfehlen sind Umschläge bei Kinder-Hauterkrankungen, bei Ekzemen und Neurodermitis sowie bei Zahnfleischentzündungen.

Interessantes

Schon in Griechenland war das dreifarbige (tricolor = dreifarbig) Veilchen bekannt. Es wurde sogar als Zeichen der Stadt Athen angesehen und „Blume des Jupiter“ benannt. In Russland wird diese Veilchenart „Annas Augen“ oder auch „Ivan-“ und „Marja-Kraut“ genannt.

Rezeptur

Veilchen werden als Tee verwendet. Nehmen Sie einen Esslöffel getrocknetes Kraut und übergießen diese Menge mit 250 ml heißem Wasser. Lassen Sie den Tee fünfundzwanzig Minuten ziehen. Danach können Sie den Tee abseihen und diese Menge auf drei Mal immer nach dem Essen einnehmen. Achten Sie bitte darauf, dass eine Überdosierung Übelkeit hervorrufen kann.

Äußerlich könnte man mit dem Tee genauso verfahren. Der Tee wird auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen oder mit einem durchtränkten Tuch als Kompresse angewendet.


Ahorn


Lateinische Bezeichnung

Acer (Aceraceae)

Volkstümliche Bezeichnung

Ahornbaum

Traditionelle Anwendungsgebiete

Ahorn und Eiche werden fast als Allheilmittel verwendet. Ein paar Blätter oder Zweige, unter das Kopfkissen gelegt, lindern Kopfschmerzen und Verspannungen im Rücken.

Interessantes

Besonderes Merkmal der Ahorngewächse sind ihre Blätter, die Ähnlichkeit mit einer gespreizten menschlichen Hand haben. In Asien werden diese Bäume genau deswegen verehrt. Ahornbäume sind große Bäume und wachsen sehr hoch. Wie Eiche oder Zeder, kann auch der Ahorn ein hohes Alter erreichen.

Rezeptur

Legen Sie mehrere Ahornzweige unter Ihr Bett gegen Rückenschmerzen. Lassen Sie die Zweige eine längere Zeit liegen.


Alant


Lateinische Bezeichnung

Inula helenium

Volkstümliche Bezeichnung

Brustalant, Darmwurz, Edelwurz, Glockenwurz, Helenenkraut, Altkraut oder Hexenschusskraut

Traditionelle Anwendungsgebiete

Alant wird bei folgenden Erkrankungen angewendet: Husten, Reizhusten, Asthma, Bronchitis, Halsbeschwerden, Lungenentzündung und Paradontose, aber auch bei Magen-Darm-Beschwerden, wie Magengeschwür oder Gastritis. Er wirkt schleimlösend und fördert den Stoffwechsel. „Helenium“ kommt aus dem Griechischen – „Helios“ – und bedeutet Sonne. Da die Sonne gut für die Haut sein soll, werden auch Salben mit Alant hergestellt, um Ekzeme und Hautirritationen zu behandeln. Aber auch bei Kraftlosigkeit hat sich Alant einen Namen gemacht. Deshalb empfehlen sich Alant-Tees bei Immunerkrankungen.

Interessantes

Alant gilt als Schutzmittel. Die Pflanze wird getrocknet als Amulett gegen Behexung am Leib getragen. Alant oder Inula helenium wird als „Helenen-Kraut“ bezeichnet, weil, laut Legende, die Tochter des griechischen Gottes Zeus ihre Tränen auf die Erde vergossen hat, und an den Stellen, wo diese Tränen niederfielen, ist das Kraut gewachsen. In Russland wird Alant als „Kraut der neun Kräfte“ bezeichnet (Dewjasil) und seit Jahrhunderten in der Heilung verwendet. In der Homöopathie wird Alant in Iluna helenium verwendet. Alant steht in der christlichen Symbolik für die Erlösung. Als Beigabe zu Räucherwerk soll das Kraut Haustiere und Pflanzen schützen.

Rezepturen und Tinktur

Bei Husten empfehle ich folgende Rezepturen und Tinktur: Die Gurgellösung wird aus zwei Esslöffeln Alant und 300 ml Wasser vorbereitet. Nehmen Sie das Kraut und legen es in eine Thermoskanne. Gießen Sie das heiße Wasser dazu und machen Sie die Thermoskanne zu. Lassen Sie die Lösung zwanzig Minuten ziehen und füllen Sie sie danach zum Abkühlen in eine normale Teekanne um. Gurgeln Sie diese Flüssigkeit jede zweite Stunde.

Zur innerlichen Einnahme empfiehlt sich folgende Rezeptur: Nehmen Sie zwei Esslöffel getrocknete Alantwurzel und übergießen diese Menge mit 100 ml Wodka. Lassen Sie die Tinktur zehn Tage stehen. Nach dieser Zeit wird die Flüssigkeit abgeseiht. Man nimmt zwanzig Tropfen drei Mal täglich vor dem Essen ein.

Eine Salbe ist auch sehr einfach herzustellen: Nehmen Sie 50 g Butter oder Vaseline und geben 20 g zermahlene Alant-Wurzel dazu. Nach drei Tagen ist die Salbe fertig.


Aloe


Lateinische Bezeichnung

Aloe vera Barbadensis Miller

Aloe ferox

Aloe arborescens

Volkstümliche Bezeichnung

Aloe oder auch „Hundertjahrpflanze“, Wüstenlilie

Traditionelle Anwendungsgebiete

Diese Pflanze wird vorzugsweise für die innere und äußere Anwendung in der Kosmetik genutzt. Es gibt über dreihundert Aloe-Arten. Ihre Heilkraft ist seit mehr als dreitausend Jahren bekannt. Die bekanntesten Arten sind Aloe vera Barbadensis Miller, Aloe ferox und Aloe arborescens. Die Aloe Vera stammt ursprünglich aus Afrika, Aloe ferox findet man auf der ganzen Welt und Aloe arborescens stammt aus Madagaskar. Sie wird auch als Holz-Aloe bezeichnet. Diese Pflanzen habe ich schon als Kind kennengelernt, da sie von meiner Großmutter oft zu Heilungszwecken verwendet wurden. Aloe vera ist auch bei uns in den letzten Jahren ein Begriff geworden. Sie wurde aus Afrika nach Amerika eingeführt, wo sie bis heute angebaut wird.

Interessantes

Kaum jemand weiß, dass Aloe zu den Liliengewächsen gehört. In der Karibik gilt Aloe sogar als heilige Pflanze. Wenn heute von Aloe vera gesprochen wird, so ist Aloe barbadensis Miller gemeint. In einigen Ländern wird Aloe auch als „Wüstenlilie“ bezeichnet. Für die innere Anwendung sollten nur mehrere Jahre alte Aloe Pflanzen genommen werden, denn erst ab dem dritten, vierten Jahr entfalten sie ihre Heilkraft. Zur äußeren Anwendung können auch jüngere Pflanzen genutzt werden. Der Aloesaft hilft auch gegen Pickel und unreine Haut.

Gegenanzeige: Bei Schwangerschaft, Monatsblutungen oder Lebererkrankungen.

Rezepturen und Salbe

Gegen Wunden oder Verbrennungen hilft Aloe sehr schnell. Tupfen Sie die Wunde mit dem Saft ab, und machen Sie eine Kompresse mit dem Saft. Die Ergebnisse sind wunderbar. Man nimmt immer die unteren Blätter der Pflanze, schneidet diese klein und presst den Saft aus. Manche schneiden das Blatt quer auf und legen es direkt auf die Wunde.

Bei Krebs empfiehlt sich die tägliche Einnahme von mindestens 200 ml purem Aloe-Saft. Die einzige Nebenwirkung ist, dass Aloe Durchfall hervorrufen kann. Bei Hämorrhoiden friert man den Saft in Form einer kleinen Kerze (Aloe-Saft-Eiswürfel) ein. Die Kerze sollte dann für fünf Minuten in den Anus eingeführt werden.

Verwenden Sie am besten frische Blätter. Die Pflanze kann jeder bei sich zu Hause kultivieren. Bei Schnupfen, Prellungen und Lungenerkrankungen empfiehlt sich folgende Mischung, die entweder in die Nase getropft oder zum Einreiben verwendet wird: Nehmen Sie 50 ml Saft (mit dem Mark) der Aloe-Pflanze, geben Sie dazu 20 ml Honig und mischen Sie alles gut zusammen.

Sie können auch eine Tinktur herstellen: Nehmen Sie 100 ml Wodka und 70 ml Aloesaft und mischen es zusammen.

Auch eine haltbare Salbe (bitte im Kühlschrank aufbewahren) kann hergestellt werden: Nehmen Sie 50 g geschnittene Aloe-Blätter und mischen diese gut mit 100 g Schmalz oder Gänsefett. Lassen Sie die Salbe zehn Tage ziehen. Man verwendet die Mischung als Salbe für die Gelenke oder nimmt sie als Nahrungsergänzung, einen Teelöffel gemischt mit 200 ml warmer Milch, zwei Mal täglich ein.


Alraune


Lateinische Bezeichnung

Mandragora officinarum

Volkstümliche Bezeichnung

Alraune, Mandragora, Dollkraut, Erdmännchen, Teufelskerze

Traditionelle Anwendungsgebiete

Alraune wurde in den letzten Jahrhunderten bei depressiven Zuständen, Magen-Leberstörungen und Ischias verwendet. Sie gehört zu den ältesten Heilpflanzen der Welt. Vor über viertausend Jahren wurde sie schon von den Ägyptern als Schlaf- und Schmerzmittel empfohlen.

Interessantes

Man glaubte, die Alraune verhelfe seinem Besitzer zu Geld und Ehre und heile Krankheiten. Sie galt sogar als potenzsteigerndes Mittel und half Frauen bei der Geburt. Hildegard von Bingen beschrieb die Alraune als magisch und erotisch stimulierend.

Rezeptur

In den alten Zeiten hat man die zermahlene Wurzel als Tee verwendet. Aber Vorsicht: Die gesamte Pflanze ist äußerst giftig! Ich rate daher von der innerlichen Einnahme ab. Als Reinigungspflanze könnte man die Alraune jedoch verwenden. Nehmen Sie eine Wurzel der Alraune und legen Sie sie in Ihrer Wohnung/Ihrem Haus aus. Dies wird eine wirksame Reinigung der Räume durch die Energie der Alraune bewirken.


Ampfer


Lateinische Bezeichnung

Rumex crispus

Volkstümliche Bezeichnung

Krauser, Ampferkraut

Sauerampfer wird auch als Grindwurz oder Mergelwurz bezeichnet.

Traditionelle Anwendungsgebiete

Ampfer wurde früher in der Volksheilkunde bei Darmbeschwerden verwendet. Die Pflanze bot die passende Medizin sowohl gegen Durchfälle als auch gegen Verstopfung. Die Wurzel eignet sich als Abführmittel, die Samen hingegen bewirken das Gegenteil. Heute werden aus Ampfer homöopathische Arzneimittel hergestellt.

Interessantes

Der Ampfer ist mit dem Sauerampfer (Rumex acetosa) verwandt. Sauerampferblätter können als Salat zubereitet werden. Die Blätter der normalen Ampfer sind nicht zum Verzehr geeignet, da sie giftig sind!

Rezeptur der Tinktur

Da die Pflanze giftig ist, rate ich von einem Verzehr generell ab. Als Entgiftung könnte sie jedoch äußerlich ohne große Bedenken verwendet werden. Man kann einige Blätter der Pflanze sammeln und in Ouzo oder Raki (Aniswodka) einlegen und bei Bedarf (z.B. Magenverstimmungen) auf den Bauch legen. Nach fünfzehn Minuten werden die Blätter entfernt und die Stelle am Bauch mit Olivenöl eingerieben.


Ananas


Lateinische Bezeichnung

Ananas comosus

Volkstümliche Bezeichnung

Ananas

Traditionelle Anwendungsgebiete

In Lateinamerika wird die Ananas seit alters her bei Erkältungskrankheiten, Darmparasiten, Asthma, Krampfadern, Wechseljahresbeschwerden, Verstopfung, Wunden, Warzen, Blähungen sowie Geschwulsten als Heilfrucht verwendet. Kaum jemand weiß, dass frischgepresster Ananassaft gut gegen Fieber und Übelkeit ist und auch als Aphrodisiakum wirkt. Er gilt als eines der besten natürlichen Heilmittel der Erde. Ananas enthält viele Enzyme, die gegen Entzündungen wirken. Auch bei Husten ist Ananassaft zu empfehlen. Nehmen Sie ein Glas warmen Saft zwei Mal täglich ein. Außer Vitamin E und Biotin enthält die Ananas alle Vitamine und sechzehn Mineralstoffe. Darunter findet man heute bekannte Antioxidantien wie Selen, Vitamin C und Betakarotin. Das in der Ananas enthaltene Enzym Bromelain senkt zu hohen Blutdruck, fördert die Verdauung und reinigt das Blut. Das Enzym ist jedoch nur in der frischen Frucht aktiv. Es löst Gefäßablagerungen in den Arterien.

Interessantes

Die Ananas ist ursprünglich in Amerika heimisch, wird jedoch heute weltweit in den tropischen Gebieten als Obstpflanze angebaut. Ananas gehört zu den Beeren. Durch ihre Inhaltsstoffe, wie Vitamine, Mineralien, Enzyme, Fruchtsäuren, Aminosäuren und ätherische Öle, ist sie eine wahre „Heilfrucht“. Interessant ist, dass Ananas-Enzyme beim Abnehmen helfen. Ananas entwässert, entschlackt und entgiftet. Bei einer Diät ist es deshalb ratsam, täglich eine Ananas zu verzehren.

Rezepturen

Stellen Sie Ananas-Honig selbst her. Nehmen Sie 500 g Honig und geben Sie 100 g geschnittene Ananasstückchen dazu. Lassen Sie den Honig zehn Tage im Kühlschrank stehen und nehmen Sie drei Mal täglich einen Esslöffel davon.

Wer schnell entschlacken und abnehmen will, kann einen Entschlackungstag in der Woche einlegen. Essen Sie den ganzen Tag frische Ananas und trinken Sie viel Wasser. Wer dauerhaft schlank bleiben möchte, sollte täglich Ananas zu sich nehmen. Achten Sie darauf, dass die Früchte am besten nicht direkt nach dem Essen, sondern erst zwei Stunden danach eingenommen werden sollten, um den Gärungsprozess zu verhindern. So können Sie zum Frühstück ausschließlich frische Ananas essen.

Ananas hilft nicht nur auf der körperlichen Ebene! Sie enthält verschiedene Aminosäuren, Tryptophan und Serotonin. Diese wirken gegen Depressionen und Konzentrationsschwierigkeiten. Auch hier empfiehlt sich die Einnahme des Saftes.


Angelikawurzel


Lateinische Bezeichnung

Angelica archangelica

Volkstümliche Bezeichnung

Engelwurz, Brustwurz, Giftwurz, Heiligenbitter, Heiligenwurz, Zahnwurz, Engelskraut oder Heilige-Geist-Wurzel

Traditionelle Anwendungsgebiete

Angelikawurzel hilft gegen Blähungen, Magenbeschwerden und Rheuma. Das Kraut ist seit Hunderten von Jahren in der Volksmedizin bekannt. Es wirkt spasmolytisch (krampflösend), galletreibend, blutreinigend, magenstärkend, harnfördernd und schweißtreibend. Es fördert die Magensaftsekretion. Außerdem wird Angelikawurzel als abwehrsteigernde Pflanze bezeichnet und auch bei Depressionen eingesetzt.

Interessantes

Die Angelikawurzel enhält Furocumarine. Diese machen die Haut lichtempfindlicher und können in Zusammenhang mit UV-Bestrahlung zu Hautentzündungen führen! Außerdem kann in großen Dosen das ätherische Öl der Pflanze toxisch wirken. Angelika wird auch „Echte Engelwurz“ genannt. Sie ist in Mitteleuropa seit dem 14. Jahrhundert bekannt. Der Sage nach wurde sie den Menschen von einem Engel gezeigt (lat. angelus = Engel), somit galt sie im Mittelalter als Heilmittel gegen Magie. Der Duft soll inspirieren und neue Gedanken und Lösungen schenken.

Rezeptur

Nehmen Sie 100 g Angelika-Blätter und schneiden sie klein. Geben Sie diese Masse in einen Topf mit 50 ml Wasser und kochen Sie die Blätter so lange, bis die Masse breiartig ist. Geben Sie dazu 200 ml Olivenöl oder 500 ml Wodka. Lassen Sie die Mischung zehn Tage stehen und seihen sie dann ab. Diese Lösung können Sie zum Einreiben der Brust bei Erkältungen und zur Massage bei rheumatischen Beschwerden verwenden. Außerdem ist die innerliche Einnahme bei Magenbeschwerden empfohlen: Drei Mal täglich bis zu zehn Tropfen in einem Glas lauwarmen Wasser oder Kräutertee auflösen und trinken.


Anis


Lateinische Bezeichnung

Pimpinella anisum

Volkstümliche Bezeichnung

Anis, Brotsame, Runder Fenchel

Traditionelle Anwendungsgebiete

Anis ist ein altes Mittel gegen Bakterien. Diese Pflanze wurde schon von den Ägyptern, Griechen, Römern und den Arabern genutzt. Viele Heiler in Russland verwenden sie sogar als Prävention in Form von Aniswodka, Griechen und Kroaten in Form von Ouzo. Anis hilft gegen Blähungen, Darmkrämpfe oder Gastritis (Magenentzündung). Es lindert Husten, Kopfschmerzen oder Menstruationsbeschwerden und wirkt milchfördernd bei stillenden Müttern. Wenn man Anis-Tee zum Gurgeln einnimmt, beseitigt er Karies und Mundgeruch. Außerdem hilft Anis gegen Sodbrennen. Anis gilt als schleimlösendes und auswurfförderndes Mittel. Wenn Kinder in Russland krank sind und Husten oder Blähungen haben, werden sie mit Aniswodka massiert.

Interessantes

Anis wird zur Schleimlösung und als Gewürz verwendet. Aber nicht nur! So sind Anissamen häufig als Bestandteil von Hustentees- oder Säften anzutreffen. Das ätherische Anisöl findet sich in den Hustenmitteln verschiedener Hersteller wieder. Weiterhin ist Anis für seine krampflösende Wirkung bekannt, weshalb er gern als Zutat von Verdauungsschnäpsen wie Raki oder Ouzo Verwendung findet. Waren Sie schon einmal Indisch essen? In indischen Restaurants ist es üblich, nach dem Essen Aniskörner zu kauen. Auch als Zahnwasser kann Anis verwendet werden. Es hat eine antibakterielle Wirkung auf Zähne und Zahnfleisch. In der Homöopathie wird Anis in Form von Anisum angeboten. Dieses Mittel wird zur Beruhigung, zur Appetitanregung, bei Schlaflosigkeit, bei Kopfschmerzen und gegen Durchfall empfohlen. Gegen Knoblauchgeruch sollte man ebenfalls ein paar Aniskörner kauen.

Rezeptur der Tinktur

Aniswodka wird folgendermaßen vorbereitet: Nehmen Sie vier Esslöffel getrocknete Anissamen und legen sie in eine 0,7 Liter große Wodkaflasche. Lassen Sie den Wodka zehn Tage lang ziehen und seihen danach ab. Diese Flüssigkeit kann nicht nur innerlich eingenommen werden, sondern auch bei Massagen Verwendung finden.

Bei Schlaflosigkeit nehmen Sie eine Hand voll Anissamen und legen sie in eine Schüssel. Geben Sie kochendes Wasser dazu. Nun setzen Sie sich an die Schüssel und atmen den Dampf ein. Bei Kopfschmerzen empfehlen russische Heiler eine originelle Vorgehensweise: Sie nehmen eine Hand voll Anissamen und legen sie auf glühende Kohlen. Der Rauch zaubert den Kopfschmerz weg.


Arganbaum


Lateinische Bezeichnung

Argania spinosa

Volkstümliche Bezeichnung

Arganbaum, Argania