Eva Dods

Schamanische Heilkreise

Zeit für die Seele

1. eBook-Auflage 2020

© Aquamarin Verlag GmbH

Voglherd 1 • D-85567 Grafing

Umschlaggestaltung: Annette Wagner

© der Zeichnungen: Lara Dods

ISBN 978-3-96861-202-7

Inhalt

Der gehobene Schatz

Wie alles begann

Zur allgemeinen Vorgehensweise

1Energie und Balance

2Öffnung für die eigene Größe und Schönheit

3Leid und Schmerz

4Mutterliebe

5Überzeugungen und Bewertung – dein Fluss des Lebens

6Geheilte Weiblichkeit

7Kreativität

8Seelenkraftrückholung

9Veränderung und Gestaltwandlung

10Weibliche Zyklen

11Das innere Feuer

12Angst

13Schutz durch Selbstliebe

14Liebe und Mitgefühl

15Dein Lebensbaum – Auslichten und Nähren

16Kollektiver weiblicher Schmerz und Selbstwert

17Bewusstsein und Fokus

18Verbundenheit

19Heilkreis zur Wintersonnenwende

20Ganztägiger Heilkreis im Freien

Schlussgedanken

Über die Autorin

Der gehobene Schatz

Dieses Buch enthält insgesamt zwanzig Heilkreise, welche ich in einem Zeitraum von drei Jahren aus der geistigen Welt empfangen und durchgeführt habe.

Es sind alles neue Heilreisen, Rituale und Zeremonien, die es so noch nicht gab. Mir wurde gesagt, ich solle mithilfe der Heilkreise altes Wissen in die Welt bringen.

So entstand dieses Praxisbuch für kleinere oder größere Gruppen, die sich zusammenfinden, um eine neue Bewusstseinsqualität zu erfahren und zu leben.

Für mich sind diese Heilkreise ein Schatz, denn sowohl Entstehung als auch Durchführung der Heilkreise haben mich durch die letzten Jahre getragen. Sie haben mir Stabilität, Klarheit, Freude, Gemeinsamkeit und das Wunder des Nichtsichtbaren gegeben. Spiritualität ist für mich lebens-, ja überlebenswichtig und ein großes Geschenk für uns Menschen. Der moderne Schamanismus bietet dabei ein umfangreiches Spektrum und ist mit seiner Naturverbundenheit sehr bodenständig, einfach und tiefgehend.

Am Anfang hießen die Heilkreise Rituale zur Heilung. Doch Rituale sind immer wiederkehrende Handlungen, die teilweise sehr unbewusst durchführt werden.

Der Grönlandschamane Angangaaq nennt seine Rituale deshalb Zeremonien. Er möchte damit die Eigenschaft des feierlichen Aktes unterstreichen. Er sagt, dass Rituale Zeremonien seien, die ihren „Spirit“ verloren hätten.

Ich habe deshalb die Heilkreise eine Zeit lang auch Zeremonien genannt. Sie haben etwas Feierliches, Freudiges und sind alle dazu da, den höheren „Geist“, das höhere Bewusstsein zu spüren.

Da wir hier im Kreis zusammenkommen, um bewusster zu werden, kam mir das Wort Bewusstseins-Kreise, geht es doch darum, zu erfahren, wie die Dinge jenseits des Sichtbaren funktionieren; zu spüren, was es außerhalb unseres alltäglichen Lebens gibt.

Es hat immer eine heilende Wirkung auf unser Energiesystem, wenn wir in Kontakt treten mit unserem wahren Wesen, der Quelle, dem Göttlichen. Wenn wir bewusster werden, werden wir freier, friedvoller, freudvoller und in diesem Sinne heiler. So ist für mich das Wort Heilkreis entstanden.

Ich bin sehr dankbar für meine inneren und äußeren Helfer in diesem Entstehungsprozess und hoffe, dass viele Menschen durch und mit den Heilkreisen Freude, Erkenntnis und ein tieferes Empfinden sowie Verständnis für sich selber erhalten werden.

Wie alles begann

Meinen ersten Heilkreis habe ich in einem schamanischen Workshop entworfen, wobei „Entwerfen“ dafür nicht der richtige Begriff ist, denn die dazu gehörige Heilreise wurde mir von der Lilith in mir diktiert.

Unsere Workshop-Leiterin bat mich darum, für die Frauen in der Gruppe ein Ritual zur Heilung durchzuführen. Ich hatte zwar in der Vergangenheit schon einige Übungen entworfen oder auch welche aus Büchern für Gruppen durchgeführt, aber hier war etwas anderes gefragt. Etwas Neues, Bewegendes, Echtes und Authentisches. Zumindest kam es mir so vor, und der Anspruch, den ich an mich selber gestellt hatte, war hoch.

Ich ging also in mein Zimmer und war ziemlich aufgeregt, denn ich wusste überhaupt nicht, was ich tun sollte beziehungsweise welches Heilungsritual ich hätte ausführen können.

Dies birgt jedoch auch eine belebende Spannung, und ich kenne das vom Entwerfen aus meinem Architektinnen-Leben: Das weiße Blatt, noch ganz leer, alles ist noch möglich, nichts festgelegt. Irgendwo muss angefangen werden, aber wo? Der erste Impuls entscheidet schon ganz viel.

Mir kam in den Sinn, mich mit Lilith, der Ur-Frau, zu verbinden, denn schließlich sollte es ja Heilung für die Frauen sein. Wer könnte mir mehr dazu sagen als Lilith? Sie hat vieles durchgemacht, ist als wilde Frau und Hexe diffamiert worden und wird heute als „Göttin“ verehrt.

Ich rief also Lilith und bekam auch ein inneres Bild von ihr. Nach meiner Frage, ob sie ein Ritual zur Heilung der Frauen wüsste, diktierte sie mir meinen ersten Heilkreis.

Ich konnte das gut „annehmen“, war es ja nicht von mir, sondern von Lilith gekommen.

Zu dem Zeitpunkt vertraute ich noch nicht so sehr dem „Gerede“ in meinem Kopf, denn ich vermutete ständige Ego-Aktivitäten und wenige wirklich „höhere“ Botschaften.

Der Heilkreis war sehr schön und bewegend für die Teilnehmer und sollte der Anfang einer langen Reihe von „Göttinnen-Befragungen“ werden.

Nach diesem ersten Heilkreis sagte mir die zweite Leiterin des Workshops, ich solle nicht so tun, als hätte ich damit nichts zu tun und als ob alle Botschaften und Anweisungen von außen kämen. Ich erinnere mich, dass mich das sehr betroffen gemacht hat, weil ich glaubte, sie wolle mir damit sagen, dass ich mir das schön ausgedacht hätte… Das hatte ich jedoch nicht, denn ich hatte nicht darüber nachgedacht, sondern es einfach so niedergeschrieben, wie es „hereinkam“, und mir kam es wirklich so vor, als sei es von außen gekommen. Wo sich diese Lilith im Äußeren aufhielt, war mir jedoch nicht klar. Außerdem kam da noch ein Schmerz von ganz früher, wenn meine Mutter mir sagte, ich hätte ja sooo eine blühende Fantasie. Sie meinte das zwar positiv, aber bei mir wurde damals der Grundstein dafür gelegt, dass ich überzeugt davon war, alles, was ich im Inneren hörte oder wahrnahm, sei reine Fantasie.

War also auch der Heilkreis von Lilith reine Fantasie gewesen? Fantasie als Gegensatz zu etwas Authentischem, etwas Echtem? Wenn ich zuvor noch so berührt gewesen war wegen der Kraft und dem Feedback von den Teilnehmern/innen, fühlte ich mich jetzt klein und missverstanden.

Ich wollte mich verteidigen und sagte: „Aber das habe ich mir nicht ausgedacht!“

Das habe ich auch nicht gesagt“, sagte daraufhin die Leiterin, „es wäre nur schön, wenn du wahrnehmen könntest, dass das, was du erhalten hast, von der Lilith in DIR kam. Alles ist in dir. Auch das, was du dir nicht ausdenkst…“

Die Leiterin unternahm in den Folgetagen eine innere Reise für meine Bestimmung und teilte mir mit, ich sei Trägerin eines Schatzes, der gehoben werden wollte und sollte. Er diene der Heilung der Weiblichkeit und sei mit der Mondkraft verbunden. Es handele sich um Zeremonien, die ich zunächst mit einer kleinen vertrauten Gruppe durchführen solle.

So geschah es dann auch.

Mit meiner Frauen-Gruppe zusammen führte ich jeden einzelnen Heilkreis durch und prüfte, wie er wirkte.

Wie wohl jeder, der etwas Neues in die Welt bringt, unsicher ist, ob dies auch sinnvoll, kraftvoll oder überhaupt nützlich sein könnte, war auch ich am Anfang sehr aufgeregt.

Ich erinnere mich noch an meinen ersten Heilkreis, den ich mit und für meine Frauen-Gruppe durchführen wollte. Ich war so nervös, weil ich alles perfekt machen wollte, dass ich vorher zu Hause immer wieder den Text auswendig zu lernen versuchte, den Ablauf und jedes Detail überprüfte.

Dann kam die Generalprobe mit meiner Tochter Lara. Sie gab mir das Feedback, ich solle den ganzen Text vergessen und während des Heilkreises einfach auf mein Gefühl hören, mich führen und leiten lassen; denn auf die genauen Worte käme es nicht an, sondern auf die Schwingung, die ich vermitteln würde.

Das gelingt oft nicht so gut beim Ablesen oder auswendigem Rezitieren.

Ihren Rat konnte ich gut nachvollziehen, jedoch kam ich mir dann noch mehr vor wie ein Akrobat ohne Netz.

Ich muss auch zugeben, dass ich dann doch die meisten Heilkreis-Texte, die ich erhalten hatte, abgelesen habe. Es gab teilweise so umfangreiche Durchsagen und Texte, dass ich einfach Bedenken hatte, etwas Wichtiges vergessen zu können.

Doch mit der Zeit wurde ich sicherer und sicherer. Vor allem, wenn ich einen Heilkreis schon mehrfach durchgeführt habe, brauche ich einen Großteil des Textes nicht mehr.

Das möchte ich auch meinen Leserinnen und Lesern mitgeben: Am Anfang mag es wichtig sein, sich an die genaue Abfolge und den Text zu halten, doch mit der Zeit ist es noch wichtiger zu spüren, den „Geist“ des Heilkreises zu fühlen: Was er sagen will, was er geben will. Manche Heilkreise möchten etwas auflösen, was nicht mehr gebraucht wird. Andere möchten Kraft und Vertrauen geben; und wieder andere möchten eine gefühlte Weisheit vermitteln, die alle Zellen erfüllt. Immer geht es darum, bewusster zu werden.

Zur allgemeinen Vorgehensweise

Es gibt Heilkreise, die gut zu zweit oder sogar alleine gemacht werden können. Dann gibt es auch Heilkreise, die nur Sinn machen, wenn eine Gruppe von mindestens vier Menschen zusammenkommt. Auch ist bei manchen Heilkreisen eine Anzahl von mehr als zehn Personen nicht zu empfehlen, da diese sonst sehr lang werden würden. Aber ich habe auch schon Heilkreise mit zwanzig Personen durchgeführt. Das war dann wie ein sehr kraftvolles, lebendiges Fest.

Hier kann jede/r Heilkreisleiter/in hineinspüren, welche Anzahl für sie/ihn stimmig ist. Am Anfang jedes Heilkreises habe ich beschrieben, was aus meiner Sicht sinnvoll ist. Es sollte aber Freiheit walten, denn es kommt auch immer darauf an, welche Menschen sich zusammenfinden. Es ist immer wieder ein Gesamtkunstwerk, immer wieder anders, immer wieder neu. Die Heilkreise sind lebendig und auch in einem gewissen Rahmen wandlungsfähig.

Auch ob sie in reinen Frauen-Gruppen oder in gemischten Gruppen stattfinden, ist nach Gefühl zu entscheiden. Anfänglich habe ich die ersten Heilkreise nur in reinen Frauen-Gruppen durchgeführt, dann aber auch in gemischten Gruppen.

Es geht mit der Unterstützung der Mondin, die sozusagen die oberste Instanz ist, immer um Heilung der Weiblichkeit; doch auch um die weiblichen Aspekte in einem Mann. Da wir alle gleichermaßen aus männlichen und weiblichen Aspekten bestehen, geht es um Heilung der Weiblichkeit in jedem Menschen und in der Welt.

In meinem ersten schon erwähnten Heilkreis der Lilith sollten sich die Frauen im Kreis aufstellen und an den Händen halten. Um uns Frauen herum sollten sich die Männer der Gruppe aufstellen und uns mit ihren Trommeln unterstützen. Es war sehr kraftvoll, würdevoll und berührend.

Ich habe einmal versucht, diesen Heilkreis ohne Unterstützung der Männer durchzuführen. Zwar hat er auch „funktioniert“, aber ohne die Unterstützung der Männer war er um einiges weniger kraftvoll und berührend.

Ich erwähne dies aus zwei Gründen:

Zum einen als Hinweis, dass es zu einem Verlust Ihrer Stärke und Ihres Ausdruckes führen kann, wenn Ihr etwas an den Heilkreisen anders machen wollt. Wenn Ihr das wahrnehmt, macht den Heilkreis einfach noch einmal, aber dann genau nach „Vorschrift“.

Zum zweiten möchte ich deutlich machen, wie das Männliche und das Weibliche im harmonischen Zusammenspiel eine Kraft und eine Schönheit hervorbringen. Heilung der Weiblichkeit ist deshalb auch immer Versöhnung des Weiblichen mit dem Männlichen. Oder anders ausgedrückt: Die Rückbesinnung der Harmonie zwischen männlich und weiblich, die gegenseitige Unterstützung, Achtsamkeit und das Wissen, dass das eine ohne das andere nicht sein kann in unserer Welt.

Da ich so gut von Lilith unterstützt wurde, entschied ich mich bei allen folgenden Heilkreisen, dass eine „Göttin“ Patin sein sollte. Göttin im Sinne einer höheren weiblichen Weisheit, die unserem kleinen Ego oft so fern ist.

Dazu habe ich das geniale Kartendeck von Amy Sophia Marashinsky benutzt. Ich habe entweder eine Göttin ihres Kartendecks blind gezogen oder, wenn mich ein Thema besonders beschäftigte, die jeweilige Göttin des konkreten Themas vor mich gelegt.

Nach Verbindung mit der jeweiligen Göttin erschien sie dann immer zuverlässig – und ich konnte sie zum Thema befragen und auch herausfinden, ob sie einen Heilkreis für mich, für meine Frauen-Gruppe, hätte.

Was dann kam, war so unterschiedlich, dass es hier zu viel Raum einnehmen würde, um davon zu berichten. Jede Göttin hat ihre Eigenheiten. So ist auch die hinter jedem Heilkreis stehende Geschichte eine ganz eigene. Manche wurden mir in einer großen Schnelligkeit und Intensität durchgegeben; bei anderen war es ein mehrjähriger Prozess, bis sie in sich geschlossen, rund waren.

Ich habe darauf verzichtet, die jeweilige Geschichte aufzuschreiben, denn wichtig ist mir das Tun. Je mehr und je öfter diese Heilkreise durchgeführt werden, umso kraftvoller werden sie. Auch das ist ein Grund, warum ich sie mit einer größeren Gruppe teilen möchte.

Ich würde mich sehr freuen, wenn immer wieder regelmäßig Gruppen zusammenkommen, die gemeinsam zur Heilung der Weiblichkeit und damit eben auch zur Harmonisierung des Weiblichen mit dem Männlichen beitragen würden.

Praktisches

Es gibt ein paar Handlungen, die bei jedem Heilkreis in gleicher Art und Weise stattfinden. Das sind:

 die Öffnung des so genannten „heiligen Raumes“

 eigenes Einschwingen

 die Begrüßung der Teilnehmenden

 die Erklärung des Inhaltes und der Vorgehensweise des Heilkreises

 bewusstes Atmen und damit Ankommen bei sich selber

 das Zurückkommen ins Hier und Jetzt

 Verabschiedung und Dank

Bei der Beschreibung des jeweiligen Heilkreises erkläre ich diese Handlungen nur, wenn sie sich vom Allgemeinen unterscheiden oder etwas Besonderes zu beachten ist.

Nachfolgend lege ich einmalig die jeweils wiederkehrenden Handlungen dar, die für alle Heilkreise angewandt werden sollen:

1.Öffnung des heiligen Raumes

Die Öffnung des so genannten „heiligen Raumes“ kann auf verschiedene Art und Weise stattfinden. Geübte, erfahrene Leiter/ innen haben großteils ihre eigene kleine Zeremonie zur Raumöffnung.

Die Absicht, die dahinter steht, ist, dass ein virtueller und tatsächlicher energetischer Raum gebildet wird, der den Heilkreis schützt und eine ungestörte harmonische Durchführung gewährleistet. Es ist wichtig, dass sich jede/r Einzelne sicher und wohl fühlt während des ganzen Heilkreises.

Für die nicht so Geübten möchte ich zwei Arten beschreiben, wie ich den heiligen Raum öffne:

1.Ich gehe von außerhalb des Kreises spiralförmig bis nach innen und lasse dabei in den vier Himmelsrichtungen eine Klangschale ertönen.

  Ich visualisiere, wie sich hinter mir eine goldene feinstoffliche Lichtschnur zieht und den ganzen Platz durchleuchtet. Ich wende mich dabei den vier Himmelsrichtungen zu sowie der Erde und dem Kosmos und bitte sie um Unterstützung. Das ist eine kürzere Art, den heiligen Raum zu öffnen.

2.Ich wende ich mich jeder Himmelsrichtung zu und zitiere mit Unterstützung der Trommel oder Rassel die nachfolgenden „Anrufungen“:

An die Kräfte des Südens: Lehrt uns, den Widerstand aufzulösen gegen das, was ist. Lehrt uns, in der leidvollen Schwere den Weg der Annahme zu erkennen. Lasst uns erkennen, dass in jedem JA zu allem unendliche Schönheit und Kraft zu finden ist. Lehrt uns, unsere Wunden in Quellen der Kraft zu verwandeln.

An die Kräfte des Westens: Lehrt uns den Weg der Intuition und Intention. Erhellt mit eurer Kraft diesen Ort des Ganzwerdens und nährt den Frieden in und unter uns. Lehrt uns, Vergangenes anzunehmen und loszulassen. Zeigt uns den Weg hinter Leben und Tod.

An die Kräfte des Nordens: Ahnen, Eltern und Großeltern, das Wissen aller, die vor uns gelebt haben. Flüstert zu uns, lasst die Bäume, die Pflanzen, die Tiere durch den Wind mit uns sprechen und nährt damit unsere Intuition. Lehrt uns, die Zeichen im Äußeren zu erkennen und zu deuten. Lehrt uns, auf unserem Weg zu bleiben.

An die Kräfte des Ostens: Große Vision, nimm uns mit in deine Welten. Zeige uns Möglichkeiten im Leben, die wir noch nicht einmal gewagt haben zu träumen. Lehre uns den Weg der Vision im Kleinen und im Großen. Lehre uns, von ihr getragen zu werden.

An Mutter Erde: Wir sind Teil von dir. Lehre uns den Weg des Energieflusses. Lehre uns zu geben, damit wir empfangen können. Zeige uns, dass wir mit allem und jedem verbunden sind, dass es Trennung nicht gibt. Lehre uns, Verantwortung zu übernehmen für alle Lebewesen, die Pflanzenwelt, die Tierwelt, die Steinwelt und für uns selbst. Lehre uns, auf dir in fließender Weichheit zu wandeln.

An die Kräfte des Universums: Vater Sonne, Großmutter Mond, an alle Sterne. Zeigt uns eure Größe, Stärke und Kraft. Lehrt uns, den Blick auf den unermesslichen Raum zu richten, den wir auch in uns haben. Lehrt uns, in diesem Raum wahre Stille zu erleben. Lehrt uns den Weg der Liebe.

(Urheber unbekannt)

2.Eigenes Einschwingen

Nach der Öffnung des heiligen Raumes bitte ich meine persönlichen geistigen Helfer, mir beizustehen und mich zu unterstützen. Ich bitte darum, geführt zu werden zum Wohl des gesamten Heilkreises, damit Heilung, Bewusstwerdung und Transformation geschehen dürfen. Ich gehe dabei in eine demütige Haltung. Demütig in dem Sinne, mir bewusst zu machen, dass es eine höhere Wahrheit und Weisheit gibt, die viel mehr weiß und wahrnimmt als mein kleines Ego.

Dann (oder auch schon vorher) schwinge ich mich in den höheren Geist – oder tieferen Sinn – des Heilkreises. Je mehr die Leiterin mit dem Sinn des Heilkreises in Kontakt ist, je mehr sie die Botschaft, Erkenntnis oder das Gefühl verkörpert, desto besser können die Teilnehmenden in Resonanz gehen!

3.Begrüßung und Dank

Die Begrüßung findet meistens im Kreis statt. Dazu stellen sich alle im Kreis auf. Die Leiterin fängt an, sich vor die Person zu ihrer Linken zu stellen. Sie kann dann ihre Hände an die Hände dieser Person oder die Hand an ihr Herz legen, die Namasté-Haltung aus dem Yoga oder eine andere für sie stimmige Handhaltung zur Begrüßung und Kontaktaufnahme einnehmen.

Sie kann die Teilnehmenden auch von ihrem Platz aus mit Sichtkontaktaufnahme begrüßen. Dann kann der Heilkreis auch im Sitzen beginnen. Feierlicher ist es jedoch, wenn sie von Person zu Person geht.

Dann folgen die Begrüßungsworte (können auch sinngleiche andere Worte sein):

„Ich grüße dich und danke dir für die Teilnahme an diesem Heilkreis und für deine Unterstützung zur Heilung der Weiblichkeit. Danke.“

4.Erklärung, Inhalt und Vorgehensweise des Heilkreises

Es gibt eine allgemeine Erklärung, die jedoch nicht bei jedem Heilkreis gesagt werden soll, sondern nur für die, welche die Heilkreise noch nicht kennen.

Diese lautet, dass wir die Heilkreise zur Heilung der Weiblichkeit durchführen – und zwar sowohl jene der Frauen als auch jene der Männer. Wir werden dabei von der Mondin unterstützt, der weiblichen kosmischen Kraft, welche der Erde und damit auch uns am nächsten ist. Deshalb führen wir auch bevorzugt an Vollmond unsere Heilkreise durch. Für manche Heilkreise, die auflösen, ist auch der Neumond, auch Schwarzmond genannt, sehr unterstützend.

Ich erkläre, dass wir Frauen durch unsere Physiognomie das Weibliche repräsentieren und deshalb die meisten Heilkreise von Frauen durchgeführt werden.

Ich erkläre, wie wichtig es ist, dass jede/r Einzelne gekommen ist, denn durch jede/n Einzelne/n verstärkt sich die Kraft des Heilkreises.

Wenn die Teilnehmenden diese allgemeinen Hintergründe schon kennen, gehe ich sofort nach der Begrüßung dazu über, den jeweiligen Heilkreis zu erklären.

Ich sage dabei, für welches Thema er steht. Das heißt, welches Thema durchleuchtet, erfahren und gefühlt werden soll. Das sind meist nur ein bis drei Sätze.

Die Erklärung der Vorgehensweise ist etwas länger, sollte aber so kurz wie möglich erfolgen, damit die Energie nicht lange nur im Kopf verweilt.

Trotzdem ist es bei manchen Heilkreisen sinnvoll, schon einmal „vorzuarbeiten“, vor allem wenn Widerstände vorprogrammiert sind (zum Beispiel beim Heilkreis Leid und Schmerz).

Ich erkläre auch, welche Göttin beziehungsweise welcher Weisheitsaspekt mir als Patin zur Seite stand. Manchmal lese ich auch ihre Botschaft für den Heilkreis laut vor.

5.Bewusstes Atmen und Ankommen bei sich selber

Das bewusste Atmen ist wichtig, um die Teilnehmenden, die zu einseitig in ihrem Kopf unterwegs sind, mit der Aufmerksamkeit auf ihren Körper in das Fühlen und Spüren zu bekommen.

Dabei kann die Leiterin die folgende Anleitung (oder ähnliche Worte) sagen:

Atme jetzt mehrmals tief ein und aus. Verfolge mit deiner Aufmerksamkeit den Fluss deines Atems. Spüre, wo und wie der Atem einströmt in deinen Körper, wie tief er geht. Spüre, wie und wo der Atem aus deinem Körper austritt. Lasse beim Ausatmen alles, was nicht hier in diesen Heilkreis gehört, gehen. Verabschiede dich von allen belastenden Gedanken und Gefühlen und entlasse sie mithilfe der Ausatmung.

Komme ganz bei dir an und bleibe während des gesamten Heilkreises bei dir.

Dann sage ich den Teilnehmenden noch, dass der/diejenige, die möchte, auch ihre persönlichen geistigen Helfer zur Unterstützung einladen kann.

6.Zurückkommen ins Hier und Jetzt

Die Leiterin führt die Teilnehmenden dabei behutsam aus der geistigen Welt in die materielle Welt, in das Hier und Jetzt, zurück. Eine erfahrene Leiterin hat da womöglich wieder ihre eigenen vertrauten Methoden. Hier ist deine Intuition wichtig, wie lange alle brauchen, um wieder „zurück“zukehren.

Eine Standardansage wäre:

Jetzt verabschiedest du dich von allen geistigen Bildern und kommst langsam wieder ins Hier und Jetzt, in diesen Raum zurück.

Dafür spürst du deinen Körper, bewegst langsam einzelne Körperteile; und öffnest schließlich in deinem eigenen Tempo wieder deine Augen.

7.Verabschiedung und Dank

Die Verabschiedung von dem Heilkreis kann vor oder nach dem Zurückkommen ins Hier und Jetzt geschehen.

Ich verabschiede mich dabei von allen geistigen Helfern, die uns während des Heilkreises unterstützt haben, und von der jeweiligen Göttin, die Patin war.

Ich danke auch allen, die für die Durchführung mitgewirkt haben. Ich fordere dann auch die Teilnehmer/innen auf, sich auf ihre eigene persönliche Art und Weise zu bedanken und zu verabschieden.

Zur Verabschiedung gehört auch die Schließung des heiligen Raumes.

Dafür kann die Leiterin auf ihre eigene Art und Weise in jede Himmelsrichtung sowie auf Erde und Kosmos blicken und ihnen für ihre Unterstützung danken.

Bei der nachfolgenden Beschreibung der Heilkreise habe ich für die Leitung zur Vereinfachung nur die weibliche Form, also Leiterin, benutzt. Die männlichen Leiter mögen sich bitte genauso angesprochen fühlen.

Auch habe ich die Du-Form gewählt, da hier nicht Abstand, sondern Einlassen und Verbindung hilfreicher sind.

Es gibt in den Heilkreisen meistens einen Teil mit einer geführten Meditation. Diese kann auch gut in einer therapeutischen Sitzung für Klienten durchgeführt werden. Viele von diesen inneren Reisen können auch alleine durchgeführt, beziehungsweise wiederholt werden. Gerade die inneren Reisen der Heilkreise: Energie und Balance, Mutterliebe, Gebundene Seelenkraft zurückholen, Dein Lebensbaum sind für regelmäßige Wiederholungen empfehlenswert. Du kannst dabei die Meditation aufnehmen und für dich abspielen.

Die inneren Reisen beziehungsweise Meditationen werden meist von der Trommel oder Rassel der Leiterin begleitet. Diese schamanischen Hilfsmittel dienen dem leichteren „Abtauchen“ in deine Innenwelt und einem Entspannen der Gedankenwelt. Je mehr du dich auf den Klang der Trommel oder Rassel einlassen kannst, je mehr kannst du für dich aus der jeweiligen Reise herausholen.

Gleiches gilt auch für das Tönen. Es gibt einige Heilkreise, in denen auch die Teilnehmenden tönen. Das mag für den einen oder die andere befremdlich oder ungewöhnlich sein. Ich weiß jedoch um die sehr große Wirksamkeit und Heilung durch Klänge und Töne. Diese Schwingungen erreichen unsere Zellen oft viel direkter, als Worte es können. Ich kann deshalb nur alle ermutigen, ohne weiter darüber nachzudenken, sich auf die Klänge und Töne, auch die eigenen, einzulassen.

Ich selber habe hier schon Spontanheilungen in Heilsitzungen erlebt, in denen mein Therapeut für mich tönte, so dass ich keinerlei Zweifel an der großen Wirksamkeit des Tönens habe. Du kannst auch selber in einem geschützten Raum, wie zum Beispiel in deinem Auto, ausprobieren, welche Töne zu einem bestimmten Thema aus dir herauskommen. So verlierst du, falls vorhanden, nach und nach Bedenken oder Scheu am Tönen.

In den nachfolgenden Heilkreisen habe ich das, was vorgelesen werden soll, kursiv geschrieben.

1

Energie und Balance

Der Heilkreis Energie und Balance ist eine „Gebrauchsanleitung“, wie du dich selber ausbalancieren kannst und gesund erhältst.

Du gehst dabei mit deiner Aufmerksamkeit in deine Körperenergie über die Energiezentren, auch Chakras genannt.

Für die Gesunderhaltung unseres Körpers ist es sehr hilfreich, unsere Energiezentren immer wieder mit Aufmerksamkeit zu „füttern“.

Mit der bewussten Absicht auf Harmonie und göttliche Ordnung richtest du deine Energiezentren aus und „heilst“ sie von Ungleich-gewichten.

Eine weitere Methode zur Gesunderhaltung ist die Wahrnehmung einer zarten Schutzhülle um dich beziehungsweise um dein Energiefeld herum.

Die Schutzhülle hilft dir, dass sich deine aufgebaute und harmonisierte Schwingung und Kraft nicht sofort wieder „in alle Winde“ zerstreut, sondern bei dir bleibt. Es ist so heilsam und gesundheitsfördernd, bei sich zu sein!

Das Spüren und Fühlen deiner Lebensenergie bringt dich auf den Weg zu deinem Ursprung, deiner Quelle, zurück.

Wenn wir Menschen unsere Lebensenergie, unser Energiefeld, spüren und wahrnehmen, sind wir Mittler zwischen dem Nichtmateriellen und dem Materiellen. Zwischen dem Ursprung und der Welt mit ihren vielen Formen. Zwischen dem Unmanifesten und dem Manifesten. Zwischen Himmel und Erde.

Die Funktion des Mittlers wird in diesem Heilkreis deutlich, wenn du in die Anbindung mit der Erde und dem Kosmos gehst und diese aufrechterhältst.

Wenn du die Erdenergie in dein System strömen lässt, kannst du dir die Schlangenkraft, die Kundalini, zum Geschenk machen.

Der Kosmos wird in diesem Heilkreis von der Mondin (la luna) repräsentiert. Die Mondin hat von allen Himmelsgestirnen die sanfteste Energie. Sich von ihrem Licht durchströmen zu lassen, weckt Gefühle der Geborgenheit und des Gehaltenseins, gepaart mit Reinheit und Klarheit.

Versuche, die ganze Zeit während des Heilkreises im Fühlen zu bleiben.

Das Schwingungsfeld des gesamten Körpers wird durch diesen Heilkreis erhöht.

Wenn wir ständig in diesem Wahrnehmungszustand sind, ist unser ganzes System erfüllt von Frieden und gleichzeitig von purer Lebensfreude und Lebenslust. Wir leisten dann unseren Beitrag nicht nur zur Gesunderhaltung unseres physischen und psychischen Körpers, sondern der ganzen Welt.

Im zweiten Teil des Heilkreises wird getönt. Beim Tönen können wir die Schwingung am leichtesten wahrnehmen. Das Tönen mit Fokussierung auf jedes einzelne Energiezentrum bewirkt eine Verstärkung und Harmonisierung der Schwingung.

Die Göttin, die Patin für diesen Heilkreis stand, ist Shakti. Shakti ist eine indische Göttin, die für die lebenspendende Kraft, Energie und weibliche Urkraft des Universums steht.

Botschaft von Shakti:

„Ich bin Shakti. Ich stehe für eine gesunde Weiblichkeit.

Seht meine Rundungen, meine Formen.

Im Tanz der Bewegung zeige ich meinen Schlangenkörper.

Rhythmisch und harmonisch bewege ich mich zum Tanz des Lebens.

Alle meine Chakras leuchten in ganzer Pracht.

In meinem vollen Potenzial bin ich anmutig und leicht, zugleich kraftvoll und stark.

Ich liebe das Leben, liebe das SEIN. Bin voller Lebenskraft, Lust und Erotik.

Aus diesem Potenzial schöpfe ich unerschöpflich.

Fülle ist mein selbstverständlicher Zustand: Fülle an Freude, Fülle an Beweglichkeit, Fülle an Kraft.“

Praktisches:

Der Heilkreis kann drinnen oder draußen durchgeführt werden. Er dauert etwa eine bis zwei Stunden, je nachdem wie viele Teilnehmende mitmachen.

Es ist empfehlenswert, diesen Heilkreis im Stehen durchzuführen. Sollte es jedoch Personen geben, die schwach oder behindert sind, kann sie auch im Sitzen durchgeführt werden. Es kann auch der erste Teil im Sitzen und der zweite (Tön-) Teil im Stehen durchgeführt werden.

Anmerkungen zu Teil 2, Tönen (siehe auch Anleitung weiter hinten): Die Leiterin sollte als Erste tönen, also das Basis-Chakra. Das hilft den anderen, weil sie dann zum einen sehen, wie es gemacht wird, und zum anderen Mut fassen, es nachzumachen.

Falls es weniger als sieben Teilnehmende sind, geht es weiter im Kreis, und einige kommen dann zwei – oder mehrmals an die Reihe. Ich habe diesen Heilkreis auch schon zu dritt gemacht. Das ging sehr gut.

Falls es mehr als sieben Teilnehmende sind, fängt die achte Teilnehmerin wieder beim Basis-Chakra an.

Wenn die Leiterin des Heilkreises „spürig“ ist, kann sie wahrnehmen, ob beim Tönen eine vollständige Harmonisierung stattgefunden hat. Wenn sie spürt, dass ein Chakra noch nicht in Harmonie schwingt, lässt sie weiter, dem Kreis folgend, jene Chakras nochmals tönen, die sich nicht ganz harmonisch anhörten/anfühlten.

Jede Leiterin hat ihre eigenen Wahrnehmungskanäle, die für sie besonders gut „funktionieren“, stimmig sind. Durch die sie spüren kann, ob es noch einer Wiederholung bedarf. Ich kann jede Leiterin ermutigen, hierbei ihren Gefühlen zu vertrauen.

Von den Teilnehmenden mitzubringen:

Jacken und gegebenenfalls Decken, wenn der Heilkreis im Freien durchgeführt wird.

Von der Leiterin mitzubringen:

Falls der Heilkreis im Sitzen stattfinden soll, genug Stühle.


Ablauf des Heilkreises

Vorbereitung:

Falls der Heilkreis im Sitzen stattfinden soll, werden Stühle im Kreis aufgestellt.

1.Öffnung des heiligen Raumes. Eigenes Einschwingen

Alle stellen sich in einen Kreis.

2.Begrüßung und Dank

3.