Dieses Buch ist allen Mahnern und einsamen Rufern gewidmet, denen das Wohlergehen unserer Gesellschaft am Herzen liegt. Jeder kritische Geist ist einsam und gehört zu einer Minderheit. Die Minderheit von heute kann jedoch die Mehrheit von morgen sein.
Diese Geschichte richtet sich an alle und besonders an Jugendliche, die sich auf die Reise in die ganze Welt aufmachen, ohne an die Konsequenzen zu denken.
Dieses Buch ist auch meiner Frau Marlene gewidmet für ihre kritischen und klugen Ratschläge, die mich in meinem Leben begleitet und die mir stets eine gute Ratgeberin ist.
Bonn, im März 2020
Michael Ghanem
„Die Gedanken sind frei“
50 Jahre Leben in Deutschland
Ein Irrtum?
Ein Schicksal
© 2020 Michael Ghanem
Verlag und Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44,22359 Hamburg
ISBN |
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978-3-347-03320-7 |
(Paperback) |
978-3-347-03321-4 |
(Hardcover) |
978-3-347-03322-1 |
(e-Book) |
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Über den Autor: Michael Ghanem
https://michael-ghanem.de/
https://die-gedanken-sind-frei.org/
Jahrgang 1949, Studium zum Wirtschaftsingenieur, Studium der Volkswirtschaft, Soziologie, Politikwissenschaft, Philosophie und Ethik, arbeitete viele Jahre bei einer internationalen Organisation, davon fünf Jahre weltweit in Wasserprojekten, sowie einer europäischen Organisation und in mehreren internationalen Beratungsunternehmen.
Bonn, im März 2020
Er ist Autor von mehreren Werken, u.a.
„Ich denke oft…. an die Rue du Docteur Gustave Rioblanc – Versunkene Insel der Toleranz”
„Ansätze zu einer Antifragilitäts-Ökonomie“
„2005-2018 Deutschlands verlorene 13 Jahre Teil 1: Angela Merkel – Eine Zwischenbilanz“
„2005-2018 Deutschlands verlorene 13 Jahre Teil 2: Politisches System – Quo vadis?“
„2005-2018 Deutschlands verlorene 13 Jahre Teil 3: Gesellschaft - Bilanz und Ausblick
„2005-2018 Deutschlands verlorene 13 Jahre Teil 4: Deutsche Wirtschaft- Quo vadis?“
„2005-2018 Deutschlands verlorene 13 Jahre Teil 5: Innere Sicherheit- Quo vadis?“
„2005-2018 Deutschlands verlorene 13 Jahre Teil 6: Justiz- Quo vadis?“
„2005-2018 Deutschlands verlorene 13 Jahre Teil 7: Gesundheit- Quo vadis? Band A, B und C“
„2005-2018 Deutschlands verlorene 13 Jahre Teil 8: Armut, Alter, Pflege - Quo vadis?“
„2005-2018 Deutschlands verlorene 13 Jahre Teil 9: Bauen und Vermieten in Deutschland - Nein danke“
„2005-2018 Deutschlands verlorene 13 Jahre Teil 10: Bildung in Deutschland“
„2005-2018 Deutschlands verlorene 13 Jahre Teil 11: Der Niedergang der Medien“
„2005-2018 Deutschlands verlorene 13 Jahre Teil 12: Literatur – Quo vadis - Teil A“
„2005-2018 Deutschlands verlorene 13 Jahre Teil 13: Entwicklungspolitik – Quo vadis - Teil A“
„Eine Chance für die Demokratie“
„Deutsche Identität – Quo vadis?
„Sprüche und Weisheiten“
„Nichtwähler sind auch Wähler“
„AKK – Nein Danke!“
„Afrika zwischen Fluch und Segen Teil 1: Wasser“
„Deutschlands Titanic – Die Berliner Republik“
„Ein kleiner Fürst und eine kleine blaue Sirene“
„21 Tage in einer Klinik voller Narren“
„Im Würgegriff von Bevölkerungsbombe, Armut, Ernährung Teil 1“
„Im Würgegriff von Rassismus, Antisemitismus, Islamophobie, Rechtsradikalismus, Faschismus, Teil 1“
„Im Würgegriff der politischen Parteien, Teil 1“
„Die Macht des Wortes“
“Im Würgegriff des Finanzsektors, Teil 1”
“Im Würgegriff von Migration und Integration“
„Weltmacht Wasser, Teil 1“
„Herr vergib ihnen nicht! Denn sie wissen was sie tun!“
„Verfallssymptome Deutschlands – Müssen wir uns das gefallen lassen?“
„Deutsche Identität und Heimat – Quo vadis?“
„I know we can. Eine Chance für Deutschland“
„Im Würgegriff der Staatsverschuldung, Teil 1 und Teil2“
Inhaltsverzeichnis
1. Vorwort
2. Marius Familie und Herkunft
3. Die Straße seiner Kindheit
3.1 Vorbemerkung
3.2. Die Straße
3.3 Die Bewohner der Straße
3.4 Das Leben in der Straße
3.4.1 Das gemeinsame Feiern
3.4.2 Die Sommer
3.4.3 Die gemeinsamen Ernten
3.4.4 Die gemeinsame Erziehung
3.4.5 Die geselligen Abende
3.4.6 Die politischen Diskussionen
3.4.7 Die religiösen Diskussionen
3.5. La Corniche
3.6. Le Cap Blanc
4. Paris: Elitäres Gymnasium und Elite-Hochschule
5. Die Entscheidung nach Deutschland zu gehen und die Warnungen vor diesem Schritt
6. Die Ankunft in Deutschland und das Erlernen der Sprache
7. Der Urlaub 1967
8. Die Lehrjahre an den Unis
9. Eine kleine Sirene
10. Das weitere Studium
11. Tod des Großvaters und die Folgen
12. Tod des Vaters und der Berufsanfang
13. Das Begräbnis des Vaters und die Folgen
14.Die Entscheidung eine Deutsche zu heiraten
14.1 Was verbindet ihn mit seiner Frau?
14.2 Die familiären Konsequenzen
15.Der Bruch
16.Die Entscheidung für die deutsche Staatsbürgerschaft
16.1. Die Gründe
16.2 Die familiären und gesellschaftlichen Konsequenzen
17.Sein beruflicher Werdegang
17.1 Vorwort
17.2. Arbeit in einer internationalen Organisation
17.3 Leitung einer Stahl- und Maschinenbaufirma
17.4 Mitarbeit bei einem internationalen Beratungsunternehmen
17.5 Einstieg bei einer internationalen Organisation
18.Der soziale Aufstieg
18.1 Vorbemerkung
18.2 Die Häuser
18.3 Die Investitionen
18.4 Das Schloss in Frankreich
18.5 Woher hat Marius das Geld?
19.Der tägliche Kampf um die Daseinsberechtigung und gegen Vorurteile
19.1 Vorbemerkung
19.2 Die Gerüchte um Marius Herkunft
19.3 Der ewige Feind
19.4 Die Zwischenfälle
19.5 Und Du bleibst doch ein Fremder!
19.6 Und sie haben doch nichts gelernt!
19.7 Der alltägliche Rassismus
19.7.1 Vorbemerkung
19.7.2 Rassismus in der Familie
19.7.3 Rassismus in der Straße
19.7.4 Rassismus beim Einkaufen
19.7.5 Rassismus beim Arztbesuch
19.7.6 Rassismus bei Rechtsanwälten und Juristen
19.7.7 Ist Deutschland ein rassistisches Land?
19.8 Die geschlossene Gesellschaft
19.8.1 Vorbemerkung
19.8.2 Fremde nur geduldet?
19.8.3 Am deutschen Wesen soll das Welt genesen: eine Realität?
19.8.4 Wer mag die deutsche Gesellschaft außer sie sich selbst?
19.8.5 Was hat die Gesellschaft aus der Geschichte gelernt: nichts!
19.8.6 Diktatur der Dummen und Gutmenschen!
19.8.7 Neuralgischer Punkt: Die deutsche Identität
19.8.8 Und doch eine geschlossene Gesellschaft!
19.8.9 Und sie fangen schon wieder an!
19.8.10 Eine Gesellschaft von Opportunisten?
19.8.11 Eine Gesellschaft von Untertanen?
19.812 Deutschland der Dichter und Denker: Quo vadis?
19.8.13 Kann man dieser Gesellschaft vertrauen?
20. Die Straße ohne Seele
20.1 Vorbemerkung
20.2 Der Wohnort
20.3 Die Straße ohne Seele
20.4 Die Bewohner der Straße
20.5 Kaum Kommunikation
20.6 Kaum Nachbarschaft
20.7 Jeder für sich
20.8 My home is my castle
20.9 Mein Nachbar ist “mein geborener Feind“
20.10 Die Straße ohne Seele - ein Abbild der deutschen Gesellschaft?
21.Die falsche Wahl? Oder Marius familiäres Leben in Deutschland
21.1 Das erste Treffen mit ihrer Schwester
21.2 Die Eltern
21.3 Die älteste Schwester, ihre Familie und ihre Tochter
21.4 Die Dritte im Bunde mit Familie und Kindern
21.5 Die jüngste Schwester und ihr Kind
21.6 Der Rest der Familie
21.7 Marius ist nur ein Ausländer, gerade nur geduldet und suspekt
21.8 Marius Reichtum nicht geheuer?
21.9 Verlogenheit und Heuchelei als Prinzip
21.10 Keiner bei der Hochzeit
21.11 Das Ende der Geduld und Marius Bruch mit der Familie
22.Die Schicksalsschläge
22.1 Vorbemerkung
22.2 Verlust des eigenen Kindes
22.3 Unfall im Chateau
22.4 Tod des Schwiegervaters
22.5 Tod der Schwiegermutter
23.Die falsche Wahl? Marius Fehler?
24.Marius als Vermieter
24.1 Vorbemerkung
24.2 Marius Erfahrungen
24.3 Benachteiligung des Vermieters durch das Mietrecht
24.4 Marius und die Mieter
24.5 Marius und die Handwerker
24.6 Marius Résumé aus der Vermietung
25. Marius Jugendwiege: Das Mittelmeer
26. Camus und Co
27. Marius und seine festen Überzeugungen
28. Marius ständige Begleiter: Zweifel und Hoffnung
29. Die Zwischenbilanz
30. Heimat ist ein Privileg
31. Die Sehnsucht nach dem Ausbruch aus dem Mief
32. War es doch ein Irrtum? Oder die geplatzten Träume und Hoffnungen
33. Epilog
1. Vorwort
Ich traf Marius vor anderthalb Jahren in einer mittelgroßen Stadt in Deutschland und war erstaunt über seine Persönlichkeit.
Unscheinbar nach außen, und trotzdem war Marius nicht gewöhnlich. Er hat sehr darunter gelitten, dass er einen ständigen Kampf um seine Daseinsberechtigung führen musste.
Nach 50 Jahren Aufenthalt in Deutschland wollte er für sich selbst eine Zwischenbilanz ziehen und vor allem herausfinden, inwieweit die Vorurteile gegenüber diesem Land eine Grundlage haben.
Er hatte sich damals, als er nach Deutschland kam, gegen alle Widerstände für dieses Land entschieden und hat dafür einen erheblichen Preis bezahlt. In seinen alten Tagen fragte er sich, ob sich dies alles gelohnt hat.
Wir haben uns befreundet und er hat mir versprochen, sein Schicksal zu erzählen und zwar mit der größtmöglichen Ehrlichkeit und mit der Bitte, seine Erzählungen in Schriftform weiterzugeben.
2. Marius Familie und Herkunft
Als Jahrgang 1949 war Marius in eine „gespaltene“ Familie hineingeboren. Gespalten insoweit, als dass seine Mutter aus einer adeligen, sehr konservativen Familie stammend mit den Werten des 19. Jahrhunderts behaftet war.
Deren Familienoberhaupt war ein Patriarch. Seine Ansichten und Worte galten als Gesetz. In diesem Teil der Familie wurden kein Widerspruch und keine Diskussion geduldet. Oberste Maxime des Patriarchen war die Vermehrung der Familie durch Heirat oder die Erhöhung des sozialen Standes durch Ausbildung.
Sein Großvater mütterlicherseits führte eine strenge Kontrolle der Ausbildung seiner Enkelkinder durch. So war es selbstverständlich, dass ihm bei jedem Quartalszeugnis alle Noten und Bewertungen der Enkelkinder vorgelegt wurden. Todsünde war, wenn eines der Kinder eine schlechtere Note als eine Eins hatte. Zudem war es Pflicht, dass jeden Sonntag die Familie inklusive aller Enkelkinder in Sonntagsanzügen an einem großen Tisch zum Mittag- und Abendessen anwesend war. Großzügiger Weise billigte sein Großvater mütterlicherseits gewisse Freiheiten am Tisch für die Kinder unter fünf Jahren. Alle Kinder, die älter als fünf Jahre alt waren, mussten die „guten Manieren“ beherrschen.
Sein Cousin und er waren von Geburt an Linkshänder. Sein Großvater mütterlicherseits trug dafür Sorge, dass sie beim Essen und beim Schreiben die linke Hand auf den Rücken geschnallt bekommen haben. Darunter leide Marius bis heute.
Keine Entscheidung über die Ausbildung, Weiterbildung, Verbindung oder Heirat durfte ohne die ausdrückliche Zustimmung des Großvaters mütterlicherseits getroffen werden.
Sein Großvater mütterlicherseits machte den Kindern selbst nie einen Vorwurf, sondern den Müttern und Vätern. Marius sah oft seine Mutter weinen, weil entweder sein Bruder oder er nicht die erwartete Note nach Hause brachten, oder weil sie am Sonntag vielleicht im Park Fußball spielten.
Außerdem verzieh sein Großvater mütterlicherseits seiner Mutter nie, dass sie einen nicht standesgemäßen Ehemann ausgewählt hatte, obwohl sein Vater eine elitäre Universität („Ecole Polytechnique“) absolviert hatte und dessen Vater immerhin über 30 Jahre Kapitän eines großen Frachtschiffs („Marine Marchande“) gewesen war.
Für hiesige Verhältnisse war das die Oberklasse des Bürgertums, aber eben nicht adelig.
Sein Großvater väterlicherseits war das Gegenteil seines Großvaters mütterlicherseits. Er liebte seine Mutter und seinen Sohn abgöttisch, war mehrsprachig und weltoffen. Und vor allem war er für seine Zeit sehr fortschrittlich und tolerant.
Aufgrund seiner beruflichen Erfahrung war er sowohl politisch als auch ökonomisch stets im Bilde (selbst im hohen Alter). Sein Großvater väterlicherseits war aufgrund dessen, dass seine Mutter seinen Vater sehr oft bei seinen Dienstreisen begleitet hat, immer für die Kinder da.
Er erzog sie liebevoll mit und förderte von jungen Jahren an sehr stark ihr kritisches Denken. Zudem war sein Großvater väterlicherseits ein ausgesprochen ebenbürtiger Gegner seines Großvaters mütterlicherseits.
Erstaunlicherweise respektierte sein Großvater mütterlicherseits ihn stets. Ein einziges Mal war er Zeuge einer Auseinandersetzung zwischen Großvater väterlicherseits und Großvater mütterlicherseits und war erstaunt, wie Großvater väterlicherseits sich durchgesetzt hat.
Sein Großvater väterlicherseits brachte den Kindern stets bei, jeden Menschen und jedes Tier zu respektieren, egal, wie er oder es sich verhielt und achtete stets darauf, dass sie, selbst wenn sie tief verletzt wurden, die Contenance nicht verloren.
Sein Großvater väterlicherseits brachte ihnen auch bei, dass Geschichte und Geopolitik sowie das vernetzte Denken eine Voraussetzung fürs Leben sind.
Er hat nie auf die Noten in der Schule gepocht. Die Noten waren für ihn ein notwendiges Übel, das niemals ein Kind in seiner Entwicklung behindern sollte.
Sein Großvater väterlicherseits hat stets darauf geachtet, dass sowohl sein Bruder als auch er gegenüber Ihren Nachbarn und Mitmenschen eine gewisse soziale Kompetenz an den Tag legten.
Ein Onkel der Familie mütterlicherseits, Onkel Joseph, darf in diesen Schilderungen nicht vergessen werden, denn er war in den Augen des Großvaters mütterlicherseits das „Schwarze Schaf“ der Familie.
Mit dem abgeschlossenen Philosophiestudium hat er sich an keine Konvention gehalten. Er nahm sich alle denkbaren und undenkbaren Freiheiten.
Er verführte die Kinder zum „Unsinn“, er stellte stets die Autorität seines Vaters öffentlich in Frage, begehrte gegen jegliche Art von Autorität auf. Er konnte wunderschön Geschichten und Märchen erzählen und hatte auf alle Kinder der Familie einen enormen Einfluss.
Trotz ihrer häufigen Frivolität besaßen seine Geschichten immer einen tiefen moralischen Wert. Er nahm sie stets vor Ihren Großvater mütterlicherseits in Schutz, selbst dann, wenn er Auseinandersetzungen riskierte. Zudem war er die eigentliche Vertrauensperson seiner Mutter und seiner Geschwister gegenüber seinem Vater.
Nicht zu vergessen ist, dass ein Sohn seines Großvaters mütterlicherseits ins Konzentrationslager gebracht wurde, weil er Kommunist war. Er starb in Buchenwald. Darum war Deutschland für seine Familie mütterlicherseits ein „rotes Tuch“.
Während seinem Großvater väterlicherseits eine relativ „objektive“ Geschichte von Deutschland zeichnete, fand seinem Großvater mütterlicherseits nichts Gutes in der gesamten deutschen Geschichte.
Er sprach sogar den deutschen Denkern und Philosophen ihren Rang ab. Das wiederum wurde von seinem Großvater väterlicherseits und seinem Onkel nicht toleriert. Marius werde nie vergessen, dass er einmal im ersten Teil des Abiturs eine Hausarbeit über Kant schrieb, welche von der ganzen Familie bejubelt, von Großvater mütterlicherseits allerdings heftigste kritisiert wurde, weil Kant ein deutscher Philosoph war.
Nach dem Tod seines Großvaters erfuhr Marius, dass er mit Heidegger (deutscher Philosoph des 20, Jahrhunderts) befreundet gewesen war und dass er ihm nie verziehen hatte, dass er eine Rolle bei der Nazi-Propaganda gespielt hatte.
Väterlicherseits sollte ebenfalls ein Onkel erwähnt werden, der Professor für Jura war und der die gesamten Juristen der Welt für Scharlatane hielt. Sein üblicher Spruch war: „Den achten Fluch, den der liebe Herrgott auf die Erde gebracht hat, sind die Juristen.“ Dieser Onkel war für die Kinder sehr spröde und passte nicht zur Familie väterlicherseits, obwohl er bei den Damen einen gewissen Ruf genoss.
Zu seiner Mutter sei gesagt, dass sie ihre Karriere als Absolventin der „Ecole Normale Superieure“ (ENS) begann. Das heißt, sie war prädestiniert an einer Universität oder Hochschule zu lehren. Sie war sanft und bildhübsch. Sie hatte schöne, blaue Augen und war stets elegant gekleidet. Sie achtete stets darauf, dass die Kinder und sie selbst eine Verbindung zur europäischen Literatur pflegten. Sie hatte sowohl das kleine als auch das große Latinum und sprach vier Sprachen. Sie starb relativ jung.