Die Judo-Gürtelprüfung
Band 2: Die Prüfungsinhalte des 4.-1. Kyu (Grundlagentraining)
Deutscher Judo-Bund e. V.
Meyer & Meyer Fachverlag & Buchhandel GmbH
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978-3-8403-3617-1
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ISBN 978-3-8403-3617-1
Deutscher Judo-Bund, Begleitskript zur Dan-PO 2007
Hofmann, W. (1973). Judo-Grundlagen des Stand- und Bodenkampfes. Niedernhausen: Falken Verlag
Hofmann, W. (1973). Judo-Grundlagen des Stand- und Bodenkampfes. Niedernhausen: Falken Verlag
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit haben wir uns entschlossen, durchgängig die männliche (neutrale) Anredeform zu nutzen, die selbstverständlich die weibliche mit einschließt.
Das vorliegende Buch wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Weder der Herausgeber noch der Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch vorgestellten Informationen resultieren, Haftung übernehmen.
Liebe Leser,
Gürtelprüfungen haben in Deutschland eine lange Tradition. Wir wollen mit den derzeitigen Kyu-Prüfungsinhalten zum einen diese Tradition wahren und zum anderen der modernen Weiterentwicklung unserer schönen Sportart Rechnung tragen.
Das vorliegende Buch beschäftigt sich mit den Prüfungsinhalten unseres Grundlagentraining vom orange-grünen Gürtel bis zum braunen Gürtel. Der Begriff wird an späterer Stelle ausführlich erörtert.
Judo ist aber mehr als eine Sportart. Wir verfolgen eindeutig auch pädagogische und soziale Ziele, wie sie bereits von Jigoro Kano vor über 100 Jahren formuliert wurden und wollen gleichzeitig auch unsere 10 Judowerte vermitteln.
Tori heißt der Partner, der eine Technik ausführt und Uke heißt der Partner, der die Technik an sich ausführen lässt. Diese Rollen werden ständig getauscht, sodass in jedem Training jeder wechselnd Tori oder Uke ist. Beide sind aufeinander angewiesen und füreinander verantwortlich. Ohne die aktive Mithilfe unseres Partners und ohne eigene Rücksichtnahme für Uke ist Judo nicht zu lernen! Deshalb bitten wir unseren Partner mit einer höflichen Verbeugung, mit uns zu üben und bedanken uns anschließend ebenso.
Höflichkeit und Respekt, zwei unserer bereits erwähnten Judowerte, sind also wichtige Voraussetzungen für unsere Sportart und heben sie dadurch von allen vielen ab!
Der Begründer des Judo, Jigoro Kano, formulierte dies in seinem moralischen Prinzip des Judo „Ji-ta-kyo-ei“, was man mit „gegenseitiges Helfen und Verstehen zum beiderseitigen Wohlergehen“ übersetzen kann. In dem Begriff Judo steht dafür das Schriftzeichen Do (= Weg, Prinzip, Kunst).
Das Zeichen Ju (= sanft, nachgebend, geschmeidig) steht für das technische Prinzip des Judo – „Sei-ryoku-zen-yo“, frei übersetzt mit „bester Einsatz von Geist und Körper“, oder auch oft umschrieben mit „Siegen durch Nachgeben“. Es geht im Judo also nicht darum, den Partner mit reiner Körperkraft zu bezwingen, sondern vielmehr darum, dessen eigene Kraft und Bewegung für die eigene Technik zu nutzen.
Die weiteren Judowerte sind Hilfsbereitschaft, Wertschätzung, Ehrlichkeit, Ernsthaftigkeit, Mut, Selbstbeherrschung, Bescheidenheit und Freundschaft. Werte, die im heutigen Stress, sei es in der Schule oder im Beruf, häufig vernachlässigt werden. Wir wollen unseren Judokindern ganz bewusst in einem positiven erzieherischen Milieu diese Werte vermitteln und die sozialen Kompetenzen verbessern.
Ralf Lippmann, Lehr- und Prüfungsreferent im Deutschen Judo-Bund e.V.
Liebe Judoka,
seit dem 01. Januar 2015 gelten im Gesamtbereich des Deutschen Judo-Bundes neue Prüfungsinhalte für alle Kyu-Stufen. Eigentlich sind diese nicht neu, sondern es handelt sich lediglich um eine leichte Reduktion und Vereinfachung der bereits bestehenden Prüfungsinhalte. Das Ausbildungsprogramm von 2005 bleibt als Empfehlung für alle Judoka bestehen, lediglich die Prüfungsinhalte wurden modifiziert und angepasst. Warum modifiziert und woran angepasst?
Prüfung kann immer nur ein kleiner Teil von Ausbildung sein. Außerdem konnten wir beobachten, dass die grundlegenden motorischen und leider auch die sozialen Voraussetzungen der judotreibenden Kinder stark zurückgegangen sind. Um auch weniger Begabten die Möglichkeit der Gürtelprüfung zu bieten, wurden die Inhalte leicht reduziert. Gleichzeitig haben wir im Sinne einer langfristigen Ausbildung die Inhalte der Grundausbildung (siehe Band 1) und des Grundlagentrainings an die Rahmentrainingskonzeption für den Nachwuchsleistungssport angepasst, um jedem Kind die Möglichkeit zu geben, später in Leistungssysteme hineinzuwachsen.
Diese beiden offiziellen Lehrbücher des Deutschen Judo-Bundes zu den Kyu-Prüfungsinhalten vereinen als Erste im deutschen Judo die klassische Darstellung der Aufgaben und Techniken mit der interaktiven Möglichkeit, diese auch per Videoclip zu betrachten. Dazu gibt es zu allen Aufgaben und Techniken auf der jeweiligen Seite einen Play-Button. In den jeweiligen Clips werden dann von unseren professionellen Darstellern Benny Münnich und Frank Wieneke und von unseren Jugenddarstellern Daniel und Vincent die jeweiligen Aufgaben in bewegten Bildern und Ton gezeigt.
Wir versuchen, mit diesen beiden Lehrbüchern und mit den gleichzeitig erscheinenden Begleitheften zu den jeweiligen Kyu-Stufen eine langfristige Qualitätsverbesserung zu erreichen, noch mehr Judoka von unserer schönen Sportart zu begeistern und fleißig Trainierende langfristig zu motivieren.
Wir wünschen euch allen viel Spaß damit.