© 2018 Florian Fink

Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt.

ISBN: 9783752891553

Coverbild: Florian Fink

Illustrationen: Florian Fink

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.

Inhaltsverzeichnis

Nachts im Wald

Die Nacht war unruhig für die beiden Löwenkinder Sitka und Seleni. Immer wieder wachten sie auf, weil sie immer noch von ihren Erlebnissen in der Ameisenwelt träumten und vor allen Dingen der Graswald lag ihnen schwer im Magen.

„Verdammt, ich schlafe heute echt irgendwie unruhig“, sagte Sitka verschlafen. „Nicht nur du. Wir haben ja auch genug erlebt“, erwiderte Seleni. „Dieser Graswald war einfach nur schrecklich. Das muss ich wirklich zugeben. Immer wieder höre ich dieses grauenhafte Zischen der Killerameisen und sehe sie in kurzen Albträumen hinter uns her jagen“, sagte Sitka. „Wer wollte denn unbedingt der magischen Karte folgen und in diesen Wald?“, stellte Seleni in Frage. „Ich.“ „Und das haben wir jetzt davon. Wir haben wieder Arrest bekommen und uns plagen Albträume“, erklärte Seleni. „Okay, vielleicht war es ja doch nicht so eine gute Idee der Karte zu folgen, aber du musst zugeben, dass sie unserer Truppe geholfen hat“, sagte Sitka. „Ja schon, aber es war trotzdem reiner Selbstmord in diesen Wald zu gehen.“ „Diesen Schattenwald in der Einhornwelt empfinde ich jetzt irgendwie nicht mehr so grausig“, sagte dann Sitka. „Weil der Graswald viel schlimmer war, als der Wald der Schatten. Und der Wald der Schatten war auch schon schlimm genug, mit diesen schwarzen Einhörnern und vor allen Dingen mit Todesschweif, der uns das Leben fast mit seinem schwarzen Horn entzogen hat“, erinnerte Seleni. „Erinnere mich bitte nicht daran“, bat Sitka. „Ich erinnere dich aber daran, weil unser Leben dort auch schon am seidenen Faden hing. Und in der Ameisenwelt hing es wieder am seidenen Faden. Wir können ehrlich von Glück reden, dass Niklas und Florian noch rechtzeitig im Graswald aufgetaucht sind, sonst würden wir vielleicht immer noch dort festsitzen“, sagte Seleni und schüttelte sich bei diesem Gedanken.

In diesem Moment klopfte es an die Tür, das beide aufschrecken ließ. Danach erklang die Stimme von Florian. „Sitka, Seleni? Ihr seid noch wach? Solltet ihr nicht langsam eure Augen schließen und schlafen?“, fragte Florian. „Wir sind noch zu aufgeregt, um Ruhe zu finden. Das in der Ameisenwelt war wohl doch zu viel für uns“, gab Sitka zu. „Dann würde ich mal sagen, dass ihr nicht mehr an die Ameisenwelt denkt, euch hinlegt und schlaft“, sagte dann Florian. „Wenn du bei uns schläfst, sehr gerne“, erwiderte Sitka. „Oh nein Sitka, tut mir leid aber Strafe ist nun mal Strafe. Ihr kennt das ja schon. Und jetzt wünsche ich euch eine ruhige und gute Nacht“, verabschiedete sich Florian und verließ die Tür.

„Verdammt!“, fluchte Sitka. „Sitka, es ist hart, aber wir werden den Arrest noch einmal überstehen. Wir können von Glück reden, dass es diesmal nur vier Tage sind.“ Anschließend musste Seleni gähnen. „Ich will aber zu meinem Kumpel!“, fluchte Sitka. „Stell dich bitte nicht so an“, bat Seleni und legte sich hin. „Mann!“, fluchte Sitka erneut. „Beruhige dich …bitte jetzt wieder. Ich … möchte jetzt einfach nur schlafen“, bat Seleni und schloss ihre Augen.

Sitka schmollte aber weiter und stützte seinen Kopf trotzig in der Pfote ab. „Das ist voll blöde. Aber ich werde mich trotzdem zu meinem Kumpel legen, und zwar heimlich nachts“, plante Sitka. „Versuche…es erst …nicht. Wenn …dich Flo morgen früh dann neben dir liegen sieht … wirst du wieder geschimpft. Das Beste, was du jetzt tun kannst, ist durchhalten. Gute Nacht“, erklärte Seleni.

Sitka setzte seinen kleinen Plan aber in die Tat um und stand mitten in der Nacht auf. Er schlich durch das Haus in Richtung Schlafzimmer von Florian. Langsam öffnete er mit seinen Pfoten das Zimmer und ging hinein. Florian lag voll zugedeckt im Bett, Sitka sprang aufs Bett, das aber dann kurz bebte und wollte sich zu seinem Kumpel legen. Dies funktionierte aber nicht so, wie von Sitka anfangs gedacht, denn als Florian sich umdrehte, flog er wieder vom Bett runter. Sitka klatschte auf seinen Bauch und sagte dann:

„Verdammt!“ Danach sprang er wieder auf das Bett zurück und wollte sich in Florians Arme legen. Als dies ihm schließlich gelang, drückte Florian ihn wie ein Plüschtier an sich, zu feste. „AAAARG! FLO, du drückst mir … die Luft ab. HUST, HUST, Flo“, japste Sitka.

Glücklicherweise wurde er aber dann wach. „Was …ist denn hier los?“, fragte Florian verschlafen. Als er sah, dass sich sein Freund in der zu festen Umarmung befand, ließ er Sitka wieder los. Sitkas Gesicht war kurzzeitig bläulich angelaufen, färbte sich aber dann wieder um. „Sitka?!

Was machst du denn hier? Solltest …du nicht bei Seleni schlafen?“, fragte Florian ernst. „Nun ja, eigentlich schon.“ „Und warum bist du nicht bei Seleni?“, fragte Florian weiter. „Weil ich bei dir schlafen möchte. Dieser blöde Graswald lässt mich nicht zur Ruhe kommen. Er …war einfach … zu schrecklich“, antwortete Sitka. „Sitka, diese schwarzen Ameisen können dir hier nichts antun. Die sind in der Ameisenwelt und nicht hier“, beruhigte Florian. „Ich möchte aber lieber in deinem Bett schlafen. Ich halte das einfach nicht mehr aus“, erklärte Sitka. „Beruhige dich jetzt bitte wieder.“

In diesem Moment ertönte außerhalb wieder ein Geräusch. „Hast du das gehört?!“, kam es dann schnell von Sitka. „Ja, ich habe es gehört“, bestätigte Florian. „Er … ist wieder …da draußen“, stotterte Sitka. „Den verfolgen wir jetzt“, sagte Florian dann fest entschlossen. „Was!“ „Ja Sitka, du hast richtig gehört“, bestätigte Florian. „Was …geht denn hier …eigentlich vor?“, ertönte dann eine schläfrige Stimme, die von Seleni kam. „Seleni, du bist auch wach?“, fragte dann Sitka. „Ja. Ich …bin eben gerade wach geworden. Was …habt ihr…denn vor?“, fragte Seleni und gähnte. „Er ist wieder da draußen“, antwortete Sitka. „Und diesmal nehmen wir gemeinsam die Verfolgung auf.“ „Was? Und was ist mit Niklas?“, fragte Seleni. „Den lassen wir lieber schlafen“, antwortete Florian. Dieser zog sich etwas drüber, nahm eine Taschenlampe und marschierte mit Sitka und Seleni dann aus dem Hauptquartier der Mysterietruppe.

Draußen war es feucht, kühl und stockdunkel. Florian schaltete die Taschenlampe an und dann ging es los.

Sie marschierten gemeinsam durch den Wald. Immer wieder leuchtete Florian mit der Taschenlampe umher, ins Dickicht und auf den Boden. Aber er entdeckte nichts außer Blätter, Äste, Pilze und Moos. „Das letzte Mal hat er sich in einen wilden Eber verwandelt und uns durch den Wald gejagt.“ Sitka schüttelte sich bei diesem Gedanken. „Und …eine Maus war er auch schon … und wollte in dieser Form in unser Hauptquartier eindringen“, sagte Seleni. „Und ein schwarzer Hai war er auch schon, als wir im U-Boot waren“, erwiderte Sitka. „Wie bitte! Unser U-Boot hat der Kerl auch schon beobachtet! Warum habt ihr das uns nicht gesagt!“, platzte es aus Florian dann heraus. „Das ging viel zu schnell. Der Hai war sofort wieder weg, so schnell konnten wir gar nicht gucken“, erklärte Sitka. „Das wird ja jetzt immer mysteriöser und unheimlicher. So langsam glaube ich …“

In diesem Moment raschelte es in den Büschen. Alle erstarrten, aber was dann aus den Büschen heraussprang, war nur ein Feldhase. Alle stöhnten dann. „Verdammt, dieser Hase hat mich echt zu Tode erschreckt“, sagte Sitka. „Er war aber zum Glück nicht schwarz und hatte auch keine roten Augen“, erwiderte Seleni.

Sie drangen weiter in den finsteren Wald ein, aber die Taschenlampe von Florian ließ den Wald nicht ganz so finster erscheinen. „Ich schätze mal, der Kerl ist uns wieder durch die Lappen gegangen“, sagte Florian und leuchtete umher. Anschließend hörte man Holz krachen und ein kleiner Baum fiel in ihre Richtung und hätte sie fast erschlagen. „VORSICHT!“, schrie Florian und sprang mit Sitka und Seleni aus der Gefahrenzone heraus. „Verdammt!“ „Den Baum hat jemand mit großer Kraft zersplittert! Er ist hier irgendwo und wollte uns wieder umbringen!“, sagte Sitka laut.

Florian war jetzt noch wachsamer, so wachsam wie es nur ging. Immer wieder leuchtete er mit seiner Taschenlampe umher, aber nichts Übernatürliches tauchte auf. „Nichts“, dachte Florian, aber er irrte sich, denn der schwarze Meister war anwesend, verwandelt in einen Hirsch, der sich im Hintergrund versteckte. Dort lachte er düster und verschwand im Nichts.

Niemand von der Mysterietruppe ahnte, dass er mit seinem Plan schon einen großen Schritt voraus war. Und die Chancen, ihn noch aufzuhalten schwanden immer mehr dahin, da er seine schwarzen Kristalle so perfekt versteckt und getarnt hatte, dass sie nicht mehr auffielen und so nicht von ihnen gefunden werden konnten.

Florian, Sitka und Seleni dagegen kehrten langsam wieder um, weil es ihnen erstens zu kalt wurde und zweitens zu gefährlich im Wald war. Sie befanden sich wieder im Hauptquartier und unterhielten sie über die Vorfälle.

„Er war da irgendwo, das habe ich gespürt“, sagte Sitka. „Und er wollte uns schon wieder umbringen, diesmal mit einem Baum“, erwiderte Seleni. „Die Sache wird immer ernster für uns.

Er will uns mit allen Mitteln aus dem Weg räumen. Morgen früh berichten wir Niklas über den Vorfall heute Nacht. Ich glaube, so langsam müssen wir doch unsere Mentorin Trixi mit einbeziehen und um Hilfe bitten. Die Sache ist doch eine Nummer zu groß für uns“, sagte dann Florian. „Aber die verdirbt uns jegliches Abenteuer.“

„Ich weiß, aber was die Sache mit dem Schädel angeht, da müssen wir sie schon um Hilfe bitten.

Alles andere, wie das mit der magischen Karte, lösen wir von selbst.“ „Aber das mit der Karte hatte sie uns auch verderben wollen.“ „Das lassen wir uns auf keinen Fall verderben. Und jetzt sollten wir langsam wieder zur Ruhe kommen und uns in das Bett legen. Es ist nämlich schon echt spät“, erklärte Florian. „Wie willst du nach diesem Vorfall zur Ruhe kommen? Ich bin hellwach und aufgewühlt“, fragte Sitka. „Das wird schon klappen“, beruhigte Florian. „Darf ich dann bitte…?“ Sitka bekam aber sofort wieder das Wort abgeschnitten. „Sitka, nein.“ „Ach bitte. Bitte, bitte, bitte. Nur diese eine Nacht bitte“, flehte Sitka. Florian wurde schließlich doch weich und sagte: „Also gut Sitka. Aber nur für diese eine Nacht. Für die nächste Nacht gilt aber wieder deine Strafe“, gewährte Florian. „Und … was …ist mit mir?“, fragte Seleni gähnend. „Du darfst diese Nacht dann auch bei mir schlafen, sonst wäre das ja ungerecht. Und jetzt sollten wir uns wirklich wieder in das Bett legen“, sagte schließlich Florian.

Und genau das geschah dann auch, wenn es auch etwas länger dauerte, bis alle schliefen.

Trixis unangemeldeter Besuch

Am nächsten Morgen standen alle relativ spät auf. Alle saßen, wenn auch noch ein wenig verschlafen am Tisch und frühstückten. Was aber ausblieb war die Unterhaltung über die Ereignisse in der Nacht.

„Irgendetwas wollten wir doch noch erzählen“, kam es plötzlich von Florian. Auch als er mehr und mehr nachdachte, fiel es ihm einfach nicht mehr ein. „Was wolltet ihr erzählen?“, fragte dann Niklas. „Ich weiß nicht. Es …fällt mir irgendwie nicht mehr ein“, antwortete Florian, griff sich an den Kopf und schüttelte diesen. „Na ja, vielleicht fällt es dir ja irgendwann wieder ein.“

In diesem Moment tauchten Sterne auf und die Gestalt einer pink gekleideten Hexe mit blonden Locken tauchte auf. „Oh nein, bitte nicht“, sagte dann Sitka. „Sitka, das habe ich gehört“, ertönte die Stimme von Trixi. „Hallo, ihr Lieben. Ich war lange nicht bei euch und dachte mir, ich schaue mal bei euch vorbei“, fuhr Trixi fort. „Guten Morgen Trixi“, grüßten Niklas und Florian. „Was führt dich denn heute früh zu uns?“, fragte dann Florian. „Eigentlich müsstet ihr ja noch wissen, warum ich da bin. Das hatte ich euch eigentlich bei meinem letzten Besuch gesagt. Ich wollte den roten Kristallschlüssel doch mitnehmen, da er mit schwarzer Magie verseucht war“, erinnerte Trixi. „Eigentlich benötigen wir den roten Kristallschlüssel wirklich sehr dringend, weil wir etwas ganz Tolles herausgefunden haben. Die Kristalle fungieren nämlich wie Magnete und ziehen sich gegenseitig an“, erklärte Niklas. „Das tun alle magischen Kristallschlüssel, sich gegenseitig anziehen“, sagte dann Trixi. „Du wusstest das?“, fragte Florian überraschend. „Natürlich weiß ich das. Das gehört zum Wissen über diese Kristalle dazu. Es gibt insgesamt fünf Arten von Kristallschlüsseln“, fing Trixi an zu erklären. „Wie bitte? Fünf verschiedene Arten von Kristallschlüsseln? Und wie heißen die alle?“, fragte dann Florian. „Also, es gibt den normalen roten Kristallschlüssel, den ich ja dann mitnehmen muss. Dann gibt es den Rubin