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INHALTSVERZEICHNIS

IMPRESSUM

Leitsterne im Spiegel der Bäume

Johannes Kepler

im Spiegel des Eibenbaumes

Band 22

von Doris Richter

Lektorat: Madeleine Brandenberg, lic. phil. Psychologin

Photos: iStockFoto, Doris Richter

Herstellung und Verlag:

Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN 9783735703859

1. Auflage - Juli 2014

Layout & Satz: NEURONprocessing & www.eBook-Freun.de

© Doris Richter

Joy-Edition Verlag für Wort und Bild, 6430 Schwyz CH

Kontakt@PraxisRichter.com

KAPITEL 1

STECKBRIEF

Johannes Kepler

1571 - 1630

im Spiegel des

EIBENBAUMES

Johannes Kepler

Johannes Kepler ist am 27. Dezember 1571 in Weil der Stadt in Deutschland geboren und gestorben in Regensburg am 15. November 1630.

Der Wissenschaftler war ein deutscher Naturphilosoph, Mathematiker, Astronom, Astrologe, Optiker und evangelischer Theologe.

Seine Werke sind weltberühmt. Er entdeckte die Gesetze der Planetenbewegung und den 17-Sternkörper.

Zu Beginn Kepler`s Überlegungen zu den Planetenbahnen stand die „Erleuchtung“, die Abstände der fünf Planeten von der Sonne entsprächen genau den Kugeln zu den fünf platonischen Körpern. Als er rechnerisch weitgehende Übereinstimmung fand, war er sicher, durch Mathematik und Beobachtung den Bau oder die „Architektur“ des Alls enthüllt zu haben. Neben den astronomischen Untersuchungen verfasste Kepler einen Aufsatz zur Symmetrie von Schneeflocken und vieles mehr.

IN BEZIEHUNG SETZEN, DAS IST DAS GEHEIMNIS

Die grossen Wissenschaftler aller Zeiten haben etwas gekannt, was wir Glück nennen. Sie haben Wissen von der Oberfläche der Erscheinungen bis zur ihren jeweiligen Tiefen hin erarbeitet und verfolgt. Sie sind mit Hilfe von Zahlen, Symbolen und Bildern abgestiegen und haben das Oberflächlichste mit den tiefsten Tiefen zusammengeführt (Komplementarität).

Das Hineinfallen in die Tiefe ist es, das Glück erzeugt. Es bedeutet einen Schmelzvorgang, ein Verschmelzen in die tiefen Gründe der Welt und des gesamten Kosmos. Während jenem Vorgang Erkenntnis zuzulassen, bedeutet Glück und es bedeutet auch eine übergeordnete Freude zu erleben. Wenn der Wissenschaftler dann seine Erkenntnisse weitergeben kann, muss er sich des Verständnisses wegen mit Zahlen, Symbolen und Gleichnissen bemühen, das Erkannte zu transportieren, damit es im Aussen gesichtet werden kann. Dieses Erkennen kann jedoch nicht das tiefergriffene Glück in selber Qualität und Grösse transportieren oder gar vermitteln. Der Schüler der jeweiligenWissenschaft wird aufgerufen sein, einst dem Lehrer zu folgen und selbst von der Oberfläche in die Tiefe hinunterzutauchen. Er wird eigenes, individuelles Glück durch sich selbst erfahren, ist jedoch am grossen gemeinsamen Glück genauso beteiligt (Paradoxon).

Wenn der Lehrer beschreibt, was er erfahren und erkannt hat, wird er einerseits zum Dichter und andererseits zum Forscher, der mit Formeln beschreibt, was er nun weiss

(WISSEN Nr. 22 - Eibenbaum).

In der Poesie wird der Lehrer die Zeit anhalten und den Hauch der Ewigkeit verbreiten. In der fachlichen Beschreibung und wissenschaftlichen Benennung jedoch, die auf den ersten Blick für die Aussenstehenden wenig Vergnügen mit sich bringt, denn sie müssen mit mathematischen Zahlen und Formeln rechnen und begreifen, kann dennoch die Freude entstehen. Sie entfaltet sich, weil zusammen eine spannende Geschichte unseres grossen Ganzen beschrieben, verfolgt und verstanden werden kann (Verinnerlichung). Eine durch und durch positive Energie entfaltet sich.

Freie, zunächst chaotisch auftretende Energie verleiht sich so durch das Denken des Menschen sein Konzept. Wir wissen heute: Energie wird weder gewonnen noch verloren, jedoch in allen Prozessen nur verwandelt. So wird Bewegungsenergie in Wärmeenergie und von der Wärmeenergie in chemische Energie umgewandelt. Die Energie der Welt ist also scheinbar konstant (Hauptsatz der Thermodynamik).

Da sich alles immer nur wandelt, schenkt die Energie der Zeit die Richtung. Doch hinter aller Wandelbarkeit erkennt sich der Geist der Zeit als Ewigkeit. Auch er schaut sich selbst im Spiegel. Und er spricht, sich selbst erkannt, diese uralte Erkenntnis aus: „Das bist Du.“ (sanskrit: Tat tvam asi).

Zeit ist niemals eingesperrt, in einer Form verloren. Sie wandelt sich nur. Deshalb ist sie begrenzt und doch vollkommen frei. Begrenzt wird sie von uns in der Form betrachtet, wird immer mehr zur Zeit, die zwingt. Befreit wird sie durch unser Denken in uns und dehnt sich aus zur Ewigkeit. Hier wird sie zur Seele, die uns aus dem Unbewussten, dem Nicht-Wissen befreit. Hier wird der Mensch durch diesen Schöpfungsvorgang auch zum grossen Denker über die Wahrheit (11-11=22).

Immer wieder zeigt sich, wenn der Denker schweigt, um die Schönheit und Harmonie zu erfahren, dass er die Berührung durch den Finger der Poesie verlangt. So heisst es auch bei Shakespeare über Zeit und Ewigkeit in einer berühmten Sonette:

„Dir soll dein Sommer ewig nicht vergehen,

nie, was die Schönheit je verheisst,

niemals wirst du in Todes Schatten stehen,

wenn meine Schrift dich deiner Zeit entreisst.

Solange Menschen leben, stirbt sie nie,

unsterblich ist dein Liebreiz so durch sie.“

Shakespeare, Sonette XVIII

Was ist der Grund, dass wir dieses Verständnis über Wissen und Wissenschaft aufbringen sollten?

Vielleicht deshalb, damit wir im Zeitfluss nicht stocken!

Damit sich Wandlung harmonisch vollziehen kann!

Damit die höhere Ordnung, die in der Tiefe liegt, von Grund auf Gesundheit und Heilsein erhält.

Denn Stagnation ist tot.

Und Vitalität im Lebensfluss ist immer währende Regeneration, also nichts anderes als ewige Verjüngung

(Verjüngung - Eschenbaum Nr. 3 - Lebensfeuer).

KAPITEL 2

WAS IST GLÜCK?

Im System der Baumheilkunde gibt es verschiedenen Stufen des Wachstums, der Wandlung, aber auch der Konfliktbelastung, der Krankheit und nicht zuletzt der Stagnation. Wenn wir uns auf der Stufe des Bemühens um WISSEN befinden, dürfen wir Erfahrungen machen, was Glück ist.

Der Wissenschaftler erfährt dieses Glück (Baumdiagramm: Stufe 22 Eibenbaum). Doch ist er sich selbst dahingehend verpflichtet, von der oberflächlichen Erscheinungswelt in die tiefste Tiefe hinabzutauchen, damit er in diesem Tauchvorgang Verschmelzungsvorgänge zulassen kann. Wissenschaft und deren Erfahrungsschätze können erst hier im Geist des Wissenschaftlers den wahren Wert erringen.

Es ist wichtig, damit diese Schätze einer im Denken ringenden Menschheit über die Zeiten hinweg Bestand, trotz Erosionen durch die Zeit, haben. Geistige Errungenschaften der Menschheit müssen die Qualität der ewigen Gültigkeit erringen. Dann bringen sie der Menschheit großes Glück und wahren Fortschritt. Diese Errungenschaften werden immer weniger zur Zerstörung der Natur führen, sondern wirken gezielt zur Förderung von Natur und Umwelt. Die Welt braucht Wissenschaftler, die dieses Glück erfahren haben. Sie transportieren über Jahrhunderte und Jahrtausende hinweg den wissenschaftlichen Fortschritt (siehe Newton, Kepler, Einstein, Heisenberg etc.).

In ihren Schriften liegt die Erfahrung von Glück und geistigem Reichtum, von Wissen und Macht, von Achtsamkeit und Poesie, von Ehrfurcht und Glauben, von Religion und spiritueller Weisheit.

Zitat von Werner Heisenberg: